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Heiligenanrufung und Omnipräsenz


Lutheraner

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Hallo,

noch eine Frage (damit's nicht langweilig wird <_< ):

 

was lehrt eigentlich die katholische Kirche zur Omnipräsenz und Allwissenheit ihrer Heiligen?

 

Wenn ich meinen toten Großvater um Hilfe anrufen würde, könnte man sich vielleicht noch vorstellen, dass er mir hilft, die paar Kinder und Enkel könnte er noch im Auge behalten. Aber wie ist es mit den kanonisierten Heiligen, die doch eine große Schar von Anrufenden haben?

 

Maria als höchste und wohl auch meistangerufenste Heilige müsste alles ständig sehen um wirken zu können (eine Fähigkeit, die man sonst doch eigentlich nur Gott zuschreibt).

Konsequent zu Ende gedacht heißt das doch, dass alle Heiligen und alle Toten, von denen man glaubt, dass sie im Diesseits wirken können, alles was auf Erden passiert mitbekommen.

Wäre das nicht eine göttliche Eigenschaft? Wären wir damit nicht auch unter Dauerbeobachtung?

 

Gibt es von der RKK Aussagen diesbezüglich?

bearbeitet von Lutheraner
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Die Frage ist aus sehr menschlicher Sicht berechtigt. Bodenständige und bauernschlaue Katholiken haben deshalb gern auf weniger prominente Heilige gesetzt. Die Vorstellung, die Mutter hätte posthum noch mehr Einsicht ins Private als vor ihrem Ableben, könnte nicht nur auf Freudianer beunruhigend wirken. Ich zügele meine Neugier da und warte mal ab, was kommt. Hauptsache sie helfen. Grüße, KAM

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was lehrt eigentlich die katholische Kirche zur Omnipräsenz und Allwissenheit ihrer Heiligen?
Gott allein weiss alles. Die Heiligen haben Anteil an Gottes Liebe und Wirken - aber nicht "eigenständig". Sie leben in besonderer Weise in Gott - und sehen daher auch die Fürbitten die an sie gerichtet werden "in Gott" .
Wenn ich meinen toten Großvater um Hilfe anrufen würde, könnte man sich vielleicht noch vorstellen, dass er mir hilft, die paar Kinder und Enkel könnte er noch im Auge behalten. Aber wie ist es mit den kanonisierten Heiligen, die doch eine große Schar von Anrufenden haben?
Ich spekuliere, dass das Wissen jener, die bei Gott im Himmel sind unvorstellbar größer ist, als wir es uns hier auf Erden vorstellen. Wenn daher jemand einen Heiligen anruft und um Hilfe bittet, dann weiss der Heilige auch um die Nöte und wird - aber immer im Willen Gottes- Hilfe geben. Aberglaube wäre es zu meinen, wir könnten einen Heiligen oder die Gottesmutter Maria "vorbei am Willen Gottes" um etwas ersuchen. Also z.B. Weil uns der Heilige X. diese Bitte nicht gewährt, gehen wir zum Heiligen Y. der wird das schon machen. Da die Heiligen in ihrem Leben verschiedene Prüfungen zu bestehen hatten, wird man sie in diesen Belangen am ehesten anrufen. Da ein hl. Ingatius von Loyola beispielsweise selbst Gewissensängste zu bestehen hatte, wird er in solchen angerufen. Es gibt im Internet auch Litanei zu den Patronen der Kranken der man dies auch entnehmen kann. bearbeitet von Mariamante
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Gibt es von der RKK Aussagen diesbezüglich?

 

 

 

956 Die Fürbitte der Heiligen. „Denn dadurch, daß die, die im Himmel sind, inniger mit Christus vereint werden, festigen sie die ganze Kirche stärker in der Heiligkeit ... hören sie nicht auf, ... beim Vater für uns einzutreten, indem sie die Verdienste darbringen, die sie durch den einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, Christus Jesus, auf Erden erworben haben

 

Daher findet durch ihre brüderliche Sorge unsere Schwachheit reichste Hilfe" (LG 49).

 

 

 

„Weint nicht, nach meinem Tod werde ich euch mehr nützen und euch wirksamer unterstützen als während meines Lebens" (Dominikus, sterbend, zu seinen Ordensbrüdern) [Vgl. Jordan v. Sachsen, lib. 93].

 

„Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun" (Theresia vom Kinde Jesu, verba).

 

 

 

957 Die Gemeinschaft mit den Heiligen. „Jedoch nicht nur um des Beispiels willen pflegen wir das Gedächtnis derer, die im Himmel sind, sondern mehr noch, damit die Einheit der ganzen Kirche im Geist durch die Übung der brüderlichen Liebe gestärkt wird. Denn wie die christliche Gemeinschaft der [Erden]pilger uns näher zu Christus hinführt, so verbindet uns die Gemeinschaft mit den Heiligen mit Christus, aus dem als Quelle und Haupt jede Gnade und das Leben des Gottesvolkes selbst hervorströmen" (LG 50).

 

 

 

„Christus beten wir an, weil er der Sohn Gottes ist. Die Blutzeugen aber lieben wir als Jünger und Nachahmer des Herrn und wegen ihrer unvergleichlichen Hingabe an ihren König und Meister. Möchten doch auch wir ihre Gefährten und Mitschüler werden!" (Polykarp, mart. 17).

 

 

 

958 Die Gemeinschaft mit den Verstorbenen. „In ganz besonderer Anerkennung dieser Gemeinschaft des ganzen mystischen Leibes Jesu Christi hat die Kirche der [Erden]pilger von den anfänglichen Zeiten der christlichen Religion an das Gedächtnis der Verstorbenen mit großer Ehrfurcht gepflegt und hat, ‚weil es ein heiliger und heilsamer Gedanke ist, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden erlöst werden‘ (2 Makk 12,45), auch Fürbittgebet für sie dargebracht" (LG 50). Unser Gebet für die Verstorbenen kann nicht nur ihnen selbst helfen: wenn ihnen geholfen ist, kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden.

 

 

 

959 ... in der einzigen Familie Gottes. „Wir alle, die wir Kinder Gottes sind und eine Familie in Christus bilden, entsprechen, sofern wir in gegenseitiger Liebe und in dem einen Lob der Heiligsten Dreifaltigkeit miteinander Gemeinschaft haben, der innersten Berufung der Kirche . . " (LG 51).

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Danke, Beegee,

 

wenn ich das richtig verstehe bedeutet das, dass nach kath. Glauben alle Heiligen (in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes) vereint mit Gott wie er allwissend sind, oder?

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