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Braucht die Kirche abgestorbene Priester?


Ennasus

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Vielleicht hätten wir mehr Priester, wenn jemand mal sagen würde, dass Priester sein Leben in Fülle ist. Dass das Spaß macht! Ich kenne welche, die finden das toll! (Das sind die Besten!)

 

Man kann keine Beziehung leben, wenn man nicht "Ich" sagen kann - das ist die Grundvorausetzung für das liebende "Du" zum anderen, auch zu Gott. Herrjeh, Mariamante: das Wort ist Fleisch geworden, der Ewige kam in unser Leben, er nahm einen Leib an, wie wir einen haben. Er aß und trank - er lebte! Und er lebt! Er ist auferstanden mit seinem Leib! Das Grab war leer. Hallelujah!

 

Nein - Gott will nicht, dass wir unser Ich, unser Selbst töten. Das wäre das Schlimmste, was wir ihm antun könnten. Denn er liebt ja gerade jeden von uns - so wie er ihn geschaffen hat. Du willst dieses Geschenk wegwerfen? JHWE, der "Ich bin", sagt zu Dir "Du bist"! Mehr noch: "Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist mein!" Wer bist Du, dass Du Gottes Eigentum "abtöten" willst?

 

Nein - was wir "abtöten" sollen, ist die Sünde - das, was unserem eigentlichen "Ich", das Gott geschaffen hat, im Wege steht. Das uns von diesem Selbst trennt. Das aber brauchen wir streng genommen nicht abzutöten: es ist nämlich schon tot: die Sünde ist der Tod in uns. Je mehr wir sie meiden, um so mehr leben wir "in Fülle"! Nämlich mit Gott. Das ist keine Last, das ist Lust. Das ist kein Kreuz, das ist Auferstehung.

 

Da fällt mir im Schwung des Schreibens ein: Vielleicht sind das die eigentlich Heiligen? Die, die in diesem Leben sozusgen schon auferstanden sind, weil sie das (zumindest weitgehend) überwunden haben, was sie von Gott trennt. Dann müsste man sie an ihrem inneren Leuchten erkennen (ich kenne einige wenige, bei denen man vermuten könnte - die ächzen aber nicht unter ihrem Kreuz, sondern ruhen in sich selbst.)

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An Escriva habe ich auch gedacht, was die "Abtötungen" angeht. Hier wird meiner Meinung nach ein Dualismus vertreten, der nicht katholisch und zudem schädlich für die Menschen ist. Zwar fordert auch Jesus eine Trennung "von der Welt", doch wurde diese Forderung missverstanden: Es kann nicht sein, dass ein Weltpriester zwar fromm ist, aber überhaupt kein Verständnis für seine Gemeinde hat.

Man soll die Sprache beim Wort nehmen: Abtöten im Zusammenhang mit Menschen kann nur etwas Mörderisches bedeuten. Wie immer es gemeint sein mag. Sprache verrät sich schon auch.

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Nein - was wir "abtöten" sollen, ist die Sünde - das, was unserem eigentlichen "Ich", das Gott geschaffen hat, im Wege steht.

die Frage ist dann, wie sehr manche Sünden schon zu unserem Ich gehören. Z.B. der Geiz oder der Neid. Wenn diese Sünde jemanden fest im Griff hat, dann ist sie ziemlich tief ins "Selbst" vorgedrungen.

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die Frage ist dann, wie sehr manche Sünden schon zu unserem Ich gehören. Z.B. der Geiz oder der Neid. Wenn diese Sünde jemanden fest im Griff hat, dann ist sie ziemlich tief ins "Selbst" vorgedrungen.

Dein Ich, verehrter Erich, ist das, was Gott sich gedacht hat, als er Dich schuf (WENN er sich denn dabei wirklich etwas gedacht haben sollte :angry: ).

 

Wenn Dich der Geiz oder der Neid so im Griff hat, dass er dieses "Ich" besetzt oder besser gesagt entstellt, dann machen diese Sünden gerade dieses Ich unkenntlich. Von denen sollst Du Dich trennen, keine Frage. Ich sagte es ja: die wären dann der Tod in Dir - das, was Dich am Leben in Fülle hindert. Das ist ja etwas anderes, als seinen armen irdischen Leib vorsätzlich kasteien, weil er ja - so kommt das ja auch in dem ominösen Gebet rüber - ganz was Böses ist. Nee, unser Leib ist so gut, dass der Herr ihn selber angezogen hat und uns zeigt, dass das Fleisch nicht dem Leben im Wege steht, sondern zum Leben berufen ist.

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die Frage ist dann, wie sehr manche Sünden schon zu unserem Ich gehören. Z.B. der Geiz oder der Neid. Wenn diese Sünde jemanden fest im Griff hat, dann ist sie ziemlich tief ins "Selbst" vorgedrungen.

Wenn mir ein Vollidiot ein Messer in den Bauch rammt, dann ist dieses Messer auch ziemlich tief in mich vorgedrungen und wird doch kein Teil von mir.

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WENN er sich denn dabei wirklich etwas gedacht haben sollte

als er mich schuf dachte er bei sich: Da fehlt noch jemand, der die Kuschelchristen ärgert :angry: lasset uns also den Erich schaffen...

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Wenn mir ein Vollidiot ein Messer in den Bauch rammt, dann ist dieses Messer auch ziemlich tief in mich vorgedrungen und wird doch kein Teil von mir.

Ja - so ist es.

 

Man könnte auch einen Bandwurm als Vergleich nehmen: der sollte zwar eliminiert werden, aber bitte nicht dadurch, dass man den Leib killt, in dem er sich breit gemacht hat.

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Wenn mir ein Vollidiot ein Messer in den Bauch rammt, dann ist dieses Messer auch ziemlich tief in mich vorgedrungen und wird doch kein Teil von mir.

Ja - so ist es.

 

Man könnte auch einen Bandwurm als Vergleich nehmen: der sollte zwar eliminiert werden, aber bitte nicht dadurch, dass man den Leib killt, in dem er sich breit gemacht hat.

In mir regt sich nunallerdings die Frage, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat. Wusste er all diese neuen Erkenntnisse, die oben beschrieben werden, nicht und hat sich furchtbar vertan? :angry:

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Wenn mir ein Vollidiot ein Messer in den Bauch rammt, dann ist dieses Messer auch ziemlich tief in mich vorgedrungen und wird doch kein Teil von mir.

Ja - so ist es.

 

Man könnte auch einen Bandwurm als Vergleich nehmen: der sollte zwar eliminiert werden, aber bitte nicht dadurch, dass man den Leib killt, in dem er sich breit gemacht hat.

In mir regt sich nunallerdings die Frage, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat. Wusste er all diese neuen Erkenntnisse, die oben beschrieben werden, nicht und hat sich furchtbar vertan? :angry:

Wußte ich gar nicht, dass Jesus einen Bandwurm hatte. Wollte er den in der Wüste loswerden?

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Wenn mir ein Vollidiot ein Messer in den Bauch rammt, dann ist dieses Messer auch ziemlich tief in mich vorgedrungen und wird doch kein Teil von mir.

Ja - so ist es.

 

Man könnte auch einen Bandwurm als Vergleich nehmen: der sollte zwar eliminiert werden, aber bitte nicht dadurch, dass man den Leib killt, in dem er sich breit gemacht hat.

In mir regt sich nunallerdings die Frage, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat. Wusste er all diese neuen Erkenntnisse, die oben beschrieben werden, nicht und hat sich furchtbar vertan? :angry:

Wußte ich gar nicht, dass Jesus einen Bandwurm hatte. Wollte er den in der Wüste loswerden?

wir sollten die kritschen Exegeten auf den Bandwurm ansetzen. Dann kommt dabei heraus, dass Christus nie die Kirche gewollt hat, sondern nur seinen Bandwurm loswerden wollte und die Sache mit der Nächstenliebe sich keinesfalls auf Bandwürmer bezogen werden darf.

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Man könnte auch einen Bandwurm als Vergleich nehmen: der sollte zwar eliminiert werden, aber bitte nicht dadurch, dass man den Leib killt, in dem er sich breit gemacht hat.

In mir regt sich nunallerdings die Frage, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat. Wusste er all diese neuen Erkenntnisse, die oben beschrieben werden, nicht und hat sich furchtbar vertan? :D

Wußte ich gar nicht, dass Jesus einen Bandwurm hatte. Wollte er den in der Wüste loswerden?

wir sollten die kritschen Exegeten auf den Bandwurm ansetzen. Dann kommt dabei heraus, dass Christus nie die Kirche gewollt hat, sondern nur seinen Bandwurm loswerden wollte und die Sache mit der Nächstenliebe sich keinesfalls auf Bandwürmer bezogen werden darf.

 

Wieso kritische Exegeten? :angry:

Das war Erich, der bei der Erwähnung eines Bandwurmes sich sofort die Frage stellte, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat.

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In mir regt sich nunallerdings die Frage, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat.

Vielleicht hatte er einen Bandwurm. :angry:

 

Nein, ernsthaft: es ist ja nix dagegen zu sagen, dass jemand durch Fasten sozusagen die Prioritäten setzt - dann ist aber der Sinn des Fastens nicht der Verzicht, sondern das, was ich dadurch gewinnen kann: Freiheit von Dingen, die zwar nicht in sich schlecht sind, aber es dann werden können, wenn ich sie zu weit vorne stehen. Aber als ordentlicher Kathole sage ich auch: wer wacker gefastet hat, der darf sich ebenso wacker nach der Fastenzeit an den Gaben des Herrn erfreuen.

 

Nach dem Fasten jedenfalls kommt bei Jesus die Versuchung des Teufels (zu der Papst benedikt in seinem Jesus Buch - aberhaupt empfehlenswert) eine feine Interpretation geschrieben hat. Und als Satan von ihm abließ, heißt es: "Und Engel kamen und dienten ihm." Ich wage die Vermutung, dass sie dem Herrn nicht nur verschimmelte Kartolffeln gebracht haben.

bearbeitet von ThomasB.
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Wieso kritische Exegeten? :angry:

Das war Erich, der bei der Erwähnung eines Bandwurmes sich sofort die Frage stellte, warum Jesus 40 Tage in der Wüste gefastet hat.

ich bin halt der kritischte der historischen kritischen Exegeten :D

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Franciscus non papa

klar erich, nur wie ist das genau mit den abgestorbenen? hab die noch bandwürmer? würmer sicher.....

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klar erich, nur wie ist das genau mit den abgestorbenen?

ich halt mich jetzt besser zurück :angry:

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Franciscus non papa

hm, ganz offen, sonst wäre das manchmal hilfreich, im mom ist das wohl eher nicht notwendig

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es ist ein grosser unterschied, wenn man aus liebe zu etwas tut, was unangenehm ist, aber dem betreffenden gut tut, als wenn man sozusagen ständig auf der ausschau ist, wo man sich selbst quälen könnte, nur damit man sich dann gut fühlen kann, weil man ja etwas "gutes und heiligmässiges" getan hat.
Weder ein Pfr. von Ars noch ein P.Pio (um zwei Beispiele von Priester zu nennen, die sich selbst und der Welt abgestorben waren) taten dies um sich gut und heilig zu fühlen: Sie taten es, um Seelen zu retten. Ein Wort von P.Pio das sicher hart klingt: "Das Ich stirbt nur unter Schlägen" - und gemeint ist sicher nicht jenes Selbst, das den Menschen und das Leben in Fülle ausmacht, sondern das "egoistische" Ich das sich so breit macht, dass es das wahre Leben zu verdrängen droht.
jesus will, dass wir das leben in fülle haben, und zwar nicht erst im jenseits.
Stimmt schon- aber könnte nicht jemand sagen: Dann haben sich Worte wie: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" nur so in die Bibel hinein- geschummelt. Und auch die Bergpredigt mit ihren harten Aussagen ( Selig die Trauernden etc.) sind eigentlich nicht beachtenswert. (Gibt es da nicht auch die Wehe- Rufe wie "Wehe euch, die ihr jetzt satt seid - also die Fülle des irdischen genießt?
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An Escriva habe ich auch gedacht, was die "Abtötungen" angeht. Hier wird meiner Meinung nach ein Dualismus vertreten, der nicht katholisch und zudem schädlich für die Menschen ist. Zwar fordert auch Jesus eine Trennung "von der Welt", doch wurde diese Forderung missverstanden: Es kann nicht sein, dass ein Weltpriester zwar fromm ist, aber überhaupt kein Verständnis für seine Gemeinde hat.

Man soll die Sprache beim Wort nehmen: Abtöten im Zusammenhang mit Menschen kann nur etwas Mörderisches bedeuten. Wie immer es gemeint sein mag. Sprache verrät sich schon auch.

wo stehen eigentlich die Worte: "Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren?
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Weder ein Pfr. von Ars noch ein P.Pio (um zwei Beispiele von Priester zu nennen, die sich selbst und der Welt abgestorben waren) taten dies um sich gut und heilig zu fühlen: Sie taten es, um Seelen zu retten. Ein Wort von P.Pio das sicher hart klingt: "Das Ich stirbt nur unter Schlägen" - und gemeint ist sicher nicht jenes Selbst, das den Menschen und das Leben in Fülle ausmacht, sondern das "egoistische" Ich das sich so breit macht, dass es das wahre Leben zu verdrängen droht.

Ich sehe, alle (außer Erich) sind sich einig, wie das Priesterbild aus dem Eingangsposting zu verstehen ist. Wir sind uns bloß noch nicht einig (und werden es auch nicht werden), wie das zu bewerten ist: Die einen finden einen solcherart abgestorbenen Priester schrecklich, für den anderen ist es das Idealbild des Priesters. Aber die Positionen sind zumindest eindeutig.

 

Jetzt müsste nur noch Erich sich klar positionieren: Will er sich dem Mariamanteschen Priesterbild (das auf einer bestimmten Deutung des Begriffs "abtöten" basiert) anschließen, oder will er das Wort "Abtöten" weiter schönreden (und damit der Mariamanteschen Deutung entgegentreten, obwohl es auf den ersten Blick so aussieht, als würde er sie stützen).

bearbeitet von Sokrates
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wo stehen eigentlich die Worte: "Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren?"

Im Lexikon selbstwidersprüchlicher Weisheiten?

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"Das Ich stirbt nur unter Schlägen"

 

Sprache verrät sich schon auch.
Du kennst doch die Bibel? Da wird Petrus mal Satan genannt, da wird vom Sterben des Weizenkorn gesprochen, davon dass nur Gewalttätige das Himmelreich an sich reissen usw. Ich halte daher die Aussage "Sprache verrät sich schon" für eine äußerst oberflächliche Zuordnung. Aber mit solchen Oberflächlichkeiten kann man möglicherweise bei vielen gut ankommen.
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Ich halte daher die Aussage "Sprache verrät sich schon" für eine äußerst oberflächliche Zuordnung.

Ich nicht. Es wurde ziemlich deutlich, was Du für einen idealen Priester hältst. Wir lassen uns das nicht weichspülen.

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Jetzt müsste nur noch Erich sich klar positionieren:

Ganz klar: Ich kenn und will beides.

 

Ich kenne mehrere Priester der petrusgemeinschaft, von denen manche sehr asketisch sind und bei der Auferstehung des Fleisches gleich liegen bleiben können, weil an ihnen nix drann ist. Aber dennoch habe ich mit diesen Herren sehr gute und hilfreiche Gespräche zu Lebensfragen führen können.

Ich kenn auch den Priester in modischen Kleidern, etwas wie ein Dandy - Frauenliebling mit mehreren Freundinnen (zölibatär natürlich) und ein Liebling der Gemeinde. Mit dem hatte ich auch schon harte Auseinandersetzungen in Glaubensfragen. Bei privaten Problemen würde ich allerdings nicht zu diesem gehen, denn er ist mir zu modisch und damit weltfremd (das auszuführen wäre hier zu lang)

 

Nun: ich will, dass es beide Arten von Priestern gibt - unvermischt - nebeneinander. Im Reiche Gottes muss es Paradiesvögel geben - aller Farben und keinen asketischen oder lieberalen Einheitsbrei!

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Wenn man Askese für sich als völlig normal ansieht braucht man nichts abzutöten. Dann fühlt man sich mit diesem Lebensstil eben wohl. Bei einigen Leistungssportlern scheint mir das z.B. so zu sein. Wenn man dagegen keine Lust auf einen asketischen Lebensstil hat sehe ich nicht viel Sinn darin, ihn sich irgendwie aufzuzwingen.

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