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kath. Bibelübersetzungen vs. ev. Bibelübersetzungen


SpaceRat

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Mich würde mal interessieren, was eine kath. von einer ev. Bibelübersetzung unterscheidet.

 

Es gibt ja zig Übersetzungen, also

 

ev.:

- Luther

- Zürcher

- Elberfelder unrevidiert

- Elberfelder revidiert

- Schlachter

 

kath.:

- Einheits

- "Pattloch"

- Jerusalem

 

ökumenisch:

- Gute Nachricht

 

sonstige:

- Volxbibel

- Die Bibel in grausamer - äh - gerechter Sprache

...

 

Jetzt frage ich mich, wo die Unterschiede liegen und warum immer neue Übersetzungen auf den Markt kommen.

Warum irgendjemand die Bibel in "gerechter Sprache" auf den Markt wirft, ist mir klar, da steckt Alice Schwarzer hinter.

 

Ich meine, es gibt ja nur einen Urtext. Den kann ich entweder genau (konkordant, strukturtreu, wirkungstreu, sinntreu...) und/oder lesbar übersetzen.

Haben wir aber alles schon:

Luther ist lesbar und sinntreu, manchem Leser aber zu gehobenes Deutsch, aber dafür gibt es ja dann Schlachter.

Die Elberfelder ist strukturtreu auf Kosten der Lesbarkeit, die revidierte sinntreu zugunsten der Lesbarkeit, usw. usf.

 

Wieso wird die jetzt immer und immer wieder übersetzt?

 

Revisionen verstehe ich, einen Landpfleger könnten manche Menschen von heute für einen Landschaftsgärtner oder Straßenkehrer halten. Und irgendwann wird aus dem Statthalter auch ein Ministerpräsident werden, da bin ich sicher....

 

Tut mir leid, ich kann es echt nicht nachvollziehen, wieso die kath. Kirche nicht einfach sagt: Die Lutherbibel ist halt DIE deutsche Bibel, sie hat die Sprache geprägt, müssen wir einsehen, nehmen wir halt auch die. Oder, wenn die zu gnadenlastig ist, die Elberfelder revidiert oder Schlachter.... oder man revidiert die Luther leicht, gibt's halt Luther K2008.

 

Ich meine, da ist ja nichts verfälscht, der Felsen Petrus findet sich da genauso...

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Mich würde mal interessieren, was eine kath. von einer ev. Bibelübersetzung unterscheidet.

 

Bibelübersetzungen:

 

Für mich ist der Textus Receptus der beste Text. Bibelversionen hierzu: King James Bibel ("Authorized Version"), Schlachter 2000. Sicher auch Luther 1545, aber die ist etwas schwer verständlich finde ich. Bete mal drüber und bilde dir beim lesen selbst ein Urteil. Gott hat sein Wort bewahrt, wie er versprochen hat.

 

 

 

 

 

quote repariert.

bearbeitet von Elima
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Mojn -

 

klingt ganz danach, als hättest Du die OLB. :angry:

 

Schwerfällig, unverständlich, mit einem Wort: Für den Normalchristen völlig obsolet.

 

Ich mag die Einheitsübersetzung eigentlich ganz gerne, ich bin sie ja auch aus den Gottesdiensten gewöhnt.

 

"Hoffnung für Alle" - na ja, kann man lesen, for fun, ist aber eher eine Interpretation als eine Bibel. Da ist die "Gute Nachricht" noch besser.

 

Die Bibel in gerechter Sprache - das muss ich mir noch anschauen. Scheint mir so als Vergleichsstück gar nicht so schlecht zu sein - man muss ja nicht gerade Evangelium und Lesung daraus machen - aber wenn man die Bibel gleichzeitig als ein Stück Predigt ansehen will - interessanter Ansatz.

 

Und dann noch die wunderbar anarchischen Dinger in Jugendsprech oder in Dialekt: Einfach genial zum Lesen. Allerdings würde ich auch hier gewisse Liturgiebrüche diagnostizieren, wenn man das in der Heiligen Messe nehmen würde - obwohl - Formulierungen wie "boah ey" - warum nicht? Dann müsste man aber die Liturgie sicherlich etwas anders gestalten (meine Kirche möge mir diese Entgleisungen nachsehen...) :D

 

Als Arbeitsbibel würde ich die Lutherübersetzung mit Kommentaren nehmen - ich habe sie noch von einem Leipziger Verlag hier - wurde unmittelbar nach der Wende für wenig Geld in der ganzen Republik verkauft.

bearbeitet von Lothar1962
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entweder genau (konkordant, strukturtreu, wirkungstreu, sinntreu...) und/oder lesbar übersetzen.

 

Könntest Du das mal ein bisschen ausführen? Beispiele?

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Die lutherischen unterscheiden sich von den katholischen schon durch den Kanon, Luther ließ etliche Bücher als angeblich "apokryph" weg: Tobias, Judith, Weisheit Salomos, Jesus Sirach oder Eccesiasticus, Baruch hing er an die Klagen des Jeremias dran, 2 Bücher Makkabäer und aus dem NT ein Hebräerbrief. (Privater Textvergleich, bin da kein Fachmann.) - Das schönste deutsch bietet immer noch Luther, wenngleich Übersetzungen immer schneller altern als die Urtexte. Und sicher gab es da und dort auch echte Fortschritte in der Textsicherung der Urtexte und in der Philologie, die einzuarbeiten waren. Jede Generation wird also die Arbeit der Übersetzung neu machen müssen. Die Vorstellung, die King James Bibel sei die optimale Fassung des Wort Gottes ist geradezu naiv. Grüße, KAM

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Wieso ist denn die "Gute Nachricht" ökumenisch? Ich kann mir nicht richtig vorstellen, daß die katholische Kirche da mitgeschrieben hat.

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Die lutherischen unterscheiden sich von den katholischen schon durch den Kanon, Luther ließ etliche Bücher als angeblich "apokryph" weg: Tobias, Judith, Weisheit Salomos, Jesus Sirach oder Eccesiasticus, Baruch hing er an die Klagen des Jeremias dran, 2 Bücher Makkabäer und aus dem NT ein Hebräerbrief.

Luther hat den Originalumfang des AT (Also den jüdischen Umfang) wiederhergestellt. Er hat die Apokryphen aber dennoch übersetzt: Die Apokryphen stehen zwischen AT und NT (Wenn man sich die Lutherbibel mit Apokryphen kauft, wie ich :angry: ).

 

Im NT sind Texte, die er für fragwürdig hält nach hinten gestellt...

 

Das weiß ich alles.

Aber das ist nichts, was man nicht mit Cut'n'Paste wieder in die Reihenfolge bringen kann, die die rk Kirche gerne hätte.

Inwiefern andere ev. Bibeln ebenfalls umgestellt (Aus unserer Sicht: Wiederhergestellt) sind, weiß ich nicht, aber auch da gilt die Cut'n'Paste-Möglichkeit.

 

Das erklärt also nicht, wieso auch die Übersetzungsarbeit immer und immer wieder gemacht wird. Es muß also inhaltliche Streitpunkte geben - oder man hat auf rk Seite einfach Langeweile...

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Wieso ist denn die "Gute Nachricht" ökumenisch? Ich kann mir nicht richtig vorstellen, daß die katholische Kirche da mitgeschrieben hat.

 

Wikipedia:

 

Erstellt wurde die GNB in Kooperation der Deutschen Bibelgesellschaft (evangelisch), des Katholischen Bibelwerks e. V. Stuttgart und der evangelischen und katholischen Bibelgesellschaften in Österreich. Die GNB wird also von evangelischen und katholischen Bibelwerken vertrieben und ist damit die einzige ökumenische Bibel im deutschen Sprachgebiet. In der katholischen Kirche ist sie jedoch nur zum privaten Bibelstudium vorgesehen, für alle anderen Belange wird die Einheitsübersetzung herangezogen.

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Das erklärt also nicht, wieso auch die Übersetzungsarbeit immer und immer wieder gemacht wird. Es muß also inhaltliche Streitpunkte geben - oder man hat auf rk Seite einfach Langeweile...

 

Übersetzungen altern, das gilt für alle Arten von Texten. Hat Wollschläger mal sehr schön begründet. Und dann gibt es ja hinsichtlich der textlichen Ausgangslage ab und an neue Erkenntnisse, auch die Philologen denken weiter. (Danke für den Tip, daß es Luther auch mit Apokryphen gibt.) Grüße, KAM

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Luther hat den Originalumfang des AT (Also den jüdischen Umfang) wiederhergestellt.

 

Das ist eine fromme Legende. Die Septuaginta ist älter als die Fassung, die Luther seiner Übersetzung zugrunde gelegt hat. Die "Wiederherstellung" des hebräischen Textes erfolgte durch die Masoreten (was aber nochmal ein anderes Kapitel ist).

 

Ich meine, es gibt ja nur einen Urtext.

 

Ja? Welches ist denn dieser "Urtext"?

bearbeitet von Alice
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Hallo SpaceRat.

 

Zum Einen: Es gibt zwar nur einen Urtext, diesen aber in verschiedenen Varianten. In einzelnen Handschriften gibt es Halbsätze, die in anderen fehlen. Allein dies ist für einen Übersetzer relevant.

 

Zum anderen: Nicht jeder griechische Satz ist eindeutig übersetzbar, so wie jede Übersetzung zugleich Interpretation ist. Nimm z.B. folgendes Beispiel: Jesus wird u.a. als "Meister" bezeichnet. Dafür gibt es allein im Deutschen mindestens drei Bedeutungen:

-- Jemand, der die Meisterprüfung in einem Handwerk erfolgreich abgelegt hat und darin ausbilden darf

-- Gewinner einer Meisterschaft im Sport

-- anerkennende Bezeichnung für jemand, der eine Sache besonders gut kann

Im Englischen sind dies afaik drei verschiedene Worte.

 

Daher verwendet zwar die katholische Kirche die Einheitsübersetzung und die evangelische Kirche (in Bayern zumindest) i.d.R. die Lutherübersetzung im Gottesdienst, ein Theologiestudent, der über irgendeine Bibelstelle arbeitet, wird aber zumindest alle von dir im Eingangsposting genannten Übersetzungen lesen müssen (Es sei denn, er kann gut genug Griechisch oder Hebräisch, um mit dem Original zu arbeiten).

--

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Luther hat den Originalumfang des AT (Also den jüdischen Umfang) wiederhergestellt.

Das ist eine fromme Legende. Die Septuaginta ist älter als die Fassung, die Luther seiner Übersetzung zugrunde gelegt hat.

Die Septuaginta ist noch älter als die Septuaginta?

 

Das in kurzer Zeit und in einer persönlich hoch belastenden Situation von Luther übersetzte "Septembertestament" ist natürlich die ganz eigene Leistung des Reformators; schaut man jedoch auf das dann in Wittenberg in Angriff genommene Alte Testament, so stellt sich die Lutherbibel auch als Gemeinschaftswerk dar; Luthers Sprachkompetenz war im Griechischen viel höher als im Hebräischen.

 

Der Zeitzeuge Johannes Mathesius entwirft um 1564 in einer Predigt folgendes Bild von dem Übersetzungsprojekt: Melanchthon hätte den Septuagintatext präpariert, Cruciger die Rabbinerbibel des Jakob Ben Chajim. Bugenhagen habe den Vulgatatext vorbereitet. "Darauf proponieret dieser Präsident (Luther) einen Text und ließ die Stimmen herumgehen und höret, was ein jeder dazu zu reden hätte..."

 

Die "Wiederherstellung" des hebräischen Textes erfolgte durch die Masoreten (was aber nochmal ein anderes Kapitel ist).

Du hast mich mißverstanden. Unter Wiederherstellung verstehe ich eine Wiederherstellung, keine Erstzusammenstellung (Daher der Name Pellkartoffel). Die (jüdischen) Masoreten haben das AT so zusammengestellt, wie Luther es dann auch für die christliche Version des AT wiederhergestellt hat:

 

Erstens: Der Masoretische Kanon ist der "richtige":

 

Die Textkritik des Alten Testamentes geht infolge der Entstehungsgeschichte des Masoretischen Textes heute davon aus, dass der Masoretische Text dem zur Zeit des Urchristentums verwendeten Text des Alten Testamentes am nächsten kommt.

 

Zweitens: Die rk Kirche verwendet einen verfälschten, die protestantischen den richtigen Kanon:

 

AT

in der römisch-katholischen Kirche

Dort werden 45 Bücher zum Alten Testament gezählt, eingeteilt in....

 

in den evangelischen Kirchen

 

Die im Protestantismus verwendeten Bibeln (u.a. die Lutherbibel) übernehmen den hebräischen Kanon in vollem Umfang, jedoch oft nicht in dessen Anordnung. Sie verzichten auf die erweiterte, griechische Überlieferung der Septuaginta und damit auf einige Zusätze zu Esther und Daniel und die Bücher, die in deren erweitertem Kanon zu finden sind.

[...]

Der Kanon des Alten Testaments zählt damit 39 Bücher, die manchmal, in Anlehnung an die Tradition, eingeteilt werden in...

[...]

Während die reformiert geprägten Bibelausgaben meist nur die Schriften des hebräischen Kanons bieten, enthalten Lutherbibeln oft auch die „deuterokanonischen“ Schriften als Einschub zwischen Altem und Neuem Testament. Dabei kommt oft noch das so genannte Gebet des Manasse hinzu. Diese Schriften gelten damit nicht als gleichrangiges „Wort Gottes“, waren für Luther aber dennoch „nützlich und gut zu lesen“.

 

Das meine ich mit "wiederhergestellt".

 

So, jetzt haben wir wieder was über den Kanon der Hl. Schrift gelernt, aber ich habe immer noch keine Antwort auf meine Frage...

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Du kannst es Dir einfacher machen, wenn Du zu Wikipedia verlinkst. :D

 

Deine Schlussfolgerungen ("verfälscht", "richtig") finden sich dort allerdings nicht. Die Antworten auf Deine Fragen gibst Du Dir eh selbst.

 

:angry:

 

Aber was Du kannst, kann ich schon lange:

 

Auf der Wartburg blieb Luther bis zum 1. März 1522 inkognito als „Junker Jörg“. Auf Anraten Melanchthons übersetzte er im Herbst 1521 das Neue Testament in nur elf Wochen ins Deutsche. Als Vorlage diente ihm ein Exemplar der griechischen Bibel des Erasmus von Rotterdam, zusammen mit dessen eigener lateinischen Übersetzung sowie der Vulgata. Luthers Bibelübersetzung erschien ab September 1522. 1523 erschien auch Luthers erste Teilübersetzung des Alten Testaments; beide zusammen erlebten bis 1525 bereits 22 autorisierte Auflagen und 110 Nachdrucke, so dass bis zu einem Drittel aller lesekundigen Deutschen dieses Buch besaßen.[8] 1534 übersetzte Luther auch das übrige Alte Testament aus damals wiederentdeckten Handschriften der Masoreten; beide Testamente zusammen bilden die berühmte Lutherbibel.

 

Quelle

bearbeitet von Alice
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Zum anderen: Nicht jeder griechische Satz ist eindeutig übersetzbar, so wie jede Übersetzung zugleich Interpretation ist...

Das ist mir alles klar, sonst wären ja alle Bibeln im Wortlaut identisch 8)

 

Die Frage war, wieso es zig Übersetzungen gibt, die dann anhand des Verfasser als evangelisch oder katholisch betrachtet werden.

 

Anders:

 

Was hält die rk Kirche davon ab, für den deutschsprachigen Raum z.B. die Luther-, die Schlachter- oder die revidierte Elberfelder Bibel für den liturgischen Gebrauch zu nutzen?

Ich gehe jetzt davon aus, daß wir nicht mehr im Kindergarten sind und der Grund nicht "Weil der Übersetzer evangelisch ist." ist, sondern daß die rk Kirche in weiten Teilen anders übersetzt haben will, sonst könnte man ja eine gemeinfreie Variante einer existierenden, gelungenen Bibelübersetzung passend zusammenstellen und edieren.

 

Daher verwendet zwar die katholische Kirche die Einheitsübersetzung und die evangelische Kirche (in Bayern zumindest) i.d.R. die Lutherübersetzung im Gottesdienst, ein

Die Lutherbibel ist m.W. im gesamten Bereich der EKD für die regelmäßige gottesdienstliche Verwendung vorgesehen/vorgeschrieben.

Ggf. könnte in streng reformierten Gemeinden noch die Zürcher Bibel in Verwendung sein.

In den deutschsprachigen Ostkantonen (Eupen, Neu-Moresnet - vormals Preußisch-Moresnet) Belgiens scheint die Elberfelder in Gebrauch zu sein.

 

Theologiestudent, der über irgendeine Bibelstelle arbeitet, wird aber zumindest alle von dir im Eingangsposting genannten Übersetzungen lesen müssen (Es sei denn, er kann gut genug Griechisch oder Hebräisch, um mit dem Original zu arbeiten).

Das für "Profis" andere Kriterien gelten als für die Liturgie/den privaten Bibelleser ist mir auch klar.

Ich habe auch eine Interlinearübersetzung auf der Platte, die ist dann natürlich vom Satzbau her nahezu unlesbar, aber für Theologiestudenten wahrscheinlich ein Geschenk des Himmels (Im wahrsten Sinne des Wortes :angry: ).

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Ich weiß ja nicht, irgendwie scheint die Ursprungsfrage für viele unverständlich zu sein.

Ich formuliere sie daher um, vielleicht weiß ja dann jemand die Antwort:

 

Inwiefern unterscheiden sich die Einheitsbibel einerseits und Luther-/Schlachter-/rev. Elberfelder/Zürcher/Menge-/... Bibel in der Aussage, also jenseits des Ausdrucks und des Satzbaus?

 

Kennt jemand Beispiele für Textstellen, die eine völlig/leicht andere Aussage beinhalten, abhängig von der verwendeten Bibel?

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Genauer betrachtet wurde die Einheitsübersetzung als gemeinsames Projekt katholischer und evangelischer Theologen gestartet und zumindest teilweise auch beschlossen. Die evangelische Kirche stieg vor einiger Zeit aus.

 

Ich bin durchaus nicht der Auffassung, dass die Lutherübersetzung (bei allen Verdiensten um die deutsche Sprache) das "Nonplusultra" einer Übersetzung für unsere Zeit darstellt.

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Ich habe auch eine Interlinearübersetzung auf der Platte, die ist dann natürlich vom Satzbau her nahezu unlesbar, aber für Theologiestudenten wahrscheinlich ein Geschenk des Himmels (Im wahrsten Sinne des Wortes :angry: ).
Wo gibt's die Interlinearübersetzung?
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Genauer betrachtet wurde die Einheitsübersetzung als gemeinsames Projekt katholischer und evangelischer Theologen gestartet und zumindest teilweise auch beschlossen. Die evangelische Kirche stieg vor einiger Zeit aus.

Soweit ich informiert bin, ist die Einheitsübersetzung schon ein kath. Projekt gewesen, mit gewisser Beteiligung von ev. Seite aus.

Das nur am Rande.

 

Ich bin durchaus nicht der Auffassung, dass die Lutherübersetzung (bei allen Verdiensten um die deutsche Sprache) das "Nonplusultra" einer Übersetzung für unsere Zeit darstellt.

Das ist natürlich Geschmacksache.

Die Sprache ist natürlich nicht mehr für jeden leicht nachvollziehbar, gerade für jüngere Leser. Daher hatte ich ja auch die Schlachterbibel mit aufgeführt, für die laut eines Onlineshops gilt:

Bei der Schlachter Version 2000 handelt es sich um eine volkstümliche, gut verständliche Bibel, wie es um die vorige Jahrhundertwende die Luther Bibel 1912 war.

 

Textvergleich anhand Psalm 23 (Den ich zwar in der Einheitsübersetzung auch nicht schön finde, aber er markiert auch nicht die furchtbarste Stelle):

 

Einheitsübersetzung:

 

1. Ein Psalm Davids.

Der Herr ist mein Hirte,

nichts wird mir fehlen.

2. Er lässt mich lagern auf grünen Auen

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

3. Er stillt mein Verlangen;

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

4. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,

ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und

dein Stab geben mir Zuversicht.

5. Du deckst mir den Tisch

vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl,

du füllst mir reichlich den Becher.

6. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

 

Schlachter:

 

1. Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.

2. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern.

3. Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

4. Und wenn ich auch wanderte im finsteren Todestal, so fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

5. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.

6. Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.

 

Luther 1984:

 

1. Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

2. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

3. Er erquicket meine Seele und führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

4. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

 

Naja gut, an der Stelle auch nicht der Hammerunterschied zwischen Schlachter und Luther, Schlachter verwendet halt leicht modernere Wortformen wie "erquickt" statt "erquicket".

 

Wobei ich schon finde, daß für die Liturgie - die ja nun auch was Feierliches an sich haben sollte - der Text in etwas gehobenerem Deutsch verfaßt sein sollte.

"Huld" ist ja nun auch nicht grad Alltagsdeutsch...

Man kann die Bibel auch nicht einfach in heutiges Gossendeutsch übersetzen, ohne die Wirkung in der Lesung während einer Messe zu ruinieren.

 

Bei "Futtertrog" und "Gästehaus" statt "Krippe" und "Herberge" in der Weihnachtsgeschichte würde ich direkt rausgehen....

 

Aber eigentlich geht es ja garnicht um konkrete Übersetzungen, sondern darum, daß es jetzt eine Neuauflage der Einheitsübersetzung geben soll, welche dann Übersetzung No. Weißnichwieviel ist.

Und da muß ja irgendein Hintergedanke zur Rechtfertigung existieren, ein völlig neuer Ansatz o.ä., den ich bei der Vielzahl bereits existierender Übersetzungen nicht sehe.

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Aber eigentlich geht es ja garnicht um konkrete Übersetzungen, sondern darum, daß es jetzt eine Neuauflage der Einheitsübersetzung geben soll, welche dann Übersetzung No. Weißnichwieviel ist.

Und da muß ja irgendein Hintergedanke zur Rechtfertigung existieren, ein völlig neuer Ansatz o.ä., den ich bei der Vielzahl bereits existierender Übersetzungen nicht sehe.

 

Ach was. Die Einheitsübersetzung bedarf einiger Verbesserungen, und die werden eben jetzt in Angriff genommen. Was geht Dich das eigentlich an? Ich frag' Dich ja auch nicht, weswegen die Elberfelder revidiert werden musste, welche dann Übersetzung No. X wieviel war.

bearbeitet von Alice
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Ich weiß ja nicht, irgendwie scheint die Ursprungsfrage für viele unverständlich zu sein.

Ich formuliere sie daher um, vielleicht weiß ja dann jemand die Antwort:

 

Inwiefern unterscheiden sich die Einheitsbibel einerseits und Luther-/Schlachter-/rev. Elberfelder/Zürcher/Menge-/... Bibel in der Aussage, also jenseits des Ausdrucks und des Satzbaus?

 

Kennt jemand Beispiele für Textstellen, die eine völlig/leicht andere Aussage beinhalten, abhängig von der verwendeten Bibel?

Jo.

Ich hab da ein Beispiel in Erinnerung von einer Stelle im alten Testament, in der laut Luther erzählt wird, der König David habe veranlasst, dass Kriegsgefangene mit eisernen Sägen zerteilt, mit Schmiedehämmern geschlagen und mit schweren Ketten gewürgt werden, während in der Einheitsübersetzung die armen Leute mit eisernen Sägen und schweren Schmiedehämmern, aneinander gekettet in den königlichen Kupferminen arbeiten müssen.

 

Ich werd's aber jetzt nicht suchen, dazu ist es mir schon zu spät am Abend. Wer ein Bibelprogramm am Computer hat, kann's wohl selbst finden.

 

Ich könnt mir vorstellen, dass Luther das so übersetzt hat, weil er dergleichen rund um sich herum ständig beobachten konnte und die Idee daher naheliegend war, das könnte so gemeint sein.

Die modernere Übersetzung hat derlei leuchtende Beispiele nicht mehr vor Augen und weiß wohl auch mehr über den Umgang mit Kriegsgefangenen in der Antike.

Das hebräische Original lässt wahrscheinlich beide Deutungen zu. Das kann ich aber nur vermuten.

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Ich hab da ein Beispiel in Erinnerung von einer Stelle im alten Testament, in der laut Luther erzählt wird, der König David habe veranlasst, dass Kriegsgefangene mit eisernen Sägen zerteilt, mit Schmiedehämmern geschlagen und mit schweren Ketten gewürgt werden, während in der Einheitsübersetzung die armen Leute mit eisernen Sägen und schweren Schmiedehämmern, aneinander gekettet in den königlichen Kupferminen arbeiten müssen.

 

2 Sam 12,31

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Nochmal zur Einheitsübersetzung:

 

"Die Tatsache, dass katholische und evangelische Christen nunmehr die Psalmen und ein Neues Testament besetzen, die Exegeten beider Kirchen im ofiziellen Auftrag übersetzt haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mehr als einzelne femeinsame Aktionen führt das gemeinsame Hören auf das Wort der Schrift dazu, dass die getrennten Kirchen aufeinander zugehen, um einmal zusammenzufinden under dem einen Herrn der Kirche, Jesus Christus. Die ökumenische Übersetzung der Psalmen und des Neuen Testamentes leistet dazu einen wichtigen Beitrag."

 

Helmut Claß (Vors. der EKD) an Joseph Höffner ( Vors. der DBK)

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Ich weiß ja nicht, irgendwie scheint die Ursprungsfrage für viele unverständlich zu sein.

Ich formuliere sie daher um, vielleicht weiß ja dann jemand die Antwort:

 

Inwiefern unterscheiden sich die Einheitsbibel einerseits und Luther-/Schlachter-/rev. Elberfelder/Zürcher/Menge-/... Bibel in der Aussage, also jenseits des Ausdrucks und des Satzbaus?

 

Kennt jemand Beispiele für Textstellen, die eine völlig/leicht andere Aussage beinhalten, abhängig von der verwendeten Bibel?

Jo.

Ich hab da ein Beispiel in Erinnerung von einer Stelle im alten Testament, in der laut Luther erzählt wird, der König David habe veranlasst, dass Kriegsgefangene mit eisernen Sägen zerteilt, mit Schmiedehämmern geschlagen und mit schweren Ketten gewürgt werden, während in der Einheitsübersetzung die armen Leute mit eisernen Sägen und schweren Schmiedehämmern, aneinander gekettet in den königlichen Kupferminen arbeiten müssen.

 

Ich werd's aber jetzt nicht suchen, dazu ist es mir schon zu spät am Abend. Wer ein Bibelprogramm am Computer hat, kann's wohl selbst finden.

 

Ich könnt mir vorstellen, dass Luther das so übersetzt hat, weil er dergleichen rund um sich herum ständig beobachten konnte und die Idee daher naheliegend war, das könnte so gemeint sein.

Die modernere Übersetzung hat derlei leuchtende Beispiele nicht mehr vor Augen und weiß wohl auch mehr über den Umgang mit Kriegsgefangenen in der Antike.

Das hebräische Original lässt wahrscheinlich beide Deutungen zu. Das kann ich aber nur vermuten.

 

Bei Luther (revid) arbeiten sie "an den Ziegelöfen", in der Einheitsübersetzuing "in den Ziegeleien".

 

???

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Ein Fehler, der auch in der revidierten Lutherübersetzung immer noch zu finden ist, sind die "Türen in der Welt" in Psalm 24, allerdings verweist jetzt eine Anmerkung auf die korrekte Wiedergabe: uralte Türen/Pforten. Eigentlich müsste man ja jetzt auch die vielen Vertonungen neu texten: Machet die Tore weit und die uralten Pforten hoch, dass der König der Ehren einziehe...

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(...)

 

Bei Luther (revid) arbeiten sie "an den Ziegelöfen", in der Einheitsübersetzuing "in den Ziegeleien".

 

???

Na, das ist wohl g'hupft wie g'sprungen.

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