Sebi Geschrieben 11. April 2007 Melden Share Geschrieben 11. April 2007 Guten Abend, Ich werde im Rahmen meines Studiums nun verstärkt Nachforschungen über Wittgenstein anstellen müssen, insbesondere über den späten Wittgenstein. Ich hatte hier zum Einstieg die Philosophischen Betrachtungen in Erwägung gezogen. Kann mir jemand gute Sekundärliteratur zu diesem Werk empfehlen, vielleicht auch gerade in Bezug auf die Bedeutung der Sprachspielzusammenhänge für die Theologie (Die ja das Fach meiner Wahl ist)? LG; Sebi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Fabianus Geschrieben 11. April 2007 Melden Share Geschrieben 11. April 2007 (bearbeitet) Dies dürfte wohl etwas für Dich sein: Klaus von Stosch: Glaubensverantwortung in doppelter Kontingenz http://www.amazon.de/Glaubensverantwortung...h/dp/379171774X Ich habe es selbst nicht gelesen, aber einen Vortrag des Autors gehört, er scheint sich mit Wittgenstein ziemlich gut auszukennen. P.S.: Ein Hallo an alle Foranten nach längerer Abwesenheit bzw. gelegentlichem Mitlesen! bearbeitet 11. April 2007 von Fabianus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sebi Geschrieben 11. April 2007 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2007 Dies dürfte wohl etwas für Dich sein: Klaus von Stosch: Glaubensverantwortung in doppelter Kontingenz http://www.amazon.de/Glaubensverantwortung...h/dp/379171774X Ich habe es selbst nicht gelesen, aber einen Vortrag des Autors gehört, er scheint sich mit Wittgenstein ziemlich gut auszukennen. P.S.: Ein Hallo an alle Foranten nach längerer Abwesenheit bzw. gelegentlichem Mitlesen! Danke für den Tip! Der Autor ist mein Dozent für systematische Theologie. :-)! An dieses Buch hatte ich auch schon gedacht, aber ich werde es vor Mai nicht in die Hände bekommen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
aristoteles Geschrieben 11. April 2007 Melden Share Geschrieben 11. April 2007 Vielleicht hilft Dir auch dieser Sammelband weiter: - Der Denker als Seiltänzer. Ludwig Wittgenstein über Religion, Mystik und Ethik, hg. von Ulrich Arnswald und Anja Weiberg, Düsseldorf 2001. Auch diese Dissertation ist möglicherweise einschlägig: - Mathias Iven, "Wenn etwas Gut ist so ist es auch Göttlich". Die Ethik im Leben Ludwig Wittgensteins, Berlin 2002. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
aristoteles Geschrieben 11. April 2007 Melden Share Geschrieben 11. April 2007 Ach, da fällt mir noch ein, dass die Deutsche Ludwig Wittgenstein Gesellschaft im Februar 2004 das fünfte Internationale Wittgenstein-Symposion unter das Thema "Wahr oder tolerant? Religiöse Sprachspiele und das Problem ihrer globalen Koexistenz" gestellt hat. Wahrscheinlich sind die Tagungsbeiträge längst publiziert. Vielleicht findet sich ja auch dort noch etwas für Dich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hansjo Geschrieben 11. April 2007 Melden Share Geschrieben 11. April 2007 P.S.: Ein Hallo an alle Foranten nach längerer Abwesenheit bzw. gelegentlichem Mitlesen! welcome back Fabianus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ada Geschrieben 12. April 2007 Melden Share Geschrieben 12. April 2007 (bearbeitet) Guten Abend, Ich werde im Rahmen meines Studiums nun verstärkt Nachforschungen über Wittgenstein anstellen müssen, insbesondere über den späten Wittgenstein. Ich hatte hier zum Einstieg die Philosophischen Betrachtungen in Erwägung gezogen. Kann mir jemand gute Sekundärliteratur zu diesem Werk empfehlen, vielleicht auch gerade in Bezug auf die Bedeutung der Sprachspielzusammenhänge für die Theologie (Die ja das Fach meiner Wahl ist)? LG; Sebi Für den späten Wittgenstein ist vor allem Eike von Savigny eine gute Adresse. Ebenso immer noch P.M.S. Hacker ("Insight and Illusion"). Birnbacher finde ich persönlich sehr gut. Wenn man den späten Wittgenstein untersucht, sollte man die Philosophischen Untersuchungen vielleicht ins Zentrum rücken und entsprechend mit "Blue and Brown Book", dem "Big Typescript" und dem Text "Über Gewissheit" ergänzen, weil sich hier auch sehr viele erhellende Bemerkungen finden. Hacker, P.M.S.: Einsicht und Illusion - Wittgenstein über Philosophie und die Metaphysik der Erfahrung, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1978, 2. Aufl. Sluga, Hans (Hg.): The Cambridge Companion to Wittgenstein, Cambridge: Cambridge Univ. Press, 1996. Watzka, Heinrich: Sagen und Zeigen - Die Verschränkung von Metaphysik und Sprachkritik beim frühen und beim späten Wittgenstein, Stuttgart: Kohlhammer. Birnbacher, Dieter (Hg.): Sprachspiel und Methode, Berlin: de Gruyter, 1985. Birnbacher, Dieter: Logik der Kriterien - Analysen zur Spätphilosophie Wittgensteins, Hamburg: Meiner, 1974. Viel Spaß beim Wittgenstein-Studium! bearbeitet 12. April 2007 von Ada Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sebi Geschrieben 12. April 2007 Autor Melden Share Geschrieben 12. April 2007 Guten Abend! Ich danke euch für die ganzen Hinweise, denen ich nun erst einmal nachgehen werde! Morgen geht es erst einmal mit Wittgenstein selber los und dann mal ran an den Speck! Ich hoffe, dass dieser Philosoph hält, was mir alle immer über ihn versprechen :-)! LG, Sebi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
David Geschrieben 13. April 2007 Melden Share Geschrieben 13. April 2007 (bearbeitet) Wittgenstein ist eine ziemlich harte Nuss. Unter allen analytischen Philosophen dürfte er derjenige sein, der selbst für ein elementares Verständnis den größten Arbeitsaufwand erfordert. Andere Analytiker wie Quine, Carnap, Russell, Kripke oder Ryle sind zwar in ihren Ansichten nicht weniger kompliziert, machen es einem aber wesentlich leichter, ihre wichtigsten Punkte nachzuvollziehen, als Wittgenstein. Wer noch nie einen Philosophen aus der analytischen Schule gelesen hat, sollte daher am besten erst mal woanders einsteigen, statt sich gleich aus Prestigegründen auf den schicken Wittgenstein zu stürzen. Letzteres hat nämlich in der Regel ungünstige Folgen: Entweder man sieht ein, dass man so gut wie nichts versteht und bricht frustriert wieder ab, oder man bildet sich ein, dass man etwas versteht, obwohl man in Wirklichkeit nichts verstanden hat. Weil bei vielen Leuten das letzte zutrifft, ist Wittgenstein der wahrscheinlich am meisten missbrauchte Philosoph der Geschichte. Wenn man bei Googel mal nach den Begriffen "Sprachspiel" und "Lebensform" sucht, dann schaudert's einen. Falls es trotzdem Wittgenstein sein soll, muss man sich klarmachen, dass Wittgenstein ein ausgesprochen voraussetzungsreicher Philosoph ist. Das heißt: Um Wittgensteins Spätwerk wirklich verstehen zu können, sollte man zunächst sein erstes Buch - den Tractatus Logico Philosophicus - gelesen und verstanden haben, da eigentlich alles, was er später geschrieben hat, eine kritische Auseinandersetzung und Demontage der Auffassungen von Sprache, Geist und Welt ist, die er im Tractatus entwickelt hat. Gerade sein spätes Hauptwerk, die Philosophischen Untersuchungen, sind über weite Strecken als ein fiktiver Dialog konzipiert, in denen der reifere Wittgenstein sich mit seinem früheren Selbst auseinandersetzt. Allerdings ist der Tractatus nicht weniger anspruchsvoll und voraussetzungsreich als das Spätwerk. Um ihn wirklich verstehen zu können, sollte man schon einmal einen Kurs in formaler Logik besucht haben und sich halbwegs mit den wichtigsten Schriften von Gottlob Frege und Bertrand Russel auskennen. Ein paar Monate sollte man also schon einplanen, wenn man wirklich etwas von Wittgenstein haben will. bearbeitet 13. April 2007 von David Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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