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Tun und Lassen "mancher" Bischöfe


Elima

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Ich habe dies alles am Beispiel eines Pfarrers schon mal miterlebt. Er war ein konservativer Hardliner, aber intelligent, absolut seriös, entscheidungsfreudig, mit Übersicht gesegnet, rhetorisch fit. Allerdings: Weder integrierbar noch selbst integrativ.

 

Der gute Mann (und ich meine das "gute" nicht ironisch!) wurde dann als Pfarrer eingesetzt. Das ist furchtbar gescheitert. Wer sich nicht integrieren kann und wer nicht integrieren (sondern ausschließen) will, ist nun mal als Pfarrer nicht geeignet. Und so ist es dann auch in der Pfarrei gelaufen. Ein Riesenzirkus mit üblem Medienspektakel.

 

Das kommt eben heraus, wenn man Leute an die falsche Stelle setzt. Der Mann wäre ein prima Dschungelkämpfer oder Streetworker gewesen. Da hätte er tolle Ergebnisse gebracht. Er war in vielen Bereichen genial - hauptsächlich die Bereiche, in denen er mit niemandem auf gleicher Ebene zusammenarbeiten musste.

 

Ich will TvE keine solchen Qualitäten unterstellen. Aber er kann doch nicht einfach aus seiner Haut schlüpfen und zu jemand anderem werden - zu jemandem, dem es gegeben ist, eine Diözese seriös und bescheiden zu leiten. Man hätte ihn nie auf diesen Posten heben dürfen. Und wenn schon, hätte man ihm schon nach kurzer Zeit Auflagen machen müssen und die Kontrollen verstärken. Dass dies alles so geschehen (bzw. nicht geschehen) ist, ist nicht allein seine Schuld.

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ein archtekt ist ein künstler, ihn interessiert die ökonomie primär nicht. er ahnt die kosten. wenn der bauherr kommuniziert, dass sie ihn nicht so sehr interessieren, handelt er richtig.

Er ist keineswegs nur "Künstler" - und die Wirtschaftlichkeit hat ihn sehr wohl zu interessieren, weil es vielleicht in den Arabischen Emiraten, aber sicher nicht in einer deutschen Diözese "Geld spielt keine Rolle" heissen kann.. Vom Architekten wird nicht nur die Planung des Bauprojektes nach den Vorstellungen des Bauherrn erwartet, sondern auch eine solide Kalkulation der Kosten. Und er hat den Bau, den er geplant und mit dem ihn der Bauherr beauftragt hat, zu überwachen und zu organisieren, damit es zügig vorangeht, er hat auf die Einhaltung des Kostenrahmens zu achten. Er hat Handwerkerrechnungen auf sachliche Richtigkeit zu überprüfen u.v.a.m. - Nun scheint es so, dass man Frielinghaus bei der Planung weitgehend freie Bahn gelassen hat, dass er Dinge geplant hat, die in früheren Phasen gar nicht vorgesehen waren (z.b. die kostspielige Unterkellerung) die dadurch bedingten höheren Kosten hingenommen aber nicht kommuniziert hat. Frielinghaus hat einen Kostenvoranschlag in Höhe von ca. 25 Millionen (ich schau das jetzt nicht nach) vorgelegt - wenn das gravierend überschritten wird, hat der Architekt das dem Bauherrn zu melden und seine Zustimmung einzuholen (die der vor allem im fortgeschrittenen Baustadium wahrscheinlich zähneknirschend hinnehmen wird). Auf jeden Fall ist es nicht so, dass ein Architekt, weil je "Künstler" ist, einfach drauf los bauen kann - koste es was es wolle.

bearbeitet von Julius
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Das Ganze ist wie ein Theaterstück eigens für ihn konzipiert um ihm klar zu machen was er eben nicht kann. Ich sag mal so: Da hat er sichs echt schwer gemacht.

Die Produktionskosten sind leider ziemlich hoch.

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Was hat er sich dabei gedacht? Ist er ein Egoist, ein Narzist? Nein, er hat ja an seine Nachfolger gedacht, für sie hat er mitgebaut. Er lebt in der Vergangenheit und in der Zukunft, leider nicht in der Gegenwart. In seinem Tempel gibt es an jeder Ecke Heiligenskulpturen ohne Ende, eine Wand für Reliquare, die ihresgleichen in Deutschland sucht. Gelegentlich ein angedeutetes Kreuz. Eventuell hat ein Bild des Gekreuzigten selbst nicht in den künstlerischen Plan gepasst.

 

Die Ironie: Man muss den Nachfolger bedauern, der dieses Gebäude erbt.

 

Der Papst hat sich für seinen Teil komplett aus dieser Nachfolgernummer ausgeklinkt, was seinen Lebensstil betrifft, so wie übrigens schon Pius X. vor ihm, einer seiner wenigen Charakterzüge, die mich an diesem Heiligen ansprechen.

 

Aber der Nachfolger von Tebartz ist in diesem Punkt überhaupt nicht zu beneiden. Er kann dieses Teil nicht mal einem sozialen Zweck zuführen und für einen Millionär ist es einfach zu fromm.

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Franciscus non papa

naja, wenn ich im Krankenhaus liege und ernsthaft krank bin, dann wünsche ich mir einen Seelsorger, keinen "degradierten Bischof".

einen lehrbuben?

 

 

kommt auf den lehrbuben an, ich habe jedenfalls nicht vor, mich in krankem zustand auch noch über TvE zu ärgern.

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ein archtekt ist ein künstler, ihn interessiert die ökonomie primär nicht. er ahnt die kosten. wenn der bauherr kommuniziert, dass sie ihn nicht so sehr interessieren, handelt er richtig.

Er ist keineswegs nur "Künstler" - und die Wirtschaftlichkeit hat ihn sehr wohl zu interessieren,...

ich schrieb ja auch "primär" künstler. wenn ein künstlerischer architekt und ein unökonomischer bischof aufeinandertreffen, gibt es schaden. zupackende kontrollen gab es nicht.

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ein archtekt ist ein künstler, ihn interessiert die ökonomie primär nicht. er ahnt die kosten. wenn der bauherr kommuniziert, dass sie ihn nicht so sehr interessieren, handelt er richtig.

Er ist keineswegs nur "Künstler" - und die Wirtschaftlichkeit hat ihn sehr wohl zu interessieren,...

ich schrieb ja auch "primär" künstler. wenn ein künstlerischer architekt und ein unökonomischer bischof aufeinandertreffen, gibt es schaden. zupackende kontrollen gab es nicht.

Das schriebst Du eben nicht, aber selbst wenn er primär noch so sehr Künstler wäre: Der Bauherr setzt ihm finanzielle Grenzen - es sei denn, wie ich oben schon sagte, er tut es explizit nicht: ein "Bauen Sie, was und wie Sie wollen, Geld spielt keine Rolle" dürfte es selten bis nie geben. Selbst wenn Geld keine Rolle spielen sollte, dann sind es doch immer noch die Wünsche des Bauherren, die er umzusetzen hat. Und dass der Architekt die Kosten "ahne", ist lächerlich, er hat gefälligst eine Kostenkalkulation und keine Kostenahnung vorzulegen. Dafür gibt es Normen, und der Umgang damit wird den künftigen Architekten im Studium eingebläut.Und bei Herrn Frielinghaus gehe ich bis auf weiteres davon aus, dass er sein Archiekten-Handwerk gelernt hat und seine Angaben stimmen, dass die von ihm kalkulierten Kosten für das geplante Bau-"Kunstwerk" bekannt waren.

 

 

Die Bewachung der blickdicht abgeschotteten Baustelle und die Durchsetzung des Photographierverbotes soll, einschließlich Hund (Dobermann sagen die einen, Rhodesian Ridgeback andere; beeindruckt hat er er so oder so) übrigens auch so um die 150.000 Euro gekostet haben.

bearbeitet von Julius
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naja, wenn ich im Krankenhaus liege und ernsthaft krank bin, dann wünsche ich mir einen Seelsorger, keinen "degradierten Bischof".

Du kannst ihn ja jederzeit wegschicken, andere sind da vielleicht weniger mäkelig. Dass er als Bischof Schiffbruch erlitten hat, macht ihn ja nicht notwendigerweise zum schlechten Seelsorger.

Daß ein guter Seelsorger sich so entwickelt wie TvE wenn er zum Bischof wird halte ich aber auch für unwahrscheinlich.

 

(Edit: dasß)

 

Das weiss ich nicht. Aber ich kenne Menschen, die es übelst erwischt hat (und die deswegen auch viele Monate in der Psychiatrie zugebracht haben), dass sie in bestimmte Positionen gelangt sind, in die sie nie hätten gelangen dürfen/sollen, und bei denen man halt hinterher aufgrund der Ereignisse gescheiter geworden ist als man es vorher war. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob sich so was prognostizieren lässt. Aber persönlich bin ich sogar überzeugt davon, dass sie an dem Platz, an dem sie vorher waren, gute oder sogar hervorragende Arbeit geleistet haben und diese auch weiter geleistet hätten, wenn sie nicht eben in eine bestimmte Position und damit verbunden in ein bestimmtes Umfeld gelangt wären, in dem sie dann "durchgeknallt" sind. Warum soll das bei Theologen nicht auch so sein?TvE hätte ja auch noch die Option gehabt, Hochschulprofessor zu bleiben - da gibt es ja auch ganz ansprechende Laufbahnen. Aber ihn in letztere wieder einzuschleifen dürfte nach den Ereignissen in Limburg auch nicht einfach sein.

bearbeitet von Julius
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Ich glaube, dass es wesentlich leichter ist, Nachfolger von TvE zu sein, als von Kamphaus.

 

Besonders, wenn man offensichtlich dort hin geschickt wurde, um dort alles auf linientreu zu bringen.

 

Ich habe mir im Netz mal angeschaut, was so an Bildern und Videos unterwegs ist über dieses sagenumwobene diözesane Zentrum. Ein bisserl Voyeurismus war dabei, ein bisserl Dejavu: denn ehrlich gesagt, die Münchner stehen dem Limburger nur wenig nach, bei uns hat Kleckern statt Klotzen schon lange Tradition. Bei uns geht's aber nicht vom Bischof allein aus, deshalb fällt es nicht so auf.

 

Was mich sprachlos gemacht hat, ist, wie wenig Jesus selbst in der Ikonographie dieses Bischofshauses in Limburg vorkommt, welche geringe Rolle er spielt. Das heißt, diese Möglichkeit des inhaltlichen Korrektivs wird fast komplett ausgeblendet, die Heiligen verkommen zu Götzen.

 

Zu Recht hat man ihm die 95 Thesen an die Tür gehängt. Diese Fehlentwicklung ist auch eine theologische Fehlentwicklung. Die teure Badewanne ist die logische Konsequenz einer falschen Theologie und andersherum.

 

Und das kann man pastoral nicht schönreden, das muss aufgedeckt werden. Es geht nicht nur ums Geld, schreibt eine Zeitung. Exakt, das Geld ist nur ein Teil des Problems.

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Die teure Badewanne ist die logische Konsequenz einer falschen Theologie und andersherum.

Die teure Badewanne gibt es aber gar nicht. Aber sie zeigt exemplarisch, wie sich sowas festsetzt, auch wenn es sich längst als Falschmeldung eines Journalisten herausgestellt hat, die x andere Journalisten unhinterfragt gierig aufgegriffen und weiter verbreitet haben. Ich habe immer noch kein freistehendes Philippe-Starck-Modell gefunden, das mehr als 3000 Euro kostet. Ich habe trotzdem kein Problem, Witze über die Badewanne zu reißen - solange ich im Hinterkopf behalte, dass es sie nicht gibt.

Ein anderes Exempel ist der Adventskranz, und auch da sollte hinterfragt werden:

Ist der Typ, dem gegenüber der Bischof seinen Wunsch nach einem hängenden Adventskranz geäussert hat, gleich losgeflitzt, hat das gerade fertiggestellte Dach wieder aufschlitzen lassen, den Flaschenzug da reinbauen lassen - und am Ende hat's dann 100.000 Euro (oder vielleicht auch nur 50.000 Euro) mehr gekostet - oder

hat man dem Bischof klipp und klar gesagt, ja, prinzipiell können wir Ihnen schon einen von der Decke hängenden Adventskranz bescheren, hat man dann einen Kostenvorschlag für die Änderung eingeholt, ihn dem Bischof unter die Nase gehalten und hat er auf dem Flaschenzug bestanden: wir bauen "nachhaltig", und 100.000 Euronen mehr sind mir, dem Bischof, wurst ...

Ich weiss es nicht, aber manchmal will mir schon scheinen, er sei von einem Rudel willfähriger Bücklinge umgeben gewesen.

bearbeitet von Julius
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Hier ein interessanter Artikel, in dem Michael Prüller der der Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse" querdenkt:

Richtigstellung. http://diepresse.com/home/meinung/cultureclash/1466545/Culture-Clash?_vl_backlink=/home/meinung/cultureclash/index.do

bearbeitet von Der Geist
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Franciscus non papa

hm, wo ist der Zusammenhang mit dem Thema?

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Hier ein interessanter Artikel, in dem Michael Prüller der der Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse" querdenkt: http://diepresse.com...eclash/index.do

 

Wenn Du mir freundlicherweise jetzt noch verrätst, was eine Sex-Show im österreichischen Fernsehen mit dem hier diskutierten Thema zu tun hat? Am heiligen Sonntagmorgen bin ich meistens noch nicht so disponiert, um alleine dahinterzukommen.

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naja, wenn ich im Krankenhaus liege und ernsthaft krank bin, dann wünsche ich mir einen Seelsorger, keinen "degradierten Bischof".

Du kannst ihn ja jederzeit wegschicken, andere sind da vielleicht weniger mäkelig. Dass er als Bischof Schiffbruch erlitten hat, macht ihn ja nicht notwendigerweise zum schlechten Seelsorger.

Daß ein guter Seelsorger sich so entwickelt wie TvE wenn er zum Bischof wird halte ich aber auch für unwahrscheinlich.

 

(Edit: dasß)

 

Das weiss ich nicht. Aber ich kenne Menschen, die es übelst erwischt hat (und die deswegen auch viele Monate in der Psychiatrie zugebracht haben), dass sie in bestimmte Positionen gelangt sind, in die sie nie hätten gelangen dürfen/sollen, und bei denen man halt hinterher aufgrund der Ereignisse gescheiter geworden ist als man es vorher war. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob sich so was prognostizieren lässt. Aber persönlich bin ich sogar überzeugt davon, dass sie an dem Platz, an dem sie vorher waren, gute oder sogar hervorragende Arbeit geleistet haben und diese auch weiter geleistet hätten, wenn sie nicht eben in eine bestimmte Position und damit verbunden in ein bestimmtes Umfeld gelangt wären, in dem sie dann "durchgeknallt" sind. Warum soll das bei Theologen nicht auch so sein?TvE hätte ja auch noch die Option gehabt, Hochschulprofessor zu bleiben - da gibt es ja auch ganz ansprechende Laufbahnen. Aber ihn in letztere wieder einzuschleifen dürfte nach den Ereignissen in Limburg auch nicht einfach sein.

 

Ich hielt die Entwicklung, dass fast nur noch Theologieprofs zu Bischöfen ernannt wurden, immer für falsch. In meiner Erinnerung haben sich ehemalige Weihbischöfe (bei denen dieses Kriterium bei der Wahl wohl seltener eine Rolle spielte) eher als Seelsorger bewährt. Und ich weiß von vielen Gemeinden in mehreren Diözesen, die immer lieben den Weihbischof als den Diözesanbischof begrüßen.

 

Der Regensburger Bischof vor GeLu (also sozusagen Müller I) war Weihbischof in Augsburg und vorher Religionslehrer (und deshalb wohl Schulbischof). Er konnte auch mit Leuten umgehen und sich ihnen verständlich machen, die keine theologische Ausbildung haben. Sicher hatte auch er seine Schwächen, aber als Seelsorger hat er sicher mehr Leute erreicht als sein "hochgelehrter" Nachfolger.

bearbeitet von Elima
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Sorry ich habe den falschen link kopiert. Hier die Richtigstellung: http://diepresse.com/home/meinung/cultureclash/1466545/Culture-Clash?_vl_backlink=/home/meinung/cultureclash/index.do

 

Ich habe es auch oben korrigiert.

bearbeitet von Der Geist
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Franciscus non papa

Danke

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Ich hielt die Entwicklung, dass fast nur noch Theologieprofs zu Bischöfen ernannt wurden, immer für falsch. In meiner Erinnerung haben sich ehemalige Weihbischöfe (bei denen dieses Kriterium bei der Wahl wohl seltener eine Rolle spielte) eher als Seelsorger bewährt. Und ich weiß von vielen Gemeinden in mehreren Diözesen, die immer lieben den Weihbischof als den Diözesanbischof begrüßen.

 

Der Regensburger Bischof vor GeLu (also sozusagen Müller I) war Weihbischof in Augsburg und vorher Religionslehrer (und deshalb wohl Schulbischof). Er konnte auch mit Leuten umgehen und sich ihnen verständlich machen, die keine theologische Ausbildung haben. Sicher hatte auch er seine Schwächen, aber als Seelsorger hat er sicher mehr Leute erreicht als sein "hochgelehrter" Nachfolger.

 

Auch das würde ich nicht verallgemeinern. Im Bistum Rottenburg-Stuttgart ist es Usus, einen Weihbischof möglichst unmittelbar aus der Seelsorge zu rekrutieren, den anderen dann mit einem Draht zur universitären Theologie und zur akademischen Sphäre. Als Seelsorger würde ich unter den derzeit amtierenden Weihbischöfen letzteren dem ersteren entschieden vorziehen, und das geht nicht nur mir so (ich bin da eh nicht repräsentativ): der erste ein eitler Fratz, der aber selten, jedoch trotzdem auch ab und zu mal eine gute Stunde hat (trotzdem seufzen alljährlich viele Gemeinden, die ihn als Firmbischof abkriegen, gequält auf), und der letztere ein total umgänglicher Mann und nicht die Spur universitär abgehoben.

Und der Weihbischof Franz-Josef Kuhnle, Seelsorger aus Leidenschaft, war in beiden Sätteln gerecht und stand auch bei den Akademikern in hohem Ansehen.

bearbeitet von Julius
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naja, wenn ich im Krankenhaus liege und ernsthaft krank bin, dann wünsche ich mir einen Seelsorger, keinen "degradierten Bischof".

Du kannst ihn ja jederzeit wegschicken, andere sind da vielleicht weniger mäkelig. Dass er als Bischof Schiffbruch erlitten hat, macht ihn ja nicht notwendigerweise zum schlechten Seelsorger.

Daß ein guter Seelsorger sich so entwickelt wie TvE wenn er zum Bischof wird halte ich aber auch für unwahrscheinlich.

 

(Edit: dasß)

 

Das weiss ich nicht. Aber ich kenne Menschen, die es übelst erwischt hat (und die deswegen auch viele Monate in der Psychiatrie zugebracht haben), dass sie in bestimmte Positionen gelangt sind, in die sie nie hätten gelangen dürfen/sollen, und bei denen man halt hinterher aufgrund der Ereignisse gescheiter geworden ist als man es vorher war. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob sich so was prognostizieren lässt. Aber persönlich bin ich sogar überzeugt davon, dass sie an dem Platz, an dem sie vorher waren, gute oder sogar hervorragende Arbeit geleistet haben und diese auch weiter geleistet hätten, wenn sie nicht eben in eine bestimmte Position und damit verbunden in ein bestimmtes Umfeld gelangt wären, in dem sie dann "durchgeknallt" sind. Warum soll das bei Theologen nicht auch so sein?TvE hätte ja auch noch die Option gehabt, Hochschulprofessor zu bleiben - da gibt es ja auch ganz ansprechende Laufbahnen. Aber ihn in letztere wieder einzuschleifen dürfte nach den Ereignissen in Limburg auch nicht einfach sein.

 

Ich hielt die Entwicklung, dass fast nur noch Theologieprofs zu Bischöfen ernannt wurden, immer für falsch. In meiner Erinnerung haben sich ehemalige Weihbischöfe (bei denen dieses Kriterium bei der Wahl wohl seltener eine Rolle spielte) eher als Seelsorger bewährt. Und ich weiß von vielen Gemeinden in mehreren Diözesen, die immer lieben den Weihbischof als den Diözesanbischof begrüßen.

 

Der Regensburger Bischof vor GeLu (also sozusagen Müller I) war Weihbischof in Augsburg und vorher Religionslehrer (und deshalb wohl Schulbischof). Er konnte auch mit Leuten umgehen und sich ihnen verständlich machen, die keine theologische Ausbildung haben. Sicher hatte auch er seine Schwächen, aber als Seelsorger hat er sicher mehr Leute erreicht als sein "hochgelehrter" Nachfolger.

Ein hochionteressanter Beitrag besonders angesichts der Tatsache wie stark hier im Forum von besonders intellektuellen UserInnen die mangelnde theologische Qualifikation von Papst Franziskus beklagt wird...theologischer Hinterwäldler war glaube ich der ihm beilgelegte "Titel".

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Ich hielt die Entwicklung, dass fast nur noch Theologieprofs zu Bischöfen ernannt wurden, immer für falsch. In meiner Erinnerung haben sich ehemalige Weihbischöfe (bei denen dieses Kriterium bei der Wahl wohl seltener eine Rolle spielte) eher als Seelsorger bewährt. Und ich weiß von vielen Gemeinden in mehreren Diözesen, die immer lieben den Weihbischof als den Diözesanbischof begrüßen.

 

Der Regensburger Bischof vor GeLu (also sozusagen Müller I) war Weihbischof in Augsburg und vorher Religionslehrer (und deshalb wohl Schulbischof). Er konnte auch mit Leuten umgehen und sich ihnen verständlich machen, die keine theologische Ausbildung haben. Sicher hatte auch er seine Schwächen, aber als Seelsorger hat er sicher mehr Leute erreicht als sein "hochgelehrter" Nachfolger.

 

Auch das würde ich nicht verallgemeinern. Im Bistum Rottenburg-Stuttgart ist es Usus, einen Weihbischof möglichst unmittelbar aus der Seelsorge zu rekrutieren, den anderen dann mit einem Schwerpunkt in der universitären Theologie aus der akademischen Sphäre. Als Seelsorger würde ich heute letzteren dem ersteren entschieden vorziehen, und das geht nicht nur mir so (ich bin da eh nicht repräsentativ): der erste ein eitler Fratz, der aber selten, jedoch trotzdem auch ab und zu mal eine gute Stunde hat (trotzdem seufzen alljährlich viele Gemeinden, die ihn als Firmbischof abkriegen, gequält auf), und der letztere ein total umgänglicher Mann und nicht die Spur universitär abgehoben.

Ich habe ja auch nicht verallgemeinert, sondern von meiner auf Beobachtungen beruhenden Erfahrung gesprochen. Unseren (Regensburg) derzeitigen Weihbischof empfinde ich eher als farblos und könnte ihn weder in die eine noch in die andere Gruppe einordnen.

 

Es wurde (hier oder in einem anderen Thread) gesagt, dass es schwierig war, Nachfolger von Kamphaus zu sein. Das Gefühl hatte ich damals nach dem Tod von Döpfner auch: schwierige Nachfolge (allerdings bin ich da Partei, Döpfner war bei uns daheim Kaplan, woran ich mich allerdings nicht mehr erinnere, aber ich wurde von ihm gefirmt und habe seinen Weg als Bischof von Anfang an verfolgt, von den Auseinandersetzungen bei der Einweihung der Zuckerfabrik in Ochsenfurt bis hin zu seiner Zeit in München).

bearbeitet von Elima
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Gerüchteweise verlautet inzwischen, TvE habe morgen eine Audienz bei Franziskus - und er habe für morgen einen Rückflug gebucht. Weil mir beides nicht auf soliden Informationen zu beruhen scheint, gibt es keine Links dazu.

 

Das hier (lief vorhin im ZDF) fand ich nicht ganz uninteressant.

bearbeitet von Julius
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... Und ich weiß von vielen Gemeinden in mehreren Diözesen, die immer lieben den Weihbischof als den Diözesanbischof begrüßen....

er ist eben geweiht.

 

das ist es aber, was er mit dem Diözesanbischof gemeinsam hat. :blush::unsure:

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