Werner001 Geschrieben 16. Juli 2009 Melden Share Geschrieben 16. Juli 2009 Bei der Weihe wird ja immer wieder gern betont, dass es kein Recht auf Weihe gäbe, im Fall Pius XII könnte man aber, wenn man manche Pressure-Groups hört, meinen, es gäbe so etwas wie ein Recht auf Seligsprechung. Ich habe nicht den Eindruck, dass das gläubige Volk in nennenswertem Umfang Pius verehrt, eher scheint mir, dass es genau zwei Pressure-Groups gibt, die hier versuchen, mit der Kanonisierung Politik zu machen. Das sind zum einen die extremen Konservativen, die in ihm so etwas wie den "letzten rechtgläubigen Papst" sehen, bevor der Modernismus die Kirche überwältigt hat, das andere sind die Rechten, die meinen, man müsse ihn allein deswegen seligsprechen, weil Linke und Juden dagegen sind. Eine Kanonisierung ist ja vollkommen ohne jegliche Bedeutung für den Kanonisierten, wenn der im Himmel ist, ist er es auch ohne Kanonisierung, wenn nicht, wird ihn der Teufel auch nicht rauslassen, nur weil er kanonisiert wurde. Die Kanonisierung hat also nur für die eine Bedeutung, die noch auf dieser Erde weilen. Und da stellt es sich mir so dar, dass die, die Pius XII kanonisiert haben möchten, keine Identifikationsfigur zum Schaden der kirchlichen Einheit bekommen sollten, und dass das übrige gläubige Volk keinen gesteigerten Wert auf Pius XII als Identifikationsfigur legt. Es wäre also ein vollkommen überflüssige, ja sogar schädliche Kanonisierung. Man sollte vielleicht endlich wieder von dem Kanonisierungsunwesen der neueren Zeit abkommen (da feiert m. M. n. schlimmer Aberglaube fröhliche Urständ) und sollte hier zu guter alter Praxis zurückkehren, als eine Kanonisierung noch eine seltene Ausnahme war. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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