Ennasus Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Von denen er übrigens "Selbstverleugnung" verlangt, ein Verhalten, das nach heutigem Wissen eindeutig unter das fällt, was Susanne als ein falsches Leben mit schlimmen Folgen beschreibt. Oh nein, ganz und gar nicht.Entscheidend ist die Motivation, warum ich etwas tue. Beispiel Sexualität: Es gibt Ehen, wo ein Partner aus irgendwelchen Gründen nicht fähig zum GV ist. Sei es, dass eine Frau in ihrer Jugend vergewaltigt worden ist oder was auch immer. Wenn sich der andere Partner dann "selbst verleugnet" - d.h. dem andern zuliebe auf ein erfülltes Ausleben seiner Sexualität verzichtet, solange dieser einfach nicht "kann", dann halte ich das für alles andere als falsch. Sondern das ist "Selbstverleugnung aus Liebe". Aus so einem Verzicht kann Leben wachsen, für beide (z.B. kann die Frau langsam drauf vertrauen lernen, dass ihre Grenzen respektiert werden oder so und es kann etwas heil werden). Falsch und lebensfeindlich finde ich es, wenn jemand z.B. auf Sexualität verzichtet, weil er meint, dass Gott will, dass wir unsere Begierden abtöten oder so. (In diese Richtung würde ich eine Aussage des Gleichnisses verstehen) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Ich denke, Jesus hat exemplarisch vorgelebt, was es heißt, so für andere da zu sein, dass der Kreislauf von: "du tust mir weh - ich schlag zurück" unterbrochen wird. Indem er eben nicht zurückgeschlagen hat und ausgehalten hat, dass ihm Unrecht getan worden ist, hat er "die Schuld der andern" getragen.Das klingt nicht sehr einleuchtend. Ich kann's auch nicht nachvollziehen. Wenn Jesus das ihm angetane Unrecht ohne Gegenschlag annimmt, könnte man das z.B. so deuten, das er seinen Richtern und Henkern damit signalisiert: Dadurch, dass ich eure Tat quasi unkommentiert erdulde, sie also nicht als Unrecht bezeichne, ist sie auch kein Unrecht mehr. Er spricht also seine Mörder frei und vergibt ihnen ("denn sie wissen nicht, was sie tun"). Man könnte diesen Freispruch auch noch ausdehnen auf all jene, die irgendwie auch nur entfernt damit zu tun hatten - Judas, das johlende Volk, welches vor Pontius Pilatus seinen Tod forderte usw. Was wäre die Alternative?Ich habe durchaus das Gefühl, dass in den Passionsgeschichten sehr klar ist, dass da großes Unrecht geschieht. Denen das nicht bewusst ist, bei denen nützt auch noch so viel Reden nichts. Was ich aber beim besten Willen nicht erkennen kann, inwiefern dieser Freispruch von Schuld darüber hinaus - also pauschal für die gesamte Spezies Mensch - gültig ist. Davon hat Jesus m.W. nichts gesagt, und das "Hineinexegieren" dessen halte ich für unzulässig - außerdem beißt sich diese Pauschalentschuldung mit der unverminderten Überpräsenz des Themas "Schuld & Sünde" in der kirchlichen Lehre und Praxis.Erlösung liegt für mich da drin, dass Jesus damit einen Weg gebahnt hat. Er ist uns sozusagen "aus der Zukunft entgegengekommen", um uns vorzuleben, wie wahres Menschsein ausschauen soll. Er war sich ganz sicher, dass mit seinem Leben und Wirken, mit seinem Standhalten, das Reich Gottes angebrochen ist.Und etwas, was ganz zentral zu diesem "Reich Gottes" (dem Reich des richtigen Inbeziehungseins mit allem) gehört, ist, dass "im Sterben das Leben liegt". Im Loslassen, im Nichtfesthalten liegt Zukunft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 ............ dann könnte man es so deuten: Solange das Böse das Gute nicht überwuchert und erdrückt, müssen wir es nicht in übertriebener Intoleranz und hysterischem Reinlichkeitswahn ausreißen, ansonsten müssten wir uns selbst ausreißen, denn niemand ist völlig frei von "Unkraut", ansonsten werfe derjenige den ersten Stein. Da stimme ich dir völlig zu. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Von denen er übrigens "Selbstverleugnung" verlangt, ein Verhalten, das nach heutigem Wissen eindeutig unter das fällt, was Susanne als ein falsches Leben mit schlimmen Folgen beschreibt. Oh nein, ganz und gar nicht.Entscheidend ist die Motivation, warum ich etwas tue. Beispiel Sexualität: Es gibt Ehen, wo ein Partner aus irgendwelchen Gründen nicht fähig zum GV ist. Sei es, dass eine Frau in ihrer Jugend vergewaltigt worden ist oder was auch immer. Wenn sich der andere Partner dann "selbst verleugnet" - d.h. dem andern zuliebe auf ein erfülltes Ausleben seiner Sexualität verzichtet, solange dieser einfach nicht "kann", dann halte ich das für alles andere als falsch. Das ist doch keine Selbstverleugnung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Ich denke, Jesus hat exemplarisch vorgelebt, was es heißt, so für andere da zu sein, dass der Kreislauf von: "du tust mir weh - ich schlag zurück" unterbrochen wird. Indem er eben nicht zurückgeschlagen hat und ausgehalten hat, dass ihm Unrecht getan worden ist, hat er "die Schuld der andern" getragen.Das klingt nicht sehr einleuchtend. Zu Hägar spricht weise der Mönch Olaf, der es immer noch nicht aufgegeben hat, den schrecklichen Hägar zu missionieren. Olaf erhebt den Zeigefinger und sagt: "Gewalt erzeugt Gewalt!" Hägar antwortet "Klingt fair!" Hägar hat natürlich Recht. Er hat viele gute Argumente auf seiner Seite. Und wovon soll er seine Familie ernähren, wenn seine Raubzüge ausfallen? Da war man ehrlicher Brandschatzer, Plünderer und Schrecken der Küste - und dann ist man arbeitslos. Und schließlich ist einem das Hemd doch näher als die Jacke. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Ja, aber in unserem Gedankenspiel ging es doch darum, dass die Menschen erkennen, dass sie dieses Buch nicht mehr brauchen als andere Bücher.Ja, genau darum ging es mir auch.Ich wollte sagen, daß es sehr wohl Bücher gibt, die mehr gebraucht werden als andere. Und daß viele Leute eben solche Bücher auch sehr wichtig nehmen, als moralischen Anstoß, als Diskussionsgrundlage, als Lebensbegleiter, als was auch immer. Nun, ich hatte angenommen, dass man mir nicht unterstellt, dass ich die Bibel mit Groschenromanen gleichsetzen wollte. Es gibt aber eine Menge Bücher, die vieles von dem, was in der Bibel steht, besser oder richtiger erklären oder gar widerlegen. In der Gesamtmenge dieser Bücher ist die Bibel dann auch nur ein Buch von vielen. André Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Wenn Jesus das ihm angetane Unrecht ohne Gegenschlag annimmt, könnte man das z.B. so deuten, das er seinen Richtern und Henkern damit signalisiert: Dadurch, dass ich eure Tat quasi unkommentiert erdulde, sie also nicht als Unrecht bezeichne, ist sie auch kein Unrecht mehr. Er spricht also seine Mörder frei und vergibt ihnen ("denn sie wissen nicht, was sie tun"). Man könnte diesen Freispruch auch noch ausdehnen auf all jene, die irgendwie auch nur entfernt damit zu tun hatten - Judas, das johlende Volk, welches vor Pontius Pilatus seinen Tod forderte usw.Was wäre die Alternative? Wenn die Ungerechtigkeit aus der Welt soll, kann man nicht einfach schweigen und stillhalten und obendrein auch noch die ganze Menschheit dazu auffordern, ebenfalls stillzuhalten. Einen solchen Luxus kann man sich nur als Gottessohn leisten, als kleines Menschenkind bleibt einem nichts anderes übrig, als sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen. Er ist uns sozusagen "aus der Zukunft entgegengekommen", um uns vorzuleben, wie wahres Menschsein ausschauen soll. Mag sein, aber da gehe ich wie gesagt nicht mit. Eine Welt, in der Ungerechtigkeit folgenlos bleibt, während Gerechtigkeit bestraft wird - eine Welt also, in der einfach nur alles auf dem Kopf steht, will ich nicht und halte ich auch nicht für existenzfähig. dass "im Sterben das Leben liegt" Wie gesagt, eine Welt, in der einfach nur alles auf dem Kopf steht, will ich nicht. Das, was Jesus uns damit sagen will, mag ein guter Tipp für Gottessöhne sein, für die die irdische Logik nur ein netter Zeitvertreib ist, bei dem die "Götter würfeln". Es war daher schon in manchen alten Kulturen opportun, sich über die Kapriolen und Beliebigkeiten der Herren "da oben" zu echauffieren, sich über die Arroganz dieser Mächtigen lustig zu machen. André Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Jesus befindet sich in einer scheinbar nicht auflösbaren "lose lose" Situation: Sagt er: ja so ist es, Gesetz ist nun einmal Gesetz und daher ist sie des Todes, macht er seine ganze bisher aufgebaute Lehre von der Liebe, vom Verzeihen und dass das Gesetz (der Sabbat) dem Menschen zu dienen habe und nicht der Mensch dem Gesetz zu Makulatur und Geschwätz. Er kann nur mehr zurückgehen in seine Zimmermannswerkstatt, weil er in der Grenzsituation seine Glaubwürdigkeit verloren hat. Spricht er sich aber gegen die Hinrichtung aus leugnet er das Gesetz des Mose. Er kann die Frau nicht retten, ist aber selber des Todes. Bei der Heilung des Gelähmten am Sabbat, hat er sich mit der Güterabwägung noch Herausreden können…….aber hier bei einer überführten Ehebrecherin. Und da gelingt es ihm mit einem Satz den Schutzschild der Anonymität der nach "Gerechtigkeit" schreienden Männerschar aufzubrechen. Mit dem „ Ja aber……."Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie"……wird die Tötungshandlung wieder konkret und auf die handelnde Person bezogen. Und mit dieser Personifizierung zwingt er die Männer zum Rückzug. Ich empfinde das als psychologische Meisterleistung und Drewermann meint, dass dies zu schaffen eines der größten Wunder ist, die Jesus gewirkt hat. Ja, ich kenne dieses Argument und es ist auch was dran. Aber den Nachsatz an die Frau hätte er sich sparen können. Er hat sie auf taktisch nicht unkluge Weise davor gerettet, ermordet zu werden. Bei sich selber, bei seiner eigenen Ermordung, hat er leider nicht zu so einem taktischen Kniff gegriffen, sondern die volle Wahrheit über alles gestellt. Bei der Ehe"brecherin" hätte ihn aus psychologischer Sicht diese Wahrheit auch interessieren müssen: "Wen liebt sie?". Nicht nur "mit wem ist sie verheiratet? ". (Immerhin hat diese Geschichte, wenn auch nicht alleine, fast zweitausend Jahre Elend über Menschen gebracht, die falsch verheiratet waren). Das ist bitte nicht als Vorwurf zu verstehen, ich bin ausdrücklich nicht der Meinung, daß Jesus (bzw. die Autoren, die ihn geschrieben haben) das alles hätte leisten können müssen, ich habe nur etwas dagegen, zuviel von unserem heutigen Verständnis und Wissen in diese Geschichten hineinzuinterpretieren. Man muß es ja auch im Gesamtzusammenhang sehen: Es gibt genug Stellen in der Bibel, wo Jesus nicht zu taktischem Vorgehen gezwungen ist, sondern ehrlich sprechen kann, z.B. mit seinen Jüngern. Von denen er übrigens "Selbstverleugnung" verlangt, ein Verhalten, das nach heutigem Wissen eindeutig unter das fällt, was Susanne als ein falsches Leben mit schlimmen Folgen beschreibt. Ich habe nichts gegen die Bibel, genausowenig, wie ich etwas gegen ein medizinisches Heilbuch aus dem alten Persien habe. Ich habe nur etwas dagegen, wenn alles, was darin beschrieben wird, als für heute noch brauchbar und mit heutigem Wissen übereinstimmend, erklärt wird. Wenn in einem alten Buch von Aderlaß bei hohem Fieber die Rede ist, dann ist das keine Metapher für Antibiotika. Zweierlei. Erstens: Wenn die Ethik zeitabhängig ist, dann mag man die Ethik der Vergangenheit als überholt betrachten. Nur bedeutet dies für die gegenwärtige Ethik, daß sie dereinst auch nicht mehr zeitgemäß sein wird, so daß sogar die Ethik einer Vergangenheit wieder angemessen sein könnte. Zweitens: Wenn die Ethik doch zeitabhängig ist, dann sollte die Ethik Jesus eigentlich ein reines Produkt seiner Zeit sein. Der sicherlich leichteste Weg wäre für Jesus gewesen, wenn er der aktuellen Ethik entsprochen hätte. Er hat aber die Menschen seiner Zeit mit einer Ethik provoziert und gefordert, die über die aktuelle Zeit hinausgeht. Nun bleibt nur zu klären, ob es tatsächlich etwas an seinen Lehren gibt, welches ethisch veraltert ist oder ob es sich nicht eher um ethische Prinzipien handeln könnte, die von uns vielleicht noch nicht ganz verstanden sind. Das was da bezüglich der Verhinderung der Steinigung gelaufen ist oder im barmherzigen Samariter angesprochen wurde, daß war in seiner Zeit vielleicht noch gar nicht oder nur schwer faßbar - vielleicht dauert es noch weitere 1000 Jahre, bis die Masse die Sache mit der Selbstverleugnung verstehen kann. Das Ideal ist immer die Latte die wir anstreben, wenn wir die Latte nur so hoch ansetzen, wie wir springen können, dann haben wir keinen Ansporn und kein Ziel. Gruß Sam Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Wer die Bibel liest, ist klüger.... Oh, Entschuldigung. Ich dachte, Du hättest sie gelesen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Nun, ich hatte angenommen, dass man mir nicht unterstellt, dass ich die Bibel mit Groschenromanen gleichsetzen wollte. Es gibt aber eine Menge Bücher, die vieles von dem, was in der Bibel steht, besser oder richtiger erklären oder gar widerlegen. In der Gesamtmenge dieser Bücher ist die Bibel dann auch nur ein Buch von vielen. Fallen Dir auf Anhieb *eine Menge Bücher* ein, die das von mir Angerissene erfüllen UND noch so verbreitet sind, bzw das Verbreitungspotenzial haben, darauf eine Gemeinschaft aufzubauen? Man kann die Bibel klein reden, Tatsache ist, daß sie einige wichtige Funktionen erfüllt, die man nicht *mal eben* durch *eine Menge anderer Bücher* ersetzen kann. Wenn man das mal auf Atheistenseite zur Kenntnis nehmen würde, würden einige ziemlich ärgerliche, weil kurzsichtige Beiträge hier entfallen können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Wer die Bibel liest, ist klüger.... Oh, Entschuldigung. Ich dachte, Du hättest sie gelesen. Platon hat definitiv recht: wer die Bibel liest, ist tatsächlich klüger. Es ist ein erhellendes Werk für jeden, der sich mit dem Christentum beschäftigt. Und gerade wenn man mit Christen diskutiert, hilft einem das gelesen-Haben dabei, gewisse Dinge ganz fix zu widerlegen. Etwa *Gott kann nicht böse handeln*. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Caveman Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Nach christlichem Verständnis (wenn ich das nicht falsch verstanden habe) kann er das tatsächlich nicht. Es gibt kein Moralkodex, dem sich Gott unterwirft oder an den man an ihm passend anlegen könnte. Man kann seine Handlungen vielleicht nach menschlichen Maßstäben bewerten. Die Frage ist, ob man damit aber einem Gott gerecht wird. So fix sehe ich das nicht als widerlegt an. (Und damit auch nicht, dass einem das Bibellesen unbedingt schlauer macht) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Nach christlichem Verständnis (wenn ich das nicht falsch verstanden habe) kann er das tatsächlich nicht. Es gibt kein Moralkodex, dem sich Gott unterwirft oder an den man an ihm passend anlegen könnte. Man kann seine Handlungen vielleicht nach menschlichen Maßstäben bewerten. Die Frage ist, ob man damit aber einem Gott gerecht wird. Dann kann man aber auch nicht sagen, daß Gott gut ist, da das auch nur ein menschlicher Maßstab ist. Im Grunde erübrigt sich damit jede Überlegung bezgl. Gott. Was ich im Grunde auch so sehe. Nur ist für mich der christliche Gott ja nicht Gott, sondern ein Konstrukt menschlicher Maßstäbe, weswegen er auch zur Bewertung freisteht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Nach christlichem Verständnis (wenn ich das nicht falsch verstanden habe) kann er das tatsächlich nicht. Es gibt kein Moralkodex, dem sich Gott unterwirft oder an den man an ihm passend anlegen könnte. Man kann seine Handlungen vielleicht nach menschlichen Maßstäben bewerten. Die Frage ist, ob man damit aber einem Gott gerecht wird. So fix sehe ich das nicht als widerlegt an. (Und damit auch nicht, dass einem das Bibellesen unbedingt schlauer macht) Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen. Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so muss er mit sich selbst uneins sein; wie kann dann sein Reich bestehen? Wenn ich aber die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt? Erst dann kann er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (Matthäus 12,25, 22-30) Damit ist schon einmal ausgeschlossen, daß für Gott oder Teufel der Widerspruch möglich wäre. Weiter kann man argumentieren, daß man "gut" und "böse" unterscheiden kann, denn: n ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/7.html Es gibt zwei Möglichkeiten: Gott ist eine willkürliche Majestät und der Mensch kann nicht mit ihm rechten. Unser Verstand und unser Gewissen verweisen auf Gottes Gesetzlichkeiten, so daß Gott nicht willkürlich, sondern mir Vernunft und Gewissen vereinbar ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Caveman Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Dann kann man aber auch nicht sagen, daß Gott gut ist, da das auch nur ein menschlicher Maßstab ist. Im Grunde erübrigt sich damit jede Überlegung bezgl. Gott. Was ich im Grunde auch so sehe. [...]Ja, Attribute werden ihm wohl nicht gerecht. Er ist einfach. Was sich, wie ich finde, auch herrvorragend in seinem Namen ausdrückt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Dann kann man aber auch nicht sagen, daß Gott gut ist, da das auch nur ein menschlicher Maßstab ist. Im Grunde erübrigt sich damit jede Überlegung bezgl. Gott. Was ich im Grunde auch so sehe. [...]Ja, Attribute werden ihm wohl nicht gerecht. Er ist einfach. Was sich, wie ich finde, auch herrvorragend in seinem Namen ausdrückt. Nach der Septuaginta heißt es übrigens: "Ich bin der Seiende" Empfinde ich als die bessere Übersetzung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Wer die Bibel liest, ist klüger.... Auch das sollte man nicht verallgemeinern......qu.e.d. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 (bearbeitet) Nach christlichem Verständnis (wenn ich das nicht falsch verstanden habe) kann er das tatsächlich nicht. Es gibt kein Moralkodex, dem sich Gott unterwirft oder an den man an ihm passend anlegen könnte. Man kann seine Handlungen vielleicht nach menschlichen Maßstäben bewerten. Die Frage ist, ob man damit aber einem Gott gerecht wird. So fix sehe ich das nicht als widerlegt an. (Und damit auch nicht, dass einem das Bibellesen unbedingt schlauer macht) Natuerlich kann „Gott“ (der Schoepfer) nicht boese sein, wie er auch in menschlichen Sinne nicht gut sein kann, aber manche Christen denken, dass er sehr boese handeln kann (Hoellenstrafen, Verdammnis etc.) Fuer ein solches Denken gibt es keine Grundlage, auch nicht in der Bibel, denn die Bibel ist das Buch, in dem Menschen um ihr fortschreitendes Gottesverstaendnis ringen, fehlgehen und zu gewissen Erkenntnissen gelangen, darum ist sie so wichtig, um den Werdegang der menschlichen Auseinandersetzung in ihrem religioesen Verstaendnis zu begreifen. Die Bibel gehoert zum Kulturerbe der Menschheit. Gerade weil sie so widerspruechlich, extrem, unentschieden, unentschlossen,kompromisslos, wuetend und gleichzeitig befehlend daherkommt – so sind die Menschen in ihren Suchen. Jede Diskussion waere einfacher, wenn man begreifte, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, die auf der Suche nach etwas waren, getrieben von etwas, einer Sehnsucht nach Erkenntnis, und dass die Bibel nicht von „Gott“ geschrieben wurde und auch nicht diktiert (was sowieso ein irrsinniger Gedanke ist). Kenntnisse der Bibelexegese koennten vor solchen Irrtuemern schuetzen. Und Bibelexegese ist wissenschaftlich moeglich, da gibt es Quellen. „Gott“ begeht auch keine Handlungen. Die Handlungen, denen wir unterliegen, sind in der Natur, die von ihm geschaffen wurde und in der er selbst vorkommt, Vorgaenge, die eine Eigendynamik haben, aufgrund der Naturgesetze des Kosmos. Und das ist dann u.U. der Hurrikan, der einem wegfegt. Ich denke indes, dass eine Reihe Christen „Gott“ sehr wohl einen Moralkodex andichten. Das funktioniert natuerlich nicht. Aber eine Reihe Atheisten werden auch sehr grantig, wenn "Gott" bei genau dem gleichen Thema - warum "Gott" in dreiteufelsnamen denn nicht handelt. Ich denke, auf beiden Seiten herrscht dann ein extrem verqueres Gottesverstaendnis. Bei beiden "Verstaendnissen" wird "Gott" ausgegliedert nach irgendwohin als Beobachter, Aufpasser, Richter, Macher, etc. bearbeitet 7. April 2007 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Fallen Dir auf Anhieb *eine Menge Bücher* ein, die das von mir Angerissene erfüllen UND noch so verbreitet sind, bzw das Verbreitungspotenzial haben, darauf eine Gemeinschaft aufzubauen? Ja, die Gesamtheit der Weltliteratur. Man kann die Bibel klein reden, Tatsache ist, daß sie einige wichtige Funktionen erfüllt, die man nicht *mal eben* durch *eine Menge anderer Bücher* ersetzen kann. Doch kann man, im Islam z.B. geht es ohne die Bibel genauso gut wie bei Atheistens. André Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
agnostiker Geschrieben 7. April 2007 Melden Share Geschrieben 7. April 2007 Man kann die Bibel klein reden, Tatsache ist, daß sie einige wichtige Funktionen erfüllt, die man nicht *mal eben* durch *eine Menge anderer Bücher* ersetzen kann. Wenn man das mal auf Atheistenseite zur Kenntnis nehmen würde, würden einige ziemlich ärgerliche, weil kurzsichtige Beiträge hier entfallen können. Ich sehe nicht, wie uns das Kunststück gelingen sollte, ein anderes Buch oder eine Sammlung von Büchern so mit Nachdruck zu promoten, wie es die bereits bestehenden Gemeinschaften mit ihren heiligen Schriften tun. Ich weiss auch nicht, ob wir mit den selben Mitteln um Leser kämpfen sollten ("heilig", Wahrheit, Gott, usw.) - das wäre IMHO unehrlich. Aber eine Liste von "guten" Büchern zu haben, wär echt mal nicht schlecht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Ich denke, Jesus hat exemplarisch vorgelebt, was es heißt, so für andere da zu sein, dass der Kreislauf von: "du tust mir weh - ich schlag zurück" unterbrochen wird. Indem er eben nicht zurückgeschlagen hat und ausgehalten hat, dass ihm Unrecht getan worden ist, hat er "die Schuld der andern" getragen.Das klingt nicht sehr einleuchtend. Zu Hägar spricht weise der Mönch Olaf, der es immer noch nicht aufgegeben hat, den schrecklichen Hägar zu missionieren. Olaf erhebt den Zeigefinger und sagt: "Gewalt erzeugt Gewalt!" Hägar antwortet "Klingt fair!" Hägar hat natürlich Recht. Er hat viele gute Argumente auf seiner Seite. Und wovon soll er seine Familie ernähren, wenn seine Raubzüge ausfallen? Da war man ehrlicher Brandschatzer, Plünderer und Schrecken der Küste - und dann ist man arbeitslos. Und schließlich ist einem das Hemd doch näher als die Jacke. Schmuggel galt einst in Europa als ein schwer zu erlernendes und deshalb ehrenhaftes Handwerk. Heute ist es wegen der offenen Grenzen fast ausgestorben, was beweist, wie wichtig Lobbyarbeit ist - die Bauern sind darin ja Weltmeister. Ich hatte bisher selten Bedarf für die Dienste eines Bauern - ich melke meine Kühe meist selber. Aber was ist, wenn ich mal einen guten Schmuggler brauche? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 8. April 2007 Melden Share Geschrieben 8. April 2007 Ich denke, Jesus hat exemplarisch vorgelebt, was es heißt, so für andere da zu sein, dass der Kreislauf von: "du tust mir weh - ich schlag zurück" unterbrochen wird. Indem er eben nicht zurückgeschlagen hat und ausgehalten hat, dass ihm Unrecht getan worden ist, hat er "die Schuld der andern" getragen.Das klingt nicht sehr einleuchtend. Zu Hägar spricht weise der Mönch Olaf, der es immer noch nicht aufgegeben hat, den schrecklichen Hägar zu missionieren. Olaf erhebt den Zeigefinger und sagt: "Gewalt erzeugt Gewalt!" Hägar antwortet "Klingt fair!" Hägar hat natürlich Recht. Er hat viele gute Argumente auf seiner Seite. Und wovon soll er seine Familie ernähren, wenn seine Raubzüge ausfallen? Da war man ehrlicher Brandschatzer, Plünderer und Schrecken der Küste - und dann ist man arbeitslos. Und schließlich ist einem das Hemd doch näher als die Jacke. Schmuggel galt einst in Europa als ein schwer zu erlernendes und deshalb ehrenhaftes Handwerk. Heute ist es wegen der offenen Grenzen fast ausgestorben, was beweist, wie wichtig Lobbyarbeit ist - die Bauern sind darin ja Weltmeister. Ich hatte bisher selten Bedarf für die Dienste eines Bauern - ich melke meine Kühe meist selber. Aber was ist, wenn ich mal einen guten Schmuggler brauche? Da könnte Dir Hägar auch nicht helfen, denn die Wikinger haben sich damit nicht beschäftigt sondern mit Eroberung, Raub und Plünderung. Aber was sind schon historische Kleinigkeiten, wenn man glaubt eien gute Pointe zu haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Caveman Geschrieben 10. April 2007 Melden Share Geschrieben 10. April 2007 Da könnte Dir Hägar auch nicht helfen, denn die Wikinger haben sich damit nicht beschäftigt sondern mit Eroberung, Raub und Plünderung. Aber was sind schon historische Kleinigkeiten, wenn man glaubt eien gute Pointe zu haben. Na ja, Bauern waren sie auch. Und vor allem Händler. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 10. April 2007 Melden Share Geschrieben 10. April 2007 Grausame Bibelstellen: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde." gruss peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 10. April 2007 Melden Share Geschrieben 10. April 2007 Grausame Bibelstellen: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde." Och, nojooo, wenn da stehen würde: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Hölle" ... André Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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