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Opferkerze


Babuschka

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Wir gehen in die Kirche und beten, zünden ein Kerzchen an und gehen wieder. Das Gebet bleibt in der Kirche noch ein Weilchen lebendig. Es ist ein Symbol....

 

Warum aber "Opfer" -Kerze und nicht einfach Kerze?

 

Gibt es eine tiefere Antwort darauf, als das oben beschriebene?

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Hi Babuschka!

 

Ich würde mal vermuten, dass diese Bezeichnung aus der Praxis herrührt, die man an vielen Wallfahrtsorten sehen kann: Menschen spenden als Dank für eine Gebetserhörung oder als Bitte um Erhörung große Kerzen, die dann in der Kirche aufgestellt werden und dort brennen. Ich denke mal, dass es sich in der Bezeichnung "Opferkerze" um das Gleiche "in klein" handelt: man "opfert" Gott eine Kerze, um ihn eindringlicher um etwas zu bitten.

Für mich persönlich eine Denke, mit der ich nicht ganz so viel anfangen kann - Gott hilft ja nicht nur unter der Bedingung, dass ich ihm etwas (Materielles) gebe! Da ist mir die von Dir geschriebene Deutung, dass das Gebet symbolisch in der Kirche noch lebendig bleibt, schon um einiges sympathischer!

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Liebe Simone,

 

Ja, so geht es mir halt auch. Ich habe gehofft, es gäbe eine Erklärung, die theologisch Sinn macht.

 

Als Symbol ist es ja auch schön, ich frage mich manchmal nur, warum die Opferlichter einen so irren Preis haben (1/2 Teelicht 1 Euro finde ich für einen armen Sünder viel, oder?). In diesem Zusamenhang meinte eben jemand zu mir, dass es kein Opfer wäre, wenn man die Kerzen zu einem reellen Preis verkaufen würde.

 

Mich erinnert das halt schon ans "heilige" Mittelalter und Ablass. Aber das ist in unserer Kirche ja auch nicht weiter verwunderlich.

 

Dir nochmal lieben Dank für Deine Mühe!

 

Babuschka

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Als Symbol ist es ja auch schön, ich frage mich manchmal nur, warum die Opferlichter einen so irren Preis haben (1/2 Teelicht 1 Euro finde ich für einen armen Sünder viel, oder?). In diesem Zusamenhang meinte eben jemand zu mir, dass es kein Opfer wäre, wenn man die Kerzen zu einem reellen Preis verkaufen würde.

Ist zwar jetzt nicht besonders erhellend, aber dennoch:

Bei uns kostet ein Opferlicht (auch in Teelichtform) noch keinen Euro. Allerdings weiß ich, daß sie schon im Einkauf bedeutend teurer sind als die Standard-Teelichter. Diese passen auch nicht, da es sich wohl um eine Sondergröße handelt.

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Also unter dem Stichwort Opferkerze konnte ich nichts finden, aber zur Kerze an sich konnte ich bei Wickipedia folgendes finden:

 

 

siehe unter "Kulturelle Bedeutung"

 

"Kulturelle Bedeutung [bearbeiten]Dem Anzünden einer Kerze kommt in den religiösen Vorstellungen vieler Kulturen eine wichtige Bedeutung zu. Eine brennende Kerze symbolisiert - auch, aber nicht nur im Christentum - die Seele, die im dunklen Reich des Todes leuchtet. Durch das Anzünden der Osterkerze wird im Christentum die Auferstehung, d.h. Jesu Triumph über den Tod, symbolisiert. In nordischen und germanischen Kulturen kam dem Anzünden der Julkerze einige Tage vor der Wintersonnenwende zum Julfest dieselbe Bedeutung zu: Sie sollte die Sonne ermutigen, die Dunkelheit zu besiegen und zurückzukehren. Dieser ehemals nordische Brauch lebt heute im Anzünden der mit einer christlichen Bedeutung versehenen Advents- und Weihnachtskerzen weiter. Auf Gräbern werden zur Erinnerung an die Verstorbenen vor allem zu Allerheiligen Grablichter aufgestellt." (aus Wickipedia, Stichwort Kerze.

bearbeitet von walrossbaby
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Neben der feststellung, daß Opferkerzen in vielbesuchten Kirchen meist teurer sind, ist mir aber was interessantes aufgefallen:

 

Viele gut besuchte Kirchen scheinen die Kerzen beim selben Lieferenaten herstellen zu lassen. Das Teelicht befindet sich meist in einer weißen Plastikhalterung auf der in Schwarz ein Bild der Kirche sowie die Bezeichnung aufgedruckt ist. Habe das schon in vielen Kirchen gesehen - da könnte ein neues Hobby daraus werden - Opferlichtesammeln B)

 

 

Aber persönlich finde ich den Gedanken einer Opferkerze nicht so dramatisch. Die Argumentation, daß ein Gebet mehr wert ist, weil man ein Opfer bringt, kann man natürlich nicht unterschreiben (Sind dann Gebete in Domkirchen mehr wert???).

 

Aber warum soll ich prinzipiell nicht Geld opfern (oder besser spenden) dürfen??? Spenden an wohltätige Organisationen ist doch auch nichts verwerfliches. Ich finde es schön, das Gebet mit einem Opfer Spende zu verbinden

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Ich finde das Kerzenanzünden in Kirchen ganz nett. Meistens gibt es da irgendeinen Heiligen, mit dem man irgendetwas verbinden kann. Wenn man die Kerze anzündet, ist das wie die Absendung einer E-Mail ohne Adresse. Mal sehn, ob es irgendwo ankommt.

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Bei uns in der Stadt gibt es eine Kirche, in der bei den Kerzen ein Geldkästchen hängt, aber kein fester Preis angegeben ist. Das finde ich sehr gut, da man dann nach eigenem ermessen Geld einwerfen kann und der Eindruck eines Geschäftes mit der Not der Menschen nicht entsteht.

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Irgendwo im südlichen Ausland (Italien oder/und? Spanien) gibt es ja dann diese Automaten, die auf Geldeinwurf hin, ein Licht vor dem Bild der Gottesmutter eine Weile leuchten lassen (keine Brandgefahr und kein Verrußen des Bereichs um das Gnadenbild)

bearbeitet von Elima
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Irgenwo im südlichen Ausland (Italien oder/und? Spanien) gibt es ja dann diese Automaten, die auf Geldeinwurf hin, ein Licht vor dem Bild der Gottesmutter eine Weile leuchten lassen (keine Brandgefahr und kein Verrußen des Bereichs um das Gnadenbild)

Das find ich aber immer richtig schrecklich und kitschig! Echte Kerzen sind da viel symbolhaltiger, als so eine elektrische, die dann auf Geldeinwurf "blink" macht. Ich glaub, wenn man die richtigen Kerzen hat, dann kann man die Brandgefahr auch ganz gut eindämmen (siehe ewiges Licht) und der Russ - naja, den muss man halt in Kauf nehmen...

bearbeitet von Simone
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Bleibt beim Thema, deine Äußerungen, casim, haben damit nichts zu tun. Ich werde weiter konsequent jedes OT in der Richtung löschen.

 

Elima als Mod

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Zum Thema an sich ist bisher recht wenig gekommen.

 

Warum wird das aus dem Talmud gelöscht? Das hätte mich jetzt vielleicht interessiert.

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Ich finde die Tradition, ein Opferlicht anzuzünden sehr schön, weil sie das Gebet damit ein wenig "erdet". Die rein spirituelle Tätigkeit des Betens wird in der Aktivität des Kerze-Entzündens (sowie in der Körperhaltung beim Beten) motorisch fortgeführt und in der Kerze verkörperlicht. Damit wird das Gebet fassbarer.

 

Für meine katholische Frömmigkeit sind die verschiedenen Formen der "Erdung" des Religiösen sehr wichtig. Natürlich kann ich überall zu Gott beten aber in einer Kirche, vor dem Tabernakel, einem Kreuz oder einer Ikone fällt es mir leichter. Dann ist Gott nicht mehr so abstrakt, sondern wird konkret sichtbar, fühlbar, erfahrbar. Ebenso ist es für mich mit der Musik im Gottesdienst, mit Messgewändern, mit prunkvollen Monstranzen, Wallfahrten, Fasten usw.: Die innere Haltung und die Beziehung zu Gott werden in diesen Dingen in die Welt hineingenommen, kommen uns näher, indem wir aktiv werden, begreifen und sehen können.

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Dann würde aber "Licht " ausreichen und das "Opfer" könnte man sich sparen.

 

Es ist ja auch kein wirkliches Opfer eine Kerze zu kaufen, das war vielleicht mal so.

 

Ich wollte nur mal sehen, ob jemand mit dem Begriff "Opfer" noch was anfangen kann.

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Dann würde aber "Licht " ausreichen und das "Opfer" könnte man sich sparen.

 

Es ist ja auch kein wirkliches Opfer eine Kerze zu kaufen, das war vielleicht mal so.

 

Ich wollte nur mal sehen, ob jemand mit dem Begriff "Opfer" noch was anfangen kann.

 

Heute morgen zufällig gehört:

 

http://www1.ndr.de/radio/err/steffensky2.pdf

 

(Im Text zum 30. Januar findest du vielleicht etwas)

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Irgenwo im südlichen Ausland (Italien oder/und? Spanien) gibt es ja dann diese Automaten, die auf Geldeinwurf hin, ein Licht vor dem Bild der Gottesmutter eine Weile leuchten lassen (keine Brandgefahr und kein Verrußen des Bereichs um das Gnadenbild)

Das find ich aber immer richtig schrecklich und kitschig! Echte Kerzen sind da viel symbolhaltiger, als so eine elektrische, die dann auf Geldeinwurf "blink" macht. Ich glaub, wenn man die richtigen Kerzen hat, dann kann man die Brandgefahr auch ganz gut eindämmen (siehe ewiges Licht) und der Russ - naja, den muss man halt in Kauf nehmen...

 

Diese Automaten gibt's in Italien auch, wenn man sich irgendwelche im Dunkeln liegenden Fresken für drei Minuten anschauen möchte.... ganz toll

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Franciscus non papa

stimmt, es ist erstaunlich, wie tief die kultur in einem eigentlich kulturell hochstehenden land sinken kann...

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Diese Automaten gibt's in Italien auch, wenn man sich irgendwelche im Dunkeln liegenden Fresken für drei Minuten anschauen möchte.... ganz toll

Die andere Art Automat ist aber viel desillusionierender. Wenn Du da morgens mal in einer Kirche kniest, und es kommt einer der "hauseigenen" Patres und wirft vor der Marienstatue erstmal ein Arsenal elektrischer Lichter an, damit es nach was aussieht - na, also danke!

 

Grüße

Renata

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... und dann war da noch das elektrische ewige Licht.

 

waaaaas? wo????? Sowas habe ich noch nie gesehen. (oder haben es die Augen nicht wahrgenommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf???? B)

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Doch, doch, südlich der Alpen gang und gäbe und in meiner unmittelbaren Umgebung in drei von fünf Pfarrkirchen... meist mit diesen Flackerglühbirnen, die "lebendiges Licht" vortäuschen sollen.

bearbeitet von gouvernante
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Doch, doch, südlich der Alpen gang und gäbe und in meiner unmittelbaren Umgebung in drei von fünf Pfarrkirchen... meist mit diesen Flackerglühbirnen, die "lebendiges Licht" vortäuschen sollen.

 

Also ich bin ja grundsätzlich auch konservativ und an meinen Christbaum ließe ich niemals elektrische Kerzen, aber rein physikalisch wird das Licht genauso erzeugt. Ob ein Wollfädchen glüht oder eins aus Wolfram ist egal. Die Italiener dürfen das. Grüße, KAM

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Doch, doch, südlich der Alpen gang und gäbe und in meiner unmittelbaren Umgebung in drei von fünf Pfarrkirchen... meist mit diesen Flackerglühbirnen, die "lebendiges Licht" vortäuschen sollen.

 

Also ich bin ja grundsätzlich auch konservativ und an meinen Christbaum ließe ich niemals elektrische Kerzen, aber rein physikalisch wird das Licht genauso erzeugt. Ob ein Wollfädchen glüht oder eins aus Wolfram ist egal. Die Italiener dürfen das. Grüße, KAM

Das gibts auch in Deutschland - leider.

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Doch, doch, südlich der Alpen gang und gäbe und in meiner unmittelbaren Umgebung in drei von fünf Pfarrkirchen... meist mit diesen Flackerglühbirnen, die "lebendiges Licht" vortäuschen sollen.

 

Also ich bin ja grundsätzlich auch konservativ und an meinen Christbaum ließe ich niemals elektrische Kerzen, aber rein physikalisch wird das Licht genauso erzeugt. Ob ein Wollfädchen glüht oder eins aus Wolfram ist egal. Die Italiener dürfen das. Grüße, KAM

Das gibts auch in Deutschland - leider.

 

Nein. Wo? (Wenns demnächst kaputt ist, war ich das.) Grüße, KAM

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