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Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?


kauderwelsch

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Aber Liebe ist etwas, was man tatsächlich erfahren kann.

 

Einspruch, lieber Volker

 

Auch Liebe, sofern man sie nicht einfach mit Sex verwechselt, kann man nicht wissenschaftlich "erfahren". Auch das ist eine reine Interpretationsfrage. Entweder ich glaube, dass der/die Betreffende mich liebt, oder ich glaube es nicht. Wenn ich glaube, brauche ich keine weiteren Beweise. Wenn ich nicht glaube, wird mir niemand seine Liebe beweisen können.

 

Sehr gut formuliert.

 

Olli

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Aber Liebe ist etwas, was man tatsächlich erfahren kann.

 

Einspruch, lieber Volker

 

Auch Liebe, sofern man sie nicht einfach mit Sex verwechselt, kann man nicht wissenschaftlich "erfahren". Auch das ist eine reine Interpretationsfrage. Entweder ich glaube, dass der/die Betreffende mich liebt, oder ich glaube es nicht. Wenn ich glaube, brauche ich keine weiteren Beweise. Wenn ich nicht glaube, wird mir niemand seine Liebe beweisen können.

 

Selbstverständlich kann man sehen, ob jemand verliebt ist oder jemanden liebt. Und man kann Liebe auch selbst erfahren - wenn man jemanden liebt, und wenn man geliebt wird. Man kann, wenn man genau hinsieht, noch sehr viel mehr über jemanden erfahren, als die meisten Menschen denken - siehe Derren Brown.

 

Ich habe ja den leichten Verdacht (bitte nicht zu ernst nehmen!) dass vielen Christen es ganz recht wäre, wenn Liebe etwas geheimnisvoll-unerkennbares wäre, weil man dann behaupten kann, seinen Nächsten zu lieben, auch wenn der nie etwas davon mitbekommt. :D Aber Jesus hat im Gleichnis zum "barmherzigen Samariter" schon ziemlich genau ausgedrückt, worin Liebe zum Nächsten besteht, dass dies etwas völlig Offensichtliches ist - man kann es sehen und erleben, dann ist es Liebe (also auch im allgemeineren Sinne), oder nicht, dann sollte man nicht von Liebe reden. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen - nicht an ihrem geheimen Innenleben!

 

Und Liebe ist natürlich ein riesiges wissenschaftliches Thema, mit Regalkilometern an Literatur. Nicht ohne Grund. Für etwas, was sich angeblich der Erfahrung entziehen soll, ziemlich merkwürdig. :angry:

 

Wer meint, dass Liebe etwas mit Glauben zu tun hat, war wohl noch nie in jemanden richtig verliebt oder hat jemanden richtig geliebt oder wurde geliebt. Wenn ich die Augen von jemandem sehe, weiß ich, ob er den, den er gerade sieht, liebt oder nicht. Das löst messbare physiologische Reaktionen aus, einige davon sich sogar sichtbar - sofern man ein guter Beobachter ist. Man kann am körperlichen Ausdruck von Menschen sehr viel mehr über ihr Innenleben herausfinden, als man denkt - man nennt diese Methode, mit der man das kann, NLP. Von einem Experten angewandt sieht das aus wie Gedankenlesen (siehe Derren Brown).

 

Und wenn es keine handgreiflichen Beweise gibt, dann weißt Du nie, ob Dich jemand wirklich liebt oder nicht. Über die daraus entstehenden Konflikte, Irrungen und Wirrungen gibt es mehr Kinofilme, als man in einem Jahr sehen könnte. Die Idee, Liebe habe etwas mit Glauben zu tun, ist was für Romantiker, die keinen Sinn für die Realität haben oder diese nicht sehen wollen. Was natürlich auch oft interessante Gründe hat.

 

Gottes Liebe ist natürlich völlig unerkennbar, nicht erforschbar und eine reine Glaubensfrage. Das liegt natürlich daran, dass es sie nicht gibt. Aber in dem man die menschliche Liebe zu etwas (v)erklärt, was man angeblich nicht sehen kann, wird die Liebe Gottes dadurch auch nicht realer. Die Frage ist dann: Wie soll man Gottes Liebe vom Aberglauben unterscheiden? Doch etwa nicht, in dem man die Liebe selbst zum Aberglauben erlärt, oder?

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Gottes Liebe ist natürlich völlig unerkennbar, nicht erforschbar und eine reine Glaubensfrage. Das liegt natürlich daran, dass es sie nicht gibt. Aber in dem man die menschliche Liebe zu etwas (v)erklärt, was man angeblich nicht sehen kann, wird die Liebe Gottes dadurch auch nicht realer. Die Frage ist dann: Wie soll man Gottes Liebe vom Aberglauben unterscheiden? Doch etwa nicht, in dem man die Liebe selbst zum Aberglauben erlärt, oder?
Für dich nicht erkennbar. Pauschalieren kannst du das nicht. Und die doofe Behauptung "lieg daran, dass es sie nicht gibt" wird durch Wiederholung auch nicht besser. Die Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott haben können über solche Aussagen wohl nur den Kopf schütteln. Aber es ist schon so: Für Milliarden Menschen bist du auch nicht existent, weil sie eben keine Beziehung zu dir haben.
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Gottes Liebe ist natürlich völlig unerkennbar, nicht erforschbar und eine reine Glaubensfrage. Das liegt natürlich daran, dass es sie nicht gibt. Aber in dem man die menschliche Liebe zu etwas (v)erklärt, was man angeblich nicht sehen kann, wird die Liebe Gottes dadurch auch nicht realer. Die Frage ist dann: Wie soll man Gottes Liebe vom Aberglauben unterscheiden? Doch etwa nicht, in dem man die Liebe selbst zum Aberglauben erlärt, oder?

Für dich nicht erkennbar. Pauschalieren kannst du das nicht. Und die doofe Behauptung "lieg daran, dass es sie nicht gibt" wird durch Wiederholung auch nicht besser. Die Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott haben können über solche Aussagen wohl nur den Kopf schütteln. Aber es ist schon so: Für Milliarden Menschen bist du auch nicht existent, weil sie eben keine Beziehung zu dir haben.

 

Meine Existenz hängt aber auch nicht davon ab, ob jemand an mich glaubt oder nicht, und wenn jemand nicht an mich glaubt, dann ist mir das entweder egal, oder ich will eine persönliche Beziehung, dann werde ich dem anderen schon zeigen, dass ich existiere. Nur ist das auch für denjenigen völlig unabhängig davon, ob er an mich glaubt oder nicht.

 

Und selbst, wenn mich jemand nicht interessiert und derjenige sich auch nicht für mich, dann kann ich ihm trotzdem ohne jeden Glauben zeigen, das ich existiere. Dass man überhaupt an Gott glauben muss und ihn angeblich nur dann erkennen kann, ist schon Grund genug, nicht an Gott zu glauben. Nichts existiert dadurch, dass man daran glaubt, für nichts ist der Glauben wesentlich, nur beim angeblich so wichtigen Gott soll es nicht anders gehen.

 

Dasselbe gilt übrigens auch für Erdstrahlen, UFOs und einen noch immer lebenden Elvis. Gerade, dass man daran glauben muss, macht mich misstrauisch.

 

Glauben und Aberglauben ist zudem immer für ziemlich viel Schindluder ausgenutzt worden. Ich kriege jeden Tag E-Mails, die mir Reichtum versprechen, wenn ich nur den Behauptungen glaube. Aber schon die Tatsache, dass dies auf Glauben beruht, zeigt mir deutlich, dass ich da betrogen werden soll. Und die Existenz von Millionen Menschen, die darauf hereinfallen, ist für mich kein Beweis dafür, dass es sich nicht um Betrug handelt.

 

Angetrieben wird so etwas immer durch menschliche Gier - bei der Religion ist es die Gier nach ewigem Leben. Ich würde auch gerne länger leben und etwas reicher sein, nur ist das für mich kein Grund, denjenigen zu glauben, die mir das versprechen, da muss schon ein bisschen mehr her als "Glaube daran". Ich würde auch gerne in einer Welt leben, die völlig gerecht ist. Ich würde (schon nicht mehr ganz so gerne) in einem Paradies leben - allerdings nicht für ewig. In der Religion ist das Bedürfnis danach größer als die Bedenken dagegen. Die sicherste Methode, beim Falschspiel auf einen Betrüger hereinzufallen, ist die, dass das Bedürfnis nach leichtem Gewinn größer ist als alle Bedenken und alle Vorsicht. Religion ist nur im Gegensatz dazu kein bewusster Betrug (oder nur äußerst selten), sondern ein kollektiver Selbstbetrug, deswegen ähnelt es mehr dem Aberglauben als dem Falschspiel.

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