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Warum verurteilt Papst Benedikt die historisch-kritische Exegese


Dio

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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte B) Danke im Voraus.

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Ich koche gerade, daher nur ganz kurz mal der Gedanke: Der Papst hat selber gesagt, er schreibt das Buch als einzelner Theologe und beansprucht nicht die Autorität des Lehramts für seine Thesen.

 

PS:

Ich koche nicht vor Wut, sondern ich bereite Essen zu...

bearbeitet von ramhol
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Die kath. biblische Exegese hat - seit den fünfziger Jahren - die histor.kritische Exegese in den Kanon der Hermeneutik aufgenommen, allerdings fast nur für das Alte Textament.

Ich kenne kaum Attacke von Päpsten oder Hoftheologen, die scharfe Kritik des AT in Frage gestellt haben - wenn man darüber mehr weiss, wäre ich froh dazu zu lernen -

Das NT ist hingegen eine terra sacra (ein heiliges Land), wo der Moses, also der Kritiker, zunächst seine Sandalen ausziehen soll, bevor er den brennenden Busch, also die Texte überhaupt anschaut. Hier hört für die Kirche der Spass auf.

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Die kath. biblische Exegese hat - seit den fünfziger Jahren - die histor.kritische Exegese in den Kanon der Hermeneutik aufgenommen, allerdings fast nur für das Alte Textament.

Ich kenne kaum Attacke von Päpsten oder Hoftheologen, die scharfe Kritik des AT in Frage gestellt haben - wenn man darüber mehr weiss, wäre ich froh dazu zu lernen -

Das NT ist hingegen eine terra sacra (ein heiliges Land), wo der Moses, also der Kritiker, zunächst seine Sandalen ausziehen soll, bevor er den brennenden Busch, also die Texte überhaupt anschaut. Hier hört für die Kirche der Spass auf.

 

Aber es gibt doch keine ernstzunehmenden Neutestamentler, die nicht hist.-krit. arbeiten, oder?

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Die kath. biblische Exegese hat - seit den fünfziger Jahren - die histor.kritische Exegese in den Kanon der Hermeneutik aufgenommen, allerdings fast nur für das Alte Textament.

Ich kenne kaum Attacke von Päpsten oder Hoftheologen, die scharfe Kritik des AT in Frage gestellt haben - wenn man darüber mehr weiss, wäre ich froh dazu zu lernen -

Das NT ist hingegen eine terra sacra (ein heiliges Land), wo der Moses, also der Kritiker, zunächst seine Sandalen ausziehen soll, bevor er den brennenden Busch, also die Texte überhaupt anschaut. Hier hört für die Kirche der Spass auf.

 

Aber es gibt doch keine ernstzunehmenden Neutestamentler, die nicht hist.-krit. arbeiten, oder?

Wieso? Das NT kannst du lesen auch als literarisches Werk, oder im Sinne der Religionsgeschichtlichen Schule, oder oder, nur nicht historisch-kritisch.

bearbeitet von Jossi
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Franciscus non papa

Die kath. biblische Exegese hat - seit den fünfziger Jahren - die histor.kritische Exegese in den Kanon der Hermeneutik aufgenommen, allerdings fast nur für das Alte Textament.

Ich kenne kaum Attacke von Päpsten oder Hoftheologen, die scharfe Kritik des AT in Frage gestellt haben - wenn man darüber mehr weiss, wäre ich froh dazu zu lernen -

Das NT ist hingegen eine terra sacra (ein heiliges Land), wo der Moses, also der Kritiker, zunächst seine Sandalen ausziehen soll, bevor er den brennenden Busch, also die Texte überhaupt anschaut. Hier hört für die Kirche der Spass auf.

 

Aber es gibt doch keine ernstzunehmenden Neutestamentler, die nicht hist.-krit. arbeiten, oder?

Wieso? Das NT kannst du lesen auch als literarisches Werk, oder im Sinne der Religionsgeschichtlichen Schule, oder oder, nur nicht historisch-kritisch.

 

 

du behauptest hier ziemlich forsch, es fehlt nur eine einzige begründung, warum man das NT nicht historisch-kritisch lesen kann, soll, darf...

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du behauptest hier ziemlich forsch, es fehlt nur eine einzige begründung, warum man das NT nicht historisch-kritisch lesen kann, soll, darf...

Wie wär's mit den Gründen, die B16 anführt?

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Franciscus non papa

du behauptest hier ziemlich forsch, es fehlt nur eine einzige begründung, warum man das NT nicht historisch-kritisch lesen kann, soll, darf...

Wie wär's mit den Gründen, die B16 anführt?

 

ach, tut er das?

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du behauptest hier ziemlich forsch, es fehlt nur eine einzige begründung, warum man das NT nicht historisch-kritisch lesen kann, soll, darf...

Wie wär's mit den Gründen, die B16 anführt?

ach, tut er das?

Na ja, laut Dio schon.

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Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

Sie loben die hist.-krit. Exegese als Ergänzung. Das darf man eventuell ruhig etwas abwertend lesen, in dem Sinne, dass die hist.-krit. Exegese den anderen zur Seite zu stehen hat, und nicht andersrum.

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Siehe mein Eingangsposting. In seinem Buch schießt B16 scharf gegen die h-k-Form. Beachte die Sätze mit "sind die schlimmsten Bücher zur Glaubensdemontage entstanden", "...haben wir die 3. Welt damit ert zur 3. Welt gemacht...Steine für Brot gegeben", und dann die Sache mit "der Satan erhält den Ehrendoktor der Uni Tübingen".....

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Siehe mein Eingangsposting. In seinem Buch schießt B16 scharf gegen die h-k-Form. Beachte die Sätze mit "sind die schlimmsten Bücher zur Glaubensdemontage entstanden", "...haben wir die 3. Welt damit ert zur 3. Welt gemacht...Steine für Brot gegeben", und dann die Sache mit "der Satan erhält den Ehrendoktor der Uni Tübingen".....

Eben! Aber nur was das NT betrifft. Das Buch heisst "Jesus", oder nicht?

 

Ich habe hier in diesem Forum schon mehrmals gesagt: unter Bibel versteht die kath. Kirche meistens das NT, das AT ist eine schussfreie Zone. quod lecit iovi (NT), non licet bovi (AT).

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Eben! Aber nur was das NT betrifft. Das Buch heisst "Jesus", oder nicht?

 

Ich habe hier in diesem Forum schon mehrmals gesagt: unter Bibel versteht die kath. Kirche meistens das NT, das AT ist eine schussfreie Zone. quod lecit iovi (NT), non licet bovi (AT).

Welchen Stellenwert sollte das AT denn deiner Meinung nach einnehmen und warum?
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Eben! Aber nur was das NT betrifft. Das Buch heisst "Jesus", oder nicht?

 

Ich habe hier in diesem Forum schon mehrmals gesagt: unter Bibel versteht die kath. Kirche meistens das NT, das AT ist eine schussfreie Zone. quod lecit iovi (NT), non licet bovi (AT).

Welchen Stellenwert sollte das AT denn deiner Meinung nach einnehmen und warum?

Mir ist's - ehrlich gesagt - egal. Man kann aber nicht über Jericho als Mythos sprechen - was im Grunde ist - und dann die Geschichte von Jesuleins mit Mutter und Stiefvater nach Ägypten als wahre Geschichte verkaufen. Die zweite ist eindeutig ein Midrash zu Hosea 11,1: Man konstruiert eine Geschichte über einen Bibelvers, den man aktualisiert sieht. Davon hat man einige Beispiele in der rabbinischen Literatur. Das NT gehört zu dieser Literatur, zumindest teilw.

Das ist historisch-kritische Methode.

Wenn man gegen/für die historisch-kritische Methode ist, soll man an der Gesamtbibel anwenden und nicht nur, wo Freischuss gegeben wird, weil es im Grunde nicht interessiert.

bearbeitet von Jossi
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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte B) Danke im Voraus.

 

Findest Du es nicht übertrieben, aus Kritik gleich "Verurteilung" zu machen?

 

Die Antwort auf Deine Frage findet sich übrigens im Buch selber:

 

"Solowjew hat mit dieser Darstellung seine Skepsis gegenüber einem gewissen Typ exegetischer Gelehrsamkeit seiner Zeit drastisch ausgedrückt. Das ist kein Nein zur wissenschaftlichen Bibelauslegung als solcher, aber eine höchst heilsame und notwendige Warnung vor ihren möglichen Irrwegen. Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden."

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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte B) Danke im Voraus.

 

Findest Du es nicht übertrieben, aus Kritik gleich "Verurteilung" zu machen?

 

Die Antwort auf Deine Frage findet sich übrigens im Buch selber:

 

"Solowjew hat mit dieser Darstellung seine Skepsis gegenüber einem gewissen Typ exegetischer Gelehrsamkeit seiner Zeit drastisch ausgedrückt. Das ist kein Nein zur wissenschaftlichen Bibelauslegung als solcher, aber eine höchst heilsame und notwendige Warnung vor ihren möglichen Irrwegen. Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden."

Und das nennst du Kritik?

Wenn ein Wissenschaftler, wie Ratziger sein will, seinem Kollegen als Helfer, Instrument des Antichrist nennt, verurteilt ihn, kritisiert ihn nicht. Hätte Ratzinger noch die politische Macht wie im MA oder bis 18. Jahrhundert wurde er wohl auch tätig werden. Wie in Campo dei Fiori, meine ich.

bearbeitet von Jossi
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Eben! Aber nur was das NT betrifft. Das Buch heisst "Jesus", oder nicht?

 

Ich habe hier in diesem Forum schon mehrmals gesagt: unter Bibel versteht die kath. Kirche meistens das NT, das AT ist eine schussfreie Zone. quod lecit iovi (NT), non licet bovi (AT).

 

Nicht dass ich wüsste. Der Papst hat in seinem Buch den preußischen protestantischen Theologen Harnack, der das AT mehr oder weniger über Bord werfen wollte, dafür auch scharf kritisiert.

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Siehe mein Eingangsposting. In seinem Buch schießt B16 scharf gegen die h-k-Form. Beachte die Sätze mit "sind die schlimmsten Bücher zur Glaubensdemontage entstanden", "...haben wir die 3. Welt damit ert zur 3. Welt gemacht...Steine für Brot gegeben", und dann die Sache mit "der Satan erhält den Ehrendoktor der Uni Tübingen".....

Eben! Aber nur was das NT betrifft. Das Buch heisst "Jesus", oder nicht?

 

Ich habe hier in diesem Forum schon mehrmals gesagt: unter Bibel versteht die kath. Kirche meistens das NT, das AT ist eine schussfreie Zone. quod lecit iovi (NT), non licet bovi (AT).

 

Nicht dass ich wüsste. Der Papst hat in seinem Buch den preußischen protestantischen Theologen Harnack, der das AT mehr oder weniger über Bord werfen wollte, dafür auch scharf kritisiert.

Über von Harnack kann man geteilter Meinung sein. Schiesslich sieht er das Wesen des Christentums in der Prophetie und geht auf die alttestemantliche Kritik der Propheten gegen den Kultus ein. Die Sympathie des Ratzinger für Harnack halten sich in Grenze, weil von Harnack als Wesen des Protestantismus die griechische Kultur hielt, was für BXVI die Errungenschaft des Katholizismus gegen den Protestantismus ausmacht (s. seine Rede in Regesburg).

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Ähm...Danke schonmal für die Antworten, aber kapiert hab ichs immernoch nicht.

 

Nochmals: Offenbar (? für mich jedenfalls beim Lesen des Buches) findet B16 die h-k-Methode , oder eben "ein gewisser Typ exegetischer Gelehrsamkeit " als bedenklich/bedrohlich.

 

Da ich außer dem hist.-kritischen Typus keinen gefunden habe der da noch infrage käme, frage ich mich also: Was genau meint B16 mit "einem gewissen Typ" und warum ist er dagegen.

 

Mir fehlen vielleicht -oder wahrscheinlich -einige Grundlagen, aber deswegen frag ich ja hier. :ph34r:

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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte B) Danke im Voraus.

 

Findest Du es nicht übertrieben, aus Kritik gleich "Verurteilung" zu machen?

 

Die Antwort auf Deine Frage findet sich übrigens im Buch selber:

 

"Solowjew hat mit dieser Darstellung seine Skepsis gegenüber einem gewissen Typ exegetischer Gelehrsamkeit seiner Zeit drastisch ausgedrückt. Das ist kein Nein zur wissenschaftlichen Bibelauslegung als solcher, aber eine höchst heilsame und notwendige Warnung vor ihren möglichen Irrwegen. Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden."

Und das nennst du Kritik?

Wenn ein Wissenschaftler, wie Ratziger sein will, seinem Kollegen als Helfer, Instrument des Antichrist nennt, verurteilt ihn, kritisiert ihn nicht. Hätte Ratzinger noch die politische Macht wie im MA oder bis 18. Jahrhundert wurde er wohl auch tätig werden. Wie in Campo dei Fiori, meine ich.

Halt! Der Papst äußert sich doch sehr vorsichtig! Er verweist auf die Möglichkeit, dass historisch-kritische Bibelauslegung Thesen hervorbringen kann, die Instrument des Antichrist sein können. Von einer Verurteilung sind wir damit meilenweit entfernt.

 

Als Irrläufer der historisch-kritischen Methode würde ich etwa die These sehen, dass die Evangelien nach 70 nach Christus geschrieben sein müssen, da die Zerstörung des Tempels von Jesus angekündigt wird. Diese Schlussfolgerung geht stillschweigend davon aus, dass Jesus diesen Untergang nicht prophezeit haben kann, sondern diese ihm nachträglich in den Mund gelegt worden sei. Und so zu schlussfolgern halte ich für extrem unwissenschaftlich.

 

Ein anderes Beispiel ist die These, die Pastoralbriefe (Timotheus, Titus) seien nicht von Paulus verfasst, weil sie schon eine sehr strukturierte GEmeinde erkennen lassen. Um dies als Irrweg erscheinen zu lassen, wird die Urheberschaft Pauli bestritten, da nicht sein kann was nicht sein darf. Dass Paulus eine strukturelle Entwicklung der Gemeinden selbst inhaltlich und persönlich mitvolllzogen haben könnte, wird dagegen stillschweigend ausgeschlossen, ganz abgesehen davon, dass durch solche Thesen von einem Betrug des Autors ausgegangen wird, der sich anmaßt, sich "Paulus" zu nennen. Was sollte man als Christ dann von einer solchen Fälschung halten?

 

Summa summarum sehe ich das Anliegen des Papstes berechtigt, die historisch-kritische Methode als durchaus wichtig zu erachten, gleichzeitig aber vor Auswüchsen zu warnen, die vom katholischen Glauben weg führen.

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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte B) Danke im Voraus.

 

Findest Du es nicht übertrieben, aus Kritik gleich "Verurteilung" zu machen?

 

Die Antwort auf Deine Frage findet sich übrigens im Buch selber:

 

"Solowjew hat mit dieser Darstellung seine Skepsis gegenüber einem gewissen Typ exegetischer Gelehrsamkeit seiner Zeit drastisch ausgedrückt. Das ist kein Nein zur wissenschaftlichen Bibelauslegung als solcher, aber eine höchst heilsame und notwendige Warnung vor ihren möglichen Irrwegen. Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden."

Und das nennst du Kritik?

Wenn ein Wissenschaftler, wie Ratziger sein will, seinem Kollegen als Helfer, Instrument des Antichrist nennt, verurteilt ihn, kritisiert ihn nicht. Hätte Ratzinger noch die politische Macht wie im MA oder bis 18. Jahrhundert wurde er wohl auch tätig werden. Wie in Campo dei Fiori, meine ich.

 

Warum so gehässig? Stützt Du Dein Urteil auf das ganze Buch oder auf diese beiden Sätze?

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Nochmals: Offenbar (? für mich jedenfalls beim Lesen des Buches) findet B16 die h-k-Methode , oder eben "ein gewisser Typ exegetischer Gelehrsamkeit " als bedenklich/bedrohlich.

 

Du hast eine seltsame Art Dich auszudrücken oder andere zu verstehen, wenn bei Dir neben "bedenklich" gleich "bedrohlich" kommt. Die Behauptung, B 16 "schieße scharf" in seinem Buch, finde ich ebenfalls voll daneben: sich klar auszudrücken ist nicht "scharf geschossen", verehrte Dame.

 

Eine Rezension, die ich für beachtlich halte, findet sich hier:

 

http://www.con-spiration.de/texte/2007/zenger.html

 

Der Autor spricht hier von "Enttäuschung" über die historisch-kritische Bibelexegese (nicht von "Bedrohung" oder "Verurteilung") und trifft meiner Meinung nach genau den Punkt.

bearbeitet von Julius
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Halt! Der Papst äußert sich doch sehr vorsichtig! Er verweist auf die Möglichkeit, dass historisch-kritische Bibelauslegung Thesen hervorbringen kann, die Instrument des Antichrist sein können. Von einer Verurteilung sind wir damit meilenweit entfernt.

 

Als Irrläufer der historisch-kritischen Methode würde ich etwa die These sehen, dass die Evangelien nach 70 nach Christus geschrieben sein müssen, da die Zerstörung des Tempels von Jesus angekündigt wird. Diese Schlussfolgerung geht stillschweigend davon aus, dass Jesus diesen Untergang nicht prophezeit haben kann, sondern diese ihm nachträglich in den Mund gelegt worden sei. Und so zu schlussfolgern halte ich für extrem unwissenschaftlich.

 

Wieso ist die These der Spätdatierung der Evangelien unwissenschaftlich? Erstens sind die Evangelien nicht Autorenliteratur, auch wenn so genannt werden, und daher können sie Traditionen enthalten, die zu verschiedenen Zeitepochen angehören können; Zweitens gilt für die Wissenschaft nicht das Dogma, dass Jesus auch prophet sein könnte, als Paramenter, sondern die parallelen Überlieferungen, stories, Midrashes etc, die in dieser Welt kursierten. Das ist historisch-kritische Methode: alles in seiner Zeit kritisch zu lesen.

Wenn du die Geschichte von der Vorhersagungen Jesu als Prophetie nimmst, muss du auch Josephus Flavius und Rabbi Johanan ben Zakkai als Propheten bertrachten, die angeblich Vespasian (und zwar gleichzeitig) seine Zukunft als Kaiser vorhergesagt hatten.

Post eventum sind alle klug.

Was ist deiner Meinung nach wissenschaftlich? das Dogma? Dann brauchen wir nur die Dogmengeschichte, das andere kann verbrannt werden.

bearbeitet von Jossi
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....Kann mir mal wer auf die Sprünge helfen, ich lese gerade im Buch "Jesus von Nazareth" über die Versuchungen Jesu und die in diesem Kapitel enthaltene Kritik von B16 an der historisch-kritischen Exegese.

 

Zb zitiert er die Anekdote vom Satan, dervon der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten habe (er zitiert den christologischen Schriftsteller Wladimir Solowjew in seiner „Kurzen Erzählung vom Antichrist”.) Benedikt zitiert die Parabel und fügt hinzu: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden.” Weiterhin schreibt B16: "„aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu (. . .) geflochten worden”. Und daß man dadurch die 3. Welt erst zur 3. Welt im heutigen Sinn gemacht habe, man habe "Steine für Brot" gegeben.

 

Gleichzeitig entnehme ich der offiziellen Vatikanseite, daß die Kirche die hist.-krit. Form der Exegese nicht ablehnt sondern als wertvolle Ergänzung zur kanonischen betrachtet und schätzt.

 

Wie meint B 16 dies nun, was er in seinem Buch schreibt- was hat er genau für ein Problem mit der h-k-Exegese und was meint er damit, die schlimmsten Bücher der Zerstörung seinen aus scheinbar wissenschaftlichen Exegesen hervorgebracht worden??

 

Wäre schön wenn jemand, der ggfs auch das Buch gelesen hat, mir das mal eben - für Laien- erklären könnte :) Danke im Voraus.

 

Findest Du es nicht übertrieben, aus Kritik gleich "Verurteilung" zu machen?

 

Die Antwort auf Deine Frage findet sich übrigens im Buch selber:

 

"Solowjew hat mit dieser Darstellung seine Skepsis gegenüber einem gewissen Typ exegetischer Gelehrsamkeit seiner Zeit drastisch ausgedrückt. Das ist kein Nein zur wissenschaftlichen Bibelauslegung als solcher, aber eine höchst heilsame und notwendige Warnung vor ihren möglichen Irrwegen. Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden."

Und das nennst du Kritik?

Wenn ein Wissenschaftler, wie Ratziger sein will, seinem Kollegen als Helfer, Instrument des Antichrist nennt, verurteilt ihn, kritisiert ihn nicht. Hätte Ratzinger noch die politische Macht wie im MA oder bis 18. Jahrhundert wurde er wohl auch tätig werden. Wie in Campo dei Fiori, meine ich.

 

Warum so gehässig? Stützt Du Dein Urteil auf das ganze Buch oder auf diese beiden Sätze?

Wieso gehässig: Bist du im klaren, was bedeutet für die KK Antichrist?*

Hast du jemals einen modernen Wissenschaftler gelesen, der den Namen verdient, der die anderen als Antichrist oder Instrument des Antichrist nennt?

 

 

* Um zu klären: Für mich ist egal. Er kann mich ruhig antichrist nennen, B) , es geht mir nur um die Bedeutung bestimmter Terminologie.

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* Um zu klären: Für mich ist egal. Er kann mich ruhig antichrist nennen, B) , es geht mir nur um die Bedeutung bestimmter Terminologie.

 

Er hat weder Dich noch sonst jemanden als Antichrist bezeichnet. Es ist möglich, dass Du einen wunden Punkt hast, der Dich allein bei der Erwähnung des Ausdrucks aufschreien lässt. Aber man kann das auch übertreiben! Setz Dich hin, hol Atem, setz Deine Brille auf und stelle fest, dass weder Du noch sonst jemand als Antichrist bezeichnet worden ist und Du Dich nicht gebärden musst, als ob Dich eine Wespe gestochen hätte.

bearbeitet von Julius
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