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Antidogma


Erich

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Habe heute in meiner Mail folgende Botschaft gefunden:

 

An alle Gleichgesinnten,

 

 

 

Kommenden Samstag, den 19.05.2007 in Kiel,

 

ab 14.00 Uhr

 

veranstalten wir

 

„The Walk 2“

 

parallel zum „g-move“ ab Schwedendamm /Werftbahnstrasse in Kiel.

 

------------

 

„The Walk“ ist ein Protestmarsch gegen das Kondomverbot des Papstes. Geplant sind mehrere Termine (u.a. 09.04. Hamburg, 19.05. Kiel sowie 08.07. Köln). Wir demonstrieren damit gegen das Kondomverbot des Papstes, weil wir der Meinung sind, daß seine inzwischen nun schon 2000 Jahre alten Dogmen längst nicht mehr in die heutige Zeit passen, und wir unseren Deutschen Papst einmal mehr daran erinnern möchten, wie problematisch seine starre Haltung in Hinblick auf die ganze Aids-Thematik doch ist. Mit unserer Aktion wollen wir ein Zeichen setzen, und dem 265. Pontifex Maximus zeigen, daß bei Weitem nicht alle Jugend seine in dieser Frage unbeirrte Politik unterstützt. Daher auch der Name „Antidogma“, eben weil wir gegen gewisse Dogmen der katholischen Kirche sind.

 

mehr dazu hier

 

Also ich finde diesen Aufruf echt lustig :angry::D:);)

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Wusste garnicht, dass es vor 2000 Jahren schon Kondome gab. Hier lernt man immer etwas neues!

 

PS: Heißt der Marktführer nicht Fromm?

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Wusste garnicht, dass es vor 2000 Jahren schon Kondome gab. Hier lernt man immer etwas neues!

 

PS: Heißt der Marktführer nicht Fromm?

Kondome gibt es sogar schon über 3000 Jahre. :angry:

http://www.schaepp.de/kondom2/in.html

 

Hatte ich auch durchgegooglet. Mich wundert nur, dass die HIstorie mit 1200 v.Chr. beginnt mit König Minos Ziegenblasenteil, dann nichts mehr kommt, und ab 1554 sehr detailliert wird. Sonderbar auch, dass dann mit getränkten Leinensäcken doch ein technischer Rückschritt zu beklagen ist... Naja, schön wäre jetzt nur noch, wenn Du mir die Quelle für das 2000 Jahre alte päpstliche Anti-Kondom-Dogma aus dem WWW rausfischen könntest

;-)

Sorry für das OT - oder wars doch nicht off?

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Hatte ich auch durchgegooglet. Mich wundert nur, dass die HIstorie mit 1200 v.Chr. beginnt mit König Minos Ziegenblasenteil, dann nichts mehr kommt, und ab 1554 sehr detailliert wird. Sonderbar auch, dass dann mit getränkten Leinensäcken doch ein technischer Rückschritt zu beklagen ist... Naja, schön wäre jetzt nur noch, wenn Du mir die Quelle für das 2000 Jahre alte päpstliche Anti-Kondom-Dogma aus dem WWW rausfischen könntest

;-)

Sorry für das OT - oder wars doch nicht off?

kein Problem. Die 200 jahre Lücke ist mir auch aufgefallen. :angry:

Das Kondomverbot ist keine 2000 Jahre alt. Das Abtreibungsverbot schon und damit auch die Ablehnung der Masturbation oder des Coitus interruptus was aber mit falschen naturwissenschaftlichen Vorstellungen zusammenhängt, da man davon ausging, dass der Samen ein kleiner Mensch bedeutet, es also um ein Tötungsdelikt ging.

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:k035: hmmmm will man erreichen mit den kondomen wie mit der pille........

 

daß man allzeit bereit ist ...wie fernseher,handy u.comp......

 

schrecklich :k035:

 

ich bin frau

 

u.nicht allzeit bereit !!! :k035:

 

mimare :angry:

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:k035: hmmmm will man erreichen mit den kondomen wie mit der pille........

 

daß man allzeit bereit ist ...wie fernseher,handy u.comp......

 

schrecklich :k035:

 

ich bin frau

 

u.nicht allzeit bereit !!! :k035:

 

mimare :angry:

Nein, weder mit Kondomen noch mit Pille ist man allzeit bereit. Dafür gibt es, sofern notwendig, andere unterstützende Mittel.

 

Erstere sorgen dafür, dass der Bereitschaft nicht eine Familienplanung folgt, zu der Mann/Frau noch nicht bereit ist.

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:k035: hmmmm will man erreichen mit den kondomen wie mit der pille........

 

daß man allzeit bereit ist ...wie fernseher,handy u.comp......

 

schrecklich :k035:

 

ich bin frau

 

u.nicht allzeit bereit !!! :k035:

 

mimare :angry:

 

Was für ein seltsames Partnerschaftsverständnis. Ich habe trotz "künstlicher" Empfängnisverhütung meine Frau nie als allzeit bereit empfunden, genau so wenig wie sie mich.

bearbeitet von wolfgang E.
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:k035: hmmmm will man erreichen mit den kondomen wie mit der pille........

 

daß man allzeit bereit ist ...wie fernseher,handy u.comp......

 

schrecklich :k035:

 

ich bin frau

 

u.nicht allzeit bereit !!! :k035:

 

mimare :angry:

 

Was für ein seltsames Partnerschaftsverständnis. Ich habe trotz "künstlicher" Empfängnisverhütung meine Frau nie als allzeit bereit empfunden, genau so wenig wie sie mich.

Da kann man Dir nur zustimmen. Eine sexuelle Vereinigung ist normalerweise etwas Wunderbares und Großartiges und Produkt der Liebe zwischen zwei Menschen. Ich finde es ganz erbämlich, wie manche, auch hier im Forum dazu stehen und damit umgehen. Das nicht mit jeder sexuellen Vereinigung ein Kinderwunsch verbunden sein kann, weiß doch wirklich Jeder gesunde, normal Denkende. Da so zu tun als ob, ist doch wirklich weltfremd und dürfte auch überhaut nichts mit Gott und Glauben zu tun haben.

Maches, was zum Thema Verhütung hier gesagt wird, muß doch als Engstirnigkeit oder Unkenntnis der Wirklichkeit gesehen werden. Die KOndome sind, neben der Pille nicht nur Mittel zur Familienplanung sondern zudem auch bestes und anerkanntes Mittel zur Aidsbekämpfung.

 

Liebe Grüße

Josef

bearbeitet von wolfgang E.
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Hallo Jo,

 

Da kann man Dir nur zustimmen. Eine sexuelle Vereinigung ist normalerweise etwas Wunderbares und Großartiges und Produkt der Liebe zwischen zwei Menschen. Ich finde es ganz erbämlich, wie manche, auch hier im Forum dazu stehen und damit umgehen. Das nicht mit jeder sexuellen Vereinigung ein Kinderwunsch verbunden sein kann, weiß doch wirklich Jeder gesunde, normal Denkende. Da so zu tun als ob, ist doch wirklich weltfremd und dürfte auch überhaut nichts mit Gott und Glauben zu tun haben.

Maches, was zum Thema Verhütung hier gesagt wird, muß doch als Engstirnigkeit oder Unkenntnis der Wirklichkeit gesehen werden. Die KOndome sind, neben der Pille nicht nur Mittel zur Familienplanung sondern zudem auch bestes und anerkanntes Mittel zur Aidsbekämpfung.

 

Das würde ich so unterschreiben wollen.

 

LG

JohannaP

bearbeitet von JohannaP
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Das Kondom- und Pillenverbot ist kein Dogma der katholischen Kirche.

 

Es handelte sich um ein "Lehrschreiben" von Papst Paul VI.

Der Inhalt ist seither bis in hohe Kirchenkreise "umstritten"

 

 

Mit Dogmen ist man in Rom schon sparsam.Das letzte war 1951"die leibliche Ausnahgme

Marias in den Himmel" das vorletzte 1870 über "die Unfehlbarkeit des Papstes"

 

Beide waren überflüssig und nie uns nimmer von der Mehrheit des Klerus und der Laien

getragen.

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Das Kondom- und Pillenverbot ist kein Dogma der katholischen Kirche.

 

Es handelte sich um ein "Lehrschreiben" von Papst Paul VI.

Der Inhalt ist seither bis in hohe Kirchenkreise "umstritten"

 

 

Mit Dogmen ist man in Rom schon sparsam.Das letzte war 1951"die leibliche Ausnahgme

Marias in den Himmel" das vorletzte 1870 über "die Unfehlbarkeit des Papstes"

 

Beide waren überflüssig und nie uns nimmer von der Mehrheit des Klerus und der Laien

getragen.

 

 

 

 

Höre ich da etwas Sarkasmus heraus?

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Das Kondom- und Pillenverbot ist kein Dogma der katholischen Kirche.

 

Es handelte sich um ein "Lehrschreiben" von Papst Paul VI.

Der Inhalt ist seither bis in hohe Kirchenkreise "umstritten"

 

 

Mit Dogmen ist man in Rom schon sparsam.Das letzte war 1951"die leibliche Ausnahgme

Marias in den Himmel" das vorletzte 1870 über "die Unfehlbarkeit des Papstes"

 

Beide waren überflüssig und nie uns nimmer von der Mehrheit des Klerus und der Laien

getragen.

 

 

 

 

Höre ich da etwas Sarkasmus heraus?

Wie sollen wir Dir beantworten, ob Du Deinen eigenen Beitrag sarkastisch meintest?

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Natürlich ist das Pillen- und Kondomverbot Roms kein Dogma. Es dürfte aber ein feiner Versuch sein, die normal gelebte Sexualität, ohne die Absicht der Nachwuchszeugung, in gewissem Maße madig zu machen und mit Sünde zu belegen.

 

Josef Berens

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Das Kondom- und Pillenverbot ist kein Dogma der katholischen Kirche.

 

Es handelte sich um ein "Lehrschreiben" von Papst Paul VI.

Der Inhalt ist seither bis in hohe Kirchenkreise "umstritten"

 

 

Mit Dogmen ist man in Rom schon sparsam.Das letzte war 1951"die leibliche Ausnahgme

Marias in den Himmel" das vorletzte 1870 über "die Unfehlbarkeit des Papstes"

 

Beide waren überflüssig und nie uns nimmer von der Mehrheit des Klerus und der Laien

getragen.

So wird das Kondom- und Pillenverbot von selbstdenkenden Katholiken, vor allem auch der Jungen Menschen kaum noch ernst genommen und dürfte eher nur noch auf dem Papier stehen und Ärgernis geben. An eine damit verbundene Versündigung glaubt ohnehin kaum noch Jemand.

 

Josef Berens

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Habe heute in meiner Mail folgende Botschaft gefunden:

 

An alle Gleichgesinnten,

 

 

 

Kommenden Samstag, den 19.05.2007 in Kiel,

 

ab 14.00 Uhr

 

veranstalten wir

 

„The Walk 2“

 

parallel zum „g-move“ ab Schwedendamm /Werftbahnstrasse in Kiel.

 

------------

 

„The Walk“ ist ein Protestmarsch gegen das Kondomverbot des Papstes. Geplant sind mehrere Termine (u.a. 09.04. Hamburg, 19.05. Kiel sowie 08.07. Köln). Wir demonstrieren damit gegen das Kondomverbot des Papstes, weil wir der Meinung sind, daß seine inzwischen nun schon 2000 Jahre alten Dogmen längst nicht mehr in die heutige Zeit passen, und wir unseren Deutschen Papst einmal mehr daran erinnern möchten, wie problematisch seine starre Haltung in Hinblick auf die ganze Aids-Thematik doch ist. Mit unserer Aktion wollen wir ein Zeichen setzen, und dem 265. Pontifex Maximus zeigen, daß bei Weitem nicht alle Jugend seine in dieser Frage unbeirrte Politik unterstützt. Daher auch der Name „Antidogma“, eben weil wir gegen gewisse Dogmen der katholischen Kirche sind.

 

mehr dazu hier

 

Also ich finde diesen Aufruf echt lustig :angry::D:);)

Ich denke, man sollte amtskirchlich den Mut haben, überhaupt einmal über den Wert oder Unwert von Dogmen nachzudenken, im Bewußtsein, daß es sich dabei um rein menschliche Meinungen und Ansichten handelt, ohne die geringste Garantie von oben. So kann es ohne weiteres sein, daß auch Dogmen, der glaubwürdigkeit wegen, irgendwann revidiert und reformiert werden müssen.

 

Josef Berens

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Schön langsam finde ich, Josef sollte sich aus den Glaubensgesprächen raushalten...

Ich denke, Glaubensgespräche sollten doch, wenn sie interessant bleiben sollen, offen geführt werden. So sollte auch alles, was menschlich in unserer Kirche ist, hinterfragt und auch angezweifelt werden dürfen.

 

Josef Berens

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Schön langsam finde ich, Josef sollte sich aus den Glaubensgesprächen raushalten...

Ich denke, Glaubensgespräche sollten doch, wenn sie interessant bleiben sollen, offen geführt werden. So sollte auch alles, was menschlich in unserer Kirche ist, hinterfragt und auch angezweifelt werden dürfen.

 

Josef Berens

Nur sollte man diese Offenheit nicht überspannen, weil man sonst nur den Mods Arbeit macht.

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Schön langsam finde ich, Josef sollte sich aus den Glaubensgesprächen raushalten...

Ich denke, Glaubensgespräche sollten doch, wenn sie interessant bleiben sollen, offen geführt werden. So sollte auch alles, was menschlich in unserer Kirche ist, hinterfragt und auch angezweifelt werden dürfen.

 

Josef Berens

Sagen wir mal so: dieses Board ist für Fundamentaltheologische Auseinandersetzungen à la "Dogmen sind ja eigentlich gaaanz anders" nicht wirklich der richtige Ort.

Dafür kannst du mit Freuden die Arena nutzen, aber hier hab ich auf sowas keinen Bock.

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Schön langsam finde ich, Josef sollte sich aus den Glaubensgesprächen raushalten...

Ich denke, Glaubensgespräche sollten doch, wenn sie interessant bleiben sollen, offen geführt werden. So sollte auch alles, was menschlich in unserer Kirche ist, hinterfragt und auch angezweifelt werden dürfen.

 

Josef Berens

Sagen wir mal so: dieses Board ist für Fundamentaltheologische Auseinandersetzungen à la "Dogmen sind ja eigentlich gaaanz anders" nicht wirklich der richtige Ort.

Dafür kannst du mit Freuden die Arena nutzen, aber hier hab ich auf sowas keinen Bock.

Wenn Du auch keinen Bock darauf hast solltest Du doch bedenken, daß Du nicht allein hier bist.

 

LIebe Grüße

Josef Beens

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Schön langsam finde ich, Josef sollte sich aus den Glaubensgesprächen raushalten...

Ich denke, Glaubensgespräche sollten doch, wenn sie interessant bleiben sollen, offen geführt werden. So sollte auch alles, was menschlich in unserer Kirche ist, hinterfragt und auch angezweifelt werden dürfen.

 

Josef Berens

Sagen wir mal so: dieses Board ist für Fundamentaltheologische Auseinandersetzungen à la "Dogmen sind ja eigentlich gaaanz anders" nicht wirklich der richtige Ort.

Dafür kannst du mit Freuden die Arena nutzen, aber hier hab ich auf sowas keinen Bock.

Wenn Du auch keinen Bock darauf hast solltest Du doch bedenken, daß Du nicht allein hier bist.

 

LIebe Grüße

Josef Beens

 

 

Es gibt lieber Josef schon sehr viele, die keinen Bock drauf haben.

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Wenn Du auch keinen Bock darauf hast solltest Du doch bedenken, daß Du nicht allein hier bist.

Selbiges gebe ich gerne zurück, denn jene, die außer dir noch hier sind, haben sich auf gewisse Grundsätze geeinigt, die auch für dich gelten, wenn du hier mitmachen willst.

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Habe heute in meiner Mail folgende Botschaft gefunden:

 

An alle Gleichgesinnten,...

... weil wir der Meinung sind, daß seine inzwischen nun schon 2000 Jahre alten Dogmen längst nicht mehr in die heutige Zeit passen, und wir unseren Deutschen Papst einmal mehr daran erinnern möchten, wie problematisch seine starre Haltung in Hinblick auf die ganze Aids-Thematik doch ist.

... Daher auch der Name „Antidogma“, eben weil wir gegen gewisse Dogmen der katholischen Kirche sind.Also ich finde diesen Aufruf echt lustig :angry::D:);)

Irgendwie schon lustig. Aber in die Lachtränen mischen sich bittere Tränen des Unverständnisses über so viel Unverständnis.

 

Offensichtlich ist weithin nicht mehr klar, worum es eigentlich beim Dogma geht. Viele hören nur noch "starre Meinung" und womöglich sogar: "Ah, ein Antikondomprogramm", sobald das Wort erklingt. Mindestens aber "Zone für unbelehrbare Betonköpfe".

 

Ach, war das am Anfang einfach.

Da sagte man "Jesus ist mein Herr". Und damit war man fertig für den Empfang der Taufe. Man sagte zu dieser Einstellung noch nicht "Dogma", obwohl genau dies das einzige Dogma im eigentlichen Sinne ist - alles andere sind lediglich Folgen und Derivate. (Und das mit den Derivaten auch nur, weil mir aufgefallen ist, dass ich bisher noch gar kein unverständliches Fremdwort verwendet habe. Wurde einfach mal Zeit dafür.)

 

Das Anerkennen Jesu als den Herrn meines Lebens war zusammenfassend die Glaubenseinstellung, die den Christen kennzeichnete. Und so was nannte man dann auf griechisch "dogma" - Glaubensgrundsatz.

 

Hier ist noch völlig einsichtig, dass Christentum ohne Dogma völlig sinnlos ist. Ein Christ, der mit Christus nix am Hut haben will, ist einfach ein ziemlich blödsinniger Unsinn ohne Inhalt.

Hier kommt noch keiner auf die Betonkopfinterpretation von "Dogma". Das Dogma ist schlicht die Kurzbeschreibung seines Glaubens. Die Angabe, welcher Lebenseinstellung man

angehört.

 

Alles hätte so schön und einfach bleiben können, wenn es über Jesus nicht von vornherein verschiedene Ansichten gegeben hätte.

 

"Jesus war eigentlich nur ein Mensch"

"Jesus war ein Geistwesen!"

"Jesus ist eine Erscheinungsform Gottes"

"Jesus hat einen ganz anderen Gott verkündet, als das jüdische Alte Testament"

"Jesus war zwar nicht Gottes Sohn, aber aufgrund seiner Taufe wurde er von Gott adoptiert."

"Jesus ist der menschgewordene Vater"

 

Der eine folgte einem bloßen Menschen nach, der andere einem Geistwesen, der dritte einem Zwischenwesen. Und jeder nahm für sich in Anspruch, damit die wahre Bedeutung von "Christus ist der Herr meines Lebens" erfasst zu haben.

 

Der Grundsatz "Christus ist mein Herr!" zeigte sich in einer schillernden Vielfalt von Bedeutungen. Man konnte ganz Unterschiedliches damit verbinden.

 

Und damit tat sich die Notwendigkeit auf, diesen Satz zu präzisieren. Das eine Dogma musste in einer Vielzahl von Einzeldogmen, die sich alle mit einem Aspekt des ursprünglichen Dogmas befassten, ausgelegt werden, um Fehlinterpretationen auszuschließen.

Nein, er war kein Geistwesen. Nein, er wurde nicht erst in der Taufe adoptiert. Nein, er war nicht einfach nur ein Mensch, den man lediglich mit menschlichen Qualitäten erfassen kann. Nein, er war nicht der menschgewordene Vater.

 

Und hinter jedem dieser "Neins" steckt eine lange Geschichte von Diskussionen und eines Ringens von mächtig viel Gehirnschmalz.

 

Auch das war noch halbwegs einsichtig. Halbwegs.

 

Die Beschreibungen mussten immer differenzierter werden. Und sie bedienten sich selbstverständlich immer der historischen Sprache und Denkweise.

 

Zum Beispiel wurde das Problem, ob der Christus, an den man glaubt, von Anfang an (also von seiner Existenz her) Sohn Gottes war, damit ausgedrückt, dass man Maria "Gottesgebärerin" nannte. Man diskutierte heiß über die Rolle von Maria.

Den Gehirnschmalzathleten war wohl klar, dass es dabei eigentlich um die Gottsohnschaft Jesu ging. Aber bereits hier wird es wohl dem einfachen Volk schwierig geworden sein, dem zu folgen. Dauernd wurde von Maria geredet. Es schien doch fast so, als ob ein neues Grunddogma aufkäme. Es ging scheinbar nicht mehr darum, Jesus Christus als den Herrn anzuerkennen, sondern entweder um hochtheologisches (und damit für normale Leute unverdauliches) Gerede. Oder es ging um Maria. Denn von ihr wurde doch geredet! Es schien, als ob neben den Satz "Christus ist mein Herr!" der Satz "und Maria auch!" gestellt würde.

 

Jetzt war das nicht mehr so einsichtig.

Und je länger die Zeit fortschritt, um so differenzierter und schwieriger wurden die Gedankengänge. Immer mehr drängten sich die Einzelfragen in den Vordergrund und verdeckten dabei, was ursprünglich gemeint war. Und immer mehr spielten dann geschichtliche Zufälle eine Rolle.

Ist doch mehr oder weniger ein geschichtlicher Zufall, dass ein schlauer Theologe die Frage nach der existenziellen Gottsohnschaft Jesu durch den Satz "Maria ist Gottesgebärerin" ausdrückt. Allerdings ein Zufall mit Folgen, denn anhand der Verschiebung auf Maria und auf den Ausdruck "Gottesgebärerin" wurde ja weitergedacht. Vielleicht war es anfangs nur ein schneller Ausspruch oder ein blitzartiger Gedanke, dass man das so ausdrücken könnte, ein bon mot. Man hätte die Frage ja auch direkt angehen und über Jesus direkt sprechen können. Es war aber nicht so.

 

Und spätestens seit dem Mittelalter konnte kaum noch jemand auf der Straße den komplizierten Gedankengängen der Theologen folgen. Man löste das Verstehensproblem ganz einfach durch Gehorsam. Wenn die Kirche sagt, Gott ist drei-einig, dann hat man das eben zu glauben. Auch wenn man es überhaupt nicht versteht und damit überhaupt nichts verbindet.

 

Und damit sind die Dogmen zu einem Überbau verkommen, der den meisten Menschen entweder gar nichts, manchen sogar das Falsche bringt. Die Dogmen sind dann keine Hinführung mehr, Christus als den Herrn des Lebens anzunehmen, sondern wahlweise eine Frage des pflichtgetreuen Gehorsams oder Grund zur verächtlichen Ablehnung. Dogmen werden angenommen oder abgelehnt, je nachdem was für ein Typ man ist. Der obrigkeitsfreundliche Gehorcher nimmt sie an und verteidigt sie vehement. Auch dann, wenn er sie gar nicht verstanden hat. Und der widerspenstige Rebell empfindet die Dogmen als betonköpfigen Schwachsinn. Auch dann, wenn er sie gar nicht verstanden hat.

Weder dem einen noch dem anderen bringen die Dogmen das, was sie eigentlich bringen können: Ein vertieftes Verständnis von Jesus Christus, den er als Herrn annimmt.

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