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lehrmeinung in liebesdingen?


kalinka

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ihr lieben,

 

seit so nett und greif meinem pfarrer mal kurz unter die arme. der drückt sich nämlich ein bißchen um eine konkrete antwort auf folgende frage:

 

eine katholikin liebt einen getauften ausgetretenen, der mit der röm.kath. kirche nichts anfangen kann und die ehe aufgrund schlechter erfahrungen in seinem umfeld für einen beziehungskiller hält (und zwar die zivilrechtliche ehe, die sakramentale kommt für ihn wegen seiner haltung zur röm.kath. kirche eh nicht in frage).

 

was sagt die lehre der röm.kath. kirche in so einer situation? eine ehe kann die katholikin mit ihrem liebsten ja auf grund dessen eheverweigerung ja nicht eingehen. allerdings spricht er klar aus, daß er sein leben mit ihr verbringen will. und sie will ihr leben mit ihm verbringen. aber was sagen lehrmeinung und kirchenrecht? wißt ihr das? kennt ihr euch da aus?

 

ich will nicht verheimlichen, daß ich gerade von mir selbst schreibe. ;-)

 

neugierige, auf antwort hoffende grüße,

kalinka

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Hallo Kalinka,

 

sofern ihr euch platonisch liebt, wird es keine Einwände geben. -

Sobald es körperlich wird, ist der Katechismus eindeutig in seiner Aussage. (Katechismus 2353. Bei nicht Verheirateten gilt die körperliche Vereinigung als Unzucht, sie ist ein Verstoß gegen die Keuschheit.) Eine Beichte wird dich von diesem Verstoß theoretisch nicht befreien können, sofern du die Absicht hast - was wohl der Fall sein wird - mit deinem Freund zusammenzubleiben. Dein Pfarrer sollte sich aber nicht um eine klare Aussage drücken, wie er das ganze pastoral sieht.

- Unabhängig von der kirchenrechtlichen Würdigung finde ich es nicht unbedeutend, wie Du persönlich die Haltung Deines Freundes zur Ehe einschätzt. Sollte er sich doch zu einer standesamtlichen Ehe bereit erklären können, könntest Du ihn fragen, ob er mit einer kirchlichen Trauung nach dem Formular "Katholikin heiratet einen Partner, der nicht an Gott glaubt" sich anfreunden könnte. Das wäre dann aber dispenspflichtig.

 

Liebe Grüße Benedetto

PS: Ich editiere lieber noch einmal, da mir mein Posting bei nochmaligem Lesen zu schroff vorkommt. Du hattest nach der kirchenrechtlichen Würdigung gefragt - die ist nun mal so, auch in der Wortwahl. Und rein kirchenrechtlich begehst Du eine "schwere Sünde", die vom Kommunionempfang ausschließt. Soweit die Theorie. Du wirst mir aber zustimmen, dass dies dennoch ziemlich realitätsfern ist. Ich kenne einige praktizierende junge Katholiken, die unverheiratet zusammenleben. Insofern denke ich, dass zum einen das Wichtigste Deine persönliche Einstellung zu dieser Frage ist (ich wollte Dir nicht wirklich den Rat geben, Deinen Freund von einer Eheschließung "zu überzeugen" - das wäre nur die theoretische Lösung des theoretischen "Problems"). Zum anderen solltest Du, falls Dich dieses Thema nachhaltig belastet, mit Deinem Pfarrer oder - falls das nicht klappen sollte - mit einem anderen Geistlichen Dich zu diesem Thema austauschen, um seine pastorale Unterstützung zu erhalten. Weltfremd sind unsere Priester nicht. Beichten kannst Du nur etwas, was Du auch vor Deinem eigenen Gewissen als Sünde ansiehst - das musst Du zunächst einmal für Disch selbst klären.

bearbeitet von benedetto
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Franciscus non papa

der heilige augustinus rät: liebe und tu was du willst. (zugegeben eine freie übersetzung)

 

wenn du diesen mann wirklich liebst, dann wird deine liebe ihn heiligen. und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

Setz ihr nicht diesen Floh ins Ohr. Vielleicht wird er nämlich nicht. Und sie sollte dem auf keinen Fall hinterherlaufen. Weil dadurch übt sie ständigen Druck auf ihn aus.

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der heilige augustinus rät: liebe und tu was du willst. (zugegeben eine freie übersetzung)
Das dient vielen wohl als herrliche Ausrede zu tun, was sie wollen. Ein Mißverständnis. Augustinus wusste sehr wohl: Auch die Liebe zum Nächsten kann keine wirkliche Liebe sein, wenn sie Gott ausschließt, Gottes Gebote missachtet oder sich Gottes Gebote zurechtbiegt.
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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

Setz ihr nicht diesen Floh ins Ohr. Vielleicht wird er nämlich nicht. Und sie sollte dem auf keinen Fall hinterherlaufen. Weil dadurch übt sie ständigen Druck auf ihn aus.

Dennoch finde ich diesen Gedankengang von Oestemer sehr schön. Ich sehe aber eher die Gefahr, dass Kalinka sich selbst dadurch unter Druck setzen könnte - "dann ist mein Glaube und meine Liebe wohl doch nicht stark genug"...

Dein Einwand ist aber ganz richtig: Hätten nicht immer wieder Freunde von uns meine Frau gefragt, warum sie sich denn nicht taufen lässt, wo sie schon seit über 10 Jahrne mit zur Kirche kommt, ich bin mir fast sicher, sie wäre es heute...

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der heilige augustinus rät: liebe und tu was du willst. (zugegeben eine freie übersetzung)

Das dient vielen wohl als herrliche Ausrede zu tun, was sie wollen. Ein Mißverständnis. Augustinus wusste sehr wohl: Auch die Liebe zum Nächsten kann keine wirkliche Liebe sein, wenn sie Gott ausschließt, Gottes Gebote missachtet oder sich Gottes Gebote zurechtbiegt.

Was hält die Kirche eigentlich davon, dass sie auch in Privatangelegenheiten zunächst um Erlaubnis gefragt wird. Ist ihr das überhaupt recht? Lehrt sie nicht auch Eigenverantwortung?

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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

Setz ihr nicht diesen Floh ins Ohr. Vielleicht wird er nämlich nicht. Und sie sollte dem auf keinen Fall hinterherlaufen. Weil dadurch übt sie ständigen Druck auf ihn aus.

Dennoch finde ich diesen Gedankengang von Oestemer sehr schön. Ich sehe aber eher die Gefahr, dass Kalinka sich selbst dadurch unter Druck setzen könnte - "dann ist mein Glaube und meine Liebe wohl doch nicht stark genug"...

Zustimmung. Eventuel merkt der Partner aber auch, mit welchen Gedanken/Hoffnungen kalinka schwanger läuft. Und insbesondere sollte sich kalinka auch nicht in diesen Gedanken verrennen - denn wenn es nicht in der Selbstkritik mündet, mündet es in enttäuschten Erwartungen gegenüber dem Partner.

 

Oder in anderen Worten: den anderen nur zu nehmen, weil man hofft, das er bald ein anderer ist, ist zutiefst falsch!

bearbeitet von agnostiker
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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

Setz ihr nicht diesen Floh ins Ohr. Vielleicht wird er nämlich nicht. Und sie sollte dem auf keinen Fall hinterherlaufen. Weil dadurch übt sie ständigen Druck auf ihn aus.

Oestemer hat ja ein wenig mehr gesagt, und der Satz zuvor finde ich viel wichtiger:

 

wenn du diesen mann wirklich liebst, dann wird deine liebe ihn heiligen.

Ich denke, das gilt auch dann, wenn die Missionierung nicht gelingt. Oder gerade dann.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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wenn du diesen mann wirklich liebst, dann wird deine liebe ihn heiligen.
Und seine eigene Liebe, die er gibt, die heiligt ihn auch.
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Was hält die Kirche eigentlich davon, dass sie auch in Privatangelegenheiten zunächst um Erlaubnis gefragt wird.

Ich möchte mal die spontane These aufstellen, dass es "Privatangelegenheit" in einer Religion keine wirkliche Kategorie ist.

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Was hält die Kirche eigentlich davon, dass sie auch in Privatangelegenheiten zunächst um Erlaubnis gefragt wird.

Ich möchte mal die spontane These aufstellen, dass es "Privatangelegenheit" in einer Religion keine wirkliche Kategorie ist.

Warum nicht? Religionen haben nicht auf jede Frage eine Antwort und die Antworten, die sie geben sind nicht alle gleichermaßen brauchbar. Niemand kann Experte für alles sein.

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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

 

Oder auch nicht...

 

Ich dachte übrigens, zu lieben SEI ja schon das *Gebot Gottes*. Insofern weiß ich nicht, was MMs Einwurf eigentlich besagen sollte.

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und wenn dein glaube und deine liebe stark sind, dann wird er - irgendwann, vielleicht erst in weiter zukunft - den weg zum glauben finden.

 

Oder auch nicht...

 

Ich dachte übrigens, zu lieben SEI ja schon das *Gebot Gottes*. Insofern weiß ich nicht, was MMs Einwurf eigentlich besagen sollte.

Was so alles "Liebe" genannt wird, hat mit Liebe oft nicht viel zu tun.
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Was so alles "Liebe" genannt wird, hat mit Liebe oft nicht viel zu tun.

 

Aha, und wer befindet darüber, was *Liebe* ist und was nicht?

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Was so alles "Liebe" genannt wird, hat mit Liebe oft nicht viel zu tun.

 

Aha, und wer befindet darüber, was *Liebe* ist und was nicht?

 

Für mich der mündige Christ und Bürger.

Für die Mariamntes dieser Wels irgendeinen Instanz, die sich anmaßt Kontrolle über alle Lebensbereiche ausüben zu dürfen.

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Was so alles "Liebe" genannt wird, hat mit Liebe oft nicht viel zu tun.

 

Aha, und wer befindet darüber, was *Liebe* ist und was nicht?

Was hälst du denn für Liebe? Christen orientieren sich an den Geboten Gottes, den Weisungen des Evangeliums, der Lehre der Kirche.
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Für mich der mündige Christ und Bürger.
Dir ist aber schon klar, dass der "mündige Bürger" sich verirren kann- und dass er Verhaltensweise "Liebe" nennt, die das Gegenteil sind?
Für die Mariamntes dieser Wels irgendeinen Instanz, die sich anmaßt Kontrolle über alle Lebensbereiche ausüben zu dürfen.
Solange du Kontrolle über dich selbst hast, ist es ja gut. Denn weise ist der, der sich zu beherrschen weiß.
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Was so alles "Liebe" genannt wird, hat mit Liebe oft nicht viel zu tun.

 

Aha, und wer befindet darüber, was *Liebe* ist und was nicht?

Was hälst du denn für Liebe? Christen orientieren sich an den Geboten Gottes, den Weisungen des Evangeliums, der Lehre der Kirche.

 

Und in erster Linie an ihrem und alles andere überragend an ihrem PERSÖNLICHEN GEWISSEN!!!!!!

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Und in erster Linie an ihrem und alles andere überragend an ihrem PERSÖNLICHEN GEWISSEN!!!!!!
An ihrem g e s c h u l t e n, gebildeten Gewissen. Wer verschuldet versäumt, sein Gewissen zu bilden, sündigt halt auch.
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An ihrem g e s c h u l t e n, gebildeten Gewissen. Wer verschuldet versäumt, sein Gewissen zu bilden, sündigt halt auch.

 

Und was sagt das vorbildlich geschulte, gebildete Gewissen zu folgendem Fall?

 

eine katholikin liebt einen getauften ausgetretenen, der mit der röm.kath. kirche nichts anfangen kann und die ehe aufgrund schlechter erfahrungen in seinem umfeld für einen beziehungskiller hält (und zwar die zivilrechtliche ehe, die sakramentale kommt für ihn wegen seiner haltung zur röm.kath. kirche eh nicht in frage).
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Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Wenn man davon ausgeht, dass eine Religion ein umfassendes sowohl existentielles als auch soterologisches Angebot auf die Warum-Frage machen will, dann gibt es für sie sowas wie eine "Privatangelegenheit", aus der sie sich nach dem Motto "Geht mich nix an" raushalten kann, nicht.

Denn dann würde sie es zulassen, dass ihr Angebot lückenhaft ist und in diesen Lücken die Gefahr lauert, dass ihr Anhänger salopp formuliert sozusagen sein "Heil verspielt".

Gibt es denn keine Lebensbereiche, die religionsneutral sind? Gastronomie, Musik, Literatur, Mode, Sport, Medizin, Freundeskreis, Reisen?

Hmm, da ist was dran. Mal überlegen...

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Franciscus non papa

der heilige augustinus rät: liebe und tu was du willst. (zugegeben eine freie übersetzung)

Das dient vielen wohl als herrliche Ausrede zu tun, was sie wollen. Ein Mißverständnis. Augustinus wusste sehr wohl: Auch die Liebe zum Nächsten kann keine wirkliche Liebe sein, wenn sie Gott ausschließt, Gottes Gebote missachtet oder sich Gottes Gebote zurechtbiegt.

 

 

und wo habe ich das behauptet?

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Franciscus non papa

Was hält die Kirche eigentlich davon, dass sie auch in Privatangelegenheiten zunächst um Erlaubnis gefragt wird. Ist ihr das überhaupt recht? Lehrt sie nicht auch Eigenverantwortung?

Die Kirche orientiert sich an den Geboten Gottes, den Weisungen des Evangeliums - und als Katholik glaube ich, dass das kirchliche Lehramt in wesentlichen Glaubens- Sittenfragen vom Heiligen Geist inspiriert wird. Es geht m.E. nicht so sehr um Erlaubnis sondern darum, den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen- was ja nicht immer so leicht ist. Es ist für die Gläubigen wichtig, ihr Gewissen zu sensibilisieren - da die menschliche Versuchung groß ist gewisse Bereiche des Lebens von der Beziehung zu Gott auszuschließen. Die Kirche will den Menschen auf diesem Weg helfen wobei natürlich Eigenverantwortung und das Hinhören auf das geschulte Gewissen wichtig sind.

 

 

besser wäre zu sagen:

 

 

Die Kirche versucht/sollte sich (zu) orientieren den Geboten Gottes, den Weisungen des Evangeliums -

und als Katholik glaube ich, dass das kirchliche Lehramt in wesentlichen Glaubens- Sittenfragen vom Heiligen Geist inspiriert wird. (allerdings weiss ich auch, dass es der heilige geist mitunter schwer hat, gehör zu finden - auch in der kirche.

 

Es geht m.E. nicht so sehr um Erlaubnis sondern darum, den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen- was ja nicht immer so leicht ist. Es ist für die Gläubigen wichtig, ihr Gewissen zu sensibilisieren - da die menschliche Versuchung groß ist gewisse Bereiche des Lebens von der Beziehung zu Gott auszuschließen.

 

Die Kirche will den Menschen auf diesem Weg helfen wobei natürlich Eigenverantwortung und das Hinhören auf das geschulte Gewissen wichtig sind.

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servus benedetto,

 

PS: Ich editiere lieber noch einmal, da mir mein Posting bei nochmaligem Lesen zu schroff

 

ich find nix schroffes in deinem posting. ich habe nach der lehrmeinung gefragt, du hast mir geantwortet. DANKE! :-)

 

ich war nur etwas verunsichert, wegen der vielen "hintertürl" (zb. naturehe, privilegium paulinum usw.), die es asfak in lehrmeinung und kirchenrecht gibt. darum wollte ich überprüfen, ob mein wissenstand auch der tatsächlichen lehrmeinung entspricht.

 

also, mach dir keinen kopf. und danke nochmals!

 

liebe grüße

kalinka

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