Kulti Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Angeregt vom Antidogmenthread hat sich mein Köpfchen die Frage gestellt, ob sich denn die Glaubenswahrheiten, die in den Dogmen formuliert sind, auch in eine andere Sprache übertragen lassen. Aus aktuellem Anlass fiel mir dazu die Objektorientierung ein, denn die Begriffe aus dieser Welt sind dazu gedacht, "vorhandenes" in Mengen und Funktionsbegriffe zu übertragen und daraus ein Modell der Welt zu erstellen, das von einem Computer verwaltet werden kann (so ganz grob). Mein Hintergrundgedanke ist nun, dass diese Sprache frei von Wertigkeit ist und vielleicht einen anderen Blickwinkel bietet. Nachteil der Sache - ohne ein bischen Hintergrund ist es natürlich schwer entsprechende Modelle zu formulieren. Aber wie mein erster Eintrag zeigen soll, kann dabei trotzdem auch umgangssprachlich Sinnvolles herauskommen. Vielleicht gibt es ja hier Entwickler, die Interesse daran hätten, bei diesem Versuch mitzuwirken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 (bearbeitet) Nunja, die Mengenlehre hat da schon was beizutragen. Grundmenge, Teilmenge, Schnittmenge, Vereinigungsmenge. http://de.wikipedia.org/wiki/Mengenlehre Man könnte sich auch mal das Modell Knauer Seite 123 "Glauben kommt vom Hören" reinziehen: http://www.jesuiten.org/peter.knauer/20.html bearbeitet 22. Mai 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 22. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Klasse: Heiliger Geist wäre meines Erachtens eine Schnittstelle. Diese Schnittstelle hätte ein Attribut - den Wissensstand. Weiter nichts. Jede Instanz (Instanz=etwas, das ist) die den heiligen Geist implementiert (grob übersetzt = von ihm erfüllt ist) besitzt einen Wissensstand. Dieser Wissensstand kann sich, getreu der Objektorientierung, je Instanz unterscheiden, ist aber zwingend vorhanden. (Der Begriff Wissensstand ist etwas unglücklich gewählt, er kann gerne ersetzt werden). Daraus folgt für mich zunächstmal: Mensch implementiert Heiliger Geist Jesus implementiert Heiliger Geist Gott implementiert Heiliger Geist Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 (bearbeitet) Für mich ist Objektorientierte Analyse der Versuch, den Kunden des Kaisers neue Kleider zu verkaufen. Daher halte ich mich von den Versuchen fern, Gott objektorientiert zu beschreiben. (Und UML ist mir ein Greuel). bearbeitet 22. Mai 2007 von Sokrates Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Klasse: Heiliger Geist wäre meines Erachtens eine Schnittstelle. Diese Schnittstelle hätte ein Attribut - den Wissensstand. Weiter nichts. Jede Instanz (Instanz=etwas, das ist) die den heiligen Geist implementiert (grob übersetzt = von ihm erfüllt ist) besitzt einen Wissensstand. Dieser Wissensstand kann sich, getreu der Objektorientierung, je Instanz unterscheiden, ist aber zwingend vorhanden. (Der Begriff Wissensstand ist etwas unglücklich gewählt, er kann gerne ersetzt werden). Daraus folgt für mich zunächstmal: Mensch implementiert Heiliger Geist Jesus implementiert Heiliger Geist Gott implementiert Heiliger Geist Andersrum: Heiliger Geist implementiert Mensch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 22. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Für mich ist Objektorientierte Analyse der Versuch, den Kunden des Kaisers neue Kleider zu verkaufen Aus Entwicklersicht sinds ja neue Kleider, dem Kunden kanns relativ wurscht sein, das ist richtig (Und UML ist mir ein Greuel). Das ist verständlich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 22. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Andersrum:Heiliger Geist implementiert Mensch. Darus würde in Objektsprech folgen, dass der Heilige Geist die Vorgaben des Menschen erfüllt. Also der Heilige Geist weiß etwas, weil der Mensch besagt, dass er etwas wissen muss (jedenfalls wenn ich Objektsprech richtig verstehe). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 (bearbeitet) "Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet." Zitat aus der Bergpredigt nach Matthäus 6,8ff. bearbeitet 22. Mai 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 22. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 "Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet." Zitat aus der Bergpredigt nach Matthäus 6,8ff. Das würde ja passen. Laut Modell kann der Vater mehr wissen als der Mensch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 22. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 22. Mai 2007 Wenn was sinnvolles dabei rausgekommen ist, würd ich es gerne wissen. Aber bis dahin versuche ich doch weiterhin mit Substanzen und Hypostasen zu laborieren... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 23. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 23. Mai 2007 Klasse: Heiliger Geist wäre meines Erachtens eine Schnittstelle. Diese Schnittstelle hätte ein Attribut - den Wissensstand. Weiter nichts. Jede Instanz (Instanz=etwas, das ist) die den heiligen Geist implementiert (grob übersetzt = von ihm erfüllt ist) besitzt einen Wissensstand. Dieser Wissensstand kann sich, getreu der Objektorientierung, je Instanz unterscheiden, ist aber zwingend vorhanden. (Der Begriff Wissensstand ist etwas unglücklich gewählt, er kann gerne ersetzt werden). Daraus folgt für mich zunächstmal: Mensch implementiert Heiliger Geist Jesus implementiert Heiliger Geist Gott implementiert Heiliger Geist So oder so ähnlich könnte man das schon modellieren. Immerhin verstehe ich schon, was du meinst Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 24. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 Upsi - da habe ich schon eine Unsauberkeit entdeckt. Es muss heißen: Gottvater implementiert heiliger Geist. Gottvater und Jesus sind beides "Ableitungen" von Gott - sie erben (haben) alle Eigenschaften, die Gott mitbringt, haben aber noch darüberhinaus Eigenschaften/Verhaltensweisen. (Verhaltensweise=Methode in Objektsprech) Also: Gott implementiert heiliger Geist Jesus ist abgeleitet (extends) von Gott (Geht von Gott aus) Gottvater ist abgeleitet von Gott Da beide von Gott ausgehen/erben implementieren auch beide "Heiliger Geist" Hier trennt sich die Objektorientierung scheinbar von der Dogmatik, weil zwischen Gott und Gottvater unterschieden wird. Unter einen Hut ließe sich das wieder bringen durch die Eigenschaften/Methoden, die entsprechend zugeschrieben werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 24. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 Upsi - da habe ich schon eine Unsauberkeit entdeckt.Es muss heißen: Gottvater implementiert heiliger Geist. Gottvater und Jesus sind beides "Ableitungen" von Gott - sie erben (haben) alle Eigenschaften, die Gott mitbringt, haben aber noch darüberhinaus Eigenschaften/Verhaltensweisen. (Verhaltensweise=Methode in Objektsprech) Also: Gott implementiert heiliger Geist Jesus ist abgeleitet (extends) von Gott (Geht von Gott aus) Gottvater ist abgeleitet von Gott Da beide von Gott ausgehen/erben implementieren auch beide "Heiliger Geist" Hier trennt sich die Objektorientierung scheinbar von der Dogmatik, weil zwischen Gott und Gottvater unterschieden wird. Unter einen Hut ließe sich das wieder bringen durch die Eigenschaften/Methoden, die entsprechend zugeschrieben werden. Bedenkenswert ist dabei aber noch,das man mit einem an die Tafel gemalten 3D-Würfel nicht würfeln kann. Du must Dich daher in deinem Modell selbst einbringen: "Freier Wille" zur Möglichkeit des Selbstwürfelns. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 24. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 Na ja, über den Menschen sagt mein Modell ja bisher nur, dass er den heiligen Geist implementiert. Ansonsten ist der Mensch für mich eine "Basisklasse", d.h. im Modell erbt der Mensch nicht von Gott und besitzt andere Eigenschaften. Es wäre m.E. falsch folgendes zu modellieren: Gott implementiert Heiliger Geist unbegrenzt Liebe Mensch erbt von Gott, implementiert Heiliger Geist In diesem Modell gäbe es keine Theodizee - weil menschliche Liebe und göttliche Liebe zusammenfallen. Also eher: Gott implementiert Heiliger Geist unbegrenzt Liebe hat freien Willen Mensch implementiert Heiliger Geist menschenmögliche Liebe hat freien Willen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 24. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 Verzwickte Sache, wie komme ich bei Jesus um Mehrfachvererbung? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 24. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 (bearbeitet) Gute Frage: durch den heiligen Geist, der dafür sorgt, das das Programm(=das Wort) laufen kann und läuft. bearbeitet 24. Mai 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 24. Mai 2007 Autor Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 Gute Frage:durch den heiligen Geist, der dafür sorgt, das das Programm(=das Wort) laufen kann und läuft. Und wie löst das mein Problem, dass Jesus zwar von Gott ausgeht, aber menschliche Eigenschaften besitzt? Bei Mehrfachvererbung komme ich glaube ich zum "Monophysitismus" - also Zweinaturenlehre. Vielleicht löse ich das mit einer Schnittstellenklasse "menschlich" Menschlich: hat einen Körper hat Leidenschaften Jesus erbt (geht aus) von Gott, implementiert Heiliger Geist, implementiert Menschlich Mit diesem Konstrukt kann Jesus "anders" menschlich sein als ein Mensch Mensch implementiert Heiliger Geist, implementiert Menschlich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 24. Mai 2007 Melden Share Geschrieben 24. Mai 2007 (bearbeitet) Jetzt wirds knifflig: Jesus "der Mensch" ist geschaffen. Jesus erbt damit die Menschlichkeit des Adams. (sozusagen das Ding als solches :-)) Christus ("das Wort Gottes*Messias") ist Gottes Wort, aber nicht geschaffen, sondern "gezeugt" (bitte beim Wort gezeugt nicht biologisch denken, Danke) "Jesus Christus = wahrer Mensch und wahrer Gott" unvermischt und ungetrennt Und wir schmeisen mal das "wahrer" raus: Mensch und Gott in eins durch das Wirken des Heiligen Geistes. bearbeitet 24. Mai 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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