Jump to content

Tun und Lassen "mancher" Bischöfe


Elima

Recommended Posts

Und noch was Schönes, ein "Rückspiegel" auf das Vatikan-Magazin (die Hochglanz-Jubelpostille der Erzkonservativen). Im November machte Paul Badde ein exklusives, speichelleckendes Interview mit Terbatz, in dem er sich sogar dazu verstieg, Terbatz mit Ignatius von Antiochien zu vergleichen, der bekanntlich für seinen Glauben von den Löwen zerrissen wurde. Kann sein, dass ihm der Beitrag inzwischen womöglich peinlich ist. Daher hier mit Schadenfreude hervorgezerrt.

ohne schadenfreude anschließend ein auszug: .

 

„...Aber haben Sie sich in solch einem Verständnis der Gotteskindschaft nicht vielleicht zu oft an die Hand nehmen lassen von Händen, von denen Sie besser die Finger gelassen hätten, Exzellenz?“ Das könne sein, nickt er, und das könne man nachher natürlich immer besser beurteilen, als in dem Moment, wo man in einem Menschen, der einem die Hand entgegen streckt, auch etwas „von der Zuneigung Gottes zu erkennen meint“. Es tue weh, wenn man dabei enttäuscht wird, und erst recht weh, wenn man verraten wird..."

 

mit christlicher formulierung entsteht eine unchristliche überhöhung seiner selbst mit anschließender pauschalverurteilung des anderen.

 

"...Dass Urteil allerdings, Freund und Feind nicht unterscheiden zu können und seine Feinde zu streicheln und zu füttern und Freunde zu treten, hängt ihm schon länger an. ..."

 

eine bessere beschreibung eines narzisstischen verhaltens kann es nicht geben. damit wird jedes fehlverhalten in einer sache bei anderen abgeladen. es sind immer die anderen, bis auf das nichterkennen fremder dummheit, fremden verrates.

 

Sich auf Franz von Assisi zu berufen, der ja auch für Schönheit gewesen sei, obwohl er doch für die Armut war, ist nur dann möglich, wenn man keine Ahnung vom Franz hat: Zu seiner Zeit gab es in den Häusern der minderen Brüder keine Tische, Stühle, Tischdecken oder Ähnliches. Die Brüder saßen auf dem Boden wie die Armen ihrer Zeit. Und ohne Fußbodenheizung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...

Sich auf Franz von Assisi zu berufen, der ja auch für Schönheit gewesen sei, obwohl er doch für die Armut war, ist nur dann möglich, wenn man keine Ahnung vom Franz hat: Zu seiner Zeit gab es in den Häusern der minderen Brüder keine Tische, Stühle, Tischdecken oder Ähnliches. Die Brüder saßen auf dem Boden wie die Armen ihrer Zeit. Und ohne Fußbodenheizung.

das wird ihm so keiner gesagt haben. wenn es denn doch geschah, zählte er zu den verrätern und feinden.

 

es ist überhaupt eigenartig in diesen kategorien zu denken. er sollte sich mit gewaltfreier kommunikation beschäftigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"...Von dort aus beauftragte er aber noch Anfang des Jahres einen Mitarbeiter mit der Bestellung eines Dienstwagens bei der BMW Behörden Leasing AG in München..."

ist wohl ein medienformulierung, die sich erst bestätigen muß.

 

Lt. dem o.g. Artikel recherchiert das Bistum ja schon das Zustandekommen des Vertrages. Ob TvE hier selbst beteiligt war ist m.E, noch nicht erwiesen. Vielleicht wurde nur turnusmäßig ein neues Leasingfahrzeug beschafft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Im Übrigen finde ich das Nachtreten auf einen der ohnedies auf dem Boden liegt beschämend...dies umso mehr als sich einige User die Gabe der Seelenschau anmaßen und ganz genau wissen, dass die Entschuldigung des Exbischofs verlogen und heuchlerisch sind.

Wenn er tatsächlich am Boden liegen sollte, kann ihn sein Chauffeur mit dem funkelniegelnagelneuen Dienstwagen abholen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Übrigen finde ich das Nachtreten auf einen der ohnedies auf dem Boden liegt beschämend...dies umso mehr als sich einige User die Gabe der Seelenschau anmaßen und ganz genau wissen, dass die Entschuldigung des Exbischofs verlogen und heuchlerisch sind.

Wenn er tatsächlich am Boden liegen sollte, kann ihn sein Chauffeur mit dem funkelniegelnagelneuen Dienstwagen abholen...

 

Ob er jetzt noch Anspruch auf einen Chauffeur (und einen Dienstwagen) hat?

Davon abgesehen: ich besitze nicht die Gabe der Seelenschau. Die beiden so ähnlichen Entschuldigungen - die erste nach dem Besuch von Lajolo in Limburg, die zweite nach Tebartzens kurzer Papst-Audienz haben in meinen Ohren schon geklungen, als sie dem Bischof diktiert worden seien: So als ob jemand ein Machtwort an ihn gerichtet hätte: Du gehst jetzt da raus und entschuldigst Dich ...

Aber ob nun überzeugend oder nicht: bei mir braucht er sich sowieso nicht zu entschuldigen.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bezüglich der Frage, ob Terbatz tatsächlich bereits im letzten Oktober seinen Rücktritt abgeboten hat, habe ich intzwischen starke Indizien dafür, dass hier ein altbekanntes Faktum uminterpretiert, und der Terbatz danach vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.

 

Man beachte den folgenden Link:

http://www.abendblatt.de/politik/article120864256/Bischof-Tebartz-van-Elst-legt-Amt-in-Papst-Haende.html

Man beachte, dass der Artikel aus dem Oktober stammt, und sich dort die identische Formulierung findet, die wir auch in seiner "Entschuldigung" nach dem Papst-Einlauf finden: Es sei für den Bischof selbstverständlich, "dass die Entscheidung über seinen bischöflichen Dienst in Limburg in den Händen des Heiligen Vaters liegt, von dem er in die Diözese gesandt wurde".

 

Das Bulletin anlässlich seiner Entlassung machte daraus "den mit Datum vom 20. Oktober 2013 durch den Bischof angebotenen Amtsverzicht". Dass dieses Angebot des Amtsverzichts niemandem bekannt war, liegt, wie man im Link nachlesen kann, daran, dass der Bischof damals nichts davon wusste. Sieht man daran, dass er damals verlauten ließ (über die Pressestelle, die damals noch "sein" Organ war): "Ein Bistumssprecher betonte am Abend, dies sei kein Angebot zum Rücktritt des Bischofs, sondern eine 'neutrale Aussage'".

bearbeitet von Sokrates
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eines der Verderbnisse, die in der Tebartz-Zeit über uns gekommen sind, ist die Geisteshaltung, dass man keinen Gegner mehr haben kann, der nicht ein Feind ist. Und keinen Freund mehr haben will, der nicht gleichzeitig ein ergebener Gefolgsmann ist.

 

Interview

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eines der Verderbnisse, die in der Tebartz-Zeit über uns gekommen sind, ist die Geisteshaltung, dass man keinen Gegner mehr haben kann, der nicht ein Feind ist. Und keinen Freund mehr haben will, der nicht gleichzeitig ein ergebener Gefolgsmann ist.

 

Interview

 

Ein schönes, ein ehrliches, ein wenig sogar ein ergreifendes Gespräch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eines der Verderbnisse, die in der Tebartz-Zeit über uns gekommen sind, ist die Geisteshaltung, dass man keinen Gegner mehr haben kann, der nicht ein Feind ist. Und keinen Freund mehr haben will, der nicht gleichzeitig ein ergebener Gefolgsmann ist.

 

Interview

Ein guter Satz. Könnte ich in so manchen binnenkirchlichen Situationen anwenden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte sich ebenso gut um einen Automatismus handeln, der schon früher (im doppelt versiegelten Umschlag oder so) vertraglich vereinbart wurde und daher dem Ordinariat nicht bekannt war. Dann wäre es keine neue Dreckbatzerei, sondern eine weitere alte, die angesichts der sonstigen Ergebnisse im Prüfbericht nicht weiter ins Gewicht fällt (aber noch mal deutlich zeigt, welche seltsame Art der Herr Bischof und sein gewesener GV an den Tag gelegt hatten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich denke, das sind jetzt die journalistischen unsauberkeiten, die anschließend wiederum benutzt werden, andere der feindschaft zu zeihen. damit wird vom wesentlichen abgelenkt. das wesentliche sind grundsätzliche mängel in der leitung von bistümern, also organisation und struktur, und darin eingebettet besonders unpassende persönlichkeitsstrukturen und konstellationen, siehe bischof <--> generalvikar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte sich ebenso gut um einen Automatismus handeln, der schon früher (im doppelt versiegelten Umschlag oder so) vertraglich vereinbart wurde und daher dem Ordinariat nicht bekannt war. Dann wäre es keine neue Dreckbatzerei, sondern eine weitere alte, die angesichts der sonstigen Ergebnisse im Prüfbericht nicht weiter ins Gewicht fällt (aber noch mal deutlich zeigt, welche seltsame Art der Herr Bischof und sein gewesener GV an den Tag gelegt hatten.

 

Schon. Es heisst ja hier und dort (ohne jetzt vom Ordinariat schon bestätigt zu sein), der Leasing-Vertrag sei mit dem Bischöflichen Stuhl geschlossen worden. Im Zusammenhang mit dem Bischöflichen Stuhl war aber auch im Prüfbericht immer mal wieder von einem "Geschäftsführer" die Rede? War der evtl. von der KPMG geleast?

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte sich ebenso gut um einen Automatismus handeln, der schon früher (im doppelt versiegelten Umschlag oder so) vertraglich vereinbart wurde und daher dem Ordinariat nicht bekannt war. Dann wäre es keine neue Dreckbatzerei, sondern eine weitere alte, die angesichts der sonstigen Ergebnisse im Prüfbericht nicht weiter ins Gewicht fällt (aber noch mal deutlich zeigt, welche seltsame Art der Herr Bischof und sein gewesener GV an den Tag gelegt hatten.

 

Schon. Es heisst ja hier und dort (ohne jetzt vom Ordinariat schon bestätigt zu sein), der Leasing-Vertrag sei mit dem Bischöflichen Stuhl geschlossen worden. Im Zusammenhang mit dem Bischöflichen Stuhl war aber auch im Prüfbericht immer mal wieder von einem "Geschäftsführer" die Rede? War der evtl. von der KPMG geleast?

ich habe so etwas wie 400€-job in erinnerung.

 

"Die vom Bischof unterzeichnete Ernennungsurkunde des Geschäftsführers trägt das Datum

vom 21.12.2011. „Der Vermögensverwaltungsrat stimmt nachträglich dem bereits mit Wirkung

zum 01.01.2012 abgeschlossenen Dienstvertrag mit dem Geschäftsführer der Körperschaft

(unbefristet; geringfügiges Beschäftigungsverhältnis) zu."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte sich ebenso gut um einen Automatismus handeln, der schon früher (im doppelt versiegelten Umschlag oder so) vertraglich vereinbart wurde und daher dem Ordinariat nicht bekannt war. Dann wäre es keine neue Dreckbatzerei, sondern eine weitere alte, die angesichts der sonstigen Ergebnisse im Prüfbericht nicht weiter ins Gewicht fällt (aber noch mal deutlich zeigt, welche seltsame Art der Herr Bischof und sein gewesener GV an den Tag gelegt hatten.

 

Schon. Es heisst ja hier und dort (ohne jetzt vom Ordinariat schon bestätigt zu sein), der Leasing-Vertrag sei mit dem Bischöflichen Stuhl geschlossen worden. Im Zusammenhang mit dem Bischöflichen Stuhl war aber auch im Prüfbericht immer mal wieder von einem "Geschäftsführer" die Rede? War der evtl. von der KPMG geleast?

ich habe so etwas wie 400€-job in erinnerung.

 

"Die vom Bischof unterzeichnete Ernennungsurkunde des Geschäftsführers trägt das Datum

vom 21.12.2011. „Der Vermögensverwaltungsrat stimmt nachträglich dem bereits mit Wirkung

zum 01.01.2012 abgeschlossenen Dienstvertrag mit dem Geschäftsführer der Körperschaft

(unbefristet; geringfügiges Beschäftigungsverhältnis) zu."

 

Oh ja, stimmt. Von einem Referenten und Büroleiter, der in Elternzeit gegangen ist und für den eine Vertretung eingestellt wurde, ist in dem Zusammenhang ja auch noch die Rede. Und an anderer Stelle im Prüfbericht davon, dass wohl auch die ehemalige Habsburg-Sprecherin (Eva Demmerle), die als Sprecherin des Bischofs himself eingestellt worden war, aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls bezahlt wurde (wobei die auf eigenen Wunsch schon nach wenigen Wochen wieder das Weite gesucht hat).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte sich ebenso gut um einen Automatismus handeln, der schon früher (im doppelt versiegelten Umschlag oder so) vertraglich vereinbart wurde und daher dem Ordinariat nicht bekannt war. Dann wäre es keine neue Dreckbatzerei, sondern eine weitere alte, die angesichts der sonstigen Ergebnisse im Prüfbericht nicht weiter ins Gewicht fällt (aber noch mal deutlich zeigt, welche seltsame Art der Herr Bischof und sein gewesener GV an den Tag gelegt hatten.

 

Schon. Es heisst ja hier und dort (ohne jetzt vom Ordinariat schon bestätigt zu sein), der Leasing-Vertrag sei mit dem Bischöflichen Stuhl geschlossen worden. Im Zusammenhang mit dem Bischöflichen Stuhl war aber auch im Prüfbericht immer mal wieder von einem "Geschäftsführer" die Rede? War der evtl. von der KPMG geleast?

ich habe so etwas wie 400€-job in erinnerung.

 

"Die vom Bischof unterzeichnete Ernennungsurkunde des Geschäftsführers trägt das Datum

vom 21.12.2011. „Der Vermögensverwaltungsrat stimmt nachträglich dem bereits mit Wirkung

zum 01.01.2012 abgeschlossenen Dienstvertrag mit dem Geschäftsführer der Körperschaft

(unbefristet; geringfügiges Beschäftigungsverhältnis) zu."

 

Oh ja, stimmt. Von einem Referenten und Büroleiter, der in Elternzeit gegangen ist und für den eine Vertretung eingestellt wurde, ist in dem Zusammenhang ja auch noch die Rede. Und an anderer Stelle im Prüfbericht davon, dass wohl auch die ehemalige Habsburg-Sprecherin (Eva Demmerle), die als Sprecherin des Bischofs himself eingestellt worden war, aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls bezahlt wurde (wobei die auf eigenen Wunsch schon nach wenigen Wochen wieder das Weite gesucht hat).

ein professioneller UND unabhängiger geist wird sich bei tve nicht gehalten haben. seine "freunde" leiden mit ihm. echte freunde leiden an ihm.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ein professioneller UND unabhängiger geist wird sich bei tve nicht gehalten haben. seine "freunde" leiden mit ihm. echte freunde leiden an ihm.

 

Ich gebe mich mit der nicht verpsychologisierten Erklärung zufrieden, die Frau Demmerle abgegeben hat.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit den Entschuldigungen ist so eine Sache. Echte Entschuldigungs-bitten kommen meist ohne die Worte "Entschuldigung", "Verzeihung" und "habe Fehler gemacht" aus.

"Ich habe Fehler gemacht" ist mir sowieso zu allgemein. Noch unverbindlicher ist "es wurden Fehler gemacht --- auch von mir --- blablabla".

 

Das wäre eine tolle Sache, wenn TvE konkret das benennen würde, was er als von ihm verschuldete Fehlleistung und Fehlverhalten eingesehen hätte. Und wenn er dann noch (z.B. durch sein Privatvermögen und durch einen geänderten Lebenswandel und durch geänderte Verhaltensformen) Konsequenzen zieht, die retten, was überhaupt noch zu retten ist, dann wäre es sogar weit mehr, als das, was ich mir erhoffe.

 

Aber allein schon Stufe 1 (das offenherzige Benennen des als falsch Erkannten) scheint zu hapern. Deshalb wirken solche Entschuldigungen auf mich ... unehrlich. Sie klingen, wie wenn ein ungezogenes Bürschchen "Tschulligung!" ruft, weil es die gestrenge Mama fordert. Oder weil man das eben so macht. Oder (am Wahrscheinlichsten) um sagen zu können: "Ich habe mich doch entschuldigt!". Sehr artig aber auch! Aber nicht wirklich erwachsen.

 

Ja. Das ist es. Das ganze Verhalten von TvE wirkt auf mich nicht richtig erwachsen.

 

Und dummerweise geschieht dies ausgerechnet auf einem Feld, das die Kirche doch im Auftrage Jesu scharf im Blick behalten sollte: Das weite Feld von Sünde, Vergebung und Einsicht in die eigene Unvollkommenheit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Gedanke ist mir vorhin auch durch den Kopf gegeistert.

Das Problem scheint mir allerdings auf einer anderen Ebene zu liegen:

Ein Glaube, der nicht erwachsen wird - gerade durch einen erwachsenen Umgang mit Schuld und Vergebung - ist nicht mehr wirklich kindlich, sondern zurückgeblieben und kindisch. Und tatsächlich wirkt Tebartz' Weigerung, die Schuld einfach auf sich zu nehmen, auf mich kindisch und seiner Situation einfach nicht für angemessen.

 

Wenn ein Kind was ausgefressen hat, dann kann es - ohne seine Kindlichkeit zu verlassen - seinen Eltern gestehen. Ich habe auf Sommerlagern schon höchst anrührende Geständnisse miterlebt. Kindlich waren diese Geständnisse im höchsten Maße. Und zugleich höchst angemessen, manchmal sogar schützend. Wenn z.B. jemand anderes in Verdacht geraten ist und dann der eigentliche Übeltäter gesteht, um seinen Freund nicht in der Bredouille zu lassen. Oder wenn durch eine Missetat eine Gefahr heraufbeschworen wurde.

 

Leider gibt es auch das trotzige Abstreiten und Schuldabschieben. Und dies ist nicht typisch kindlich, sondern scheint mir eine allgemeine Unfähigkeit zu sein. Der eine lernt's, daraus auszusteigen. Der andere leider nicht. Und diejenigen, die es nicht gelernt haben, die wirken auf mich eben kindisch, uneinsichtig, unbelehrt und unbelehrbar - nicht aber kindlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Mecky:

Der Theologe und Psychiater Manfred Lütz hat kürzlich im hr ("Der Bischof weg und viele Fragen offen") dazu etwas Interessantes gesagt: Soweit ich ihn verstanden habe: Wenn bloß noch Kritik auf einen einprasselt, geht man dazu über, sich desto positiver zu sehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Effekt gibt es sicherlich. Ob dieser Vorgang allerdings wirklich bei TvE im Vordergrund steht?

Auf mich wirkt der Tebartz eher so, als ob er schon lebenslang unter Kritik steht und sich ebenso lange mit den gleichen verhärteten Mitteln zur Wehr setzt. Wirkt doch alles ziemlich gut eingeübt.

 

Wenn man unter Kritik steht, hat man es natürlich nicht leicht. Und das großartige Gerede über die angeblich verpflichtende Kritikfähigkeit, die man eigentlich voraussetzen können müsse, geht mir auch auf den Nerv. Mir scheinen sich da einige Leute gewaltig zu überschätzen. Es ist immer leicht, die Kritikfähigkeit anderer anzumahnen. Und das wirkt dann so, als wäre man selbst Weltmeister in Sachen Kritikfähigkeit.

 

Aber Tebartz scheint mir diesem üblichen Problem noch was draufzusetzen. Wie ich schon vor einiger Zeit schrieb: Ich befürchte, dass es ihm an echten, guten Freunden ermangelt, die diese durchaus normale Schwierigkeit aufgreifen, mit ihm durchsprechen, zu ihm stehen und ihm Mut zu geben, den entscheidenden Schritt zu tun.

 

Lebt man in guten Freundschaften, dann ist dieser Effekt der fehleingeschätzten Positivität nicht so schlimm. Natürlich überschätzt man sich und seine Redlichkeit - besonders unter Druck. Aber wohl dem, der dann gute Freunde hat, die einem den Kopf wieder zurecht rücken.

 

Und, wo Du es schon einmal ansprichst: Ja! Noch mehr als das Kindische fällt mir bei Tebartz das irgendwie Einsame auf. In den ganzen Videos, in den Bildern, in den Berichten. Deshalb sehe ich ihn auch als eine tragische Figur an. Und es ist hier in diesem Thread ja auch schon angemerkt worden, dass er nicht wie jemand wirkt, der solche guten Freunde zu schätzen weiß und sie will. Aber nur auf diese Weise kommt man zu solchen Freunden. Tragisch. Oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...