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Gestaltete Gottesdienste


Gabriele

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Eine sorgfältige Vorbereitung, die auch im Gottesdienst zu spüren ist, ist schon mal ein wichtiger Punkt, damit's gelingt - und zwar bin ich der Ansicht, dass nicht nur der Pfarrer gut vorbereitet sein sollte, sondern auch alle anderen Akteure: Organist, Lektoren, Ministranten, evtl. Kantor. Leider leiern 80% der mir bekannten Lektoren ihre Texte entweder gelangweilt herunter, stolpern über Textbestandteile, die man bei ein, zweimal aufmerksam vor dem Gottesdienst durchlesen sicher begriffen und besser vorgetragen hätte, oder verfallen in einen Märchentantensingsang, dass alles zu spät ist B)

 

Es muss irgendwie für mich was "rüberkommen", ein Gefühl von Gemeinschaft, eine Predigt, die mich berührt, der Gedanke, gern hier zu sein.

 

Die Musik ist mir auch sehr wichtig, ich bin schon öfter vor üblem Orgelspiel geflohen, wenn ich in der Nachbarpfarrei einen Gottesdienst mit gutem Organisten kriegen konnte. Bei den Liedern mag ich eine gesunde Mischung aus schmissig und ruhig, traditionell und modern. Orgelspiel nach dem Gründonnerstags-Gloria geht gar nicht, genausowenig mag ich aber den Verzicht auf meditatives Orgelspiel zur Kommunion oder ein dem jeweiligen Anlass angemessenes Präludium zu Beginn bzw. ein passendes Stück zum Auszug.

 

Das Problem mit der Predigt ist leider, dass nicht jeder Priester ein guter Prediger ist. Jemanden, der in meinen Augen auf Dauer nur "Mist" predigt, könnte ich trotzdem auf lange Sicht schlecht ertragen. Generell besuche ich den Gottesdienst lieber bei einem Pfarrer, der mir in irgendeiner Weise sympathisch ist.

 

Bei "gestalteten Gottesdiensten" wie Familien- oder Erstkommuniongottesdiensten lege ich ebenfalls Wert auf eine gesunde Mischung aus traditionell und modern. Reine Klampfband-Veranstaltungen (am besten noch mit Schlagzeug *ürgs*) finde ich ziemlich ätzend (und ab einem gewissen Alter der angestrebten Zielgruppe auch ein wenig anbiedernd). Das primäre Instrument im Gottesdienst ist für mich immer noch die Orgel. Daneben gilt, dass Kinder, die Fürbitten, Lesung oder andere Texte vortragen sollen, unbedingt gut vorbereitet sein müssen, was leider lang nicht immer gegeben ist. Die meisten Kinder sind in der Lage, einen Text vernünftig vorzulesen, aber nicht, wenn sie ihn eine halbe Stunde vorher in die Hand gedrückt bekommen - und der schönste Text nützt nichts, wenn er im Genuschel eines aufgeregten Kindes, das noch dazu nicht richtig ins Mikro spricht, untergeht.

 

Bei einem Hochfest mit voll besetzter Kirche, Weihrauch und Leuchtern, festlicher Musik und schönen Liedern geht mir natürlich das Herz auf, aber auch die "alltäglichen" Gottesdienste können ihren Reiz haben, wenn sie würdig zelebriert und textlich wie musikalisch gut gestaltet sind.

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Das primäre Instrument im Gottesdienst ist für mich immer noch die Orgel.
Das ist zwar landläufig so üblich - was an der "Königin" allerdings so toll sein soll, ist mir nachwievor schleierhaft.

 

Mir sagen russische Mönche mehr zu.

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Das primäre Instrument im Gottesdienst ist für mich immer noch die Orgel.
Das ist zwar landläufig so üblich - was an der "Königin" allerdings so toll sein soll, ist mir nachwievor schleierhaft.

 

Hm. Über Geschmack lässt sich natürlich (nicht?) streiten, aber eine Orgel mit anständiger Disposition ist schon was Feines ... dazu noch ein guter Organist, das hat schon was. Es gibt allerdings leider auch sehr viele Orgeltreter, die einem den Spaß an der "Regina instrumentorum" verderben können.

 

Mir sagen russische Mönche mehr zu.

 

Ja, in Russland ...

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... Die momentan sehr schlichte aber immer liebevolle Kirchengestaltung spiegelt den Jahreskreis wider, es gibt immer drei Lesungen, Prozessionen an Fronleichnam und zum Patrozinium und und und...
Sind drei Lesungen denn automatisch besser als zwei? Viel hilft viel? Ich glaube, dass das sehr auf die Gemeinde und den konktreten Gottesdienst ankommt, wieviele Lesungen angebracht sind. Ebenso ob, wie oft und in welcher Form Prozessionen stattfinden. Da gibt es kein pauschales Gut oder Schlecht. Es ist ja kein Zufall, dass unser Ritus da Freiräume bietet. Die Kirche hat sich sehr bewusst von der Welteinheitsliturgie wegentwickelt. Inkulturation war da auf dem Konzil so ein Stichwort.

Bei den Beiträgen, die hier in den Foren Liturgiemissbrauch und -experiment anprangerten, gaukelte mir meine nicht eben unbescheidene Phantasie unaussprechliche Vorgänge vor, in denen Britney Spears mit Sodom & Gomorrha fröhliche Urständ in Techo-Messen feiert und das ganze als Gottesdienst tituliert ward. Dieser Eindruck wollte sich hingegen bei den Gottesdiensten, die ich üblicherweise besuchte nun gar nicht einstellen. So kam ich auf die 'Mustergemeinde'. Die drei Lesungen habe ich lediglich erwähnt, um zumindest auf die korrekte Form der hl. Messe in meiner Gemeinde hinzuweisen. Auf die Inhalte kam ich ja noch nicht zu sprechen. Und da sag ich nur soviel, allen Liturgiemißbrauchsgerüchten zum Trotz: in meiner Gemeinde ist eine Freude am Gottesdienst zu spüren und das ist gut so. Und solange ich eine Veranstaltung ohne besondere Hirnakrobatik als hl. Messe erkennen kann, ist mir das Einheitsliturgie genug. Ob das gesungene Gotteslob dabei als Mambo, Highlife oder Walzer ertönt ist mir wurscht. Auch bei dem von einem koreanischen liturgischen Tanzensemble gestalteten Gottesdienst stand Gott im Mittelpunkt, und nicht das Tanzensemble, das aber überzeugend neue Formen der Gottesverehrung zeigte. Die korrekte Form ist sicher nur die halbe Miete, aber formlos geht halt auch der beste Inhalt zum Deibel.

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