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wie lebten Adam und Eva vor dem Sündenfall?


Daniel 2

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Interessanter Ansatz,

 

man unterscheidet nicht mehr Sünde als Abweichung von Spielregeln, sonderen stellt die Sünde als Kontrast zum Leben...

 

Iht habt eine gute Discussion....

 

 

Da gibs die Revolution; da gibs die Reform, aber da gibs auch den Bruch oder Ausstieg.

 

Man kann die alten Formen revolutionieren, reformieren oder ausschließen - Eva nimmt sich etwas vom Baum und gründet etwas Eigenes. Sie wird vom Geschöpf zum Schöpfer - Sie haucht Leben ein...
bearbeitet von Anthias
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Aufgabe der Theologie ist es doch, naturwissenschaftliche Erkenntnisse in die Theologie zu intergrieren, und nicht, sie a priori als falsch zu deklarieren.

 

Sicherlich, aber zur Integration gehört doch, dass man beides ernst nimmt. Wenn man Adam und Eva als Mythos bezeichnet, dann versucht man nicht mehr Theologie und wissenschaftliche Erkenntnisse miteinander in Einklang zu bringen, sondern läßt zu, dass die Wissenschaft die Überlieferung der Bibel in Frage stellt.

 

Der Theologe nimmt ja auch beides ernst, wenn auch nicht alle Texte der Bibel historisch im wörtlichen Sinne.

 

Von den Naturwissenschaftlern zu erwarten, dass sie beides ernst nehmen, ist wohl ein bisschen zu viel verlangt.

 

Und natürlich lassen wir zu, dass die (Natur-)Wissenschaft die Überlieferung der Bibel in Frage stellt! Leben wir denn in einem Gottesstaat mit Zensur??

bearbeitet von Rosario
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Aus exegetischer Sicht würde ich mal sagen "gar nicht" ... denn wir haben hier einen klassischen Mythos vor uns, dessen Wahrheitsgehalt äußerst gering ist ...

 

Der Mythos ist eine erzählerische Antwort auf die Frage: Warum ist denn die Welt so, wie sie ist?

Und die Antwort lautet: Die war schon immer so.

Ich halte den Wahrheitsgehalt dieser Antwort nicht für gering.

 

Zum Überlegen stell ich jetzt auch einmal ein paar Fragen:

Der Text geht von Gen 2, 4b bis Gen 3, 24.

Also:

*Wieviel Zeit, meinst du, vergeht zwischen der Formung des Menschen aus dem Staub des Ackerbodens bis zur Verteibung aus dem Paradies?

*Wo wird das Wort Adam, das an und für sich einfach Mensch bedeutet, zum ersten Mal als Eigenname gebraucht? (Hint: Die Einheitsübersetzung hilft dir: Sie übersetzt Adam konsequent mit "Mensch". Erst an der gesuchten Stelle heißt es "Adam".)

*Wann bekommt Eva ihren Namen?

Gott sagt als Begründung für die Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3, 22): "...Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!"

*An welcher Stelle vorher und nachher ist noch vom Baum des Lebens die Rede?

 

Viel Spaß beim Antworten-Finden! B)

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Aus exegetischer Sicht würde ich mal sagen "gar nicht" ... denn wir haben hier einen klassischen Mythos vor uns, dessen Wahrheitsgehalt äußerst gering ist ...

 

Der Mythos ist eine erzählerische Antwort auf die Frage: Warum ist denn die Welt so, wie sie ist?

Und die Antwort lautet: Die war schon immer so.

Ich halte den Wahrheitsgehalt dieser Antwort nicht für gering.

 

Zum Überlegen stell ich jetzt auch einmal ein paar Fragen:

Der Text geht von Gen 2, 4b bis Gen 3, 24.

Also:

*Wieviel Zeit, meinst du, vergeht zwischen der Formung des Menschen aus dem Staub des Ackerbodens bis zur Verteibung aus dem Paradies?

*Wo wird das Wort Adam, das an und für sich einfach Mensch bedeutet, zum ersten Mal als Eigenname gebraucht? (Hint: Die Einheitsübersetzung hilft dir: Sie übersetzt Adam konsequent mit "Mensch". Erst an der gesuchten Stelle heißt es "Adam".)

*Wann bekommt Eva ihren Namen?

Gott sagt als Begründung für die Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3, 22): "...Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!"

*An welcher Stelle vorher und nachher ist noch vom Baum des Lebens die Rede?

 

Viel Spaß beim Antworten-Finden! B)

 

Die Namen spielen erst nach dem Sündenfall eine Rolle. Und Eva bekommt den Namen von Adam (und er zeigt so, dass er der Herr "im Haus" ist).

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Aus exegetischer Sicht würde ich mal sagen "gar nicht" ... denn wir haben hier einen klassischen Mythos vor uns, dessen Wahrheitsgehalt äußerst gering ist ...

 

Der Mythos ist eine erzählerische Antwort auf die Frage: Warum ist denn die Welt so, wie sie ist?

Und die Antwort lautet: Die war schon immer so.

Ich halte den Wahrheitsgehalt dieser Antwort nicht für gering.

 

Zum Überlegen stell ich jetzt auch einmal ein paar Fragen:

Der Text geht von Gen 2, 4b bis Gen 3, 24.

Also:

*Wieviel Zeit, meinst du, vergeht zwischen der Formung des Menschen aus dem Staub des Ackerbodens bis zur Verteibung aus dem Paradies?

*Wo wird das Wort Adam, das an und für sich einfach Mensch bedeutet, zum ersten Mal als Eigenname gebraucht? (Hint: Die Einheitsübersetzung hilft dir: Sie übersetzt Adam konsequent mit "Mensch". Erst an der gesuchten Stelle heißt es "Adam".)

*Wann bekommt Eva ihren Namen?

Gott sagt als Begründung für die Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3, 22): "...Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!"

*An welcher Stelle vorher und nachher ist noch vom Baum des Lebens die Rede?

 

Viel Spaß beim Antworten-Finden! B)

 

Die Namen spielen erst nach dem Sündenfall eine Rolle.

Warum wohl?

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Eine "Fabel" ist Genesis deshalb noch lange nicht. Eher ein bild, das die Wahrheit so darstellt, dass Menschen aller Zeiten die Grundlagen ihrer Existenz begreifen können (wenn sie wollen).

 

 

Nenn es Fabel, Mythos oder Gschicht'erl. Tatsache ist, dass weder Adam noch Eva gelebt haben.

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Niemand musste damals sterben und selbst die Tiere lebten friedlich miteinander.

 

Zu einer rein symbolischen Erzählung oder einen Mythos würde ich die Geschichte von Adam und Eva nicht degradieren, denn das würde aus meiner Sicht auch Erbsünde und Opfertheologie in Frage stellen.

Dann hast du aber das Problem, dass es nie eine Zeit gab, als niemand sterben musste und die Tiere friedlich nebeneinander lebten.

 

 

Das war zwischen der Schöpfung und dem Sündenfall.

Und wann ungefähr war das? Wenn du das nicht symbolisch sondern historisch sehen willst, müsste es sich ja datieren lassen. Da sich die Dinosaurier gegenseitig aufgefressen haben, müsste es den Sündenfall also schon vorher gegeben haben, aber Menschen gab es ja erst später, wie passt das zusammen?

 

Die Schöpfung war erst nach Erschaffung (Entwicklung) des Menschen abgeschlossen. Vorher über paradiesische Zustände nachzudenken macht eigentlich keinen Sinn.

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Wenn man Adam und Eva als Mythos bezeichnet, dann versucht man nicht mehr Theologie und wissenschaftliche Erkenntnisse miteinander in Einklang zu bringen, sondern läßt zu, dass die Wissenschaft die Überlieferung der Bibel in Frage stellt.

Das tut sie doch schon längst und in allen möglichen Fällen (nicht nur bezüglich der Erdgeschichte).

 

Glaubst Du, dass wirklich Gott Millionen Leute ersäuft hat, weil sie nicht gehorchten? Dass er wirklich von Abraham verlangte, seinen Sohn zu schlachten? Dass er Moses befahl, die Israeliten, die ein Goldenes Kalb gebastelt hatten, zu Tausenden abzuschlachten? Dass Frau Lot zur Salzsäule ersterrte, weil sie zu neugierig war? Also ich nicht.

 

Über diese Geschichten müsste man einzeln diskutieren. Ich greife mal eine heraus: Natürlich glaube ich, dass Abraham seinen Sohn opfern wollte. Tier- und Menschenopfer um Gottheiten zufriedenzustellen gab es doch in vielen früheren Kulturen. Die Geschichte an sich ist doch selbst aus nicht-religiöser Sicht nicht unwahrscheinlich.

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Niemand musste damals sterben und selbst die Tiere lebten friedlich miteinander.

 

Zu einer rein symbolischen Erzählung oder einen Mythos würde ich die Geschichte von Adam und Eva nicht degradieren, denn das würde aus meiner Sicht auch Erbsünde und Opfertheologie in Frage stellen.

Dann hast du aber das Problem, dass es nie eine Zeit gab, als niemand sterben musste und die Tiere friedlich nebeneinander lebten.

 

 

Das war zwischen der Schöpfung und dem Sündenfall.

Und wann ungefähr war das? Wenn du das nicht symbolisch sondern historisch sehen willst, müsste es sich ja datieren lassen. Da sich die Dinosaurier gegenseitig aufgefressen haben, müsste es den Sündenfall also schon vorher gegeben haben, aber Menschen gab es ja erst später, wie passt das zusammen?

 

Die Schöpfung war erst nach Erschaffung (Entwicklung) des Menschen abgeschlossen. Vorher über paradiesische Zustände nachzudenken macht eigentlich keinen Sinn.

Ok, wen ich dich also recht verstehe war das so:

Die Erde entwickelte sich, die Arten entstanden, die dinos frassen sich gegenseitig auf, alles war so, wie man das in der Schule lernt. Die Dinos starben aus, dafür kamen die Säbelzahntiger und fraßen die Mammuts auf.

Dann kam irgendwann der Mensch und plötzlich hörten die Höhlenbären und die Wölfe auf, Auerochsen zu fressen, sondern labten sich nur noch an grünem Klee. Das dauerte ein paar Wochen, bis zum Sündenfall, und die Bären fingen wieder an Auerochsen zu fressen.

 

Hm, das hört sich für mich nicht sonderlich plausibel an.

 

Werner

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Hallo,

 

Habt ihr mal an Lilith gedacht??

 

Gruß

 

TBM

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Wenn man Adam und Eva als Mythos bezeichnet, dann versucht man nicht mehr Theologie und wissenschaftliche Erkenntnisse miteinander in Einklang zu bringen, sondern läßt zu, dass die Wissenschaft die Überlieferung der Bibel in Frage stellt.

Eigentlich wollte ich in diesem ganz offensichtlich nicht für mich geeigneten Fred nicht antworten, aber der Spruch ist zu köstlich.

Ich bitte Dich, wie [setzte beliebiges, im F&A-Bereich ungern gesehenes Attribut bzgl. der Begrenztheit der individuellen Intelligenz] muß man sein, um den Adam- und Eva-Mythos nicht als Mythos anzusehen? Gerne als lehrreichen Mythos, auch wenn ich persönlich die daraus zu ziehenden Lehren als mehr als suspekt empfinde.

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Gerne als lehrreichen Mythos, auch wenn ich persönlich die daraus zu ziehenden Lehren als mehr als suspekt empfinde.

 

 

Nein, das ist ja ganz was Neues! Erzähl uns mehr darüber!

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In Genesis wird berichtet das Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben.

Wie haben Adam und Eva nach eurer Vorstellung vor dem Sündenfall gelebt? Haben sie weder das Gute noch das Böse erkannt und erfahren?

Haben sie keinen Unterschied zwischen sich selbst und dem Garten Eden, zwischen dem Garten Eden und Gott, zwischen sich selbst und Gott erkannt?

Waren die Stammeltern selbstverloren, voll vertrauend und glücklich ganz hingegeben an Gott, war für sie alles eins?

Haben sie die Welt ähnlich gesehen wie Kleinkinderaugen sie sehen?

Für mich wäre das eine schöne Vorstellung.

Wie seht ihr das?

 

Mit freundlichen Grüßen

Daniel

 

 

In Liebe,

Gott einfach mal fragen können.

bearbeitet von pmn
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Die Schöpfung war erst nach Erschaffung (Entwicklung) des Menschen abgeschlossen. Vorher über paradiesische Zustände nachzudenken macht eigentlich keinen Sinn.

 

Wer gibt uns eigentlich die Gewissheit, dass die Entwicklung des Menschen und damit die "Schoepfung" schon abgeschlossen ist? Ich persoenlich habe den Eindruck, dass der Mensch nocht weit entfernt ist vom Ende seiner Entwicklung.

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Hallo,

 

Habt ihr mal an Lilith gedacht??

 

Wer ist das?

 

 

Lilith ist in der Mythologie die erste Frau Adams, die aber nicht besonders unterwürfig war .

Eva ist danach erst die Zweite.

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In Genesis wird berichtet das Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben.

Wie haben Adam und Eva nach eurer Vorstellung vor dem Sündenfall gelebt? Haben sie weder das Gute noch das Böse erkannt und erfahren?

Haben sie keinen Unterschied zwischen sich selbst und dem Garten Eden, zwischen dem Garten Eden und Gott, zwischen sich selbst und Gott erkannt?

Waren die Stammeltern selbstverloren, voll vertrauend und glücklich ganz hingegeben an Gott, war für sie alles eins?

Haben sie die Welt ähnlich gesehen wie Kleinkinderaugen sie sehen?

Für mich wäre das eine schöne Vorstellung.

Wie seht ihr das?

 

Mit freundlichen Grüßen

Daniel

Vorstellung Paradies

 

1. Versuch

 

Wissen Pflanzen, oder Tiere das sie sterblich sind?

Können sie reflektieren?

Suchen sie die Nähe zu Gott?

 

Oder leben sie aus ihrer Schöpfung heraus und tun, was sie müssen, was in ihnen angelegt ist?

 

Als Adam und Eva außer dem Leben auch mit Geist begabt wurden, verloren sie vielleicht etwas von der natürlichen, naturverbundenen und naturvertrauenden Art, die sie vorher hatten.

 

Sie nahmen den Unterschied zwischen sich und den Pflanzen und Tieren wahr.

Sie bemerkten, das alles vergänglich ist.

Das war die Erkenntnis der Paradiesesfrucht.

Nach dieser Erkenntnis begriffen sie mit Gottes Hilfe , daß auch sie sterblich waren.

(Wenn ihr von diesem Baum esst, müsst ihr sterben)

Danach konnten sie nie wieder diese enge unrefliktierte Verbindung mit der Natur eingehen.

So verloren sie das Paradies.(das Nichtwissen) und lebten mit dem künftigen Tod.

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Adam und Eva haben weder Gut noch Boese gekannt, sie lebten im Zustand unschuldiger, unwissender Kinder. Nach unsererem heutigen Rechtsverstaendnis hat Gott Vater gegen die Aufsichtspflicht verstossen! Was ist das fuer ein "Vater" der seine "Kinder" vollen Bewusstseins ins Verderben rennen laesst nur um seine Authoritaet bestaetigt zu sehen?

 

Genau DAS habe ich mich auch schon oft gefragt! :)

 

Aber noch niemals eine g'scheite Antwort darauf bekommen. B)

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Für mich wird die Paradieses-Erzählung erst dann verständlich und plausibel, wenn man die Chronologie nicht so ernst nimmt, wie es unser heutiges historische Bewusstsein tut, welches aber nicht dem dem Orientalen vor 3-4 Jahrtausenden entspricht:

 

Das Paradies schildert die Welt, wie Gott sie eigentlich für den Menschen schaffen wollte.

Dabei wollte er aber den Menschen mitbeteiligen, der aus freien Stücken an Schaffung und Erhaltung der paradiesischen Welt mitwirken solle.

Durch den Hochmut des Menschen, der wie Gott sein wollte, ist allerdings dieser Plan Gottes aus den Fugen geraten (Vertreibung aus dem Paradies) und für den Menschen aus eigener Kraft nicht wieder reparierbar. Doch Jesus Christus hat uns neu den Weg gezeigt und die Kraft gegeben, zum ursprünglichen Paradies zu finden.

Freilich liegt es nun weiterhin am Menschen, dieses zweite Chance zu ergreifen. In dieser Entscheidungsphase stehen wir momentan.

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Durch den Hochmut des Menschen, der wie Gott sein wollte, ist allerdings dieser Plan Gottes aus den Fugen geraten ....

 

 

Ja, so lehrt man es kleine Kinder.

 

Kapiert hab ich das nie.

 

Mir erscheint Gott hier als grausam, kleinlich, und spießbürgerlich wie ein verbitterter Menschenfeind, der kleine Kinder erschießt, die er beim Kirschenklauen erwischt hat.

 

Was immer die Bibel hier sagen will, sie sagt es imho sehr schlecht.

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Ein großes Bild, das über Jahrtausende hinweg den Menschen die Wahrheit ihrer Existenz gezeigt hat.

Ein Bild: vielleicht. Eine genaue Photographie: Wohl kaum. Um bei Bildern zu bleiben: Ich wuerde Deine Aussage im Sinne von Escher oder Dali verstehen, oder im Sinne der Alexanderschlacht: Bilder, die das wesentliche Element wiedergeben, waehrend sie gleichzeitig nicht den Versuch unternehmen, die Details richtig abzubilden.

 

Sie lebten im Paradies, frei von Sünden. Wie das war können wir uns heute schwer vorstellen.Die Bibel gibt aber an manchen Stellen hinweise: Niemand musste damals sterben und selbst die Tiere lebten friedlich miteinander.

Das grenzt an Tierquaelerei: Der Loewe muss beinahe verhungert sein. Und von Joghurt koennen Loewen nur bei Asterix leben. Das gleiche gilt fuer Adam und Eva - sie koennen sie nicht mal ein gutes Steak oder ein Lachsfilet auf dem Barbeque geroestet haben (wo denn das herholen, ohne die Kuh oder den Lachs zu verletzen). Mit guter Prosthetik haette es vielleicht zu einem Eisbein mit Sauerkraut gereicht, wenn die Menschenwuerde des Schweins nicht dadurch eingeschraenkt wuerde, dass es von jetzt an auf einem Holzbein humpeln muss.

 

Und warum machen wir uns nur Sorgen um das Vieh, und nicht um die Blumen? Wenn die Kuh das Gras frist, glaubst Du, dass das Gras das gut findet? Fuer den Kartoffelsalat haetten Adam und Eva ein Gemetzel um Garten begehen muessen - Massenmord am Gruenzeug (im Fall der Kartoffeln sogar Kindermord).

 

Zu einer rein symbolischen Erzählung oder einen Mythos würde ich die Geschichte von Adam und Eva nicht degradieren, denn das würde aus meiner Sicht auch Erbsünde und Opfertheologie in Frage stellen.

Aber wenn Du es nicht als Symbol oder Mythos sehen willst, dann bekommst Du erhebliche Probleme mit der Realitaet (die Probleme der Ernaehrung haben wir oben angeschnitten, die Probleme der Fortpflanzung wollen wir mal ganz ignorieren, ausser zu sagen, dass die Loewin sicher nicht sehr gluecklich ist, wenn sie keine suessen Loewenbabies zum Spielen und Saeugen hat). Ausser Du willst auf magische Weise die gesamte Realitaet aendern: Von jeder Pflanzen-, Tier- und Menschenart gab es vor dem Suendenfall genau zwei Exemplare, die weder Ernaehrung brauchten, noch einen Fortpflanzungsdrang verspuerten; am Tag nach dem ungluecklichen Zwischenfall mit dem Apfel fingen sie ploetzlich an Hunger zu spueren, und Babies zu machen. Und selbst das muesste perfekt organisiert werden: Zum Beispiel darf der Loewe nicht die Kaninchendame verspeisen, bis diese Zeit gehabt hat, die naechste Generation Kaninchen auf die Welt zu bringen.

 

Habt ihr mal an Lilith gedacht??

Ich denke dauernd nur an Sex, und das scheint ja Lilith's Hauptfunktion in der Geschichte gewesen zu sein (Lilith sorgte dafuer, dass Adam nicht mehr Jungfrau war, lange bevor Eva auf dem Parkett erschien, und gebar spaeter mit Kain massenhaft Geister).

 

Soweit ich weiss, ist ihre Existenz in der Geschichte nur Apokryph, und hauptsaechlich kabbalistisch. In Juedischen Erzaehlungen kommt sie regelmaessig vor.

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Habt ihr mal an Lilith gedacht??

Ich denke dauernd nur an Sex, und das scheint ja Lilith's Hauptfunktion in der Geschichte gewesen zu sein (Lilith sorgte dafuer, dass Adam nicht mehr Jungfrau war, lange bevor Eva auf dem Parkett erschien, und gebar spaeter mit Kain massenhaft Geister).

 

Soweit ich weiss, ist ihre Existenz in der Geschichte nur Apokryph, und hauptsaechlich kabbalistisch. In Juedischen Erzaehlungen kommt sie regelmaessig vor.

 

Lilith ist in der Mythologie die erste Frau Adams, die aber nicht besonders unterwürfig war .

Eva ist danach erst die Zweite.

 

Lilith kommt als Frau Adams nicht einmal in den Apokryphen vor, auch nicht im Talmud oder Midrasch oder sonstigen rabbinischen Texten, wie man oft zu lesen bekommt und auch nicht in der jüdischen Mythologie, wie auch in diesem Pfad schon wieder nachbehauptet wird. Als erste Frau Adams taucht sie erstmals im "Alphabet des Ben Sira" auf, dem Text eines anonymen Verfassers, entstanden irgendwann zwischen dem Jahr 700 und dem Jahr 1000 n.C., der einem Ben Sira zugeschrieben wurde. Dabei handelt es sich um eine möglicherweise antijüdische (Eliezer Segal), sehr grobschlächtige Satire, in der man noch ganz andere "schöpfungstechnische" Informationen findet, z.B. eine Erklärung darüber, warum Nebukadnezars Tochter stündlich 1000 Fürze lassen musste oder warum ein Esel auf den Urin eines anderen Esels pinkelt, warum Raben oralen Sex haben und anderes Vergnügliches mehr. "Das Alphabet des Ben Sira" gibt es seit zwei oder drei Jahren auch in deutscher Übersetzung. Sehr interessant, wer im Laufe der Jahrhundert und noch in jüngster Zeit auf diese Geschichte angesprungen und abgefahren ist. Feministische Theologinnen zu Dutzenden, und keine von ihnen scheint sich die Mühe gemacht zu haben, die angeblichen Belegstellen für Adams erste Frau Lilith in Bibel, apokryphen Schriften oder Talmud nachgelesen zu haben. Ziemlich blamabel für die Damen finde ich, aber nicht nur für diese.

 

Die ein einziges Mal in der Bibel (AT, Jes 34,14) genannte Lilith dürfte auf eine ursprünglich babylonische Trias von Sturmdämonen zurückgehen (Lilu, Lilitu, der dritte Name ist mir entfallen).

bearbeitet von Julius
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