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kath. Bibelübersetzungen vs. ev. Bibelübersetzungen


SpaceRat

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Die Unterschiede sind mir insoweit klar, was mich interessieren würde ist akzeptiert man aus katholischer Sicht die ev. Bibeltexte überhaupt, oder werden sie als vollkommen unbrauchbar angesehen? Wenn ein Katholik zum Beispiel die Elberfeld Bibel bevorzugen würde (wenn), befände er sich dann in einem ersten Glaubenskonflikt, oder ist das jeden selber überlassen? Wie seht ihr das, fällt man mit dem Überschwänken von den Lateinischen auf die Griechisch, Arameischen, Hebräischen Texte schon vom katholischen Glauben ab? Ein klarer Widerspruch gegenüber der Autorität des Vatikans wäre das ja schon… oder?

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Wie seht ihr das, fällt man mit dem Überschwänken von den Lateinischen auf die Griechisch, Arameischen, Hebräischen Texte schon vom katholischen Glauben ab?
Nein, im Gegenteil, die Beschäftigung mit dem Urtext ist hochwillkommen.

 

 

Ein klarer Widerspruch gegenüber der Autorität des Vatikans wäre das ja schon… oder?

Wei kommst Du da drauf?
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Die Unterschiede sind mir insoweit klar, was mich interessieren würde ist akzeptiert man aus katholischer Sicht die ev. Bibeltexte überhaupt, oder werden sie als vollkommen unbrauchbar angesehen? Wenn ein Katholik zum Beispiel die Elberfeld Bibel bevorzugen würde (wenn), befände er sich dann in einem ersten Glaubenskonflikt, oder ist das jeden selber überlassen? Wie seht ihr das, fällt man mit dem Überschwänken von den Lateinischen auf die Griechisch, Arameischen, Hebräischen Texte schon vom katholischen Glauben ab? Ein klarer Widerspruch gegenüber der Autorität des Vatikans wäre das ja schon… oder?

? Was ist das für eine Frage?

 

Grundsätzlich hat die Kirche bestimmte Textfassungen vorgeschrieben, die in der Liturgie verwendet werden müssen.

 

Für die Exegese, die tiefere Erkenntnis des Textes sind die Vorlagen in Latein, Griechisch, Aramäisch, Hebräisch, etc. natürlich unbedingt notwendig.

 

Es gibt den Rat, daß ein Katholik die Bibel grundsätzlich mit der Kirche lesen soll, d.h. die Interpretationen und Lehren der Kirche im Hinterkopf behalten soll und die Übersetzungen für nicht-Exegeten mit erklärenden Kommentaren versehen sein sollten.

 

Am sonsten gibt es den Index (bzw. die studentische Leseempfehlung) die offiziell auflistete, welche Bücher ein Katholik nicht lesen darf, schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr.

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Ich denke es ist sogar empfehlenswert, mehrere Bibelübersetzungen nebeneinander zu gebrauchen. Insbesondere, wenn man der Sprache des Urtextes nicht mächtig ist.

 

Je nach Verwendung eignen sich manche Übersetzungen mal mehr und mal weniger. Will man Exegese betreiben ist sicherlich eine Urtextnahe Übersetzung hilfreich. Für einen Gottesdienst oder zum Lesen eignet sich eine Übersetzung, die prosaisch "flüssiger" ist wohl besser.

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Wow mit solchen Reaktionen habe ja so gar nicht gerechnet.

 

Also von den Evangelikalen (allerdings in den USA) habe ich immer gehört das Evangelikale nur Evangelische Übersetzungen lesen und Katholiken eben nur katholische, weil angeblich die Übersetzungen aus den Aramäisch, Griechisch, Hebräischen Texten (was murks ist, weil ja auch da gewisse Texte aus dem Lateinischen übersetz sind) angeblich vom Vatikan nicht verifiziert und somit nicht geduldet würden. Hab online dazu aber nicht gefunden und kannte ja auch keine Katholiken, nur Evangelikale und wollte wissen, ob das wirklich so ist und worauf sich das beruft. Das es rein tatsächlich gar nichts aus macht war mir wirklich nicht bewusst, ich dachte wirklich die einzelnen Gruppen würden keine anderen Übersetzungen dulden als ihre eigenen.

 

Ich danke euch allen für eure Meinung zu dem Thema, habt mir wirklich sehr geholfen!

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Wow mit solchen Reaktionen habe ja so gar nicht gerechnet.

 

Also von den Evangelikalen (allerdings in den USA) habe ich immer gehört das Evangelikale nur Evangelische Übersetzungen lesen und Katholiken eben nur katholische, weil angeblich die Übersetzungen aus den Aramäisch, Griechisch, Hebräischen Texten (was murks ist, weil ja auch da gewisse Texte aus dem Lateinischen übersetz sind) angeblich vom Vatikan nicht verifiziert und somit nicht geduldet würden. Hab online dazu aber nicht gefunden und kannte ja auch keine Katholiken, nur Evangelikale und wollte wissen, ob das wirklich so ist und worauf sich das beruft. Das es rein tatsächlich gar nichts aus macht war mir wirklich nicht bewusst, ich dachte wirklich die einzelnen Gruppen würden keine anderen Übersetzungen dulden als ihre eigenen.

 

Ich danke euch allen für eure Meinung zu dem Thema, habt mir wirklich sehr geholfen!

 

 

Na ja, die Evangelikalen haben mit diesem Theme mehr Probleme als die Katholiken.

 

Wenn man davon ausgeht, dass man die Bibel unmittelbar und wortwörtlich verstehen kann, dann ist die Übersetzung immens wichtig, wenn man die Sprache der Urtexte nicht versteht. Unter Evangelikalen gab und gibt es da heftige Diskussionen. Soweit ich weiß, ist die weit verbreitete Auffassung, dass die King James Übersetzung im Englischen und die Luther Übersetzung im Deutschen die Übersetzungen sind, die von ebenso von Gott authorisiert sind, wie die Urtexte selbst.

 

In der katholischen (ebenso wie in der Exegese der evangelischen Großkirchen) herrscht hier eine andere Meinung vor. Für den liturgischen Gebrauch gibt es zumindest in der katholischen Kirche in Deutschland die Einheitsübersetzung als "autorisierte" Übersetzung. Ansonsten kann man lesen, was man will. Wenn man Exegese betreiben will, muss man sich sowieso mit dem Urtext befassen, am besten schon mit der Frage, was denn genau der Urtext ist, auch da gibt es unterschiedliche Fassungen in den zur Verfügung stehenden Quellen.

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Danke Mat, genau diese „King James“ Auffassung glaube ich hat bei mir zu dieser Fehlvorstellung geführt, danke dass du das aber noch mal klar gestellt hast!

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Hi SpaceRat,

 

der Unterschied liegt primär im Alten Testament. KK nahm die Septuaginta ( vor Christus zusammengestellt) als AT, Luther den ( späteren) Tanach, das ist die offizielle jüdische Zusammenstellung, bei der einige Bücher der Septuaginta rausfielen weil man sie für nicht authentisch hielt. Das sind die Apogryphen-meiner Meinung eher nicht Bibelwürdig. Ansonsten gibt es noch Übersetzungsunterschiede vor allen steht z.b. Kirche wo Gemeinde gemeint ist. Es gibt aber auch verschieden schwierig lesbare Übersetzungen bei beiden Konfessionen.

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Hi,laviejolie

 

wenn Du es genauer wissen willst würde ich mal im Internet recherchieren, es gab auch mal ein Buch was ist die beste Bibelübersetzung, aber gemeint war was sind die geeignsten für welche Anwendung. Neueste Übersetzungen ist wohl die NeU die ist kurz und präzis knapp. Ich lese viele Übersetzungen Alte Elberfelder, Einheitsübersetzung, Schlachter 2000, Hoffnung für Alle, .... aber es ist nicht das Entscheidende welche Bibel du liest- viel wichtiger ist eine persönliche Beziehung zu Gott und zu brauchbaren Christen.

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sonstige:

- Volxbibel

 

Was heisst hier 'Sonstige'? Die Volxbibel wird von einer evangelikalen Gruppe übersetzt (oder wie auch immer man das bezeichnen mag), gehört also zu den evangelischen Übersetzungen (oder wie auch immer man das bezeichnen mag). Und sie tut dabei genau das, was Luther mit seiner Übersetzung tat: Sie schaut dem Volk aufs Maul. Auch in diesem Punkt folgt sie ganz klar lutherischer Tradition.

 

Dass die Bibeln schon immer übersetzt wurde, ist älter als das Christentum, nichts anderes ist die Septuaginata. Urtextliche Verbalinspiration hingegen eine Erfindung des Islam.

bearbeitet von Higgs Boson
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Wenn man Exegese betreiben will, muss man sich sowieso mit dem Urtext befassen, am besten schon mit der Frage, was denn genau der Urtext ist, auch da gibt es unterschiedliche Fassungen in den zur Verfügung stehenden Quellen.

 

Und der vwtikanishc verwendete griechische "Standarttext" ist ein Produkt der evangelisch-theologischen Fakultät Münster.

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Danke Mat, genau diese „King James“ Auffassung glaube ich hat bei mir zu dieser Fehlvorstellung geführt, danke dass du das aber noch mal klar gestellt hast!

 

Wenn man sich mal mit dem Problem des Übersetzens von Literatur in eine Fremdsprache befaßt hat, kennt man die merkwürdige Erscheinung, daß Übersetzungen schneller als der Urtext altern. Das liegt daran, daß eine Übersetzung immer einen Schwund des Inhalts des Originaltextes mit sich bringt. Und Wörter ändern ihre Bedeutung im Lauf der Zeit. Jede Generation muß also von vorn anfangen mit dem Versuch, die Bibel zu verstehen.

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Also von den Evangelikalen (allerdings in den USA) habe ich immer gehört das Evangelikale nur Evangelische Übersetzungen lesen und Katholiken eben nur katholische, weil angeblich die Übersetzungen aus den Aramäisch, Griechisch, Hebräischen Texten (was murks ist, weil ja auch da gewisse Texte aus dem Lateinischen übersetz sind) angeblich vom Vatikan nicht verifiziert und somit nicht geduldet würden. Hab online dazu aber nicht gefunden und kannte ja auch keine Katholiken, nur Evangelikale und wollte wissen, ob das wirklich so ist und worauf sich das beruft. Das es rein tatsächlich gar nichts aus macht war mir wirklich nicht bewusst, ich dachte wirklich die einzelnen Gruppen würden keine anderen Übersetzungen dulden als ihre eigenen.

Lange Zeit wurde in der Kirche gewöhnlich eine einheitliche lateinische Übersetzung verwendet, die Vulgata. Im Zuge der Gegenreformation wurde wohl auch versucht, diese verbindlich zu machen. Aber spätestens mit der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils (1962 - 1965) sind Übersetzungen in der jeweiligen Landessprache üblich.

Im Deutschen wird in der Liturgie die "Einheitsübersetzung" verwendet. Eine einheitliche Übersetzung ist auch ziemlich sinnvoll - es wäre schon komisch, wenn im Gottesdienst die gleichen Texte immer wieder anders klingen würden (obwohl so was manchmal auch helfen kann).

"Katholische" Bücher haben in der Regel eine 'Imprimatur', d.h. ein Beauftragter eins Bischofs hat sich das Buch angeschaut und festgestellt, daß darin keine (schwerwiegenden) theologische Fehler drin sind. Eine solche Imprimatur gibt's auf Antrag, für evangelische Bibelübersetzungen beantragt das natürlich keiner.

Wer sich nicht auskennt, ist mit einer 'katholischen' Bibelübersetzung auf der 'sicheren Seite' (Einheitsübersetzung, Jerusalemer Bibel, Herder-Bibel...) Viele 'evangelische' Übersetzungen sind genauso OK, es gibt aber wohl auch seltsame Versionen, der Übersetzung der Zeugen Jehovas würde ich z.B. nicht unbedingt trauen. Wer sich intensiver damit beschäftigen will, dem kann der Vergleich verschiedener Übersetzungen interessante Einblicke geben. Und wer sich wirklich internsiv mit der Bibel beschäftigen will, der lernt die Ursprachen und wird Exeget...

 

Aber, wie hier auch andere schon sagten: Wichtiger als die 'richtige' Übersetzung der Bibel ins deutsche ist, daß Du die Bibel in dein Leben übersetzen kannst.

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"Münchner Neues Testament" kann ich empfehlen.Weil, das ist sehr "sperrig".

 

Ansonsten: Lerne Hebräisch.

bearbeitet von Petrus
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So viel zum thema Ökumene...

 

Ich habe eine englische King James, eine deutsche Einheitsüberetzung und eien Elberfelder (revidiert).

Mehr Bibeln gibt's nicht udn ich werde vermutlich auch kein aramäisch/hebräisch/Latein mehr lernen.

Klar gibt es bei Übersetzungen Fehler, und auch in 2000 Jahren tut sich so Einiges.

 

Da meien Eltern theologen sind, bekomme ich relativ viel mit, was die forschugnen zum Urtext anbetrifft.

 

Aber ich denke auch, dass jede/r de Bibel selbst lesen muss und sich von ihr ansprechen lassen muss und sozusagen seine eigene "Übersetzung"/Interpretation finden kann.

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So viel zum thema Ökumene...

 

Ich habe eine englische King James, eine deutsche Einheitsüberetzung und eien Elberfelder (revidiert).

Mehr Bibeln gibt's nicht udn ich werde vermutlich auch kein aramäisch/hebräisch/Latein mehr lernen.

 

 

das würde ich so nicht sagen, ich habe 14 Bibeln in 5 Sprachen und ca. 10 Übersetzungen... mehr geht immer aber im Allgemeinen sagen mir die Evangelische Übersetzungen einfach mehr. Weiß nicht warum. Habe auch schon ein bisschen angefangen mit alltags Griechisch und Hebräisch (was ja Blödsinn ist weil es sich bei den Texten um die alten Versionen der Sprachen handelt aber die Zeit ist einfach zu knapp. Wenn man Theologie studiert oder in diesem Bereich arbeitet mag das gehen, aber neben normalen leben ist das nur sehr schwer zu leisten, vielleicht wenn ich mal Rente krieg... ;)

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Ich habe eine englische King James, eine deutsche Einheitsüberetzung und eien Elberfelder (revidiert).

Mehr Bibeln gibt's nicht udn ich werde vermutlich auch kein aramäisch/hebräisch/Latein mehr lernen.

Klar gibt es bei Übersetzungen Fehler, und auch in 2000 Jahren tut sich so Einiges.

 

Da meien Eltern theologen sind, bekomme ich relativ viel mit, was die forschugnen zum Urtext anbetrifft.

 

Aber ich denke auch, dass jede/r de Bibel selbst lesen muss und sich von ihr ansprechen lassen muss und sozusagen seine eigene "Übersetzung"/Interpretation finden kann.

Das ist sowieso das Sinnvollste. Wenn man sich vor Augen hält, dass man die Bibel nicht in einzelne Bibelsprüche zerlegen soll, sondern möglichst den Blick auf das Ganze der Bibel sehen soll, dann spielen die unterschiedlichen Übersetzungen gar keine so große Rolle. Gerade bei den Bibeln, die von der katholischen oder evangelischen Kirche herausgegeben werden, bekommt man einen guten Gesamteindruck - ganz unabhängig davon, welche Übersetzung man zur Hand nimmt. Bei der Zeugen Jehova Bibel gibt es da ein paar Einschränkungen, die zwar auch den Gesamteindruck nicht groß verändern, die aber wichtige Einzelfragen in einem anderen Licht erscheinen lassen.

 

Wenn man sich für eine Übersetzung entscheiden will, überlegt man sich am Besten, wozu man in der Bibel lesen will.

Will man gründliche Exegese betreiben, nimmt man am Besten die jeweiligen Urtexte.

Will man nicht ganz so gründlich arbeiten (oder kann kein Griechisch, Hebräisch oder Aramäisch) nimmt man am Besten eine möglichst wortgetreue Übersetzung. Interlinearübersetzungen oder auch die Elberfelder Bibel.

Legt man Wert auf eine kraftvolle Sprache, ist man mit der Lutherbibel gut beraten - am Besten, wenn noch dabei steht, dass diese Ausgabe mitsamt der "Apokryphen" vorliegt.

Für den katholisch liturgischen Gebrauch bietet sich die Einheitsübersetzung an - ein Kompromiss zwischen Textnähe und guter Verständlichkeit.

Will man einfach mal schmökern und flüssig lesen, sind moderne Übersetzungen wie die Volxbibel, die gute Nachricht oder die Bibel in gerechter Sprache gut brauchbar.

 

Wirklich war rausholen tut man durch diese Wahl allerdings eher dann, wenn man Spezialanforderungen stellt.

 

Will man wirklich verstehen, liest man am Einfachsten bei Jörg Sieger nach. Allerdings ist diese Website schon ein wenig veraltet und vor allem sehr umfangreich. Aber wenn man hier genügend geschmökert hat, weitet sich der Verstehenshorizont enorm.

Wo findet man das? Ganz einfach, indem man hierdrauf klickt.

 

Leider kenne ich keine Website, die eine vergleichbar gute Übersicht über die geistliche Lesung der Bibel bietet. Aber vielleicht sind hier andere Schreiberlinge schon auf was gestoßen und sind so freundlich, ihren Fund zu verlinken.

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