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Lebenserfahrung der Priesteramtsanwärter?


Petrus

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Wieso leider? Das wäre ja noch schöner, wenn die Kirche da ihren Daumen draufhätte, wer alles kath. Theologie studieren darf.

Darum geht es ja gar nicht. Natürlich darf und soll jeder frei entscheiden, was er oder sie studiert.

 

Leider ist es bei uns so, dass manche, die z.B. Germanistik auf Lehramt studieren, einfach 'Religion' als zweites Fach wählen (war in der Schule ja auch eigentlich nie so schwer, also ein prima Nebenfach) und dann spätestens im zweiten Semester entnervt aufgeben.

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als Pastoralrefenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

Wie sollen die denn junge Menschen für den Glauben begeistern? Bestimmt nicht durch persönliches Zeugnis...

 

Ich möchte also keine kirchliche Einlasskontrolle bezwecken, sondern dass man über Methoden nachdenkt, wie man selbst bei den Hauptamtlichen der kirchl. Entfremdung begegnet.

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Hm, die agnostischen oder atheistischen Kommilitonen fand ich damals im Diplomstudiengang die interessantesten. Sie sind nämlich nicht durch binnenkirchliche Sprachspiele zu beeindrucken, infolgedessen mußten sich zumindest in den Seminaren alle (Lehrende wie Lernende) um eine allgemeinverständliche Sprache bemühen. Das kommt mE später der Pastoral durchaus zugute.

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Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als Pastoralrefenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

 

Dass jemand allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Diplom vorzuweisen hat, schon als Pastoralreferent "losgelassen" wird, bezweifle ich sehr.

Ein Studium mit dem Diplom abzuschließen ist eine Sache, in den kirchlichen Dienst übernommen zu werden eine andere, denke ich doch.

 

Nehmen wir als Beispiel doch ruhig mal das Bistum Münster.

 

Ehrenamtlich in Gemeinden gearbeitet haben, ab dem Vordiplom einem Bewerberkreis angehören. Also.

bearbeitet von Julius
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Dass jemand allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Diplom vorzuweisen hat, schon als Pastoralreferent "losgelassen" wird, bezweifle ich sehr.

Ein Studium mit dem Diplom abzuschließen ist eine Sache, in den kirchlichen Dienst übernommen zu werden eine andere, denke ich doch.

Ein Atheist hat exakt die gleichen Chancen, einen Job als Pastoralreferent zu bekommen wie Priester zu werden.
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Dass jemand allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Diplom vorzuweisen hat, schon als Pastoralreferent "losgelassen" wird, bezweifle ich sehr.

Ein Studium mit dem Diplom abzuschließen ist eine Sache, in den kirchlichen Dienst übernommen zu werden eine andere, denke ich doch.

Ein Atheist hat exakt die gleichen Chancen, einen Job als Pastoralreferent zu bekommen wie Priester zu werden.

 

Glaub ich Dir nicht auf Anhieb. Das musst Du mir schon ein wenig ausführlicher begründen.

B)

bearbeitet von Julius
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Dass jemand allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Diplom vorzuweisen hat, schon als Pastoralreferent "losgelassen" wird, bezweifle ich sehr.

Ein Studium mit dem Diplom abzuschließen ist eine Sache, in den kirchlichen Dienst übernommen zu werden eine andere, denke ich doch.

Ein Atheist hat exakt die gleichen Chancen, einen Job als Pastoralreferent zu bekommen wie Priester zu werden.

 

Glaub ich Dir nicht auf Anhieb. Das musst Du mir schon ein wenig ausführlicher begründen.

B)

 

 

 

Ich würde sagen (aus meiner Erfahrung): beide haben keine Chance.

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Glaub ich Dir nicht auf Anhieb. Das musst Du mir schon ein wenig ausführlicher begründen.

B)

Gerne. Daher zitiere ich zum Vergleich einmal die entsprechenden Passagen aus der Beschreibung des Ausbildungsweges von Priestern und Pastoralreferenten nach der Berufungs-Homepage des Bistums Rottenburg-Stuttgart (http://www.entdeck-den-roten-faden.de/):

 

Priester:

Auf das theologische Examen folgt die pastorale Ausbildung und Vorbereitung auf die Diakonen- und Priesterweihe im Priesterseminar in Rottenburg. An die Diakonenweihe schließt sich ein einjähriges Diakonatspraktikum in einer Seelsorgeeinheit an. Nach der Priesterweihe wirken die neugeweihten Priester vier Jahre als Vikare. Die Ausbildungszeit schließt mit der Zweiten Dienstprüfung ab.

 

Pastoralreferent:

Praktika in Seelsorgeeinheiten und in der Schule führen zum Beruf hin. Daran schließt sich die dreijährige Phase der Berufseinführung als Pastoralassistent/-in in einer Seelsorgeeinheit an. Die Ausbildung endet mit dem Ablegen der Zweiten Dienstprüfung und der Beauftragung durch den Bischof.

 

 

Sowohl Priester als auch Pastis müssen sich also nach dem Studium in der Gemeindepraxis bewehren. Außerdem wird die Zeit im Priesterseminar bei den Pastoralreferenten durch diverse Kurse der Diözese und eine entsprechende Begleitung ersetzt.

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Dass jemand allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Diplom vorzuweisen hat, schon als Pastoralreferent "losgelassen" wird, bezweifle ich sehr.

Ein Studium mit dem Diplom abzuschließen ist eine Sache, in den kirchlichen Dienst übernommen zu werden eine andere, denke ich doch.

Ein Atheist hat exakt die gleichen Chancen, einen Job als Pastoralreferent zu bekommen wie Priester zu werden.

 

Glaub ich Dir nicht auf Anhieb. Das musst Du mir schon ein wenig ausführlicher begründen.

B)

 

Ich würde sagen (aus meiner Erfahrung): beide haben keine Chance.

 

Aber vielleicht nicht mir, sondern dem Herrn Seminaristen:

 

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als Pastoralrefenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

 

Meine Frage ist aber noch immer nicht beantwortet. Angenommen, ein junger Mann studiert Theologie auf Diplom, zunächst ohne die Absicht, Priester oder Pastoralreferent zu werden. Im 8. Semester oder so kommt ihm der Gedanke, dass er zum Priester berufen sei. Ist ja vielleicht nicht ganz abwegig. Wegen bevorstehendem Prüfungsstress schiebt er den Gedanken aber erst noch vor sich her, bis er alle Prüfungen bestanden, die Diplomarbeit abgegeben und das Diplom erhalten hat. Vielleicht nimmt er auch nach Studienabschluß erst einmal eine Berufstätigkeit ausserhalb der katholischen Kirche auf. Kommt auch vor. Theologen haben meinem Eindruck nach keine schlechten Chancen. Ich kenne einen Voll-Juristen, der auch promovierter Theologe ist und mit sehr hoher Stimmenzahl zum Bürgermeister einer nicht unbedeutenden Stadt gewählt wurde. Angenommen so jemandem kommt im Laufe seiner Berufsjahre der Gedanke, es wäre vielleicht doch das Priestertum, zu dem er berufen sei? Man kann ihn ja jetzt schlecht nochmal in ein Seminar mit Leuten stecken, die direk vom Abitur ins Theologiestudium eingestiegen und damit noch nicht fertig sind.

 

Hier hätten wir auch noch ein hübsches Priesterseminar. Also, ich muss sagen, nachdem ich mich da so durchgeklickt habe, dass die Jungs da anscheinend doch sehr, ähm, behütet zu leben scheinen.

bearbeitet von Julius
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Meine Frage ist aber noch immer nicht beantwortet. Angenommen, ein junger Mann studiert Theologie auf Diplom, zunächst ohne die Absicht, Priester oder Pastoralreferent zu werden. Im 8. Semester oder so kommt ihm der Gedanke, dass er zum Priester berufen sei. Ist ja vielleicht nicht ganz abwegig. Wegen bevorstehendem Prüfungsstress schiebt er den Gedanken aber erst noch vor sich her, bis er alle Prüfungen bestanden, die Diplomarbeit abgegeben und das Diplom erhalten hat. Vielleicht nimmt er auch nach Studienabschluß erst einmal eine Berufstätigkeit ausserhalb der katholischen Kirche auf. Kommt auch vor. Theologen haben meinem Eindruck nach keine schlechten Chancen. Ich kenne einen Voll-Juristen, der auch promovierter Theologe ist und mit sehr hoher Stimmenzahl zum Bürgermeister einer nicht unbedeutenden Stadt gewählt wurde. Angenommen so jemandem kommt im Laufe seiner Berufsjahre der Gedanke, es wäre vielleicht doch das Priestertum, zu dem er berufen sei? Man kann ihn ja jetzt schlecht nochmal in ein Seminar mit Leuten stecken, die direk vom Abitur ins Theologiestudium eingestiegen und damit noch nicht fertig sind.

Normalerweise fehlen noch wichtige Vorbedingungen für die Weihe , wie z.B. Beauftragung zu Lektorat und Akolythat. Dann wird der Kandidat 1 bis 2 Semester im Seminar mitleben (ohne das jemand je im Seminar gewesen ist, wird wohl niemand geweiht, weil einfach wichtige Erfahrungen und Qualifikationen fehlen - bitte wiederrum nicht das Seminar auf Behütungsinstitution während dem Studium beschränken). Ob er jetzt allerdings zwei Semester lang noch ein Praktikum in einer Pfarrei einschiebt oder direkt in den Pastoralkurs aufgenommen wird, wird bei jedem einzeln entschieden.

Ich habe jede Menge Mitbrüder, die über 30, tw. sogar 40 sind und hier leben (Übrigens ist davon nur einer ein Quereinsteiger, alle anderen haben mit Theologie in ihrem 'erhöhten' Alter angefangen). Es ist ja jetzt nicht nur so, dass das Seminar vor Abiturienten strotzen würde, ältere Semester finden schon noch ihresgleichen.

 

Der Herr Seminarist hofft, geholfen zu haben und erwartet ein mildes Urteil, wenn man auf das Innere eines Seminars anhand von Webseiten schließt.

bearbeitet von Clavis
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Der Herr Seminarist hofft, geholfen zu haben und erwartet ein mildes Urteil, wenn man auf das Innere eines Seminars anhand von Webseiten schließt.

 

Auf den Photos sind ja immer nur Männer zu sehen. Fehlt da nicht auf die Dauer etwas?

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Der Herr Seminarist hofft, geholfen zu haben und erwartet ein mildes Urteil, wenn man auf das Innere eines Seminars anhand von Webseiten schließt.

 

Ein Herr Seminarist, der aus dem Inneren seines behütenden Seminars auf Kommilitonen und künftige Pastoralmitarbeiter schießt (nicht schließt), löst bei mir nur befremdetes Stirnrunzeln aus.

 

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als Pastoralrefenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

 

Wenn alle, die aus solchen Seminaren kommen, sich so gebärden, wenn die Seminare tatsächlich solche priesterlichen Orchideengewächse in ihrem Treibhaus heranzüchten, dann gute Nacht!

bearbeitet von Julius
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Hier hätten wir auch noch ein hübsches Priesterseminar. Also, ich muss sagen, nachdem ich mich da so durchgeklickt habe, dass die Jungs da anscheinend doch sehr, ähm, behütet zu leben scheinen.
Meine engsten Priesterfreunde haben alle frei studiert (Motto: "wir sind zu erwachsen, um uns derart betüddeln/beaufsichtigen zu lassen"), dann ein bißchen gejobbt und sich dann erst beim Regens gemeldet. Die Gemeinden, in denen sie jetzt Pfarrer sind, halten sie für gute Seelsorger.

 

Dann wird der Kandidat 1 bis 2 Semester im Seminar mitleben (ohne das jemand je im Seminar gewesen ist, wird wohl niemand geweiht, weil einfach wichtige Erfahrungen und Qualifikationen fehlen [...]
@clavis: was sind Deiner Meinung nach die "wichtigen Qualifikationen", die einem Kandidaten für die Priesterweihe fehlen, wenn er nicht 1-2 Semester im Seminar gelebt hat?
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Hier hätten wir auch noch ein hübsches Priesterseminar. Also, ich muss sagen, nachdem ich mich da so durchgeklickt habe, dass die Jungs da anscheinend doch sehr, ähm, behütet zu leben scheinen.
Meine engsten Priesterfreunde haben alle frei studiert (Motto: "wir sind zu erwachsen, um uns derart betüddeln/beaufsichtigen zu lassen"), dann ein bißchen gejobbt und sich dann erst beim Regens gemeldet. Die Gemeinden, in denen sie jetzt Pfarrer sind, halten sie für gute Seelsorger.

 

Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, dass jemand nur deswegen kein guter Seelsorger sein soll, weil er nicht sechs Jahre lang in einem solchen Seminar betüddelt worden ist.

 

Mir selbst lagen als jungem Mann Theologiestudium und das Berufsziel Pfarrer weit, weit weg. Aber ich glaube, wenn es anders gewesen wäre, hätten mich keine zehn Pferde in einen solchen Betüddelungsschuppen gebracht.

 

Mensch, wir haben manchmal noch Holz geklaut, um unsere Dachbuden heizen zu können (ich wohnte mit einem Kommilitonen in einem schlecht isolierten Dachgeschoss, die beiden Zimmer waren nur durch einen Kanonenofen im Flur notdürftig beheizbar). Heute schätze ich die Segnungen der modernen Heizungstechnik, aber die Erfahrungen von damals möchte ich nicht missen. Wir hätten es auch bequemer haben können, wenn wir in ein christliches Verbindungshaus eingezogen wären, aber schon da hat es uns zu sehr gemieft.

bearbeitet von Julius
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Ein Herr Seminarist, der aus dem Inneren seines behütenden Seminars auf Kommilitonen und künftige Pastoralmitarbeiter schießt (nicht schließt), löst bei mir nur befremdetes Stirnrunzeln aus.

Mh, mal sehen: Wer kann sich besser ein Urteil erlauben? Jemand der anhand von Homepagebildern auf das Innere eines Seminars schließt, oder jemand der seit 3 Jahren seine Kommilitonen kennt - und sieht, wie es um die kirchl. Sozialisation bestellt ist. Ich bin froh, dass sich bei uns an der Uni noch so viele Laientheologen neben der Uni engagieren (Theologenmessen, Gebetskreise, etc.) aber eine mindestens genauso große Masse bleibt von alldem fern.

 

@gouvernante: Es geht ja nicht um Bedingungen, die meiner Meinung nach notwendig sind, sondern der Kirche nach - d.h. zum Beispiel die hier erwähnten Beauftragungen, oder auch ein rechtes Verständnis des Gehorsams und des Zölibats. Bei Interesse lies einmal die Veröffentlichungen dazu (z.B. Presbyterorum ordinis oder die Rahmenordnung für die Priesterausbildung für Deutschland)

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Mh, mal sehen: Wer kann sich besser ein Urteil erlauben? Jemand der anhand von Homepagebildern auf das Innere eines Seminars schließt, oder jemand der seit 3 Jahren seine Kommilitonen kennt - und sieht, wie es um die kirchl. Sozialisation bestellt ist. Ich bin froh, dass sich bei uns an der Uni noch so viele Laientheologen neben der Uni engagieren (Theologenmessen, Gebetskreise, etc.) aber eine mindestens genauso große Masse bleibt von alldem fern.

 

Auf Dein Urteil, auch wenn es aus dem Inneren eines Seminars gefällt ist, gebe ich nicht viel: "Atheisten werden als Pastoralreferenten losgelassen", hast Du heute nachmittag noch verkündet. Werden sie nicht, wie wir gesehen haben.

 

Ich fand die Beiträge, die gestern und vorgestern hinsichtlich der Unbeholfenheit und Ungeschicklichkeit junger Priester hier im Forum geschrieben worden sind, in ihrer Pauschalität auch nicht glaubhaft. Inzwischen ist meine Meinung dazu aber am Kippen, und dazu hast Du mit Deinem zur Schau getragenen Seminaristendünkel nicht unwesentlich beigetragen. Jetzt versuchst Du zwar zurückzurudern, indem Du Dich auf einmal auf Laientheologen besinnst, die sich neben der Uni engagieren. Deine Glaubwürdigkeit hast Du bei mir aber schon verspielt.

 

Aber auch Dir werden im RL die Augen noch aufgehen. Auf das Aufeinandertreffen mit sogenannten Laientheologen vor allem aber sogenannten Laientheologinnen darf man gespannt sein, vor allem wenn sich herausstellt, dass die theologisch mindestens ebenso gut und manche sogar besser drauf sind als Du (es sei denn, Du wärest ein Spitzentheologe und ihnen allen voraus).

bearbeitet von Julius
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Auf Dein Urteil, auch wenn es aus dem Inneren eines Seminars gefällt ist, gebe ich nicht viel: "Atheisten werden als Pastoralreferenten losgelassen", hast Du heute nachmittag noch verkündet. Werden sie nicht, wie wir gesehen haben.

 

Ich fand die Beiträge, die gestern und vorgestern hinsichtlich der Unbeholfenheit und Ungeschicklichkeit junger Priester hier im Forum geschrieben worden sind, in ihrer Pauschalität auch nicht glaubhaft. Inzwischen ist meine Meinung dazu aber am Kippen, und dazu hast Du mit Deinem zur Schau getragenen Seminaristendünkel nicht unwesentlich beigetragen. Jetzt versuchst Du zwar zurückzurudern, indem Du Dich auf einmal auf Laientheologen besinnst, die sich neben der Uni engagieren. Deine Glaubwürdigkeit hast Du bei mir aber schon verspielt.

Ich habe nie behauptet, alle Laientheologen seien schlechter als Seminaristen, irgendwie kirchlich untersozialisierter, dümmer oder sonst was. Wieso sollte ich also zurückrudern?

Naja, schade.

Aber auch Dir werden im RL die Augen noch aufgehen. Auf das Aufeinandertreffen mit sogenannten Laientheologen vor allem aber sogenannten Laientheologinnen darf man gespannt sein, vor allem wenn sich herausstellt, dass die theologisch mindestens ebenso gut und manche sogar besser drauf sind als Du (es sei denn, Du wärest ein Spitzentheologe und ihnen allen voraus).

Ähm, ich studiere bereits seit mehreren Jahren mit Laientheologen - außerhalb der Seminarmauern sogar... :)

Dass manche theologisch oder philosophisch besser sind als ich, möchte ich gar nicht bestreiten (ich weiß ja auch, dass es so ist), und das habe ich auch nie getan (aber um mir Seminaristendünkel unterzuschieben, kann man mir das ja mal andichten B) )

Es geht in kirchlichen Berufen auch nicht darum, Spitzentheologe zu sein - es geht um eine lebendige Christusbeziehung

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Wo ich - leider - einen Vorteil erkennen kann, ist bei der geistlichen Ausbildung. Laientheologen haben erschreckend wenig geistliche Ausbildung - Es ist für mich ein erschreckender Zustand, dass man Laientheologen offensichtlich mit 'großartigen' Spiritualitätsvorlesungen an der Universität abspeist. Geistliche Begleitung, Gebetsformen, Beichthinführung wird gar nicht geleistet.

Nicht nur Priester brauchen eine geistliche Ausbildung. Ich bin mal gespannt, wann das die Verantwortlichen verstehen....

 

Dies stimmt - zum Glück - nicht. An allen großen theologischen Fakultäten gibt es die "Mentorate" für Laientheologen, die eine fundierte Einführung in die Spiritualität leisten. In einigen Bistümern ist die Teilnahme an den Veranstaltungen Voraussetzung für die Bewerbung.

Ich kann wirklich über mein Theologiestudium nicht nur Positives sagen, aber die Studienbegleitung war wirklich gut.

 

Laura

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Ich habe nie behauptet, alle Laientheologen seien schlechter als Seminaristen, irgendwie kirchlich untersozialisierter, dümmer oder sonst was. Wieso sollte ich also zurückrudern? Naja, schade.

 

Das war's, was Du gesagt hast (nochmal):

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als als Pastoralreferenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

 

Interessante Einstellung, die Du gegenüber möglichen künftigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hegst.

 

Wie ich sehe, wurde im unmittelbar voranstehenden Beitrag ein weiteres, bedenkenerredendes Zitat von Dir wiederholt und dem widersprochen:

 

Es ist für mich ein erschreckender Zustand, dass man Laientheologen offensichtlich mit 'großartigen' Spiritualitätsvorlesungen an der Universität abspeist. Geistliche Begleitung, Gebetsformen, Beichthinführung wird gar nicht geleistet.

 

Ähm, ich studiere bereits seit mehreren Jahren mit Laientheologen - außerhalb der Seminarmauern sogar...

 

Auf einmal? Da muss ich Dich aber sehr missverstanden haben. Mir kam's so vor, als ob Du Dich hier als Seminarist zu Wort gemeldet hättest.

 

Es geht in kirchlichen Berufen auch nicht darum, Spitzentheologe zu sein - es geht um eine lebendige Christusbeziehung.

 

Es geht auch um das Miteinander kirchlicher Mitarbeiter, und dafür sehe ich schwarz, wenn der Herr Ex-Seminarist als Pfarrer den Pastoralreferenten und -referentinnen mit dem Vorurteil begegnet, sie seien trotz Kirchenferne als solche "in die freie Wildbahn losgelassen" worden und hätten keine ausreichende geistliche Ausbildung erhalten.

 

Jetzt steh' eben dazu, was Du hier losgelassen hast und versuche nicht, Dich herauszureden, wenn Du nicht einen noch schlechteren Eindruck hinterlassen willst, als den, den Du schon hinterlassen hast.

bearbeitet von Julius
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Dies stimmt - zum Glück - nicht. An allen großen theologischen Fakultäten gibt es die "Mentorate" für Laientheologen, die eine fundierte Einführung in die Spiritualität leisten. In einigen Bistümern ist die Teilnahme an den Veranstaltungen Voraussetzung für die Bewerbung.

Ich kann wirklich über mein Theologiestudium nicht nur Positives sagen, aber die Studienbegleitung war wirklich gut.

Ja, Laura, das stimmt. Mentorate gibt es überall. Zumindest in meinem Bistum habe ich von Laientheologen größtenteils negative Stimmen gehört, was vor allem die Spiritualität angeht. Wenn der Mentor in ignatianische Spiritualität einführt und erstmal mit Bibliodrama anfängt...

 

Mir kommt das leider nicht gerade fundiert vor - ich war selber nicht da, hab also nur von Betroffenen gehört, wie es da zugeht.

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erstmal mit Bibliodrama anfängt...

 

Mir kommt das leider nicht gerade fundiert vor - ich war selber nicht da, hab also nur von Betroffenen gehört, wie es da zugeht.

 

Ähm, was ist an Bibliodrama "nicht gerade fundiert"?

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Ich habe nie behauptet, alle Laientheologen seien schlechter als Seminaristen, irgendwie kirchlich untersozialisierter, dümmer oder sonst was. Wieso sollte ich also zurückrudern? Naja, schade.

 

Das war's, was Du gesagt hast (nochmal):

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als als Pastoralreferenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

 

Interessante Einstellung, die Du gegenüber möglichen künftigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hegst.

Ich zitiere mich dann auch nochmal selber - sogar die besagte Stelle mit Hervorhebungen:

Leider ist es bei uns so, dass manche, die z.B. Germanistik auf Lehramt studieren, einfach 'Religion' als zweites Fach wählen (war in der Schule ja auch eigentlich nie so schwer, also ein prima Nebenfach) und dann spätestens im zweiten Semester entnervt aufgeben.

Ebenso hoch ist der Anteil von Studenten, die wohl das letzte Mal bei ihrer Firmung eine Kirche von innen gesehen haben und mit ihrer Einstellung Jesus Ja - Kirche nein als Pastoralrefenten oder Religionslehrer in die freie Wildbahn losgelassen werden.

Also nochmal: Ich kenne drei Gruppen von Laientheologen: 'manche' die im zweiten Semester entnervt aufgeben, 'ebenso viele' die kirchlich wenig sozialisiert sind und den ganzen unerwähnten Rest, der sich mit Leib und Seele auch außerhalb des Studiums einbringt - sei es in der Pfarrei, in der KHG oder was Theologenveranstaltungen angeht.

 

So, wo kannst du da die These erkennen, dass alle Pastoralrefenten = Atheisten seien?

Ähm, ich studiere bereits seit mehreren Jahren mit Laientheologen - außerhalb der Seminarmauern sogar...

Auf einmal? Da muss ich Dich aber sehr missverstanden haben. Mir kam's so vor, als ob Du Dich hier als Seminarist zu Wort gemeldet hättest.

Äh, sag mal: Hast du überhaupt eine Ahnung, wie Priesterausbildung vonstatten geht? Seminaristen studieren mit Laientheologen zusammen, sitzen also in einer Vorlesung. Die vergraben sich nicht in ihrem Elfenbeinturm und lassen sich von Bediensteten verwöhnen...

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Ähm, was ist an Bibliodrama "nicht gerade fundiert"?

Bibliodrama als höchstignatianisch zu verkaufen, würde ich so bezeichnen.

 

Eine Einführung in Ignatianische Spiritualität sollte auf den Geistlichen Übungen fußen (Betrachtung, Gebet der l. Aufmerksamkeit, Aushalten von Stille, Lebensbeichte, etc.)

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Ähm, was ist an Bibliodrama "nicht gerade fundiert"?

Bibliodrama als höchstignatianisch zu verkaufen, würde ich so bezeichnen.

 

Eine Einführung in Ignatianische Spiritualität sollte auf den Geistlichen Übungen fußen (Betrachtung, Gebet der l. Aufmerksamkeit, Aushalten von Stille, Lebensbeichte, etc.)

Spricht der seminaristische Experte.

Na ja, von mir aus. Ist nicht mein Ding.

bearbeitet von Julius
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So, wo kannst du da die These erkennen, dass alle Pastoralrefenten = Atheisten seien?

 

Ich kann sehr wohl einen Generalverdacht erkennen, den Du hier äusserst und zunächst mal jedem Pastoralreferenten anhängst: er könnte ja zu jener dritten Kategorie gehören, die Du als solche identifiziert hast.

 

Äh, sag mal: Hast du überhaupt eine Ahnung, wie Priesterausbildung vonstatten geht? Seminaristen studieren mit Laientheologen zusammen, sitzen also in einer Vorlesung. Die vergraben sich nicht in ihrem Elfenbeinturm und lassen sich von Bediensteten verwöhnen...

 

Nein, ich habe selbstverständlich gar keine Ahnung. Ich finde es aber umwerfend, von Dir zu erfahren, was hier sowieso niemand angezweifelt hat und wovon ich ausgegangen bin. "Seminaristen studieren mit Laientheologen zusammen", "sitzen in einer Vorlesung", na sowas aber auch! Natürlich nur, wenn sie im Seminar nicht gerade ihre Spiritualität pflegen. Wäre ich ohne Deine Nachhilfe nie drauf gekommen!

 

Dass Seminaristen und Laientheologen "in einem Hörsaal", "in einer Vorlesung" sitzen, da bin ich jetzt aber sehr

 

B)

 

auch wenn es das schon in den 1990ern gegeben haben sollte. So eine Schande!

 

Ich kann leider nur Sachinformationen (erster Hand) vom Beginn der 1990er Jahre beitragen, ich hoffe sehr, daß sie veraltet sind!

 

Vergleich Seminaristen / angehende Diplomtheologen (nicht Lehramt, darüber kann ich keine Aussagen machen, meine aber das es für diese Studentengruppe nicht wesentlich besser aussah...):

 

- Seminaristen: gesicherte Unterkunft in der Nähe des Campus (Laufweite) / Laientheologen: günstige Wohnungen zT 4-5 Kilometer per Fahrrad (Semestertickets gab es damals noch nicht, ausreichend Geld für die Öffentlichen war auch meist Mangelware)

- Seminaristen: Vollverpflegung im Seminar (inkl Wochenende) / Laientheologen: Mensa (Mo-Sa), + Einkaufen + Kochen

- Seminaristen: wer kein Bafög bekam, hatte ohne Probleme Anrecht auf ein Darlehen seines Bistums / Laientheologen: entweder Bafög, oder zahlende Eltern oder - bei mir, zugegebenermaßen ein Sonderfall - komplettes Selbstverdienen des Studiums

- Seminaristen: Waschmaschine im Keller, die Wäsche mußte auch nicht beaufsichtigt werden, Trockner / Laientheologen: die wenigsten hatten Geld/Platz für eine eigene Waschmaschine, also: Radtour zum Waschsalon und herumhängen, bis alles durchgenudelt war (nein, wir gehörten zu einer Generation, die so weit wie möglich von zu Hause entfernt studiert hat, also war Waschen bei Muttern keine Option)

- Seminaristen: nur die Reinigung des eigenen Zimmers wurde erwartet, alle gemeinsamen Räume (inkl. Naßbereich, Gruppenküchen) wurde von Personal gereinigt

- Seminaristen: gut ausgestattete Seminarbibliothek + Unibibliothek / Laientheologen: nur Unibibliothek

- Seminaristen: von der Diözese finanzierte und speziell eingerichtete Exerzitienangebote / Laientheologen: nix, es sei denn man hat sich selbst etwas gesucht und privat bezahlt (galt für den ganzen Bereich der geistlichen Ausbildung)

- Seminaristen: Organisierte Repetitorien mit dafür beauftragten Assistenten zu Prüfungszeiten / Laientheologen: nix

- Seminaristen: organisierte Praktika in der Pfarr- und Kategorialseelsorge, Schulpraktikum / Laientheologen: Eigenorganisation der Praktika, magere Hilfestellung seitens der Diözese

- Seminaristen: organisierte Studienfahrten nach Rom oder ins Heilige Land (in den Semesterferien) / Laientheologen: war lange genug bohrte, durfte mit

- Seminaristen: von der Diözese bezuschußte zusätzliche Sprechausbildung / Laientheologen: der Eigeninitiative überlassen, kein Zuschuß möglich

bearbeitet von Julius
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Ich kann sehr wohl einen Generalverdacht erkennen, den Du hier äusserst und zunächst mal jedem Pastoralreferenten anhängst: er könnte ja zu jener dritten Kategorie gehören, die Du als solche identifiziert hast.

Nun, ich kann da keinen Generalverdacht erkennen - das wär ja schlimm, wenn ich solch eine Meinung von denjenigen habe, die mich später unterstützen sollen und auf die ich dringendst angewiesen bin.

Ich bin bei meiner Argumentation von meiner ERFAHRUNG ausgegangen. Gerade weil mir dieser Berufszweig so am Herzen liegt, möchte ich doch eine fundierte geistliche Ausbildung und wenigstens ein Stück weit kirchlich sozialisierte Hauptamtliche: Wieso muss ich einer Studentin aus dem 8. Semester erklären, was 'Kyrie' auf dem Liedplan bedeutet?

Ich habe genauso gut andere Erfahrungen gemacht: Dass es eine jede Menge motivierte junge Leute mit intensivem Gebetsleben gibt, die den Menschen Christus näherbringen möchten.

Vielleicht habe ich die anderen Erfahrungen nicht zu explizit angesprochen - mag sein.

Nein, ich habe selbstverständlich gar keine Ahnung. Ich finde es aber umwerfend, von Dir zu erfahren, was hier sowieso niemand angezweifelt hat und wovon ich ausgegangen bin. "Seminaristen studieren mit Laientheologen zusammen", "sitzen in einer Vorlesung", na sowas aber auch! Natürlich nur, wenn sie im Seminar nicht gerade ihre Spiritualität pflegen. Wäre ich ohne Deine Nachhilfe nie drauf gekommen!

Dann weiß ich nicht, wie du zu deiner Aussage kommst:

Ähm, ich studiere bereits seit mehreren Jahren mit Laientheologen - außerhalb der Seminarmauern sogar...

Auf einmal? Da muss ich Dich aber sehr missverstanden haben. Mir kam's so vor, als ob Du Dich hier als Seminarist zu Wort gemeldet hättest.

Vielleicht kannst du es mir erklären B)

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