Warum sind die Kirchen in Bawü-Nord so hässlich?

[Udalricus]

http://www.dekanat-lb.de/main.php?go=08.92&mnu=1

Nun klicke ich mich also so durch und was muss ich sehen? Alles ausnahmslos (!!) 50ger Jahre Betonbauten, die an hässlichkeit nicht mehr zu überbieten sind.

 

Hallo, Dio und alle, die ähnlich empfinden:

Schaut doch mal zu uns in die Bucklige Welt, das gibt es fast nur Kirchen aus dem Mittelalter und alle sind ausnahmslos katholisch.

 

http://www.buckligewelt.at/

[Dio]

So- es steht nun fest- meine neue Heimat wird tatsächlich Marbach am Neckar sein :axeman:

 

Bin ich mal gespannt auf den Pfarrer, höre nur Gutes. Ab 1.9. wohne ich da.

[Dio]

In der Lateranbasilika war gar nix, als wir 1998 dort waren ...

Meine beiden letzten Rombesuche waren in der Oster- bzw. Weihnachtszeit, da gibt es eben weitgehend Bestuhlungen und deshalb sind die Erinnerungen an noch weiter zurückliegende Besichtigungen eher verschwommen.

 

Lateranbasilika waren ganz normale Kirchenbänke im Mittelschiff aufgestellt (also auch zum Knien).

[Elima]

In der Lateranbasilika war gar nix, als wir 1998 dort waren ...

Meine beiden letzten Rombesuche waren in der Oster- bzw. Weihnachtszeit, da gibt es eben weitgehend Bestuhlungen und deshalb sind die Erinnerungen an noch weiter zurückliegende Besichtigungen eher verschwommen.

 

Lateranbasilika waren ganz normale Kirchenbänke im Mittelschiff aufgestellt (also auch zum Knien).

 

 

Mir schwirrt auch eher St. Maria Maggiore im Kopf herum. Vor dem Apsisaltar in St. Peter im Vatican gibt es auch Kniebänke (ich denke "nicht schon immer", aber die letzten zwanzig Jahre bestimmt).

bearbeitet 8. Juni 2007 von Elima

[Dio]

Ja, da im Apsisbereich gibts Kniebänke, wie lange keine Ahnung aber letztes Jahr waren die auch schon da.

 

Mit Sta Maria Maggiore hingegen hast Du (leider) recht: im Mittelschiff ausschliesslich Stühle, nur vorn eine Kommunionbank auf der man kurz niederknien kann. In den Seiten kapellen hingegen sind kniebänke.

 

Ihr könnt ja sowieso mal meine Reisefotos gucken gehen. Link direkt zum ROM Bereich

 

http://57781.rapidforum.com/area=19

 

Und überhaupt würd ich mich freuen, mal den einen/eine oder andere(n) da zu treffen- der Reiseberich ist zwar frei lesbar aber statt "anonymer user" wärs doch nett, den entsprechenden Nicknamen zu lsen

[Touch-me-Flo]

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Eppingen...che-ansicht.jpg

 

 

Also bei uns hier in Nordbaden sind die Kirchen nicht hässlich !

[Dio]

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Eppingen...che-ansicht.jpg

 

 

Also bei uns hier in Nordbaden sind die Kirchen nicht hässlich !

 

 

Naja NORDBADEN ist für mich auch eher kein Schwabenland, mit "Baden Würtemberg" meinte ich eigentlich das "Schwabenland" und nicht das Badische. Und schwäb. Oberland ist ja auch nochmal 100% anders. Genau genommen sollte der Titel des freds lauten: Warum sind alle kath Kirchen in Württembergs Diaspora so hässlich".

 

Die in Eppingen sieht traumhaft schön aus, die Altstadt auch

[Touch-me-Flo]

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Eppingen...che-ansicht.jpg

 

 

Also bei uns hier in Nordbaden sind die Kirchen nicht hässlich !

 

 

Naja NORDBADEN ist für mich auch eher kein Schwabenland, mit "Baden Würtemberg" meinte ich eigentlich das "Schwabenland" und nicht das Badische. Und schwäb. Oberland ist ja auch nochmal 100% anders. Genau genommen sollte der Titel des freds lauten: Warum sind alle kath Kirchen in Württembergs Diaspora so hässlich".

 

Die in Eppingen sieht traumhaft schön aus, die Altstadt auch

 

Ok dann bin ich ja zufrieden. Warst du schon mal in Eppingen?

[Monika]

Genau genommen sollte der Titel des freds lauten: Warum sind alle kath Kirchen in Württembergs Diaspora so hässlich".

 

Jetzt habe ich lange genug überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll. Jetzt tue ich es einfach mal.

 

Also ein Thread mit dem Titel: "Warum sind alle kath Kirchen in Württembergs Diaspora so hässlich"? wäre bei mir nicht sehr gut angekommen. Ich kenne nämlich hier keine Kirchen die hässlich sind. Auch nicht in der württenbergischen Diaspora. Wo soll das denn bitte sein?

Ein bischen erlaube ich mir empört zu sein

 

Ob hässlich oder nicht, das hängt doch auch sehr viel mit dem Auge des Betrachters zusammen.

 

 

lieben Gruss

Monika

bearbeitet 10. Juni 2007 von Monika

[Dio]

Ja, stimmt, Schönheit liegt absolut im Auge des Betrachters. Von dem her wäre der Titel korrekter:

 

"Warum sind die Kirchen in der ...Diaspora in meinen Augen so hässlich".

 

Aber naja egal ...ich kenne nur seeehr wenige die die 50ger Jahre Betonhallen SCHÖN findenm, aber wenn Du Monika das anders siehst, seis Dir unbenommen :axeman:

 

P.S: Äh, wo die württ. Diaspora ist? Naja, ich sage mal grob- sie beginnt, vom Bodensee aus nach Norden gefahren, circa ab Ulm und schliesst mit der Grenze zu Hessen. Wenn ich recht informiert bin, Nordwürrtemberg?

bearbeitet 11. Juni 2007 von Dio

[Werner001]

Ja, stimmt, Schönheit liegt absolut im Auge des Betrachters. Von dem her wäre der Titel korrekter:

 

"Warum sind die Kirchen in der ...Diaspora in meinen Augen so hässlich".

 

Aber naja egal ...ich kenne nur seeehr wenige die die 50ger Jahre Betonhallen SCHÖN findenm, aber wenn Du Monika das anders siehst, seis Dir unbenommen :axeman:

 

P.S: Äh, wo die württ. Diaspora ist? Naja, ich sage mal grob- sie beginnt, vom Bodensee aus nach Norden gefahren, circa ab Ulm und schliesst mit der Grenze zu Hessen. Wenn ich recht informiert bin, Nordwürrtemberg?

Naja, nicht so ganz.

Württemberg grenzte noch nie an Hessen (wenn man mal von der Besonderheit Bad Wimpfen absieht)

Der äusserste Norden von Württemberg ist wieder katholisch (Deutscher Orden)

 

Werner

[OneAndOnlySon]

Aber naja egal ...ich kenne nur seeehr wenige die die 50ger Jahre Betonhallen SCHÖN findenm, aber wenn Du Monika das anders siehst, seis Dir unbenommen :axeman:

Auch das kommt sehr auf die persönliche Beziehung zu der jeweiligen Kirche an. Ich fand unsere "Tiefgarage" zunächst auch einmal nur hässlich. Mit der Zeit habe ich darin aber so viele schöne Gottesdienste mitgefeiert und mich so sehr mit dem Bau beschäftigt, dass ich nicht mehr sagen könnte, dass mir diese Kirche nicht gefällt.

 

Man muss sich wohl auch auf die Architektur einlassen. Der Tabernakel aus Beton hat die Form einer Stele. Von oben her zieht sich ein rotes Band nach unten. Es erinnert an einen See, aus dem ein Fluss hervorgeht, das Blut Christi, mit dem unsere Sünden weggewaschen wird, ein Fluss der Gnade, der vom Tabernakel in die Kirche ausgeht (der Boden ist sandrot). Das gleiche Rot findet sich auch am Taufbecken mit fließendem Wasser wieder. Also auch hier die Symbolik der aufließenden Gnaden.

 

Beton ist bei näherem Hinsehen auch nicht so kalt und tot, wie er zunächst erscheint. In ihm zeigt sich die Struktur der Holzbretter, in den er gegossen wurde. Man kann ihn also auch als ein Abbild des Lebens sehen, wenn man sich darauf einlässt. Die Holzmaserung im Beton ist gleichzeitig wie ein Abbild der mächtigen Deckenpfeiler.

 

Dazu kommt, dass die Kirche architektonisch eine Einheit mit dem Gemeindehaus und dem Pfarrhaus bildet. Das Leben der Gemeinde im Gottesdienst, in der Seelsorge, den Festen und Treffen wird also auch durch die Gesamtheit des Gemeindezentrums versinnbildlicht.

[Elima]

Aber naja egal ...ich kenne nur seeehr wenige die die 50ger Jahre Betonhallen SCHÖN findenm, aber wenn Du Monika das anders siehst, seis Dir unbenommen :axeman:

Auch das kommt sehr auf die persönliche Beziehung zu der jeweiligen Kirche an. Ich fand unsere "Tiefgarage" zunächst auch einmal nur hässlich. Mit der Zeit habe ich darin aber so viele schöne Gottesdienste mitgefeiert und mich so sehr mit dem Bau beschäftigt, dass ich nicht mehr sagen könnte, dass mir diese Kirche nicht gefällt.

 

Man muss sich wohl auch auf die Architektur einlassen. Der Tabernakel aus Beton hat die Form einer Stele. Von oben her zieht sich ein rotes Band nach unten. Es erinnert an einen See, aus dem ein Fluss hervorgeht, das Blut Christi, mit dem unsere Sünden weggewaschen wird, ein Fluss der Gnade, der vom Tabernakel in die Kirche ausgeht (der Boden ist sandrot). Das gleiche Rot findet sich auch am Taufbecken mit fließendem Wasser wieder. Also auch hier die Symbolik der aufließenden Gnaden.

 

Beton ist bei näherem Hinsehen auch nicht so kalt und tot, wie er zunächst erscheint. In ihm zeigt sich die Struktur der Holzbretter, in den er gegossen wurde. Man kann ihn also auch als ein Abbild des Lebens sehen, wenn man sich darauf einlässt. Die Holzmaserung im Beton ist gleichzeitig wie ein Abbild der mächtigen Deckenpfeiler.

 

Dazu kommt, dass die Kirche architektonisch eine Einheit mit dem Gemeindehaus und dem Pfarrhaus bildet. Das Leben der Gemeinde im Gottesdienst, in der Seelsorge, den Festen und Treffen wird also auch durch die Gesamtheit des Gemeindezentrums versinnbildlicht.

 

Das klingt gut. Immer sind Kirchen nach der Vorstellung der Bauzeit gestaltet (und später dann leider oft umgestaltet) worden. Das ist auch richtig so. Umgestaltungen (so sehr sie den Vorstellungen der Umbauzeit auch entsprochen haben mögen) finde ich meist ausgesprochen häßlich (Barockaltäre in gotischen Kirchen z.B.) und die Nostalgiekirchen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (also Neoromanik, Neogotik, Neobarock) zeigen ja nun wirklich nichts Eigenständiges, sondern propagieren (aus meiner Sicht): "alles, was alt ist, ist auch gut."

 

Wie hat ein Pfarrer zu Pfingsten gepredigt: "Wer keine Veränderung haben möchte, darf nicht zum Heiligen Geist beten."

[Dio]

Hm und wie definiert sich nun die DIASPORA in BAWÜ?

[OneAndOnlySon]

Hm und wie definiert sich nun die DIASPORA in BAWÜ?

Als katholische Kirche in mehrheitlich evangelischer Gesellschaft.

[Dio]

Hm und wie definiert sich nun die DIASPORA in BAWÜ?

Als katholische Kirche in mehrheitlich evangelischer Gesellschaft.

 

 

Ich meinte, räumlich definiert in BaWü.

[Lothar1962]

Ich meinte, räumlich definiert in BaWü.

 

Ich würde mal sagen....

 

LB, S, ES komplett

HN überwiegend

WN, RT, PF, GP halbe-halbe

TÜ, ein wenig

 

 

... sagt der Ex-Bietigheim-Bissinger, der vor 25 Jahren nach Bayern gezogen ist....

 

 

Im übrigen finde ich die Kirchen gar nicht so übel - klar, St. Johannes in Bietigheim oder die Reuschkirche in Göppingen (die mit dem abgeknickten Kreuz) sind nicht gerade schöne altmodische Kirchen, aber auch sie sind Gotteshäuser, bei denen man versucht hat, irgendwelche Grundgedanken des gemeindlichen Lebens in der Architektur darzustellen.

 

Und nachdem St. Laurentius in Bietigheim die Kirche ist, wo ich die Erstkommunion empfangen habe (Pfarrer Viktor Locher) und wo ich gefirmt worden bin (Weihbischof Anton Herre), ist das natürlich für mich eine besondere Kirche.

 

In meiner jetzigen Heimat ist die katholische Kirche wieder in der Diaspora - in Bayreuth gibt es zwar eine recht schöne katholische Schlosskirche, aber alle anderen Kirchen sind ziemlich "neu". St. Hedwig gefällt mir recht gut und Heilig Kreuz auch - sind beides "Beton"kirchen. Ansonsten stehen da eher die typischen Billigkirchen der 60er herum; die rk-Kirche in Warmensteinach beispielsweise oder die Altkatholische Kirche in Weidenberg. Wobei letztere für mich auch wieder was besonderes ist.

 

Ich würd mal sagen: Es kommt aufs Geld an, ob die Kirche schön oder schiach ist und es kommt auf das Gemeindevolk an, wie die Kirche mit Leben erfüllt wird.

[Werner001]

Hier gibts (ganz unten) ne Karte (PDF)

 

Werner

[Dio]

Hier gibts (ganz unten) ne Karte (PDF)

 

Werner

 

 

Suuuuuper informative Seite, DANKE!! Drucke sie gerade aus und les es mir mal durch! Klasse

[Alice]

Aber naja egal ...ich kenne nur seeehr wenige die die 50ger Jahre Betonhallen SCHÖN findenm, aber wenn Du Monika das anders siehst, seis Dir unbenommen :axeman:

 

Ich kenn auch so einen Betonbunker, den ich anfangs fürchterlich hässlich fand. Seit ich bei einer Primiz die tolle Gemeinde kennengelernt habe, die dort zuhause ist, sehe ich das ganz anders - und finde die Kirche schön: innen, wenn sie leer ist, weil sie so viel Raum zur Besinnung und Andacht lässt, wenn sie voll ist (und sie ist es am Sonntag) weil die Gottesdienste ebenso lebendig sind wie die Gemeinde, und von aussen wegen des Innenlebens, das ich inzwischen kenne. Ich möchte sie inzwischen nicht mehr missen, so wie sie ist, von außen wie von innen.