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Intinctio


In dubio

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Ich würde gerne wissen wann das Intinctio in die Kirchen Messe eingeführt wurde und aus welchem Grund dies geschah. Zudem interresiert es mich an welchem Ort es zum ersten mal erwähnt wird das es durchgeführt worden ist.

Es muss im Mittelalter eingeführt worden sein, jedoch bräuchte ich das Jahrhundert in dem es geschah.

Es könnte einerseits das Intinctio eingeführt worden ist um keine Krankheitserreger zu übertragen auf die Mitmenschen andererseits aber auch damit die Messe schneller abläuft oder auch beides.

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Dazu habe ich ein paar Zeilen in Josef Andreas Jungmann "Missarum Sollemnia", Band 2 der Ausgabe von 1962, Seite 476 gefunden. Für den lateinischen Ritus heißt es dort, daß dieses Verfahren zuerst bezeugt wird durch die 3. Synode von Braga (675), die es aber zurückweist. Über den Grund und die genaue Darreichungsform (wahrscheinlich ohne Löffel) sagt Jungmann nichts. Ebenso weist es die Synode von Clermont (1096) zurück. Es soll aber "in den nördlichen Ländern" sehr verbreitet gewesen sein, wie Jungmann schreibt. Er zitiert Johannes von Avranches (+ 1079), "De off. eccl." (PL 147,37), der betont, diese Weise würde angewendet non auctoritate sed summa necessitate timoris sanguinis Christi efflusionis, also in etwa: nicht, weil es Christus so vorgeschrieben hat, sondern wegen der hohen Notwendigkeit der Furcht, daß nicht das Blut Christi verschüttet wird.

Zur Vorschrift wird die Intinctio gemacht bei Regino (keine Zeitangabe) "De synod. causis" I, 70 (PL 132, 206), bei Burchard von Worms (+ 1025) "Decretum V, 9" (PL 140, 754) und bei Ivo von Chartres (+ 1116) "Decretum II, 19" (PL 161,165). Seit dem 12. Jahrhundert beginnt man im Abendland mehr und mehr auf die Kelchkommunion zu verzichten.

In den Riten des Ostens, besonders im byzantinischen, ist es bis heute die gewöhnliche Art, den Gläubigen die Kommunion zu reichen. Man taucht das eucharistische Brot in den Kelch mit dem hl. Blut und reicht so die hl. Kommunion mittels eines Löffelchens in den Mund. Diese Weise der Kommunionspendung war im Orient schon im 11. Jh. die vorherrschende.

Immer aber war die Sorge groß, daß bei der Darreichung der hl. Eucharistie nichts verschüttet wird oder verloren geht. Das hl. Blut gab man schon sehr früh in einen Spendekelch, und zwar so, daß gewöhnlichem Wein nur etwas vom hl. Blut zugegossen wurde, um damit die Gefahr der Verunehrung zu vermindern. Dieser Brauch ist schon in den frühesten römischen Meßordnungen bezeugt. Wohl nicht viel später kam eine zweite Praxis auf, das hl. Blut durch ein Saugröhrchen zu empfangen. So konnte auch nichts verschüttet werden.

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