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Familiensonntag


Maple

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Ich habe gerade gelesen, daß gestern Familiensonntag war. Ist das bei Euch ein Thema?
Nö. bearbeitet von Flo77
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Ich habe gerade gelesen, daß gestern Familiensonntag war.

Was bedeutet das denn?

 

Werner

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Ich habe gerade gelesen, daß gestern Familiensonntag war. Ist das bei Euch ein Thema?

Insgesamt kam ich am Wochenende in zwei Gemeinden zu vier Predigten, davon haben drei Zelebranten den Familiensonntag erwähnt. (Allgemein war eher ein gewisser Überdruß zu spüren, weil man eigentlich "endlich mal wieder Jahreskreis" haben wollte.)

 

Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

 

Grüße

Renata

bearbeitet von Renata
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Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

Das habe ich mich auch gefragt, v. a. weil es doch so nah beieinander liegt. Es ist ja nicht schlecht die Familien an einem Sonntag in den Mittelpunkt zu rücken, aber wie gesagt, könnte man das sehr gut am Fest der Hl. Familie (wurde hier aber auch nicht besonders darauf eingegangen) oder vielleicht an einem Jahreskreissonntag, der nicht so dicht auf dieses Fest fällt.

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Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

Das habe ich mich auch gefragt, v. a. weil es doch so nah beieinander liegt. Es ist ja nicht schlecht die Familien an einem Sonntag in den Mittelpunkt zu rücken, aber wie gesagt, könnte man das sehr gut am Fest der Hl. Familie (wurde hier aber auch nicht besonders darauf eingegangen) oder vielleicht an einem Jahreskreissonntag, der nicht so dicht auf dieses Fest fällt.

 

Dito.

 

In unserer Pfarrgemeinde war mal wieder Klampfereigruppe angesagt, deshalb hatte der Liebste orgelfrei und wir haben geschwänzt B)

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Unsere Kirche wird von Patres der SVD betreut, da wurde am Sonntag das Fest der Ordensheiligen Arnold Janssen und Josef Freinademetz gefeiert (mit Chorgesang und Choralmesse).

bearbeitet von Elima
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Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

Das habe ich mich auch gefragt, v. a. weil es doch so nah beieinander liegt. Es ist ja nicht schlecht die Familien an einem Sonntag in den Mittelpunkt zu rücken, aber wie gesagt, könnte man das sehr gut am Fest der Hl. Familie (wurde hier aber auch nicht besonders darauf eingegangen) oder vielleicht an einem Jahreskreissonntag, der nicht so dicht auf dieses Fest fällt.

Wenn man sich den Link oben zur DBK mal anschaut, dann ging es da gestern ja in erster Linie um Liebe und Kinderkriegen.

 

Das passt nicht wirklich zur Heiligen Familie. So gesehen ist ein eigener Sonntag dann wieder plausibel

 

Werner

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Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

 

Ich frag mich eher umgekehrt, warum am Fest der Heiligen Familie (am Sonntag zwischen Weihnachten und Neujahr) überall über die heutigen Familien gepredigt wird, obwohl es sich doch schon rumgesprochen haben dürfte, dass das Idealbild von bürgerlicher Familie aus dem 19. Jahrhundert, das man damals Jesus, Maria und Josef (man beachte die traditionelle (=zugleich umstürzlerische) Reihenfolge!) überstülpte, weder der wirklichen "Heiligen Familie" entsprechen dürfte, noch für heutige Familien ein Vorbild sein kann. Der Mainzer Liturgiewissenschaftler Prof. Hansjakob Becker pflegte zu diesem Fest zu sagen: "Meine Frau ist nicht ohne Erbsünde empfangen, unsere Kinder, von denen wir mehr als eines haben, kamen auf natürlichem Wege zustande und sie sind auch nicht ohne Sünde."

 

Insofern finde ich die Idee, das Thema "Familie" an einem "grünen" Sonntag in den Mittelpunkt zu stellen, gar nicht so schlecht. Man sollte dann halt nicht drei Wochen vorher schon sein ganzes Pulver verschossen haben. Was man dann am "Fest der heiligen Familie" feiern soll, außer einem weiteren Aspekt von Weihnachten, weiß ich auch nicht. Aber vielleicht sollte man einfach Weihnachtslieder singen (machen wir eh) und über die Schrifttexte predigen.

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Für die Kirche ist ja das Thema "Familie" in den letzten Jahren zu einem der zentralen Punkte der Lehre geworden.

 

Hat jemand einen Überblick, seit wann das der Fall ist? Ich habe den Eindruck, dass das erst in jüngster Zeit überhaupt ein Thema ist.

 

Historisch gesehen war die Famile der Kirche ja nicht wirklich wichtig. Jesus sagt, man müsse seine Familie verlassen, um ihm nachfolgen zu können, Paulus hält das Heiraten für ein Übel, das man nur hinnehmen müsse, um noch größere Übel zu vermeiden. Dieser Ansicht hat sich die Kirche angeschlossen und zumindest für Kleriker schliesslich das Heiraten gänzlich verboten.

 

Dass Päpste im Lob der Familie schwelgen ist dagegen erst eine ziemlich neue Erscheinung, oder hat da jemand andere Informationen?

 

Werner

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Für die Kirche ist ja das Thema "Familie" in den letzten Jahren zu einem der zentralen Punkte der Lehre geworden.

 

Hat jemand einen Überblick, seit wann das der Fall ist? Ich habe den Eindruck, dass das erst in jüngster Zeit überhaupt ein Thema ist.

 

Historisch gesehen war die Famile der Kirche ja nicht wirklich wichtig. Jesus sagt, man müsse seine Familie verlassen, um ihm nachfolgen zu können, Paulus hält das Heiraten für ein Übel, das man nur hinnehmen müsse, um noch größere Übel zu vermeiden. Dieser Ansicht hat sich die Kirche angeschlossen und zumindest für Kleriker schliesslich das Heiraten gänzlich verboten.

 

Dass Päpste im Lob der Familie schwelgen ist dagegen erst eine ziemlich neue Erscheinung, oder hat da jemand andere Informationen?

 

Werner

Du unterliegst demselben Kurzschluss wie meine Kirche, indem du Ehe und Familie kurzerhand zueinander in eine 1:1-Beziehung setzt.

Mein Bischof spricht neuerdings von der "auf Ehe begründeten Familie".

Das ist, gelinde gesagt, Schmafu.

Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Vater-Mutter-Kind(er) als Idealbild der Familie.

Sowas ist Familie nie gewesen.

Familie, das ist seit Urzeiten bis (wenigstens mancherorts) in die Gegenwart: Die Gesamtheit aller Blutsverwandten samt deren angeheirateter Partner oder Partnerinnen, einschließlich der innerhalb dieser Gruppe lebenden legitimen und illegitimen Kinder, das Hausgesinde, ja selbst das Vieh.

Innerhalb dieser Gemeinschaft sind durch entsprechende Vorschriften (z. B. das 6. Gebot) paarweise Beziehungen besonders geschützt, in erster Linie, damit bei Wahrnehmung und Gewährung innerfamiliärer Rechte und Pflichten kein Durcheinander entsteht. Paarweise cum grano salis, weil's ja die Polygamie gab, vermutlich auch früher schon in erster Linie bei den Großkopferten. Bei denen diente Ehe in erster Linie dem Zweck der Herstellung verwandtschaftlicher Beziehungen zu einer benachbarten einflussreichen Familie.

 

Heutzutage ist Familie ein vorübergehender Zustand für Paare. Sie treten aus der jeweils eigenen Familie heraus, bilden ein (Ehe)paar und werden durch selbst gezeugte oder angenommene Kinder zur Familie und bleiben das, bis die daran gehen, das Nest zu verlassen. Ab da sind sie, sofern sie zusammen bleiben, wieder nur ein Paar.

 

Und bei den sogenannten Familientreffen, wenn der Uropa begraben wird oder ein paar Junge heiraten oder der Pepi-Onkel aus Amerika zu Besuch kommt, da kommen wir vorübergehend dem nahe, was Familie ursprünglich war: A Haufen Leut, die mehr oder weniger miteinander zu tun haben und sich als irgendwie zusammengehörig empfinden.

 

Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge.

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Für die Kirche ist ja das Thema "Familie" in den letzten Jahren zu einem der zentralen Punkte der Lehre geworden.

 

Hat jemand einen Überblick, seit wann das der Fall ist? Ich habe den Eindruck, dass das erst in jüngster Zeit überhaupt ein Thema ist.

 

Historisch gesehen war die Famile der Kirche ja nicht wirklich wichtig. Jesus sagt, man müsse seine Familie verlassen, um ihm nachfolgen zu können, Paulus hält das Heiraten für ein Übel, das man nur hinnehmen müsse, um noch größere Übel zu vermeiden. Dieser Ansicht hat sich die Kirche angeschlossen und zumindest für Kleriker schliesslich das Heiraten gänzlich verboten.

 

Dass Päpste im Lob der Familie schwelgen ist dagegen erst eine ziemlich neue Erscheinung, oder hat da jemand andere Informationen?

 

Werner

Du unterliegst demselben Kurzschluss wie meine Kirche, indem du Ehe und Familie kurzerhand zueinander in eine 1:1-Beziehung setzt.

Mein Bischof spricht neuerdings von der "auf Ehe begründeten Familie".

Das ist, gelinde gesagt, Schmafu.

Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Vater-Mutter-Kind(er) als Idealbild der Familie.

Sowas ist Familie nie gewesen.

Familie, das ist seit Urzeiten bis (wenigstens mancherorts) in die Gegenwart: Die Gesamtheit aller Blutsverwandten samt deren angeheirateter Partner oder Partnerinnen, einschließlich der innerhalb dieser Gruppe lebenden legitimen und illegitimen Kinder, das Hausgesinde, ja selbst das Vieh.

Innerhalb dieser Gemeinschaft sind durch entsprechende Vorschriften (z. B. das 6. Gebot) paarweise Beziehungen besonders geschützt, in erster Linie, damit bei Wahrnehmung und Gewährung innerfamiliärer Rechte und Pflichten kein Durcheinander entsteht. Paarweise cum grano salis, weil's ja die Polygamie gab, vermutlich auch früher schon in erster Linie bei den Großkopferten. Bei denen diente Ehe in erster Linie dem Zweck der Herstellung verwandtschaftlicher Beziehungen zu einer benachbarten einflussreichen Familie.

 

Heutzutage ist Familie ein vorübergehender Zustand für Paare. Sie treten aus der jeweils eigenen Familie heraus, bilden ein (Ehe)paar und werden durch selbst gezeugte oder angenommene Kinder zur Familie und bleiben das, bis die daran gehen, das Nest zu verlassen. Ab da sind sie, sofern sie zusammen bleiben, wieder nur ein Paar.

 

Und bei den sogenannten Familientreffen, wenn der Uropa begraben wird oder ein paar Junge heiraten oder der Pepi-Onkel aus Amerika zu Besuch kommt, da kommen wir vorübergehend dem nahe, was Familie ursprünglich war: A Haufen Leut, die mehr oder weniger miteinander zu tun haben und sich als irgendwie zusammengehörig empfinden.

 

Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge.

 

Wenn ich so was höre!

 

Ich komme gerade von einem ganzen Nachmittag Notenkonferenz, und wenn Du den Kindern, deren familiären Probleme uns letztendlich in abfallenden Schulleistungen auf den Tisch kommen, so einen Kram erzählen würdest, dann würdest Du damit doch nur sagen: "Nur weil dein Vater gerade ausgezogen ist, musst du noch lange keine Konzentrationsschwierigkeiten bekommen, und dass der Freund von deiner Mutter jetzt mit seinen Kindern bei dir wohnt, ist doch noch lange kein Grund, dass du auf einmal in der Schule schlechter wirst! Pass dich doch mal ein bisschen an die Situation an und lass dich nicht so hängen!"

 

Natürlich ist es ein unschätzbarer Wert, wenn Kinder sich darauf verlassen können, dass Vater und Mutter zusammen sind und zusammenbleiben, auch mit den Geschwistern! Bevor so etwas zu der von den 68ern verpönten miefigen Kleinfamilie wird, ist es erst mal genau die Geborgenheit, die Kinder brauchen, um sich gut als bindungsfähige Persönlichkeit mit gesunden Beziehungen zu Männern und Frauen entwickeln zu können.

 

Ich kann dieses Selbstverwirklichungs-Patchworkfamilien-sind-doch-ganz-normal-Gerede nicht mehr hören.

 

Leidtragende sind die Kinder!

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Für die Kirche ist ja das Thema "Familie" in den letzten Jahren zu einem der zentralen Punkte der Lehre geworden.

 

Hat jemand einen Überblick, seit wann das der Fall ist? Ich habe den Eindruck, dass das erst in jüngster Zeit überhaupt ein Thema ist.

 

Historisch gesehen war die Famile der Kirche ja nicht wirklich wichtig. Jesus sagt, man müsse seine Familie verlassen, um ihm nachfolgen zu können, Paulus hält das Heiraten für ein Übel, das man nur hinnehmen müsse, um noch größere Übel zu vermeiden. Dieser Ansicht hat sich die Kirche angeschlossen und zumindest für Kleriker schliesslich das Heiraten gänzlich verboten.

 

Dass Päpste im Lob der Familie schwelgen ist dagegen erst eine ziemlich neue Erscheinung, oder hat da jemand andere Informationen?

 

Werner

Du unterliegst demselben Kurzschluss wie meine Kirche, indem du Ehe und Familie kurzerhand zueinander in eine 1:1-Beziehung setzt.

Mein Bischof spricht neuerdings von der "auf Ehe begründeten Familie".

Das ist, gelinde gesagt, Schmafu.

Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Vater-Mutter-Kind(er) als Idealbild der Familie.

Sowas ist Familie nie gewesen.

Familie, das ist seit Urzeiten bis (wenigstens mancherorts) in die Gegenwart: Die Gesamtheit aller Blutsverwandten samt deren angeheirateter Partner oder Partnerinnen, einschließlich der innerhalb dieser Gruppe lebenden legitimen und illegitimen Kinder, das Hausgesinde, ja selbst das Vieh.

Innerhalb dieser Gemeinschaft sind durch entsprechende Vorschriften (z. B. das 6. Gebot) paarweise Beziehungen besonders geschützt, in erster Linie, damit bei Wahrnehmung und Gewährung innerfamiliärer Rechte und Pflichten kein Durcheinander entsteht. Paarweise cum grano salis, weil's ja die Polygamie gab, vermutlich auch früher schon in erster Linie bei den Großkopferten. Bei denen diente Ehe in erster Linie dem Zweck der Herstellung verwandtschaftlicher Beziehungen zu einer benachbarten einflussreichen Familie.

 

Heutzutage ist Familie ein vorübergehender Zustand für Paare. Sie treten aus der jeweils eigenen Familie heraus, bilden ein (Ehe)paar und werden durch selbst gezeugte oder angenommene Kinder zur Familie und bleiben das, bis die daran gehen, das Nest zu verlassen. Ab da sind sie, sofern sie zusammen bleiben, wieder nur ein Paar.

 

Und bei den sogenannten Familientreffen, wenn der Uropa begraben wird oder ein paar Junge heiraten oder der Pepi-Onkel aus Amerika zu Besuch kommt, da kommen wir vorübergehend dem nahe, was Familie ursprünglich war: A Haufen Leut, die mehr oder weniger miteinander zu tun haben und sich als irgendwie zusammengehörig empfinden.

 

Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge.

 

Wenn ich so was höre!

 

Ich komme gerade von einem ganzen Nachmittag Notenkonferenz, und wenn Du den Kindern, deren familiären Probleme uns letztendlich in abfallenden Schulleistungen auf den Tisch kommen, so einen Kram erzählen würdest, dann würdest Du damit doch nur sagen: "Nur weil dein Vater gerade ausgezogen ist, musst du noch lange keine Konzentrationsschwierigkeiten bekommen, und dass der Freund von deiner Mutter jetzt mit seinen Kindern bei dir wohnt, ist doch noch lange kein Grund, dass du auf einmal in der Schule schlechter wirst! Pass dich doch mal ein bisschen an die Situation an und lass dich nicht so hängen!"

 

Natürlich ist es ein unschätzbarer Wert, wenn Kinder sich darauf verlassen können, dass Vater und Mutter zusammen sind und zusammenbleiben, auch mit den Geschwistern! Bevor so etwas zu der von den 68ern verpönten miefigen Kleinfamilie wird, ist es erst mal genau die Geborgenheit, die Kinder brauchen, um sich gut als bindungsfähige Persönlichkeit mit gesunden Beziehungen zu Männern und Frauen entwickeln zu können.

 

Ich kann dieses Selbstverwirklichungs-Patchworkfamilien-sind-doch-ganz-normal-Gerede nicht mehr hören.

 

Leidtragende sind die Kinder!

Na gut. Da widersprech ich dir ja nicht.

Aber was hat's mit meinem Statement zu tun?

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Na gut. Da widersprech ich dir ja nicht.

Aber was hat's mit meinem Statement zu tun?

 

Ich darf Dich zitieren:

"Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge."

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Du unterliegst demselben Kurzschluss wie meine Kirche, indem du Ehe und Familie kurzerhand zueinander in eine 1:1-Beziehung setzt.

Mein Bischof spricht neuerdings von der "auf Ehe begründeten Familie".

Das ist, gelinde gesagt, Schmafu.

Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Vater-Mutter-Kind(er) als Idealbild der Familie.

Sowas ist Familie nie gewesen.

Familie, das ist seit Urzeiten bis (wenigstens mancherorts) in die Gegenwart: Die Gesamtheit aller Blutsverwandten samt deren angeheirateter Partner oder Partnerinnen, einschließlich der innerhalb dieser Gruppe lebenden legitimen und illegitimen Kinder, das Hausgesinde, ja selbst das Vieh.

Innerhalb dieser Gemeinschaft sind durch entsprechende Vorschriften (z. B. das 6. Gebot) paarweise Beziehungen besonders geschützt, in erster Linie, damit bei Wahrnehmung und Gewährung innerfamiliärer Rechte und Pflichten kein Durcheinander entsteht. Paarweise cum grano salis, weil's ja die Polygamie gab, vermutlich auch früher schon in erster Linie bei den Großkopferten. Bei denen diente Ehe in erster Linie dem Zweck der Herstellung verwandtschaftlicher Beziehungen zu einer benachbarten einflussreichen Familie.

 

Heutzutage ist Familie ein vorübergehender Zustand für Paare. Sie treten aus der jeweils eigenen Familie heraus, bilden ein (Ehe)paar und werden durch selbst gezeugte oder angenommene Kinder zur Familie und bleiben das, bis die daran gehen, das Nest zu verlassen. Ab da sind sie, sofern sie zusammen bleiben, wieder nur ein Paar.

 

Und bei den sogenannten Familientreffen, wenn der Uropa begraben wird oder ein paar Junge heiraten oder der Pepi-Onkel aus Amerika zu Besuch kommt, da kommen wir vorübergehend dem nahe, was Familie ursprünglich war: A Haufen Leut, die mehr oder weniger miteinander zu tun haben und sich als irgendwie zusammengehörig empfinden.

 

Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge.

 

Sehr guter Beitrag.

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Na gut. Da widersprech ich dir ja nicht.

Aber was hat's mit meinem Statement zu tun?

 

Ich darf Dich zitieren:

"Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge."

Ja und? Inwiefern werden die zitierten Schulschwierigkeiten eines Kindes besser, wenn die Mutter ihren Freund, mit dem sie zusammenlebt, heiratet?

 

Was wichtig für die kinder ist, sind stabile Verhältnisse. Trauscheine bringen Kindern gar nichts.

 

Werner

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Franciscus non papa

Persönlich verstehe ich nicht ganz, wieso man über das Fest der heiligen Familie hinaus nun wieder noch braucht.

Das habe ich mich auch gefragt, v. a. weil es doch so nah beieinander liegt. Es ist ja nicht schlecht die Familien an einem Sonntag in den Mittelpunkt zu rücken, aber wie gesagt, könnte man das sehr gut am Fest der Hl. Familie (wurde hier aber auch nicht besonders darauf eingegangen) oder vielleicht an einem Jahreskreissonntag, der nicht so dicht auf dieses Fest fällt.

Wenn man sich den Link oben zur DBK mal anschaut, dann ging es da gestern ja in erster Linie um Liebe und Kinderkriegen.

 

Das passt nicht wirklich zur Heiligen Familie. So gesehen ist ein eigener Sonntag dann wieder plausibel

 

Werner

 

 

 

und natürlich politisch/propagandistisch auch gewollt!

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Trauscheine bringen Kindern gar nichts.

 

Vielleicht bringen sie den Kindern nichts, die Du Dir in Deinem Kopf vorstellst.

 

Die Kinder und Jugendlichen, die ich aus der Schule kennen und deren Eltern "endlich" heiraten, sehen das etwas anders. Die freuen sich total und empfinden das schon als eine Sicherheit in ihrem Leben.

 

Wenn man natürlich die Ehe und ihre Ideale grundsätzlich ablehnt oder relativiert, bringt auch der vielgescholtene "Trauschein" nichts. Dann liegt es aber nicht am Trauschein, sondern an der Einstellung. Es gibt durchaus Kinder, für die ein Trauschein der Eltern mehr bedeutet als nur Papier.

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Wenn man natürlich die Ehe und ihre Ideale grundsätzlich ablehnt oder relativiert, bringt auch der vielgescholtene "Trauschein" nichts.

 

Was sind denn die "Ideale" der Ehe, die am Trauschein festhängen?

 

Es gibt durchaus Kinder, für die ein Trauschein der Eltern mehr bedeutet als nur Papier.

 

Für den Schein interessieren die sich nicht. Wenn, dann für das Ritual. Und natürlich bedeutet ihnen das etwas, wenn man ihnen (was ich bei den meisten Heiratenden voraussetze) vorher erzählt, daß das was ganz Tolles ist. Das Zuckerfest bedeutet den islamischen Kids an unserem Kindergarten aus ebendiesem Grund auch viel, aber den restlichen nicht.

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Für den Schein interessieren die sich nicht. Wenn, dann für das Ritual. Und natürlich bedeutet ihnen das etwas, wenn man ihnen (was ich bei den meisten Heiratenden voraussetze) vorher erzählt, daß das was ganz Tolles ist. Das Zuckerfest bedeutet den islamischen Kids an unserem Kindergarten aus ebendiesem Grund auch viel, aber den restlichen nicht.

 

Lissie, auch wenn Du es nicht glauben möchtest: Ich kenne einige Schüler(innen) die sehr froh waren, dass ihre Eltern irgendwann endlich geheiratet haben. Und zwar nicht, weil ihnen irgendwelche Süßigkeiten versprochen wurden oder so ein Quatsch, sondern weil sie einfach froh waren, dass ihre Eltern damit durch ein festeres Band (was Du ja sicher sofort bestreiten wirst) verbunden waren und damit ihre Kindheit/Jugend mehr Sicherheit hatte.

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sondern weil sie einfach froh waren, dass ihre Eltern damit durch ein festeres Band (was Du ja sicher sofort bestreiten wirst) verbunden waren und damit ihre Kindheit/Jugend mehr Sicherheit hatte.

 

Dem ist aber nicht so. Trauscheinlose Ehen trennen sich ohne, solche mit Trauschein trennen sich mit Rechtsanwaltskosten, wenn das Zusammenleben nicht mehr funktioniert. Und ob es funktioniert oder nicht, hängt nicht vom Trauschein ab.

 

Ich kenne übrigens auch einige Schüler(innen) und solche, die es mal waren, die sehr froh waren, als ihre Eltern sich endlich getrennt haben.Bei Euch Katholiken spielen immer oberflächliche Formalismen die Hauptrolle, aber im Leben ist das oft anders, da kommt es auf die Inhalte an.

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... Kurzschluss wie meine Kirche, indem du Ehe und Familie kurzerhand zueinander in eine 1:1-Beziehung setzt.

Mein Bischof spricht neuerdings von der "auf Ehe begründeten Familie".

Das ist, gelinde gesagt, Schmafu.

Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Vater-Mutter-Kind(er) als Idealbild der Familie.

Sowas ist Familie nie gewesen.

Familie, das ist seit Urzeiten bis (wenigstens mancherorts) in die Gegenwart: Die Gesamtheit aller Blutsverwandten samt deren angeheirateter Partner oder Partnerinnen, einschließlich der innerhalb dieser Gruppe lebenden legitimen und illegitimen Kinder, das Hausgesinde, ja selbst das Vieh.

...

Ehe und Familie hängen zwar praktisch, aber nicht konstitutiv zusammen. Ich kann's schon nicht mehr hören, dass diese beiden Dinge unaufhörlich in einem Atemzug genannt werden, meist mit der Nebenbemerkung, dass an der gehörigen Verteidung von beidem das Wohl und Wehe von Nation und Abendland hänge.

Das, was du als "Familie seit alters her" schilderst, hängt aber auch damit zusammen, dass es darin Leute gibt, die miteinander eine Ehe geschlossen haben.

Also ist der Zusammenhang Ehe - Familie nicht so an den Haaren herbei gezogen, wie du das schilderst.

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Ich frag mich eher umgekehrt, warum am Fest der Heiligen Familie (am Sonntag zwischen Weihnachten und Neujahr) überall über die heutigen Familien gepredigt wird, obwohl es sich doch schon rumgesprochen haben dürfte, dass das Idealbild von bürgerlicher Familie aus dem 19. Jahrhundert, das man damals Jesus, Maria und Josef (man beachte die traditionelle (=zugleich umstürzlerische) Reihenfolge!) überstülpte, weder der wirklichen "Heiligen Familie" entsprechen dürfte, noch für heutige Familien ein Vorbild sein kann. Der Mainzer Liturgiewissenschaftler Prof. Hansjakob Becker pflegte zu diesem Fest zu sagen: "Meine Frau ist nicht ohne Erbsünde empfangen, unsere Kinder, von denen wir mehr als eines haben, kamen auf natürlichem Wege zustande und sie sind auch nicht ohne Sünde."

Ich sehe das anders: Der Kontrast "Heilige Familie" zu "heutige Familie" oder auch zu "Idealfamilie" gibt einen idealen Anlass, sich über die Geschichte der Familie(n) einst und heute Gedanken zu machen, und was Familie eigentlich ausmacht bzw. auch für die Zukunft fördert.

 

Bei uns (südliches Niederösterreich) kennt man diesen "Familiensonntag" im Januar nicht, statt dessen wird eben das "Fest der Heiligen Familie" in diesem Sinne begangen.

Konkret werden da immer die Ehejubilare des zurück liegenden Jahres in der Messe geehrt und mit einem kleinen Geschenk (etwa Kerze) bedacht. Anschließend sitzen die Jubilare noch mit dem Pfarrer bei einer Partie Würstel gemütlich beisammen.

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Trauscheine bringen Kindern gar nichts.

 

Vielleicht bringen sie den Kindern nichts, die Du Dir in Deinem Kopf vorstellst.

 

Die Kinder und Jugendlichen, die ich aus der Schule kennen und deren Eltern "endlich" heiraten, sehen das etwas anders. Die freuen sich total und empfinden das schon als eine Sicherheit in ihrem Leben.

 

Wenn man natürlich die Ehe und ihre Ideale grundsätzlich ablehnt oder relativiert, bringt auch der vielgescholtene "Trauschein" nichts. Dann liegt es aber nicht am Trauschein, sondern an der Einstellung. Es gibt durchaus Kinder, für die ein Trauschein der Eltern mehr bedeutet als nur Papier.

Danke für diese richtige und wichtige Anmerkung! Sehe ich genau so!
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