Catare Geschrieben 4. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 4. Juni 2007 (bearbeitet) War es eine Gotteserfahrung? oder habe ich nur einfach „Glück gehabt“ Zitat aus einem WDR-Beitrag: Eigentlich hätte es ein ganz normaler Arbeitstag werden sollen: Routiniert bereiteten sich am Morgen des 11. April 1996 die von einem Subunternehmer beauftragten Arbeiter vor, stellten ihr Bauzelt auf und begannen gegen Mittag mit ersten Schweißarbeiten, um Feuchtigkeitsschäden in den Dehnungsfugen der Flughafenzufahrt zu beseitigen. Doch der Auftakt des Millionenauftrags endete im Inferno: 17 Menschen kamen bei dem durch die Schweißarbeiten ausgelösten Brand am Düsseldorfer Rhein-Ruhr-Flughafen ums Leben, 88 wurden verletzt. Als diese katastrophe geschah war ich angestellter einer deutschen fluggesellschaft in düsseldorf am flughafen. Mein büro lag unmittelbarer über dem ort der brandursache. Da ich aber an diesem tag urlaub hatte und mich in frankreich aufhielt war ich zunächst von dieser katastrophe nicht betroffen. Ich weiss nicht ob ich ohne schaden, oder überhaupt lebend, aus meinem büro gekommen wäre! Was folgte war ein jahrelang andauerndes chaos. Normales arbeiten war lange zeit nicht möglich, da sämtliche akten und auch der pc durch dioxin kontaminiert waren! Ich habe in der vergangenheit oft darüber nachgedacht ob es gottes fügung war, dass ich an diesem urlaub hatte. War das eine gotteserfahrung, oder hab ich einfach nur glück gehabt? bearbeitet 4. Juni 2007 von Catare Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alice Geschrieben 4. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 4. Juni 2007 Ich habe in der vergangenheit oft darüber nachgedacht ob es gottes fügung war, dass ich an diesem urlaub hatte. War das eine gotteserfahrung, oder hab ich einfach nur glück gehabt? So lange Du Dich fragst, ob es eine Gotteserfahrung "war", war sie's wohl nicht. Ich würde Gotteserfahrung anders ansetzen: In der Dankbarkeit für jeden Tag meines Lebens, nachdem ich durch eine glückliche Fügung zur Zeit des Flughafenbrandes im Urlaub war. So sieht es inzwischen auch ein Polizist, der als Personenschützer genau zu jenem Tag und jener Stunde eingeteilt wurde, zu der sein Schutzbefohlener nebst einigen seiner Personenschützer von der RAF ermordet wurden. Er selbst war zwei Tage zuvor aus eigener Unachtsamkeit mit seinem Motorrad verunglückt, lag schwerst verletzt im Krankenhaus und bekam es lange nicht auf die Reihe, dass an seiner Stelle ein Kollege ermordet worden war. Heute setzt er den Tag danach als den Beginn eines neuen Lebens - mit Gotteserfahrungen - an. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 4. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 4. Juni 2007 Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn was würde der Kollege sagen, der an dem Tag für Dich eingesprungen ist und der eigentlich frei gehabt hätte: "Gott wollte, dass ich sterbe?" ... Ich kann den Schutz Gottes für mich nicht annehmen, wenn andere Menschen an meiner Stelle leiden müssen ... Laura Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Catare Geschrieben 5. Juni 2007 Autor Melden Share Geschrieben 5. Juni 2007 Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn was würde der Kollege sagen, der an dem Tag für Dich eingesprungen ist und der eigentlich frei gehabt hätte: "Gott wollte, dass ich sterbe?" ... Ich kann den Schutz Gottes für mich nicht annehmen, wenn andere Menschen an meiner Stelle leiden müssen ... Laura Gluecklicherweise, oder wenn du so willst "durch gottes fuegung" war auch mein kollege an diesm tag nicht im buero. Auch ich kann den schutz gottes fuer mich auf kosten anderer nicht annehmen. Aber dieses ereignis hat mich schon zum nachdenken gebracht, uebrigens war ich zu der zeit konfessionslos, es war aber nicht ausschlaggebend fuer meinen wiedereintritt in die kirche. Auch nach dem flughafenbrand hatte ich erlebnisse welche mich an die existenz gottes glauben lassen. Vielleicht hat das, was ich erlebt habe auch etwas mit schutzengeln zu tun, allerdings tue ich mich schwer an engel zu glauben. Was mir allerdings immer noch nicht ganz klar geworden ist, ist die bedeutung des begriffes gotteserfahrung. Ich hoffe durch die antworten zu meinem diskussionsbeitrag neue erkenntnisse zu sammeln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 5. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 5. Juni 2007 Ich finde dass Gotteserfahrungen etwas sehr individuelles sind. Es gibt Situationen, in denen ich mich Gott besonders nahe fühle, mich von ihm getragen und geschützt weiß und ich seine Zeichen in der Welt sehe. Das kann ich aber immer nur für mich selbst feststellen. Ich habe keine Möglichkeit einem anderen zu sagen: "Schau, jetzt kannst du Gott erfahren oder da hat Gott an dir gehandelt." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anfänger Geschrieben 5. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 5. Juni 2007 Gotteserfahrungen sind ein sehr schwieriges Thema. Einerseits sind ja alle unsere Erfahrungen primär einmal persönlich. Viele lassen sich zwar nachträglich irgendwie verifizieren, andere aber nicht. Andererseits ist Gott weder mathematisch noch sonst naturwissenschaftlich verifizierbar. Für das Übernatürliche hat der Mensch einen (mehr oder weniger ausgeprägten und geschulten) eigenen Sinn. Und drittens ist das Eingreifen Gottes in diese Welt für uns sozusagen nie "durchschaubar". Unsere Begrenztheit kann niemals die ganze Komplexität von Ursachen und Nebenursachen und Ursachen der Ursachen erfassen, und ebenso wenig alle Wirkungen und Nebenwirkungen und die Wirkungen der Wirkungen. Wir glauben aber, dass Gott dies kann. Ich persönlich bin nicht so schnell bereit irgend etwas als Gotteserfahrung (oder gar als Wunder) zu bezeichnen. Ich glaube an Gottes Vorsehung. Aber wie das genau funktioniert, das kann (und brauche) ich nicht zu wissen. Was ich mich bemühe, das ist, immer mehr dankbar zu werden Gott gegenüber, und zwar einfach für alles und jedes. Diese Dankbarkeit schenkt mir ganz persönliche Gotteserfahrungen, die ich also solche nicht beweisen, manchmal nicht einmal genau beschreiben kann. Was den konkreten geschilderten Fall betrifft. Ich würde auch hier Gott danken, und dabei vertrauen, dass, wenn es für mich kein Zufall war, so auch für den nicht, der vielleicht an meiner Stelle sterben musste. Was genau der Plan Gottes war, das werde ich erst in der Ewigkeit erkennen. Dann aber werde ich auch sehen, dass dies weder für mich, noch für den Anderen ungerecht war, ja, dass es unter Umständen für den Anderen die verdiente Heimkehr zu Gott war, während ich dafür noch viel zu wenig vorbereitet gewesen wäre. Gott ist, so glauben wir, in jeder Situation absolut gerecht und absolut barmherzig. Er kann dies, weil er allwissend und allmächtig ist. Verstehen können wir ihn nicht. Aber ihm danken jederzeit und für alles. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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