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Lily

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Ich mach mal hier auf, weil ich benedettos Thread "Papa, wieviel Lieder noch" nicht mit off-Topic zerschießen will. Es gab dort die Diskussion, ob man Kinder in den RU anderer Konfessionen schicken kann / darf. Mir lag auf der Zunge zu sagen: Ist doch egal, die lernen sowohl im katholischen als auch evangelischen RU die 5 Säulen des Islam etc. (4. Schuljahr Grundschule!!) Also ist doch egal wie sich das ganze schimpft. Was mich dann zu der Frage bringt: wer bestimmt die Inhalte des Religionsunterrichts? Wieviel Einfluss hat hier die Kirche überhaupt?

 

Solange katholische Kinder auf die Frage nach Adam und Eva nur wissen, dass es eine Sendung bei Kika ist, aber von der Bibel keine Ahnung , sollte man da nicht die Notbremse ziehen? Sollten die Kinder nicht erst mal die eigene Religion kennen lernen, bevor sie alles mögliche über andere Religionen lernen?

 

 

 

Lily

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Ich mach mal hier auf, weil ich benedettos Thread "Papa, wieviel Lieder noch" nicht mit off-Topic zerschießen will. Es gab dort die Diskussion, ob man Kinder in den RU anderer Konfessionen schicken kann / darf. Mir lag auf der Zunge zu sagen: Ist doch egal, die lernen sowohl im katholischen als auch evangelischen RU die 5 Säulen des Islam etc. (4. Schuljahr Grundschule!!) Also ist doch egal wie sich das ganze schimpft. Was mich dann zu der Frage bringt: wer bestimmt die Inhalte des Religionsunterrichts? Wieviel Einfluss hat hier die Kirche überhaupt?

 

Solange katholische Kinder auf die Frage nach Adam und Eva nur wissen, dass es eine Sendung bei Kika ist, aber von der Bibel keine Ahnung , sollte man da nicht die Notbremse ziehen? Sollten die Kinder nicht erst mal die eigene Religion kennen lernen, bevor sie alles mögliche über andere Religionen lernen?

 

Lily

Hallo Lily! Passend zu Deiner Anfrage: Vor einiger Zeit hörte ich via Radio Horeb, dass bei einer Fernsehsendung ein junger Moslem, ein junger jüd. Glaubender und ein junger Katholik vom Moderator über ihren Glauben befragt wurden. Der junge Katholik hatte so viel wie keine Ahnung. Mir scheint, dass es da im katholischen Religionsunterricht schon etwas hapert. Daher bin ich der Meinung, dass Katholiken im Religionsunterricht vor allem etwas über ihren eigenen Glauben erfahren sollten.
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Ich mach mal hier auf, weil ich benedettos Thread "Papa, wieviel Lieder noch" nicht mit off-Topic zerschießen will. Es gab dort die Diskussion, ob man Kinder in den RU anderer Konfessionen schicken kann / darf. Mir lag auf der Zunge zu sagen: Ist doch egal, die lernen sowohl im katholischen als auch evangelischen RU die 5 Säulen des Islam etc. (4. Schuljahr Grundschule!!) Also ist doch egal wie sich das ganze schimpft. Was mich dann zu der Frage bringt: wer bestimmt die Inhalte des Religionsunterrichts? Wieviel Einfluss hat hier die Kirche überhaupt?

 

Solange katholische Kinder auf die Frage nach Adam und Eva nur wissen, dass es eine Sendung bei Kika ist, aber von der Bibel keine Ahnung , sollte man da nicht die Notbremse ziehen? Sollten die Kinder nicht erst mal die eigene Religion kennen lernen, bevor sie alles mögliche über andere Religionen lernen?

 

 

 

Lily

Für Österreich: Religionsunterricht (aller staatlich enrkannten Religionsgemeinschaften) gehört in Österreich zum Bildungsauftrag des Staats.

("Als integrierender Teil der Erziehung und Bildung in der Grundschule nimmt der Religionsunterricht unter Wahrung seiner spezifischen Aufgaben auch Anteil am allgemeinen Bildungsziel,...")

Die Lehrpläne werden von der Bischofskonferenz approbiert.

Da sind sie zu finden.

 

Und seine Aufgaben im Volksschulbereich sind folgendermaßen definiert:

- Die Wirklichkeit in ihrer Vielseitigkeit und Mehrdeutigkeit wahrnehmen und erschließen

- Das Leben der Schüler und Schülerinnen in seiner Fülle und Widersprüchlichkeit sehen, annehmen und aufgreifen

- Menschliche Grundfähigkeiten erschließen, elementare religiöse Erfahrungen ermöglichen und Grundhaltungen einüben (Kräfteschulung)

- Hoffnungsvolle Beziehungen zum dreifaltigen Gott wecken und fördern

- Aus der Menschwerdung Jesu Christi, aus seinem Handeln und Reden die Liebe Gottes zu den Menschen erschließen

- Zu den Haltungen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ganzheitlich hinführen

- Alters- und sachgemäß religiöses Grundwissen vermitteln und Bibelverständnis anbahnen

- Zu einem Leben aus dem Glauben und zu einem verantwortlichen Handeln ermutigen (Gewissensbildung, Werterziehung)

- Zum persönlichen Beten in seinen vielfältigen Formen anregen und mit den Grundgebeten der Kirche vertraut machen (Gebetserziehung)

- Die Schüler und Schülerinnen auf dem Weg zu einem Leben aus den Sakramenten begleiten (Sakramentenerziehung)

- Beziehungen zu gläubigen Menschen sowie zur Pfarrgemeinde aufbauen und einen Zugang zur Kirche eröffnen

- Die Feste des Kirchenjahres wahrnehmen, erschließen und zu deren Mitfeier motivieren

- Zu Toleranz und Achtung gegenüber Andersdenkenden hinführen, eine ökumenische Haltung aufbauen und zu interkulturellem Lernen beitragen

- Die gestaltende Kraft des Christentums und ihre Auswirkungen in unserem Kulturkreis bewußt machen und deuten (Christliche Heimatkunde)

- Zum Leben und Lernen im Horizont der einen Welt anregen

Konkret gehören Basics über andere Religionen genauso zu seinem Inhalt wie die Schöpfungsgeschichte. Die genaue Schwerpunktsetzung und lehrstoffverteilung ist den einzelnen Religionslehrern überlassen.

 

Da ist ein Dokument der Deutschen Bischöfe dazu.

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Daher bin ich der Meinung, dass Katholiken im Religionsunterricht vor allem etwas über ihren eigenen Glauben erfahren sollten.
Daher bin ich der Meinung, dass die, die da alles so gut wissen, sich erst mal ein paar Monate in eine Klasse hineinstellen sollen und schauen, wie das Ganze überhaupt läuft. Was möglich und was notwendig ist.
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Daher bin ich der Meinung, dass Katholiken im Religionsunterricht vor allem etwas über ihren eigenen Glauben erfahren sollten.
Daher bin ich der Meinung, dass die, die da alles so gut wissen, sich erst mal ein paar Monate in eine Klasse hineinstellen sollen und schauen, wie das Ganze überhaupt läuft. Was möglich und was notwendig ist.
Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.
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Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.

TB pflegte früher zu sagen....und ich kenne einen Frau die ist noch dicker.......

Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

bearbeitet von wolfgang E.
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Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?
Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.
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Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.

Überhaupt wenn sie negativ sind.

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Überhaupt wenn sie negativ sind.
Nööö. Aber als Christ sollte man auch Realist sein, und nicht nur den Kuschelbotschaften sein Gehör zuneigen.
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Solange katholische Kinder auf die Frage nach Adam und Eva nur wissen, dass es eine Sendung bei Kika ist, aber von der Bibel keine Ahnung , sollte man da nicht die Notbremse ziehen? Sollten die Kinder nicht erst mal die eigene Religion kennen lernen, bevor sie alles mögliche über andere Religionen lernen?

 

 

 

Lily

Ja, sollten sie. Warum sie es nicht tun, weiß ich auch nicht. Vielleicht sollte man dazu die entsprechenden Pädagogen und Bischöfe fragen.

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Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.

Überhaupt wenn sie negativ sind.

Wenn die Sachlage nicht so negativ ist, wie sie von Mariamante angeblich fälschlich dargestellt wird - warum ist dann religiöses Grundwissen bei vielen Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen, nicht im mindesten anzutreffen und warum jammern selbst progressive Bischöfe, daß im formell verstandenen Gottesvolk das Glaubenswissen größtenteils verpufft? Alles professionelle Negativseher - oder sehen sie die Wirklichkeit nur etwas klarer?

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Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.
Vor einiger Zeit bin ich vor Klassen gestanden und habe diese unterrichtet.

Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich sehr vorsichtig geworden mit den "sollte" und "müsste" im Religionsunterricht.

Kinder wachsen doch nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum auf. Sie bringen alle Skepsis und alle Kritik und allen Spott mit in den Unterricht.

Und sie bringen ihre kaputten Familiensituationen und ihre Vorurteile und die Konfliktunfähigkeit ihrer Umgebung mit.

Das alles taucht in einem Fach, in dem es - wie immer im Glauben - um ihr konkretes Leben gehen soll, massiv und vermehrt auf.

Reine Wissensvermittlung ist zwar möglich - aber davon wächst niemand in seinem Glauben.

Man kann Religionsunterricht nicht mehr so gestalten, wie in unserer Kindheit.

(Gott sei Dank auch, wenn ich an meinen eigenen zurückdenke. Die 10 Gebote habe ich zwar gekannt danach, aber.....)

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Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.
Vor einiger Zeit bin ich vor Klassen gestanden und habe diese unterrichtet.

Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich sehr vorsichtig geworden mit den "sollte" und "müsste" im Religionsunterricht.

Kinder wachsen doch nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum auf. Sie bringen alle Skepsis und alle Kritik und allen Spott mit in den Unterricht.

Und sie bringen ihre kaputten Familiensituationen und ihre Vorurteile und die Konfliktunfähigkeit ihrer Umgebung mit.

Das alles taucht in einem Fach, in dem es - wie immer im Glauben - um ihr konkretes Leben gehen soll, massiv und vermehrt auf.

Reine Wissensvermittlung ist zwar möglich - aber davon wächst niemand in seinem Glauben.

Man kann Religionsunterricht nicht mehr so gestalten, wie in unserer Kindheit.

(Gott sei Dank auch, wenn ich an meinen eigenen zurückdenke. Die 10 Gebote habe ich zwar gekannt danach, aber.....)

Das ist ein guter Einwand. Aber warum sollte man auf Wissensvermittlung nicht mehr setzen können? Selbst wenn viele Kinder mangels Interesse auch danach nicht mehr wissen als jetzt - objektiv betrachtet wäre das kein Verlust. Denn zwischen nichts und nichts besteht kein wesentlicher Unterschied. Wenn man sich allerdings völlig gegen eine Alternative sperrt, kommt man auch nicht weiter.

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Hallo Ennasus,

 

es geht doch gar nicht darum irgendeinem Religionslehrer die Schuld zuzuschieben, warum die Kinder dieses oder jenes nicht können. Mir geht es doch um die Frage, ob es sinnvoll ist die Kinder multiplizieren zu lassen, bevor sie addieren können (sozusagen) und das vom Lehrplan so vorbestimmt. Wer macht solche Lehrpläne.

 

Und wenn ein Kind die 5 Säulen des Koran sowie den Lebenslauf Mohammeds auswendig lernen kann (weil ein Test im katholischen Religionsunterricht darüber geschrieben wird!), warum geht das dann nicht mehr mit den 10 Geboten? Oder dem Leben Jesu? Ist das so viel schwerer zu lernen?

 

Ich bekomme Drittklässler in die Kommunionsvorbereitung, die können kein Kreuzzeichen, kein Vater Unser, keine 10 Gebote, nichts..... , aber die im 4. Schuljahr lernen Sie Mohammeds Lebenslauf, was Koran, Ramadan usw. ist - im katholischen Religionsunterricht wohlgemerkt.

 

Wie kann ich an meiner Religion wachsen wenn ich nichts darüber weiß? Wie kann ich mit anderen Religionen vergleichen, wenn ich meine eigene Religion nicht richtig kenne?

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Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.
Vor einiger Zeit bin ich vor Klassen gestanden und habe diese unterrichtet.

Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich sehr vorsichtig geworden mit den "sollte" und "müsste" im Religionsunterricht.

Kinder wachsen doch nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum auf. Sie bringen alle Skepsis und alle Kritik und allen Spott mit in den Unterricht.

Und sie bringen ihre kaputten Familiensituationen und ihre Vorurteile und die Konfliktunfähigkeit ihrer Umgebung mit.

Das alles taucht in einem Fach, in dem es - wie immer im Glauben - um ihr konkretes Leben gehen soll, massiv und vermehrt auf.

Reine Wissensvermittlung ist zwar möglich - aber davon wächst niemand in seinem Glauben.

Man kann Religionsunterricht nicht mehr so gestalten, wie in unserer Kindheit.

(Gott sei Dank auch, wenn ich an meinen eigenen zurückdenke. Die 10 Gebote habe ich zwar gekannt danach, aber.....)

Das ist ein guter Einwand. Aber warum sollte man auf Wissensvermittlung nicht mehr setzen können? Selbst wenn viele Kinder mangels Interesse auch danach nicht mehr wissen als jetzt - objektiv betrachtet wäre das kein Verlust. Denn zwischen nichts und nichts besteht kein wesentlicher Unterschied. Wenn man sich allerdings völlig gegen eine Alternative sperrt, kommt man auch nicht weiter.

Natürlich ist Wissensvermittlung nach wie vor ein Ziel. Ein Wichtiges.

Nur: die Pädagogik ist insgesamt eine andere als früher. Katechismusauswendiglernen geht einfach nicht mehr, da laufen Eltern Sturm bzw werden die Kinder dann halt abgemeldet. (Finde ich auch ok). Wissensvermitlung auf kindgerechte altersentsprechende Art wird überall versucht. Die Bücher sind gut dazu.

Dass davon dann so wenig hängen bleibt, weil es in den allermeisten Fällen keinen Boden hat, in dem es verankert werden könnte, ist nicht Schuld der Lehrer.

Die Gegend in der ich lebe, ist an sich noch sehr "katholisch" - trotzdem kennt nur ein Bruchteil der Kinder die eigene Pfarrkirche von innen. Die sehen sie bei der Erstkommunion, und wenn man mit der Klasse extra dorthin geht. Und da hast du erst mal alle Hände voll zu tun, Basics über die "Umgangsformen" in einer Kirche zu vermitteln.

Weihnachten ist ein Fest, an dem es Geschenke gibt - und biblische Geschichten sowieso nur erstunken und erlogen. Bzw kennen sie sie zum Teil in verkitschter Form aus Zeichentrickfilmen.

Ein Freund von mir, Hauptschullehrer, wirklich ein begnadeter, beliebter Lehrer hat unlängst drüber gestöhnt, dass er mit seinen Viertklässler jetzt seit vier Jahren jedes Jahr über Pfingsten redet und arbeitet - und jedesmal wieder neu staunen sie ihn an, als ob sie das noch nie gehört hätten.

Das Problem ist, dass nichts hängen bleibt, weil die Themen aus dem Alltag verschwunden sind und das Wissen keinen Bezug zu irgendwas hat.

Ich halte das - nicht nur in religiöser Hinsicht - für dramatisch und tragisch, weil da auch so viel Wissen und Kulturgut verloren geht.

Aber dafür dem Religionsunterricht den schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich wirklich für absurd.

Im Gegenteil: wenn ich mir vom Religionsunterricht etwas erhoffe, dann das, dass dort erlebbar wird, dass Religion und Glaube helfen können das Leben zu bewältigen. Und dass das Interesse für solche Themen zumindest nicht abgewürgt wird.

Zugang zu Wissen hat jeder, den es interessiert, auch als Erwachsener.

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Hallo Ennasus,

 

es geht doch gar nicht darum irgendeinem Religionslehrer die Schuld zuzuschieben, warum die Kinder dieses oder jenes nicht können. Mir geht es doch um die Frage, ob es sinnvoll ist die Kinder multiplizieren zu lassen, bevor sie addieren können (sozusagen) und das vom Lehrplan so vorbestimmt. Wer macht solche Lehrpläne.

 

Und wenn ein Kind die 5 Säulen des Koran sowie den Lebenslauf Mohammeds auswendig lernen kann (weil ein Test im katholischen Religionsunterricht darüber geschrieben wird!), warum geht das dann nicht mehr mit den 10 Geboten? Oder dem Leben Jesu? Ist das so viel schwerer zu lernen?

 

Ich bekomme Drittklässler in die Kommunionsvorbereitung, die können kein Kreuzzeichen, kein Vater Unser, keine 10 Gebote, nichts..... , aber die im 4. Schuljahr lernen Sie Mohammeds Lebenslauf, was Koran, Ramadan usw. ist - im katholischen Religionsunterricht wohlgemerkt.

Das wundert mich.

Das ist dann aber vom Lehrplan nicht so vorbestimmt. bei uns jedenfalls nicht.

Was ich mir vorstellen kann, ist, dass es leichter (und leichter merkbar) ist, eine Religion in zwei, drei Stunden kompakt und übersichtlich darzustellen - und die Kinder diesen großen Bogen für das Christentum nicht haben, weil es sich über soviele Jahre und kleinere Einheiten zieht???

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Vor einiger Zeit habe ich von jemand gehört, dass er nicht mal die 10 Gebote wußte, als er in Religion maturierte. Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass die Schwerpunkte im Religionsunterricht vielleicht doch mehr auf Religion als Soziales Verhalten gelegt werden sollten.
Vor einiger Zeit bin ich vor Klassen gestanden und habe diese unterrichtet.

Aus dieser konkreten Erfahrung heraus bin ich sehr vorsichtig geworden mit den "sollte" und "müsste" im Religionsunterricht.

Kinder wachsen doch nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum auf. Sie bringen alle Skepsis und alle Kritik und allen Spott mit in den Unterricht.

Und sie bringen ihre kaputten Familiensituationen und ihre Vorurteile und die Konfliktunfähigkeit ihrer Umgebung mit.

Das alles taucht in einem Fach, in dem es - wie immer im Glauben - um ihr konkretes Leben gehen soll, massiv und vermehrt auf.

Reine Wissensvermittlung ist zwar möglich - aber davon wächst niemand in seinem Glauben.

Man kann Religionsunterricht nicht mehr so gestalten, wie in unserer Kindheit.

(Gott sei Dank auch, wenn ich an meinen eigenen zurückdenke. Die 10 Gebote habe ich zwar gekannt danach, aber.....)

Das ist ein guter Einwand. Aber warum sollte man auf Wissensvermittlung nicht mehr setzen können? Selbst wenn viele Kinder mangels Interesse auch danach nicht mehr wissen als jetzt - objektiv betrachtet wäre das kein Verlust. Denn zwischen nichts und nichts besteht kein wesentlicher Unterschied. Wenn man sich allerdings völlig gegen eine Alternative sperrt, kommt man auch nicht weiter.

Natürlich ist Wissensvermittlung nach wie vor ein Ziel. Ein Wichtiges.

Nur: die Pädagogik ist insgesamt eine andere als früher. Katechismusauswendiglernen geht einfach nicht mehr, da laufen Eltern Sturm bzw werden die Kinder dann halt abgemeldet. (Finde ich auch ok). Wissensvermitlung auf kindgerechte altersentsprechende Art wird überall versucht. Die Bücher sind gut dazu.

Dass davon dann so wenig hängen bleibt, weil es in den allermeisten Fällen keinen Boden hat, in dem es verankert werden könnte, ist nicht Schuld der Lehrer.

Die Gegend in der ich lebe, ist an sich noch sehr "katholisch" - trotzdem kennt nur ein Bruchteil der Kinder die eigene Pfarrkirche von innen. Die sehen sie bei der Erstkommunion, und wenn man mit der Klasse extra dorthin geht. Und da hast du erst mal alle Hände voll zu tun, Basics über die "Umgangsformen" in einer Kirche zu vermitteln.

Weihnachten ist ein Fest, an dem es Geschenke gibt - und biblische Geschichten sowieso nur erstunken und erlogen. Bzw kennen sie sie zum Teil in verkitschter Form aus Zeichentrickfilmen.

Ein Freund von mir, Hauptschullehrer, wirklich ein begnadeter, beliebter Lehrer hat unlängst drüber gestöhnt, dass er mit seinen Viertklässler jetzt seit vier Jahren jedes Jahr über Pfingsten redet und arbeitet - und jedesmal wieder neu staunen sie ihn an, als ob sie das noch nie gehört hätten.

Das Problem ist, dass nichts hängen bleibt, weil die Themen aus dem Alltag verschwunden sind und das Wissen keinen Bezug zu irgendwas hat.

Ich halte das - nicht nur in religiöser Hinsicht - für dramatisch und tragisch, weil da auch so viel Wissen und Kulturgut verloren geht.

Aber dafür dem Religionsunterricht den schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich wirklich für absurd.

Im Gegenteil: wenn ich mir vom Religionsunterricht etwas erhoffe, dann das, dass dort erlebbar wird, dass Religion und Glaube helfen können das Leben zu bewältigen. Und dass das Interesse für solche Themen zumindest nicht abgewürgt wird.

Zugang zu Wissen hat jeder, den es interessiert, auch als Erwachsener.

Gibt es bei Euch noch zusätzlich zum Religionsunterricht einen Unterricht im Pfarrhaus, wo diejenigen Eltern, die den Glauben auch mit ihrem Kind zusammen leben, die Kinder hinschicken können zu Glaubensstunden? Hier gibt es das noch (aus DDR-Zeiten).

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Ich schätze mal, dass das unter diesen Bereich fällt:

 

kennt Menschen anderer Konfessionen und Religionen in der näheren Umwelt

kennt Menschen anderer Konfessionen und Religionen in der näheren Umwelt und ihr religiöses Leben

kennt Grundaussagen der großen Weltreligionen

kennt religiöses Leben und Menschen anderer Religionen

 

aus:

 

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/gser...modul/wege.html

 

 

 

Aber ich bin kein Relilehrer, daher kann ich nur vermuten. Aussage auf meine Rückfrage an der Grundschule war jedenfalls, dass die Unterrichtsinhalte nach dem Lehrplan wären.

 

 

Allerdings steht in dem Material unter o.g. Link auch, dass die Schüler im 3. Schuljahr das Vater unser können sollten... naja, nach der Kommunionsvorbereitung können sie's dann auch...

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Gibt es bei Euch noch zusätzlich zum Religionsunterricht einen Unterricht im Pfarrhaus, wo diejenigen Eltern, die den Glauben auch mit ihrem Kind zusammen leben, die Kinder hinschicken können zu Glaubensstunden? Hier gibt es das noch (aus DDR-Zeiten).
Nein, einzelne Pfarreien bieten z.B. Kinderbibelwochenenden an oder sowas, aber geregelte Stunden gibt es nicht. Die Kirche wird sich vermutlich auch drum hüten, das anzubieten, weil sie damit dem staatlich finanzierten offiziellen Religionsunterricht den Boden unter den Füßen wegziehen würde.
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Gibt es bei Euch noch zusätzlich zum Religionsunterricht einen Unterricht im Pfarrhaus, wo diejenigen Eltern, die den Glauben auch mit ihrem Kind zusammen leben, die Kinder hinschicken können zu Glaubensstunden? Hier gibt es das noch (aus DDR-Zeiten).

 

 

Bei uns nicht.Allerdings gibt es auch nicht wirklich viele interessierte Eltern. Es gibt ein paar engagierte, deren Kinder sind dann auch die, die nach der Erstkommunion als Minis wieder auftauchen. Den Rest sieht man dann nie wieder.

 

 

 

Quote repariert

bearbeitet von Elima
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Gibt es bei Euch noch zusätzlich zum Religionsunterricht einen Unterricht im Pfarrhaus, wo diejenigen Eltern, die den Glauben auch mit ihrem Kind zusammen leben, die Kinder hinschicken können zu Glaubensstunden? Hier gibt es das noch (aus DDR-Zeiten).
Nein, einzelne Pfarreien bieten z.B. Kinderbibelwochenenden an oder sowas, aber geregelte Stunden gibt es nicht. Die Kirche wird sich vermutlich auch drum hüten, das anzubieten, weil sie damit dem staatlich finanzierten offiziellen Religionsunterricht den Boden unter den Füßen wegziehen würde.

Weshalb? Darf die Kirche etwas nicht tun, nur weil es der Staat macht? Außerdem wäre das doch eine Chance, wirklich noch etwas religiöse Bildung unter die nachwachsende Generation zu bringen.

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Franciscus non papa

Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.

Überhaupt wenn sie negativ sind.

Wenn die Sachlage nicht so negativ ist, wie sie von Mariamante angeblich fälschlich dargestellt wird - warum ist dann religiöses Grundwissen bei vielen Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen, nicht im mindesten anzutreffen und warum jammern selbst progressive Bischöfe, daß im formell verstandenen Gottesvolk das Glaubenswissen größtenteils verpufft? Alles professionelle Negativseher - oder sehen sie die Wirklichkeit nur etwas klarer?

 

 

warum es heute schwieirger ist?

 

das liegt weniger am religionsunterricht oder der schule, sondern am allgemeinen umfeld.

 

wir haben heute die kinder in der schule und im erkommunionkurs, deren eltern zum grossen teil schon nicht mehr in der lebendigen tradition der glaubensweitergabe stehen.

 

bei meinen eltern war es noch völlig klar, es wurde nicht gegessen, bevor das tischgebet gesprochen wurde. sonntags ging man ganz selbverständlich zur kirche, freitags gab es - natürlich kein fleisch, in der fastenzeit und im advent war eben fastenzeit und es gab nichts süsses usw. meine großmutter ging häufig auch unter der woche zur messe und nahm mich oft mit. es wurde erklärt, was da gerade in der messe los war, (und obwohl meine großmutter kein latein sprach, so wusste sie genau, was wann wo gebetet wurde. natürlich hatte sie, wie auch meine mutter einen "schott")

 

ich hatte eine kinderbibel - wobei die schon alt und in fraktur gedruckt war - in der ich eifrig las. im winter vor allem, wenn wir abends zusammensassen...

 

heute haben wir erstkommunionkinder, die nur in ihrer minderheit aus einem "normal-intakten" elternhaus kommen. viele sind kinder von alleinerziehenden, die dann arbeiten, die großmütter (deren bedeutung für die weitergabe des glaubens man gar nicht hoch genug veranschlagen kann) sind entweder gar nicht da, oder noch so dynamisch, dass sie gar nicht so viel zeit für ihre enkel aufbringen. viele kinder sind aus ehen, in denen überhaupt nur ein elternteil getauft ist....

 

ergebnis: eine christliche oder katholische sozialisation findet praktisch kaum statt.

 

in der schule ist das kaum aufzuarbeiten - zumal ein großteil der energie der lehrer damit draufgeht, überhaupt mal verhältnisse herzustellen, damit lernen möglich wird. auch hier wirkt sich aus, dass nicht nur die religiöse sozialisation sondern auch die allgemeine heute nicht mehr in dem umfang vom elternhaus geleistet wird, wie früher.

 

glaube ohne glaubenswissen ist aber schlecht möglich. wie oft steht im evangelium, dass jesus die menschen "lehrte"???

 

wie aber soll ein lehrer heute in der schule lehren, wenn er dafür grade mal noch einen minimalanteil seiner energie aufwenden kann? wie soll er für den glauben begeistern?

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Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.

Überhaupt wenn sie negativ sind.

Wenn die Sachlage nicht so negativ ist, wie sie von Mariamante angeblich fälschlich dargestellt wird - warum ist dann religiöses Grundwissen bei vielen Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen, nicht im mindesten anzutreffen und warum jammern selbst progressive Bischöfe, daß im formell verstandenen Gottesvolk das Glaubenswissen größtenteils verpufft? Alles professionelle Negativseher - oder sehen sie die Wirklichkeit nur etwas klarer?

...

 

in der schule ist das kaum aufzuarbeiten - zumal ein großteil der energie der lehrer damit draufgeht, überhaupt mal verhältnisse herzustellen, damit lernen möglich wird. auch hier wirkt sich aus, dass nicht nur die religiöse sozialisation sondern auch die allgemeine heute nicht mehr in dem umfang vom elternhaus geleistet wird, wie früher.

 

...

Du hast weitestgehend Recht, und mit dem zitierten ganz besonders. Mal sehen, wo es hinführt. Wahrscheinlich in ostdeutsche Zustände.

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Ich glaube für eine Art 2. Reliunterricht ist das Interesse nicht wirklich da (ich kann da aber nur von meiner Gemeinde sprechen). Man beschwert sich da schon recht massiv (man drohte auch mit Abmeldung), daß die Kinder im Reli auch Hausaufgaben aufbekommen und Arbeiten schreiben. Ich weiß nicht genau, wie es im Lehrplan definiert ist, aber der Anteil an praktischem Wissen sollte etwas höher sein. Eigentlich ist das ja eher Aufgabe der Eltern (zB Verhalten in der Kirche, Kreuzzeichen, ...), aber diese vermitteln es heute nur noch selten oder sind gar nicht dazu in der Lage, da sie es selbst nicht richtig wissen. Diese Lücke kann ja nicht bleiben, sondern müßte dann anderweitig ausgefüllt werden (Reli, Erstkommunionvorbereitung und Erwachsenenbildung).

 

Ich persönlich finde die RKW und RKTs eine sehr schöne Sache und die meisten Kinder sind auch völlig begeistert. Leider scheuen sich immer mehr vor der Arbeit, die dahinter steckt und/oder das Interesse nimmt ab. Bei uns gibt es seit Jahrzehnten keine RKW - früher aus Ermangelung an genügend Kindern und heute ist scheinbar das Interesse so gering, daß man nicht mal untereinander danach herumfragt, obwohl man die Kinder problemlos in diversen Nachbargemeinden anmelden könnte (selbst ausrichten möchte man aufgrund der Arbeit nicht).

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Also zumindest laut Lehrplan ist es nicht ganz so furchtbar, wie Du es darstellst:

 

Die Darstellung des gesamten Lehrplans wurde wegen einer möglichen Verletzung des Copyright editiert. Elima als Mod

bearbeitet von Elima
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