Kirisiyana Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Ich beziehe mich auf die Stelle in Mt 19, 3-12: 3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.(Hervorhebung von mir) Nun hat Lutheraner etwas im Käßmann-Thread davon geschrieben, die katholische Kirche gehe davon aus, Matthäus habe Jesus falsch wiedergegeben, ob nun an dieser Stelle, das weiß ich nicht. Meine Frage: Was sagt die Kirchenlehre zu dieser Stelle, vor allem dem hervorgehobenen Teilsatz (der mir einen legitimen Scheidungsgrund, die sog. Unzucht, einzuräumen scheint)? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Ich beziehe mich auf die Stelle in Mt 19, 3-12:3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.(Hervorhebung von mir) Nun hat Lutheraner etwas im Käßmann-Thread davon geschrieben, die katholische Kirche gehe davon aus, Matthäus habe Jesus falsch wiedergegeben, ob nun an dieser Stelle, das weiß ich nicht. Meine Frage: Was sagt die Kirchenlehre zu dieser Stelle, vor allem dem hervorgehobenen Teilsatz (der mir einen legitimen Scheidungsgrund, die sog. Unzucht, einzuräumen scheint)? Meistens heisst es, Matthäus habe speziell für die Judenchristen geschrieben und dieser Zusatz sein ein Zugeständnis an sie (heute würde man sagen, an den Zeitgeist). Damit kommt man allerdings meiner Meinung nach in Teufels Küche, denn natürlich drängt sich die Frage auf, was man in den Evangelien noch alles nicht so ernst nehmen darf, weil es der Evangelist nur als Zugeständnis an Zeitgeister oder sonstwen reingeschrieben hat, von den Apostelbriefen mal ganz zu schweigen. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Vielleicht kann Dir diese Erklärung helfen: http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Vielleicht kann Dir diese Erklärung helfen: http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm Der gute alte Hörmann - theologisch auch nicht der letzte Schrei - paßt zu St. Josef. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 (bearbeitet) Es geht nicht um deine persönlichen Einschätzungen oder Geringschätzungen sondern um eine Antwort auf die Frage von Kirisiyana. Und ich hoffe dass ihr die entsprechenden Ausführungen eine Antwort geben können. bearbeitet 16. Mai 2007 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Vielleicht kann Dir diese Erklärung helfen: http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm Nicht wirklich. Da heisst es ja nur, dass diese Stelle ein Problem bei der Auslegung darstellt und dass es verschiedene Ansichten gibt, wie sie zu verstehen sei. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Vielleicht kann Dir diese Erklärung helfen: http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm Nicht wirklich. Da heisst es ja nur, dass diese Stelle ein Problem bei der Auslegung darstellt und dass es verschiedene Ansichten gibt, wie sie zu verstehen sei. Werner Und es steht auch etwas von der Binde- und Lösevollmacht der Kirche, und warum sie die strengere Version als authentisch nimmt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Meistens heisst es, Matthäus habe speziell für die Judenchristen geschrieben und dieser Zusatz sein ein Zugeständnis an sie (heute würde man sagen, an den Zeitgeist). Ja genau, darauf bezog ich mich. Die RKK ist übrigens meines Wissens die einzige Kirche, die in keinem Fall Scheidung und Wiederheirat zuläßt. Alle anderen (auch die die Ehe als Sakrament sehen) erlauben mind. diesen in Matthäus genannten Ausnahmefall. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Es geht nicht um deine persönlichen Einschätzungen oder Geringschätzungen sondern um eine Antwort auf die Frage von Kirisiyana. Und ich hoffe dass ihr die entsprechenden Ausführungen eine Antwort geben können. Ja aber was für eine Antwort..........das Buch ist 31 Jahre alt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 16. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Nun, Mariamante schreibt zu Recht, dass ich halt wissen möchte, was die Kirchenlehre dazu sagt, und an persönlichen Meinungen jetzt nicht so interessiert bin. Ich würde mich aber auch über verschiedenste Interpretationen zu diesem Thema freuen. Gern auch theologische, die nicht unbedingt die Auffassung der RKK wiedergeben (evangelische z.B.), hauptsache sie sind gut begründet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Es geht nicht um deine persönlichen Einschätzungen oder Geringschätzungen sondern um eine Antwort auf die Frage von Kirisiyana. Und ich hoffe dass ihr die entsprechenden Ausführungen eine Antwort geben können. Ja aber was für eine Antwort..........das Buch ist 31 Jahre alt. Für Modernisten beginnt die Wahrheit erst mit 1980? Bedenke bitte, dass z.B. die Evangelien, die mündliche Überlieferung etwas älter sind. Alt heißt nicht überholt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Vielleicht kann Dir diese Erklärung helfen: http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm Nicht wirklich. Da heisst es ja nur, dass diese Stelle ein Problem bei der Auslegung darstellt und dass es verschiedene Ansichten gibt, wie sie zu verstehen sei. Werner Und es steht auch etwas von der Binde- und Lösevollmacht der Kirche, und warum sie die strengere Version als authentisch nimmt. Schon, aber das Dilemma bleibt, dass man damit sagt, in den Evangelien stehen Dinge, die nicht stimmen. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 (bearbeitet) Bei der Union mit den Griechen war das auch ein Thema. Die Ostkirchen berufen sich hier auf Matthäus, während wir "Westler" es mit Lukas halten, der eine solche (sogenannte) "Unzuchtsklausl" in der Parallelstelle nicht kennt. Bei der Union einigte man sich auf das Vorgehen; "Wir sagen nicht, dass ihr falsch liegt, wenn ihr euch auf Matthäus beruft; Ihr sagt nicht, dass wir falsch liegen, wenn wir uns auf Lukas berufen" * Darum bezieht sich das Anathma im der Ehelehre des Konzils von Trient auch nur auf Leute die behaupten, dass sich die Kirche irrt, wenn sie behauptet die Ehe sei - auch bei Ehebruch - unauflöslich. Solange man das nicht sagt, scheint es durchaus legitim zu sein die Gegenposition zu vertreten ..... zumindest in der Theorie. In der Praxis geht es ja nicht um Bibel-, sondern um Codex-Exegese und der ist da eindeutig. Kan 7: Wer sagt die Kirche irre, wenn sie lehrte und lehrt, gemäß der Lehre des Evangeliums und des Apostels [vgl. Mt 5,32; 19,9: Mk 10,,11; Lk 16;18; 1 Kor 7,11] könne das Band der Ehe wegen Ehebruchs eines der beiden Gatten nicht aufgelööst werden [...] : der sei [usw]. Konzil von Trient: Lehre und Kanones über das Sakrament der Ehe (D/H, RZ 1807) *In der Praxis hat das übrigens wenig Bedeutung. Die Möglichkeit der (nichtsakramentalen [!]) Wiederheirat in den Ostkirchen wird mit der Barmherzigkeit Gottes und nicht der matthäischen Unzuchtsklausl begründet. bearbeitet 16. Mai 2007 von Justin Cognito Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 (bearbeitet) Es geht nicht um deine persönlichen Einschätzungen oder Geringschätzungen sondern um eine Antwort auf die Frage von Kirisiyana. Und ich hoffe dass ihr die entsprechenden Ausführungen eine Antwort geben können. Ja aber was für eine Antwort..........das Buch ist 31 Jahre alt. Für Modernisten beginnt die Wahrheit erst mit 1980? Bedenke bitte, dass z.B. die Evangelien, die mündliche Überlieferung etwas älter sind. Alt heißt nicht überholt. Um das geht es nicht .....ich habe von 1962-67 in Wien Jus studiert und einiges an der Theologie gehört, so auch Hörmann. Der war damals schon ......na ja..... Laun war Assistent bei ihm ......na ja bearbeitet 16. Mai 2007 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 16. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Schon, aber das Dilemma bleibt, dass man damit sagt, in den Evangelien stehen Dinge, die nicht stimmen. Werner Das sehe ich auch als Problem, muss ich sagen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 16. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 (bearbeitet) Es geht nicht um deine persönlichen Einschätzungen oder Geringschätzungen sondern um eine Antwort auf die Frage von Kirisiyana. Und ich hoffe dass ihr die entsprechenden Ausführungen eine Antwort geben können. Ja aber was für eine Antwort..........das Buch ist 31 Jahre alt. Für Modernisten beginnt die Wahrheit erst mit 1980? Bedenke bitte, dass z.B. die Evangelien, die mündliche Überlieferung etwas älter sind. Alt heißt nicht überholt. Um das geht es nicht .....ich habe von 1962-67 in Wien Jus studiert und einiges an der Theologie gehört, so auch Hörmann. Der war damals schon ......na ja..... Laun war Assistent bei ihm ......na ja Was bedeutet "na ja"? Hat er Blödsinn gelehrt? Ich suche nur nach guten Interpretationen, mir sind die Personen dahinter ziemlich egal. bearbeitet 16. Mai 2007 von Kirisiyana Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Schon, aber das Dilemma bleibt, dass man damit sagt, in den Evangelien stehen Dinge, die nicht stimmen. Werner Das sehe ich auch als Problem, muss ich sagen... Das ist doch nicht der einzige Fall wo die "Tradition" contra den Wortlaut geht. Denken wir an das Verbot zu schwören.........die Kirche verlangt Gehorsamseide von ihren Amtsträgern und daran, dass wir niemand Vater nennen sollen und der Papst ist angeblich unser "Heiliger Vater"....... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Darum bezieht sich das Anathma im der Ehelehre des Konzils von Trient auch nur auf Leute die behaupten, dass sich die Kirche irrt, wenn sie behauptet die Ehe sei - auch bei Ehebruch - unauflöslich. Das behauptet meines Wissens auch keine Kirche. Das würde ja der Bibel widersprechen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Bei der Union einigte man sich auf das Vorgehen; "Wir sagen nicht, dass ihr falsch liegt, wenn ihr euch auf Matthäus beruft; Ihr sagt nicht, dass wir falsch liegen, wenn wir uns auf Lukas berufen" Erinnert mich an die Bonner Vereinbarung zwischen den Altkatholiken und Anglikanern. Da heisst es (unter anderem): "Volle Kirchengemeinschaft verlangt von keiner Kirchengemeinschaft die Annahme aller Lehrmeinungen, sakramentalen Frömmigkeit oder liturgischen Praxis, die der anderen eigentümlich ist, sondern schließt in sich, daß jede glaubt, die andere halte alles Wesentliche des christlichen Glaubens fest." So kann Ökumene funktionieren. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Ich beziehe mich auf die Stelle in Mt 19, 3-12:3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.(Hervorhebung von mir) Nun hat Lutheraner etwas im Käßmann-Thread davon geschrieben, die katholische Kirche gehe davon aus, Matthäus habe Jesus falsch wiedergegeben, ob nun an dieser Stelle, das weiß ich nicht. Meine Frage: Was sagt die Kirchenlehre zu dieser Stelle, vor allem dem hervorgehobenen Teilsatz (der mir einen legitimen Scheidungsgrund, die sog. Unzucht, einzuräumen scheint)? Ich hab mal gelernt: Das Originalwort Jesu war wohl das ohne Einschub: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. Aus, Punkt, Ende. Matthäus findet das allzu streng, deshalb schwächt er ab, indem er eine Ausnahme zulässt. Er tut das höchstwahrscheinlich, um eine bestehende Praxis zu legitimieren. Markus und Lukas kennen diese Ausnahme noch nicht. Dafür präzisiert Markus ebenso wie Lukas die Sache, indem er hinzufügt, dass auch die Frau Ehebruch begeht, wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet. Das hat Jesus aber mit Sicherheit nicht gesagt, weil das jüdische Recht der Frau sowieso nicht erlaubte, den Mann zu entlassen. Dafür aber das römische, sodass der Hinweis sinnvoll wird, dass die Weisung Jesu vice versa gilt. Paulus weiß noch ein paar zusätzliche Ausnahmen, vor allem im Hinblick auf glaubensverschiedene Ehen, und in der kirchlichen Praxis gibt's dann noch das Privilegium Petrinum, das dem Papst erlaubt, um des Glaubens willen praktisch jede Ehe aufzuheben. Wo das herkommt, schau ich jetzt nicht nach, weil's mir zu mühsam ist. Jedenfalls berufen sich weder Paulus noch der Papst auf irgendwas, außer auf die Vollmacht, derlei zu entscheiden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Ich beziehe mich auf die Stelle in Mt 19, 3-12: 3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.(Hervorhebung von mir) Nun hat Lutheraner etwas im Käßmann-Thread davon geschrieben, die katholische Kirche gehe davon aus, Matthäus habe Jesus falsch wiedergegeben, ob nun an dieser Stelle, das weiß ich nicht. Meine Frage: Was sagt die Kirchenlehre zu dieser Stelle, vor allem dem hervorgehobenen Teilsatz (der mir einen legitimen Scheidungsgrund, die sog. Unzucht, einzuräumen scheint)? Ich hab mal gelernt: Das Originalwort Jesu war wohl das ohne Einschub: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. Aus, Punkt, Ende. Matthäus findet das allzu streng, deshalb schwächt er ab, indem er eine Ausnahme zulässt. Er tut das höchstwahrscheinlich, um eine bestehende Praxis zu legitimieren. Markus und Lukas kennen diese Ausnahme noch nicht. Dafür präzisiert Markus ebenso wie Lukas die Sache, indem er hinzufügt, dass auch die Frau Ehebruch begeht, wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet. Das hat Jesus aber mit Sicherheit nicht gesagt, weil das jüdische Recht der Frau sowieso nicht erlaubte, den Mann zu entlassen. Dafür aber das römische, sodass der Hinweis sinnvoll wird, dass die Weisung Jesu vice versa gilt. Genauso gut kann es umgekehrt sein, dass die strengere Regelung ohne Ausnahme später ist und die Ausnahme gestrichen wurde. Dafür spricht, dass sich die Ausweitung auf die Frau außerhalb des jüdischen Gesetzes bewegt. Damit in Einklang ist hingegen die Stelle bei Matthäus (5,31) Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. 32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. Die Frau muss wieder heiraten, um versorgt zu sein und kann demnach nicht anders als die Ehe zu brechen. Der Mann kann gar nicht seine eigene Ehe brechen, sondern nur die eines anderen Mannes (und das, Jesus zufolge, um im Gegensatz zu Mose auch dann, wenn jener sich von seiner Frau geschieden hat). Diese ist die einzige einschlägige Stelle, die die jüdische Ehescheidungspraxis voraussetzt, und das spricht doch wohl sehr dafür, dass sie die Originalmeinung wiedergibt. Paulus weiß noch ein paar zusätzliche Ausnahmen, vor allem im Hinblick auf glaubensverschiedene Ehen, Was denn noch für welche? 1. Korinther 7,10ff: Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen 11 - wenn sie sich aber trennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich wieder mit dem Mann - und der Mann darf die Frau nicht verstoßen. 12 Den Übrigen sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, weiter mit ihm zusammenzuleben, soll er sie nicht verstoßen. 13 Auch eine Frau soll ihren ungläubigen Mann nicht verstoßen, wenn er einwilligt, weiter mit ihr zusammenzuleben. 14 Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch ihren gläubigen Mann geheiligt. Sonst wären eure Kinder unrein; sie sind aber heilig. 15 Wenn aber der Ungläubige sich trennen will, soll er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht wie ein Sklave gebunden; zu einem Leben in Frieden hat Gott euch berufen. 16 Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? 17 Im Übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden. Da ist doch wohl deutlich, dass ein Christ sich keinesfalls aktiv scheiden lassen sondern es nur hinnehmen darf, wenn der nichtgläubige Partner die Scheidung anstrebt. Und sich dann vielleicht sogar wieder verheiraten darf? Oder was bedeutet sonst das "gebunden sein"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 16. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 16. Mai 2007 Genauso gut kann es umgekehrt sein, dass die strengere Regelung ohne Ausnahme später ist und die Ausnahme gestrichen wurde. Dafür spricht, dass sich die Ausweitung auf die Frau außerhalb des jüdischen Gesetzes bewegt. Damit in Einklang ist hingegen die Stelle bei Matthäus (5,31) Kaum. Das Markus- und das Lukasevangelium sind nun mal älter als das des Matthäus. Außerdem: Matthäus schreibt für Judenchristen, hat also keine Veranlassung, den Fall der die Scheidung betreibenden Frau zu erwähnen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 17. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2007 Genauso gut kann es umgekehrt sein, dass die strengere Regelung ohne Ausnahme später ist und die Ausnahme gestrichen wurde. Dafür spricht, dass sich die Ausweitung auf die Frau außerhalb des jüdischen Gesetzes bewegt. Damit in Einklang ist hingegen die Stelle bei Matthäus (5,31) Kaum. Das Markus- und das Lukasevangelium sind nun mal älter als das des Matthäus. Außerdem: Matthäus schreibt für Judenchristen, hat also keine Veranlassung, den Fall der die Scheidung betreibenden Frau zu erwähnen. Markus ist älter. Das muss aber keineswegs heißen, dass er in jedem Fall "besser" ist (im Sinne der Textkritik). Dass Matthäus für Judenchristen schreibt, schließt man u.a. aus Stellen wie der von mir zitierten. Daraus wieder zu folgern, dass er deshalb dies oder jenes geschrieben haben, ist ein wissenschaftlich unzulässiger Zirkelschluss. Jesus sprach auch so gut wie ausschließlich mit Juden. Es gibt daher keinen Anlass anzunehmen, dass er sich auf römisches Recht bezogen hätte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 17. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2007 (bearbeitet) Den folgenden Beitrag habe ich gerade für "Ehe als Vertrag oder Sakrament" geschrieben. Hier passt er aber sogar noch besser und setze ihn hier auch noch rein: Der Vergleich der Aussagen in den drei synoptischen Evangelien ist auf jeden Fall ein Grund zum Nachdenken. Zunächst einmal: um die Widersprüchlichkeit kommt man so oder so nicht herum. Auch wenn man davon ausgeht, dass Matthäus das wahre Jesuswort überliefert hat, wäre das weglassen bei Lukas und Markus ein mindestens genauso schwerwiegender Eingriff in den Text, da sich der Inhalt dadurch ja einschneidend verändert. Mit bloßem "vergessen" kann man das nicht erklären, vor allem weil gerade diese Unbedingtheit des Scheidungsverbotes ja auf breite Empörung unter den Jüngern stieß. Diese Empörung macht es auch wahrscheinlich, dass Matthäus die Lehre Jesu etwas abgemildert und seinem Gemeindekontext angepasst hat. "Hinzuphantasieren" scheint mir dafür ein zu hartes Wort. Aber auch wenn man den Vergleich mit Lukass und Markus weglässt, führt der Unzuchtvorbehalt bei Matthäus zu internen Widersprüchen, die eine Einfügung durchaus wahrscheinlich machen. Schauen wir mal auf den Text: "Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat? und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. ... Ich sage euch: wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch." Dieser Unzuchtsvorbehalt schließt sich in keiner Weise an die vorher von Jesus entfaltete Argumentation an. Wenn die zwei eins werden und ein Fleisch werden, wieso soll das dann im Falle eines Ehebruchs nicht mehr gelten? Dass müsste angesichts der vorangegangenen ausführlichen Darlegung zu mindestens argumentativ begründet werden. Schon rein sprachlich kann man diesen Nebensatz problemlos weglassen, und der ganze Abschnitt würde dadurch an Klarheit gewinnen. Denn Jesus argumentiert mit der Anthropologie des Schöpfungsberichts. Der Unzuchtvorbehalt geht jedoch von einer juristischen Betrachtungsweise aus, nach der bei einem Bruch des Vertrages durch einen Partner der andere auch nicht mehr verpflichtet ist, diesen einzuhalten. Außerdem kollidiert der Unzuchtvorbehalt mit der anderen Stelle, an der Jesus über die Ehe spricht, nämlich der Bergpredigt. Hier heißt es: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage Euch: wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon die Ehe gebrochen." Jesus weitet den Begriff des Ehebruchs also soweit aus, dass klar ist: jeder bricht die Ehe, niemand kann sich rühmen, eine "korrekte", dem göttlichen Ideal genügende Ehe zu führen (im Umkehrschluss bedeutet das übrigens auch: niemand kann andere dafür verurteilen, dass ihre Ehe im juristischen Sinne nicht gehalten hat). Wenn man diese Aussage nun aber mit dem Unzuchtsvorbehalt verknüpfen würde, käme man zu dem Ergebnis, dass Scheidung sofort und überall möglich ist. In Wahrheit argumentiert Jesus eben nicht juristisch, sondern anthropologisch: die Bindung zwischen Mann und Frau gehört zu den Grundkonstanten des menschlichen Wesens. Diese Bindung ist aus sich selbst heraus nicht wieder rücknehmbar (und braucht dafür eigentlich auch keinen juristischen Apperat). Sie kann also durch einen Ehebruch zwar beschädigt oder sogar zerstört werden, aber eben nicht mehr zurückgenommen. bearbeitet 17. Mai 2007 von Franziskaner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 17. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 17. Mai 2007 Den folgenden Beitrag habe ich gerade für "Ehe als Vertrag oder Sakrament" geschrieben. Hier passt er aber sogar noch besser und setze ihn hier auch noch rein: Der Vergleich der Aussagen in den drei synoptischen Evangelien ist auf jeden Fall ein Grund zum Nachdenken. Zunächst einmal: um die Widersprüchlichkeit kommt man so oder so nicht herum. Auch wenn man davon ausgeht, dass Matthäus das wahre Jesuswort überliefert hat, wäre das weglassen bei Lukas und Markus ein mindestens genauso schwerwiegender Eingriff in den Text, da sich der Inhalt dadurch ja einschneidend verändert. Mit bloßem "vergessen" kann man das nicht erklären, vor allem weil gerade diese Unbedingtheit des Scheidungsverbotes ja auf breite Empörung unter den Jüngern stieß. Diese Empörung macht es auch wahrscheinlich, dass Matthäus die Lehre Jesu etwas abgemildert und seinem Gemeindekontext angepasst hat. "Hinzuphantasieren" scheint mir dafür ein zu hartes Wort. Aber auch wenn man den Vergleich mit Lukass und Markus weglässt, führt der Unzuchtvorbehalt bei Matthäus zu internen Widersprüchen, die eine Einfügung durchaus wahrscheinlich machen. Schauen wir mal auf den Text: "Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat? und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. ... Ich sage euch: wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch." Dieser Unzuchtsvorbehalt schließt sich in keiner Weise an die vorher von Jesus entfaltete Argumentation an. Wenn die zwei eins werden und ein Fleisch werden, wieso soll das dann im Falle eines Ehebruchs nicht mehr gelten? Dass müsste angesichts der vorangegangenen ausführlichen Darlegung zu mindestens argumentativ begründet werden. Schon rein sprachlich kann man diesen Nebensatz problemlos weglassen, und der ganze Abschnitt würde dadurch an Klarheit gewinnen. Denn Jesus argumentiert mit der Anthropologie des Schöpfungsberichts. Der Unzuchtvorbehalt geht jedoch von einer juristischen Betrachtungsweise aus, nach der bei einem Bruch des Vertrages durch einen Partner der andere auch nicht mehr verpflichtet ist, diesen einzuhalten. Außerdem kollidiert der Unzuchtvorbehalt mit der anderen Stelle, an der Jesus über die Ehe spricht, nämlich der Bergpredigt. Hier heißt es: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage Euch: wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon die Ehe gebrochen." Jesus weitet den Begriff des Ehebruchs also soweit aus, dass klar ist: jeder bricht die Ehe, niemand kann sich rühmen, eine "korrekte", dem göttlichen Ideal genügende Ehe zu führen (im Umkehrschluss bedeutet das übrigens auch: niemand kann andere dafür verurteilen, dass ihre Ehe im juristischen Sinne nicht gehalten hat). Wenn man diese Aussage nun aber mit dem Unzuchtsvorbehalt verknüpfen würde, käme man zu dem Ergebnis, dass Scheidung sofort und überall möglich ist. In Wahrheit argumentiert Jesus eben nicht juristisch, sondern anthropologisch: die Bindung zwischen Mann und Frau gehört zu den Grundkonstanten des menschlichen Wesens. Diese Bindung ist aus sich selbst heraus nicht wieder rücknehmbar (und braucht dafür eigentlich auch keinen juristischen Apperat). Sie kann also durch einen Ehebruch zwar beschädigt oder sogar zerstört werden, aber eben nicht mehr zurückgenommen. Deine Argumentation ist nicht zwingend, und im letzten Satz zeigst du die Sollbruchstelle selbst auf: "Sie kann durch Ehebruch (...) sogar zerstört werden" Und damit ist dann Matthäus eben gerade mit der Unzuchtsklausel in sich schlüssig: Durch Unzucht wird die Ehe gebrochen, im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergebrochen und ist damit zerstört. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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