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Tun und Lassen "mancher" Bischöfe


Elima

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Mein persönlicher Eindruck nach der Berichterstattung der letzten Monate über TvE ist der: Er macht auf mich einen unsicheren Eindruck, ein Mensch der nicht in seiner Mitte ist. Allerdings ist auch so eine Aussage nach 3 Filmausschnitten die ich gesehen habe nur ein kurzer Eindruck und ich kann mich täuschen.

 

Auf jeden Fall würde ich nach so einem Rummel den Schlüssel abgeben und mich auf einen anderen Weg machen. Leben ist doch zu kurz um sich so einem shitstorm noch länger auszusetzen.

Dass er sich dennoch dem Shitstorm aussetzt, scheint mir Teil des Problems zu sein. Immerhin sieht er sich als ungerechtfertigt inkriminiertes Opfer - ich befürchte, dass dies einen guten Teil seines Selbstverständnisses ausmacht. Und er ist gewohnt, gegen so etwas ankämpfen zu müssen. Nicht gewohnt scheint er hingegen, einmal die Augen zu öffnen für die Eigenanteile. Er scheint mir so auf Kontra-Kurs eingestellt, dass ihm jede Wahrnehmung der Eigenanteile als Ablenkung vom eigentlichen Thema erschiene.

 

Aus einer solchen Selbstsicht gibt es normalerweise kein Entrinnen. Die Wahrnehmung ist verdeckt: Wo sollen da die (für ihn erkennbaren) Anlässe für eine Umkehr herkommen?

 

Ich sehe TvE inzwischen als tragische Figur. Er hat Unrecht getan - und nicht zu knapp und in verschiedene Richtungen (nicht nur in finanzieller Hinsicht!). Und jetzt wird er nicht anständig und gerecht bestraft, sondern bekommt sozusagen die Klassenkeile ab. Er ist zum Fanal geworden für eine prunksüchtige und verlogene Herrschaftsstruktur, die er zwar repräsentiert hat, an der er zwar mitgewirkt hat - aber für die er keineswegs alleinverantwortlich ist. Er ist der Hauptbuhmann. Alle schauen auf ihn: Er ist der Protzbischof, der Luxustäter, der Wasser predigt und Wein trinkt.

 

Andere tun Selbiges. Nur vielleicht nicht so enorm ungeschickt, nicht so aufdringlich. Und guckeda: Sie kommen großenteils ungeschoren davon. Papst Benedikt hat diesen lächerlichen, mit Hermelin besetzten Camauro vorführen dürfen. Da kam zwar milder Widerstand - aber kein solcher Shitstorm. Und er stand auch nicht isoliert und alleine da. Nur TvE hat es geschafft, zur Symbolfigur zu werden - ein äußerst schmerzhafter Verdienst. Er ist das Fanal einer Protzkirche, die den Menschen das Geld aus der Tasche saugt, ohne damit den Armen zu Hilfe zu kommen. Denkt man an finanzielle Unseriösität, an eitle Herrschaft, an Luxus und Betrug an den Hilfsbedürftigen, denkt man zumindest im ersten Augenblick nicht an andere Bischöfe, sondern an ihn. Und die anderen Würdenträger werden mithilfe seiner Brille qualifiziert. Man sagt dann: "Bischof X ist doch genauso, wie TvE!" Da ist klar, wer das Grundmuster abgibt, und wer nur ein Abklatsch dieses Grundmusters ist.

 

TvE ist verantwortlich für das Nachlassen der Spendenwilligkeit. Und irgendwie stimmt das ja auch: Aber das ist eben so gemacht. Das ist nur eine Folge davon, dass man ihn zur negativen Gallionsfigur emporgehoben hat. Und nun muss er diesen fragwürdigen Ruhm ertragen, während sich andere im zweiten Glied noch ein wenig ausruhen können.

 

Und dies alles finde ich ungerecht - und zwar nicht gegebüber TvE, sondern gegenüber all den anderen, die jetzt mal ganz dringend über ihre Rolle in diesem ganzen üblen Spiel nachdenken sollten. Und die sich nicht allzu weit gegenüber TvE erheben sollten.

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Bei der Verabschiedung Kardinal Meisners heute mittag in Köln war er auf jeden Fall nicht. Vielleicht hat ein ihm Wohlgesinnter ihm klar gemacht, dass das etwas anderes wäre als ein Auftritt im fernen Rom.

 

Und ja, natürlich ist er eine tragische Figur. Deshalb wäre es Zeit, ihn und sein Bistum aus diesem Schwebezustand zu erlösen. Zwar halte ich diese Lösung nach wie vor für genial, um aus der ganzen Affäre den Dampf rauszulassen und erst einmal in Ruhe untersuchen zu können, aber mittlerweile ist ein Punkt erreicht, wo eine endgültige Entscheidung getroffen werden muss. Im Interesse des Bistums, dass endlich Klarheit herrscht, wie es weitergeht, aber auch für Tebartz selbst, damit er nicht mehr wie ein Untoter durch die einschlägigen Blogs und die zweiwöchigen "Altbekannt Neues aus Limburg"-Spalten der Sonntagszeitungen geistern muss, ganz geschweige von irrlichternden Auftritten wie dem kürzlich in Rom.

Am besten wäre es, wenn es in den nächsten zwei oder drei Wochen geschieht, damit der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz ohne diese Altlast (und den aus einschlägigen Kreisen dann unvermeidlichen Vorwurf des Brudermordes) sein Amt antreten kann.

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Bei der Verabschiedung Kardinal Meisners heute mittag in Köln war er auf jeden Fall nicht. Vielleicht hat ein ihm Wohlgesinnter ihm klar gemacht, dass das etwas anderes wäre als ein Auftritt im fernen Rom.

 

Und ja, natürlich ist er eine tragische Figur. Deshalb wäre es Zeit, ihn und sein Bistum aus diesem Schwebezustand zu erlösen. Zwar halte ich diese Lösung nach wie vor für genial, um aus der ganzen Affäre den Dampf rauszulassen und erst einmal in Ruhe untersuchen zu können, aber mittlerweile ist ein Punkt erreicht, wo eine endgültige Entscheidung getroffen werden muss. Im Interesse des Bistums, dass endlich Klarheit herrscht, wie es weitergeht, aber auch für Tebartz selbst, damit er nicht mehr wie ein Untoter durch die einschlägigen Blogs und die zweiwöchigen "Altbekannt Neues aus Limburg"-Spalten der Sonntagszeitungen geistern muss, ganz geschweige von irrlichternden Auftritten wie dem kürzlich in Rom.

Am besten wäre es, wenn es in den nächsten zwei oder drei Wochen geschieht, damit der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz ohne diese Altlast (und den aus einschlägigen Kreisen dann unvermeidlichen Vorwurf des Brudermordes) sein Amt antreten kann.

 

Zu einer solchen Lösung gehörte auch die Absetzung weiterer Kleriker. Welcher neue Bischof könnte mit dieser Erblast (die noch vom Vorgänger TvEs stammt) einen Neuanfang hinbekommen?

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Wie stellst du dir die vor? Das Rom einzelne Priester (sagen wir mal einen Domkapitular) abberuft? Warum sollte das nicht dem neuen Bischof überlassen bleiben?

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Wie stellst du dir die vor? Das Rom einzelne Priester (sagen wir mal einen Domkapitular) abberuft? Warum sollte das nicht dem neuen Bischof überlassen bleiben?

 

Wie Rom das hinbekommt, ist nicht so wesentlich. Ein neuer Bischof sollte nicht mit Stallausmisten befaßt sein, diese Arbeit muß vorher erledigt werden. Sonst geht der Zirkus von vorne los.

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Abberufung ist eine heikle Sache. Ich bin nicht der Meinung, dass man alle, die Dreck am Stecken haben, abberufen sollte. Genau genommen müsste man dann jeden abberufen. In der Politik scheint mir dies momentan zu einer Unsitte zu werden: Wühlt man nur genug in der schmutzigen Wäsche, kann man fast jedem was anhängen. Und dann kann man ihn so schön und medienwirksam vom Stuhl werfen. Wechselweise sind die Urheber solcher Rauswürfe Mitglieder einer anderen Partei, manchmal sind es auch "Parteifreunde".

 

Ich gehe mal davon aus, dass jeder Politiker und jeder Bischof genug Dreck am Stecken hat, womit man ihn hinreichend desavouieren könnte. (Nur die Pfarrers sind natürlich alle ganz lieb. Und die Zahnärzte. Und die Bauunternehmer. Ganz unschuldige Engelchen sind die!)

 

Oder anders - im Klartext gesprochen: Mir geht diese Dreckwühlerei mit Absetzungsabsichten schon genügend auf den Geist.

 

Tebartz muss abgesetzt werden - aus mehreren Gründen.

1. Zum einen hat er es wirklich übertrieben. Ich denke schon, dass er über das übliche Maß Mist gebaut hat.

2. Vor allem hat er sich aber mit den Verantwortlichen der Diözese so überworfen, dass eine Zusammenarbeit einfach undenkbar ist.

3. Hat er sich beim Mistbauen so ungeschickt angestellt, dass nun alles öffentlich und zum Symbol geworden ist.

4. Zeigt er überhaupt keine Einsicht.

 

Jeder dieser vier Punkte ist ein schwerwiegender. Eine weitere Leitung der Diözese Limburg (oder auch einer anderen Diözese) halte ich deswegen für äußerst ungeschickt. Der Mann ist für einen solchen Posten schlichtweg nicht geeignet. Er war es noch nie. Und wegen Punkt 4 vermute ich, dass er es auch niemals sein wird.

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Wie stellst du dir die vor? Das Rom einzelne Priester (sagen wir mal einen Domkapitular) abberuft? Warum sollte das nicht dem neuen Bischof überlassen bleiben?

 

Wie Rom das hinbekommt, ist nicht so wesentlich. Ein neuer Bischof sollte nicht mit Stallausmisten befaßt sein, diese Arbeit muß vorher erledigt werden. Sonst geht der Zirkus von vorne los.

 

Und was haben die deiner Meinung nach angestellt? Bei TvE legst du größten Wert darauf, dass man ihm erst einmal eine strafbare Handlung nachweisen müsste.

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Es ist im Strafrecht ja auch völlig normal, dass Zeugen der Anklage und Nebenkläger zum Ausgleich miteingebuchtet werden...

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Abberufung ist eine heikle Sache. Ich bin nicht der Meinung, dass man alle, die Dreck am Stecken haben, abberufen sollte. Genau genommen müsste man dann jeden abberufen.

Das heißt, dass wir 'Normalos' davon ausgehen können, dass wir nur an der Nase herum geführt werden. Lasst die da oben nur machen - egal was sie tun.

 

In der Politik scheint mir dies momentan zu einer Unsitte zu werden: Wühlt man nur genug in der schmutzigen Wäsche, kann man fast jedem was anhängen. Und dann kann man ihn so schön und medienwirksam vom Stuhl werfen. Wechselweise sind die Urheber solcher Rauswürfe Mitglieder einer anderen Partei, manchmal sind es auch "Parteifreunde".

Aber so wird am besten vorgebeugt. Keiner kann sich mehr sicher sein, dass seine (geplante)Sauerei ihm nicht mal zum eigenen Stolperstein wird.

 

Ich gehe mal davon aus, dass jeder Politiker und jeder Bischof genug Dreck am Stecken hat, womit man ihn hinreichend desavouieren könnte. (Nur die Pfarrers sind natürlich alle ganz lieb. Und die Zahnärzte. Und die Bauunternehmer. Ganz unschuldige Engelchen sind die!)

 

Oder anders - im Klartext gesprochen: Mir geht diese Dreckwühlerei mit Absetzungsabsichten schon genügend auf den Geist.

 

Tebartz muss abgesetzt werden - aus mehreren Gründen.

1. Zum einen hat er es wirklich übertrieben. Ich denke schon, dass er über das übliche Maß Mist gebaut hat.

2. Vor allem hat er sich aber mit den Verantwortlichen der Diözese so überworfen, dass eine Zusammenarbeit einfach undenkbar ist.

3. Hat er sich beim Mistbauen so ungeschickt angestellt, dass nun alles öffentlich und zum Symbol geworden ist.

4. Zeigt er überhaupt keine Einsicht.

 

Jeder dieser vier Punkte ist ein schwerwiegender. Eine weitere Leitung der Diözese Limburg (oder auch einer anderen Diözese) halte ich deswegen für äußerst ungeschickt. Der Mann ist für einen solchen Posten schlichtweg nicht geeignet. Er war es noch nie. Und wegen Punkt 4 vermute ich, dass er es auch niemals sein wird.

Wer entscheidet dann, welche Sauerei ungeschoren bleiben sollte und wer gehen muss?

 

Der, der besonders schlau lügt und betrügt und die besseren Helfer hinter den Kulissen hat, darf bleiben und genauso weiter machen.

Der, der einem anderen auf die Füße getreten ist, muss gehen.

 

 

Nein, diese Praxis der 'Dreckwühlerei' ist notwendig und sehr wirkungsvoll. Diese Praxis hat leider erst viel zu spät eingesetzt.

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Wer entscheidet dann, welche Sauerei ungeschoren bleiben sollte und wer gehen muss?

 

Der, der besonders schlau lügt und betrügt und die besseren Helfer hinter den Kulissen hat, darf bleiben und genauso weiter machen.

Der, der einem anderen auf die Füße getreten ist, muss gehen.

 

Der kluge (und glückliche) Bankräuber bleibt unerkannt und ungeschoren und kann seine Beute selig verjubeln, der unglückliche oder dumme Bankräuber muss auf Jahre in den Bau. Ist das fair? Nein, aber sollen wir jetzt aufhören, Bankraub zu bestrafen?

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Wie stellst du dir die vor? Das Rom einzelne Priester (sagen wir mal einen Domkapitular) abberuft? Warum sollte das nicht dem neuen Bischof überlassen bleiben?

 

Wie Rom das hinbekommt, ist nicht so wesentlich. Ein neuer Bischof sollte nicht mit Stallausmisten befaßt sein, diese Arbeit muß vorher erledigt werden. Sonst geht der Zirkus von vorne los.

 

Das klingt so, als solle der Papst die "Drecksarbeit" für einen neuen Bischof am besten gleich mitmachen. Das wir m.E. nicht passieren und ist auch nicht notwendig.

 

Zum einen wird der Nachweis eines individuellen Fehlverhalten eines Mitglieds des Domkapitels nicht so einfach gelingen. Zum anderen kann ein neuer Bischof das Domkapitel umbesetzen, falls es ihm nicht gefällt. Ob dies sinnvoll und geboten ist, muss er selbst entscheiden. Solche Entscheidungen stehen für einen neuen Bischof sowieso an. Er muss als Führungskraft seine Mannschaft so zusammenzustellen, dass er seinen Job gut machen kann.

 

Aber wie heißt es so schön: Ein Chef bekommt die Mitarbeiter, die er verdient.

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Zum einen wird der Nachweis eines individuellen Fehlverhalten eines Mitglieds des Domkapitels nicht so einfach gelingen. Zum anderen kann ein neuer Bischof das Domkapitel umbesetzen, falls es ihm nicht gefällt. Ob dies sinnvoll und geboten ist, muss er selbst entscheiden. Solche Entscheidungen stehen für einen neuen Bischof sowieso an. Er muss als Führungskraft seine Mannschaft so zusammenzustellen, dass er seinen Job gut machen kann.

 

Das Domkapitel kann er gar nicht so einfach umbesetzen, und auch ein Austausch der Führungsriege des Ordinariats ist nicht ganz kostenlos zu haben. Ich begrüße beides, denn ein Bischof ist weder der Ministerpräsident seiner Diözese noch deren CEO. Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

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denn ein Bischof ist weder der Ministerpräsident seiner Diözese noch deren CEO. Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

Das rührt aber schon sehr an die Frage "Wer ist Kirche und wie?".
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Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

Das widerspricht allerdings dem Befund der Kirchengeschichte...unbestritten haben die Gemeinden sehr lange ihre Bischöfe selbst gewählt in Zeiten da dieser Nicht als "Führungsfigur" begriffen wurde. Allerdings hat man ihn nicht von der menschlichen Wirklichkeit abgehoben, was schon aus dem Anspruch dass er sich als ein guter Familienvater bewährt haben soll, deutlich wird.

bearbeitet von Der Geist
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Erst mal noch ein bisschen Verwirrung stiften

 

Entweder der gute Mann meldet sich jetzt mal krank oder

er kündigt endlich seinen Rücktritt an.

 

Schlechter Stil ist es allemal ...

 

Der Sprecher des Bistums Limburg sagt, man habe vergeblich versucht, mit TvE in Kontakt zu kommen, um zu klären, ob er in Münster teilnimmt.

Für die Presse liegt das natürlich in der bisherigen Linie des Limburger Bischofs, auch das Verwirrspiel bei den Feiern gestern in Köln.

TvE demontiert sich weiter selbst. Den Schaden trägt er nicht allein persönlich, sondern leider das Bistum Limburg und die gesamte Kirche in Deutschland.

 

Wann wird dem Drama endlich ein Ende gemacht?

bearbeitet von antar
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Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

Das widerspricht allerdings dem Befund der Kirchengeschichte...unbestritten haben die Gemeinden sehr lange ihre Bischöfe selbst gewählt in Zeiten da dieser Nicht als "Führungsfigur" begriffen wurde. Allerdings hat man ihn nicht von der menschlichen Wirklichkeit abgehoben, was schon aus dem Anspruch dass er sich als ein guter Familienvater bewährt haben soll, deutlich wird.

 

Das widerspricht mitnichten. Es gibt im Laufe der Geschichte höchst unterschiedliche Modi der Bischofsbestellung, so wie es auch höchst unterschiedliche Deutungen der Rolle wie der Amtsaufgaben des Bischofs gab. Nicht mal ein Monepiskopat können wir für alle Zeiten sicher behaupten. Und zwischen den Modi der Bischofsbestellung einerseits und der Theologie des bischöflichen Amtes andererseits bestanden durchaus nachweisbare Zusammenhänge, wenngleich die Bestellung des Bischofs "von außen" vermutlich wenig theologisch begründet war. Nicht unwesentlich wird hier erst die Bestellung des Bischofs durch den als rex et sacerdos verstandenen (fränkischen) König gewesen sein, dessen Kompetenz sich dann wiederum der Papst bemächtigte. Und so weiter.

 

Ich bin ein großer Freund der Wahl der Bischöfe (auch wenn ich glaube, dass wir dafür erst einmal das ordentliche Streiten und miteinander Ringen lernen müssen - ideologisches sich bekriegen können wir leider zu gut) -aber dies ist ein anderes Thema.

 

Mein eigentliches Anliegen hier war der Hinweis darauf, dass derzeit durch die verschiedenen Strömungen der Kirche hindurch ein Bild des Bischofs als Kirchenmanager und Sprecher der Gläubigen gezeichnet wird, das die Forderung nach einer Wahl desselben fast zwingend erscheinen lässt. Damit gilt jedoch umgekehrt, dass jene, die das nun gar nicht wollen, mit diesem wie ich meine falschen Bild des Bischofs noch weit vorsichtiger sein sollten als jene, die die Wahl für gut hielten.

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Das Domkapitel kann er gar nicht so einfach umbesetzen, und auch ein Austausch der Führungsriege des Ordinariats ist nicht ganz kostenlos zu haben. Ich begrüße beides, denn ein Bischof ist weder der Ministerpräsident seiner Diözese noch deren CEO. Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

Hm, was sollte ihn denn rein rechtlich daran hindern, einzelne Domkapitulare zu entlassen? Oder kann der Bischof nur Mitglieder des Domkapitels ernennen, aber nicht absetzen. Und welche Kosten sprichst du an bei Führungskräften im Ordinariat?

 

Dass ein rigoroser Personalumbau im Kapitel oder im Ordinariat zu Unruhe und Unmut im Bistum führen kann ist klar, aber ich würde einem Bischof schon zugestehen, wichtige Positionen mit Leuten zu besetzen, die er für diese Stelle "am geeignetsten" hält.

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Man sollte aber auch einmal die bizarre Obsession der Medien von Tebartz-van Elst thematisieren. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass das die Frage ist, um die sich alles dreht. Wie wär's für heut Abend mit nem "Brennpunkt" a la "Tebartz kommt" oder "Tebartz fehlt" ?!

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Das Domkapitel kann er gar nicht so einfach umbesetzen, und auch ein Austausch der Führungsriege des Ordinariats ist nicht ganz kostenlos zu haben. Ich begrüße beides, denn ein Bischof ist weder der Ministerpräsident seiner Diözese noch deren CEO. Je mehr man ihn jedoch als Führungsfigur wahrnimmt und er sich als solche gebärdet, um so begründeter wird auch die Folgerung der "Untertanen", bei der Wahl desselben mitbestimmen zu können.

Hm, was sollte ihn denn rein rechtlich daran hindern, einzelne Domkapitulare zu entlassen? Oder kann der Bischof nur Mitglieder des Domkapitels ernennen, aber nicht absetzen. Und welche Kosten sprichst du an bei Führungskräften im Ordinariat?

 

Dass ein rigoroser Personalumbau im Kapitel oder im Ordinariat zu Unruhe und Unmut im Bistum führen kann ist klar, aber ich würde einem Bischof schon zugestehen, wichtige Positionen mit Leuten zu besetzen, die er für diese Stelle "am geeignetsten" hält.

 

Soweit ich die Statuten der Domkapitel kenne, kann man deren Mitglieder nicht einfach entlassen.Das geht nur strafweise oder auf deren Bitten hin. Im übrigen werden nicht alle Kapitulare von den Bischöfen ernannt, zum Teil wählen sie ihre Mitglieder zumindest teilweise selbst nach.

 

Zu den Kosten: Einen im Ordinariat beschäftigten Priester kann der Bischof problemlos (zumindest rechtlich) auf einen anderen Posten versetzen, zumeist wirkt sich das auch direkt auf dessen Besoldung aus, ist mithin kostentechnisch unproblematisch. Aber eine Laie, der als Ordinariatsrat bezahlt wird, hat zunächst einmal Anspruch auf Weiterbeschäftigung, der reine Wille des Bischofs, das Personal auszuwechseln, langt hier nicht als Grund.

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Beutelschneider

 

Man sollte aber auch einmal die bizarre Obsession der Medien von Tebartz-van Elst thematisieren. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass das die Frage ist, um die sich alles dreht. Wie wär's für heut Abend mit nem "Brennpunkt" a la "Tebartz kommt" oder "Tebartz fehlt" ?!

 

Da hast Du wohl recht. Der Papst hätte wohl besser daran getan, TvE gleich in eine Bergregion zu schicken, wo er den Rest seines Lebens in Gebet, Demut, Keuschheit und Armut zu verbringen hat.

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Man sollte aber auch einmal die bizarre Obsession der Medien von Tebartz-van Elst thematisieren. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass das die Frage ist, um die sich alles dreht. Wie wär's für heut Abend mit nem "Brennpunkt" a la "Tebartz kommt" oder "Tebartz fehlt" ?!

Da hast Du wohl recht. Der Papst hätte wohl besser daran getan, TvE gleich in eine Bergregion zu schicken, wo er den Rest seines Lebens in Gebet, Demut, Keuschheit und Armut zu verbringen hat.

Allerdings, das Maß an Beklopptheit, dass die Medien"berichterstattung" unserer Tage durchzieht, ist in der Tat kaum noch auszuhalten.

 

Wie ich schon sagte, dem Blöden sind keine Grenzen mehr gesetzt. Soeben schreibt die "Frankfurter Rundschau": "Auf den letzten Drücker hat das Bistum Limburg für die Bischofskonferenz eine Vertretung für Franz-Peter Tebartz-van Elst organisiert: Weihbischof Thomas Löhr nimmt an der Vollversammlung in Münster teil". Was denn, der Weihbischof nimmt an der Vollversammlung teil ?! Watt für'n Klopper !

bearbeitet von Franciscus non papa
entstellendes Zitat
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Wie ich schon sagte, dem Blöden sind keine Grenzen mehr gesetzt. Soeben schreibt die "Frankfurter Rundschau": "Auf den letzten Drücker hat das Bistum Limburg für die Bischofskonferenz eine Vertretung für Franz-Peter Tebartz-van Elst organisiert: Weihbischof Thomas Löhr nimmt an der Vollversammlung in Münster teil". Was denn, der Weihbischof nimmt an der Vollversammlung teil ?! Watt für'n Klopper !

Das ist in der Tat eine hirnrissige Schlagzeile. Aber imerhin stellen sie ein paar Zeilen später fest:

Löhr sei vollwertiges Mitglied der Vollversammlung und besitze auch das Stimmrecht, sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle.

 

Quelle

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Soweit ich die Statuten der Domkapitel kenne, kann man deren Mitglieder nicht einfach entlassen.Das geht nur strafweise oder auf deren Bitten hin. Im übrigen werden nicht alle Kapitulare von den Bischöfen ernannt, zum Teil wählen sie ihre Mitglieder zumindest teilweise selbst nach.

Danke, das war mir nicht so klar.

 

Zu den Kosten: Einen im Ordinariat beschäftigten Priester kann der Bischof problemlos (zumindest rechtlich) auf einen anderen Posten versetzen, zumeist wirkt sich das auch direkt auf dessen Besoldung aus, ist mithin kostentechnisch unproblematisch. Aber eine Laie, der als Ordinariatsrat bezahlt wird, hat zunächst einmal Anspruch auf Weiterbeschäftigung, der reine Wille des Bischofs, das Personal auszuwechseln, langt hier nicht als Grund.

 

Gibt es im kirchlichen Dienst keine Kündigungsfristen zur Beendigung von Arbeitsverträgen? Oder hängen die Kündigungsgründe so hoch?

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Zu den Kosten: Einen im Ordinariat beschäftigten Priester kann der Bischof problemlos (zumindest rechtlich) auf einen anderen Posten versetzen, zumeist wirkt sich das auch direkt auf dessen Besoldung aus, ist mithin kostentechnisch unproblematisch. Aber eine Laie, der als Ordinariatsrat bezahlt wird, hat zunächst einmal Anspruch auf Weiterbeschäftigung, der reine Wille des Bischofs, das Personal auszuwechseln, langt hier nicht als Grund.

 

Gibt es im kirchlichen Dienst keine Kündigungsfristen zur Beendigung von Arbeitsverträgen? Oder hängen die Kündigungsgründe so hoch?

 

Die hängen juristisch nicht höher als bei anderen Arbeitgebern auch - aber auch die können nicht einfach mal so kündigen. Ein prophylaktisches Auswechseln einer ganzen Führungsebene ist arbeitsrechtlich nicht so ganz einfach und ginge wohl nur mit erheblichen Abschlagszahlungen. Denn der simple Wunsch, eine Stelle anders zu besetzen, ist kein Kündigungsgrund.

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