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Frage zum Katechismus


Janet1983

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Hallo Otti,

 

ja, ich habe schlampig formuliert. Es ist nicht Deine "Privatmeinung", sondern die einseitige Interpretation einer ganz bestimmten kleinen aber medienwirksamen Richtung innerhalb der katholischen Kirche (deren Position durch Namen wie "Tagespost" oder "Forum deutscher Katholiken" gut umrissen ist).

 

Sorry, Sokrates!

 

Deine erste Antwort habe ich jetzt erst gesehen, beantworte sie daher als dritte.

 

Ich bin kein Tagespost-Abonnent und habe da in zwei Jahren, glaube ich, drei Leserbriefe dringehabt. Wenn noch weitere Einsendungen von mir als Leserbriefe publiziert worden sein sollen (es gab noch einige statements per Mail an die Red.), so ist mir das selbst gar nicht aufgefallen! Ich lese die Tagespost nämlich nur, wenn ich sie irgendwo zu sehen kriege, z.B. in kirchl. Bibliotheken.

 

Ich harmoniere auch nicht mit Guido Horst, um das offen zu sagen. Vor fast zwanzig Jahren machte ich als eine Art "Praktikant" bei einem marianischen Kongress in Kevelaer mit. Als Jugendlicher noch reichlich harmlos, habe ich mich in einem Gespräch mit KNA-Redakteur Martin Thull zu einigen Details etwas kritisch vorgewagt. Guido Horst hatte einiges davon aufgeschnappt (ohne echte Kenntnis von der Belanglosigkeit der Unterhaltung) und den Vorgang dem IMAK-Vorsitzenden "gemeldet". Daraufhin gab es einen ziemlichen Krach und ich bin aus dem IMAK (dem ich damals als Kevelaerer Jugendlicher erst einige Monate angehörte) wieder ausgetreten.

 

Auf Biermeier's Plattform habe ich zugegebenermaßen sehr viel Zeit darauf verwendet, einzelne Artikel zu "konziliarisieren". Das Bemühen habe ich jetzt aber drangegeben, weil "Geist" mir mittlerweile mehrfach mit "Sperrung" gedroht hat.

 

Ich vertrete tatsächlich eine nahezu bedingungslos-unterwürfig römische Linie, aber in der vollen Bandbreite des Begriff, also einschließlich "populorum progressio" und "novus ordo". Ich habe mich a.a.O. mehrfach dafür ausgesprochen, in der liturgischen Frage nicht allzu dämlich "anti 68" zu argumentieren (cfr. Propst Dr. G. Goesche, Berlin). Denn wir sind bald 40 Jahre weiter! Das Geschreibsel in CiG 29/07 zum m.p. hielt ich allerdings für wenig zielführend. Angesichts solcher emotionaler Ausbrüche holt man dann vielleicht doch lieber wieder "Pascendi" aus dem Keller.

 

Es ist gar keine Frage, dass beim "Forum deutscher Katholiken" manche mit einem generationsbedingten "Phantomschmerz" mitmischen. Aber auch dazu muss ich vorsichtig urteilen, weil ich nur 1 mal so einen Kongress besucht habe, hingegen mehrere Katholikentage ("not amused"). Wir können das hier nicht alles im Detail abarbeiten.

 

Aber die "Parteilichkeit" im dt. Katholizismus, welche "Richtung" oder "Position" da jemand vertritt, ist doch wirklich sehr sehr schädlich.. Wahrscheinlich ein Nebenprodukt der ca. zehnfachen Hypertrophie des Kirchensteuersystems. (Die Kirche in Dtld. hat ungefähr zehnmal mehr Geld als in Italien und leistet vielleicht 10%? Vielleicht 3%? Außenwirkung, meine ich.) Von Pax Christi-Freunden werde ich in die dunkle rechte Ecke gerückt, weil Rosenkranzbeter. Von "Traditionsfreunden" werde ich als rücksichtsloser Modernist verunglimpft, weil ich J.H. Newman zitiere ("development") und freundliche Worte über das Opus Dei finde (das dort als Teil der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" gilt).

 

Man kann es wirklich nicht allen Recht machen.

 

Wahrscheinlich wäre allmählich ein mehrjähriges Bußschweigen angezeigt. Denn ein bisschen unheimlich ist es mir schon, dass mein "schlechter Ruf" sich bis zum kritischen Rationalismus zu Ulm rumgesprochen hat..

 

:angry:

bearbeitet von Otti
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Wahrscheinlich wäre allmählich ein mehrjähiges Bußschweigen angezeigt. Denn ein bisschen unheimlich ist es mir schon, dass mein "schlechter Ruf" sich bis zum kiritischen Rationalismus zu Ulm rumgesprochen hat..

 

:angry:

Nönö, umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich habe den Wikipedia-Artikel gelesen, fand ihn eher einseitig "ultramontan", und habe dann nach Gründen gesucht, warum der Artikel so ist, wie er ist. Da fand ich dann einen einzelnen Autor, der das meiste geschrieben hat, und nach dem Namen habe ich dann gegoogelt. Ich finde es jetzt eher spannend, mit Dir darüber diskutieren zu können.

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Auf Biermeier's Plattform habe ich zugegebenermaßen sehr viel Zeit darauf verwendet, einzelne Artikel zu "konziliarisieren". Das Bemühen habe ich jetzt aber drangegeben, weil "Geist" mir mittlerweile mehrfach mit "Sperrung" gedroht hat.

Hihi, das kann passieren. Wahrscheinlich bist Du auch noch medjugorje-kritisch. :angry:

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Das Christentum war aber zu jeder Zeit auch eine Kopfreligion. (Im Gegensatz zum Islam, wo fünfmal Beten reicht).

 

Schon gut. Aber der Katholizismus hat immer die Praxis der großen Zahl im Blick gehabt, m.E. beginnend mit der Abwehr der Gnosis.

 

Was nützt denn eine Geheimreligion, mag sie sich auch "Theologie" nennen?

 

Schon wieder eine unscharf-provokative Formulierung. Na schön. Aber ich bin nunmal kein Theologe, der das alles auffächert, bis kein Fazit mehr übrigbleibt.

 

Und das Fazit bleibt nunmal: Die wirklich gelebte Frömmigkeit, einschließlich "guter Werke", ohne die der Glaube tot ist. Ich könnte mir nichts darauf einbilden, mich "religiös hochstehend" zu fühlen, weil ich mich dazu herablasse, von Jesus eine gute Meinung zu haben.

 

Dominus Jesus! Et cum Ipso in monte.. (6. August 1978!)

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Wahrscheinlich bist Du auch noch medjugorje-kritisch. :D

 

Richtig. Ich habe im ganzen Leben noch keine Gelübde abgelegt, aber dass ich nicht nach M. fahren werde, das könnte ich beschwören..

 

:angry:

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Über Bischof Gaillot bitte ich, nebenan weiterzudiskutieren.

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Wahrscheinlich bist Du auch noch medjugorje-kritisch. :D

 

Richtig. Ich habe im ganzen Leben noch keine Gelübde abgelegt, aber dass ich nicht nach M. fahren werde, das könnte ich beschwören..

 

:angry:

Studienhalber würde ich mir das Treiben dort schon mal ansehen, jedoch ohne mich da in Träumereinen und Fantasien versetzten zu lassen. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß da so mache Spielchen gespielt werden, die für Gott sogar ein Ärgernis sein könnten.

 

Liebe Grüße

Josef Berens

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Kirchenhistoriker
Ich könnte mir sogar vorstellen, daß da so mache Spielchen gespielt werden, die für Gott sogar ein Ärgernis sein könnten.

 

Herrlich! Mit schlafwandlerischer Sicherheit erkennt das kritisch denkende Lehramt immer und überall Gottes Ärgernisse. Ob in Rom, Trier, Mainz oder woanders. :angry:

 

 

P.S.: Ich habe mit diesem "Wallfahrtsort" nix am Hut und möchte auch nicht, daß er zu einem solchen erhoben wird. Bin da ganz konservativ, früher Bornhofen, heute Weihrauchcity! Aber diese apodiktischen Urteile finde ich unsäglich.

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Vorweg: Ich kenne zu wenig aus dem "Holländischen Katechismus", um ihn beurteilen zu können. Tatsache ist aber, dass die Evolution weder dem Glauben an den Schöpfergott widerspricht, noch von der Katholischen Kirche abgelehnt wird.

 

Das sehe ich nicht so nonchalant eindeutig wie Du.

 

Es ist bekannt, daß viele, die den Glauben an einen Schöpfergott ablehnen, eine Evolutionstheorie vertreten (falls sie sich über solche Dinge Gedanken machen).

 

Es ist allerdings auch bekannt, daß die Kirche nicht jede Evolutionstheorie ablehnt.

 

Soweit ich mich (viel zu wenig) bisher damit beschäftigen konnte, scheint der Hauptunterschied zwischen der von der Kirche akzeptierten und der von Nichtreligiösen vertretenen Evolutionstheorie die Eigenschaft des Zufälligen zu sein. Eine Evolutionstheorie, die die unbedingte Zufälligkeit aller Entwicklungen des Lebens beinhaltet (und damit über einen methodischen Atheismus hinausgeht) dürfte meiner Erwartung nach kaum von der Kirche akzeptiert sein. Hingegen ist (wenn ich Kardinal Schönborn da richtig verstanden habe) die technische Seite der Evolutionstheorie durchaus akzeptiert, solange ihr Gesamtverlauf als in Gottes Schöpferhänden ruhend verstanden wird, wie auch immer sich das in Einzelheiten auswirkt und darstellen läßt.

 

Über die Unterschiedlichkeiten des Verständnisses der Evolutionstheorie hinwegzuschreiten und so zu tun, als sei das Verständnis dieses Begriffes immer das gleiche ist irreführend und vernebelt nur.

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Hingegen ist (wenn ich Kardinal Schönborn da richtig verstanden habe) die technische Seite der Evolutionstheorie durchaus akzeptiert, solange ihr Gesamtverlauf als in Gottes Schöpferhänden ruhend verstanden wird, wie auch immer sich das in Einzelheiten auswirkt und darstellen läßt.

 

Im Alltag ist die Funktion der "Evolutionstheorie" (ohne dass "die Leute" mehr darüber wissen als: es ist alles aus Zufall entstanden) oft nur die schnelle Entsorgung der Gottesfrage. Das wird weder dem Anspruch der Wissenschaft noch einer ernsthaften Religionskritik gerecht.

 

Das Kompendium des Katechismus von 2005 findet dazu ausgewogene Worte (Nr. 50-55).

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Jetzt versuche ich es noch mal mit den "zehn Punkten" des religiösen Bewusstseins der Gegenwart

 

1. kein Schöpfer (Evolution)

2. keine Sünde (Kontingenz)

3. keine Präexistenz (Pantheismus)

4. keine Sühne ("Humanismus")

5. keine Eucharistie (Gnosis)

6. keine Realpräsenz (Immanenz)

7. keine Gewissheit (Agnostizismus)

8. keine Weihe ("Demokratie")

9. kein Dogma (Subjektivismus)

10. keine Sittlichkeit ("Aufklärung")

 

1) Was traditionell Schöpfer genannt wurde, das ist eigentlich nur der unbegreifliche Urgrund der Entwicklung der Welt.

 

2) Was traditionell Sünde genannt wurde, das ist eigentlich nur nur die rätselhafte Fehlbarkeit menschlicher Grenzen.

 

3) "Vom Himmel hoch, da komm ich her" ist eigentlich nur ein Mythos.

 

4) Die Redeweise von der Erlösung des sündigen Menschen diente nur dazu, die Menschen in Dummheit, Not und Angst zu halten.

 

5) Nicht Gott kommt den Menschen wirklich entgegen, sondern nur einzelne, religiös begabtere Gemüter steigen zu einer tieferen Kenntnis dessen auf, was die Welt zusammenhält.

 

6) Daher müssen auch die traditionellen Sakramente als symbolisches Ritual gedeutet werden, die nur Unsagbares bezeichnen.

 

7) Das kirchliche Lehramt hinkt, nur aus seinem Selbstverständnis heraus, der Entwicklung des religiösen Bewusstseins immer nach, wird aber früher oder später Lehraussagen oder Strukturen rechtfertigen, die es heute noch verwirft.

 

8) Da in der Gemeinschaft der gottfreundlich Empfindenden niemand wirklich den Mysterien näherkommt, können auch kirchliche Ämter und Aufgaben nur jeweils nach Maßgabe dessen gestaltet werden, was die politische Gemeinde je nach dem derzeitigen Entwicklungsstand der Zivilisation vorgibt.

 

9) Besonders ärgerlich in der überlieferten Dogmatik ist die anstößige Redeweise vom "dreifaltigen" Gott, das antiquierte Festhalten an sakramentalen Wirkungen aus dem "Heilswerk" selbst und die mythischen Vorstellungen von der beseligenden Gottesschau der Seele nach dem Tod (und erst recht: dem "Fegefeuer").

 

10) Die heutige Begründung des sittlichen Verhaltens aus der Autonomie, der Selbstverantwortung heraus, wird das Zusammenleben der Menschen mehr bessern als es eine Moral des schlichten Gehorsams je leisten konnte.

 

Auch diese Langfassung "meiner" zehn Antipunkte ist immer noch nicht genügend, zu unsystematisch, aber gibt doch ungefähr die Hauptlinien eines "Katechismus der Gegenwart" an (freilich nur auf SPIEGEL- oder COSMOPOLITAN-Niveau).

 

Die Kardinalskommission zum Holländischen Katechismus hat mit ihren "zehn Punkten" schon damals die m.E. richtige Offensivlinie angezeigt. Ihr Monitum wurde jedoch faktisch ausgehebelt.

 

Damit begann um 1968 eine Abwärtsentwicklung der Katechese, die kaum zu leugnen ist.

Für mich, wie für viele, war der Ratzinger-Report von 1985 also eine Rettungstat.

 

"Die Kirche unter dem Wort Gottes feiert die Geheimnisse Christi zum Heil der Welt"

(so die Sondersynode 1985, die den Weltkatechismus in Auftrag gab).

bearbeitet von Otti
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Du mußt ja ziemlich von Dir selbst eingenommen sein und ob man da nicht vielleicht eher Mitleid mit Dir haben müßte. Was ich Fakten nenne sind welche, auch wenn Du diese vielleicht nicht zu erkennen vermagst. Mehr glaube nicht dazu sagen zu müssen.

Dennoch liebe Grüße und vielleicht kannst Du ja mal, in einer ruhigen Stunde, über Dich selbst nachdenden.

 

Josef Berens

 

Dies hat erstmal gar nichts mit mir zu tun, sondern einzig und allein mit DIR, deiner Wahrnehmung und deinem zwischenmenschlichen Agieren......

Siehst du nicht wenn andere deine ewigen Wiederholungen, leeren Phrasen usw bemängeln, lebst du in so einer Scheinwelt, dass du dies gar nicht mehr bemerkst, aber ich glaub ich vergeude nur meine Zeit, weil man bei dir das Gefühl hat man redet mit einer Wand......

Auch wenn Du meiner Argumentation offenbar nicht folgen kannst, sollten wir uns vielleicht doch wieder mehr dem doch sehr wichtigen Thema zuwenden.

 

Liebe Grüße

JOsef Berens

 

 

Welcher Argumentation und welchem Thema? :angry:

Ich darf Dich daran erinnern, daß es hier um Fragen zum Katechismus geht. Dazu dann auch schon ein Fakt, den Du sicherlich nicht widerlegen kannst. Bei dem Katechismus für die kath. Kirche, aus dem Jahre 2005 handelt es sich, soweit es darin um Dinge geht, die über das Evangelium hinaus gehen, um die rein persönliche Meinung des Herrn Ratzinger und nicht mehr und nicht weniger. Das gilt auch für seinen vermessenen Anspruch, Stellvertreter Gottes zu sein.

 

Liebe Grüße

Joswef Berens

(als einfacher,denkender Katholik)

Ach.

Den Anspruch, Stellvertreter Gottes zu sein, erhebt er nicht. Es heißt Stellvertreter Christi. Und zwar, wenn du auf den Kontext achtest, in seiner Eigenschaft als Mensch.

Und dann: Die "rein persönliche Meinung" des Herrn Ratzinger gibt der Katechismus nicht wieder. Weder vom Anspruch, noch von seiner tatsächlichen Genese her. Den hat schon eine Kommission verfasst, in der beispielsweise der gegenwärtige Erzbischof von Wien nicht ganz unbedeutend war.

Das ändert freilich nichts daran, dass er über weite Strecken hinter dem Stand der Diskussion in der heutigen Theologie herläuft, und dass er den Anspruch, den Glauben der ganzen Weltkirche getreulich abzubilden, nicht erfüllen kann.

Nichtsdestotrotz ist er ein von der Kirchenleitung approbiertes Werk und hat es allein deshalb schon verdient, nicht in Bausch und Bogen verworfen, sondern, falls nötig, Punkt für Punkt diskutiert zu werden.

Ich selber kann dabei nicht recht mithalten, ich hab nur oberflächlich hineingeschmökert.

 

Nebenbei: Der Satz vom approbierten und deshalb nicht in Bausch und Bogen zu verwerfenden Werk gilt uneingeschränkt auch für den sogenannten "Holländischen Katechismus", der allerdings mit einem bescheideneren und deshalb leichter zu erfüllenden Anspruch verfasst wurde. Ich werd ihn demnächst wieder lesen, um zu sehen, ob er wirklich noch so aktuell ist, wie ich denke. In der Erinnerung verklärt sich ja manches.

Vielleicht kann ich Dir auch noch den "Katechismus, der Feiheit athmet" von Jacques Gallot empfehlen.

 

Liebe grüße

Josef Berens

Schön. Jetzt weiß ich, was die Abkü bedeutet. Danke. :D

Werd ich mir bei Gelegenheit antun.

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Nebenbei: Der Satz vom approbierten und deshalb nicht in Bausch und Bogen zu verwerfenden Werk gilt uneingeschränkt auch für den sogenannten "Holländischen Katechismus", der allerdings mit einem bescheideneren und deshalb leichter zu erfüllenden Anspruch verfasst wurde. Ich werd ihn demnächst wieder lesen, um zu sehen, ob er wirklich noch so aktuell ist, wie ich denke. In der Erinnerung verklärt sich ja manches.

 

Der so gen. "Holländische Katechismus" erhielt am 1. März 1966 das "Imprimatur" von Kardinal Alfrink, Erzbischof von Utrecht. Das war keine vier Monate nach Abschluss des II. Vatikanum. Nach menschlichem Ermessen kann diese "Glaubensverkündigung für Erwachsene" mithin keine reife Frucht des Konzils sein.

 

Das Gezerre darum, ob mit Rücksicht auf römische Interventionen die Übersetzungen aufgeschoben werden sollten (dt. 1968) und die Ergänzungen auf Wunsch der Kardinalskommision eingearbeitet oder "beigelegt" werden sollten, lässt einen Drang nach Emanzipation ("Los von Rom!") erkennen, der in der Folgezeit überwiegend sehr schädlich war. In "Bausch und Bogen" wurde der so gen. Nieuwe Katechismus vom Vatikan nicht verworfen. Vielmehr wurden, im Gegenteil, die zehn Punkte, die von der Kardinalskommission beanstandet wurden, von der nachkonziliaren "Katechese" nonchalant übergangen. Das waren diese:

 

1. Einiges über den Schöpfergott

2. Die Menschen in Adam gefallen

3. Über das Bekenntnis zur Empfängnis Jesu aus der Jungfrau Maria

4. Über die von unserem Herrn Jesus Christus geleistete Genugtuung

5. Über das Kreuzesopfer und das Messopfer

6. Über die eucharistische Gegenwart und Verwandlung

7. Über die Unfehlbarkeit der Kirche und die Erkenntnis der geoffenbarten Geheimnisse

8. Über das amtliche oder hierarchische Priestertum und über die Lehr- und Hirtengewalt

9. Verschiedene Punkte aus der dogmatischen Theologie (Trinität, Sakramente, Seele)

10. Über einige Punkte der Sittenlehre (Sittengesetz, Ehemoral)

 

Diese sensiblen Bereiche hat das Konzil allesamt nicht dem freien Belieben preisgegeben.

Das ist alles nicht einfach, aber Ausklammern keine Lösung. Keine Lösung wäre diese:

 

1. kein Schöpfer (Evolution)

2. keine Sünde (Kontingenz)

3. keine Präexistenz (Pantheismus)

4. keine Sühne ("Humanismus")

5. keine Eucharistie (Gnosis)

6. keine Realpräsenz (Immanenz)

7. keine Gewissheit (Agnostizismus)

8. keine Weihe ("Demokratie")

9. kein Dogma (Subjektivismus)

10. keine Sittlichkeit ("Aufklärung")

 

Der holl. Katechismus hat das so nicht gemeint. Aber wo genau ist die Grenze zwischen neuem Ausdruck desselben Glaubens und "neuem Glauben"?

 

"Ich glaube an Aufklärung, Humanismus und Demokratie" überfordert diese Zentralbegriffe des modernen Bewusstseins, wenn sie über ihre relative Berechtigung auf der Ebene ihrer jeweilige Sachbereiche (wissenschaftliche Erkenntnis, unantastbare Personenwürde, politische Partizipation im Staat) ins Absolute erhoben werden.

 

Gottlob sind die deutsch-niederländischen Gebiete (und Frankreich?) wahrscheinlich die einzigen Weltgegenden, wo der Ratzingerhass zum "unfehlbaren" Dogma der Mehrheitstheologie avancierte. Aber wie lange noch? Angesichts des eklatanten Fehlschlags der "neuen" Katechese?

Um es kurz zu machen: Ich verstehe nicht, wovon du sprichst.

Von den 10 Punkten, die keine Lösung wären, ist mir nicht erinnerlich, dass sie in irgendeiner Form im Holl. Katechismus vorkämen.

Dass die ersten 10 Punkte nicht ausreichend behandelt seien, mag sein. Aufgefallen ist's mir nicht, und die Ergänzungen, die dem Buch ja beilagen, erschienen mir in jeder Hinsicht nichtssagend und bedeutungslos.

 

Aber, wie gesagt: Es ist ein Lebensalter her, dass ich's gelesen hab.

 

Es sind gar viele Früchte des Konzils nicht gereift. Gegner, als besonders Fromme getarnt, haben sie vorzeitig vom Baum gerissen und zertrampelt. Sie haben dreien von meinen vier Kindern das Glauben ausgetrieben und eine ganze Generation in spiritueller Verwüstung verdursten lassen. Manchmal fluche ich ihnen, Gott sei mir gnädig.

 

Ich kann den Josef schon verstehen, auch wenn ich mit seiner Art nicht besonders gut zurecht komme.

Aber das hatten wir schon.

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Es sind gar viele Früchte des Konzils nicht gereift. Gegner, als besonders Fromme getarnt, haben sie vorzeitig vom Baum gerissen und zertrampelt. Sie haben dreien von meinen vier Kindern das Glauben ausgetrieben und eine ganze Generation in spiritueller Verwüstung verdursten lassen. Manchmal fluche ich ihnen, Gott sei mir gnädig.

 

Das sind so Ansichtssachen. Mir sind die modernen Geistlichen überwiegend lächerlich vorgekommen; und das an einem so privilegierten Ort wie Kevelaer, der wirklich keine 'nachkonziliaren Stürme' kannte.

 

- "fromme Tarnung" klingt nach einem kriminellen Vorsatz

- "Glauben ausgetrieben" gleichfalls

- "spirtuelle Verwüstung" ??? (war auch großen Heiligen nicht fremd)

- "manchmal fluche ich"-- und kann nicht anders?

 

Das klingt, vorsichtig ausgedrückt, nach einer ziemlich aufwändig betriebenen Beschönigung der eigenen Biographie.

 

Ich hatte schon gestern die zehn "Anti-Punkte" zu präzisieren unternommen. Sie sind so nicht im Holl. Kat. enthalten (wie gesagt!), aber derselbe war hiergegen zu unscharf, pflaumweich, um zu "werben", statt zu überzeugen.

 

Und jedwede "Kattescheese" hernach auch!

 

Welche Früchte des Konzils sind nicht gereift?

Das klare Bekenntnis zur Papstkirche als conditio sine qua non des Episkopats?

Das klare Bekenntnis zur Jungfrau und Gottesmutter Maria, die dem pilgernden Gottesvolk als Zeichen der sicheren Hoffnung voranleuchtet? Mater ecclesiae!

Die allgemeine Berufung aller Getauften zur Heiligkeit?

Die Liturgie als Quelle und Höhepunkt allen kirchlichen Lebens?

Gebet und Opfer?

 

Es ist doch fast wurscht, wo man irgendeinen Konzilstext aufschlägt:

Für das heutige "religiöse Bewusstsein" klingt fast jeder Satz wie eine Botschaft aus einer anderen Zeit! Die Früchte des Konzils reifen erst in dem Maße, wie seine Aussage verstanden wird. Und die ist eben nicht: Deus sive natura sive substantia.. (Spinoza)

 

P. Twomey SVD hat neulich per DT klar gesagt: Humanae Vitae ist der Schlüssel..

 

Inzwischen ist es eine schon historisch fassbare REALITÄT, dass Paul VI. die WAHRHEIT gesagt hat. Der Großmut der Menschen reicht nicht aus, die Weitergabe des Lebens hochherzig genug anzugehen, wenn nicht jeder einzelne "eheliche Akt" sittlich gewürdigt wird, sondern nur die verantwortete Elternschaft bezogen auf die Ehe insgesamt.

 

Das ist längst keine moralphilosophische Spekulation mehr, sondern schlichte Alltagsrealität in Europa. Sicherlich wird bis ans Ende aller Tage rumgehurt, verhütet und abgetrieben. (Und gelogen, betrogen, gestohlen..) Aber die Kirche kennt die Sünde und nimmt sie nicht allzu tragisch. Aber die Wahrheit sagen wird man wohl noch dürfen.. Das ganze Geschrei des Essener Katholikentags von 1968 (ich habe es gestern nachgelesen) war doch das Geplärre des schuldigen Kindes, das den Ball längst durch die Fensterscheibe geschossen hatte.. Sich davon aber heftig distanziert!

 

Wäre HV ein lächerlicher fauxpas gewesen, die Zivilisation wäre kaltlächelnd darüber hinweggegangen. Der getroffene Hund bellt. In Wahrheit leuchtet es jedem unmittelbar ein, dass Liebe und Leben "irgendwie" zusammen gehören..

 

Sicherlich ist diese Pilgerschaft inmitten der spirituellen Verwüstung alles andere als einfach.. (Und die Sittlichkeit bereitet unterschiedlich viel Kummer..) Aber genau das steht auf jeder Seite des Evangeliums. AVE CRUX SPES UNICA.

 

Und das muss auch der Dreh- und Angelpunkt jedes Katechismus sein.

 

Holland ist heute eine besonders depressive und jüngst sogar durch Rechtsradikalismus bedrohte Gegend in Europa. Die Hervormde Kerk (einstmals so nobel!) sieht voraus, dass neben dem Islam nur der tapfere Minderheitskatholizismus als relevante Religion dort übrigbleiben wird (die der "getarnten Frommen", die dem Pastoralkonzil 1966-70 misstrauten), dem manche bereits einen 'Amsterdamer Frühling' (oder Vorfrühling) zutrauen. Aber gegen den ''Nieuwe''..

 

"Das Weizenkorn muss sterben.." Nicht jedes Lied von Huub Oosterhuis ist schlecht, nicht jede Passage des "Holländischen" häretisch.. Prüft alles, behaltet das Gute.

 

Ich aber singe gern: "Gegrüßet seist Du Königin.."

bearbeitet von Otti
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Kirchenhistoriker

 

Es sind gar viele Früchte des Konzils nicht gereift. Gegner, als besonders Fromme getarnt, haben sie vorzeitig vom Baum gerissen und zertrampelt. Sie haben dreien von meinen vier Kindern das Glauben ausgetrieben und eine ganze Generation in spiritueller Verwüstung verdursten lassen. Manchmal fluche ich ihnen, Gott sei mir gnädig.

 

Das sind so Ansichtssachen. Mir sind die modernen Geistlichen überwiegend lächerlich vorgekommen; und das an einem so privilegierten Ort wie Kevelaer, der wirklich keine 'nachkonziliaren Stürme' kannte.

 

- "fromme Tarnung" klingt nach einem kriminellen Vorsatz

- "Glauben ausgetrieben" gleichfalls

- "spirtuelle Verwüstung" ??? (war auch großen Heiligen nicht fremd)

- "manchmal fluche ich"-- und kann nicht anders?

 

Das klingt, vorsichtig ausgedrückt, nach einer ziemlich aufwändig betriebenen Beschönigung der eigenen Biographie.

 

Ich hatte schon gestern die zehn "Anti-Punkte" zu präzisieren unternommen. Sie sind so nicht im Holl. Kat. enthalten (wie gesagt!), aber derselbe war hiergegen zu unscharf, pflaumweich, um zu "werben", statt zu überzeugen.

 

Und jedwede "Kattescheese" hernach auch!

 

Welche Früchte des Konzils sind nicht gereift?

Das klare Bekenntnis zur Papstkirche als conditio sine qua non des Episkopats?

Das klare Bekenntnis zur Jungfrau und Gottesmutter Maria, die dem pilgernden Gottesvolk als Zeichen der sicheren Hoffnung voranleuchtet? Mater ecclesiae!

Die allgemeine Berufung aller Getauften zur Heiligkeit?

Die Liturgie als Quelle und Höhepunkt allen kirchlichen Lebens?

Gebet und Opfer?

 

Es ist doch fast wurscht, wo man irgendeinen Konzilstext aufschlägt:

Für das heutige "religiöse Bewusstsein" klingt fast jeder Satz wie eine Botschaft aus einer anderen Zeit! Die Früchte des Konzils reifen erst in dem Maße, wie seine Aussage verstanden wird. Und die ist eben nicht: Deus sive natura sive substantia.. (Spinoza)

 

P. Twomey SVD hat neulich per DT klar gesagt: Humanae Vitae ist der Schlüssel..

 

Inzwischen ist es eine schon historisch fassbare REALITÄT, dass Paul VI. die WAHRHEIT gesagt hat. Der Großmut der Menschen reicht nicht aus, die Weitergabe des Lebens hochherzig genug anzugehen, wenn nicht jeder einzelne "eheliche Akt" sittlich gewürdigt wird, sondern nur die verantwortete Elternschaft bezogen auf die Ehe insgesamt.

 

Das ist längst keine moralphilosophische Spekulation mehr, sondern schlichte Alltagsrealität in Europa. Sicherlich wird bis ans Ende aller Tage rumgehurt, verhütet und abgetrieben. (Und gelogen, betrogen, gestohlen..) Aber die Kirche kennt die Sünde und nimmt sie nicht allzu tragisch. Aber die Wahrheit sagen wird man wohl noch dürfen.. Das ganze Geschrei des Essener Katholikentags von 1968 (ich habe es gestern nachgelesen) war doch das Geplärre des schuldigen Kindes, das den Ball längst durch die Fensterscheibe geschossen hatte.. Sich davon aber heftig distanziert!

 

Wäre HV ein lächerlicher fauxpas gewesen, die Zivilisation wäre kaltlächelnd darüber hinweggegangen. Der getroffene Hund bellt. In Wahrheit leuchtet es jedem unmittelbar ein, dass Liebe und Leben "irgendwie" zusammen gehören..

 

Sicherlich ist diese Pilgerschaft inmitten der spirituellen Verwüstung alles andere als einfach.. (Und die Sittlichkeit bereitet unterschiedlich viel Kummer..) Aber genau das steht auf jeder Seite des Evangeliums. AVE CRUX SPES UNICA.

 

Und das muss auch der Dreh- und Angelpunkt jedes Katechismus sein.

 

Holland ist heute eine besonders depressive und jüngst sogar durch Rechtsradikalismus bedrohte Gegend in Europa. Die Hervormde Kerk (einstmals so nobel!) sieht voraus, dass neben dem Islam nur der tapfere Minderheitskatholizismus als relevante Religion dort übrigbleiben wird (die der "getarnten Frommen", die dem Pastoralkonzil 1966-70 misstrauten), dem manche bereits einen 'Amsterdamer Frühling' (oder Vorfrühling) zutrauen. Aber gegen den ''Nieuwe''..

 

"Das Weizenkorn muss sterben.." Nicht jedes Lied von Huub Oosterhuis ist schlecht, nicht jede Passage des "Holländischen" häretisch.. Prüft alles, behaltet das Gute.

 

Ich aber singe gern: "Gegrüßet seist Du Königin.."

 

Mir voll aus dem Herzen gesprochen! Kann ich alles unterschreiben. Auch wenn ich in Liturgiefragen nicht vollständig Deiner Meinung bin.

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