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Pastoral und Liturgie in Gegenwart und Zukunft


Wencke

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Nebenbei: wieso werden Kirchenchöre eigentlich nur noch so selten eingesetzt?

 

Weil es keine mehr gibt bzw. die Besetzung durch Überalterung immer schlechter wird, so dass sie entweder nicht mehr auftreten können oder aber nicht mehr wirklich zum Anhören sind?!

 

Und verzeiht die Frage einer Unwissenden: was versteht Ihr unter Neokatechumenat? :angry:

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Und verzeiht die Frage einer Unwissenden: was versteht Ihr unter Neokatechumenat? :angry:
Schau mal hier nach. :D
Ich glaube Platonas Berichte hier im Forum sind noch interessanter.

 

Merci, werde mir mal beides zu Gemüte führen. Ich weiß noch, dass es hier schon mal eine Diskussion zu dem Thema gab, mit der ich aber mangels Hintergrundwissen relativ wenig anfangen konnte.

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In Zeiten der Priesterknappheit bekommt man es nicht mehr hin, dass in jeder Kirche an jedem Wochenende mehrere Gottesdienste gefeiert werden. Da müssen sich die Verantwortlichen schon für eine Form entscheiden. Klar könnte man da auch von Sonntag zu Sonntag durchwechseln. Am 1. So im Monat ist lateinisches Hochamt, am 2. Kindermesse, am 3. Jugendmesse, am 4. Frauengemeinschaftsmesse. Dann wirst du aber schnell die Situation haben, dass jedes Gemeindemitglied nur noch einmal pro Monat in die Kirche kommt, weil es sich durch die anderen Messen nicht angesprochen fühlt.

 

Im ländlichen Raum wird man (wie schon heute) versuchen müssen, jeden Sonntag einen Mix aus allem zu fahren. Also eine Messe mit Gotteslobliedern und NGL, immer mal wieder mit lateinischem Ordinarium und einer Predigt, der sowohl Erwachsene als auch Kinder folgen können.

Ah ja.

 

Wieso zum Henker müssen es denn diese Extravaganzen sein? Wieso kann man nicht einfach des Sonntags eine saubere Messe in der ordentlichen Form feiern (meinentwegen auch mit NGL einmal im Monat) und sich Latein z. B. für die Feste und Hochfeste reservieren, und Krippenspiele z.B. auf Kindergottesdienste (die ja nicht unbedingt zwangsläufig Meßfeiern sein müssen) beschränken?

 

Was die "Anlassmessen" (Schützenfest, Cäcilienfest, Kolping, Firmandenvorstellung, etc.) angeht so ist die Zahl dieser Termine ja doch eher überschaubar, so daß man die durchaus "individueller" gestalten kann (zumal man in eine "gestaltete" Messe ja durchaus ein gutes Gebetbuch mitnehmen kann ...)

 

(...)

 

Nebenbei: wieso werden Kirchenchöre eigentlich nur noch so selten eingesetzt?

Schützenfest, ... Kolping... Also, ich fürchte, sowohl die Schützen als auch die Kolpingsleute werden eine relativ festgefasste Meinung darüber haben, wie IHR Gottesdienst ablaufen soll. Ob die sich auf Experimente zur Erreichung Fernstehender einlassen? Für wahrscheinlicher halte ich, dass die sagen: "Dafür habt ihr die übrigen 364 Tage im Jahr Zeit!"

 

Aber vielleicht sind es tatsächlich solche einmal jährlich auftreffenden Termine, an denen man Fernstehende noch am ehesten erreichen und motivieren könnte, auch die "Sprache" der Sonntagsliturgie zu "erlernen".

Man kennt mich: Mein Leib- und Magen-Thema ist in diesem Zusammenhang: Erntedank. Doch diesmal bin ich wirklich nicht mit diesem Gedanken eingestiegen.

 

Ich fand nur gerade das Zusammentreffen

- der eimmaligen "Events" "Schützenfest, Cäcilienfest, Firmandenvorstellung" (Kolpingsleute treffen sich ja wohl öfter im Jahr) einerseits und

- Deiner auf die mangelnde Anziehungskraft von Kirchenchören / Kirchenchor-Proben verweisenden Frage erhellend.

 

Man sagt immer, die Kirche biete eine Art kulturell-psychosozialer Rundum-Versorgung, und Mitmachen würde seit dem II. Vatikanum ja soooo groß geschrieben. Nun scheint die Top-Mitmach-Gelegenheit "Kirchenchor" ihre besten Tage hinter sich zu haben.

Nun, Kirchenchöre gab es schon vor dem Vatikanum. Hat das Konzil sie womöglich nicht in ausreichendem Maße erreicht? Ich frag mal so, denn dieser Befund ist mir neu. Zwar weiß man von mir, dass ich Kirchenchöre schon immer als die denkbar geschlossenste Veranstaltung wahrgenommen habe, aber auch das war wirklich kein für heutige Postings irgendwie vorgesehener Gedanke.

 

Ich sitze hier über einer Zusammenschau dieses Threads und habe mir überlegt, ob ich den Link zu den Sinus-Milieus noch einmal posten soll, aber ich sehe den Sinn nicht.

 

Vielleicht sind one-issue-Treffen tatsächlich nur für die Einführungszeit was.

Kirchenchor-Neulingen müsste man demnach ein zweites Standbein in der Gemeinde anbieten und evtl. schaffen.

Vielleicht sind Kirchenchor-Neulinge die "Kandidaten"gruppe für Milieuforschung vor Ort.

bearbeitet von Wencke
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Schützenfest, ... Kolping... Also, ich fürchte, sowohl die Schützen als auch die Kolpingsleute werden eine relativ festgefasste Meinung darüber haben, wie IHR Gottesdienst ablaufen soll. Ob die sich auf Experimente zur Erreichung Fernstehender einlassen? Für wahrscheinlicher halte ich, dass die sagen: "Dafür habt ihr die übrigen 364 Tage im Jahr Zeit!"
Und auch Schützen- und Kolpingsmesse sind hin und wieder - nun ja - doch eher experimentell. Aber wie gesagt: bei einer überschaubaren Menge solcher Aktionen im Jahr habe ich auch mit Experimenten kein Problem.

 

Aber vielleicht sind es tatsächlich solche einmal jährlich auftreffenden Termine, an denen man Fernstehende noch am ehesten erreichen und motivieren könnte, auch die "Sprache" der Sonntagsliturgie zu "erlernen".

Man kennt mich: Mein Leib- und Magen-Thema ist in diesem Zusammenhang: Erntedank. Doch diesmal bin ich wirklich nicht mit diesem Gedanken eingestiegen.

Nun ja - ich hatte hier mal die Erfahrungen aus einer Karnevalsmesse gepostet mit einem "unkonventionellen" Sündenbekenntnis (ich glaube es war "wir sind alle kleine Sünderlein") - ob das einen Fernstehenden anregt sich mit der Liturgie auseinanderzusetzen wage ich doch sehr zu bezweifeln.

 

Ich fand nur gerade das Zusammentreffen

- der eimmaligen "Events" "Schützenfest, Cäcilienfest, Firmandenvorstellung" (Kolpingsleute treffen sich ja wohl öfter im Jahr) einerseits und

- Deiner auf die mangelnde Anziehungskraft von Kirchenchören / Kirchenchor-Proben verweisenden Frage erhellend.

Inwiefern erhellend? Ich hatte nur eine Assoziationskette über Cäcilienfest zu den Messen meiner Kindheit. Meine Mutter war im Kirchenchor und war glaube ich mind. einmal im Monat im Einsatz.

 

Man sagt immer, die Kirche biete eine Art kulturell-psychosozialer Rundum-Versorgung, und Mitmachen würde seit dem II. Vatikanum ja soooo groß geschrieben. Nun scheint die Top-Mitmach-Gelegenheit "Kirchenchor" ihre besten Tage hinter sich zu haben.

Nun, Kirchenchöre gab es schon vor dem Vatikanum. Hat das Konzil sie womöglich nicht in ausreichendem Maße erreicht? Ich frag mal so, denn dieser Befund ist mir neu. Zwar weiß man von mir, dass ich Kirchenchöre schon immer als die denkbar geschlossenste Veranstaltung wahrgenommen habe, aber auch das war wirklich kein für heutige Postings irgendwie vorgesehener Gedanke.

Das größere Problem dürfte heute auch sein, daß Kirchenchöre doch ein eher verstaubtes Image haben. Das liegt 1. am Repartoire, 2. am Altersschnitt (vor 30 Jahren lag der Schnitt im Chor meiner Mutter schätzungsweise bei 45 - heute dürfte das Durchschnittalter in einem normalen Kirchenchor bei 75 liegen ...)

 

Das Schlimme ist eigentlich: es gibt ja junge Chöre die moderne geistliche Musik machen (ich durfte mal Auszüge aus der Wilson-Messe hören - echt gut) aber die sind eher rar gesät.

 

Noch dazu gibt es (ob nun durch DSDS oder Popstars forciert oder ausgebremst) unter den jüngeren (also mein Alter abwärts) die irrige Annahme man müsste weiß Gott wie singen können.

 

Vielleicht sind one-issue-Treffen tatsächlich nur für die Einführungszeit was.

Kirchenchor-Neulingen müsste man demnach ein zweites Standbein in der Gemeinde anbieten und evtl. schaffen.

Vielleicht sind Kirchenchor-Neulinge die "Kandidaten"gruppe für Milieuforschung vor Ort.

Zumindest eine sehr überschaubare Testgruppe.
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Nun ja - ich hatte hier mal die Erfahrungen aus einer Karnevalsmesse gepostet mit einem "unkonventionellen" Sündenbekenntnis (ich glaube es war "wir sind alle kleine Sünderlein") - ob das einen Fernstehenden anregt sich mit der Liturgie auseinanderzusetzen wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Karnevalsmesse - Flo, ich meine, die Spaßgesellschaft gibt es nicht und gab es nie! Da hat die Kirche eine Antwort auf eine Diagnose versucht, die bei näherer Betrachtung ein Ressentiment ist.

Ja, mehr als ein zusätzlicher Karnevals-Gag... :angry:

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Ich fand nur gerade das Zusammentreffen

- der eimmaligen "Events" "Schützenfest, Cäcilienfest, Firmandenvorstellung" (Kolpingsleute treffen sich ja wohl öfter im Jahr) einerseits und

- Deiner auf die mangelnde Anziehungskraft von Kirchenchören / Kirchenchor-Proben verweisenden Frage erhellend.

Inwiefern erhellend? Ich hatte nur eine Assoziationskette über Cäcilienfest zu den Messen meiner Kindheit. Meine Mutter war im Kirchenchor und war glaube ich mind. einmal im Monat im Einsatz.

Naja, einerseits denke ich, dass ein Zugang über die Sinus-Milieus graue Theorie ist. Das wäre freilich was, woraus sich ein Konzept für die Sonntage + sonstigen Hochfeste + ... entwickeln ließe! Aber wie gesagt, graue Theorie.

 

Man muss, denke ich, über die nicht alltäglichen, auch nicht allwöchentlichen, Termine gehen!

Für einen Außenstehenden mag eine Einladung einmal im, sagen wir mal, Quartal attraktiv sein, ich meine jetzt: zum Schützen-/ bzw. Kolpings-Gottesdienst.

Wüsste gern, wie oft das durchschnittliche Kirchenchor-Mitglied im Einsatz ist. Der Chor, in dem ich war, kam an "1x/Monat" nicht annähernd ran!

Und sobald er mit Vorbereitungsarbeit verbunden ist, verliert ein derart seltener Event seine Anziehungskraft. Wo die Events die Anziehungskraft verlieren, da mit Arbeit verbunden, braucht es was Zusätzliches. Aber im Grunde ist die Aussicht auf freudige Ereignisse mMn das Mittel der Wahl für die Kontaktaufnahme.

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(Sorry, aber ich mach das jetzt so, sonst komme ich mit der Zitatfunktion durcheinander!)

Vielleicht sind Kirchenchor-Neulinge die "Kandidaten"gruppe für Milieuforschung vor Ort.
Zumindest eine sehr überschaubare Testgruppe.

Eine noch überschaubarere Gruppe dürften bspw. jene ausmachen, die gerne etwas Klassisches singen und die es nicht stört, wenn´s was Geistliches ist. Aber man kommt ja ganz allgemein als Kirche zunächst nur an die ran, die es schon mal "nicht stört", dass es sich um ein geistliches Angebot handelt. Deshalb, denk´ich mal, wär´s die Mühe und Geduld wert, auch wenn die Daten nur tröpfchenweise reinkommen.

Denn da bei einem Kirchenchor die Identifikationsbereitschaft weitaus höher sein muss als bei einem Event, erhält man von den Neuzugängen dort die aussagekräftigeren Daten. Sie sind die interessanteren Leute; sie dürften auch einen Fragebogen engagiert angehen. Und sie sind doch auch Multiplikatoren.

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Nun ja - ich hatte hier mal die Erfahrungen aus einer Karnevalsmesse gepostet mit einem "unkonventionellen" Sündenbekenntnis (ich glaube es war "wir sind alle kleine Sünderlein") - ob das einen Fernstehenden anregt sich mit der Liturgie auseinanderzusetzen wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Karnevalsmesse - Flo, ich meine, die Spaßgesellschaft gibt es nicht und gab es nie! Da hat die Kirche eine Antwort auf eine Diagnose versucht, die bei näherer Betrachtung ein Ressentiment ist.

Ja, mehr als ein zusätzlicher Karnevals-Gag... :angry:

 

 

Ich fand nur gerade das Zusammentreffen

- der eimmaligen "Events" "Schützenfest, Cäcilienfest, Firmandenvorstellung" (Kolpingsleute treffen sich ja wohl öfter im Jahr) einerseits und

- Deiner auf die mangelnde Anziehungskraft von Kirchenchören / Kirchenchor-Proben verweisenden Frage erhellend.

Inwiefern erhellend? Ich hatte nur eine Assoziationskette über Cäcilienfest zu den Messen meiner Kindheit. Meine Mutter war im Kirchenchor und war glaube ich mind. einmal im Monat im Einsatz.

Naja, einerseits denke ich, dass ein Zugang über die Sinus-Milieus graue Theorie ist. Das wäre freilich was, woraus sich ein Konzept für die Sonntage + sonstigen Hochfeste + ... entwickeln ließe! Aber wie gesagt, graue Theorie.

 

Man muss, denke ich, über die nicht alltäglichen, auch nicht allwöchentlichen, Termine gehen!

Für einen Außenstehenden mag eine Einladung einmal im, sagen wir mal, Quartal attraktiv sein, ich meine jetzt: zum Schützen-/ bzw. Kolpings-Gottesdienst.

Wüsste gern, wie oft das durchschnittliche Kirchenchor-Mitglied im Einsatz ist. Der Chor, in dem ich war, kam an "1x/Monat" nicht annähernd ran!

Und sobald er mit Vorbereitungsarbeit verbunden ist, verliert ein derart seltener Event seine Anziehungskraft. Wo die Events die Anziehungskraft verlieren, da mit Arbeit verbunden, braucht es was Zusätzliches. Aber im Grunde ist die Aussicht auf freudige Ereignisse mMn das Mittel der Wahl für die Kontaktaufnahme.

 

Sorry, aber Du sprichst in Rätseln.

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Sorry, aber Du sprichst in Rätseln.

 

Ich weiß ja auch nicht, was rauskommen wird, wenn man Leuten, die am Kirchenchor oder sonstigen kirchlichen Gruppen Interesse zeigen, einen Fragebogen hinhält! Aber es muss offensichtlich etwas geben für Leute, für die die Silberne oder Goldene Vereinsnadel bzw. eine entsprechende Erwähnung im Pfarrbrief kein erstrebenswertes Ziel darstellt - und solche Dinge sind bei den U-60s ziemlich out.

 

Umgekehrt wäre die Erhaltung solcher Gruppen wichtig

- als generationsverbindendes Element

- aus Notwendigkeit, weil für eine Teilung erst recht nicht genügend Leute zur Verfügung stehen.

 

Also, anstatt mit Konzepten vom Reißbrett, "DIE Hedonisten", "DIE Konsummaterialisten", oder wie sie alle heißen, ansprechen zu wollen, mal schauen, wie jene gestrickt sind, die schon da sind!

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Karnevalsmesse - Flo, ich meine, die Spaßgesellschaft gibt es nicht und gab es nie! Da hat die Kirche eine Antwort auf eine Diagnose versucht, die bei näherer Betrachtung ein Ressentiment ist.

Ja, mehr als ein zusätzlicher Karnevals-Gag...

... ist eine Karnevalsmesse mMn nicht. :angry:

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Karnevalsmesse - Flo, ich meine, die Spaßgesellschaft gibt es nicht und gab es nie! Da hat die Kirche eine Antwort auf eine Diagnose versucht, die bei näherer Betrachtung ein Ressentiment ist.

Ja, mehr als ein zusätzlicher Karnevals-Gag...

... ist eine Karnevalsmesse mMn nicht. :angry:

Eine Karnevalsmesse ist aus meiner Sicht auch nicht als ein Kontaktpunkt für Kirchenferne gedacht, sondern für die Bestandgemeinde, die auch sonst zum Gottesdienst kommt. Es ist eine Möglichkeit, die säkulare Kultur in die Kirche mit hereinzunehmen und ich halte das grundsätzlich auch für wichtig. Über die Formen sollte natürlich gestritten werden aber das ändert nichts daran, dass Kirche das Bindeglied zwischen Himmel und Erde - also auch zwischen weltlichem und religiösem - darstellt. So sind auch Erntedank, Kreutersegnung, Wettersegen, Jahresschlussandacht usw. Gelegenheiten, die säkulare Lebenswirklichkeit in die Liturgie hinein zu nehmen. Mit Valentinstagsgottesdiensten und anderen Liturgien zu wichtigen Begebenheiten des heutigen Lebens sollte man da ruhig weiter machen.

 

Meiner Meinung nach sind das aber alles nicht primär Veranstaltung für die Erreichung von Kirchenfernen. Dafür halte ich die Hochfeste des Kirchenjahres geeigneter, denn an ihnen geht es wirklich zentral um den christlichen Glauben. Dort wird die Botschaft verkündet, die uns trägt. Jedoch scheint mir notwendig, dass genau diese Begebenheiten weit in die Öffentlichkeit getragen werden. Für unsere Gemeinden ist die Feier der Hochfeste so selbverständlich, dass dafür kaum Werbung gemacht wird - jedenfalls weniger als für andere kirchliche Großereignisse. Das muss sich radikal ändern. Die wichtigste öffentliche Mitteilung des Jahres einer Kirchengemeinde muss sein: "Wir feiern die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist!"

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Meiner Meinung nach sind das aber alles nicht primär Veranstaltung für die Erreichung von Kirchenfernen. Dafür halte ich die Hochfeste des Kirchenjahres geeigneter, denn an ihnen geht es wirklich zentral um den christlichen Glauben. Dort wird die Botschaft verkündet, die uns trägt. Jedoch scheint mir notwendig, dass genau diese Begebenheiten weit in die Öffentlichkeit getragen werden. Für unsere Gemeinden ist die Feier der Hochfeste so selbverständlich, dass dafür kaum Werbung gemacht wird - jedenfalls weniger als für andere kirchliche Großereignisse. Das muss sich radikal ändern. Die wichtigste öffentliche Mitteilung des Jahres einer Kirchengemeinde muss sein: "Wir feiern die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist!"

 

Ich halte die Hochfeste dafür gar nicht so sehr für geeignet

- weil sie in jedem Kalender stehen,

- weil ein großer Teil der Bevölkerung die Bezeichnungen noch mit Inhalt füllen kann.

 

Ich habe zwar ebenfalls gelesen, dass viele Leute am WJT arge Lücken in der Kenntnis religiöser Inhalte aufwiesen - aber gleich darauf wurden in jenem Artikel Kreuzwege und sonstige religiöse Übungen erwähnt*.

Demnach bezieht sich die Unkenntnis wohl zumindest nicht ausschließlich auf Details, sondern zumindest auch auf Möglichkeiten, religiöse Veranstaltungen, nennen wir´s mal so, in ansprechender Weise zu erleben.

 

 

* Ich werde jetzt nicht nach dem Artikel suchen, weil ich inzwischen so viele gelesen habe, dass ich sie durcheinanderbringe.

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Edit: Und von vornherein ansprechend finde ich nun einmal eine möglichst große Nähe zum Alltag des Einzelnen. Deshalb ist mir in diesem Kontext Erntedank lieber als Weihnachten oder Ostern.

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Ich halte die Hochfeste dafür gar nicht so sehr für geeignet ... weil ein großer Teil der Bevölkerung die Bezeichnungen noch mit Inhalt füllen kann.
Diese Einschätzung halte ich für hoffnungslos optimistisch.

 

Und der Wunsch, mit liturgischen Feiern, die "nah am Alltag" sind, zu beginnen, ist mE eine Fortführung des "wir holen jeden dort ab, wo er/sie steht". Das hat seine Berechtigung, aber mitunter frage ich mich, ob auch ein etwas konträrer Standpunkt nicht Menschen wieder neu gierig machen könnte.

zB: Ich lade jemanden zu einer liturgisch gut gestalteten Osternacht ein, und im Anschluß stehen ausreichend(!) informierte(!) Menschen zur Verfügung, die die aufkommenden Fragen beantworten, das Erstaunen, vielleicht auch den Schock oder Frust "auffangen". Mein Interesse wäre es, Menschen zum "Nach-Fragen" zu führen - wenn etwas zu nahe am Gewohnten ist, gibt es auch keine Fragen... Und mit Fragen beginnt meiner Meinung nach ein persönlicher Weg.

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Diese Einschätzung halte ich für hoffnungslos optimistisch.

 

Und der Wunsch, mit liturgischen Feiern, die "nah am Alltag" sind, zu beginnen, ist mE eine Fortführung des "wir holen jeden dort ab, wo er/sie steht". Das hat seine Berechtigung, aber mitunter frage ich mich, ob auch ein etwas konträrer Standpunkt nicht Menschen wieder neu gierig machen könnte.

zB: Ich lade jemanden zu einer liturgisch gut gestalteten Osternacht ein, und im Anschluß stehen ausreichend(!) informierte(!) Menschen zur Verfügung, die die aufkommenden Fragen beantworten, das Erstaunen, vielleicht auch den Schock oder Frust "auffangen". Mein Interesse wäre es, Menschen zum "Nach-Fragen" zu führen - wenn etwas zu nahe am Gewohnten ist, gibt es auch keine Fragen... Und mit Fragen beginnt meiner Meinung nach ein persönlicher Weg.

 

Die persönliche Schiene ist sowieso unübertreffbar! :angry:

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Ich halte die Hochfeste dafür gar nicht so sehr für geeignet

- weil sie in jedem Kalender stehen,

- weil ein großer Teil der Bevölkerung die Bezeichnungen noch mit Inhalt füllen kann.

Was bringt es, wenn die Hochfeste noch in jedem Kalender stehen, dies die Menschen aber trotzdem nicht feiern. Mit welchem "Inhalt" füllt der große Teil der Bevölkerung denn die Bezeichnungen der Hochfeste? Weihnachten ist das "Fest der Liebe", Ostern sucht man Eier und macht Skiurlaub, an Christi Himmelfahrt geht der Vater mit seinen Kumpels auf Sauftour. Für uns als Christen haben diese Tage aber eine tiefe Bedeutung und genau das muss in die Öffentlichkeit getragen werden.

Edit: Und von vornherein ansprechend finde ich nun einmal eine möglichst große Nähe zum Alltag des Einzelnen. Deshalb ist mir in diesem Kontext Erntedank lieber als Weihnachten oder Ostern.
Mit dem Alltag holt man niemanden hinterm Ofen hervor. Ich gehe weder in die Kirche, noch in ein Konzert, ins Restaurant oder in den Urlaub, um meinem Alltag möglichst nahe zu sein. Kirche ist dafür da den Menschen zu zeigen, dass es noch mehr gibt als nur den Alltag. Wir haben eine Botschaft zu verkünden und müssen uns natürlich an unsere Zielgruppen anpassen. Dennoch ist das Zentrale eben diese Botschaft und nicht die bloße Mitgliederwerbung.
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Wer mehr über die Bezeichnungen wissen will, kann sie ergoogeln. So gesehen hat die katholische Kirche bei der Mission noch einen Riesenvorteil gegenüber bspw. den Mormonen.

 

Doch die Rede von einem Geist, der eine Frau geschwängert hat, ließe mir die Ohren klingeln, wenn mir "gestern" jemand mit dem Buche Mormon gekommen ist und "vorgestern" mit einem Wettrennen um ein paar Tausend freie Plätze im Reiche Gottes. => Ich glaube gerade nicht, dass das "Spezifikum", in dieser "Nachbarschaft" präsentiert, noch so speziell wirkt.

 

Wenn ich als Suchender ein kirchliches Fest besuche, dann mache ich das freilich nicht, um meinem Alltag möglichst nahe zu sein - aber erst recht nicht, um dem Alltag eines Theologieprofessors möglichst nahe zu sein; vielleicht kommt jetzt raus, wie ich´s meine.

Es sollte natürlich er-hebend sein! Doch etwas, das meinem Alltag derart fern ist wie die hohe Theologie, kann mich zunächst einmal nicht erheben - (von der Konkurrenz zur hohen Theologie anderer Denominationen ganz zu schweigen).

bearbeitet von Wencke
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Und der Wunsch, mit liturgischen Feiern, die "nah am Alltag" sind, zu beginnen, ist mE eine Fortführung des "wir holen jeden dort ab, wo er/sie steht". Das hat seine Berechtigung, aber mitunter frage ich mich, ob auch ein etwas konträrer Standpunkt nicht Menschen wieder neu gierig machen könnte.
Ich bin absolut dafür, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Allerdings habe ich oft den Eindruck, dass man dabei sehr leicht vergisst, die Menschen wirklich abzuholen, sondern selbst (als Kirche/Gemeinde) dort bleibt, wo die Menschen gerade stehen. Kirche soll als Weggemeinschaft die Menschen aber mitnehmen und sie nicht einfach stehen lassen.
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Allerdings habe ich oft den Eindruck, dass man dabei sehr leicht vergisst, die Menschen wirklich abzuholen, sondern selbst (als Kirche/Gemeinde) dort bleibt, wo die Menschen gerade stehen. Kirche soll als Weggemeinschaft die Menschen aber mitnehmen und sie nicht einfach stehen lassen.

Da fällt mir eine Episode ein: In unserer Krankenhauskapelle hat die evangelische Pfarrerin Jahr für Jahr eine Karfreitagsandacht gehalten. Ich und meine Frau sind dort immer gerne hingegangen, erstens, um ökumenische Verbundenheit zu zeigen, und zweitens, weil die Frau Pfarrer sehr anrührend predigen konnte. War eine wunderbare Einstimmung auf den abendlichen Karfreitagsgottesdienst in unserer eigenen Pfarrkirche.

 

Eines Tage stellte sie fest, dass unter den wenigen Teilnehmern und Teilnehmerinnen kein einziger Evangelischer war. Da meinte sie, dass sie hier ganz offensichtlich ihre Zielgruppe nicht erreichte und kündigte an, im kommenden Jahr die Andacht in ihrer eigenen Pfarrkirche halten zu wollen.

UNd, siehe da: Im folgenden Jahr war die evangelische Kirche bestens besucht, und die Katholiken in der Minderzahl.

 

Manchmal, wenn die Kirche zu den Menschen geht, braucht sie nur in die Kirche zu gehen. Da sind sie nämlich eh.

 

Zitat repariert

bearbeitet von MartinO
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Einwurf: Zitat aus: Forschungskonsortium WJT: "Megaparty Glaubensfest", VS Verlag für Sozialwissenschaften:

5. "Die Erfindung des Weltjugendtages als Hybridevent - oder: Wie viel institutionelle Klugheit eignet der Katholischen Kirche?"

 

Auch wenn oder vielleicht auch gerade weil die katholischen Weltjugendtage zu den wenigen kirchlichen Veranstaltungen zählen, die den Besoderheiten jugendlicher Religiosität unter spätmodernen Bedingungen augenscheinlich ziemlich kongenial entsprechen, bleibt oder entsteht aus Sicht der Katholischen Kirche (zumindest) eine Gefahr. (...) 'Hybrid' bedeutet eben nicht nur "von zweierlei Herkunft", sondern meint auch "überheblich" und "zwiespältig". Hybridevents sind - unter funktionalen Gesichtspunkten vielleicht notwendige - Anpassungen an den 'Zeitgeist'. Sie 'verwässern' aber durch die ihnen eigene Logik bzw. Dynamik die 'Reinheit' jeder Lehre - und zwar ohne dies programmatisch zu thematisieren. Deshalb sind sie den Vertretern der 'reinen Lehre', gleich welcher Denk- oder Gesinnungsrichtung, in aller Regel auch verdächtig. Im Hinblick auf so etwas wie einen Kern von wie auch immer gearteter Dogmatik liegt in der Tat ein Hauch von Hybris über den Weltjugendtagen. Denn keiner ihrer Befürworter kann definitiv ausschließen, dass diese Weltjugendtage die katholische Kirche 'unter der Hand' transformieren, und dass diese selber dergestalt unversehens (weitaus) spätmoderner wird, als sie eigentlich sein und werden will.
bearbeitet von Wencke
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Wie viel institutionelle Klugheit eignet der Katholischen Kirche?"

was soll das denn heißen?? Analog: Wieviel Fundamentalismus eignet dem Erich??

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Einwurf: Zitat aus: Forschungskonsortium WJT: "Megaparty Glaubensfest", VS Verlag für Sozialwissenschaften:

5. "Die Erfindung des Weltjugendtages als Hybridevent - oder: Wie viel institutionelle Klugheit eignet der Katholischen Kirche?"

 

Auch wenn oder vielleicht auch gerade weil die katholischen Weltjugendtage zu den wenigen kirchlichen Veranstaltungen zählen, die den Besoderheiten jugendlicher Religiosität unter spätmodernen Bedingungen augenscheinlich ziemlich kongenial entsprechen, bleibt oder entsteht aus Sicht der Katholischen Kirche (zumindest) eine Gefahr. (...) 'Hybrid' bedeutet eben nicht nur "von zweierlei Herkunft", sondern meint auch "überheblich" und "zwiespältig". Hybridevents sind - unter funktionalen Gesichtspunkten vielleicht notwendige - Anpassungen an den 'Zeitgeist'. Sie 'verwässern' aber durch die ihnen eigene Logik bzw. Dynamik die 'Reinheit' jeder Lehre - und zwar ohne dies programmatisch zu thematisieren. Deshalb sind sie den Vertretern der 'reinen Lehre', gleich welcher Denk- oder Gesinnungsrichtung, in aller Regel auch verdächtig. Im Hinblick auf so etwas wie einen Kern von wie auch immer gearteter Dogmatik liegt in der Tat ein Hauch von Hybris über den Weltjugendtagen. Denn keiner ihrer Befürworter kann definitiv ausschließen, dass diese Weltjugendtage die katholische Kirche 'unter der Hand' transformieren, und dass diese selber dergestalt unversehens (weitaus) spätmoderner wird, als sie eigentlich sein und werden will.

aus gegebenem Anlaß

 

Sehet die Wolken Worte am Himmel - sie regnen nicht - sie weinen nicht

und dennoch sind sie morgen wieder wech

und keiner weiss, wohin sie gegangen sind.

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Aus gegebenem Anlass:

Irgendwo in diesem Forum wird die Grüppchenbildung innerhalb desselben beklagt.

Folgt man dem Mitautor Prof. Hitzler (der ein Buch "Leben in Szenen" geschrieben hat), entspricht dies der Entwicklung im großen ("Verszenung" der Kirche).

 

Daraus könnte man schon die eine oder andere fruchtbare Diskussion ableiten, schließlich ist nicht Ruhe die erste Christenpflicht (etwa: Warten, bis die Wolken vorbei ziehen); oder aber ich hab was fundamental falsch verstanden... :angry:

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