Jump to content

Lehrpläne Religion


ramhol

Recommended Posts

Den Thread hat Flo77 eröffnet, und ich habe noch zwei Beiträge zusätzlich hierhin verschoben. Sokrates

 

 

Von einem seiner vielen Versäumnisse spricht auch Flos Thread über die Religionsabiturklausur. Der Lehrplan in NRW ist wirklich eine Katastrophe. Im 5. und 6. Schuljahr etwas Bibelkunde, das ist ja noch was handfestes. Dann: andere Religionen (dabei wissen die Schüler von der katholischen Kirche ja noch gar nichts, wirklich gar nichts); dann Sekten, Sexualität (aus sozialarbeiterischer Sicht, auf jeden Fall unter Vermeidung einer religiösen Fragestellung), Drogenprophylaxe. Und dann in der Oberstufe kirchenkritische Theologie und Phliosophie.

 

Meine Tochter stellte in der 11. Jahrgangsstufe erstaunt fest, dass die Nichtchristen, die am Reli-Ersatzfach teilgenommen hatten, wesentlich mehr über die katholische Kirche und Theologie wussten als die Teilnehmer am Religionsunterricht.

 

 

Ähm, hast du dir die Lehrpläne eigentlich mal angesehen? Oder schließt du nur durch die konkrete Unterrichtserfahrung deiner Tochter darauf? Ich habe mich in meiner Diplomarbeit mit NRW-Reli-Lehrplänen auseinandersetzen dürfen und teile deine Sicht - was die im Lehrplan vorgegebenen und empfohlenen Inhalte angeht - überhaupt nicht. Aber das ist OT.

bearbeitet von Sokrates
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Von einem seiner vielen Versäumnisse spricht auch Flos Thread über die Religionsabiturklausur. Der Lehrplan in NRW ist wirklich eine Katastrophe. Im 5. und 6. Schuljahr etwas Bibelkunde, das ist ja noch was handfestes. Dann: andere Religionen (dabei wissen die Schüler von der katholischen Kirche ja noch gar nichts, wirklich gar nichts); dann Sekten, Sexualität (aus sozialarbeiterischer Sicht, auf jeden Fall unter Vermeidung einer religiösen Fragestellung), Drogenprophylaxe. Und dann in der Oberstufe kirchenkritische Theologie und Phliosophie.

 

Meine Tochter stellte in der 11. Jahrgangsstufe erstaunt fest, dass die Nichtchristen, die am Reli-Ersatzfach teilgenommen hatten, wesentlich mehr über die katholische Kirche und Theologie wussten als die Teilnehmer am Religionsunterricht.

 

 

Ähm, hast du dir die Lehrpläne eigentlich mal angesehen? Oder schließt du nur durch die konkrete Unterrichtserfahrung deiner Tochter darauf? Ich habe mich in meiner Diplomarbeit mit NRW-Reli-Lehrplänen auseinandersetzen dürfen und teile deine Sicht - was die im Lehrplan vorgegebenen und empfohlenen Inhalte angeht - überhaupt nicht. Aber das ist OT.

 

Mit den Lehrplänen von NRW habe ich keine Erfahrungen (nur mit den bayerischen): in aller Regel war es so, dass die Vorgaben für einzelne Jahre hoffnungslos überzogen waren, das heißt, dass man bei etwas Gründlichkeit den gesamten Lehrstoff kaum bewältigen konnte. Da andererseits die Abfolge der einzelnen Lerninhalte nicht vorgeschrieben war, kam es dann doch häufiger dahin, dass das, was der Lehrer für besonders wichtig hielt (oder wo er in der Klasse das meiste Interesse spürte) zunächst und oft sehr ausführlich besprochen wurde und für die restlichen Punkte dann nicht mehr viel Zeit zur Verfügung war.

 

Es war jedes Jahr in bestimmten Jahrgangsstufen ein Kampf mit dem Lehrplan (der v.a. auf der Unterstufe erheblich mehr religiöses Wissen aus Familie und Grundschule voraussetzte, als wirklich vorhanden war).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Von einem seiner vielen Versäumnisse spricht auch Flos Thread über die Religionsabiturklausur. Der Lehrplan in NRW ist wirklich eine Katastrophe. Im 5. und 6. Schuljahr etwas Bibelkunde, das ist ja noch was handfestes. Dann: andere Religionen (dabei wissen die Schüler von der katholischen Kirche ja noch gar nichts, wirklich gar nichts); dann Sekten, Sexualität (aus sozialarbeiterischer Sicht, auf jeden Fall unter Vermeidung einer religiösen Fragestellung), Drogenprophylaxe. Und dann in der Oberstufe kirchenkritische Theologie und Phliosophie.

 

Meine Tochter stellte in der 11. Jahrgangsstufe erstaunt fest, dass die Nichtchristen, die am Reli-Ersatzfach teilgenommen hatten, wesentlich mehr über die katholische Kirche und Theologie wussten als die Teilnehmer am Religionsunterricht.

 

 

Ähm, hast du dir die Lehrpläne eigentlich mal angesehen? Oder schließt du nur durch die konkrete Unterrichtserfahrung deiner Tochter darauf? Ich habe mich in meiner Diplomarbeit mit NRW-Reli-Lehrplänen auseinandersetzen dürfen und teile deine Sicht - was die im Lehrplan vorgegebenen und empfohlenen Inhalte angeht - überhaupt nicht. Aber das ist OT.

Darum ziehe ich das mal auf Seite.

 

Zwei Erfahrungen habe ich machen können.

 

Erstens war mein RU auf dem Gymnasium (1987-1997) exakt so wie Franziskaner es beschrieben hat.

 

Wir haben viel über andere Religionen gesprochen, über Sekten, über HIV-Prävention, über den Tod und Euthanasie aber alles nur sehr am Rande unter den Prämissen unseres Glaubens.

 

Die einzige Bibelstelle, an die ich mich wirklich erinnere im Unterricht behandelt zu haben war "der verlorene Sohn", aber Aufbau, Struktur und Facettenreichtum der Heiligen Schrift habe ich nicht in der Schule gelernt.

 

Da war mein RU an der Grundschule reichhaltiger.

 

Wirklich wichtige Sachen wie Aufbau der Messe, die Sakramente, etc. habe ich ansatzweise in meiner Ministrantenzeit gelernt, aber nicht in der Schule geschweigedenn, daß es dort vertieft worden wäre.

 

Ich erinnere mich an einen Dialogfetzen in der 10. oder 11. Klasse und ich hatte kurz vorher von der Sonntagspflicht gelesen und habe meinen damaligen Relilehrer gefragt, warum es denn wirklich jeder Sonntag sein müsste. Es gibt ja nun wirklich Gründe (auch wenn man dafür weitausholen und 1500 Jahre Opfertheologie einbringen müsste), aber ich werde nie seine Antwort vergessen: "Doch jeden Sonntag."

 

Das war's. Sonst nichts. Keine Begründung, kein Verweis auf die Gnadenmittel, rien.

 

Wenn er hier mitlesen würde, ich würde mich freuen, wenn mir dazu nochmal 'ne PN schicken würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Folgende Fragen fallen mir immer ein:

 

Was soll / kann Religionsunterricht an der staatlichen Schule leisten? Wo sind seine Grenzen - sowohl was den staatl. Bildungsauftrag als auch seine Rolle im Verkündigungsauftrag der Kirche angeht? Was ist dagegen Aufgabe der Familie und der Gemeindekatechese? Wo gibt es Berührungspunkte?

 

Von den Lehrplänen her wird man sagen können, dass sie das Bild des "Laberfaches" in dem allenfalls über Fragen praktischer Ethik etc. gesprochen wird, nicht aufrecht erhalten. Das sagt natürlich nix über die einzelne Unterrichtspraxis aus, aber in den Lehrplänen dominieren die Themen, deren Fehlen hier beklagt wird.

 

Da ich keine große Lust habe, Teile meiner Diplomarbeit aufzuarbeiten ;-) nur ganz kurz:

 

Selbstverständlich hat auch die Behandlung nichtchristlicher Religionen ihren Sinn und Zweck für die eigene Standortbestimmung und das kommt in den Lehrplänen und in den Religionsbüchern auch durchaus so zum Ausdruck. Im übrigen kommen fremde Religionen garnicht so häufig in den Lehrplänen vor, wie man unterstellt. In manchen Schulformen sogar nur als "Wahlthemen" und nicht als Pflichtthemen. Die Bildungsministerin Schavan hat geschrieben: „Wir können jungen Menschen nicht lediglich ein Potpourri von Weltanschauungen anbieten, ohne Kriterien für die Auswahl und Entscheidung zu vermitteln.“ Das stimmt natürlich und man müsste von Religionslehrern mehr Mut zur Annahme der missionarischen Dimension des RU's erwarten, denn gerade in der Schule kommt es - anders als in den Kirchengemeinden – meist über einen langen Zeitraum zur Begegnung mit kirchenfernen Kindern und Jugendlichen. Das ist Chance und Herausforderung. Aber RU ist kein Mittel zum Zweck, er ist nciht dazu da, dass Kirche die Schüler vereinnahmen und formen kann. Er soll weder eine Werbe- und Indoktrinationsveranstaltung der Kirchen sein – die in der öffentlichen Schule lediglich Gaststatus genießen – noch beschränkt er sich auf religionskundliche und kirchengeschichtliche Wissensvermittlung. Außerdem muss Religion als ordentliches Fach den Anforderungen des Bildungsauftrages der Schule und auch der Möglichkeit des Leistungsnachweises gerecht werden.

 

Ein idealer Reliunterricht sieht für mich so aus:

 

RU sollte sich durch Offenheit auszeichnen. Dass die Einladung Gottes allen gilt und und die eigene Lebenssituation ernst genommen wird, sollte immer zu spüren sein. Religionsunterricht muss die Schüler dort abholen, wo sie stehen, auch ohne dabei mit allem, was ihr Leben und Denken ausmacht, einverstanden zu sein.

 

RU soll dabei helfen, den eigenen Standpunkt zu finden. Er bietet im Idealfall durch das persönliche Zeugnis der Lehrer und Lehrerinnen sowie durch die Positionen der Kirche Reibungsflächen und Möglichkeiten zur Abgrenzung aber auch immer wieder die Impulse, eigene Einstellungen und Meinungen zu verändern oder zu konkretisieren.

 

RU soll Perspektiven eröffnen, auf Aktions- und Betätigungsfelder in Gemeinde und Gesellschaft hinweisen, den Blick für Probleme und Herausforderungen unserer Zeit schärfen, Dialog- und Argumentationsfähigkeit schulen und mit Faktenwissen und allerlei Handwerkszeug ausstatten.

 

Religionsunterricht in Deutschland ist übrigens – wie auch aktuelle Studien belegen – besser als sein Ruf. Verschiedene Untersuchungen bescheinigen den Religionslehrern ausgezeichnete Noten, was Motivation und Authentizität angeht, obwohl ihnen nicht selten ein kräftiger Gegenwind aus dem Kollegium sowie der Schulpolitik entgegen weht. Nach empirischen Erhebungen schätzen aber die meisten Schüler ihre Religionslehrer sowie die Themen des Unterrichts sehr und nur ca. 5% der Schüler machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Religionsunterricht abzuwählen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Von einem seiner vielen Versäumnisse spricht auch Flos Thread über die Religionsabiturklausur. Der Lehrplan in NRW ist wirklich eine Katastrophe. Im 5. und 6. Schuljahr etwas Bibelkunde, das ist ja noch was handfestes. Dann: andere Religionen (dabei wissen die Schüler von der katholischen Kirche ja noch gar nichts, wirklich gar nichts); dann Sekten, Sexualität (aus sozialarbeiterischer Sicht, auf jeden Fall unter Vermeidung einer religiösen Fragestellung), Drogenprophylaxe. Und dann in der Oberstufe kirchenkritische Theologie und Phliosophie.

 

Meine Tochter stellte in der 11. Jahrgangsstufe erstaunt fest, dass die Nichtchristen, die am Reli-Ersatzfach teilgenommen hatten, wesentlich mehr über die katholische Kirche und Theologie wussten als die Teilnehmer am Religionsunterricht.

 

 

Ähm, hast du dir die Lehrpläne eigentlich mal angesehen? Oder schließt du nur durch die konkrete Unterrichtserfahrung deiner Tochter darauf? Ich habe mich in meiner Diplomarbeit mit NRW-Reli-Lehrplänen auseinandersetzen dürfen und teile deine Sicht - was die im Lehrplan vorgegebenen und empfohlenen Inhalte angeht - überhaupt nicht. Aber das ist OT.

Darum ziehe ich das mal auf Seite.

 

Zwei Erfahrungen habe ich machen können.

 

Erstens war mein RU auf dem Gymnasium (1987-1997) exakt so wie Franziskaner es beschrieben hat.

 

Wir haben viel über andere Religionen gesprochen, über Sekten, über HIV-Prävention, über den Tod und Euthanasie aber alles nur sehr am Rande unter den Prämissen unseres Glaubens.

 

Die einzige Bibelstelle, an die ich mich wirklich erinnere im Unterricht behandelt zu haben war "der verlorene Sohn", aber Aufbau, Struktur und Facettenreichtum der Heiligen Schrift habe ich nicht in der Schule gelernt.

 

Da war mein RU an der Grundschule reichhaltiger.

 

Wirklich wichtige Sachen wie Aufbau der Messe, die Sakramente, etc. habe ich ansatzweise in meiner Ministrantenzeit gelernt, aber nicht in der Schule geschweigedenn, daß es dort vertieft worden wäre.

 

Ich erinnere mich an einen Dialogfetzen in der 10. oder 11. Klasse und ich hatte kurz vorher von der Sonntagspflicht gelesen und habe meinen damaligen Relilehrer gefragt, warum es denn wirklich jeder Sonntag sein müsste. Es gibt ja nun wirklich Gründe (auch wenn man dafür weitausholen und 1500 Jahre Opfertheologie einbringen müsste), aber ich werde nie seine Antwort vergessen: "Doch jeden Sonntag."

 

Das war's. Sonst nichts. Keine Begründung, kein Verweis auf die Gnadenmittel, rien.

 

Wenn er hier mitlesen würde, ich würde mich freuen, wenn mir dazu nochmal 'ne PN schicken würde.

Same here - was das Gymnasialprogramm betrifft.

 

Der RU an einer katholischen Grundschule war (soweit mein Erinnerungsvermögen zurückreicht...) etwas katechetischer.

 

Aber selbst, wenn der Religionslehrer der Ortspfarrer ist, wie hier in Brandenburg bei meinen Kids in der GS, kann es vorkommen, dass kirchliche Themen zu kurz kommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Folgende Fragen fallen mir immer ein:

Religionsunterricht in Deutschland ist übrigens – wie auch aktuelle Studien belegen – besser als sein Ruf. Verschiedene Untersuchungen bescheinigen den Religionslehrern ausgezeichnete Noten, was Motivation und Authentizität angeht, obwohl ihnen nicht selten ein kräftiger Gegenwind aus dem Kollegium sowie der Schulpolitik entgegen weht. Nach empirischen Erhebungen schätzen aber die meisten Schüler ihre Religionslehrer sowie die Themen des Unterrichts sehr und nur ca. 5% der Schüler machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Religionsunterricht abzuwählen.

 

 

Super Beitrag, Ramhol!!! Besser hätte man den Sinn und Zweck des schulischen Religionsunterrichts nicht darstellen können! :):)

 

Laura B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es war jedes Jahr in bestimmten Jahrgangsstufen ein Kampf mit dem Lehrplan (der v.a. auf der Unterstufe erheblich mehr religiöses Wissen aus Familie und Grundschule voraussetzte, als wirklich vorhanden war).

 

Aber selbst, wenn der Religionslehrer der Ortspfarrer ist, wie hier in Brandenburg bei meinen Kids in der GS, kann es vorkommen, dass kirchliche Themen zu kurz kommen.

Ich glaube genau dies sind die Knackpunkte. Es wird immer noch davon ausgegangen, daß zuhause/durch regelmäßige Gottesdienstbesuche ein großer Teil des religiösen Wissens erworben wird. Dies ist aber schon länger nicht mehr der Fall. Zum einen gehen die Eltern davon aus, daß dies alles im RU geschieht und zum anderen sind sie gar nicht mehr dazu in der Lage, da es hier wiederum an der Erwachsenenbildung fehlt. Zusätzliche Angebote aus Gemeinde/Dekanat/Bistum werden dann meist als nicht notwendig erachtet, sind zu religiös, zu anstrengend oder man hat keine Zeit dafür, weil ja noch Sport, Musik, Reiten usw. angesagt sind.

 

Nicht jeder Pfarrer ist auch gleichzeitig ein guter Relilehrer, aber gerade wenn der Pfarrer selbst unterrichtet, gehen alle davon aus, daß die Kinder alles was man wissen muß, gelernt haben. Da wird auch teilweise der RU zur Erstkommunion- oder Firmvorbereitung umfunktioniert und das fehlt dann natürlich auch. Ich kenne eine Firmgruppe, deren Firmvorbereitung im RU gemacht wurde und dort nur das Durchspielen des Firmgottesdienstes etwas mit der Firmung zu tun hatte. Der Pfarrer erzählte halt gern über sein Lieblingsland...

 

Im Osten gibt es dann aufgrund der wenigen Katholiken meist auch Unterricht mit mehreren Jahrgangsstufen gemeinsam und meist ist er auf eine Stunde reduziert. Dies ist auch nicht gerade hilfreich. Wenn dann die Eltern noch verlangen, daß es keine Hausaufgaben gibt und keine Arbeiten geschrieben werden, dann wird da auch nicht viel herauskommen.

 

Dies ist natürlich eine Ansammlung von Negativbeispielen und zum Glück sieht es auch anders aus, aber es ist schon erschreckend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Folgende Fragen fallen mir immer ein:

Religionsunterricht in Deutschland ist übrigens – wie auch aktuelle Studien belegen – besser als sein Ruf. Verschiedene Untersuchungen bescheinigen den Religionslehrern ausgezeichnete Noten, was Motivation und Authentizität angeht, obwohl ihnen nicht selten ein kräftiger Gegenwind aus dem Kollegium sowie der Schulpolitik entgegen weht. Nach empirischen Erhebungen schätzen aber die meisten Schüler ihre Religionslehrer sowie die Themen des Unterrichts sehr und nur ca. 5% der Schüler machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Religionsunterricht abzuwählen.

 

 

Super Beitrag, Ramhol!!! Besser hätte man den Sinn und Zweck des schulischen Religionsunterrichts nicht darstellen können! :):)

 

Laura B)

 

thank you!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab gerade Ramhols Beitrag verperlt - Ich finde, dass er sehr schön aufzeigt wie der RU im schulischen und kirchlichen Kontext positioniert ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein sehr bewährter Ansatz bei der Erstellung von Lehrplänen für Religion ist die sogenannte Korrelationsdidaktik. Es wird versucht Zusammenhänge zwischen den Erfahrungen der SchülerInnen und den Erfahrungen Israels und der JüngerInnen mit Gott bzw. Jesus herzustellen. Ich halte diesen Ansatz an und für sich für sehr gut, mir ist aber auch ein Artikel von Bischof Klaus Hemmerle in Erinnerung, in dem er auf die bleibende Unkorrelierbarkeit mancher Erfahrungen eingeht. Diese bringt er nun mit dem Kreuz Jesu in Verbindung, sozusagen als Korrelation zum Unkorrelierbaren.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein sehr bewährter Ansatz bei der Erstellung von Lehrplänen für Religion ist die sogenannte Korrelationsdidaktik. Es wird versucht Zusammenhänge zwischen den Erfahrungen der SchülerInnen und den Erfahrungen Israels und der Jünger mit Gott bzw. Jesus herzustellen. Ich halte diesen Ansatz an und für sich für sehr gut, mir ist aber auch ein Artikel von Bischof Klaus Hemmerle in Erinnerung, in dem er auch auf die bleibende Erfahrung der Unkorrelierbarkeit mancher Erfahrungen eingeht. Diese bringt er nun mit dem Kreuz Jesu in Verbindung, und sozusagen als Korrelation des Unkorrelierbaren.

 

Es geht darum einen Glauben zu vermitteln, der Bedeutung für das Leben erhält. Und wenn man sich die Lebenssituationen vieler Schüler anschaut, kann man nur zur Überzeugung kommen, dass wir - Christen - ihnen etwas sehr wertvolles und bedeutendes mitzuteilen haben.

 

Das wird immer dann besonders deutlich, wenn man die Widersprüche zwischen den Werten, die Religionsunterricht vermitteln will und muss, und der konkreten Lebenssituation der Schüler feststellt. Wie will man beispielsweise Werte wie Treue und Verlässlichkeit transportieren, wenn die Erfahrung der Schüler durch Scheidung der Eltern und/oder häufige Partnerwechsel von Mutter/Vater da eine ganz andere, für den Schüler enttäuschende ist?

 

Man wird als erstes die Sehnsüchte der Schüler erkennen und ernstnehmen müssen. Diese Sehnsüchte - oft ganz profaner Natur - haben ihren Platz im Religionsunterricht. Ganz unterschiedliche Sehnsüchte: angesichts von beengten Platzverhältnissen und eintöniger Freizeitbeschäftigung vielleicht die Sehnsucht nach Abwechslung und Erlebnis. Oder die Sehnsucht nach Anerkennung, Bestätigung, Lob, angesichts angespannter Familienverhältnisse vielleicht die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit oder Gemeinschaft. Und bestimmt auch die Sehnsucht nach Glauben und Sinn.

 

Den Religionsunterricht unterscheidet von anderen Fächern, dass diese Sehnsüchte hier Platz und Raum haben. Und RU hat doch wirklich etwas zu antworten oder anzubieten auf diese Sehnsüchte. Manchmal garnicht verbal oder in ein Unterrichtsthema verpackt, sondern als erstem Schritt schon durch die spezielle Unterrichtsathmosphäre oder die Wertschätzung und echtes Interesse, die der Relilehrer (der ja im besten fall aus innerer Glaubensüberzeugung heraus handelt - und wo sonst können gerade kirchenferne Jugendliche solche Menschen kennen lernen???) den Schülern entgegen bringt. Dass der einzelne zählt, seine eigenen Talente und Bedürfnisse erkannt und geachtet werden und der Lehrer vermitteln kann: Ich interessiere mich aufrichtig für dich, die Kirche interessiert sich für dich, Gott interessiert sich für dich - das sollte die ureigene Qualität des Religionsunterrichts sein.

 

Ich persönlich finde, dass die beste Form des Religionsunterrichts eine dialogische ist. Am Beispiel von Lk 2, 41-52 (wer ist da eigentlich Schriftgelehrter / Lehrer und wer Schüler?) ist mir das unter anderem aufgegangen. B)

 

PS.: Zu der Perikope gibt es eine ganz gute Predigt hier.

bearbeitet von ramhol
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

RU sollte sich durch Offenheit auszeichnen. Dass die Einladung Gottes allen gilt

Das ist ein Widerspruch in sich.

 

Nach empirischen Erhebungen schätzen aber die meisten Schüler ihre Religionslehrer sowie die Themen des Unterrichts sehr und nur ca. 5% der Schüler machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Religionsunterricht abzuwählen.

Das liegt daran, daß RU-Noten leichtverdiente Noten sind. Man muß nichts rechnen, keine abstrakten Regeln beachten, logisches Denken ist auch ehr abträglich - labern und schwallen reicht.

Wie oft hab ich das hören müssen, warum ich RU abgewählt hätte, einfacher käme man doch nicht an eine 1 oder 2.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

RU sollte sich durch Offenheit auszeichnen. Dass die Einladung Gottes allen gilt

Das ist ein Widerspruch in sich.

 

Nach empirischen Erhebungen schätzen aber die meisten Schüler ihre Religionslehrer sowie die Themen des Unterrichts sehr und nur ca. 5% der Schüler machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Religionsunterricht abzuwählen.

Das liegt daran, daß RU-Noten leichtverdiente Noten sind. Man muß nichts rechnen, keine abstrakten Regeln beachten, logisches Denken ist auch ehr abträglich - labern und schwallen reicht.

Wie oft hab ich das hören müssen, warum ich RU abgewählt hätte, einfacher käme man doch nicht an eine 1 oder 2.

 

Es kommt immer auf die Lehrer an.......... es gibt auch Ethiklehrer, wo die schlechteste aller denkbaren Noten 2- ist. Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

 

Wo sind die Gegenbeweise ? B)

 

Ich kann GH jedenfalls aus meiner Schulzeit nur zustimmen, RU-Noten sind geschenkte Noten ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

 

Wo sind die Gegenbeweise ? B)

 

Ich kann GH jedenfalls aus meiner Schulzeit nur zustimmen, RU-Noten sind geschenkte Noten ...

 

Leider darf ich aus Gründen des Datenschutzes meine entsprechenden Aufzeichnungen nicht veröffentlichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

Gibt es irgendwo Auswertungen über die Notenverteilung gruppiert nach Schulfach? Ich bin bereit, eine größere Summe Geld zu wetten, daß der Scheitel der Verteilung bei RU deutlich weiter links liegt als bei Mathe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

Gibt es irgendwo Auswertungen über die Notenverteilung gruppiert nach Schulfach? Ich bin bereit, eine größere Summe Geld zu wetten, daß der Scheitel der Verteilung bei RU deutlich weiter links liegt als bei Mathe.

 

 

 

Der Vergleich müsste mit den anderen Nicht-Kernfächern geschehen (also Geschichte, Geographie, Biologie, Sozialkunde und dergl). Meine Noten in Latein hatten eher die Verteilung wie bei Mathe (oder Englisch oder Französisch).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

 

Wo sind die Gegenbeweise ? B)

 

Ich kann GH jedenfalls aus meiner Schulzeit nur zustimmen, RU-Noten sind geschenkte Noten ...

 

Leider darf ich aus Gründen des Datenschutzes meine entsprechenden Aufzeichnungen nicht veröffentlichen.

 

Nunja, ich habe in meiner Zeit, um ehrlich zu sein, 2 Sorten Reli-Lehrer kennen gelernt ... die einen, die IMMER gute Noten verteilt haben, und anderen, die nur FAST immer gute Noten verteilt haben ... außer man hat ihnen widersprochen :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Vergleich müsste mit den anderen Nicht-Kernfächern geschehen (also Geschichte, Geographie, Biologie, Sozialkunde und dergl). Meine Noten in Latein hatten eher die Verteilung wie bei Mathe (oder Englisch oder Französisch).

Latein ist ja auch kein Laberfach wie Reli, Sozikunde, Ethik, Literaturkurs und Schwafologie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Vergleich müsste mit den anderen Nicht-Kernfächern geschehen (also Geschichte, Geographie, Biologie, Sozialkunde und dergl). Meine Noten in Latein hatten eher die Verteilung wie bei Mathe (oder Englisch oder Französisch).

Latein ist ja auch kein Laberfach wie Reli, Sozikunde, Ethik, Literaturkurs und Schwafologie.

 

Wie die Chancen eingestuft wurden, an eine gute Colloquiumsnote zu kommen, merkt man ja auch an der Entscheidung der Schüler, die "die freie Wahl" haben (ich kenne mich da nur mit der Regelung in BY aus). Aber das mag je nach Schule (und Kursleiter) auch verschieden sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

 

Wo sind die Gegenbeweise ? B)

 

Ich kann GH jedenfalls aus meiner Schulzeit nur zustimmen, RU-Noten sind geschenkte Noten ...

Nein, sind sie nicht.

Aber sie haben eine andere Bedeutung:

1-Der Schüler/die Schülerin war in mehr als 50% der Unterrichtsstunden physisch anwesend, hat seine Privatangelegenheiten still und unauffällig unter der Bank erledigt und ist hie und da durch lehrinhaltsnahe Zwischenfrage aufgefallen.

2-Der Schüler/die Schülerin war in mehr als 25% der Unterrichtsstunden physisch anwesend, hat da demonstrativ sich mit anderen Dingen, vorzugsweise mit dem Abschreiben der Mathe-Hausaufgaben, befasst, ist gelegentlich durch absolut unpassende Zwischenrufe aufgefallen, hat aber meist nicht weiter gestört.

3-Der Schüler/die Schülerin war kaum je im Unterricht anwesend, diese Anwesenheit ist aber hauptverantwortlich dafür, dass die betroffene Lehrperson wegen tiefgreifender Nervenzerrüttung in die Frühpension entlassen werden musste.

 

Weiter reicht die Skala nicht. :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine ******** Verallgemeinerungen sind beleidigend.

Sie gründen sich auf meine Schulerfahrung, die ich wage zu extrapolieren, weil ich nicht denke, daß sie so unglaublich verschieden von allen anderen ist.

 

 

 

Das ist aber so wissenschaftlich nicht nachprüfbar, du glaubst, dass es so ist. Wo sind die Beweise? :ph34r:

 

Wo sind die Gegenbeweise ? B)

 

Ich kann GH jedenfalls aus meiner Schulzeit nur zustimmen, RU-Noten sind geschenkte Noten ...

Nein, sind sie nicht.

Aber sie haben eine andere Bedeutung:

1-Der Schüler/die Schülerin war in mehr als 50% der Unterrichtsstunden physisch anwesend, hat seine Privatangelegenheiten still und unauffällig unter der Bank erledigt und ist hie und da durch lehrinhaltsnahe Zwischenfrage aufgefallen.

2-Der Schüler/die Schülerin war in mehr als 25% der Unterrichtsstunden physisch anwesend, hat da demonstrativ sich mit anderen Dingen, vorzugsweise mit dem Abschreiben der Mathe-Hausaufgaben, befasst, ist gelegentlich durch absolut unpassende Zwischenrufe aufgefallen, hat aber meist nicht weiter gestört.

3-Der Schüler/die Schülerin war kaum je im Unterricht anwesend, diese Anwesenheit ist aber hauptverantwortlich dafür, dass die betroffene Lehrperson wegen tiefgreifender Nervenzerrüttung in die Frühpension entlassen werden musste.

 

Weiter reicht die Skala nicht. :ph34r:

 

 

 

Meine Skala hat schon weiter gereicht. Aber du hast sehr schön beschrieben, was sich die Leute unter Religionsnoten vorstellen:

1 geht jeden Sonntag in die Kirche, beherrscht "Vater unser" und "gegrüßet seist du, Maria" auswendig

 

2 geht zu Hochfesten (Weihnachten und Ostern) in die Kirche sonst wie oben

 

3 geht wegen der Geschenke zur Firmung, beherrscht "Vater unser" oder "gegrüßet seist du, Maria" wenigstens bruchstückhaft.

:)

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit den Noten kann ich einerseits nachvollziehen.

 

Sicher ist es in einem doch recht komplexen Fach wie Religion wo es nur zu einem gewissen Teil um die Vermittlung eines reinen, abfragbaren Wissens geht zum anderen Teil aber um die Vermittlung von Glaubensinhalten und Wertvorstellungen, die einfach nicht abgefragt und benotet werden können und dürfen, für einen Lehrer schwierig, eine gerechte Note zu vergeben, wie es vom Gesetzgeber durch Leistungsnachweis verlangt wird.

 

Eine gute Methode ist es da, regelmäßig Lernzielkontrollen z.B. durch schriftliche Tests (über das "Faktenwissen") durchzuführen (die m.W. allerdings auch nur begrenzt zulässig sind) sowie Projekte etc. durchzuführen, bei denen es um die Darstellung/Artikulation eigener Meinungen/Glaubensvorstellungen geht - und dabei dann tatsächlich nicht die Inhalte sondern die Sorgfalt bei der Ausführung, das Engagement und die formale Qualität zu bewerten.

 

Weshalb die Noten dann vielleicht gut ausfallen oder leicht verdient wirken können, kann m.E. mit mind. zwei Gründen erklärt werden:

 

1. Der Lehrer will die Schüler im Religionsunterricht halten, die Noten als positive Erfahrung mit Religion als Schulfach binden die Schüler an das Fach, damit ihnen auch in Zukunft noch etwas Gutes "mit auf den Weg gegeben" werden kann.

 

2. Die Schüler geben sich tatsächlich Mühe, beteiligen sich am Unterricht - auch an Diskussionen und "Rumlabern", weil es kein anderes Fach gibt, in dem das so offen und frei und an den Lebenssituationen / Interessen der Schüler orientiert möglich ist. Und der Lehrer honoriert das.

 

Warum sollte Möglichkeit zwei so unwahrscheinlich sein? Ich glaube, eine Stärke des Religionsunterrichts kann wirklich die Offenheit sein, die eben auch andere Meinungen und Lebensentwürfe anhört, wenn sie engagiert und fair vorgetragen bzw. Diskussionen gut ausgetragen werden.

 

Und dann glaube ich auch, dass ein Religionslehrer ebenso dem frommen Messdiener, wie dem kritischen Querdenker als auch dem stillen Eigenbrödler eine gute Note geben kann, weil er sich jeden Schüler einzeln anschaut und in seinem Potential und eigenen Talent - vielleicht nur eine handwerklich besonders gut angefertigte Collage - erkennt und "belohnt".

 

Meine eigene Erfahrung ist: gute Reli-Noten waren bei uns nie Massenware, bei uns gab es durchaus auch dreien und vieren. Gute Noten bekamen alle, die den Unterricht "mit getragen haben" ob sie krichenkonform waren oder eben nicht. Und das war dann vielleicht der Schockeffekt, der zur Aussage verleitet: da kriegt man die Note geschenkt (=da muss man dem Lehrer noch nicht mal nach dem Mund reden). Und dann können Noten wirklich ein Geschenk sein: Du musstest Goethes Faust nicht so interpretieren, wie der Lehrer es hören wollte, sondern konntest so sein, wie du bist; das sagen, was du wirklich denkst. Nochmal: das könnte die besondere Stärke und Qualität des Religionsunterrichts gegenüber anderen Fächern sein - und eine gute Note als "Geschenk" wäre dann auch kein Makel mehr.

bearbeitet von ramhol
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...