Benni Geschrieben 3. April 2007 Melden Share Geschrieben 3. April 2007 Ich war bis zur Pubertät ein durchschnittlicher Kirchgänger und habe mich moralisch einwandfrei im Sinne des Katholizismus verhalten. Leider verlor ich zeitweise diese Orientierung und habe mich in trübe Gewässer manövriert. Mein "lifestyle" basierte zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr auf sex, drugs & rock. Ich kam in dieser Zeit nicht mit mir klar. Ich trank an jedem Wochenende extrem viel Alkohol und ich benahm mich wie die Axt im Wald. Die Eskapaden am Wochenende führten zu einem chronischen, innerwöchigen schlechten Gewissen. Und das schlechte Gewissen zu erhöhtem Alkoholkonsum am Wochenende. Und die Wochenenden zu weiteren Verstößen im Sinne meiner katholischen Herkunft. Heute, 2 Jahre danach, lebe ich abstinent und bereue die schlechten Taten meiner Vergangenheit. Trotzdem lasten diese Sünden in meiner Seele und gelegentliche Kirchgänge erwecken in mir den Wunsch der Versöhnung mit Gott. Wahrscheinlich gibt es unter Euch einige mit ähnlichen Vorgeschichten, die mir Tipps zu einer heilenden Wiedereingliederung in die Gemeinschaft der Gläubigen geben können. Ich würde mich über Eure Ratschläge freuen. MfG Benni Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sebi Geschrieben 3. April 2007 Melden Share Geschrieben 3. April 2007 Grüß dich Benni, Ich kenne das, was du dort beschreibst, sehr gut. Das Sakrament der Versöhnung ist etwas wunderbares. Das durfte ich in den letzten beiden Jahren erfahren. Was du brauchst, ist der passende Geistliche. Bei mir lief es so ab, dass ich zu einigen, aufeinander aufbauenden Gesprächen gegangen bin, nach denen ich dann die Absolution erhalten habe. In diesen Gesprächen habe ich davon erzählt, was bei mir schiefgelaufen war und der Geistliche hat sich viel Zeit genommen, um mit mir darauf einzugehen, warum es schief gelaufen war. Das Tolle an diesen Gesprächen war, dass es nicht nur um die Beichte gibg, sondern dass wir uns einfach einmal im Monat getroffen haben und auch einige Male nur über meinen Glaubensweg gesprochen haben. Diese Gespräche fanden immer in einer abgelegenen Benediktinerabtei in der Nähe statt und hatten von daher auch ein Stück Austreten aus dieser hektischen Welt in eine ruhigere, andächtigere Welt. Ich kann dir nur raten, trau dich! Aber mit dem richtigen Priester! Da kann dir sicherlich der örtliche Gemeindereferent / -assistent ( oder sein weibliches Pendant ) gut weiterhelfen, die stehen meistens mitten im Leben und kennen einen guten Beichtvater für dich! Lieber Gruß, Sebi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. April 2007 Melden Share Geschrieben 4. April 2007 (bearbeitet) Lieber Benni! Zuerst herzlich willkommen und Gottes Segen. Ich war bis zur Pubertät ein durchschnittlicher Kirchgänger und habe mich moralisch einwandfrei im Sinne des Katholizismus verhalten. Leider verlor ich zeitweise diese Orientierung und habe mich in trübe Gewässer manövriert. Dass es in der Zeit der Pubertät bei manchen mehr oder weniger starke Krisen gibt ist "normal". Das was wir als schlecht erkennen sollten wir von Herzen bereuen - aber den Blick vor allem nach vorne richten. Mein "lifestyle" basierte zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr auf sex, drugs & rock. Ich kam in dieser Zeit nicht mit mir klar. Ich trank an jedem Wochenende extrem viel Alkohol und ich benahm mich wie die Axt im Wald. Die Eskapaden am Wochenende führten zu einem chronischen, innerwöchigen schlechten Gewissen. Und das schlechte Gewissen zu erhöhtem Alkoholkonsum am Wochenende. Und die Wochenenden zu weiteren Verstößen im Sinne meiner katholischen Herkunft. In Bezug auf Alkohol kann ich deine Probleme nachvollziehen- da ich solche Exzesse aus meiner eigenen Jugend kenne. Den Glauben hatte ich auch verloren. Aber Gottes Liebe kann jede Dunkelheit erhellen, wenn wir uns seiner Barmherzigkeit anvertrauen. Auch durch ein "schlechtes Gewissen" kann Gott uns rufen- aber er meint es vor allem gut mit uns. Seine Liebe will uns heilen und zu glücklichen Menschen machen.Heute, 2 Jahre danach, lebe ich abstinent und bereue die schlechten Taten meiner Vergangenheit.Trotzdem lasten diese Sünden in meiner Seele und gelegentliche Kirchgänge erwecken in mir den Wunsch der Versöhnung mit Gott. Prinzipiell ist es so, dass der gute Wille, der Wille zur Umkehr und die Reue uns Gottes verzeihende Liebe schenken. Wenn du sozusagen eine sakramentale Tiefenreinigung erfahren willst, dann ist das Sakrament der Barmherzigkeit gerade jetzt in der Bußzeit bzw. Osterzeit ein wunderbares Angebot. Dabei solltest du keine "Angst" haben- sondern Gott durch den Priester deine Vergangenheit und alles was war voller Vertrauen übergeben. Bestimmt wird dir ein Priester, den du auch um eine Aussprache bitten kannst bei einer Beichte helfen. Vergiß dabei nicht, dass es Gottes heilende Liebe ist, der du dort in besonderer Weise begegnest. Gehe also ohne Ängste- voller Vertrauen und voller Freude und Dankbarkeit, dass Gott uns unsere Sünden mit größter Liebe verzeiht, wenn wir umkehren wollen. Da ich auch nach vielen Jahren der Abkehr von Gott wieder zu einer Beichte ging kann ich schon nachvollziehen, wie man sich vorher fühlt. Aber ich kann dir aus eigenem Erleben bezeugen, dass es eine beglückende und befreiende Erfahrung ist. Ich wünsche Dir, dass Du die heilende Liebe Gottes im Sakrament der Barmherzigkeit in besonderer Weise erfahren kannst, und Deinen Weg mit Gott voller Freude und Kraft weiter gehen kannst. bearbeitet 4. April 2007 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mimare Geschrieben 4. April 2007 Melden Share Geschrieben 4. April 2007 hallo benni ich freu mich,daß du den weg zur beichte gehen möchtest..gut so..sage ich.. ich kenne auch die ängste...aber wie schon gesagt,ich komme immer befreit aus diesem sakrament u.ich denke jeder mensch kann mich enttäuschen jedoch jesus nicht,ER ist in allen tiefen gegangen u.versteht dich,der priester ist nur das handwerkszeug gottes... manchmal suche ich das beichtgespräch aber auch die traditionelle beichte hat was,da sag ich was mich bedrückt,was ich falsch gemacht habe....offen u.ehrlich u.bekomme die absolution,ich finde beides hat seinen platz...du kannst dich entscheiden.ich drück dir die daumen,daß du die last los wirst. noch was anderes, du schreibst,daß du abstinenz lebst...da kannst du sehr viel hilfe erfahren in einer selbsthilfegruppe z.b.die AA..die anonymen alkoholiker die gruppen sind in jeder etwas größeren stadt,weil,wenn man trinkt u.abhängig wird es einen tiefen grund hat um sich da besser zu verstehn u.so manches aufzuarbeiten kann dir eine solche gruppe helfen,natürlich auch jede andere selbsthilfegruppe..der weg ist wichtig..nicht der name... u.ich wünsche dir viel erfolg,als christ u.als abstinenzler mimare Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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