mykathpierre Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Gibt es unterschiedliche Christen? Beim Lesen den vielen Zuschriften auf diesen Seiten ist es auffallend, wie viele unterschiedliche Richtungen und Denkweisen es zum Thema Christentum und Christ sein gibt. Im Folgenden habe ich in bisschen herum gespielt und versucht, verschiedene Kategorien zusammenzustellen. Bitte zerreißt mich nicht gleich, aber es ist doch mehr als ein Wortspiel. A-Christen sind diejenigen, die alles und jedes aus der Bibel herauslesen, bei jedem neuen Gedankengang eines anderen fragen, wo steht das in der Bibel. Diese Menschen sind wohl meist absolut überzeugt, dass alle Texte der Bibel göttliche, christliche Wahrheit sind. Alle Menschen, die ihre Meinung nicht teilen, sind fehlgeleitet, vielleicht sogar Ketzer oder einfach Ungläubige. A-Christen müssten eigentlichen jeden Tag zum Gottesdienst gehen, sich verpflichtet fühlen, die Dogmen der christlichen Kirchen ohne Diskussion als absolute Wahrheit anzunehmen. Mit ihnen ist die Diskussion, das Gespräch schwierig, für alle die nicht genauso denken wie sie selbst. Im Grunde sind sie untolerant. B-Christen sind da ein bisschen lockerer, sie nehmen es weder mit dem Bibeltexten ganz so eng, haben auch immer wieder eine etwas eigenwillige Interpretation der Texte. Grundsätzlich fühlen sie sich als vollwertige Christen, gehen auch immer wieder einmal in die Kirche, können einmal über einen Scherz lachen, auch wenn er nicht ganz koscher ist. C-Christen haben logischerweise einen weltoffeneren Blick, haben Kontakt und kennen, schätzen vielleicht andere Religionen. Sie leben ihr Christentum auf ihre eigene Art, können sich auch kritisch äußern, wenn der Klerus und seine Hierarchie ihrer Meinung nach am eigentlichen Ziel vorbeigehen. Diese Christen sind anderen ausgesprochen tolerant, akzeptieren auch, dass A-Christen und B-Christen ihre Meinung nicht teilen. Von dieser Gruppe gehen wohl auch die Reformbestrebungen aus, die das Christentum entwickeln können. D-Christen sind in der großen Mehrzahl. Sie sind zwar getauft worden haben aber meist keinen wirklichen Zugang mehr zu der eigentlichen Religion. Kirchgang gibt es für sie vielleicht einmal an Weihnachten, einer Hochzeit oder einer Beerdigung. Vielleicht habt Ihr eine Meinung dazu. Pierre Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Vielleicht habt Ihr eine Meinung dazu. Sehe ich ähnlich wie Du. Ich würde sie einteilen in: 1. fanatische, eine Untermenge der 2. dogmatische (etwa Dein A) 3. emotionell-glaubende 4. traditionelle (etwa Dein D) ggf. 5. philosophische (so alá ich glaub zwar nicht wirklich, aber Jesus' Philo find ich toll, aber hier wird's grenzwertig) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Catare Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Gibt es unterschiedliche Christen? Ich stimme Dir grundsätzlich zu! Aber möglicherweise ist eine klare Abgrenzung zwischen A,B,C,D nicht möglich, ich denke die Grenzen sind da fließend. Auch kann es sein, dass im Laufe seines Lebens ein Mensch von A nach D, oder umgekehrt wechselt. Diese Abstufungen gelten, nach meiner Meinung, aber nicht nur für Christen sondern lassen sich auch auf Muslime und andere Religionsgruppen anwenden! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Lieber Pierre, Das ist ja direkt eine Anregung zur Gewissenserforschung! Es ist zwar m.E. schwierig Christen so streng nach Kategorien "in eine Schublade zu stecken", da sich auch einige Kriterien überschneiden können oder einzelne ganz wegfallen können. Aber so im Großen und Ganzen ist m.E. Deine Einteilung durchaus akzeptabel, sodass sich der einzelne wiederfinden kann. Ich habe für mich auch schon eine Schublade gefunden in die ich hineinpassen könnte. Nicht zu vergessen ist dabei, dass der Mensch im Laufe des Lebens verschiedene Phasen im Glauben durchlaufen kann. Aber zur Momentaufnahme hilft ein Schema sicher! Liebe Grüße Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 (bearbeitet) Ohne Gott bin ich ein T-drottel- Christ. gruss peter bearbeitet 18. Oktober 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
patmos Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Guter Pierre, du hast da nur A bis D Christen. A bis Z reichte nicht aus, jeder Christ, oder fast jeder Christ, hat sein eigenes Christentum. Selbst der finsterste Biblizist hat wieder ein anderes Christentum als der noch finstere Biblizist, außerdem, und das ist eine seltsame Erfahrung mit dieser Religion, stufen sich Christen mit Vorliebe - herunter in: Halbchristen, Viertelchristen, Nochchristen, Nochgradsochristen, Nichtchristen und Pfuichristen, wobei es hier noch unendliche Zwischentöne gibt. Wobei man die Pfuichristen am liebsten hat, lässt sich doch da in herllich feiner Christenart stundenlang drüber mokieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Guter Pierre, du hast da nur A bis D Christen. A bis Z reichte nicht aus, jeder Christ, oder fast jeder Christ, hat sein eigenes Christentum. Selbst der finsterste Biblizist hat wieder ein anderes Christentum als der noch finstere Biblizist, außerdem, und das ist eine seltsame Erfahrung mit dieser Religion, stufen sich Christen mit Vorliebe - herunter in: Halbchristen, Viertelchristen, Nochchristen, Nochgradsochristen, Nichtchristen und Pfuichristen, wobei es hier noch unendliche Zwischentöne gibt. Wobei man die Pfuichristen am liebsten hat, lässt sich doch da in herllich feiner Christenart stundenlang drüber mokieren. Mir fällt gerade noch eine Sorte mit "H" ein: "Hohlraumchristen" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Graureiher66 Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Bei diesem Katalog fiel mir eine Anekdote von Papst Bendikt ein(ohne Gewähr) Erwurde gefragt,wieviele Wege es zu Gott gibt.Er überlegte lange und meinte: "Soviel es Menschen gibt." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 18. Oktober 2007 Bei diesem Katalog fiel mir eine Anekdote von Papst Bendikt ein(ohne Gewähr)Erwurde gefragt,wieviele Wege es zu Gott gibt.Er überlegte lange und meinte: "Soviel es Menschen gibt." Da sind andre schon schneller drauf gekommen. SCNR Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 19. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 19. Oktober 2007 Es ist zwar m.E. schwierig Christen so streng nach Kategorien "in eine Schublade zu stecken", ich stelle mir das überhaupt sehr schwierig vor, einen Menschen in eine Schublade zu stecken. ich habe das bisher noch nicht versucht, und auch noch keinen Menschen gefunden, der das mitmachen wollte (vielleicht sollte ich mal einen Artisten fragen, die sind doch oft gelenkig). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 19. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 19. Oktober 2007 Es ist zwar m.E. schwierig Christen so streng nach Kategorien "in eine Schublade zu stecken", ich stelle mir das überhaupt sehr schwierig vor, einen Menschen in eine Schublade zu stecken. ich habe das bisher noch nicht versucht, und auch noch keinen Menschen gefunden, der das mitmachen wollte (vielleicht sollte ich mal einen Artisten fragen, die sind doch oft gelenkig). Lieber Petrus, dazu eine wahre Begebenheit. Eine Mutter mit einem Kind mit Autismus hat diesbezüglich folgendes erlebt. Als sie sich einmal lautstark wehrte, dass man in ihr Kind in eine "Schublade" stecken will, meinte spontan der sonst eher wortkarge Sohn: "Ich pass ja in gar keine Schublade." Liebe Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 19. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 19. Oktober 2007 Gerlinde: danke Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 19. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 19. Oktober 2007 Es ist zwar m.E. schwierig Christen so streng nach Kategorien "in eine Schublade zu stecken", ich stelle mir das überhaupt sehr schwierig vor, einen Menschen in eine Schublade zu stecken. ich habe das bisher noch nicht versucht, und auch noch keinen Menschen gefunden, der das mitmachen wollte (vielleicht sollte ich mal einen Artisten fragen, die sind doch oft gelenkig). Auch der Versuch, alle in einen Topf zu werfen, wird immer wieder unternommen. Man setzt sich dabei allerdings leicht dem Verdacht aus, Kannibale zu sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 20. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2007 Der Punkt ist der, dass es in allem eine Mischung gibt. Wenn man eine Liste mit Glaubensinhalten aufstellen würde, und eine Gewichtung (was ist wichtig, was ist weniger wichtig?) und daraus eine Rangfolge (natürlich auch mit gleichwertigen Dingen), dann würde diese Liste bei jedem Gläubigen anders aussehen. Bei den meisten würde vielleicht der Glauben an Gott ganz oben stehen, und "jeden Sonntag in die Kirche gehen" weiter unten, bei einigen sogar so weit unten, dass sie die Linie, was einen Christen ausmacht, sich darüber befinden würde, bei anderen wiederum darunter (d. h.: zum Christsein gehört es dazu, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen). Je nachdem, wo individuell die Linie gezogen wird (was über der Linie steht, gehört unbedingt dazu, um einen noch als Christ sehen zu können, was darunter steht, ist vielleicht auch wichtig, aber wer das nicht teilt, ist immer noch Christ). Je mehr über der Linie steht und als unabdingbar gilt, umso konservativer bis fundamentalistischer ist die oder der Betreffende. Je weniger darüber steht, umso liberaler. Wo die Linie zu ziehen ist (oder ein "grauer Bereich" besteht), das ist ein ewiger Streit im Christentum, und es führt - auch wegen der unterschiedlichen Reihenfolge - dazu, sich wechselseitig das Etikett "Christ" abzusprechen. Je liberaler jemand ist, umso weniger Gründe hat sie oder er natürlich, einem anderen das abzusprechen. Ähnlich sieht es bezüglich der Konfession aus, "Beichte" steht bei Protestanten nicht auf der Liste (oder selten ...), bei Katholiken schon, bei manchen Katholiken wird die Linie über, bei anderen unter diesem Eintrag erfolgen. Und damit haben wir ein ganzes Spektrum, inklusive des Umstands, dass der eine vielleicht bei dem einen Punkt Fundamentalist ist, der andere aber nicht, ebenso, was den Begriff "liberal" angeht. Und wieder anders sieht es bei der Frage aus "Was muss man tun oder glauben, um das Heil erlangen zu können?". Selbst da wird bei einigen die Linie über und bei anderem unter dem Eintrag "an Gott glauben" befinden. Einfachere Kategorien treffen es da kaum, und selbst über meinen Vorschlag kann man streiten, er kommt dem Versuch, eine Einteilung zu treffen, nur etwas näher. Kategorien sind immer Vereinfachungen, und nur als solche haben sie auch ihren Sinn, und ebenso ihre Schwäche, je gröber sie sind, desto weniger passen sie, je feiner sie sind, umso weniger handhabbar sind sie auch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mykathpierre Geschrieben 20. Oktober 2007 Autor Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2007 Der Punkt ist der, dass es in allem eine Mischung gibt. Wenn man eine Liste mit Glaubensinhalten aufstellen würde, und eine Gewichtung (was ist wichtig, was ist weniger wichtig?) und daraus eine Rangfolge (natürlich auch mit gleichwertigen Dingen), dann würde diese Liste bei jedem Gläubigen anders aussehen. Bei den meisten würde vielleicht der Glauben an Gott ganz oben stehen, und "jeden Sonntag in die Kirche gehen" weiter unten, bei einigen sogar so weit unten, dass sie die Linie, was einen Christen ausmacht, sich darüber befinden würde, bei anderen wiederum darunter (d. h.: zum Christsein gehört es dazu, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen). Je nachdem, wo individuell die Linie gezogen wird (was über der Linie steht, gehört unbedingt dazu, um einen noch als Christ sehen zu können, was darunter steht, ist vielleicht auch wichtig, aber wer das nicht teilt, ist immer noch Christ). Je mehr über der Linie steht und als unabdingbar gilt, umso konservativer bis fundamentalistischer ist die oder der Betreffende. Je weniger darüber steht, umso liberaler. Wo die Linie zu ziehen ist (oder ein "grauer Bereich" besteht), das ist ein ewiger Streit im Christentum, und es führt - auch wegen der unterschiedlichen Reihenfolge - dazu, sich wechselseitig das Etikett "Christ" abzusprechen. Je liberaler jemand ist, umso weniger Gründe hat sie oder er natürlich, einem anderen das abzusprechen. Ähnlich sieht es bezüglich der Konfession aus, "Beichte" steht bei Protestanten nicht auf der Liste (oder selten ...), bei Katholiken schon, bei manchen Katholiken wird die Linie über, bei anderen unter diesem Eintrag erfolgen. Und damit haben wir ein ganzes Spektrum, inklusive des Umstands, dass der eine vielleicht bei dem einen Punkt Fundamentalist ist, der andere aber nicht, ebenso, was den Begriff "liberal" angeht. Und wieder anders sieht es bei der Frage aus "Was muss man tun oder glauben, um das Heil erlangen zu können?". Selbst da wird bei einigen die Linie über und bei anderem unter dem Eintrag "an Gott glauben" befinden. Einfachere Kategorien treffen es da kaum, und selbst über meinen Vorschlag kann man streiten, er kommt dem Versuch, eine Einteilung zu treffen, nur etwas näher. Kategorien sind immer Vereinfachungen, und nur als solche haben sie auch ihren Sinn, und ebenso ihre Schwäche, je gröber sie sind, desto weniger passen sie, je feiner sie sind, umso weniger handhabbar sind sie auch. Gute Antwort, lieber Volker, danke. Pierre Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Janet1983 Geschrieben 20. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2007 A-Christen sind diejenigen, die alles und jedes aus der Bibel herauslesen, bei jedem neuen Gedankengang eines anderen fragen, wo steht das in der Bibel. Diese Menschen sind wohl meist absolut überzeugt, dass alle Texte der Bibel göttliche, christliche Wahrheit sind. Das kann ich für mich gerne unterschreiben. Alle Menschen, die ihre Meinung nicht teilen, sind fehlgeleitet, vielleicht sogar Ketzer oder einfach Ungläubige. Nicht immer... A-Christen müssten eigentlichen jeden Tag zum Gottesdienst gehen, sich verpflichtet fühlen, die Dogmen der christlichen Kirchen ohne Diskussion als absolute Wahrheit anzunehmen. Wo steht das denn in der Bibel? Mit ihnen ist die Diskussion, das Gespräch schwierig, für alle die nicht genauso denken wie sie selbst. Nein, eigentlich nicht... kann nur sein, dass ich anfange zu missionieren... Im Grunde sind sie untolerant. Im Grunde ist die Bibel auch intolerant. Nur wenn wir unser Leben Jesus Christus überantworten können wir gerettet werden, denn ansonsten sind wir alle Sünder und keiner ist ohne Schuld und von sich aus würdig in den Himmel zu gelangen. Ich glaub ich hab ein dejavu... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 22. Oktober 2007 Melden Share Geschrieben 22. Oktober 2007 Ein wesentlicheres Merkmal für einen, der Christus nachfolgen will, ist m.E. die innere Haltung als die Erfüllung gewisser Regeln. Wie sagt schon Jesus über die Pharisäer, die glaubten streng nach religiösen Regeln leben zu müssen :"Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen seid ihr voll Raubgier und Bosheit." Es gibt natürlich selbstverständlich auch Regeln und Verordnungen, die eine Hilfe zu einer christlichen inneren Einstellung sind, um jetzt nicht missverstanden zu werden. Liebe Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts