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Lily

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Ich bekomme Drittklässler in die Kommunionsvorbereitung, die können kein Kreuzzeichen, kein Vater Unser, keine 10 Gebote, nichts..... , aber die im 4. Schuljahr lernen Sie Mohammeds Lebenslauf, was Koran, Ramadan usw. ist - im katholischen Religionsunterricht wohlgemerkt.

Es ist normal, dass Drittklässler noch nicht die zehn Gebote kennen können - das war bereits vor 20 Jahren Stoff der Sekundarstufe I in der fünften Klasse. Auch bei der Erstbeichtkatechese wird nicht auf die 10 Gebote eingegangen. Problematischer ist für mich, wenn Kinder aus der Erstkommunionvorbereitung kommen und nicht wissen, was während der Eucharistiefeier geschieht.

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Ich bekomme Drittklässler in die Kommunionsvorbereitung, die können kein Kreuzzeichen, kein Vater Unser, keine 10 Gebote, nichts..... , aber die im 4. Schuljahr lernen Sie Mohammeds Lebenslauf, was Koran, Ramadan usw. ist - im katholischen Religionsunterricht wohlgemerkt.

Es ist normal, dass Drittklässler noch nicht die zehn Gebote kennen können - das war bereits vor 20 Jahren Stoff der Sekundarstufe I in der fünften Klasse. Auch bei der Erstbeichtkatechese wird nicht auf die 10 Gebote eingegangen. Problematischer ist für mich, wenn Kinder aus der Erstkommunionvorbereitung kommen und nicht wissen, was während der Eucharistiefeier geschieht.

 

 

 

In der Erstbeichtkatechese werden (hier!) den Geboten bestimmte Bereiche zugeordnet (z.B. 5. Gebot: Nächstenliebe) und diese Bereiche zugunsten des Wortlauts der zehn Gebote abzubauen, hat mich immer wieder an den Rand der Verzweiflung gebracht (bis hin zum Unterricht vor dem Abitur :ph34r: )

bearbeitet von Elima
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heute haben wir erstkommunionkinder, die nur in ihrer minderheit aus einem "normal-intakten" elternhaus kommen. viele sind kinder von alleinerziehenden, die dann arbeiten, die großmütter (deren bedeutung für die weitergabe des glaubens man gar nicht hoch genug veranschlagen kann) sind entweder gar nicht da, oder noch so dynamisch, dass sie gar nicht so viel zeit für ihre enkel aufbringen. viele kinder sind aus ehen, in denen überhaupt nur ein elternteil getauft ist....

Nein, das ist ja furchtbar!!! Stimmt das wirklich? In welcher Region wohnst Du denn, da möchte ich ja noch nicht einmal mit dem Auto durchfahren!

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Das klingt nach Deutschland nach 1950.

 

:angry:

lol !!! 2007 > 1950 ? Ja, 2007 >> 1950!

 

Ach ja, wie schön war das doch in den miefigen 50ern, die ich garnicht kennenlernen durfte.

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Ich bin mir gerade nicht sicher, ob Du mein ungeheuer wichtiges, ernsthaftes Posting richtig verstanden hast: MIt "nach 1950" meinte ich "post 1950".

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Ich bin mir gerade nicht sicher, ob Du mein ungeheuer wichtiges, ernsthaftes Posting richtig verstanden hast: MIt "nach 1950" meinte ich "post 1950".

Ich war mir sicher, es richtig verstanden zu haben. Jetzt bin ich es nicht mehr. *verwirrtbin*

Bitte erklär!

 

Edit: Mom, ich versuchs erst noch mal selbst. Du meintest, die vorgenannte Beschreibung der verwahrlosten Sitten klingt nach Deutschland, wie es nach 1950 war. Also schon seit über 50 Jahren halt ist. Du wolltest damit sagen, dass das in der jetzigen Zeit "normal" ist.

Oder lag ich falsch...

bearbeitet von benedetto
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Franciscus non papa
heute haben wir erstkommunionkinder, die nur in ihrer minderheit aus einem "normal-intakten" elternhaus kommen. viele sind kinder von alleinerziehenden, die dann arbeiten, die großmütter (deren bedeutung für die weitergabe des glaubens man gar nicht hoch genug veranschlagen kann) sind entweder gar nicht da, oder noch so dynamisch, dass sie gar nicht so viel zeit für ihre enkel aufbringen. viele kinder sind aus ehen, in denen überhaupt nur ein elternteil getauft ist....

Nein, das ist ja furchtbar!!! Stimmt das wirklich? In welcher Region wohnst Du denn, da möchte ich ja noch nicht einmal mit dem Auto durchfahren!

 

 

kindelein, ich weiss ja nicht wo du lebst, aber ich lebe in südhessen (wiesbaden/frankfurt am main) und sei mal getrost, auch hier sind wir schon ganz ordentlich römisch katholisch.

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Ein Freund von mir, Hauptschullehrer, wirklich ein begnadeter, beliebter Lehrer hat unlängst drüber gestöhnt, dass er mit seinen Viertklässler jetzt seit vier Jahren jedes Jahr über Pfingsten redet und arbeitet - und jedesmal wieder neu staunen sie ihn an, als ob sie das noch nie gehört hätten.

Kann ich aus eigener Anschauung bestätigen.

Und solchen 9- oder 10-jährigen will man dann noch versuchen beizubringen, was Pfingsten passiert ist und was es bedeutet. Ganz, ganz schwierig. Ein Kind, das nicht wirklich vom Elternhaus her eine christliche Erziehung und Bildung mitbekommen hat, wird mit einer Aussage "Gottes Geist ist über die Jünger gekommen" wenig anfangen können.

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Und es ist eine konkrete Erfahrung, wenn Du von jemanden etwas gehört hast.......seltsam......machst Du alle Deine Erfahrungen vom Hören Sagen?

Klar spreche ich mit Menschen - und glaube deren Aussagen.

Überhaupt wenn sie negativ sind.

Wenn die Sachlage nicht so negativ ist, wie sie von Mariamante angeblich fälschlich dargestellt wird - warum ist dann religiöses Grundwissen bei vielen Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen, nicht im mindesten anzutreffen und warum jammern selbst progressive Bischöfe, daß im formell verstandenen Gottesvolk das Glaubenswissen größtenteils verpufft? Alles professionelle Negativseher - oder sehen sie die Wirklichkeit nur etwas klarer?

Weil es gesellschaftlicher Konsens geworden ist, genau zu wissen, was Kirche lehrt und verkündet, unabhängig davon, was was ein beauftrager Vertreter expressis verbis sagt.

Nämlich Sachen, bei denen hinzuhören sich nicht lohnt.

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Also, ich habe Erfahrungen mit drei Kindern, die an der Schule Reiligionsunterricht hatten und haben. Es ist genau so schlimm, wie von Lily und Mariamante dargestellt, und es hat nichts mit der Bildungsunlust der Kinder zu tun, sondern mit dem Lehrplan.

(Die Kinder haben nämlich auch keinen Bock auf Englisch, Mathe oder Geschichte, und kommen trotzdem mit einigermaßen ordentlichen Kentnissen hinten raus)

 

Im Unterricht ging es um Sekten, Sexualität und andere Religionen. Bei unserer Tochter habe sich die Schüler Reli-Ersatzunterricht darüber gewundert, dass sie viel mehr über die katholische Kirche wussten, als die Kinder im katholischen Religionsunterricht.

 

Wie die Bischöfe so etwas zulassen konnten, ist mir völlig schleierhaft.

bearbeitet von Franziskaner
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Also, ich habe Erfahrungen mit drei Kindern, die an der Schule Reiligionsunterricht hatten und haben. Es ist genau so schlimm, wie von Lily und Mariamante dargestellt, und es hat nichts mit der Bildungsunlust der Kinder zu tun, sondern mit dem Lehrplan.

(Die Kinder haben nämlich auch keinen Bock auf Englisch, Mathe oder Geschichte, und kommen trotzdem mit einigermaßen ordentlichen Kentnissen hinten raus)

 

Im Unterricht ging es um Sekten, Sexualität und andere Religionen. Bei unserer Tochter habe sich die Schüler Reli-Ersatzunterricht darüber gewundert, dass sie viel mehr über die katholische Kirche wussten, als die Kinder im katholischen Religionsunterricht.

 

Wie die Bischöfe so etwas zulassen konnten, ist mir völlig schleierhaft.

Hast du einen von unseren Lehrplänen gelesen, die weiter oben verlinkt waren?

Die deutschen kenn ich nicht. Aber dass die unsern den Glauben nicht zum Thema hätten, kann man füglich nicht behaupten.

Es ist nur so: Vom Glauben wollen weder die Kinder noch die Eltern was wissen.

Die wollen einen Gegenstand haben, in dem leicht eine gute Note zu erzielen ist, und dafür eine Lernleistung einzufordern ist für die meisten schon eine Art Übergriff.

Es ist bei uns in Österreich verboten, beide Religionsstunden als Randstunde im Stundenplan zu fixieren, um zu verhindern, dass Lehrplangestalter mutwillig zur Abmeldung motivieren. Trotzdem geschieht es allenthalben, und es gibt verbissene Kämpfe um die Platzierung der Religionsstunde, die üblicherweise so ablaufen, dass Direktionen und kirchliche Schulaufsicht den Religionslehrer verprügeln.

Und zuletzt: Nach Überwindung all dieser Schwierigkeiten ist die Religionsstunde die einzige Gelegenheit, mit den Schülern das zu besprechen, was ihnen unter den Nägeln brennt.

Das ist nun mal nicht das richtige Verständnis der heiligsten Dreifaltigkeit, sondern die Arbeitslosigkeit des Vaters, die Drogensucht der großen Schwester, die langersehnte Begegnung mit dem durch Scheidung verlorenen Elternteil am letzten Wochenende, das Entsetzen über die Inhalte der gestrigen Fernsehnachrichten usw.

In keinem Unterrichtsgegenstand sonst kommt derlei zur Sprache oder bekommt mehr Platz als für einen Nebensatz.

Soll ich als Religionslehrer zu den mir Anvertrauten sagen, dafür ist keine Zeit, wir müssen im Katechismus vorankommen?

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Hallo allerseits,

 

hier meine "two cents worth" zum Thema RU.

 

Idealerweise sollte man sowohl über seine eigene Religion (daher halte ich zumindest eine Trennung zwischen RK, Ev., Ethik für sinnvoll) was lernen sollte, als auch über den Tellerrand hinaussehen.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich leider nur bestätigen daß beides ein Wunschdenken ist. Die Oberflächlichkeit war kaum zu übertreffen:

 

(1) vom Christentum wurde kaum was erwähnt, andauernd Tierschutz oder sonstiges.

(2) das Judentum wurde mit der Shoah gleichgesetzt. Auch da nix gelernt über Torah, Talmud , Kultur, etc.

(3) Hinduismus, Buddhismus mit nem Museumsbesuch "abgetan".

 

Von der 5. bis 9. blieb da nix viel hängen, wechselte frustriet zu Ethik. Die Bücher des AT, NT konnte ich zwar auswendig, aber das wars mehr oder weniger!

 

 

Was ich noch hinzufügen möchte ist meine - im Nachhinein - enttäuschende Erfahrung mit dem Konfirmationsunterricht.

 

Vielleicht stelle ich im Nachhinein zu große Ansprüche. Wenn ich allerdings so sehe, wieviel ich auch dort gelernt habe, ist schon erschreckend. Nen Konfirmationsvers, die 10 Gebote, die ein oder andere Passage. Das war's schon.

Wie kann es denn sein, daß Konfirmanten nix beigebracht bekommen? Erst vor 5 Jahren während meines Studiums hatte ich die Gelegenheit, mich mit der ganzen Materie auseinander zu setzen. Mein Mitbewohner war Methodist und so erfuhr ich zum ersten Mal, was Chritsliche Theologie überhaupt ist. Gleich vermerkt, Methodisten =/= RK oder Ev.

 

Eine intensive Theol. Auseinandersetzung müßte vor der Konfirmation geschehen, nicht danach. Ist wie bei nem Handy-Vertrag, das Kleingedruckte findet man erst hinterher, haha.

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Ich war fast 40 Jahre an Bayerischen Gymnasien als Religionslehrerin und habe mich (so gut es ging, denn am Ende des Schuljahres war manchmal noch ein Stück Lehrplan übrig) an die diversen Lehrpläne gehalten. Bei vielem von dem, was ich hier gelesen habe, kann ich nur den Kopd schütteln. Die Bemühungen christliche Inhalte in die Köpfe der schüler hineinzubringen, waren groß und vielfältig, dass vieles nicht auf fruchtbaren boden fiel bei manchen Schülern, ist sicher nicht nur dem Unterricht anzulasten.

 

Auch die Kirchen der Reformation waren Thema (nicht nur als kirchengeschichtliches Phänomen), auch konfessionsübergreifende Stunden, die Weltreligionen auch (auch hier nicht nur unter geschichtlichen Aspekten). Schüler, die zum Thema Christentum oder auch darüberhinaus etwas lernen wollten, hatten viel Zeit und Gelegenheit dazu.

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Naja, in Bayern mag das ja auch stimmen.

 

Meine Erfahrungen (allerdings mit evangelischem Religionsunterricht): Grundschule war überwiegend so ne Mischung aus Sing- und Bastelstunde, Vermittlung von ein bißchen Ethik und es wurde aus der Kinderbibel vorgelesen. Die ersten vier Jahre lang hatte ich Unterricht bei einem sehr lieben Religionslehrer, der ist im Sommer auch mit uns auf den Spielplatz. Soweit ich mich erinnere, hat er sein Möglichstes getan, uns auch ein bißchen religiöses Wissen zu vermitteln, hat aber nicht so gut funktioniert. Im evangelischen Religionsunterricht waren nämlich alle Kinder, die nicht katholisch oder muslimisch waren. Also auch alle, die komplett areligiös erzogen wurden, weil die im Allgemeinen deutsch waren und nicht wie die muslimischen Kinder während der Relistunden Deutsch Förderunterricht hatten. Ein Kind wurde von seinen Eltern eigentlich in den Deutsch Förderunterricht gesteckt und sollte sich da irgendwie beschäftigen, weil es nicht in den Religionsunterricht sollte, der ist dann meistens doch zu uns gekommen.

 

Dann: Umzug nach Ostberlin. 1993. Von der Schulleitung wurde der Religionsunterricht nicht gerade unterstützt (wurde im Stundenplan auf die 8. und 9. Stunde gelegt, so daß 2 oder 3 Freistunden waren...und das in der Grundschule. 5. und 6. Klasse in Berlin...). Wir waren nur so drei oder vier Kinder, vom Unterricht selbst ist bei mir nix hängengeblieben, denke das sagt auch was aus.

 

Am Gymnasium (auch Osten) wurde dem Religionslehrer das Leben seitens der Kollegen auch nicht gerade leicht gemacht. Es standen im eigentlich am Anfang des Jahres ein paar Minuten Zeit zu, um in den Klassen Werbung für den Unterricht zu machen. Manche Lehrer haben ihm wirklich nur 2 Minuten gegeben, oder gar keine Zeit, oder haben durch hämische Bemerkungen die Sek I- Schüler soweit eingeschüchtert, daß keiner, der nicht ohnehin kirchlich engagiert war, sich getraut hätte, hinzugehen. Die Lehrer, mit denen er befreundet war, haben dann versucht, das auszugleichen: die Info über den Reliunterricht sollte eignetlich in den Klassenleiterstunden gemacht werden, in Klassen mit Klassenlehrer, der das ganze eher boykottiert hat, haben dann manchmal die Fachlehrer ne Viertelstunde geopfert.

 

Naja, jedenfalls waren wir zu Spitzenzeiten zu 5 (Ein Halbjahr lang). Am Ende hatte ich fast ein Jahr lang Einzelunterricht. Genuin christliche Themen hatten wir auch eigentlich nur während meiner Einzelunterrichtphase. Sonst sehr viel Beschäftigung mit anderen Religionen. Aber auf Wunsch der anderen Schüler (aus atheistischen Elternhäusern). Mein Lehrer hat immer mal Versuche gemacht, mal mehr übers Christentum zu vermitteln, aber das einzige war mal ne Einführung zum Thema Bibel und dann noch Unterschiede Katholizismus-Protestantismus. Sonst sehr viel Islam, andere Religionen auch, ein paar eher allgemein philosophisch-ethische Themen, viel Diskussionen über alles mögliche, Tee, Kekse. War wie gesagt kaum anders zu machen. Katholischen Religionsunterricht gabs nicht, gab ja nur schätzungsweise 1 oder 2 Katholiken pro Jahrgang, auch Jahrgänge ganz ohne. Und die anderen evangelischen Schüler sind zur Christenlehre in der Gemeinde. In meinem Jahrgang war ich die einzige, die zu beidem ging.

 

Wie gesagt, übers Christentum wurde wenig gelernt, über das evangelische Christentum noch weniger. Aber immerhin wissen ein paar atheistisch erzogene Jugendliche jetzt bissel mehr über den Islam...da ist schon was dran. Lehrpläne werden in vielen Bundesländern gerade im Bereich wohl eher als unverbindliche Empfehlung gesehen.

 

Achja: die Christenlehre bei uns war auch katastrophal. Bei uns wurden Leute konfirmiert, die nicht mal das Vaterunser kannten.

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Und zuletzt: Nach Überwindung all dieser Schwierigkeiten ist die Religionsstunde die einzige Gelegenheit, mit den Schülern das zu besprechen, was ihnen unter den Nägeln brennt.

Das ist nun mal nicht das richtige Verständnis der heiligsten Dreifaltigkeit, sondern die Arbeitslosigkeit des Vaters, die Drogensucht der großen Schwester, die langersehnte Begegnung mit dem durch Scheidung verlorenen Elternteil am letzten Wochenende, das Entsetzen über die Inhalte der gestrigen Fernsehnachrichten usw.

In keinem Unterrichtsgegenstand sonst kommt derlei zur Sprache oder bekommt mehr Platz als für einen Nebensatz.

Soll ich als Religionslehrer zu den mir Anvertrauten sagen, dafür ist keine Zeit, wir müssen im Katechismus vorankommen?

Demzufolge gibt es zwar einen Lehrplan für dieses ordentliche Unterrichtsfach, aber ob man nicht etwas ganz anderes macht, liegt letztlich an den Schülern? Für die von Dir angesprochenen Probleme gibt es doch in solch katholischen Gebieten wie Österreich sicherlich Schulseelsorger, oder? Ich lese zumindest immer mal wieder diese Einsatzbezeichnung.

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Vielleicht stelle ich im Nachhinein zu große Ansprüche. Wenn ich allerdings so sehe, wieviel ich auch dort gelernt habe, ist schon erschreckend. Nen Konfirmationsvers, die 10 Gebote, die ein oder andere Passage. Das war's schon.

Na, Du Glücklicher. Immerhin habt Ihr die Gebote und einzelne Passagen zumindest erwähnt. Das ist nach meinen eigenen Erfahrungen in der evangelischen Kirche ein kaum noch erreichtes Maximalpensum.

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Ich empfehle die empirische Studie von Anton Bucher zum Religionsunterricht sowie die Lehrpläne zum Fach kath. Religion. Und wenn sie benotet ist, vielleicht auch meine Dipl.-Arbeit. :angry:

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Ich empfehle die empirische Studie von Anton Bucher zum Religionsunterricht sowie die Lehrpläne zum Fach kath. Religion. Und wenn sie benotet ist, vielleicht auch meine Dipl.-Arbeit. :angry:

Und was genau würde uns die empirische Studie sagen?

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Aus der konkreten Praxis (Klartext - ich unterrichte katholische Religion an einer kooperativen Gesamtschule in Hessen):

 

Die Lehrpläne in den einzelnen Stufen sehen vor, dass die wichtigsten Themen des christlichen Glaubens besprochen werden.

 

Wenn einer meiner Schüler von einem Reporterteam auf der Strasse aufgegriffen wird und danach gefragt wird

 

wer Jesus Christus ist,

was er gesagt und getan hat,

was das Reich Gottes ist,

wie unsere Gottesbilder sind,

was Sakramente sind,

warum es Propheten gab und wofür sie standen,

was die Schöpfungsberichte besagen und warum der Mensch sich fragen sollte, ob er alles tun darf, was er kann,

wie Menschen auf Gott vertrauen (Abraham),

welche Feste in der katholischen Kirche gefeiert werden und warum,

wie ein Kirchenjahr abläuft,

wie eine Kirche aussieht,

wie Menschen ihren Glauben lebten und leben (Heilige und Vorbilder),

warum die katholische Soziallehre zu Solidarität und Engagement aufruft,

wie Künstler zu allen Zeiten ihren Glauben in ihren Werken aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Architektur sowie Musik ausdrückten,

warum ein Christ seinen Glauben nicht im stillen Kämmerlein ganz für sich alleine und ohne jegliche Gemeinschaft sinnvoll leben kann,

warum es verschiedene christliche Konfessionen gibt und worin sich insbesondere die katholischen und evangelischen Christen unterscheiden,

was die Bibel ist und warum genau diese Bücher in ihr zu finden sind,

wie die Evangelisten arbeiteten,

wie das Christentum entstand,

wie andere Religionen entstanden (hier ist auch der Islam Thema) und was ihre Kennzeichen sind - besonderer Schwerpunkt in diesem Bereich ist die Frage der eigenen Standortbestimmung und der Toleranz gegenüber Menschen mit anderen Anschauungen,

 

und noch weitere Themen (die Liste ist nicht im Sinne einer zeitlichen Abfolge der Themen ab dem ersten Schultag bis zum Abgang zu verstehen sondern ist einfach eine Aufzählung),

 

dann weiss ich, dass meine Schüler dazu etwas sinnvolles antworten können.

 

Bei mir steht unser katholischer Glaube im Mittelpunkt. Und je älter die Schüler sind, desto mehr werden auch persönliche Glaubensfragen angesprochen - und zwar von den Schülern!!! Ich bin da zurückhaltend aber spätestens wenn die Firmvorbereitung in den Gemeinden läuft, kommen Fragen und daraus entstehen tolle Unterrichtsstunden.

 

Ich kann dem allgemeinen Gejammer nicht zustimmen. Ich finde zwar Schüler vor, die kaum noch religiöses Leben in der Familie kennen - aber daraus muss man das Beste machen: Wo nichts bekannt ist, kann viel Wissen vermittelt werden. :angry:

 

Für das Bundesland Hessen gesprochen finde ich den Lehrplan sehr gut und auch in der Praxis umsetzbar.

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Für das Bundesland Hessen gesprochen finde ich den Lehrplan sehr gut und auch in der Praxis umsetzbar.

 

Das gilt für den letzten aus Bayern, dem ich noch verpflichtet war, ebenfalls. (Der derzeit geltende ist auf den Internetseiten des KuMi zu finden und nachzulesen).

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Ich empfehle die empirische Studie von Anton Bucher zum Religionsunterricht sowie die Lehrpläne zum Fach kath. Religion. Und wenn sie benotet ist, vielleicht auch meine Dipl.-Arbeit. :angry:

Und was genau würde uns die empirische Studie sagen?

 

Einiges über die Akzeptanz des RU, über die Inhalte des RU, die behandelten Themenbereiche, über Schwierigkeiten und Probleme sowie Konsequenzen und Visionen.

 

Die repräsentative Studie für Deutschland ist im Handel aber auch auf den Internetseiten der DBK zu finden, meines Wissens müsste es auch eine österreichische Studie von Bucher geben.

 

Ich zitiere mal den letzten Absatz von Buchers Zusammenfassung (Bucher: Religionsunterricht zwischen Lernfach und Lebenshilfe, 2. Aufl. 2000, S. 150):

 

Religionsunterricht ist keine vergebliche Liebesmühe, trotz der vielen Schwierigkeiten, die ihn behindern, sei es schulintern (organisatorische Schwierigkeiten mit Kleingruppen), sei es schulextern (säkulares Umfeld, lädiertes Kirchenimage). Dass auch heutige SchülerInnen mit Namen wie Moses, Kain, Jesus und nicht zuletzt Gott etwas anfangen können, dass etliche der Zehn Gebote nach wie vor bekannt sind und mitunter handlungsleitend werden, dass sie über eine Semantik verfügen, um mit den letzten Fragen umzugehen, das ist angesichts der geringer gewordenen religiösen Sozialisation in den Familien ein wesentliches Verdienst der abertausend ReligionslehrerInnen, die sich in ihrem Beruf Tag für Tag engagieren.

 

Zur Motivation und zum Berufsbild des Religionslehrers hat außerdem Andreas Feige eine Reihe Untersuchungen herausgegeben, u.a. sehr interessante berufsbiographische Interviews.

bearbeitet von ramhol
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Ich habe mich sehr intensiv mit den nordrhein-westfälischen Lehrplänen auseinandersetzen müssen, v.a. mit dem der Realschule. Von einer Konzentration auf nicht-christliche Religionen kann dort keine Rede sein, der Islam z.B. gehört noch nicht mal zum Kernlehrplan. Im übrigen glaube ich, dass die Auseinandersetzung mit fremden Religionen durchaus auch der Auseinandersetzung mit der eigenen dienlich sein kann, wenn die Schüler dialogfähig gemacht werden sollen und dabei zwangsläufig auch zu eigenen Positionen finden bzw. den eigenen Standpunkt klären müssen.

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Ab dem Tag, an dem in islamischen Ländern, wie z.B. Saudi-Arabien, Kirchen gebaut werden dürfen, Moslems ohne Angst um ihr Leben den Glauben wechseln dürfen, die Bibel besessen und gelesen werden darf, die Weitergabe christlichen Glaubens möglich ist, ab dem Tag kann man anfangen über islamischen Religionsunterricht nachzudenken.

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Franciscus non papa
Ab dem Tag, an dem in islamischen Ländern, wie z.B. Saudi-Arabien, Kirchen gebaut werden dürfen, Moslems ohne Angst um ihr Leben den Glauben wechseln dürfen, die Bibel besessen und gelesen werden darf, die Weitergabe christlichen Glaubens möglich ist, ab dem Tag kann man anfangen über islamischen Religionsunterricht nachzudenken.

 

 

recht ist unabhängig davon zu gewährleisten, ob anderswo unrecht herrscht.

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