Maple Geschrieben 3. April 2007 Melden Share Geschrieben 3. April 2007 (bearbeitet) Das ist eine wichtige Erkenntnis für die Kirche von heute und der Zukunft: Wir können nicht von anderen erwarten, dass sie für uns Angebote machen, nicht von einem Lektor, nicht von einem Pastoralreferenten und nicht von einem Pfarrer. An erster Stelle müssen wir selber ran und wenn wir nicht gerade eine Messe wünschen, können wir das auch. Ich sage ja nicht, daß das alles der Pfarrer machen soll oder nur andere. Ich bereite zB eine Roratemesse vor und habe zu den TdB die Frühschichten vorbereitet, aber so allein traue ich mir das nicht zu, sondern lasse da gern immer noch jemanden drüberschauen bzw. bräuchte ich erst einmal eine gewisse Anleitung. (Wenn ich etwas mache, dann lieber keine halben Sachen.) Was ich aber eigentlich sagen wollte: Dadurch, daß vieles in Vergessenheit gerät (da nicht mehr darüber gesprochen/diskutiert wird, Bedeutungen bekannt sind, aber auch praktiziert wird), geht leider auch vieles verloren, man macht sich weniger Gedanken über das Wie, es verkommt zur Pflichtübung oder wird als nicht notwenig empfunden. Daher finde ich das eben wirklich toll, daß Ihr diese Vielfalt pflegen wollt und es auch umsetzen könnt. bearbeitet 3. April 2007 von Maple Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Giebschen Geschrieben 4. April 2007 Autor Melden Share Geschrieben 4. April 2007 (bearbeitet) Bei uns gabs das einmal, vor ca. 7-8 Jahren.Da kam ein Vertretungspriester und der verdonnerte mich an die Orgel, obwohl ich mich weigerte. Aber half ja nix. Die Leute haben sich dann verwundert umgeschaut. Wie? Half ja nix? Wer bist du, dass du in DEINER Gemeinde nach der Pfeife eines Gastpriesters tanzen musst? Bei mir könnte da der Papst ankommen: Dem würde ich sagen, dass der solche Spielchen in seiner Pfarrei machen kann aber ich mache bei sowas nicht mit. :axeman: In meiner Gemeinde erleben die alten Tradition übrigens einen neuen Frühling: Wir führen (nach Vorbild unserer evangelischen Nachbargemeinde) das Angelusleuten wieder ein, haben seit letztem Jahr die Kreuze in den Kirchen verhüllt, schon einige Jahre keine Orgel und keine Glocken zwischen dem Glorias/Gloriae/Glorien an Gründonnerstag und in der Osternacht, Rosenkranzandachten, Frühschichten, Kreuzweg... Das ist bei uns immer... und immer ganz toll! Achja, hab noch was vergessen zu schreiben, was ich machen werde: An Karfreitag um 15:00 Uhr in die Kirche und dannach den Rosenkranz beten. bearbeitet 4. April 2007 von Giebschen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 4. April 2007 Melden Share Geschrieben 4. April 2007 Bei uns gabs das einmal, vor ca. 7-8 Jahren.Da kam ein Vertretungspriester und der verdonnerte mich an die Orgel, obwohl ich mich weigerte. Aber half ja nix. Die Leute haben sich dann verwundert umgeschaut. hm, also etwas selbstbewusster hättest da schon auftreten können/sollen/müssen. ein gastpriester sollte sich immer dessen bewusst sein, dass er in einer gemeinde als gast aushilft. er sollte also nicht irgendwelche dinge anordnen, die NICHT von den liturgischen vorschriften gedeckt sind. ich hätte einfach gesagt: nein, genau das machen wir nicht. punkt. genau das habe ich heute morgen gesagt, beim ansinnen, der firmlinge wegen im gottesdienst "gehet nicht auf in den sorgen dieser welt..." zu singen. mit dem nachsatz, alleluia erst wieder in der osternacht und damit war es gut. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 5. April 2007 Melden Share Geschrieben 5. April 2007 Die Gründonnerstagsmesse war sehr schön. Großes Aufgebot, 3 Priester und Diakon. Das Kreuz verhüllt. Orgelbegleitung nur bis zum Gloria, da auch nochmal Glocken. "Beim letzten Abendmahle, die Nacht vor seinem Tod..." ... schon ewig nicht mehr gesungen Auch eine kleine Gemeinde kann das Sanctus von Schubert a capella mehrstimmig singen. "In der Nacht, da er verraten wurde, das ist heute"... Vergegenwärtigung... Zur Kommunion um den Altar versammelt... Zu Taize-Gesängen das Ausräumen der Kirche... Ölbergandacht... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wunibald Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Heuer bei der Speisenweihe in der Osternacht erstmals erlebt: Im Körbchen neben Brot, Eiern, Salz statt des konventionellen Osterlamms ein Hase aus einer lilafarbenen Schokoladenfabrik. Da können die Fundis wieder Liturgiemissbrauch schreien. Vielleicht sollte man eine Körbchenkontrolle an der Kirchentüre einführen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Maple Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Heuer bei der Speisenweihe in der Osternacht erstmals erlebt: Im Körbchen neben Brot, Eiern, Salz statt des konventionellen Osterlamms ein Hase aus einer lilafarbenen Schokoladenfabrik. Da können die Fundis wieder Liturgiemissbrauch schreien. Vielleicht sollte man eine Körbchenkontrolle an der Kirchentüre einführen? Ach, das finde ich gar nicht so tragisch. Da gibt es schlimmeres. (wenn ich da so an gestern nacht denke...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Die Gründonnerstagsmesse war sehr schön.Großes Aufgebot, 3 Priester und Diakon. Das Kreuz verhüllt. Orgelbegleitung nur bis zum Gloria, da auch nochmal Glocken. "Beim letzten Abendmahle, die Nacht vor seinem Tod..." ... schon ewig nicht mehr gesungen Auch eine kleine Gemeinde kann das Sanctus von Schubert a capella mehrstimmig singen. "In der Nacht, da er verraten wurde, das ist heute"... Vergegenwärtigung... Zur Kommunion um den Altar versammelt... Zu Taize-Gesängen das Ausräumen der Kirche... Ölbergandacht... Ein Schmunzelerlebnis zum Gründonnerstag: Seit vielen Jahren trage ich zweimal im Jahr eine Kritik an der vierten Strophe des Sakamentslieds "Deinem Heiland, deinem Lehrer" (im Österreichteil des GL Nr. 831) vor: Ich finde den Text theologisch fragwürdig und durch und durch antijudaistisch. Ich hätt es gern, wenn man's einfach ausließe. Natürlich hilft das nix. Dieses Jahr treff ich am Karsamstag in der Krankenhaussakristei unsern Kaplan und Administrator, und er sagt mir: "Am Gründonnerstag hab ich bei der vierten Strophe intensiv daran gedacht, was du mir voriges Jahr gesagt hast!" "So!", sag ich. "Steter Tropfen höhlt also doch den Stein! Jetzt müssen wir nur noch warten, bis du Papst wirst!" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Ein Schmunzelerlebnis zum Gründonnerstag:Seit vielen Jahren trage ich zweimal im Jahr eine Kritik an der vierten Strophe des Sakamentslieds "Deinem Heiland, deinem Lehrer" (im Österreichteil des GL Nr. 831) vor: Ich finde den Text theologisch fragwürdig und durch und durch antijudaistisch. Ich hätt es gern, wenn man's einfach ausließe. wie lautet denn bei euch diese strophe? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 9. April 2007 Melden Share Geschrieben 9. April 2007 Ein Schmunzelerlebnis zum Gründonnerstag: Seit vielen Jahren trage ich zweimal im Jahr eine Kritik an der vierten Strophe des Sakamentslieds "Deinem Heiland, deinem Lehrer" (im Österreichteil des GL Nr. 831) vor: Ich finde den Text theologisch fragwürdig und durch und durch antijudaistisch. Ich hätt es gern, wenn man's einfach ausließe. wie lautet denn bei euch diese strophe? Durch das Brot, das wir erhalten, wird hier der Genuss des alten Osterlammes abgetan. Und der Wahrheit muss das Zeichen und die Nacht dem Lichte weichen, und das Neue fängt nun an. Bösartig geradezu, meinem Empfinden nach: Weder wird hier irgendwas "abgetan", mit welchem Recht denn, da der Alte Bund ja weiter besteht? Noch ist das Zeichen des Alten Bundes, das Osterlamm, mit irgendeiner Unwahrheit behaftet, und das Brot ist schließlich auch ein Zeichen, und irgendeine Art von Umnachtung, die aufgehellt werden müsste, umgibt die Feier des Pscha-Mahles auch nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 9. April 2007 Melden Share Geschrieben 9. April 2007 hm - aus diesem grunde ist die strophe hier (zumindest in den bistümern mainz und limburg durch die 3. strophe von GL 545 ersetzt. andererseits muss man schon mal genau hinschauen. der von dir zitierte text ist aus dem späten 18. jahrhundert. allerdings schon irgendwann überarbeitet worden. der originale text lautet, soweit ich das auf die schnelle nachvollziehen kann: Statt des unvollkommnen alten, statt des Osterlamms erhalten wir ein neues Sakrament. Seht, der Wahrheit muß das Zeichen und die Nacht dem Lichte weichen. Nacht und Schatten sind zu End! Das ganze lied ist eine paraphrase der fronleichnamssequenz "lauda, sion salvatorem" die von thomas von aquin 1263/64 verfaßt wurde. dort heisst es an der entsprechenden stelle: In hac mensa novi regis, novum pascha novae legis, phase vetus terminat. vetustatem novitas, umbram fugit veritas, noctem lux eliminat. auf deutsch: Bei diesem mahl des neuen königshat das neue pascha des neuen gesetzes dem alten ein ende gesetzt. das alte weicht dem neuen, der schatten flieht die wahrheit, das licht verscheucht die nacht. (versuch einer möglichst wörtlichen übersetzung) das osterlamm wird ja von den christen nicht mehr genossen, das rituelle mahl des passah-festes findet nicht mehr statt. dieser satz ist vielleicht in der paraphrase von der wortwahl her missverständlich, aber durchaus zutreffend. von unwahrheit wird ja in diesem text nicht gesprochen, aber jesus sagt ja von sich selbst, dass er die wahrheit ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 9. April 2007 Melden Share Geschrieben 9. April 2007 hm - aus diesem grunde ist die strophe hier (zumindest in den bistümern mainz und limburg durch die 3. strophe von GL 545 ersetzt. andererseits muss man schon mal genau hinschauen. der von dir zitierte text ist aus dem späten 18. jahrhundert. allerdings schon irgendwann überarbeitet worden. der originale text lautet, soweit ich das auf die schnelle nachvollziehen kann: Statt des unvollkommnen alten, statt des Osterlamms erhalten wir ein neues Sakrament. Seht, der Wahrheit muß das Zeichen und die Nacht dem Lichte weichen. Nacht und Schatten sind zu End! Das ganze lied ist eine paraphrase der fronleichnamssequenz "lauda, sion salvatorem" die von thomas von aquin 1263/64 verfaßt wurde. dort heisst es an der entsprechenden stelle: In hac mensa novi regis, novum pascha novae legis, phase vetus terminat. vetustatem novitas, umbram fugit veritas, noctem lux eliminat. auf deutsch: Bei diesem mahl des neuen königshat das neue pascha des neuen gesetzes dem alten ein ende gesetzt. das alte weicht dem neuen, der schatten flieht die wahrheit, das licht verscheucht die nacht. (versuch einer möglichst wörtlichen übersetzung) das osterlamm wird ja von den christen nicht mehr genossen, das rituelle mahl des passah-festes findet nicht mehr statt. dieser satz ist vielleicht in der paraphrase von der wortwahl her missverständlich, aber durchaus zutreffend. von unwahrheit wird ja in diesem text nicht gesprochen, aber jesus sagt ja von sich selbst, dass er die wahrheit ist. Na ja. Immerhin. Das Gelbe vom Ei ist's wohl trotzdem nicht. Die dritte Strophe von GL 545 kommt beim anderen Lied ja inhaltlich in anderen Strophen durchaus vor, sogar weitgehend mit den selben Worten. Die von mir zitierte Strophe wäre also tatsächlich leicht verzichtbar. Schön, dass es irgendwo doch schon passiert ist. Vielleicht müssen wir doch nicht warten, bis unser Administrator Papst wird. Das erleb ich nämlich wahrscheinlich nicht mehr. Wenigstens nicht in diesem Leben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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