Lutheraner Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Warum ist aus katholischer Sicht Aparecida kein Götzenkult? Dort wurde von Fischern eine Marienstatue gefunden, der übernatürliche Kräfte zugesprochen werden. Es scheint hier wirklich primär um die Statue selbst zu gehen und nicht nur um die Person (Maria), die sie repräsentiert. Wie seht ihr das? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Das Phänomen gibt es auch an anderen Wallfahrtsorten (Altötting, Einsiedeln, wo Zwingli als (noch katholischer) Pfarrer die Statue deswegen versteckt hat) Die Grenze zwischen Glauben und Aberglauben ist fliessend, wir haben das ja schön öfter diskutiert, ich persönlich fände es besser, wenn die Kirche da einen klareren Standpunkt verträte, aber sie würde damit eine Menge Gläubige verprellen, darum tut sie es nicht, sondern versucht das zu integrieren. Ich vergleiche das mit der CSU, die eine Menge Leute am rechten Rand integriert, die für sich betrachtet sicher jenseits der Grenze zum Radikalismus stehen, so aber wenigstens noch innerhalb einer demokratischen Partei sind. Würde die Kirche hier die reine Lehre propagieren, würden in kurzer Zeit die absonderlichsten Sekten nur so aus dem Boden spriessen. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Warum ist aus katholischer Sicht Aparecida kein Götzenkult? Dort wurde von Fischern eine Marienstatue gefunden, der übernatürliche Kräfte zugesprochen werden. Es scheint hier wirklich primär um die Statue selbst zu gehen und nicht nur um die Person (Maria), die sie repräsentiert. Wie seht ihr das? Dem Artikel konnte ich nicht entnehmen, dass jemand die Statue "anbetet". Übrigens steht in der Schrift, dass jene die das Taschentuch des hl. Paulus - oder auf die der "Schatten der Apostel" fiel geheilt wurden. Wie siehst du das? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 15. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Die Grenze zwischen Glauben und Aberglauben ist fliessend, wir haben das ja schön öfter diskutiert, ich persönlich fände es besser, wenn die Kirche da einen klareren Standpunkt verträte, aber sie würde damit eine Menge Gläubige verprellen, darum tut sie es nicht, sondern versucht das zu integrieren. Das ist in der Tat ein interessanter Gesichtspunkt. Die "Igreja Universal", von der ein Pastor eine Aparecida-Statue im Fernsehen zerbrochen hat, hat als ich vor zwei Jahren in Brasilien war eine Rose verteilt, die böse Energien wegnimmt ("Rosa do Descarrego"). Das ist natürlich nicht einmal mehr theologisch uminterpretierbar, das ist Ausnutzung der Neigung der Bevölkerung zum Aberglauben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelocrator Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Offizielle Seite des Heiligtums: http://www.santuarionacional.com.br/ Nicht schlecht, da kann man einen "offiziellen" Rosenkranz kaufen. Und auch sonst sind die gut im geschaeft (Mobilfunkwerbung etc). Wie schon seit Jahrtausenden ueblich wird mit Wallfahrten mal wieder ein Riesenreibach gemacht., Warum sollte sich die Kirche das entgehen lassen? Geld stinkt ja nciht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 15. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Dem Artikel konnte ich nicht entnehmen, dass jemand die Statue "anbetet". Der Punkt ist nach meinem Verständnis schon, dass es genau um diese Statue geht und nicht um irgendeine Marienstatue. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es dort keine Marienerscheinung gab, sondern nur diese Statue im Fluß gefunden wurde, mit der Wunder im Zusammenhang gebracht wurden. Das unterscheidet diesen Ort doch eigentlich stark von anderen Pilgerorten wie Fatima oder Lourdes. Übrigens steht in der Schrift, dass jene die das Taschentuch des hl. Paulus - oder auf die der "Schatten der Apostel" fiel geheilt wurden. Wie siehst du das? Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 (bearbeitet) Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Apostelgeschichte 19:´/12:"Wunder des Paulus: Gott wirkte durch Paulus ganz außergewöhnliche Wunder. Man legte sogar Schweißtücher und Schürzen, die er getragen hatte, den Kranken auf; die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. ......na wenn das nicht nach Aberglauben riecht... bearbeitet 15. Mai 2007 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 (bearbeitet) Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Apostelgeschichte 19:´/12:"Wunder des Paulus: Gott wirkte durch Paulus ganz außergewöhnliche Wunder. Man legte sogar Schweißtücher und Schürzen, die er getragen hatte, den Kranken auf; die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. ......na wenn das nicht nach Aberglauben riecht... Das muss man ähnlich sehen wie die Erlaubnis der Ehescheidung im Unzuchtsfalle bei Matthäus. Dieser Wunderbericht ist nur ein Zugeständnis an den Zeitgeist, das darf man nicht wörtlich nehmen (ich hab heute schon was gelernt ) Werner bearbeitet 15. Mai 2007 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 15. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Apostelgeschichte 19:´/12:"Wunder des Paulus: Gott wirkte durch Paulus ganz außergewöhnliche Wunder. Man legte sogar Schweißtücher und Schürzen, die er getragen hatte, den Kranken auf; die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. ......na wenn das nicht nach Aberglauben riecht... Das gehört aber eher in die Kategorie "wundersame Reliquie" würde ich sagen. Davon abgesehen ist meines Wissens von keiner anderen Quelle bekannt, dass diese Schweißtücher/Schürzen für spätere Generationen aufbewahrt oder verehrt wurden. Es stellt sich in der Tat die Frage, wie diese Bibelstelle genau zu verstehen ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Dem Artikel konnte ich nicht entnehmen, dass jemand die Statue "anbetet". Der Punkt ist nach meinem Verständnis schon, dass es genau um diese Statue geht und nicht um irgendeine Marienstatue. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es dort keine Marienerscheinung gab, sondern nur diese Statue im Fluß gefunden wurde, mit der Wunder im Zusammenhang gebracht wurden. Das unterscheidet diesen Ort doch eigentlich stark von anderen Pilgerorten wie Fatima oder Lourdes. Von vielen wohl. Aber zum Beispiel gar nicht von Mariazell. Dort wurde auch eine Statue gefunden. Und sie wurde ganz wie die in Brasilien später in ein Prunkgewand gehüllt. Und es wird in Brasilien nicht anders sein als in Österreich. Die Verständigen, die sich in ihrer katholischen Religion auskennen, bringen der Gottesmutter viel Respekt entgegen, erflehen wohl auch ihre Fürbitte, nehmen gern mal an einer Wallfahrt teil, wissen aber auch, dass Maria eine Begleiterin, aber nicht das Ziel der Reise ist. Die Unverständigen und die, die sich in der katholischen Religion nicht auskennen, ... Na ja. Die gibt's halt auch. Wobei ich persönlich aus Erfahrung die Unverständigen nicht unterschätze: Wenn's wirklich drauf ankommt, wissen die schon, wie die zuständige Adresse lautet. Und Nichtchristen, das ist in Brasilien wohl ausgeprägter als hierzulande, setzen "Unsere Liebe Frau" einfach mit einer Göttin gleich, die einen ähnlichen Titel führt, oder der ähnliche Wunderdinge zugeschrieben werden. Aufnahme von Fremdem in die eigene Religion funktioniert in allen Richtungen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Apostelgeschichte 19:´/12:"Wunder des Paulus: Gott wirkte durch Paulus ganz außergewöhnliche Wunder. Man legte sogar Schweißtücher und Schürzen, die er getragen hatte, den Kranken auf; die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. ......na wenn das nicht nach Aberglauben riecht... Das ist für einfach denkende Katholiken eine Zumutung Lk 8,43 Und eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden.Lk 8,44 Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf. Wie konnte nur diese unreine, an Blutfluss leidene Frau unseren Heiland berühren und dabei noch die Unverschämtheit besitzen, diesen Unsinn an Heilung auch noch zu glauben. Ich bin froh, dass unser aufgeklärtes Christentum diesen Mumpitz nicht mehr glaubt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 (bearbeitet) Kannst du mir bitte die Bibelstelle nennen? Das klingt so wie du es beschreibst aber eher nach "Reliquienverehrung" Apostelgeschichte 19:´/12:"Wunder des Paulus: Gott wirkte durch Paulus ganz außergewöhnliche Wunder. Man legte sogar Schweißtücher und Schürzen, die er getragen hatte, den Kranken auf; die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. ......na wenn das nicht nach Aberglauben riecht... Das ist für einfach denkende Katholiken eine Zumutung Lk 8,43 Und eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden.Lk 8,44 Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf. Wie konnte nur diese unreine, an Blutfluss leidene Frau unseren Heiland berühren und dabei noch die Unverschämtheit besitzen, diesen Unsinn an Heilung auch noch zu glauben. Ich bin froh, dass unser aufgeklärtes Christentum diesen Mumpitz nicht mehr glaubt. Wie kann man nur das Schneuztüchl von Paulus mit der Kleidung Christi verwechseln. Sollte das ein Zeichen für einen einfachen nichdenkenden Christen sein. bearbeitet 15. Mai 2007 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 und doch kann ich in der summe bei dieser wallfahrt nichts entdecken, was nun dem glauben widerspräche. es ist halt nur die allgemeingültige feststellung, dass die kirche lange zeit zwar vom barmherzigen vater gesprochen hat, aber ansonsten gott doch ziemlich emotionslos verkündet hat. da hat das einfach volk, und nicht nur das, sich schon ganz gerne zur warmherzigen mutter maria geflüchtet. dazu kommt, dass - wie an anderer stelle ja immer wieder diskutiert wird - quasi als spätfolge des eindringens gnostischen gedankengutes eine gewisse leibfeindlichkeit gerade dem klerus durch den zölibat nahegebracht wurde. und auf maria konnte man dann und kann noch immer all das sublimiert projezieren, was im alltag nicht vorkommen darf.... und doch ist mir marienverehrung an sich durchaus sympathisch, wenn es in rechter, maßvoller weise geschieht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 und doch ist mir marienverehrung an sich durchaus sympathisch, wenn es in rechter, maßvoller weise geschieht. Seit wann bist Du soooo ausgeglichen......erinnert mich an den Satz den MM im Sex Thread zitiert hat Doch sollen die Gatten sich innerhalb der Grenzen einer angebrachten Mäßigung zu halten wissen" (Pius XII., Ansprache vom 29. Oktober 1951). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 15. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2007 und doch ist mir marienverehrung an sich durchaus sympathisch, wenn es in rechter, maßvoller weise geschieht. Seit wann bist Du soooo ausgeglichen......erinnert mich an den Satz den MM im Sex Thread zitiert hat Doch sollen die Gatten sich innerhalb der Grenzen einer angebrachten Mäßigung zu halten wissen" (Pius XII., Ansprache vom 29. Oktober 1951). smile, wer ein ausgeglichenes und erfülltes sexualleben hat, der neigt dazu auch sonst.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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