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Historischer Jesus und Jesus des Glaubens


Udalricus

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Historischer Jesus und Jesus des Glaubens, Wie sinnvoll ist diese Unterscheidung?
fangen wir doch erst mal am Anfang an. Hat Jesus überhaupt gelebt? ist das beweisbar?

 

Nein!!

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Historischer Jesus und Jesus des Glaubens, Wie sinnvoll ist diese Unterscheidung?
fangen wir doch erst mal am Anfang an. Hat Jesus überhaupt gelebt? ist das beweisbar?

 

Nein!!

kannst Du das beweisen?
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Historischer Jesus und Jesus des Glaubens, Wie sinnvoll ist diese Unterscheidung?
fangen wir doch erst mal am Anfang an. Hat Jesus überhaupt gelebt? ist das beweisbar?

 

Nein!!

kannst Du das beweisen?

NEin, kann er nicht. Nach historischen Gesichtspunkten dürfte die Existenz Jesu in etwa so gesichert wie sein wie die von Alexander dem Großen und Caesar. Es lässt sich wohl keine vernünftiger Historiker auftreiben, der die Existenz von Jesus leugnet und für seine "Erfindung" eine glaubwürdige Hypothese vorlegen kann.

Das Problem ist wohl nicht die Historizität seiner Existenz, sondern seiner Worte und Taten.

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Die Gedanken von Verweyen und meine vermischen sich. Nur, dass mich keiner verhaftet, wenn ich Mischmasch betreibe.

 

In den ganzen bisherigen Überlegungen war interessanterweise vom Heiligen Geist keine Rede. So ist es meistens: Man versucht auf einem nüchternen, historisch-wissenschaftlichen Weg auf Jesus zuzugehen. Und dann wundert man sich, dass man hinterher nichts als wissenschaftliche Fakten in der Hand hält...

Lieber Mecky!

Allein deine Ausführungen waren es wert, diesen Thread eröffnet zu haben!

Herzlichen Dank dafür, ich freue mich schon auf die Fortsetzung! :angry:

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Die Gedanken von Verweyen und meine vermischen sich. Nur, dass mich keiner verhaftet, wenn ich Mischmasch betreibe.

 

In den ganzen bisherigen Überlegungen war interessanterweise vom Heiligen Geist keine Rede. So ist es meistens: Man versucht auf einem nüchternen, historisch-wissenschaftlichen Weg auf Jesus zuzugehen. Und dann wundert man sich, dass man hinterher nichts als wissenschaftliche Fakten in der Hand hält. Man versucht, wie heute sehr gewohnt, durch Wissenschaft Sicherheit zu erzeugen. Die Sicherheit des Glaubens ist aber grundsätzlich anderer Art, als die wissenschaftliche Sicherheit - und diese ist im Falle von historisch-wissenschaftliche Sicherheit immer sehr relativ.

 

Es ist aber diese Sicherheit, um die es geht, wenn wir nach der Historizität Jesu fragen. Sie ist für den, der im Glauben sucht, das leitende Interesse. Wir wollen wissen: Glauben wir an eine irreale Fiktion, die sich irgend jemand mal schnell ausgedacht hat? Oder gibt es ein "fundamentum in re", eine Basis in der Realität, die unseren Glauben fundiert? Und wenn es eine solche Basis gibt: Wie sieht sie denn aus? War Jesus wirklich so, wie er in den Evangelien beschrieben wird - oder womöglich total anders?

 

Verweyen bringt hier eine alte Metapher ins Spiel, die an dieser Stelle die entscheidende Bedeutung hat. Es ist die Metapher vom Schlüssel und dem Schlüsselloch.

 

Die Gewissheit des Glaubens braucht also zweierlei: Erst einmal eine Passform in uns selbst (Schlüsselloch), also eine Art Empfänglichkeit. Diese allein erzeugt allerdings lediglich eine eher frei flottierende Religiösität oder auch nur Spiritualität, die zwar für vieles offen ist, aber letztlich zahnlos ist, weil ihr der Bezug zur äußeren Realität, der ganzen (geschichtlichen) Lebenswelt fehlt.

Und dann braucht es eine äußere Realität (Schlüssel), die hierzu passt.

 

Verweyen beschreibt das Schlüsselloch als ein "Raster" (interessanterweise verwendet er das Wort Raster in einer maskulinen Form - also "der Raster" - nicht in der Neutrumform. Ich weiß nicht warum. Ich vermute, um einerseits den personalen Charakter dieses Rasters zu unterstreichen.)

 

Dieser Raster ist eine Gabe des Heiligen Geistes, eine von Gott geschenkte Empfänglichkeit für religiös relevante Begebenheiten, die uns widerfahren (entweder im persönlichen Erleben, aber auch in Geschichten, Filmen, Romanfiguren...). Wir können sie nicht machen, sondern sie ist eine Gnade. Diese Gabe liegt sozusagen noch einmal "unterhalb" (als Basis) der üblichen benannten Geistesgaben. Die Geistesgaben sind sozusagen Ausformungen dieser einen Basis.

 

Dieser Raster wird erst von uns wirklich bemerkt, wenn er von der äußeren Realität getroffen wird - wenn also sozusagen ein Schlüssel ins Schlüsselloch kommt. Wenn uns z.B. etwas gesagt wird, was "so wahr ist, dass man weinen könnte". Oder wenn wir sehen, wie sich jemand für seine Freunde aufopfert. Oder wenn wir sehen, wie jemand aus einem inneren Gefängnis ausbricht und einen wichtigen Entwicklungsschritt an den Tag legt. Oder wenn wir atemlos in das Weltall schauen. Dies sind charakteristisch bewegende Dinge. Sie rufen in uns eine eigene Form des "Staunens" hervor - und das Gefühl, dass wir hier nicht nur vor nackten Fakten stehen, sondern vor einem Geheimnis. Das Geheimnis ist es, was uns dann bewegt, nicht die nackten Fakten.

Man beachte, dass ich den Raster schon jetzt nur dadurch beschreiben kann, indem ich äußere Dinge (Sternenhimmel, einen Helden ...) benenne. Ich muss darauf vertrauen, dass der Leser hier etwas Eigenes wiedererkennt. Im Leser ist der Raster auch vorhanden. Er kennt vielleicht andere "Schlüssel". Bei ihm ist es nicht der Blick in den Sternenhimmel. Und es sind andere "Heldentaten". Es muss also ein echter Übertrag beim Leser in Gang kommen. Sonst sind meine Worte leeres, von der eigenen Erfahrung abgehobenes Geschwätz und das Wesentlich kommt gar nicht rüber.

 

So weit erst mal.

 

Jetzt stellen sich mir ein paar Fragen:

 

Ist das finden des richtigen Schlüssels unterstützbar...kann man z.B. als Eltern ode als Lehrer etwas dazu beitragen, dass in den Kindern das Sensorium für die Nutzung des Rasters geweckt oder gestärkt wir .....oder ist ist das Ansprechen des Rasters reiner Zufall.......oder ist es einfach Gnade....ganz lutherisch ......sola gratia?

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Allein deine Ausführungen waren es wert, diesen Thread eröffnet zu haben!

Herzlichen Dank dafür, ich freue mich schon auf die Fortsetzung! :angry:

Freut mich, dass es Dir was gegeben hat. :D
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Ist das finden des richtigen Schlüssels unterstützbar...kann man z.B. als Eltern ode als Lehrer etwas dazu beitragen, dass in den Kindern das Sensorium für die Nutzung des Rasters geweckt oder gestärkt wir .....oder ist ist das Ansprechen des Rasters reiner Zufall.......oder ist es einfach Gnade....ganz lutherisch ......sola gratia?

Der Raster und die äußeren Ereignisse beeinflussen sich gegenseitig. Es ist fast ein wenig, wie in der Sprachspieltheorie.

 

Je mehr man seine eigene Empfänglichkeit kennenlernt und weiß, was einen religiös stärkt, desto gezielter kann die Suche nach dem Schlüssel sein.

Allerdings wird die Erfahrung des Rasters eben dadurch gestärkt, dass man von außen etwas erlebt, was halbwegs oder sogar ganz in das Schlüsselloch des Rasters passt.

Es handelt sich um eine Dialektik.

 

Und diese Dialektik macht ja die Gedanken von Verweyen so spannend und lebendig. Wenn ich diese nüchternen Sätze nämlich ins Christliche übersetze heißt das:

 

Wir erfahren das Wirken des heiligen Geistes (in unserem Inneren) durch die Begegnung mit Jesus (dessen Worte und Taten uns von außen entgegenkommen).

Oder andersrum: Wir erfassen die Bedeutung Jesu (oder sollte ich sagen: sein Wesen, also sein göttliches Wesen) durch das, was uns der heilige Geist als unser Innerstes gnadenhaft schenkt.

 

Aber wir greifen den Gedanken nun schon ein wenig vor ...

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Treten wir also nach diesen systematischen Vorüberlegungen in die konkrete Menschengeschichte ein.

 

Seit Beginn der Menschheit waren die Menschen mit diesem Raster durch das Wirken des heiligen Geistes begabt. Der Mensch hat als solche selbst eine Art "Empfänger" in sich, der auf ein Signal von außen wartet, das ihm entspricht. Findet er ein solches Signal von außen, erlebt er dies als "Stimmigkeit". Und in dieser Stimmigkeit liegt die Sicherheit, nach der der Mensch sucht. Sie gibt ihm Gewissheit, dass es "so" richtig ist.

 

Die naturwissenschaftliche Erkenntnis ist nur ein kleiner Teilbereich. Denn auch das Stimmen im Bereich der Logik und Empirie, das Zusammenpassen und Zusammenhängen äußerer Fakten ist ein Teil des Rasters. Das stimmige Passen wird hier als "Aha-Erlebnis" empfunden. Es ist ein Wert - aber genau genommen lediglich ein kleiner Teilwert, der eben dann gefährlich werden kann, wenn er sich als Endziel (sowieso ein gefährliches Wort, wenn es sich auf Machbares bezieht) präsentieren will.

 

Auf diese Weise entdeckten die Menschen immer wieder etwas in ihrer Welt, was als Schlüssel hinreichend genug passte, um dieses Gefühl der Stimmigkeit auszulösen.

Gesetze, Weltbilder, Riten, Feste, Lebensweisheiten, Helden und Vorbilder ... all dies wirkte als Schlüssel. All dies konnte das religiöse Staunen auslösen und Menschen eine Ahnung geben von einem Geheimnis, das größer ist, als die auslösenden Momente selbst. Dies gilt für alle Religionen. Es ist ein nicht-material-verbindender Grundzug von Religion. Religion bringt - jede auf ihre Weise - Riten, Gepflogenheiten, Lebensweisen hervor, die Menschen ein Gespür für dieses Geheimnis geben.

 

Und durch diese Erfahrungen (teils zufälliger, aber auch schon teils kultiviert erzeugter Art durch Riten) wurde das Raster präziser erfahrbar.

 

Macht, Unterwerfung, Glorie und Niedrigkeit des Menschen, Gesetzlichkeit und Freiheit: All diese widersprüchlichen Erfahrungen hatten die Kraft des Schlüssels in sich. Doch vieles schied auch wieder aus. Gewalttätiges Machtgebaren war nicht nur Gleichnis der Herrlichkeit des Geheimnisses, dem man auf der Spur war, sondern auch leiderzeugende Wirklichkeit, in der sich nur noch Niedergang ausdrückte.

 

Das Judentum ist davon geprägt, dass dieses Suchen nach dem richtigen Schlüssel als unabschließbar angesehen wird. Der Messias (in diesem Wort verdichtet sich ein wenig das Raster) bleibt eine endzeitliche Gestalt: Der wirkliche Schlüssel ist kein Ding der Geschichte, sondern der Endzeit.

 

Davon unterscheiden sich die Christen - so sehr auch durch die gemeinsame Geschichte mit dem Judentum verbunden - radikal von den Juden. Christentum begann, indem die Jünger Christi behaupteten: Der Schlüssel ist angekommen in Jesus Christus.

Oder - johanneisch ausgedrück - das Wort (2. Person Gottes) ist Fleisch (=Weltwirklichkeit) geworden. Und dieses Wort Gottes - Jesus Christus - trifft genau in das Raster, formt es und erfüllt es. Jenes Raster, das in jedem Menschen "irgendwie" schon vorhanden war. Auch wenn es durch die (Erb-)sünde verborgen, verbogen oder unspürbar geworden war.

 

Durch die Ankunft des wahren Ebenbildes Gottes, des Schöpfers des Menschen mit seinem Raster der Empfänglichkeit, wurde zugleich der Schlüssel Teil unserer Geschichte, als auch das Raster geklärt.

 

Das Gefühl der Stimmigkeit bei dem, was die Jünger mit Jesus erlebten, wurde sie sozusagen zu einem Einraste-Klicken des Schlüssels.

 

Wenn gläubige Menschen also nach der Historizität Jesu fragen, geht es genau genommen weniger um die Historizität selbst, sondern um die Frage nach diesem einrastenden Klicken. Hieraus entspringt nämlich die Sicherheit des Glaubens. Dies ist die Intention, weswegen wir unbeholfen historische Studien betreiben, die nur dann einen Sinn im Glauben hätten, wenn sie dieses Klick-Erlebnis in die heutige Zeit transportieren könnten.

 

So weit erst mal.

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Hallo,

Frage an alle: warum nehmt ihr die Aussagen der Bibel nicht einfach wörtlich? Die kath. Kirche ist doch von der Inspiration der Schriften überzeugt. Es ist doch dabei unerheblich, ob Jesus Aussagen vor der Kreuzigung, nach Seiner Auferstehung oder gar nach Seiner Himmelfahrt gemacht hat (Buch der Offenbarung). Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. Jesus sagt: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen (Mt24,35). Allein aus GOTTES WORT können wir erkennen, wer Jesus wirklich war und ist: der Retter der Welt, der Sohn Gottes. Was bringt die ganze Theologiediskussion, wenn wir nicht erkennen, wer Jesus wirklich ist. Jesus selbst hat gesagt: Darum habe ich euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben (Joh 8,24).

 

Zitat repariert

 

Sorry Echse (und andere), die Farbe grün gehört den Moderator(inn)en

bearbeitet von MartinO
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Hallo,

Frage an alle: warum nehmt ihr die Aussagen der Bibel nicht einfach wörtlich?

Hallo Echse,

ich glaube, so etwas wie ein "wörtliches Verständnis der Schrift" gibt es gar nicht - jedenfalls nicht in einem starken Sinne. Eine Auslegung kann vielleicht mehr oder weniger nahe am Wortlaut sein, aber sie bleibt immer eine zu diskutierende Interpretation.

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Franciscus non papa

 

Hallo,

Frage an alle: warum nehmt ihr die Aussagen der Bibel nicht einfach wörtlich?

 

ganz einfach - manche nehmen die bibel wörtlich - manche nehmen sie ernst.

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Sam_Naseweiss
(...)

 

Wenn gläubige Menschen also nach der Historizität Jesu fragen, geht es genau genommen weniger um die Historizität selbst, sondern um die Frage nach diesem einrastenden Klicken. Hieraus entspringt nämlich die Sicherheit des Glaubens. Dies ist die Intention, weswegen wir unbeholfen historische Studien betreiben, die nur dann einen Sinn im Glauben hätten, wenn sie dieses Klick-Erlebnis in die heutige Zeit transportieren könnten.

 

So weit erst mal.

Ein interessanter Ansatz finde ich.

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Hallo,

Frage an alle: warum nehmt ihr die Aussagen der Bibel nicht einfach wörtlich? Die kath. Kirche ist doch von der Inspiration der Schriften überzeugt. Es ist doch dabei unerheblich, ob Jesus Aussagen vor der Kreuzigung, nach Seiner Auferstehung oder gar nach Seiner Himmelfahrt gemacht hat (Buch der Offenbarung). Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. Jesus sagt: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen (Mt24,35). Allein aus GOTTES WORT können wir erkennen, wer Jesus wirklich war und ist: der Retter der Welt, der Sohn Gottes. Was bringt die ganze Theologiediskussion, wenn wir nicht erkennen, wer Jesus wirklich ist. Jesus selbst hat gesagt: Darum habe ich euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben (Joh 8,24).

 

Zitat repariert

 

Sorry Echse (und andere), die Farbe grün gehört den Moderator(inn)en

 

Kann man/frau die Aussagen der Bibel überhaupt noch wörtlich nehmen? Ist nicht in den letzen Jahrtausenden viel zu viel von den unterschiedlichsten Übersetzern, absichtlich oder unabsichtlich, verfälscht worden? Warum deshalb nicht auch die Worte unseres Herrn Jesus? Alles was Er jemals gesagt hat wurde lediglich von den Evangelisten aufgezeichnet, warum gibt es keine von Ihm selbst verfassten Dokumente?? :angry:

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Kann man/frau die Aussagen der Bibel überhaupt noch wörtlich nehmen? Ist nicht in den letzen Jahrtausenden viel zu viel von den unterschiedlichsten Übersetzern, absichtlich oder unabsichtlich, verfälscht worden? Warum deshalb nicht auch die Worte unseres Herrn Jesus? Alles was Er jemals gesagt hat wurde lediglich von den Evangelisten aufgezeichnet, warum gibt es keine von Ihm selbst verfassten Dokumente?? :angry:
Der Geist macht lebendig, der Buchstabe tötet. Jesus kommt es mehr auf die lebendige Nachfolge an als auf viele geschriebene Worte- könnte eine mögliche Antwort sein. Und bezüglich der Evangelien: Die Zeugen Christi (d.h. jene die versucht haben nach den Weisungen der Evangelien zu leben) sind doch die schönsten von Gott "verfassten Dokumente".
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Das Gefühl der Stimmigkeit bei dem, was die Jünger mit Jesus erlebten, wurde sie sozusagen zu einem Einraste-Klicken des Schlüssels.

 

Wenn gläubige Menschen also nach der Historizität Jesu fragen, geht es genau genommen weniger um die Historizität selbst, sondern um die Frage nach diesem einrastenden Klicken. Hieraus entspringt nämlich die Sicherheit des Glaubens. Dies ist die Intention, weswegen wir unbeholfen historische Studien betreiben, die nur dann einen Sinn im Glauben hätten, wenn sie dieses Klick-Erlebnis in die heutige Zeit transportieren könnten.

 

So weit erst mal.

 

Danke Mecky für diese Gedanken.

 

Ich meine es ist nicht nur die Frage nach der Historizität Jesus sondern das vielfache Bemühen um das Übersetzen seiner Aussagen in die heutige Lebenswirklichkeit.

 

Ich würde bitten das nicht wieder zu einer Anti Drewermann Polemik zu nutzen - für mich persönlich hat die Lektüre der Bibelkommentare Drewermanns gerade durch seine Annäherungen an mir nachvollziehbare Daseinsbereiche sehr viel zum Klicken in meinem persönlichen Raster beigetragen. Und zwar in Teile dieses Rasters von denen ich vorher keine Ahnung hatte.

bearbeitet von wolfgang E.
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Kann man/frau die Aussagen der Bibel überhaupt noch wörtlich nehmen? Ist nicht in den letzen Jahrtausenden viel zu viel von den unterschiedlichsten Übersetzern, absichtlich oder unabsichtlich, verfälscht worden? Warum deshalb nicht auch die Worte unseres Herrn Jesus? Alles was Er jemals gesagt hat wurde lediglich von den Evangelisten aufgezeichnet, warum gibt es keine von Ihm selbst verfassten Dokumente?? :angry:

Nur ganz kurz, weil ich wieder wenig Zeit habe:

Die Bibel wurde auch von den Kirchenvätern nicht wörtlich genommen. Z.B. die allegorische Auslegung, die damals eine der vielen verschiedenen Auslegungsarten war, war auch nicht wörtlich.

 

Bitte nimm es vor allen Dingen nicht wörtlich, wenn es heißt, Du sollest Dir Dein Auge ausreißen, wenn es Dich zum Bösen verführt. Nimm das "nehmt Euer Kreuz auf Euch" nicht wörtlich und erspare Dir den Gang zum Schreiner: Er würde nichts bringen. Nimm es nicht wörtlich, wenn da steht, dass Jesus der Eckstein sei. Frage also nicht nach Mörtel, Beton, Granit oder Marmor. Jesus war lebendig und nicht toter Stein.

 

Jede angeblich wörtliche Deutung ist lediglich eine Deutung, die in Wirklichkeit gar nicht wörtlich ist, sondern unreflektiert die Bibel so nimmt, wie sie einem spontan erschließt. Weiterdenken ist trotzdem nicht nur erlaubt, sondern notwendig.

 

Vor allem kommt man bei "wörtlichen" Interpretationen furchtbar ins Schleudern wegen der Widersprüche.

 

Manche Teile sind ironisch gemeint - Wörtlichkeit verdreht ironische Sätze genau ins Gegenteil dessen, was der ironische Satz sagen will.

 

Nimm nicht wörtlich, dass der Hase ein Wiederkäuer ist, dass die Sonne stillgestanden ist, dass die Erde auf Säulen steht, dass Gott mit dem Satan fröhliche Wetten zum Leidwesen eines Menschen betreibt.

Nimm nicht wörtlich, dass sich Judas sowohl erhängte, wie auch zu Tode stürzte.

Nimm nicht wörtlich, dass das rote Meer erst austrocknete und dann teilte (was kann sich bei einem ausgetrockneten Meer eigentlich noch teilen?)

 

Es geht doch eigentlich gar nicht um den Literalsinn von Worten und Sätzen, sondern um den Sinn.

Hast Du meine Ausführungen gelesen? Da steht dazu eigentlich eine Menge drin.

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warum nehmt ihr die Aussagen der Bibel nicht einfach wörtlich? Die kath. Kirche ist doch von der Inspiration der Schriften überzeugt.
Eben. Inspiration heißt, dass der Geist darin weht. Darum geht es darum, den Geist zu erleben, nicht den Buchstaben zu gehorchen.
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Nur ganz kurz, weil ich wieder wenig Zeit habe:
jou. das kenne ich gut. Der Fach-Ausdruck dafür (gelernt in Klöstern) heißt: "Kontemplative Hektik."

 

:angry:

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Darum geht es darum, den Geist zu erleben, nicht den Buchstaben zu gehorchen.

Hört sich waaahnsinnig gut an.

Aber was bedeutet das konkret?

Was ist, wenn ich den Buchstaben: "Liebe deinen Nächsten" gehorche und auch den Geist erlebe, den Geist der Inspiration, welcher frank und frei zu diesen Buchstaben noch "aber doch nicht alle" hinzufügt??? :angry:

bearbeitet von Erich
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Was ist, wenn ich den Buchstaben: "Liebe deinen Nächsten" gehorche und auch den Geist erlebe,

 

Tust Du das denn? Egal welcher Konfession? *erstaunt bin*

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Was ist, wenn ich den Buchstaben: "Liebe deinen Nächsten" gehorche und auch den Geist erlebe,

 

Tust Du das denn? Egal welcher Konfession? *erstaunt bin*

Das ist doch mein Problem - ich will sooooo gerne den Buchstaben gehorchen, aber dieser Geist..... :angry:

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Was ist, wenn ich den Buchstaben: "Liebe deinen Nächsten" gehorche und auch den Geist erlebe, den Geist der Inspiration, welcher frank und frei zu diesen Buchstaben noch "aber doch nicht alle" hinzufügt??? :angry:

Gerade bei dieser Weisung "Liebe deinen Nächsten" wärst DU doch mit einer rein buchstäblichen Nachfolge nicht zufrieden. DU legst da gerne einen Sinn hinein.

Oder was meinst Du, was Deine häufige Ablehnung der "Lieberalen" soll? DU willst hier gegen eine reine Buchstabenbefolgung hinaus. DU legst Wert auf eine Interpretation, die mehr, als reine Buchstabenerfüllung beinhaltet.

 

Und es bin nicht ich, sondern ist der Vatikan, der in seiner seltsamen Interpretation den Leuten ins Ohr blasen will, dass "Alle", so es der Buchstabe gelegentlich erlaubt, auf "Viele" reduziert werden könne.

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Und es bin nicht ich, sondern ist der Vatikan, ...

Ach Mecky, merkst Du denn nicht, dass Du Dich mal wieder zum Messias = Retter derer aufspielst, die gegen die ach so böse und zum Buchstabengehorsam aufrufende kath. Kirche ankämpfen. Indem Du laut die Lehre verkündest: "Darum geht es darum, den Geist zu erleben, nicht den Buchstaben zu gehorchen." bietest Du ihnen nicht nur die Vergebung des Ungehorsams, sondern auch noch ein neues Evangelium an: "Jeder ist (sich) selbst der hl. Geist und entscheidet, wann es opportun ist eben doch den Buchstaben zu gehorchen (siehe: Liebe Deinen Nächsten) und wann nicht.

 

Wer Dir konsequent folgt kommt vom Regen unter Umgehung der Traufe gleich in die %$§&% :angry:

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Und es bin nicht ich, sondern ist der Vatikan, ...

Ach Mecky, merkst Du denn nicht, dass Du Dich mal wieder zum Messias = Retter derer aufspielst, die gegen die ach so böse und zum Buchstabengehorsam aufrufende kath. Kirche ankämpfen. Indem Du laut die Lehre verkündest: "Darum geht es darum, den Geist zu erleben, nicht den Buchstaben zu gehorchen." bietest Du ihnen nicht nur die Vergebung des Ungehorsams, sondern auch noch ein neues Evangelium an: "Jeder ist (sich) selbst der hl. Geist und entscheidet, wann es opportun ist eben doch den Buchstaben zu gehorchen (siehe: Liebe Deinen Nächsten) und wann nicht.

 

Wer Dir konsequent folgt kommt vom Regen unter Umgehung der Traufe gleich in die %$§&% :angry:

 

Und Ungehorsam und das Hören auf das eigene Gewissen ist natürlich was ganz Schlimmes. Unterwerfung ist die erste Christenpflicht.........und das ganze läuft dann unter "der mündige Christ".

 

OT. Jetzt verstehe ich auch Deine Begeisterung für Bischof Müller und Deine Abneigung gegen Demokratie.

bearbeitet von wolfgang E.
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Und Ungehorsam und das Hören auf das eigene Gewissen ist natürlich was ganz Schlimmes. Unterwerfung ist die erste Christenpflicht.........und das ganze läuft dann unter "der mündige Christ".
Du bist doch auch einer, der mir immer wieder vorwirft unchristlich und unkatholisch zu handeln, wenn ich mal wieder einen Mod nicht liebe und ihm auf die Zehen trete. Auch bekomme ich immer wieder die Buchstaben: "Du sollst nicht richten" wortwörtlich vor die Füße geknallt mit der eindringlichen Warnung sie buchstabengetreu zu befolgen, wenn ich nicht in der Hölle landen will. Kein Fundi hat mir bisher so oft mit der Hölle gedroht, wie die mitlesenden Lieberalen hier im Forum. Die Höllendrohung ist Eure Masche - nicht die der Fundies!

 

Also: Wie es gerade Dir in den Kram passt forderst Du (und alle anderen Lieberale hier auch) einerseits buchstabengetreuen Gehorsam und lehnst es andererseits total ab, wenn ich mich beim "Austeilen" auf meine Gewissensfreiheit berufe. Find ich ziemlich inkonnsequent dieses Verhalten und prangere es auch weiterhin an!!

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