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Sind psychische Krankheiten heilbar?


Tammy_D

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ja, allerdings ist mit behandelter, auch dauerbehandelter depression ein konstruktiverer umgang möglich, für den kranken und auch für seine angehörigen. eine unbehandelte endet oft physisch tödlich bzw. tödlich in den beziehungen.

Wie andere Krankheiten auch.

aber depressionen spielen wohl eine besondere rolle. typischweise wird dem aus der persönlichkeit heraus sich schon besonders mühe gebendem gesagt: gib dir mal ein bißchen mühe.

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"mit meinem 'handicap' leben" - das isses.

 

Ja - wenn man akzeptiert, dass man verrückt ist (das ist man als Depri wirklich)

Völliger Blödsinn, wenn man daraus schließen sollte, man müsse nichts dagegen tun.

 

Du kannst nicht mit Depressionen leben, vielleicht noch mit einer fetten Angstattacke jede Nacht.

 

Ich hab es ca. 20 Jahre lang ausgehalten, sehr leichtgradig depressiv zu sein - ohne weitere Probleme. Das Leben war - nun ja. Verbesserungsfähig. Dann sind die Panikattacken dazu gekommen. Und wenn Du abends nicht mehr traust, einzuschlafen, weil Du genau weißt, dass Du nachts völlig verschwitzt mit einer entsetzlichen Panik aufwachst, dann dauert es nicht mehr lang. Bis zum Wrack. Oder zum Suizid. Ich habe es 2-3 Monate durchgehalten, dann bin ich zum Doc.

 

1,5 Jahre lang Medis, erst viel, dann ausschleichend weniger, dann abgesetzt. Momentan symptomfrei. Hurra.

 

Und jetzt kommt das "akzeptieren": Ich muss wissen, dass ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mal wieder eine Attacke kriegen werde. Das ist halt so, in unserer Familie ist das gehäuft. Dafür habe ich in der Tiefkühltruhe einen Pack Medis und im Geldbeutel eine einlaminierte Karte mit der Telefonnummer von meinem Irrenarzt. Und an der Pinwand ein undatiertes Rezept über ein SSRI-Medikament, sollte das Zeug im Gefrierschrank vergammelt sein.

 

Und genau damit kann man leben. So wie mit meinem Bluthochdruck, mit meinen Blutfettwerten, mit der Psoriasis, mit einem deutlich abnehmenden Sehvermögen...

 

Und asia hat recht: Es gibt Krankheiten, die bringen einen um, wenn man sie nicht behandelt. Das gilt für Blutdruck genauso wie für Depris.

 

Mit meinen 45 Jahren habe ich inzwischen bereits meine frühestgestorbenen Vorfahren überlebt. Die ersten hat es mit 42 erwischt - wahrscheinlich wegen des Bluthochdrucks, der damals nicht behandelt werden konnte.

 

Man kann damit leben. Früh Tabletten, abends Tabletten, alle 3 Monate zum Doc fürs Blutbild und jedesmal die Feststellung, dass man einwandfreie Blutwerte hat, die Medis also keinen Schaden anrichten. Gibt Schlimmeres.

 

Depris kriegt man durch Verhaltensänderungen nicht weg, man kriegt sie nicht durch Gespräch weg, man muss sie mit Medis wegbringen.

bearbeitet von Lothar1962
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Mit mehreren Depressiven im Bekanntenkreis würde ich an Deiner Stelle daran denken, mir Supervision zu holen.

 

Vielleicht suchst Du selber mal einen sozialpsychiatrischen Dienst auf?

 

*alles-Gute-wünsch*

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Vielleicht sollte nicht "Heilung" das Ziel sein, wie will man das auch definieren? Vielleicht kommt man mit dem Anliegen, trotz der Erkrankung ein gutes Leben führen zu können, weiter?

 

ich denke die Symptome/Beschwerden können zurückgehen. Es gibt hier soviel unterschiedliche Krankheitsbilder, es ist schwer pauschal darüber zu sprechen.

Fakt ist, dass die psychischen Erkrankungen deutlich zunehmen und die WHO davon ausgeht, dass sie sich ca. 2020 an erster Stelle der Häufigkeit aller Erkrankungen befinden wird.

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Vielleicht sollte nicht "Heilung" das Ziel sein, wie will man das auch definieren? Vielleicht kommt man mit dem Anliegen, trotz der Erkrankung ein gutes Leben führen zu können, weiter?

 

ich denke die Symptome/Beschwerden können zurückgehen. Es gibt hier soviel unterschiedliche Krankheitsbilder, es ist schwer pauschal darüber zu sprechen.

Fakt ist, dass die psychischen Erkrankungen deutlich zunehmen und die WHO davon ausgeht, dass sie sich ca. 2020 an erster Stelle der Häufigkeit aller Erkrankungen befinden wird.

 

Sie nehmen zu oder sie werden eher diagnostiziert?
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Depris kriegt man durch Verhaltensänderungen nicht weg, man kriegt sie nicht durch Gespräch weg, man muss sie mit Medis wegbringen.

 

ich denke die Kombination machts. Depressionen nehmen nicht bei jedem den gleichen Verlauf. Pauschal ist also wenig darüber zu sagen. Oft sind auch nicht die Depression die Primärerkrankung sondern Angst. Wenn man die Angst in den Griff bekommt (oder lernt damit umzugehen) verschwindet auch die Depression.

 

Aber das mit den den Panikattacken kenn ich, habe ich auch - jedoch sehr selten und früher wusste ich nicht, was das ist. Irgendwann habe ich erfahren, dass es meine Schwester auch hat und meine Mutter scheinbar auch..... Diese Attacken sind vererbbar. Und das schlimmste daran ist die Angst vor der Angst, die macht depressiv.

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Vielleicht sollte nicht "Heilung" das Ziel sein, wie will man das auch definieren? Vielleicht kommt man mit dem Anliegen, trotz der Erkrankung ein gutes Leben führen zu können, weiter?

 

ich denke die Symptome/Beschwerden können zurückgehen. Es gibt hier soviel unterschiedliche Krankheitsbilder, es ist schwer pauschal darüber zu sprechen.

Fakt ist, dass die psychischen Erkrankungen deutlich zunehmen und die WHO davon ausgeht, dass sie sich ca. 2020 an erster Stelle der Häufigkeit aller Erkrankungen befinden wird.

 

Sie nehmen zu oder sie werden eher diagnostiziert?

 

beides, vermutlich.

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