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Lebenserfahrung der Priesteramtsanwärter?


Petrus

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Wie das vor 50 Jahren aussah, da hätte ich noch einiges andere geschrieben.

Aber was ich so in den letzten Jahren gehört habe, kam meiner Vorstellung einer "Rundum-Versorgung" schon sehr nahe. Und was ich teilweise an Lebensfremdheit erlebt habe, lässt auch Schlüsse in diese Richtung zu.

 

Und Neid, nein, neidisch war ich nie (und ich denke auch niemand von uns Laientheologen)

 

und unser Selbstbewusstsein, dass die Kirche auch uns brauchen wird, war schon gut ausgeprägt. Oder meinst du, ich sei neidisch gewesen, weil mir als Frau dieser Weg verschlossen war? Ich wollte immer das werden, was ich schließlich geworden bin (obwohl ich, wie wir Studentinnen damals alle, immer wieder hören mussten, unsere Entscheidung sei eben nur eine Notlösung gewesen).

 

Zu Deinem Selbstbewußtsein kann ich selbstverständlich nichts sagen.

 

Ein Vorposter hat die angebliche Rundumversorgung, von der Du hier "berichtet" hast, mit waschen, kochen, bügeln, putzen umschrieben. Du hast ihm zugestimmt und geschrieben, das laufe Deiner Meinung nach so.

Von was für Menschen hast Du das denn gehört? Von Seminaristen? Oder von anderen heutigen Studenten? Oder von noch weiter entfernten Dritten? Von Regenten oder in Seminaren arbeitenden Schwestern? In welche Richtung gehen Deine Quellen, und von welchen Seminaren berichten sie? Das wäre eine interessante Frage, nachdem Du im Ergebnis negativ konnotierte Dinge als allgemeing hingestellt hast, die offensichtlich mit der tatsächlichen Erfahrung meines Bekannten alles andere als harmonieren.

 

 

 

Meine neueren Informationen beziehen sich auf Studenten.

 

 

Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

 

Ja, es geht um Bayern.

 

 

Und woher beziehen diese Studenten nun ihrerseits die weiterergegebenen Informationen?

 

Wenn man als angehender Relilehrer Theologie studiert, lässt es sich nicht vermeiden, auch angehende Diplom-Theologen (Priesteramtskandidaten und Pastoralrefenten) kennenzulernen und mit denen zu reden. Ich habe nicht inquisitorisch jeden gefragt, wo er das her hat, was er mir erzählt.

 

Demnach wäre es also möglich, daß das Erzählte lediglich auf Vermutungen der angehenden Relilehrer beruht, die keine Stütze in genauen Informationen haben?

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Wie das vor 50 Jahren aussah, da hätte ich noch einiges andere geschrieben.

Aber was ich so in den letzten Jahren gehört habe, kam meiner Vorstellung einer "Rundum-Versorgung" schon sehr nahe. Und was ich teilweise an Lebensfremdheit erlebt habe, lässt auch Schlüsse in diese Richtung zu.

 

Und Neid, nein, neidisch war ich nie (und ich denke auch niemand von uns Laientheologen)

 

und unser Selbstbewusstsein, dass die Kirche auch uns brauchen wird, war schon gut ausgeprägt. Oder meinst du, ich sei neidisch gewesen, weil mir als Frau dieser Weg verschlossen war? Ich wollte immer das werden, was ich schließlich geworden bin (obwohl ich, wie wir Studentinnen damals alle, immer wieder hören mussten, unsere Entscheidung sei eben nur eine Notlösung gewesen).

 

Zu Deinem Selbstbewußtsein kann ich selbstverständlich nichts sagen.

 

Ein Vorposter hat die angebliche Rundumversorgung, von der Du hier "berichtet" hast, mit waschen, kochen, bügeln, putzen umschrieben. Du hast ihm zugestimmt und geschrieben, das laufe Deiner Meinung nach so.

Von was für Menschen hast Du das denn gehört? Von Seminaristen? Oder von anderen heutigen Studenten? Oder von noch weiter entfernten Dritten? Von Regenten oder in Seminaren arbeitenden Schwestern? In welche Richtung gehen Deine Quellen, und von welchen Seminaren berichten sie? Das wäre eine interessante Frage, nachdem Du im Ergebnis negativ konnotierte Dinge als allgemeing hingestellt hast, die offensichtlich mit der tatsächlichen Erfahrung meines Bekannten alles andere als harmonieren.

 

 

 

Meine neueren Informationen beziehen sich auf Studenten.

 

 

Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

 

Ja, es geht um Bayern.

 

 

Und woher beziehen diese Studenten nun ihrerseits die weiterergegebenen Informationen?

 

Wenn man als angehender Relilehrer Theologie studiert, lässt es sich nicht vermeiden, auch angehende Diplom-Theologen (Priesteramtskandidaten und Pastoralrefenten) kennenzulernen und mit denen zu reden. Ich habe nicht inquisitorisch jeden gefragt, wo er das her hat, was er mir erzählt.

 

Demnach wäre es also möglich, daß das Erzählte lediglich auf Vermutungen der angehenden Relilehrer beruht, die keine Stütze in genauen Informationen haben?

 

Ich gehe davon aus, dass sie mir das erzählt haben, was ihren Informationen entspricht. Ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln und beende hiermit das Gespräch mit dir .

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Wie das vor 50 Jahren aussah, da hätte ich noch einiges andere geschrieben.

Aber was ich so in den letzten Jahren gehört habe, kam meiner Vorstellung einer "Rundum-Versorgung" schon sehr nahe. Und was ich teilweise an Lebensfremdheit erlebt habe, lässt auch Schlüsse in diese Richtung zu.

 

Und Neid, nein, neidisch war ich nie (und ich denke auch niemand von uns Laientheologen)

 

und unser Selbstbewusstsein, dass die Kirche auch uns brauchen wird, war schon gut ausgeprägt. Oder meinst du, ich sei neidisch gewesen, weil mir als Frau dieser Weg verschlossen war? Ich wollte immer das werden, was ich schließlich geworden bin (obwohl ich, wie wir Studentinnen damals alle, immer wieder hören mussten, unsere Entscheidung sei eben nur eine Notlösung gewesen).

 

Zu Deinem Selbstbewußtsein kann ich selbstverständlich nichts sagen.

 

Ein Vorposter hat die angebliche Rundumversorgung, von der Du hier "berichtet" hast, mit waschen, kochen, bügeln, putzen umschrieben. Du hast ihm zugestimmt und geschrieben, das laufe Deiner Meinung nach so.

Von was für Menschen hast Du das denn gehört? Von Seminaristen? Oder von anderen heutigen Studenten? Oder von noch weiter entfernten Dritten? Von Regenten oder in Seminaren arbeitenden Schwestern? In welche Richtung gehen Deine Quellen, und von welchen Seminaren berichten sie? Das wäre eine interessante Frage, nachdem Du im Ergebnis negativ konnotierte Dinge als allgemeing hingestellt hast, die offensichtlich mit der tatsächlichen Erfahrung meines Bekannten alles andere als harmonieren.

 

 

 

Meine neueren Informationen beziehen sich auf Studenten.

 

 

Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

 

Ja, es geht um Bayern.

 

 

Und woher beziehen diese Studenten nun ihrerseits die weiterergegebenen Informationen?

 

Wenn man als angehender Relilehrer Theologie studiert, lässt es sich nicht vermeiden, auch angehende Diplom-Theologen (Priesteramtskandidaten und Pastoralrefenten) kennenzulernen und mit denen zu reden. Ich habe nicht inquisitorisch jeden gefragt, wo er das her hat, was er mir erzählt.

 

Demnach wäre es also möglich, daß das Erzählte lediglich auf Vermutungen der angehenden Relilehrer beruht, die keine Stütze in genauen Informationen haben?

 

Ich gehe davon aus, dass sie mir das erzählt haben, was ihren Informationen entspricht. Ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln und beende hiermit das Gespräch mit dir .

 

Nun gut, wenn einem Mitglied der Lehrerschaft der Sinn für das kritische Nachfragen abgeht und man sich lieber auf Hörensagen verläßt, dann braucht man sich nicht weiter zu unterhalten.

Aus dem Thread ist also abzuleiten: sichere Nachricht existiert, daß in einem konkreten Beispiel die von Elima so kritisierte Rundumversorgung nicht existiert. Es könnte aber trotzdem sein, daß Elimas Informanten nicht nur blöd daherschwafeln, sondern eventuell von einem anderen Beispiel korrekterweise das Gegenteil berichten. Nachfragen werden jedoch besser abgelehnt, man weiß schließlich, wovon man ausgehen will. Schließlich ist die Nachfrage ein Feind des Gerüchts, aber Gerüchte können ja auch sehr angenehm sein.

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Und Neid, nein, neidisch war ich nie (und ich denke auch niemand von uns Laientheologen)

 

und unser Selbstbewusstsein, dass die Kirche auch uns brauchen wird, war schon gut ausgeprägt. Oder meinst du, ich sei neidisch gewesen, weil mir als Frau dieser Weg verschlossen war? Ich wollte immer das werden, was ich schließlich geworden bin (obwohl ich, wie wir Studentinnen damals alle, immer wieder hören mussten, unsere Entscheidung sei eben nur eine Notlösung gewesen).

 

Zu Deinem Selbstbewußtsein kann ich selbstverständlich nichts sagen.

 

Ein Vorposter hat die angebliche Rundumversorgung, von der Du hier "berichtet" hast, mit waschen, kochen, bügeln, putzen umschrieben. Du hast ihm zugestimmt und geschrieben, das laufe Deiner Meinung nach so.

Von was für Menschen hast Du das denn gehört? Von Seminaristen? Oder von anderen heutigen Studenten? Oder von noch weiter entfernten Dritten? Von Regenten oder in Seminaren arbeitenden Schwestern? In welche Richtung gehen Deine Quellen, und von welchen Seminaren berichten sie? Das wäre eine interessante Frage, nachdem Du im Ergebnis negativ konnotierte Dinge als allgemeing hingestellt hast, die offensichtlich mit der tatsächlichen Erfahrung meines Bekannten alles andere als harmonieren.

 

 

 

Meine neueren Informationen beziehen sich auf Studenten.

 

 

Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

 

Ja, es geht um Bayern.

 

 

Und woher beziehen diese Studenten nun ihrerseits die weiterergegebenen Informationen?

 

Wenn man als angehender Relilehrer Theologie studiert, lässt es sich nicht vermeiden, auch angehende Diplom-Theologen (Priesteramtskandidaten und Pastoralrefenten) kennenzulernen und mit denen zu reden. Ich habe nicht inquisitorisch jeden gefragt, wo er das her hat, was er mir erzählt.

 

Demnach wäre es also möglich, daß das Erzählte lediglich auf Vermutungen der angehenden Relilehrer beruht, die keine Stütze in genauen Informationen haben?

 

Ich gehe davon aus, dass sie mir das erzählt haben, was ihren Informationen entspricht. Ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln und beende hiermit das Gespräch mit dir .

 

Nun gut, wenn einem Mitglied der Lehrerschaft der Sinn für das kritische Nachfragen abgeht und man sich lieber auf Hörensagen verläßt, dann braucht man sich nicht weiter zu unterhalten.

Aus dem Thread ist also abzuleiten: sichere Nachricht existiert, daß in einem konkreten Beispiel die von Elima so kritisierte Rundumversorgung nicht existiert. Es könnte aber trotzdem sein, daß Elimas Informanten nicht nur blöd daherschwafeln, sondern eventuell von einem anderen Beispiel korrekterweise das Gegenteil berichten. Nachfragen werden jedoch besser abgelehnt, man weiß schließlich, wovon man ausgehen will. Schließlich ist die Nachfrage ein Feind des Gerüchts, aber Gerüchte können ja auch sehr angenehm sein.

 

Soll ich jetzt die Leute, die mir was erzählt haben anrufen und fragen, was sie wo wie und warum erfahren haben?

 

Und woher weiß ich, dass dein Informant glaubwürdig ist, es sei denn ich glaube dir.

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Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

Ich kenne ja auch einige aus einem mitteldeutschen Seminar und es ist vielleicht nicht gerade das Komplettpaket, aber schon ein Unterschied. Leute, die schon vorher sehr selbständig waren, fühlten sich teilweise zu sehr bemuttelt (in der Prüfungszeit war es aber auch für sie sehr angenehm) wohingegen andere es doch sehr bedauerten auf einmal wirklich alles selber machen zu müssen und noch keine Ahnung hatten, wie man das so auf die Reihe bekommt.

 

Auch in Bezug auf ihre zukünftigen Aufgaben ist die Ausbildung etwas mangelhaft. Da die meisten ja doch viel mit der Jugend/Kindern zu tun haben, ist es erschreckend wie wenig sie über einige Dinge wissen (zB Aufsichtspflicht, Umgang mit Alkohol (man kann in den Ferien nicht täglich zu Bier einladen), ...). Ich habe auch schon mal einem Diakon gezeigt, wie man mit einem Weihrauchfaß umgeht und ein Kaplan wollte wissen, wie man eigentlich ministriert, weil er es in seiner Gemeinde jetzt einigen beibringen muß.

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Aber was ich so in den letzten Jahren gehört habe, kam meiner Vorstellung einer "Rundum-Versorgung" schon sehr nahe. Und was ich teilweise an Lebensfremdheit erlebt habe, lässt auch Schlüsse in diese Richtung zu.

 

Und Neid, nein, neidisch war ich nie (und ich denke auch niemand von uns Laientheologen)

 

und unser Selbstbewusstsein, dass die Kirche auch uns brauchen wird, war schon gut ausgeprägt. Oder meinst du, ich sei neidisch gewesen, weil mir als Frau dieser Weg verschlossen war? Ich wollte immer das werden, was ich schließlich geworden bin (obwohl ich, wie wir Studentinnen damals alle, immer wieder hören mussten, unsere Entscheidung sei eben nur eine Notlösung gewesen).

 

Zu Deinem Selbstbewußtsein kann ich selbstverständlich nichts sagen.

 

Ein Vorposter hat die angebliche Rundumversorgung, von der Du hier "berichtet" hast, mit waschen, kochen, bügeln, putzen umschrieben. Du hast ihm zugestimmt und geschrieben, das laufe Deiner Meinung nach so.

Von was für Menschen hast Du das denn gehört? Von Seminaristen? Oder von anderen heutigen Studenten? Oder von noch weiter entfernten Dritten? Von Regenten oder in Seminaren arbeitenden Schwestern? In welche Richtung gehen Deine Quellen, und von welchen Seminaren berichten sie? Das wäre eine interessante Frage, nachdem Du im Ergebnis negativ konnotierte Dinge als allgemeing hingestellt hast, die offensichtlich mit der tatsächlichen Erfahrung meines Bekannten alles andere als harmonieren.

 

 

 

Meine neueren Informationen beziehen sich auf Studenten.

 

 

Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

 

Ja, es geht um Bayern.

 

 

Und woher beziehen diese Studenten nun ihrerseits die weiterergegebenen Informationen?

 

Wenn man als angehender Relilehrer Theologie studiert, lässt es sich nicht vermeiden, auch angehende Diplom-Theologen (Priesteramtskandidaten und Pastoralrefenten) kennenzulernen und mit denen zu reden. Ich habe nicht inquisitorisch jeden gefragt, wo er das her hat, was er mir erzählt.

 

Demnach wäre es also möglich, daß das Erzählte lediglich auf Vermutungen der angehenden Relilehrer beruht, die keine Stütze in genauen Informationen haben?

 

Ich gehe davon aus, dass sie mir das erzählt haben, was ihren Informationen entspricht. Ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln und beende hiermit das Gespräch mit dir .

 

Nun gut, wenn einem Mitglied der Lehrerschaft der Sinn für das kritische Nachfragen abgeht und man sich lieber auf Hörensagen verläßt, dann braucht man sich nicht weiter zu unterhalten.

Aus dem Thread ist also abzuleiten: sichere Nachricht existiert, daß in einem konkreten Beispiel die von Elima so kritisierte Rundumversorgung nicht existiert. Es könnte aber trotzdem sein, daß Elimas Informanten nicht nur blöd daherschwafeln, sondern eventuell von einem anderen Beispiel korrekterweise das Gegenteil berichten. Nachfragen werden jedoch besser abgelehnt, man weiß schließlich, wovon man ausgehen will. Schließlich ist die Nachfrage ein Feind des Gerüchts, aber Gerüchte können ja auch sehr angenehm sein.

 

Soll ich jetzt die Leute, die mir was erzählt haben anrufen und fragen, was sie wo wie und warum erfahren haben?

 

Und woher weiß ich, dass dein Informant glaubwürdig ist, es sei denn ich glaube dir.

 

Die Glaubwürdigkeit ist meiner Ansicht nach gar nicht das große Problem, Elima. Sagen wir zunächst einfach: wir beide glauben uns, daß die Gespräche, die wir mit unterschiedlichen Personen geführt haben, so stattgefunden hatten, den berichteten Inhalt hatten und die gezogenen Schlüsse zuließen, weil wir beide voneinander annehmen, daß wir uns nicht die Hucke vollügen. Das ist aber zunächst mal nur die "äußere" Seite - wir glauben uns die jeweiligen Gespräche.

Jetzt kommen wir aber zur in den Gesprächen transportierten Nachricht. Ich habe - zutreffend - mitgeteilt, daß meine Auskunft auf dem gezielten Nachfragen bei jemandem beruht, der selbst momentan Seminarist ist. Ich habe also konkret nach der Rundumversorgung und dem Alltag in seinem Seminar gefragt, und er konnte mir dies aus erster Hand berichten, da er selbst mitten in dieser Situation lebt und wohl wissen wird, wann er auf das Essen aus der Seminarküche setzen kann und daß er nicht zu warten braucht, bis ihm jemand die Wäsche wäscht oder das Zimmer putzt oder die Hemden bügelt und dergleichen Alltagspflichten mehr, weil schlicht niemand kommt.

Du hast dagegen - sicherlich genauso zutreffend - geschrieben, daß Du Dich mit Studenten unterhalten hättest, die mit jemandem zusammen studieren und die - warum auch immer - den Eindruck haben, er erhielte in seinem Seminar eine Rundumversorgung. Gleichzeitig hast Du geschrieben, Du hättest nicht genauer nachgefragt, aufgrund welcher Beobachtungen, Erlebnisse und Fragen sie zu dieser Aussage kamen. Denn, so Deine Begründung, Du bist davon ausgegangen, daß sie Dir das erzählt haben, was ihrer Information entspricht, von der Du aber wiederum nichts genaueres weißt. Genau das nennt man Hörensagen, besonders dann, wenn man die Hintergründe dieses Hörensagens, nämlich wie sein Inhalt zustandekam, im Dunklen läßt.

Wenn wir uns also beide glauben (was ich doch hoffe voraussetzen zu können), daß unsere jeweiligen Gespräche sich mit den Gesprächspartnern, dem Verlauf und dem Inhalt, den wir berichtet haben, abspielten, dann komme ich ohne eine Verletzung der gegenseitigen Glaubwürdigkeitsannahme zu dem Ergebnis, daß

 

- Deine Aussage nicht aus erster Hand stammt und ihre Grundlage nicht überprüft wurde,

was allerdings die Glaubwürdigkeit Deines Gesprächspartners - nicht seiner

Informationen! - nicht tangiert, während

 

- meine Aussage eine Nachricht aus erster Hand stammt und unter Zugrundelegung

derselbsen Glaubwürdigkeit somit eine sicherere Grundlage für eine Aussage über die

Zustände in deutschen Seminaren ist.

 

Inwieweit Du da bei Deinen Informanten nochmals nachfragen willst oder kannst, ist nichts, was mich etwas angeht. Aber wenn hier negative Pauschalurteile über ganze Gruppen abgegeben werden, dann würde ich diese unterschiedliche Informationsausstattung durchaus bedenken. Und meine Aussagen danach richten.

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Also Nichtseminaristen? Und weißt Du, woher diese ihre Informationen beziehen? Haben sie Bekannte in einem Seminar, die sie nach dem Alltag dort gefragt haben? Und geht es um ein bayerisches Seminar (welches genau ist gar nicht so interessant, mein Beispiel studiert in Mitteldeutschland, wenn man die Republik mal in drei Scheiben Norden/Mitte/Süden teilt)?

Ich kenne ja auch einige aus einem mitteldeutschen Seminar und es ist vielleicht nicht gerade das Komplettpaket, aber schon ein Unterschied. Leute, die schon vorher sehr selbständig waren, fühlten sich teilweise zu sehr bemuttelt (in der Prüfungszeit war es aber auch für sie sehr angenehm) wohingegen andere es doch sehr bedauerten auf einmal wirklich alles selber machen zu müssen und noch keine Ahnung hatten, wie man das so auf die Reihe bekommt.

 

Woraus bestand also bei ihnen das "Paket"?

 

Nochmal: ich habe nicht abgestritten, daß es gewisse Erleichterungen gibt. Es wurde mir z. B. nicht erzählt, daß die Seminarbewohner die Flure sauberhalten müßten, wogegen jemand, der in einer kleinen Mietwohnung wohnt, ja durchaus das Treppenhaus wischen muß (falls es keine angestellte Reinigungsfirma gibt). Nur: im Rahmen eines studentischen Haushalts, wie ich sie kennengelernt habe, reduziert sich die Hilfe im Alltag auf die Mahlzeitenzubereitung. Das ist - nochmals - nicht wenig, aber eine doch deutlich andere Dimension, als es bisher hier in den Raum gestellt wurde.

 

Abgesehen davon gabe es auch unter meinen nichtseminaristischen Bekannten viele, die ihre Wäsche jedes Wochenende nach Hause karrten (vielleicht noch im von den Großeltern bezahlten eigenen PKW), um sie dort von Muttern waschen zu lassen etc. Das finde ich ebenfalls nicht ideal, aber über solche Leute macht sich niemand öffentlichkeitswirksam Sorgen, obwohl auch diese später in einem normalen Beruf mit einem normalen Privatleben zurechtkommen müssen, ohne zu verludern. Nur bei Priesteramtskandidaten, da soll es auf einmal nicht der eigenen Entwicklung und der selbstverantwortlichen Entscheidung überlassen bleiben, wie die jungen Herrschaften sich das organisieren, sondern da wird der Kirche ans Bein gemacht, weil sie nicht in ausreichendem Maße erziehend eingreife (und das dann noch auf einer zumindest nicht allgemein aussagekräftigen und durchaus unsicheren Tatsachengrundlage). [edit: Beides bezieht sich auf meinen allgemeinen Eindruck von diesem Thread, nicht auf Dich.]

 

Ich würde von jedem Priesteramtskandidaten erwarten, daß er den Großteil seines Lebens selbstverantwortlich schmeißt (das mit den Mahlzeiten sehe ich nun nicht so wild, auch wenn ich mein eigenes anspruchsloses Leben in dieser Beziehung vor Augen habe); aber genau das würde ich auch von allen anderen Studenten erwarten. Daß sich einige nicht danach zu richten scheinen bringt allerdings meine Welt auch noch nicht zum Untergang.

 

Auch in Bezug auf ihre zukünftigen Aufgaben ist die Ausbildung etwas mangelhaft. Da die meisten ja doch viel mit der Jugend/Kindern zu tun haben, ist es erschreckend wie wenig sie über einige Dinge wissen (zB Aufsichtspflicht, Umgang mit Alkohol (man kann in den Ferien nicht täglich zu Bier einladen), ...). Ich habe auch schon mal einem Diakon gezeigt, wie man mit einem Weihrauchfaß umgeht und ein Kaplan wollte wissen, wie man eigentlich ministriert, weil er es in seiner Gemeinde jetzt einigen beibringen muß.

 

Das klingt allerdings tatsächlich nicht nach besonders tollen Beispielen.

bearbeitet von soames
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Ich habe eben noch mal mein Ursprungsposting nachgelesen. Es war "von umsorgt" die Rede (also, Verpflegung und Unterkunft.........das Wäschewaschen hatte ich nicht in Betracht gezogen, das machten früher und auch bei den jüngeren Leuten, die da mit irgendeinem Studium ebenso wie beim jungen Soldaten infragekommen, hauptsächlich die Mütter).

 

Es war von "keine wirtschaftlichen Problemen" die Rede. Jemand, der trotz finanzieller Engpässe Theologie studieren wolle, um Priester zu werden, konnte da schon mit Unterstützung von seiten der Diözese rechnen (und ich denke, dass das heute nicht anders ist).

 

Ich hatte auf die Versorgung mit Büchern verwiesen (die für Studenten auch heute noch ein ganz gro0es finanzielles Problem ist, weiß ich von vielen meiner Schülerinnen und Schüler, wenn sie nicht gerade reiche Eltern haben, wer hat die schon).Das hast du überhaupt nicht wahrgenommen (oder wahrnehmen wollen).

 

Jetzt möchte ich mal wissen, was ich eigentlich Unsittliches gesagt habe.

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Ich habe eben noch mal mein Ursprungsposting nachgelesen. Es war "von umsorgt" die Rede (also, Verpflegung und Unterkunft.........das Wäschewaschen hatte ich nicht in Betracht gezogen, das machten früher und auch bei den jüngeren Leuten, die da mit irgendeinem Studium ebenso wie beim jungen Soldaten infragekommen, hauptsächlich die Mütter).

 

Es war von "keine wirtschaftlichen Problemen" die Rede. Jemand, der trotz finanzieller Engpässe Theologie studieren wolle, um Priester zu werden, konnte da schon mit Unterstützung von seiten der Diözese rechnen (und ich denke, dass das heute nicht anders ist).

 

Ich hatte auf die Versorgung mit Büchern verwiesen (die für Studenten auch heute noch ein ganz gro0es finanzielles Problem ist, weiß ich von vielen meiner Schülerinnen und Schüler, wenn sie nicht gerade reiche Eltern haben, wer hat die schon).Das hast du überhaupt nicht wahrgenommen (oder wahrnehmen wollen).

 

Jetzt möchte ich mal wissen, was ich eigentlich Unsittliches gesagt habe.

 

Mein Unmut bezieht sich hauptsächlich hierauf (um nicht gegenständliche Passagen gekürzt):

 

... und im Seminar bestens für sie gesorgt wird (kochen, waschen, bügeln, putzen usw.), bis sie zu Priestern geweiht werden. ...

 

Das ist wohl noch immer der normale Verlauf. Allerdings gibt es (5. und 6.Sem???) das sog Freijahr oder Freistudienjahr (oder wie man das jetzt nennt), wo der Kandidat an einer anderen Uni (und mit selbst verwaltetem Leben) studiert. Davon war weiter oben auch schon die Rede. Wie es mit "Quereinsteigern" ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

 

Bezüglich der wirtschaftlichen Engpässe: Was genau Du darunter verstehst, weiß ich nicht. Ich selbst bekam kein BaföG, hatte aber auch nicht mehr, als ein BaföG-Empfänger bekommen hätte. Viele Kommilitonen bekamen BaföG. Zum Leben hat es bei uns allen gereicht, aber ab und zu war Arbeiten wegen einer kleinen Extraeinnahme unverzichtbar.

 

Mein Bekannter im Seminar bekommt kein BaföG und lebt von Zuschüssen seiner Eltern insgesamt in ähnlich bescheidenen Verhältnissen wie wir im Studium. Der Zimmerpreis ist mit einem Studentenwohnheit vergleichbar. Er sagte aber, daß es auch Diözesen gibt, die ein BaföG-ähnliches Stipendium zahlen, das (teils) zurückgezahlt werden muß. Eine besondere Besserstellung gegenüber normalen deutschen Studenten kann ich darin nicht erblicken.

 

Die Probleme mit den Büchern kenne ich aus meinem Studium auch, besonders was die größeren juristischen Lehrbücher und später die Gesetzeswerke und die Kommentare anging. Die normalen kleineren Lehrbücher konnten wir uns aber recht gut zusammensparen, teils konnten wir auch etwas ältere Auflagen von Vorgängern erwerben. Dort kann man die Bibliotheksbestände nutzen (wäre bei uns im Juristischen Seminar auch gegangen, und es gab auch Ausleihmöglichkeiten aus der Lehrbuchsammlung). So etwas gibt es dort wohl auch, zumindest die Sprachlehrbücher konnten geliehen werden. Von besonderem Geld zum Erwerb eigener Bücher o. ä. hat er aber nichts berichtet, und das wäre sicherlich berichtenswert gewesen. Ich kann da aber auch gelegentlich nochmal nachfragen. Wahrscheinlich war Eure Studienzeit da so anders als heute üblich (konnte man da nicht in die Bibliothek gehen?), daß ich gar nicht richtig gesehen habe, worauf Du hinweisen wolltest.

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Um nochmals Informationen "aus erster Hand" und nicht vom Hörensagen zu geben: Bei uns (und ich kenne kein Seminar, dass sich dort unterscheidet) gibt es mitnichten eine Vollversorgung....als wenn jeder Seminarist ein Heer von Bediensteten hätte, das willig 20 Hemden bügelt, mal durch das Zimmer wischt und auch sonst alle Besorgungen erledigt.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es derartiges in IRGENDEINEM deutschen Seminar gibt.

 

Und wer die Aufgabe des Priesterseminars nur auffasst als Rundumversorger von deutschen Muttersöhnchen, der hat vom Sinn der Seminarien mal gar nichts verstanden.

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Was die finanzielle Versorgung angeht: Wer kein BAFöG erhält (wie ich) und das Studium samt Aufenthalt im Seminar nicht finanzieren kann, wird tatsächlich vom Bistum finanziell unterstützt. Dies ist allerdings kein mildtätiges Tun, sondern ein Kredit der genau wie BAFöG später zurückgezahlt werden muss (Laien, die kein BAFöG erhalten, können immerhin noch auf den KfW-Studienkredit zurückgreifen, oder sich um ein Stipendium bemühen)

 

Ich kann hier keine Besserstellung von Seminaristen erkennen.

 

Wo ich - leider - einen Vorteil erkennen kann, ist bei der geistlichen Ausbildung. Laientheologen haben erschreckend wenig geistliche Ausbildung - Es ist für mich ein erschreckender Zustand, dass man Laientheologen offensichtlich mit 'großartigen' Spiritualitätsvorlesungen an der Universität abspeist. Geistliche Begleitung, Gebetsformen, Beichthinführung wird gar nicht geleistet.

Nicht nur Priester brauchen eine geistliche Ausbildung. Ich bin mal gespannt, wann das die Verantwortlichen verstehen....

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Um nochmals Informationen "aus erster Hand" und nicht vom Hörensagen zu geben: Bei uns (und ich kenne kein Seminar, dass sich dort unterscheidet) gibt es mitnichten eine Vollversorgung....als wenn jeder Seminarist ein Heer von Bediensteten hätte, das willig 20 Hemden bügelt, mal durch das Zimmer wischt und auch sonst alle Besorgungen erledigt.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es derartiges in IRGENDEINEM deutschen Seminar gibt.

 

Und wer die Aufgabe des Priesterseminars nur auffasst als Rundumversorger von deutschen Muttersöhnchen, der hat vom Sinn der Seminarien mal gar nichts verstanden.

 

 

 

Mahlzeiten und die Unterkunft. Jedenfalls weiß ich von niemandem, der putzen (Fußboden oder Fenster) oder dergleichen machen musste. Wäsche, das habe ich ja schon geschrieben, da hatte ich erst gar nicht drangedacht, da waren die Mütter zuständig. (Und soweit ich weiß, ist das bei fast allen Studenten genauso).

 

Was die Bücher angeht: es gab (und nach Aussagen von Studenten, die nicht im Seminar leben, aber gute Beziehungen haben, gibt es auch heute in den Seminarbiblotheken Bücher, die man anderorts nicht so leicht bekommt, man kann sie ausleihen und aufs Zimmer mitnehmen, und vor allem (das mag je nach Institut verschieden sein), wurden die Bücher, die wichtig waren zum Gebrauch für alle angeschafft. Und an die Bücher kam man (und kommt man) auch ran, anders als in einem großen Seminar der Uni. Natürlich bekam man eigene Bücher nicht gezahlt (auf so eine Schnapsidee wäre ich niemals gekommen).

 

 

 

Schon der Unterschied in dem, was du unter Vollversorgung schilderst, und dem, was ich darunter verstehe (gleich ob nach eigenen Erfahrungen oder Schilderungen) spricht wahrhaft Bände.

 

Dass das Priesterseminar kein Versorgungsinstitut sein soll, sondern ganz andere Aufgaben hat, ist klar.

bearbeitet von Elima
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Naja, aber wenn hier die Haushälterin als Grundbedarf eines Pfarrers gesehen wird, dann hat das schon ein Geschmäckle und es liegt ja nicht ganz fern, dass sowas schon in der Ausbildung anfängt.

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Natürlich wäre das möglich. Und aus dieser Möglichkeit heraus erlaubst Du Dir, ohne eigene Anschauung und ohne konkretes heutiges Beispiel (falls es früher tatsächlich mal so gewesen sein sollte) fünfzig Jahre alte Neidereien aufzukochen, und diese ohne jeden Umstand als üblich für DIE Priesterseminare zu bezeichnen und damit - als jemand, der sich durchaus beschwert fühlt, wenn ein undifferenziertes Posting zu DEN Lehrern kommt - eine ganze Gruppe in das schiefe Licht des lebensuntüchtigen Schwaflers zu setzen? Sehr fein! Zeige doch erst einmal, in welchem deutschen Priesterseminar es die Rundumversorgung mit kochen, waschen, bügeln, putzen gibt, bevor Du solche Dinge äußerst.

 

Ohne Soames war das Forum irgendwie ein schönerer Ort.

bearbeitet von Marmot
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Ich kann leider nur Sachinformationen (erster Hand) vom Beginn der 1990er Jahre beitragen, ich hoffe sehr, daß sie veraltet sind!

 

Vergleich Seminaristen / angehende Diplomtheologen (nicht Lehramt, darüber kann ich keine Aussagen machen, meine aber das es für diese Studentengruppe nicht wesentlich besser aussah...):

 

- Seminaristen: gesicherte Unterkunft in der Nähe des Campus (Laufweite) / Laientheologen: günstige Wohnungen zT 4-5 Kilometer per Fahrrad (Semestertickets gab es damals noch nicht, ausreichend Geld für die Öffentlichen war auch meist Mangelware)

- Seminaristen: Vollverpflegung im Seminar (inkl Wochenende) / Laientheologen: Mensa (Mo-Sa), + Einkaufen + Kochen

- Seminaristen: wer kein Bafög bekam, hatte ohne Probleme Anrecht auf ein Darlehen seines Bistums / Laientheologen: entweder Bafög, oder zahlende Eltern oder - bei mir, zugegebenermaßen ein Sonderfall - komplettes Selbstverdienen des Studiums

- Seminaristen: Waschmaschine im Keller, die Wäsche mußte auch nicht beaufsichtigt werden, Trockner / Laientheologen: die wenigsten hatten Geld/Platz für eine eigene Waschmaschine, also: Radtour zum Waschsalon und herumhängen, bis alles durchgenudelt war (nein, wir gehörten zu einer Generation, die so weit wie möglich von zu Hause entfernt studiert hat, also war Waschen bei Muttern keine Option)

- Seminaristen: nur die Reinigung des eigenen Zimmers wurde erwartet, alle gemeinsamen Räume (inkl. Naßbereich, Gruppenküchen) wurde von Personal gereinigt

- Seminaristen: gut ausgestattete Seminarbibliothek + Unibibliothek / Laientheologen: nur Unibibliothek

- Seminaristen: von der Diözese finanzierte und speziell eingerichtete Exerzitienangebote / Laientheologen: nix, es sei denn man hat sich selbst etwas gesucht und privat bezahlt (galt für den ganzen Bereich der geistlichen Ausbildung)

- Seminaristen: Organisierte Repetitorien mit dafür beauftragten Assistenten zu Prüfungszeiten / Laientheologen: nix

- Seminaristen: organisierte Praktika in der Pfarr- und Kategorialseelsorge, Schulpraktikum / Laientheologen: Eigenorganisation der Praktika, magere Hilfestellung seitens der Diözese

- Seminaristen: organisierte Studienfahrten nach Rom oder ins Heilige Land (in den Semesterferien) / Laientheologen: war lange genug bohrte, durfte mit

- Seminaristen: von der Diözese bezuschußte zusätzliche Sprechausbildung / Laientheologen: der Eigeninitiative überlassen, kein Zuschuß möglich

 

 

OK, ich denke, das ist jetzt genug "Butter bei die Fische" - aber wie gesagt, ich hoffe inständig, daß diese Umstände der Vergangenheit angehören (Touch-me-Flos Schilderungen des Propädeutikums lassen mich anderes vermuten), denn ich kann nicht verhehlen, daß damals der vorherrschende Eindruck der angehenden Diplomtheologen war: die Seminaristen werden "verhätschelt".

 

 

 

 

edit: Rechtschreibfehler, ich seh' die Dinger immer zu spät...

bearbeitet von gouvernante
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Es gab vor einiger Zeit den Bericht über ein Seminar, ich glaube es war Eichstätt noch unter Mixa, wo es als beispielhaft von konservativer Seite vermerkt wurde, dass dort die Seminaristen z. B. die Kleidung vorgeschrieben bekommen, keine privaten Computer und Fernseher erlaubt sind, Ausgang nur mit Genehmigung und dergleichen mehr.

 

Das ist genau das Gegenteil von selbständigem Leben.

 

Ob jemand seine Hemden (oder Soutanen) selber wäscht und bügelt oder das von jemandem (und sei es eine Wäscherei) erledigt bekommt, oder ob er bekocht wird oder selber kocht, hat dagegen mit selbständigem Leben nur nebensächlich ewas zu tun.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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1995 hatten die Seminaristen in einem großen irischen Seminar keine eigenen Hausschlüssel, und die Tür wurde zu studentenunüblichen Zeiten verschlossen.

Diese Regelung erwies sich als kreativitätsfördernd.

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Es gab vor einiger Zeit den Bericht über ein Seminar, ich glaube es war Eichstätt noch unter Mixa, wo es als beispielhaft von konservativer Seite vermerkt wurde, dass dort die Seminaristen z. B. die Kleidung vorgeschrieben bekommen, keine privaten Computer und Fernseher erlaubt sind, Ausgang nur mit Genehmigung und dergleichen mehr.

 

Das ist genau das Gegenteil von selbständigem Leben.

 

Ob jemand seine Hemden (oder Soutanen) selber wäscht und bügelt oder das von jemandem (und sei es eine Wäscherei) erledigt bekommt, oder ob er bekocht wird oder selber kocht, hat dagegen mit selbständigem Leben nur nebensächlich ewas zu tun.

 

Werner

 

Na, wenn jemand sogar das Kaffeewasser anbrennen lässt (wie wir überspitzt immer sagten), ist er wohl kaum selbstständig. Selbstständig sein heißt auf eigenen Füßen stehen können und da gehört die Sorge ums tägliche Leben ebenso dazu, wie die Entscheidung, ob ich meine Zeit vor Fernseher und PC vergeude oder was Vernünftiges tu. (Ich mache jetzt Letzteres, auf Wiedersehen bis morgen!)

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1995 hatten die Seminaristen in einem großen irischen Seminar keine eigenen Hausschlüssel, und die Tür wurde zu studentenunüblichen Zeiten verschlossen.

Diese Regelung erwies sich als kreativitätsfördernd.

Kannst Du über einige kreative Lösungen berichten? Ich lese sowas immer sehr gern.

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1995 hatten die Seminaristen in einem großen irischen Seminar keine eigenen Hausschlüssel, und die Tür wurde zu studentenunüblichen Zeiten verschlossen.

Diese Regelung erwies sich als kreativitätsfördernd.

Kannst Du über einige kreative Lösungen berichten? Ich lese sowas immer sehr gern.

Du willst doch jetzt nicht etwa einen detaillierten Fluchtwegeplan? Aber eines sei verraten: die ganz Unsportlichen hatten keine Chance.
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1995 hatten die Seminaristen in einem großen irischen Seminar keine eigenen Hausschlüssel, und die Tür wurde zu studentenunüblichen Zeiten verschlossen.

Diese Regelung erwies sich als kreativitätsfördernd.

Kannst Du über einige kreative Lösungen berichten? Ich lese sowas immer sehr gern.

Du willst doch jetzt nicht etwa einen detaillierten Fluchtwegeplan? Aber eines sei verraten: die ganz Unsportlichen hatten keine Chance.

Nö, aber manchmal sind da sehr witzige Dinge dabei.

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Ich kann leider nur Sachinformationen (erster Hand) vom Beginn der 1990er Jahre beitragen, ich hoffe sehr, daß sie veraltet sind!

 

Vergleich Seminaristen / angehende Diplomtheologen (nicht Lehramt, darüber kann ich keine Aussagen machen, meine aber das es für diese Studentengruppe nicht wesentlich besser aussah...):

 

- Seminaristen: gesicherte Unterkunft in der Nähe des Campus (Laufweite) / Laientheologen: günstige Wohnungen zT 4-5 Kilometer per Fahrrad (Semestertickets gab es damals noch nicht, ausreichend Geld für die Öffentlichen war auch meist Mangelware)

- Seminaristen: Vollverpflegung im Seminar (inkl Wochenende) / Laientheologen: Mensa (Mo-Sa), + Einkaufen + Kochen

- Seminaristen: wer kein Bafög bekam, hatte ohne Probleme Anrecht auf ein Darlehen seines Bistums / Laientheologen: entweder Bafög, oder zahlende Eltern oder - bei mir, zugegebenermaßen ein Sonderfall - komplettes Selbstverdienen des Studiums

- Seminaristen: Waschmaschine im Keller, die Wäsche mußte auch nicht beaufsichtigt werden, Trockner / Laientheologen: die wenigsten hatten Geld/Platz für eine eigene Waschmaschine, also: Radtour zum Waschsalon und herumhängen, bis alles durchgenudelt war (nein, wir gehörten zu einer Generation, die so weit wie möglich von zu Hause entfernt studiert hat, also war Waschen bei Muttern keine Option)

- Seminaristen: nur die Reinigung des eigenen Zimmers wurde erwartet, alle gemeinsamen Räume (inkl. Naßbereich, Gruppenküchen) wurde von Personal gereinigt

- Seminaristen: gut ausgestattete Seminarbibliothek + Unibibliothek / Laientheologen: nur Unibibliothek

- Seminaristen: von der Diözese finanzierte und speziell eingerichtete Exerzitienangebote / Laientheologen: nix, es sei denn man hat sich selbst etwas gesucht und privat bezahlt (galt für den ganzen Bereich der geistlichen Ausbildung)

- Seminaristen: Organisierte Repetitorien mit dafür beauftragten Assistenten zu Prüfungszeiten / Laientheologen: nix

- Seminaristen: organisierte Praktika in der Pfarr- und Kategorialseelsorge, Schulpraktikum / Laientheologen: Eigenorganisation der Praktika, magere Hilfestellung seitens der Diözese

- Seminaristen: organisierte Studienfahrten nach Rom oder ins Heilige Land (in den Semesterferien) / Laientheologen: war lange genug bohrte, durfte mit

- Seminaristen: von der Diözese bezuschußte zusätzliche Sprechausbildung / Laientheologen: der Eigeninitiative überlassen, kein Zuschuß möglich

 

 

OK, ich denke, das ist jetzt genug "Butter bei die Fische" - aber wie gesagt, ich hoffe inständig, daß diese Umstände der Vergangenheit angehören (Touch-me-Flos Schilderungen des Propädeutikums lassen mich anderes vermuten), denn ich kann nicht verhehlen, daß damals der vorherrschende Eindruck der angehenden Diplomtheologen war: die Seminaristen werden "verhätschelt".

 

 

 

 

edit: Rechtschreibfehler, ich seh' die Dinger immer zu spät...

Das mag von Diözese zu Diözese verschieden sein. Es gibt auch "normale" Studentenheime, in denen es Waschmaschinen gibt und in denen die Gemeinschaftsräume geputzt werden.

Es gibt Diözesen (bzw. Mentorate), die gute Vorbereitung auch für die Laientheologen leisten (hängt vom jeweiligen Mentor ab). Sicher ist: Als Laientheologe hat man mehr Freiheiten als als Seminarist, muss sich aber auch um mehr kümmern.

 

Viel problematischer sehe ich (ähnlich wie Werner), wenn Seminare geführt werden wie Kinderheime. Das war zu meiner Eichstätter Zeit (damals noch unter Braun) und auch in Regensburg (unter Müller I) allerdings nicht so und ich denke, dass es in der Mehrzahl der Seminare auch heute nicht so ist.

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Ganz dumme Frage. Der Diskussion nach zu urteilen, ist der "Normalweg" in den Priester-Beruf, direkt nach dem Abitur in das Priesterseminar einzutreten, dort Theologie zu studieren, und nach dem Diplom kommt dann der "Berufsanfang" als Diakon, Weihe, und schliesslich der Priester.

 

Andererseits kann man auch Theologie studieren, ohne Priesterkandidat aus dem Seminar zu sein - weibliche und verheiratete Theologiestudenten sind da ein Beispiel. Mit dem Theologie-Diplom kann man dann Religionslehrer oder Pasti werden; was man sonst mit dem Diplom nuetzliches anstellen kann ist mir nicht klar, aber das sollte keinen daran hindern, sich zu bilden.

 

Ist das volle Theologie-Studium mit Diplom (oder Magister oder Master) eigentlich eine Voraussetzung fuer den Priesterstand? Ich nehme mal an, ja.

 

Man kann Theologie nur an Universitaeten studieren, oder gibt es kircheneigene Ausbildungsstaetten dafuer?

 

Und wie wird der Einstieg in den Priesterstand fuer "Quereinsteiger" oder Maenner mit Berufserfahrung gehandhabt? Die muessen wahrscheinlich erstmal Theologie studieren. Geschieht das im Seminar, oder als "Aussenstudent" wie oben beschrieben? Und wird das von der Kirche aehnlich gefoerdert wie Seminaristen?

 

Kann man sich eigentlich als Student in der katholischen Theologie einschreiben, ohne mit der Kirche viel zu tun haben, ohne einen kirchlichen Beruf als Ziel zu haben? Ist der katholische Glaube eigentlich eine Studienvoraussetzung? Koennte ein Jude oder Atheist katholische Theologie studieren und darin ein Diplom (oder sogar einen Doktor) machen? Ich weiss, dass eine kirchliche Genehmigung zur Lehre notwendig ist. Das heisst, selbst wenn ein ueberzeugter Atheist juedischer Abstammung ein Super-Experte auf einem theologischen Gebiet sein sollte, er nie an eine Professur kommen koennte.

 

Habe ich alles ungefaehr richtig beschrieben?

 

P.S. Ich finde die ganze Diskussion ueber putzen, waschen und kochen langweilig und irrelevant. Die fuer einen schwierigen Beruf notwendige Erfahrung im Umgang mit Menschen und Problemen lernt man nicht beim Sortieren von Socken oder beim Spiegeln eines Eis. Und ausserdem finde ich Soames' Beitraege aetzend.

bearbeitet von Baumfaeller
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Andererseits kann man auch Theologie studieren, ohne Priesterkandidat aus dem Seminar zu sein - weibliche und verheiratete Theologiestudenten sind da ein Beispiel. Mit dem Theologie-Diplom kann man dann Religionslehrer oder Pasti werden; was man sonst mit dem Diplom nuetzliches anstellen kann ist mir nicht klar, aber das sollte keinen daran hindern, sich zu bilden.

Es gibt auch noch Leute, die in irgendeiner Personalabteilung unterkommen wollen und Leute, die es aus Interesse studieren. Angehende Religionslehrer studieren Theologie auf Lehramt, nicht auf Diplom.

Ist das volle Theologie-Studium mit Diplom (oder Magister oder Master) eigentlich eine Voraussetzung fuer den Priesterstand? Ich nehme mal an, ja.

Selbst für den Diakonat, ja. (Wobei das in den Händen der Bischofskonferenzen liegt)

Man kann Theologie nur an Universitaeten studieren, oder gibt es kircheneigene Ausbildungsstaetten dafuer?

Es gibt auch theologische Fakultäten päpstlichen Rechts, die dem Diözesanbischof 'gehören'

, oder Ordenshochschulen, die dem Abt/Prior unterstehen

Und wie wird der Einstieg in den Priesterstand fuer "Quereinsteiger" oder Maenner mit Berufserfahrung gehandhabt? Die muessen wahrscheinlich erstmal Theologie studieren. Geschieht das im Seminar, oder als "Aussenstudent" wie oben beschrieben? Und wird das von der Kirche aehnlich gefoerdert wie Seminaristen?

Kommt darauf an, ob die Quereinsteiger Abitur haben (also eine Zugangsvorraussetzung zur Universität) oder nicht. Wenn ja, studieren sie im normalen Diözesanseminar, wenn nicht, gibt es in Deutschland noch mehrere Spätberufenenseminare, bei denen die abgeschlossene Berufsausbildung und das Alter über 25 als 'Reifeprüfung' anerkannt werden. Die Herren dort studieren meist sogar in Trimestern, damit sie möglichst schnell fertig werden.

Kann man sich eigentlich als Student in der katholischen Theologie einschreiben, ohne mit der Kirche viel zu tun haben, ohne einen kirchlichen Beruf als Ziel zu haben?

Leider ja, was ersteres angeht... Wer glaubt, im universitären Studium seinen Glauben zu finden - oder einen Zugang zur Kirche, der wirds sehr schwer haben.

Ist der katholische Glaube eigentlich eine Studienvoraussetzung? Koennte ein Jude oder Atheist katholische Theologie studieren und darin ein Diplom (oder sogar einen Doktor) machen? Ich weiss, dass eine kirchliche Genehmigung zur Lehre notwendig ist. Das heisst, selbst wenn ein ueberzeugter Atheist juedischer Abstammung ein Super-Experte auf einem theologischen Gebiet sein sollte, er nie an eine Professur kommen koennte.

Bei der Immatrikulation spielt die Religion keine Rolle, wie das mit dem Nihil obstat ist, kann ich nicht sagen.

Sagen wir mal so: Wenn Atheisten keine Lehrbefugnis bekommen würden, hätte ich wohl in meiner Schullaufbahn ein paar Religionslehrer weniger genossen...

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Leider ja, was ersteres angeht... Wer glaubt, im universitären Studium seinen Glauben zu finden - oder einen Zugang zur Kirche, der wirds sehr schwer haben.

 

Wieso leider? Das wäre ja noch schöner, wenn die Kirche da ihren Daumen draufhätte, wer alles kath. Theologie studieren darf.

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