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Vielleicht existiere ja nur ICH?


Alouette

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Wittgensteinianisch.

 

Aber ich möchte das nicht hier erklären. Ich wollte nur einen Lektüretipp geben.

 

Hätte ja sein können, dass Du es gelesen hast.

bearbeitet von UliWerner
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Hallo und danke nochmal für eure Meldungen!

 

Genaueres zum Weltbild meines Kollegen: Er meinte, dass auch die Möglichkeit bestünde, dass wir alle zwar existieren, aber eher als "Klümpchen" in Reagenzgläsern, die an irgendwelche Elektroden angeschlossen sind, die dann die ganzen Empfindungen etc. in uns erzeugen. (Ist das in etwa die Geschichte von "Matrix"? Ich habe den Film nicht gesehen.)

In etwa ist das der Hintergrund von 'Matrix'. In der Tat lässt es sich nicht unterscheiden, ob z.B. nur unsere Nerven an einen Aparillo angeschlossen sind, der die entsprechenden Impulse (einer Außenweltwahrnehmung) erzeugt oder ob diese Impulse von unseren Sinnesorganen erzeugt werden. Denn zwischen Bewusstsein und Außenwelt sind immer die Nervenleitungen geschalten, und genau aus diesem Grund können wir keine Aussage treffen, ob diese Impulse von einer Außenwelt kommen, die ungefähr so ist, wie in unserer Vorstellung, oder völlig andersartig. Das ist aber kein Solipsismus mehr, sondern geht eher in Richtung radikaler Konstruktivismus (bekanntester Vertreter: Paul Watzlawick), der aber immerhin die Leugnung der Erkenntnis einer 'objektiven Außenwelt' mit dem Solipsismus gemeinsam hat.

Daher lebt jeder in seiner eigenen Welt. Es gibt aber auch eine übergeordnete Realität, die wir nicht erkennen können, weil wir dafür unsere persönliche Realität überschreiten müssen.

Eine Meinung, die er mit vielen Mystikern (auch katholischen) teilt.

Er meint, dass die Gläubigen sich irren, weil die "Gott" aus ihrer Welt, auf andere Menschen übertragen, in deren Welt es eben keinen "Gott" gibt.

Naja, dann gibt es auch z.B. die Insel Rügen nicht, weil diese ja in der (Vorstellungs-)Welt anderer Menschen nicht existiert (im Ernst, sooo bekannt ist die auch nicht). Solche Argumente empfinde ich als Frucht eines undisziplinierten und ungeordneten Denkens.

Ich habe gesagt, dass allein schon die Tatsache, dass wir miteinander kommunizieren können, dagegen spricht, dass wir in gänzlich verschiedenen Welten leben, aber er meint, man solle seine Aussagen nicht auf alle Bereiche übertragen... :angry:

Aha, ein Vertreter des relativistischen Solipsismus, im Volksmund auch gern Wischi-Waschi genannt.

Ach ja, er sagt auch, dass "normal intelligente" Menschen heutzutage nicht an Gott ("den alten Grauen da oben") glauben könnten, weil das so unrealistisch sei.

Das sind natürlich die absoluten Hammer-Argumente, was ist den eigentlich mit den abnormal intelligenten (z.B. Genies), hielte er Gott für 'existenter', wenn sich genügend gläubige Genies finden - und die gibt es, Religiosität ist (wie Musikalität) nämlich unabhängig von Intelligenz, sozialem Status, Einkommen und Bildung. Es ist ein populärer Aberglaube, dass Menschen aus ihrer Areligiosität auf eine eigene hohe Intelligenz schließen. Ein Argument auf dem Niveau der Media-Markt-Werbung ("Ich bin doch nicht blöd"). Und schließlich: wie kann er den Realismus einer Entität als Argument anführen, wo es doch seiner Meinung gar keine Realität gibt? Mal ganz abgesehen davon, dass daraus, dass etwas für 'unrealistisch' gehalten wird, rein gar nichts über die Existenz dieses Etwas ausgesagt werden kann.

Aber soweit ich jetzt (Wikipedia sei Dank) verstanden habe, ist Solipsismus das Gegenteil von Realismus. Dagegen wird er vermutlich einwenden, dass jeder I****, was bei Wikipedia reinschreiben kann... :k035: :ph34r:

Na dann soll er doch mal ein wenig als Nicht-I**** in den Wikipedia-Artikeln rumschmieren, so schnell wie sein Account gesperrt ist kann er gar nicht kucken, geschweige denn tippen.

Außerdem finden sich gleiche Definitionen auch in stromlosen Hardware-Lexika (aka Buecher).

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Wittgensteinianisch.

 

Aber ich möchte das nicht hier erklären. Ich wollte nur einen Lektüretipp geben.

 

Hätte ja sein können, dass Du es gelesen hast.

 

Das habe ich. Deshalb kann ich es auch wärmstens empfehlen. Nicht nur für alle, die Interesse am Solipsismus und an Erkenntnistheorie haben, sondern auch für jeden, der einen guten Einstieg in die Spätphilosophie von Wittgenstein sucht. Ich habe nur keine Lust, Hackers Ausführungen hier lang und breit zu erklären (und kurze Zusammenfassungen bringen bei der diffizilen Thematik überhaupt nichts). :angry:

 

Ebenfalls vorzüglich geeignet für eine Auseinandersetzung mit dem Solipsismus sind so ziemlich alle Aufsätze von Moritz Schlick, insbesondere seine Vorlesungsmitschrift "Die Probleme der Philosophie in ihrem Zusammenhang" (inzwischen extrem unbekannt, aber eine hochgradig lesenswerte philosophische Einführung!!!), sowie "Der logische Aufbau der Welt" von Rudolf Carnap; ein Buch, in dem ganz ungeschminkt ein methodischer Solipsismus angewendet wird, von dem der Autor aber behauptet, dass er im Grunde in keinem Widerspruch zu einer realistischen Weltbetrachtung steht.

bearbeitet von David
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Ein Dialog.

"Es gibt nur mich"

"Du hast recht, es gibt nur mich"

Nein, ich meinte, es gibt nur mich"

Ja, du hast recht, es gibt nur mich"

"Nein, es gibt nur mich"

"Das sag ich ja, es gibt nur mich"

Ich gebs auf...

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