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Kirche der Zukunft


Werner001

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Das Rezept scheint mir nur darin zu liegen, dass die Kirche ihre eigene Glaubwürdigkeit in den Gemeinden vorlebt, was großteils auch geschieht und dass irgendwelche weiltfremden Prälaten zu moralischen Problemen nicht mehr Unsinn reden als unbedingt notwendig.
Hervorhebung von mir.

 

Lieber Wolfgang

 

Ich glaube zwar, dass die Glaubwürdigkeit in Gemeinden vorgelebt werden muss und dass sie sicherlich noch ausbaufähig ist. Aber, wie Du selbst schon fortfährst, glaubst auch Du nicht daran, dass dies allein genügen würde.

 

In anderen Foren bin ich oft auf das Konzept gestoßen: "Ach, das mit der Leitung ist doch alles weit weg. Wer was für die Glaubwürdigkeit der Kirche tun will, soll dies vor Ort tun."

 

Das ist zwar nett gemeint, aber ich habe da kein Vertrauen drauf. Die Kirche steht vor unübersehbaren inhaltlichen, argumentativen und soziologischen und strukturellen Problemen.

 

Damit sind Gemeinden völlig überfordert. Sie weichen größtenteils sogar davor aus - und nicht ganz zu Unrecht. Es für eine Mücke einfach blödsinnig, sich gegen einen daherbrausenden ICE-Zug zu werfen, um ihn in die richtige Richtung zu drängen.

 

Es ist auch so schwer, gegen den Vertrauensschwund zu agieren, weil er sich nur zum Teil in dem begründet ist, was die Kirche sagt. Zu einem meiner Meinung nach noch viel größeren Teil liegt er darin begründet, was die Kirche nicht sagt - Themen, zu denen sich die Menschen von der Kirche eine glaubwürdige und lebbare Antwort wünschen, die aber nicht kommt.

Das Problem sind eben nicht die Gemeinden, das Problem ist die Kirche als Ganzes.

Ich bin dafür das lebende Beispiel.

 

Eine Gemeinde zu finden wäre für mich kein Problem, davon gibt es genug, aber mein Bild von der Kirche ist zu katholisch für sowas, ich habe ein Problem mit einer Kirche, die aus lauter Gemeinden besteht, die alle tun was sie für richtig halten und die "Kirche" besteht nur auf dem Papier und aus dem Fähnchenwinken, wenn der Papst mal ins Land kommt oder die Gemeinde einen Ausflug nach Rom macht.

 

Eine solche Kirche erinnert mich an Freikirchen, die auch aus lauter lose verbundenen Gemeinden bestehen.... Das kann es aber nicht sein.

 

lange Rede kurzer Sinn, du hast völlig Recht Mecky, wenn du sagst, dass eine vorgelebte Glaubwürdigkeit in den Gemeinden zuwenig ist.

 

Werner

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Das Rezept scheint mir nur darin zu liegen, dass die Kirche ihre eigene Glaubwürdigkeit in den Gemeinden vorlebt, was großteils auch geschieht und dass irgendwelche weiltfremden Prälaten zu moralischen Problemen nicht mehr Unsinn reden als unbedingt notwendig.
Hervorhebung von mir.

 

Lieber Wolfgang

 

Ich glaube zwar, dass die Glaubwürdigkeit in Gemeinden vorgelebt werden muss und dass sie sicherlich noch ausbaufähig ist. Aber, wie Du selbst schon fortfährst, glaubst auch Du nicht daran, dass dies allein genügen würde.

 

In anderen Foren bin ich oft auf das Konzept gestoßen: "Ach, das mit der Leitung ist doch alles weit weg. Wer was für die Glaubwürdigkeit der Kirche tun will, soll dies vor Ort tun."

 

Das ist zwar nett gemeint, aber ich habe da kein Vertrauen drauf. Die Kirche steht vor unübersehbaren inhaltlichen, argumentativen und soziologischen und strukturellen Problemen.

 

Damit sind Gemeinden völlig überfordert. Sie weichen größtenteils sogar davor aus - und nicht ganz zu Unrecht. Es für eine Mücke einfach blödsinnig, sich gegen einen daherbrausenden ICE-Zug zu werfen, um ihn in die richtige Richtung zu drängen.

 

Es ist auch so schwer, gegen den Vertrauensschwund zu agieren, weil er sich nur zum Teil in dem begründet ist, was die Kirche sagt. Zu einem meiner Meinung nach noch viel größeren Teil liegt er darin begründet, was die Kirche nicht sagt - Themen, zu denen sich die Menschen von der Kirche eine glaubwürdige und lebbare Antwort wünschen, die aber nicht kommt.

Das Problem sind eben nicht die Gemeinden, das Problem ist die Kirche als Ganzes.

Ich bin dafür das lebende Beispiel.

 

Eine Gemeinde zu finden wäre für mich kein Problem, davon gibt es genug, aber mein Bild von der Kirche ist zu katholisch für sowas, ich habe ein Problem mit einer Kirche, die aus lauter Gemeinden besteht, die alle tun was sie für richtig halten und die "Kirche" besteht nur auf dem Papier und aus dem Fähnchenwinken, wenn der Papst mal ins Land kommt oder die Gemeinde einen Ausflug nach Rom macht.

 

Eine solche Kirche erinnert mich an Freikirchen, die auch aus lauter lose verbundenen Gemeinden bestehen.... Das kann es aber nicht sein.

 

lange Rede kurzer Sinn, du hast völlig Recht Mecky, wenn du sagst, dass eine vorgelebte Glaubwürdigkeit in den Gemeinden zuwenig ist.

 

Werner

 

 

 

Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

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Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

Das stimmt natürlich.

Aber:

Mit der in der gemeinde vorgelebten Glaubwürdigkeit kannst du Menschen von der Gemeinde überzeugen, aber nicht von der Kirche.

 

Werner

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Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

Das stimmt natürlich.

Aber:

Mit der in der gemeinde vorgelebten Glaubwürdigkeit kannst du Menschen von der Gemeinde überzeugen, aber nicht von der Kirche.

 

Werner

 

Wenn sie aber fehlt, gibt es überhaupt kein Überzeugen mehr.

Außerdem kann jeder nur dort etwas beitragen, wo er steht. Und die Haltung: erst wenn denen in Rom was Besseres einfällt, überlege ich mir, was ich tun kann, bringt auch nicht wirklich weiter.

 

Wie heißt der afrikanische Spruch: Viele kleine Leute, die viele kleine Schritte tun, werden das Angesicht der Erde erneuern (und das gilt mutuis mutandis sicher auch für die Kirche).

bearbeitet von Elima
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Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

Das stimmt natürlich.

Aber:

Mit der in der gemeinde vorgelebten Glaubwürdigkeit kannst du Menschen von der Gemeinde überzeugen, aber nicht von der Kirche.

 

Werner

Was genau schwebt Dir weiters vor?

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...

 

Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

Aber was wäre genug?

Vielleicht sollten wir einen Thread aufmachen "Kirche der Zukunft, Zukunft der Kirche", falls es ihn nicht schon gibt. Um mal eine Liste der sicher disparaten Vorschläge, Wünsche, Hoffnungen, Befürchtungen, usw. zu erhalten. Dann wird wenigstens sichtbar, was hier ständig implizit mitschwingt, nämlich das Bild der Kirche, wie man sie gerne hätte.

Dann können wir versuchen,

a.) die doch trotz aller Differenzen vorhandenen Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten

b.) zu prüfen, ob die Differenzen tatsächlich oder nur scheinbar vorhanden sind

c.) zu überlegen, wie wir trotz - oder gerade - wegen der (mehr oder weniger realen) Differenzen es schaffen, an einem Strang zu ziehen. Denn bedenkt, keiner ist unnütz, selbst wenn er uns nur die Grenzen unserer Liebesfähigkeit aufzeigt. Dann hamwer wenigstens einen guten Grund, noch mehr an uns zu arbeiten.

 

Alles was ich will, ist das die Menschen von uns Katholiken sagen: "Seht wie sie einander lieben!"

Das kann doch nicht so schwer sein!

AndreasB

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Es ist zu wenig. Aber ohne diese vorgelebte Glaubwürdikeit in den Gemeinden ist es schon überhaupt nichts.

Das stimmt natürlich.

Aber:

Mit der in der gemeinde vorgelebten Glaubwürdigkeit kannst du Menschen von der Gemeinde überzeugen, aber nicht von der Kirche.

 

Werner

Was genau schwebt Dir weiters vor?

Ich weiss es nicht.

Allerdings ist mein Eindruck, dass sich ein guter Teil der Katholiken resignierend damit abgefunden hat, das sich über die Gemeinde hinaus eh nicht viel machen lässt.

Diese Resignation, dieses "in unserer Gemeinde leben wir ja glaubwürdig, und was die da am Bischofssitz oder in Rom oder auch nur in der Nachbargemeinde treiben, ist uns wurscht", das darf nicht sein.

Die Bemühung um Glaubwürdigkeit darf nicht an der Tür der eigenen Pfarrkirche enden, wenn man nicht mittelfristig zu einem protestantischen Kirchenbild kommen will, bei dem die Gemeinde das wichtigste ist, und nicht die Kirche.

 

Werner

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Ich glaube, dass Gott da einmal jeden von uns zur Verantwortung zieht, und ob da der Hinweis "aber der Bischof (oder Papst) hat auch (nicht)" als Entschuldigung ausreicht, habe ich so meine Zweifel.

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...

 

Ich weiss es nicht.

Allerdings ist mein Eindruck, dass sich ein guter Teil der Katholiken resignierend damit abgefunden hat, das sich über die Gemeinde hinaus eh nicht viel machen lässt.

Diese Resignation, dieses "in unserer Gemeinde leben wir ja glaubwürdig, und was die da am Bischofssitz oder in Rom oder auch nur in der Nachbargemeinde treiben, ist uns wurscht", das darf nicht sein.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische! Was darf dann sein? Jedenfalls darf es nicht wurscht sein, was in Rom oder auch in der Nachbargemeinde getrieben wird.

 

Die Bemühung um Glaubwürdigkeit darf nicht an der Tür der eigenen Pfarrkirche enden, wenn man nicht mittelfristig zu einem protestantischen Kirchenbild kommen will, bei dem die Gemeinde das wichtigste ist, und nicht die Kirche.

 

Werner

Das protestantische Kirchenbild hat sich ja schon als Irrweg erwiesen, nur, wie soll eine - wie auch immer - 'bessere' Kirche aussehen, und wie soll das erreicht werden? Petitionen an die Bischöfe? Demonstrationen beim 'Urbi et Orbi'. Proteste an Pfingsten? Fester beten? Öfter wallen? Strenger beichten? Liturgischer tanzen?

Wie wurde das denn in früheren Tagen erreicht (als Negativbeispiel sei hier mal die Zulassung des Hexenglaubens erwähnt, als Positivbeispiel Fronleichnam)?

 

Any idea?

AndreasB

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...

 

Ich weiss es nicht.

Allerdings ist mein Eindruck, dass sich ein guter Teil der Katholiken resignierend damit abgefunden hat, das sich über die Gemeinde hinaus eh nicht viel machen lässt.

Diese Resignation, dieses "in unserer Gemeinde leben wir ja glaubwürdig, und was die da am Bischofssitz oder in Rom oder auch nur in der Nachbargemeinde treiben, ist uns wurscht", das darf nicht sein.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische! Was darf dann sein? Jedenfalls darf es nicht wurscht sein, was in Rom oder auch in der Nachbargemeinde getrieben wird.

 

Die Bemühung um Glaubwürdigkeit darf nicht an der Tür der eigenen Pfarrkirche enden, wenn man nicht mittelfristig zu einem protestantischen Kirchenbild kommen will, bei dem die Gemeinde das wichtigste ist, und nicht die Kirche.

 

Werner

Das protestantische Kirchenbild hat sich ja schon als Irrweg erwiesen, nur, wie soll eine - wie auch immer - 'bessere' Kirche aussehen, und wie soll das erreicht werden? Petitionen an die Bischöfe? Demonstrationen beim 'Urbi et Orbi'. Proteste an Pfingsten? Fester beten? Öfter wallen? Strenger beichten? Liturgischer tanzen?

Wie wurde das denn in früheren Tagen erreicht (als Negativbeispiel sei hier mal die Zulassung des Hexenglaubens erwähnt, als Positivbeispiel Fronleichnam)?

 

Any idea?

AndreasB

Ich habe keine Idee.

Als erstes wäre jedenfalls mal eine Entpolitisierung nötig, denn es trägt meiner Ansicht nach viel zur Unglaubwürdigkeit der kirche bei und hat schon immer dazu beigetragen, wenn Kirchenleute Politik betreiben statt das Evangelium zu verkünden.

 

Werner

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Als erstes wäre jedenfalls mal eine Entpolitisierung nötig, denn es trägt meiner Ansicht nach viel zur Unglaubwürdigkeit der kirche bei und hat schon immer dazu beigetragen, wenn Kirchenleute Politik betreiben statt das Evangelium zu verkünden.
Kann man das wirklich trennen?

 

Vllt. sollte man über die Mittel reden, aber ich denke schon, daß sich die Kirche nicht als Gesellschaftsgestalterin zurückziehen darf.

 

Das Evangelium ist ja nicht eine Sache der reinen Transzdenz. Es soll ja hier schon sichtbar werden - und das erfordert mMn auch politische Partizipation.

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Als erstes wäre jedenfalls mal eine Entpolitisierung nötig, denn es trägt meiner Ansicht nach viel zur Unglaubwürdigkeit der kirche bei und hat schon immer dazu beigetragen, wenn Kirchenleute Politik betreiben statt das Evangelium zu verkünden.
Kann man das wirklich trennen?

 

Vllt. sollte man über die Mittel reden, aber ich denke schon, daß sich die Kirche nicht als Gesellschaftsgestalterin zurückziehen darf.

 

Das Evangelium ist ja nicht eine Sache der reinen Transzdenz. Es soll ja hier schon sichtbar werden - und das erfordert mMn auch politische Partizipation.

Nein.

Die Kirche hat ihre Unschuld verloren, als sie sich nicht mehr daruf beschränken wollte, das Evangelium zu verkünden und vorzuleben, sondern als sie angefangen hat, es zu Gesetz im Land zu erheben.

Es ist wider den Geist des Evangeliums wenn man es zum politischen Gesetz machen will.

 

Werner

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Die Kirche hat ihre Unschuld verloren, als sie sich nicht mehr daruf beschränken wollte, das Evangelium zu verkünden und vorzuleben, sondern als sie angefangen hat, es zu Gesetz im Land zu erheben.

Es ist wider den Geist des Evangeliums wenn man es zum politischen Gesetz machen will.

?

 

Das klingt wieder so, als würde man sein Katholisch-sein an der Türe zum Wahlzimmer abgeben müssen.

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Die Kirche hat ihre Unschuld verloren, als sie sich nicht mehr daruf beschränken wollte, das Evangelium zu verkünden und vorzuleben, sondern als sie angefangen hat, es zu Gesetz im Land zu erheben.

Es ist wider den Geist des Evangeliums wenn man es zum politischen Gesetz machen will.

?

 

Das klingt wieder so, als würde man sein Katholisch-sein an der Türe zum Wahlzimmer abgeben müssen.

Nein.

Es gab mal eine Zeit, da hat es die Kirche als selbstverständlich angesehen, dass die staatlichen Gesetze einem vorschreiben, was man zu glauben hat.

Wer nicht das richtige glaubte, wurde abgeurteilt.

 

Das erscheint dem heutigen Gläubigen bis hinauf zum Papst absurd.

 

Ich denke, das wird in anderen Bereichen auch noch so werden, den Gläubigen bis hinauf zum papst wird es in ein paar hundert Jahren absurd vorkommen, dass die Kirche heute noch versucht, ihre Moralvorstellungen per Gesetz durchzudrücken.

 

Die große Frage ist jetzt, ob die Kirche, als sie davon Abstand genommen hat, den Glauben gesetzlich vorschreiben zu wollen, den Glauben aufgegeben oder verraten hat.

 

Die Piusbrüder und ähnliche sind dieser Meinung.

 

Ich glaube das allerdings nicht.

 

Und zum Beispiel bei Moralvorstellungen sehe ich das genau gleich.

 

Werner

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Ich denke, das wird in anderen Bereichen auch noch so werden, den Gläubigen bis hinauf zum papst wird es in ein paar hundert Jahren absurd vorkommen, dass die Kirche heute noch versucht, ihre Moralvorstellungen per Gesetz durchzudrücken.

Du verwechselst Ursache mit Wirkung:

 

Ursache: der Staat hatte immer ein Interesse daran fortzubestehen. Dazu braucht(e) er intakte Familien, welche für den Nachwuchs sorgten und die Pflege der Alten und Kranken übernahm.

 

Wirkung: Er verfolgte also die gleichen Ineteressen wie die Kirche und unterstützte ihre Anstrengungen die Familien zu sichern.

 

Aber heute, wo Sozialverträge als Grundlage der Gesellschaft gelten, braucht der Staat die Familien nicht mehr für seine soziale Solidarität (Krankenkase, Rentenversicherung). Als Konsequenz ist der Staat heute kaum daran interessiert, was seine Bürger in den Betten treiben und hat deshalb in dieser Angelegenheit seine Zusammenarbeit mit der Kirche eingestellt.

 

Wenn die Kirche ihren Kampf gegen die Unmoral fortsetzen will, so muß sie es in Zukunft allein tun — d.h. mit ihrer eigenen geistlichen Begründung. Und sie wird es ohne die Hilfe des Staates tun müssen, ganz sicher sogar gegen ihn.

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Da ich ja dazu angestiftet habe, mach ich mal den Anfang.

 

Priestertum in der Katholischen Kirche

  • die Messlatte für die Priesterberufung muss deutlich höher gelegt werden. Nicht, dass ich unzufrieden wäre, sondern ich setze da auf den in Tom Saywer so trefflich beschriebenen Zaunstreich-Effekt.
  • die Seelsorgeausbildung sollte auch eine Mediatorenausbildung enthalten
  • die Seelsorgeausbildung sollte auch eine Psychotherapieausbildung enthalten. Damit meine ich nicht, dass die Seelsorger therapieren sollen, sondern das sie in die Lage versetzt werden, zu erkennen, wenn ein Mensch über die Seelsorge hinaus therapeutische Hilfe benötigt
  • die aktiven Priester müssen unbedingt von dem ganzen Verwaltungskrempel befreit werden. Seelsorge und Liturgie müssen den größten Raum priesterlicher Arbeit einnehmen (>70%).
  • Seelsorge muss unbedingt unabhängig vom Bekenntnis der Bedürftigen geleistet werden, dies muss auch allgemein bekannt werden

Ich bin es gewohnt, mir die Finger zu verbrennen, deshalb:

Frauen in der katholischen Kirche

  • unbedingt erforderlich ist eine Aufwertung und stärkere Beteiligung der Frauen an der Kirche, d.h.
  • Aufwertung der Pfarrhaushälterin zur Seelsorge-Einheits-Managerin. Dann hat der Priester auch mehr Zeit für die Seelsorge. Dagegen spricht (nach dem was Benedikt XVI letztes Jahr im ZDF-Interview sagte), dass Geschäftsfähigkeit an die Weihe gebunden ist, das ist aber im Kanon festgelegt und mithin änderbar. Nicht änderbar ist, dass Johannes Paul II die Frauenordination "für alle Zeiten" ausgeschlossen hat. Das spricht aber keineswegs dagegen, dass Frauen auch leitende Funktionen in der Kirchenhierarchie einnehmen.
  • klares Bekenntnis der Kirche, dass Frauen und Männer durchaus unterschiedlich sind (so werde ich wohl niemals schwanger werden - um nur auf den eklatantesten Unterschied hinzuweisen), aber auf jeden Fall gleichwertig!

Katholischer Religionsunterricht

Glaubensleben (passiv)

  • sehr gut finde ich die mittlerweile (zumindest hier) überall stattfindenden Glaubenskurse. Mehr davon. Ein von Verwaltungsaufgaben entlasteter Priester kann dann auch mal 'spontane' Glaubenskurse zu aktuellen Themen abhalten, vor allem wenn die Predigt dazu nicht genügend Raum bietet.
  • sehr gut finde ich auch die Kurzkatechesen im Gottesdienst, manche Traditionen sind mittlerweile unverständlich geworden, da sie unreflektiert durch die Jahrhunderte getragen wurden, der Sinn und der Grund dabei aber abhanden kamen.
  • im Kirchenraum ausliegende 'Gottesdienst-Anleitungen', insbesondere bei Hochzeiten, Erstkommunionfeiern, Weihnachten, mit einer kurzen Erläuterung der Rituale (woher, warum, wozu), damit auch die Gottesdienste nur gelegentlich aufsuchende Gläubige und interessierte Nichtkatholiken den Sinn der Liturgie nachvollziehen können.
  • Entrümpelung der Heiligenviten. In vielen Beschreibungen vom Leben der Heiligen sind die knallheilig, dass sich jeder sagt: Das schaff ich nie! Es war sicher beste Absicht, die Heiligen als Vorbilder auf möglichst hohe Sockel zu stellen, leider wurde da das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Das es selbst den Heiligen nicht immer gelang, ihre Heiligkeit in allen Lebensbereichen mustergültig zu leben, ist erstens realistisch und zweitens auch für 'Normalgläubige' ein Anreiz zur Nachfolge, da man eben nicht quasi schon vorgeburtlich zur vollen Heiligkeit auflaufen muss, um diesen Weg zu gehen.
  • mehr Priesteraustausch. In einer Zeit der Globalisierung halte ich es für wichtig, die internationale Ausrichtung der römisch-katholischen Kirche immer wieder zu betonen. Ganz besonders in den Gemeinden

Glaubensleben (aktiv)

  • "die Sünde hassen, aber den Sünder lieben" kann ruhig noch ein wenig mehr ausgebaut werden.
  • arme Sünder als das sehen, was sie sind: arme Sünder. Aktive Hilfe bewirkt oft mehr als Ermahnungen.
  • offensiver Katholizismus, damit meine ich, den Alltag am Glauben ausrichten und zwar möglichst ohne Worte. Devise: handeln statt schwafeln

Das ist mir bis jetzt eingefallen, die Liste werde ich ggf. ergänzen.

 

Was ich mir wünsche!

Ich wünsche mir, dass jetzt bitte keine Diskussion über meine Listenpunkte vom Zaun gebrochen wird, sondern dass die werten Mitdiskutanten und -onkel erstmal ihre eigenen Punkte einbringen. Vielleicht sind ja die Mods so nett, dass sie da ein wenig ein Auge drauf haben?

Wenn dann mal einiges zusammengekommen ist, können wir darüber diskutieren, was ist Unfug, was ist sinnvoll, was ist kurzfristig machbar, was langfristig, usw. Vielleicht ist es auch sinnvoll, einen Stichtag zu setzen, ab dem die Materialsammlung abgeschlossen ist und die Diskussion beginnt.

Für diese Diskussion wünsche ich mir einen gelassenen und entspannten Umgang, auch wenn das Blut zu kochen anfängt. Es geht mir nicht darum, ein Patentrezept zu entwickeln oder die Kirche nach meinem Strich zu bürsten, sondern einmal Verständnis für individuelles Glaubensleben (damit ist nicht Beliebigkeit gemeint!) zu fördern und zum anderen zu zeigen, dass es trotz unterschiedlicher Auffassungen möglich ist, eine christliche katholische Gemeinschaft zu sein. Das soll eine Gelegenheit sein, die ganzen Glaubens-, Höllen-, Gerichts- und Gerechtigkeits- und Sonstwiekeulen mal in Reparatur zu geben und ordentlich warten zu lassen. Damit meine ich alle, auch mich.

 

Optimistisch

AndreasB

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Was ich mir wünsche!

Ich wünsche mir, dass jetzt bitte keine Diskussion über meine Listenpunkte vom Zaun gebrochen wird, sondern dass die werten Mitdiskutanten und -onkel erstmal ihre eigenen Punkte einbringen. Vielleicht sind ja die Mods so nett, dass sie da ein wenig ein Auge drauf haben?

Diskussion unerwünscht? Ein ungewöhnlicher Wunsch für ein Diskussionsforum.

Ich sehe zwar die Gefahr, dass die daran anschließende Diskussion sich in Details verzetteln und ausufern könnte, aber auf der anderen Seite befürchte ich, dass Deine Aufforderung, erstmal eigene Punkte einzubringen, die gesamte Diskussion abwürgt.

Ich fände es bedeutend sinnvoller, die Diskussion einfach laufen zu lassen, und was vom eigentlichen Thema zu weit wegführt, abzusplitten zu eigenen Themen.

 

 

Für diese Diskussion wünsche ich mir einen gelassenen und entspannten Umgang, auch wenn das Blut zu kochen anfängt. Es geht mir nicht darum, ein Patentrezept zu entwickeln oder die Kirche nach meinem Strich zu bürsten, sondern einmal Verständnis für individuelles Glaubensleben (damit ist nicht Beliebigkeit gemeint!) zu fördern und zum anderen zu zeigen, dass es trotz unterschiedlicher Auffassungen möglich ist, eine christliche katholische Gemeinschaft zu sein. Das soll eine Gelegenheit sein, die ganzen Glaubens-, Höllen-, Gerichts- und Gerechtigkeits- und Sonstwiekeulen mal in Reparatur zu geben und ordentlich warten zu lassen. Damit meine ich alle, auch mich.

 

Optimistisch

AndreasB

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Optimismus. :angry:

Schön wärs, wenn das klappen könnte.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Seit den letzten 40 Jahren macht doch eh Jeder, was er will.

Dementsprechend werden auch die Schreiben aus Rom aufgenommen: Juckt eh keinen.

Die Glaubwürdigkeit ist dahin.

Die Kirchen sind entvölkert und werden abgerissen.

Doch die Verantwortlichen halten weiter an dem Kurs: Ruinen schaffen ohne Waffen.

Diese Ruinen werden verteidigt bis aufs Messer von denjenigen, die Schuld an der Misere sind und diese in ihrer Verstocktheit nicht einsehen wollen!

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Seit den letzten 40 Jahren macht doch eh Jeder, was er will.

Dementsprechend werden auch die Schreiben aus Rom aufgenommen: Juckt eh keinen.

Die Glaubwürdigkeit ist dahin.

Die Kirchen sind entvölkert und werden abgerissen.

Doch die Verantwortlichen halten weiter an dem Kurs: Ruinen schaffen ohne Waffen.

Diese Ruinen werden verteidigt bis aufs Messer von denjenigen, die Schuld an der Misere sind und diese in ihrer Verstocktheit nicht einsehen wollen!

 

 

 

Ich denke nicht, dass viele Menschen mit dir in einer religiösen Gemeinschaft leben möchten. Wenn man liest, was du schreibst, bleibt nur noch das Klassikerzitat: da wendet sich der Gast mit Grauen. SCNR :ph34r:

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Ich denke nicht, dass viele Menschen mit dir in einer religiösen Gemeinschaft leben möchten. Wenn man liest, was du schreibst, bleibt nur noch das Klassikerzitat: da wendet sich der Gast mit Grauen.

Ach deshalb bleiben fast 90% der Sonntagsmesse fern!

Die haben sich mit Grauen, von dem abgewendet, was diese Sonntags in Form von sog Familiengottesdiensten etc. serviert bekommen!

Da haben sich auch ganz viele abgewandt und schlafen Sonntags lieber aus

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Ich denke nicht, dass viele Menschen mit dir in einer religiösen Gemeinschaft leben möchten. Wenn man liest, was du schreibst, bleibt nur noch das Klassikerzitat: da wendet sich der Gast mit Grauen.

Ach deshalb bleiben fast 90% der Sonntagsmesse fern!

Die haben sich mit Grauen, von dem abgewendet, was diese Sonntags in Form von sog Familiengottesdiensten etc. serviert bekommen!

Da haben sich auch ganz viele abgewandt und schlafen Sonntags lieber aus

 

 

 

Nein, das Verhalten vieler selbsternannter Glaubensverteidiger ist so abstoßend, dass ihr Christentum nichts anziehendes für andere hat. Bei uns sind die Familiengottesdienste gut besucht, die Menschen beten und singen begeistert mit. Nur für Leute wie dich scheint das belanglos zu sein. Ihr weint der Rosenkranz- und Maiandachtmesse nach, wo von einer echten Mitfeier der Messe nicht die Rede sein konnte. Starre ist Tod, nur Bewegung, auch Veränderung (ich spreche nicht vom radikalen Umbruch) ist ein Zeichen des Lebens. Ich liebe meinen Glauben und die Kirche, aber eine Koexistenz mit dir in einer Gemeinde würde meine Nächstenliebe auf eine so harte Probe stellen, dass ich froh wäre, Gott würde sie mir ersparen.

 

Deine Häme gegenüber allem, was dir nicht passt, könnte mich leicht zum Zorn reizen (und du weißt, was man mit dem machen soll, was zum Zorn reizt)

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Bei uns sind die Familiengottesdienste gut besucht, die Menschen beten und singen begeistert mit.

Ja, Fastnachtsveranstaltungen werden gut besucht. Da grölen und schunkeln die Leute mit.

Doch dies als Gebet zu bezeichnen ist schon blasphemisch!

 

Deine Häme gegenüber allem, was dir nicht passt, könnte mich leicht zum Zorn reizen (und du weißt, was man mit dem machen soll, was zum Zorn reizt)

Zorn bekomme ich in Familiengottesdiensten!

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Bei uns sind die Familiengottesdienste gut besucht, die Menschen beten und singen begeistert mit.

Ja, Fastnachtsveranstaltungen werden gut besucht. Da grölen und schunkeln die Leute mit.

Doch dies als Gebet zu bezeichnen ist schon blasphemisch!

 

Deine Häme gegenüber allem, was dir nicht passt, könnte mich leicht zum Zorn reizen (und du weißt, was man mit dem machen soll, was zum Zorn reizt)

Zorn bekomme ich in Familiengottesdiensten!

 

meine Güte, warum gehst du dann hin? Dein Vergleich ist übrigens unter aller Sau

bearbeitet von hansjo
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Bei uns sind die Familiengottesdienste gut besucht, die Menschen beten und singen begeistert mit.

Ja, Fastnachtsveranstaltungen werden gut besucht. Da grölen und schunkeln die Leute mit.

Doch dies als Gebet zu bezeichnen ist schon blasphemisch!

 

Deine Häme gegenüber allem, was dir nicht passt, könnte mich leicht zum Zorn reizen (und du weißt, was man mit dem machen soll, was zum Zorn reizt)

Zorn bekomme ich in Familiengottesdiensten!

 

 

 

Wenn du den Unterschied nicht sehen willst, kann ich dir auch nicht helfen. Ich weiß den Unterschied, weil ich beides kenne. Gegrölt wird in der Kirche nicht, wenigstens nicht dort, wo ich den Gottesdienst mitfeiere. Aber eine Trauerveranstaltung ist ein Gottesdienst auch nicht: "Siehe, wir kommen, kommen mit Jauchzen unsere Gaben zu bringen."

 

Kennste nicht, brauchste nicht. "Lasset die Kinder zu mir kommen!" (stammt sicher aus einem apokryphen Evangelium) Und von der Forderung Jesu: "daran soll die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe" weißt oder hältst du auch nichts, es ist sicher die späte Einfügung eines Kuschelchristen.:

bearbeitet von Elima
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Bei uns sind die Familiengottesdienste gut besucht, die Menschen beten und singen begeistert mit.

Ich kann mich auch nur wiederholen, dass bei uns der Gottesdienstbesuch stark angestiegen ist. Wir hatten bei der letzten Auswertung einen Anstieg auf 26%. Im Morgengottesdienst sind zwischen 100 und 250 Leuten (an Festtagen ist voll), abends sind es zwischen 150 und 250. Dazu jeden Morgen eine Messe und die üblichen Andachten etc. Sogar in die Jugendgottesdienste gehen ziemlich viele. Zweimal im Monat findet sogar ein Kleinkindergottesdienst statt - die Gemeinde lebt.

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