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Ist die Berliner Domgemeinde noch ganz bei Trost?


Flo77

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Mal ganz ketzerisch gefragt: Warum lässt Sterzinsky nicht einfach die Hedwigskathedrale niederreißen und plattmachen? Mit dem innerstädtischen Filetgrundstück, das dann frei würde, ließe sich ein traumhafter Erlös erzielen.

 

Ich war schon mehrmals bei meinen Berlin-Besuchen im Innern der kath. Domkirche, aber gefallen hat sie mir nie. Ich fühlte mich immer verloren in ihr und finde sie einfach nur kalt und abstoßend.

 

 

PS: Im Gegensatz zum evangelischen Dom ist der Eintritt allerdings gratis. So kann man ja auch nicht wirtschaftlich arbeiten... B)

bearbeitet von RationisCausa
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Mal ganz ketzerisch gefragt: Warum lässt Sterzinsky nicht einfach die Hedwigskathedrale niederreißen und plattmachen? Mit dem innerstädtischen Filetgrundstück, das dann frei würde, ließe sich ein traumhafter Erlös erzielen.

B) Und die Kathedra wird dann in einem aufblasbaren Gotteshaus irgendwo auf einem Flugfeld des stillgelegten Flughafen Tempelhof errichtet (wo auch gleich die Bischöfe und Domkapitel in Zelten übernachten könnten) - oder wie?

 

Ich gebe zu, daß die Kathedrale in Bezug auf die Wärme ihrer Innenausstattung Wünsche offen läßt - obwohl ich die Unterkirche wirklich mag - wem sie jedoch kirchliche Heimat ist, möchte bestimmt nicht, daß sie abgerissen wird.

 

Grüße

R.

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Ich gebe zu, daß die Kathedrale in Bezug auf die Wärme ihrer Innenausstattung Wünsche offen läßt - obwohl ich die Unterkirche wirklich mag - wem sie jedoch kirchliche Heimat ist, möchte bestimmt nicht, daß sie abgerissen wird.

 

Mir gefallen eigentlich ausschließlich anglikanische Kathedralen so richtig gut, beispielsweise

 

 

die da

 

Oder auch die da.

 

Da gäbe es für mich viel abzureißen... B)

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Ich gebe zu, daß die Kathedrale in Bezug auf die Wärme ihrer Innenausstattung Wünsche offen läßt - obwohl ich die Unterkirche wirklich mag - wem sie jedoch kirchliche Heimat ist, möchte bestimmt nicht, daß sie abgerissen wird.

 

Mir gefallen eigentlich ausschließlich anglikanische Kathedralen so richtig gut, beispielsweise

 

 

die da

 

Oder auch die da.

 

Da gäbe es für mich viel abzureißen... B)

 

 

 

Du hättest ruhig dazu schreiben können, wo man diese Kathedralen findet. Die zweite könnte Canterbury sein. Eindrucksvoll finde ich die in Durham.

 

Aber mir gefallen eigentlich alle romanischen und gotischen Dome (wenn sie nicht barockisiert worden sind) und auch viele moderne Kirchen. Letztlich ist es aber die lebendige Gemeinde, auf die es ankommt.

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Du hättest ruhig dazu schreiben können, wo man diese Kathedralen findet. Die zweite könnte Canterbury sein.

 

Die erste steht in Londonderry in Nordirland und ist die erste "protestantische" Kirche (in Irland sind die Anglikaner definitionsgemäß Protestanten, in England sind sie eher katholisch definiert), die im Rahmen der beginnenden Kolonialisierung Irlands im 17. Jahrhundert errichtet wurde,

 

die zweite steht in Ely in der Nähe von Cambridge.

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Du hättest ruhig dazu schreiben können, wo man diese Kathedralen findet. Die zweite könnte Canterbury sein.

 

Die erste steht in Londonderry in Nordirland und ist die erste "protestantische" Kirche (in Irland sind die Anglikaner definitionsgemäß Protestanten, in England sind sie eher katholisch definiert), die im Rahmen der beginnenden Kolonialisierung Irlands im 17. Jahrhundert errichtet wurde,

 

die zweite steht in Ely in der Nähe von Cambridge.

 

Beide Kirchen kenne ich nicht.

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Mal ganz ketzerisch gefragt: Warum lässt Sterzinsky nicht einfach die Hedwigskathedrale niederreißen und plattmachen? Mit dem innerstädtischen Filetgrundstück, das dann frei würde, ließe sich ein traumhafter Erlös erzielen.

B) Und die Kathedra wird dann in einem aufblasbaren Gotteshaus irgendwo auf einem Flugfeld des stillgelegten Flughafen Tempelhof errichtet (wo auch gleich die Bischöfe und Domkapitel in Zelten übernachten könnten) - oder wie?

 

Ich gebe zu, daß die Kathedrale in Bezug auf die Wärme ihrer Innenausstattung Wünsche offen läßt - obwohl ich die Unterkirche wirklich mag - wem sie jedoch kirchliche Heimat ist, möchte bestimmt nicht, daß sie abgerissen wird.

 

Grüße

R.

Im Bistum Rottenburg hat auch keine richtige Kathedrale, und es funktioniert glänzend.

Hauptkathedrale ist die vormalige Stadtpfarrkirche der Kleinstadt Rottenburg, Zweitkathedrale ein ausgesprochen hässlicher Bau in der Stuttgarter Königstrasse, der nicht einmal freistehend ist, sondern in der Häusserfront zwischen Commerzbank und MacDonalds (letzterer inzwischen abgerissen) eingereiht ist.

 

Das schöne daran ist, das das dazu führt, dass beispielsweise Priesterweihen oder ähnliches nicht immer nur zentral im Dom stattfinden (der ist nämlich viel zu klein für solche Anlässe), sondern verteilt über das Bistum, mal in Rottweil, mal in Ellwangen, mal in Biberach.

 

Werner

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Mal ganz ketzerisch gefragt: Warum lässt Sterzinsky nicht einfach die Hedwigskathedrale niederreißen und plattmachen? Mit dem innerstädtischen Filetgrundstück, das dann frei würde, ließe sich ein traumhafter Erlös erzielen.

B) Und die Kathedra wird dann in einem aufblasbaren Gotteshaus irgendwo auf einem Flugfeld des stillgelegten Flughafen Tempelhof errichtet (wo auch gleich die Bischöfe und Domkapitel in Zelten übernachten könnten) - oder wie?

 

Ich gebe zu, daß die Kathedrale in Bezug auf die Wärme ihrer Innenausstattung Wünsche offen läßt - obwohl ich die Unterkirche wirklich mag - wem sie jedoch kirchliche Heimat ist, möchte bestimmt nicht, daß sie abgerissen wird.

 

Grüße

R.

Im Bistum Rottenburg hat auch keine richtige Kathedrale, und es funktioniert glänzend.

Hauptkathedrale ist die vormalige Stadtpfarrkirche der Kleinstadt Rottenburg, Zweitkathedrale ein ausgesprochen hässlicher Bau in der Stuttgarter Königstrasse, der nicht einmal freistehend ist, sondern in der Häusserfront zwischen Commerzbank und MacDonalds (letzterer inzwischen abgerissen) eingereiht ist.

 

Das schöne daran ist, das das dazu führt, dass beispielsweise Priesterweihen oder ähnliches nicht immer nur zentral im Dom stattfinden (der ist nämlich viel zu klein für solche Anlässe), sondern verteilt über das Bistum, mal in Rottweil, mal in Ellwangen, mal in Biberach.

 

Werner

 

Da wirds eigentlich Zeit für einen schwäbischen Dombauverein. Grüße, KAM

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Im Bistum Rottenburg hat auch keine richtige Kathedrale, und es funktioniert glänzend.

Hauptkathedrale ist die vormalige Stadtpfarrkirche der Kleinstadt Rottenburg, Zweitkathedrale ein ausgesprochen hässlicher Bau in der Stuttgarter Königstrasse, der nicht einmal freistehend ist, sondern in der Häusserfront zwischen Commerzbank und MacDonalds (letzterer inzwischen abgerissen) eingereiht ist.

 

 

Werner

 

 

Aus meinen Anfangsjahren als Vertretungsorganist kenne ich eine Kirche im Ruhrgebiet, die auch irgendwo zwischen Geschäftshäusern errichtet worden war. Man musste durch eine Ladenpassage gehen, um die Kirche zu erreichen. Und weil eben dieser Laden, ein Schuhgeschäft, "Schlatholt" mit Namen hieß, nannte man die Kirche im Volksmund immer nur "St. Schlatholt"...

 

:)B):)

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Aus meinen Anfangsjahren als Vertretungsorganist kenne ich eine Kirche im Ruhrgebiet, die auch irgendwo zwischen Geschäftshäusern errichtet worden war. Man musste durch eine Ladenpassage gehen, um die Kirche zu erreichen.

 

So etwas ähnliches gab es in Bayreuth auch mal, aber mit einem anderen Hintergrund: In früheren Zeiten durfte in Bayreuth keine katholische Kirche errichtet werden - irgendwann konnte und wollte man es dann auch nicht mehr verhindern. Die Kirche durfte aber öffentlich nicht sichtbar sein. Also hat man in ein größeres Geschäftshaus im Hinterhof eine Kirche gebaut. Die Kirche durfte auch keine Werbung machen, nur die Katholiken untereinander durften sich über diese Kirche informieren.

 

Diese Kirche gibts natürlich heute nicht mehr, sie ist teilweise einem Umbau zum Opfer gefallen, teilweise ist sie jetzt eine Gaststätte.

 

Oder auch: Die Evangelisch-Reformierte Kirche (Kirchenprovinz Leer) in Bayreuth - sie ist von der vorbeiführenden Erlanger Straße nicht als Kirche erkennbar. Die Markgräfin Wilhelmine hat diese Kirche für die kleine friesische Gemeinde im 18. Jahrhundert bauen lassen und als Entgegenkommen gegenüber den Lutheranern, denen das nicht gefallen hat, durfte die Kirche weder bimmeln noch überhaupt als Kirche erkennbar sein. Die Kirche fügt sich vollständig in die Häuserfront ein - heute bimmelt sie auch. Aber erst seit wenigen Jahrzehnten. Möglicherweise erst seit der Leuenburger Konkordie.

 

Es hat allerdings auch andere Situationen gegeben: In Sulzbürg, einem Ortsteil der Gemeinde Mühlhausen in der Oberpfalz, stehen die Katholische Kirche (1741) und die evangelische Kirche (1720) direkt nebeneinander.

 

So weit ich weiß, gibt es eine ähnliche Situation auch in Augsburg.

 

Man musste sich also auch früher nicht streiten, wenn man nicht unbedingt wollte.-

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Es hat allerdings auch andere Situationen gegeben: In Sulzbürg, einem Ortsteil der Gemeinde Mühlhausen in der Oberpfalz, stehen die Katholische Kirche (1741) und die evangelische Kirche (1720) direkt nebeneinander.

 

So weit ich weiß, gibt es eine ähnliche Situation auch in Augsburg.

 

Man musste sich also auch früher nicht streiten, wenn man nicht unbedingt wollte.-

 

Nein. Es gibt sogar Simultankirchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Simultankirche

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Es hat allerdings auch andere Situationen gegeben: In Sulzbürg, einem Ortsteil der Gemeinde Mühlhausen in der Oberpfalz, stehen die Katholische Kirche (1741) und die evangelische Kirche (1720) direkt nebeneinander.

 

So weit ich weiß, gibt es eine ähnliche Situation auch in Augsburg.

 

Man musste sich also auch früher nicht streiten, wenn man nicht unbedingt wollte.-

 

Nein. Es gibt sogar Simultankirchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Simultankirche

Sehr schön ist die Stadtkirche von Biberach an der Riß.

Seit Jahrhunderten dürfen die Katholiken diese Kirche mitbenutzen, nachdem der Großteil der freien Reichsstadt evangelisch geworden war.

 

Wenn man allerdings reinschaut in die Kirche, glaubt man eher es sei umgekehrt, so voll mit barocken Heiligenstatuen, Blattgold und Madonnen ist die Kirche....Typisch Oberschwaben halt.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Nein. Es gibt sogar Simultankirchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Simultankirche

 

Das wusste ich nun auch noch nicht. Die Kirche in Hahn kenne ich zwar (wenn man im Dunkeln auf der Hunsrück-Höhenstraße fährt, sieht man sie), aber eben nur vom Sehen.

 

Allerdings scheint es mir so zu sein, dass früher die simultane Nutzung öfters mal nicht ganz freiwillig eingeführt wurde (na ja, wen wundert es).

 

Ach ja, jetzt fällt mir ein: In Bietigheim-Bissingen gibt es einen Stadtteil "Buch", in dem, bevor die römisch-katholische St.-Johannes-Kirche gebaut wurde, die katholischen Gottesdienste in der evangelischen Pauluskirche stattgefunden haben. Das ist aber ziemlich neu, so irgendwann aus den 1960ern.

 

Ist doch anscheinend nicht gar so selten...

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Ach ja, jetzt fällt mir ein: In Bietigheim-Bissingen gibt es einen Stadtteil "Buch", in dem, bevor die römisch-katholische St.-Johannes-Kirche gebaut wurde, die katholischen Gottesdienste in der evangelischen Pauluskirche stattgefunden haben. Das ist aber ziemlich neu, so irgendwann aus den 1960ern.

 

Ist doch anscheinend nicht gar so selten...

 

Nein, das ist seit Kriegsende in beiden Richtungen fast schon die Regel. Damals strömten tausende Heimatvertriebene, katholisch oder evangelisch, in Dörfer und Kleinstädte, in denen die Einwohner fast ausschließlich nur zu einer Religionsgemeinschaft gehörten.

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Nein, das ist seit Kriegsende in beiden Richtungen fast schon die Regel.

 

Ja, hatten wir auch. In Weidenberg sind viele Alt-Katholiken aus dem Sudetenland zugezogen und die haben dann irgendwann die evangelische Kirche mitbenutzen können (was allerdings damals massive Spannungen verursacht hat, die in erster Linie von den Evangelen ausgegangen sind).

 

Nur ich dachte mir, wenn das zwischen der AKK und der Evangelischen Kirche in Bayern schon so scheppert, dann wird das zwischen RKK und Evangelen noch schwieriger sein.

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Diese Spannungen hängen oft nicht mal an der Konfessionsverschiedenheit, sondern einfach daran, dass sich zwei eigenständige Gemeinden den gleichen Kirchenraum teilen müssen. Ich kenne das Phänomen bei so ziemlich jeder mir besser bekannten Gemeinde anderer Muttersprache. Diese nutzen ja normale Pfarrkirchen als Belegenheitsgemeinde und da gibt es dann meist Streitigkeiten wegen der Gottesdienstzeiten und mangelnden Absprachen bei Sondergottesdiensten. Ein Beispiel:

 

Die Territorialgemeinde hat um 10:30 Messe, die anderssprachige Gemeinde um 12:00 Uhr.

Wenn jetzt bei der TG eine Taufe ansteht oder auch nur ein umfangreicher Festgottesdienst wie Firmung oder Orchestermesse, wird es schon eng.

 

Oft gibt es auch Krach um die Kirchenausstattung: Besonders wenn die AG aus südlichen Ländern kommt und beispielsweise eine Lourdesmadonna oder eine Padre-Pio-Figur neben dem Altar aufstellen möchte oder jede der beiden ihre eigene Osterkerze im Altarraum sehen will.

 

Das sind zwar alles keine unlösbaren Probleme aber aufgrund der kulturellen Unterschiede sind oft große Anstrengungen nötig, damit es nicht zu tiefen Zerwürfnissen kommt. Ich habe von einem Fall gehört, bei dem das Ordinariat massiv eingreifen musste.

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Ich kenne eine Gemeinde, die zwei Kirchen hat und eine davon am Sonntagvormittag der griechisch-orthodoxen Gemeinde überlässt. Die Mitglieder dieser Gemeinde kommen zum Teil aus größerer Entfernung. Am Anfang gab es von seiten der Orthodoxen die Bitte, eine Ikone aufhängen zu dürfen. Kein Problem. Dann hingen zwei Ikonen da, dann vier, dann noch ein paar, und zum Schluss war die Kirche mit Ikonen vollgepflastert, es passte überhaupt nicht mehr. Es traf sich nicht ungünstig, dass die exzessive Verwendung von Weihrauch das Vorziehen der Innenrenovierung nahelegte. Bei der Gelegenheit hat man dann miteinander geredet, auch von außen einen Kirchenkunstexperten hinzugezogen. Jetzt stimmt es wieder.

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