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Weshalb „Glauben“?


New Aaron

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Einige von uns halten den „Glauben“ für das Nonplusultra. So aber haben Jesus und die Apostel „Glauben“ niemals verstanden, sondern nur in dem Sinne, dass man nur dann etwas Neues erfahren, lernen, begreifen, verwirklichen kann, wenn man denen vertraut, die dieses Neue ganz oder bis zu einem gewissen Grade verwirklicht und begriffen haben. Es ist eben wie in der Schule oder beim Studium: Bevor ich selbst etwas verstehen oder tun kann, muss ich aufnehmen, was mir der Lehrer sagt, also darauf vertrauen, dass das, was er sagt und ich bisher nicht wusste, wahr sei.

Ein schlechter Schüler wird aber immer der bleiben, der alles nur wortwörtlich wiederholen kann, und nichts begreift.

Wenn also Christen behaupten Glaubensinhalte (Für-wahr-haltens-Inhalte) seien immer nur zu glauben und nicht zu verstehen, dann sind sie schlechte Schüler Jesu. Sie stehen noch auf der Stufe unmündiger Kinder. Glauben darf immer nur Anfang des Verstehens sein.

Worin sich also Christen von den Ungläubigen unterscheiden, das sollte eben auch sein, dass sie mehr verstehen als die Kinder der Welt. Aber leider ist es so, dass die meisten Christen ihren Verstand an der Garderobe abgegeben haben, und nicht einmal viel von weltlichen Dingen verstehen.

Die ganze Tragöde des Christentums, seiner geringen Kraft in dieser Welt, ist zum großen Teil durch diesen Unverstand von uns Gläubigen bedingt.

Noch ein paar Bibelstellen dazu:

„Durch Mangel an Erkenntnis wird mein Volk zu Grunde gehen.“ (im A.T.),

„Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt…“ (Joh. 6,69),

„Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande…“ (1. Kor. 14,20),

„So sollen wir alle zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen (verwirklichen)“ (Eph. 4,13)

„Oh Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes.“ (Röm. 1,33), „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit (nicht der Glaube) wird euch freimachen.“ (Joh. 8, 32 und weitere Stellen: Joh. 16,13; 1.Kor. 2,10 und viele mehr).

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Aber leider ist es so, dass die meisten Christen ihren Verstand an der Garderobe abgegeben haben, und nicht einmal viel von weltlichen Dingen verstehen.

Ja, das stimmt. Mann, bin ich froh, dass ich nicht so bin wie die meisten Christen

Die ganze Tragöde des Christentums

Oh - wann und wo wird die gegeben? Wo gibt es Eintrittskarten?

Unverstand von uns Gläubigen

Ich sag nur: Denkverbote!

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Glauben darf immer nur Anfang des Verstehens sein.

ach was soll diese Überbetonung des Intellektes. Wo bleibt das Gefühl??

Wie kann ich das Gefühl mit Worten beschreiben, das ich (manchmal) verspüre, wenn ich aus dem Beichtstuhl komme?

Verstehen kann ich die Veregbung der Sünden nicht - aber fühlen!

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Lieber Aaron,

 

...Ein schlechter Schüler wird aber immer der bleiben, der alles nur wortwörtlich wiederholen kann, und nichts begreift.

Wenn also Christen behaupten Glaubensinhalte (Für-wahr-haltens-Inhalte) seien immer nur zu glauben und nicht zu verstehen, dann sind sie schlechte Schüler Jesu. Sie stehen noch auf der Stufe unmündiger Kinder. Glauben darf immer nur Anfang des Verstehens sein.

Worin sich also Christen von den Ungläubigen unterscheiden, das sollte eben auch sein, dass sie mehr verstehen als die Kinder der Welt...

Stimme Deiner Kritik voll zu.

Das Elend der Christenheit ist: Die Kirche sagt den Menschen nicht klar und deutlich genug was Sache ist:

 

1.Die Menschheit ist unfähig aus eigenem Erkenntnisvermögen die volle Wahrheit über GOTT zu finden.

 

2.Die Wahrheit, also die zutreffenden Vorstellungen über GOTT, kann nur GOTT selbst dem Menschen offenbaren. Und GOTT hat es getan als ER in der Person JESU CHRISTI Mensch wurde um uns zu belehren.

 

3. Der Mensch ist gefordert die Wahrheiten die ihn JESUS CHRISTUS lehrt in der vollen Breite und Höhe denkend zu verstehen. Ist zB. in der Theologie verwirklicht. Dazu bedarf es des Beistands des HEILIGEN GEISTES.

 

4. Der Mensch hüte sich sorgfältig vor Gedanken und Schlüssen die der HEILIGE GEIST nicht bestätigt und beglaubigt.

Damit auch Menschen die ohne Kontakt zum HEILIGEN GEIST leben, zutreffend über GOTT denken können, lässt der HEILIGE GEIST die Wahrheiten GOTTES von SEINEM treuen Diener dem Papst unfehlbar verkünden.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Diejenigen unter uns, die ständig behaupten als Christ müsse man nichts mehr tun um ins Himmelreich/die ewige Seeligkeit einzugehen, von den Toten auferstehen, möchte ich fragen was sie von diesen Bibelstellen halten:

 

„Das ist es, was Gott will: Eure Heiligung.“ (1. Thess. 4,3)

 

„Strebet voll Eifer nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird.“ (Hebr. 12,14)

 

„Übe (im Griech. steht das Wort „gymnasein“, von dem unser Wort „Gymnastik“ abgeleitet ist) dich aber zur Gottseligkeit.“ (1. Tim. 4,7)

 

„Bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern.“ (Phil. 2,12)

 

„Nicht, dass ich´s schon ergriffen habe oder schon vollendet sei. Ich jage ihm aber nach…(Phil. 3,12)

 

„Denn die Kraft erreicht ihre Vollendung in der Schwachheit.“ (2. Kor. 12,9b)

 

„Also ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat an sich selbst tot.“ (Jak. 2,17).

 

Es könnten noch viel mehr Bibelstellen angeführt werden, die wie diese, ein spirituelles Tun zur Erlangung der Verheißungen „einfordern.“

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3. Der Mensch ist gefordert die Wahrheiten die ihn JESUS CHRISTUS lehrt in der vollen Breite und Höhe denkend zu verstehen.

Ist er das.

 

Ich habe da mal irgendwo gelesen: "Wer das Himmelreich nicht annimmt wie ein Kind, kann nicht hineinkommen."

 

Ich denke, das ist das Elend - dieses alles verstehen wollen. Das führt am Ende dazu, alles zu zerreden.

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Diejenigen unter uns, die ständig behaupten als Christ müsse man nichts mehr tun um ins Himmelreich/die ewige Seeligkeit einzugehen, von den Toten auferstehen, möchte ich fragen was sie von diesen Bibelstellen halten:

 

Zunächst kenne ich eigentlich niemand hier, der das so behauptet. Im übrigen ist klar, daß der Glaube ständig genährt werden muß. Deshalb verordnet die Kirche die Teilnahme an der Eucharistie, um wenigstens ein Minimum dauernder Übung zu sichern. Eigentlich ist es mit der Beziehung zu Gott da nicht grundsätzlich anders als in der Beziehung zu einer anderen Person. Grüße, KAM

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3. Der Mensch ist gefordert die Wahrheiten die ihn JESUS CHRISTUS lehrt in der vollen Breite und Höhe denkend zu verstehen.

Ist er das.

 

Ich habe da mal irgendwo gelesen: "Wer das Himmelreich nicht annimmt wie ein Kind, kann nicht hineinkommen."

 

Ich denke, das ist das Elend - dieses alles verstehen wollen. Das führt am Ende dazu, alles zu zerreden.

 

Ich verstehe nicht mal meine Frau. Und liebe sie trotzdem. Mit Gott kann ich es leider nicht anders halten. Grüße, KAM

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Das Verstehen ist ein gutes Indiz.

Bei Dingen, die man nicht versteht, sollte man mal nachfrage und sie abklopfen.

Damit hat man schon mal ganz gute Voraussetzungen.

 

Aber Glaube ist das noch nicht.

Glaube heißt, dass man sich auf etwas einlässt, was mit dem Verstand grundsätzlich nicht erdenken kann. Zum Beispiel auf die Zukunft. Oder einen Menschen - oder eine Person überhaupt. Auf das Erbarmen Gottes.

 

An all dies kann ich natürlich auch in gewissen Grenzen mit dem Verstand herangehen. Ist auch lobenswert und sinnvoll. Aber es ist eben noch kein Glaube.

 

Glaube ist, wenn Du hörst, dass Du entlassen wirst, dass Du Gott zutraust, dass er aus diesen Scherben was machen kann.

Glaube ist, wenn Du ratlos bist, dass es dennoch einen Sinn in dem Ganzen gibt, auch wenn Du ihn nicht siehst.

Glaube ist, wenn Du Mist gebaut hast, dass Du doch noch Gottes Kind bist und er Dich zu sich hin ziehen will.

 

Ich glaube, dass Du Dich gegen vieles Abstruse wehren willst, wozu manche sagen: "Ich glaube daran!" Prima. Mach ich mit. Dennoch ist Glaube eher ein Fallenlassen, als ein Erkennen.

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Diejenigen unter uns, die ständig behaupten als Christ müsse man nichts mehr tun um ins Himmelreich/die ewige Seeligkeit einzugehen, von den Toten auferstehen, möchte ich fragen was sie von diesen Bibelstellen halten:

 

Zunächst kenne ich eigentlich niemand hier, der das so behauptet.

 

Öh, ich kenne genug!

 

Allerdings posten diese User f. gew. nicht in diesem Teil des Forums. B)

 

 

Im Übrigen will mir scheinen, New Aaron möchte das Anliegen spiritueller Übung (wovon er eine ziemlich genaue Vorstellung hat; etwa Lesen der Offenbarung), auf Volker-Manier in immer neuem Gewande unter die Leute bringen.

 

Der Wiedergeburts-Thread lief ja schon mal nicht ganz schlecht, nicht wahr, der Materialismus-Thread ist Dir entglitten...

 

Und Fragen, nicht wahr, sind bei Dir ein reines Stilmittel.

Insofern ist mir der Volker fast schon lieber!

bearbeitet von Wencke
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Jepp, Wencke!

 

Klingt so, als ob New Aaron noch nicht mitbekommen hat, dass wir hier in den GG gar kein protestantisch-freikirchliches Forum sind, wo seine Aussagen natürlich ein sehr sinnvolles Diskussionsthema wären.

 

New Aaron!

Du rennst hier offene Türen ein - und es klingt so, als ob Du Dich hier für Beulen am Kopf beschwerst, die gar nicht vom Einrennen offener, sondern geschlossener Türen herrühren können.

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@ Erich und alle Beteiligten

Lieber Erich,

Es ist natürlich verständlich, dass Dir das Gefühl der Entlastung nach einer Beichte wichtiger ist als irgendwelcher „Gedankenkram“. Für uns Menschen geht es ja immer ums Gefühl, ums Wohlbefinden, und für uns haben ja Kirche und Gott nur deshalb einen Stellenwert in unserem Leben, weil wir uns, wenn nicht schon hier, dann wenigstens im Jenseits oder der Zukunft ein angenehmes Leben versprechen.

 

Gefühle sind aber nur die Folgeerscheinung eines Wunsches. Wurde er erfüllt, haben wir positive und bei Nichterfüllung negative Gefühle. Das gilt grundsätzlich, auch dort, wo die Wunschnatur der Gefühle nicht so offen liegt, wie bsw. bei Entrüstung oder ästhetischen Empfindungen.

 

Es sind aber die Gedanken, die Ideen, die wir haben, die in uns die Wünsche wecken.

Wenn wir also sündigen, dann deshalb, weil wir uns von der Sünde ebenfalls positive Gefühle oder die Vermeidung einer größeren Unlust versprechen. Jemand, der keine Lust, keine Liebe zur Sünde hat, begeht auch keine Sünde.

 

Nun erkennen wir auch die Zwiespältigkeit unserer Natur: Einerseits lieben wir die Sünde, möchten sie begehen oder begehen sie auch und andererseits haben wir dann ein schlechtes Gewissen, von dem wir frei werden möchten.

 

Um wieder neu zu sündigen? - Die gleichen Fehler immer wieder zu begehen?

 

Es ist ja nicht allein mit der Vergebung getan: Jesus sagte nach einer Vergebung stets: Sündige hinfort nicht mehr, auf dass dir nichts ärgeres widerfahre!

Die Weltweisheit (damit ist keine philosophische Richtung gemeint, sondern die mehr oder weniger bewußten Gedanken, die ein Mensch hat, wenn er nur das irdische Leben als real ansieht oder ihm dieses am wichtigsten ist) lehrt uns das Sündigen. Sie sagt uns: nur so wirst Du was in dieser Welt, nur so hast Du Spaß in Deinem Leben usw. Kurzfristig gesehen, hat sie damit natürlich vollkommen recht. Und da eben wir Menschen nicht gern in großen Zusammenhängen denken, sind wir kurzsichtig, sehen wir nur den naheliegenden “Erfolg” und nicht, dass dieser Erfolg eigentlich eine Niederlage ist.

 

Jesus Christus und alle die in seinem Dienst stehen, wollen uns das “große Denken” lehren - “Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit (nicht der Glaube) wird euch freimachen” - damit wir von der Lust zur Sünde frei werden. Das beginnt im HIER und JETZT und setzt sich wachstümlich fort.

Das Sonderbare von uns Menschen ist ja, dass wir mit unseren Problemen nicht fertig werden, aber gleichzeitig immer so reden, als wüssten wir schon alles. (Deshalb gibt es ja auch so viele Foren, in denen jeder sich auch wichtig machen kann, natürlich nicht nur ). Glauben wird deshalb von denen, die über dem Durchschnitt stehen eingefordert. Da es es gleich, ob es ein Schullehrer ist, der über seien Schülern steht, oder ob es Jesus und die Apostel sind.

Glaube bleibt auch deshalb immer bestehen, weil Gott uns in seinem Wissen und seinem Können immer Voraus ist. Aber wir sollen auch immer von seinem Wissen und Können lernen.

Kurz: Vertrauen auf Gott nützt uns nur dann wirklich, wenn der Glaube uns zu neuen Menschen macht. Nur dadurch, dass wir als Menschen, die regelmäßig an der Messe teilgenommen , regelmäßig gebeichtet haben , die Dogmen der Kirche für wahr gehalten haben und dann sterben, kommen wir noch nicht zur ewigen Glückseligkeit oder zur “ersten Auferstehung”. Der Tod verändert unsere seelisch - geistige Struktur nicht. Nach dem Tod sind wir die gleichen Menschen, wie hier. Damit will ich sage: Wenn hier in diesem Leben keine Wandlung der “ererbten” Struktur stattfindet, dann auch nicht später.

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Glaube ist, wenn Du hörst, dass Du entlassen wirst, dass Du Gott zutraust, dass er aus diesen Scherben was machen kann.

Glaube ist, wenn Du ratlos bist, dass es dennoch einen Sinn in dem Ganzen gibt, auch wenn Du ihn nicht siehst.

Glaube ist, wenn Du Mist gebaut hast, dass Du doch noch Gottes Kind bist und er Dich zu sich hin ziehen will.

 

 

 

Punkt drei ist mir verständlicherweise egal, da mir Gott egal ist, aber die anderen beiden Punkte kennt sicher auch jeder Atheist. Das nenne ich ein einfach Hoffnung und eine positive Lebenseinstellung. Unter (religiösem) Glauben verstehe ich das Fürwahrhalten von übernatürlichen, jenseitigen, transzendenten Dingen.

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Einige von uns halten den „Glauben“ für das Nonplusultra. So aber haben Jesus und die Apostel „Glauben“ niemals verstanden, sondern nur in dem Sinne, dass man nur dann etwas Neues erfahren, lernen, begreifen, verwirklichen kann, wenn man denen vertraut, die dieses Neue ganz oder bis zu einem gewissen Grade verwirklicht und begriffen haben. Es ist eben wie in der Schule oder beim Studium: Bevor ich selbst etwas verstehen oder tun kann, muss ich aufnehmen, was mir der Lehrer sagt, also darauf vertrauen, dass das, was er sagt und ich bisher nicht wusste, wahr sei.

Ein schlechter Schüler wird aber immer der bleiben, der alles nur wortwörtlich wiederholen kann, und nichts begreift.

Wenn also Christen behaupten Glaubensinhalte (Für-wahr-haltens-Inhalte) seien immer nur zu glauben und nicht zu verstehen, dann sind sie schlechte Schüler Jesu. Sie stehen noch "auf der Stufe unmündiger Kinder. Glauben darf immer nur Anfang des Verstehens sein.

Worin sich also Christen von den Ungläubigen unterscheiden, das sollte eben auch sein, dass sie mehr verstehen als die Kinder der Welt. Aber leider ist es so, dass die meisten Christen ihren Verstand an der Garderobe abgegeben haben, und nicht einmal viel von weltlichen Dingen verstehen.

Die ganze Tragöde des Christentums, seiner geringen Kraft in dieser Welt, ist zum großen Teil durch diesen Unverstand von uns Gläubigen bedingt.

Noch ein paar Bibelstellen dazu:

„Durch Mangel an Erkenntnis wird mein Volk zu Grunde gehen.“ (im A.T.),

„Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt…“ (Joh. 6,69),

„Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande…“ (1. Kor. 14,20),

„So sollen wir alle zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen (verwirklichen)“ (Eph. 4,13)

„Oh Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes.“ (Röm. 1,33), „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit (nicht der Glaube) wird euch freimachen.“ (Joh. 8, 32 und weitere Stellen: Joh. 16,13; 1.Kor. 2,10 und viele mehr).

 

 

Der Glaube eines kleinen Kindes an seine Eltern - was ist das genau?

Für ein kleines Kind sind Eltern wie Gott.

Die Eltern sind Quelle des Leben.

Befriedigung aller Bedürfnisse:

Nahrung - gegen Hunger und für das Wachstum.

Kleidung - Schutz und Wärme für den Körper.

Schutz - gegen Gefahr.

Trost - bei Trauer, Schmerz u. s. w.

Liebe - für das Einheitsbedürfnis, Bejahung als Quelle der Selbstakzeptanz, Unterstützung der Entwicklung.u.s.w.

Lebenshilfe- und Ertüchtigung in Form von Vorbild und Unterweisung.

 

Hat das Kind gute Eltern , zweifelt es nie daran, daß sie diese Bedürfnise erfüllen.

Es nützt sie einfach und lebt sich entwickeld mit seinen Eltern.

Ein solches Kind verfügt über eine ungeheure Lebenskraft und Freude. Es geht ihm gut.

 

Wenn "große" Menschen das gleiche Vertrauen zu Gott haben, geht es ihnen auch gut.

Sie sind dann eins mit Gott.

 

Deshalb, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...

 

 

Nun redet die "religiöse Sorte Mensch" aber oft noch von einem ganz besonderen "Glauben"

Damit ist dann nicht "Einheit mit Gott"gemeint sondern Abgrenzung vom Andersdenkenden.

 

"Wir legen jetzt mal schriftlich nieder, was wir glauben, damit uns keiner verwechselt und jeder der zu uns gehören will weiß, worin er mit uns einer Meinung zu sein hat.

Sonst hat er bei uns nix zu suchen."

 

Man sieht schnell, daß das Eine mit dem Andern nichts zu tun hat.

 

Alles, was es zu begreifen und zu wissen gibt darf der Mensch auch hinterfragen, begreifen und wissen.

 

Glaubensvorschriften wie man über Gott zu denken hat, kann es nicht geben, weil man Erfahrungen nicht vorschreiben kann.

 

Deshalb sind Glaubensbekenntnise meist nur Vereinsstatuten.

 

Glauben als Urvertrauen des Kindes in die Einheit mit Gott muß gelebt und erfahren werden.

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Lieber Thomas,

 

3. Der Mensch ist gefordert die Wahrheiten die ihn JESUS CHRISTUS lehrt in der vollen Breite und Höhe denkend zu verstehen.
Ist er das?

 

Ich habe da mal irgendwo gelesen: "Wer das Himmelreich nicht annimmt wie ein Kind, kann nicht hineinkommen."

 

Ich denke, das ist das Elend - dieses alles verstehen wollen. Das führt am Ende dazu, alles zu zerreden.

- Zuerst kommt das kindliche Vertrauen in JESUS CHRISTUS daß ER die zutreffenden Vorstellungen über Sein und Wirken GOTTES und des Menschen lehrt.

- Dann kommt das Überprüfen der Lehren JESU anhand der Wirklichkeit

- Und danach kommt, mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES das Verstehen der tiefen Wahrheiten die uns JESUS lehrt.

 

Die Lehre JESU zerreden nur Menschen die allein auf den eigenen Verstand bauen wollen.

 

 

Gruß

josef

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Nur dadurch, dass wir als Menschen, die regelmäßig an der Messe teilgenommen , regelmäßig gebeichtet haben , die Dogmen der Kirche für wahr gehalten haben und dann sterben, kommen wir noch nicht zur ewigen Glückseligkeit oder zur “ersten Auferstehung”.

 

Mir scheint, hier liegt ein Missverständnis der Eucharistiefeier wie auch des Bußsakramentes vor. Denn die regelmäßige Feier der Heiligen Messe lässt uns bereits an der "Liturgie des Himmels" teilnehmen. Das kann auch gar nicht anders sein, weil der Gastgeber, Jesus selbst ist. Die "regelmäßige Beichte" ist Bestandteil der "Heiligung". Reuetränen öffnen uns auch hier die Augen, Gott zu schauen. Und zur "ersten Auferstehung" gelangen wir wiederum durch ein Sakrament, dass Christus seiner Kirche geschenkt hat. "Tauft sie im Namen des dreieinigen Gottes..."

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Das Problem mit dem Wort "Glauben" ist, dass es in so vielen teils verschiedenen, teils überlappenden Bedeutungen gebraucht wird:

  • Glauben im umgangssprachlichen Angelegenheiten drückt eine unsichere Vermutung aus, ein nicht-genau-wissen: "Ich glaube meine Schlüssel liegen auf dem Tisch" = ich vermute, dass meine Schlüssel auf dem Tisch liegen, ich weiß es aber nicht, ich bin mir nicht sicher, sie könnten auch ganz woanders sein.
  • Im religiösen Kontext bedeutet es noch viel mehr: "Ich glaube an Gott" bedeutet zunächst grundlegend "Ich gehe davon aus, dass Gott existiert, auch, wenn ich das nicht weiß".
  • "Ich glaube an Gott" bedeutet aber auch: "Ich vertraue auf Gott" (dass er mir hilft, das alles einen Sinn hat, auch wenn ich das im Moment nicht verstehe). Der grundlegende Irrtum einiger Gläubiger ist, dass dieser Glauben mit dem vorigen Punkt nichts zu tun hat oder unabhängig davon betrachtet werden kann (etwa, wenn einem der Irrtum untergejubelt wird, dass Glauben kein "Fürwahrhalten" sei, aber ohne dieses ist jede Form von Hoffnung und Vertrauen etc. sinnfrei).
  • "Ich glaube an Gott" bedeutet zusätzlich: "Ich hoffe auf Gott". Glauben drückt diese Hoffnung immer im doppelten Wortsinn aus: Einerseits als Fürwahrhalten eines Sachverhalts, andererseits als eine daran geknüpfte Hoffnung, die ohne das Fürwahrhaltens eines Sachverhalts allerdings im luftleeren Raum hängt.
  • Ferner ist Glauben (speziell als christliche Tugend) auch Ausdruck eines Gehorsams, der demütigen Unterwerfung unter die Ansichten einer als überlegen gedachten, selbsternannten Autorität. "Ich glaube an die Kirche" heißt, ich glaube, vertraue, hoffe auf die Autorität der Kirche und dass das, was sie lehrt, richtig ist - sowohl was die Richtigkeit von Sachverhalten angeht als auch "richtig" im moralischen Sinne.
  • Weiterhin unterscheidet man noch zwischen rational gerechtfertigtem Glauben und rational nicht gerechtfertigtem Glauben. Während Gläubige diese Unterscheidung häufig nicht treffen - oder nicht in allem - ist es diese kritische Unterscheidung, die Atheisten kümmert. Eine Methode, den Atheismus argumentativ auszuhebeln besteht darin, diese Unterscheidung zu leugnen oder ihre Grenzen zu verwischen. Rational nicht gerechtfertigter Glauben ist für einen Atheisten nichts weiter als eine Form der Unwissenheit. Wissen hingegen entspringt dem Gegenteil, dem rational gerechtfertigten Glauben, ist die Rechtfertigung hinreichend, geht dieser Glauben in Wissen über, die Grenzen dazwischen sind nicht scharf zu ziehen.
  • Glauben ist zusätzlich eine emotionale Haltung, das unhinterfragte Vertrauen in Personen oder Sachverhalte (etwa: Es gibt eine von mir unabhängige Welt außerhalb von mir). Eine Hinterfragung löst meist Unsicherheit und eine Abwehrhaltung aus, weil sie einem den Boden "unter den Füßen" wegzuziehen droht.
  • Als emotionale Haltung besteht Glauben in biologischer Hinsicht aus einem Satz an oft unbewussten, teils angeborenen, teils erlernten assoziativen Filtern, die der Wahrnehmung und dem Denken vorausgehen. Daran gekoppelt sind gefühlsmäßige Verstärker positiver wie negativer Art, Freude wie auch Angst. Angeboren ist beispielsweise das Vertrauen (den Glauben), den Kinder in Bezug auf ihre Eltern haben, man nennt das auch Urvertrauen, das evolutionär entstanden ist, und ohne dass Kinder nicht überlebensfähig sind. Diese existenzielle Bindung wird auch gerne auf den religiösen Glauben ausgedehnt, er gewinnt dadurch seine emotionale Bedeutsamkeit. Auch in diesem Sinne haben wir eine demütige Unterwerfung unter eine überlegene Autorität, der Eltern oder später, als Ablösung, der Kirche.
  • Zusätzlich wird Glauben auch als Gegensatz zur Rationalität verstanden, das ist der rein irrationale Glauben, von dem etwa Kierkegaard spricht. Dies ist die Antithese zum "rational gerechtfertigten Glauben", eine rationale Rechtfertigung wird als überflüssig, mindestens aber unnötig betrachtet. Witzigerweise würde so eine Haltung einem Atheisten in Bezug auf seinen Atheismus sofort zum Vorwurf gemacht, ein sicheres Zeichen dafür, dass mit dieser Art des Glaubens etwas nicht stimmen kann. Und überhaupt wird irrigerweise Emotionalität und Rationalität als Gegensatz verstanden, die wirklichen Gegensätze sind aber Emotionslosigkeit bzw. Irrationalität. In dem man Rationalität und Emotionslosigkeit miteinander so auf falsche Weise assoziiert, wird damit die Rationalität diskreditiert, was ein guter suggestiver Trick ist (ein Trick, auf den oft sogar Atheisten hereinfallen).
  • Glauben gilt im Christentum zusätzlich als Tugend, wobei der Gegensatz zu den klassischen Tugenden der ist, dass Glauben auch als Gnade und Geschenk angesehen wird, was aber ein genauer Gegensatz zu den klassischen Tugenden darstellt, die durch willentliche Strebsamkeit erarbeitet werden müssen (dasselbe gilt für Liebe und Hoffnung, beides ist ebenfalls kaum durch willentliche Anstrengung zu erreichen). In diesem Aspekt ist Glauben also der Gegensatz zur Tugend, wenn auch mit demselben Begriff assoziiert.
  • Und noch eines: Glauben ist zugleich mit Gewissheit und mit Zweifel assoziiert, bildet also einen Widerspruch in sich selbst, weil Gewissheit und Zweifel nur dann miteinander verbunden sind, wenn man den Zweifel überkompensiert, ihn also verdrängt und verleugnet, meist durch Einsatz von Angstabwehrmechanismen. In diesem Fall gehen Glauben und Fanatismus Hand in Hand, Fanatismus hat als einen Aspekt die Verdrängung und Leugnung von Zweifeln zum Ziel, und Antrieb dafür ist eine (nicht eingestandene) Angst davor, im Unrecht zu sein.

Religiöser Glauben hat alle diese Facetten, mal mehr, mal weniger, abhängig von den persönlichen Einstellungen des Gläubigen, den Sachverhalt, um den es geht, und einiger weiterer Faktoren.

 

Es ist schwierig, über Glauben zu reden, wenn man nicht sagt, was man davon eigentlich meint.

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Es ist schwierig, über Glauben zu reden, wenn man nicht sagt, was man davon eigentlich meint.

Du sollst nicht dumm und unwissend sterben lieber Volker:

 

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen,

der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.

 

Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn,

aus dem Vater geboren vor aller Zeit:

Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater;

durch ihn ist alles geschaffen.

 

Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel herabgekommen,

hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria

und ist Mensch geworden.

 

Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,

hat gelitten und ist begraben worden,

ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift

und aufgefahren in den Himmel.

Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit,

zu richten die Lebenden und die Toten;

seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

 

Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht,

der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,

der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,

der gesprochen hat durch die Propheten;

 

und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.

Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.

Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.

Amen.

bearbeitet von Erich
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Es könnten noch viel mehr Bibelstellen angeführt werden, die wie diese, ein spirituelles Tun zur Erlangung der Verheißungen „einfordern."
Wenn du z.B. auch mal auch Stellen aus den Evangelien (Matthäus, 25. Kap.) zitieren würdest könntest du sehen, dass es nicht um irgend ein "spirituelles" Tun geht- sondern um konkrete Liebe. bearbeitet von Mariamante
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Lieber Volker,

 

Da bringst Du einigen durcheinander.

Das Problem mit dem Wort "Glauben" ist, dass es in so vielen teils verschiedenen, teils überlappenden Bedeutungen gebraucht wird:
  • Glauben im umgangssprachlichen Angelegenheiten drückt eine unsichere Vermutung aus, ein nicht-genau-wissen: "Ich glaube meine Schlüssel liegen auf dem Tisch" = ich vermute, dass meine Schlüssel auf dem Tisch liegen, ich weiß es aber nicht, ich bin mir nicht sicher, sie könnten auch ganz woanders sein.
  • Im religiösen Kontext bedeutet es noch viel mehr: "Ich glaube an Gott" bedeutet zunächst grundlegend "Ich gehe davon aus, dass Gott existiert, auch, wenn ich das nicht weiß".
  • "Ich glaube an Gott" bedeutet aber auch: "Ich vertraue auf Gott" (dass er mir hilft, das alles einen Sinn hat, auch wenn ich das im Moment nicht verstehe). Der grundlegende Irrtum einiger Gläubiger ist, dass dieser Glauben mit dem vorigen Punkt nichts zu tun hat oder unabhängig davon betrachtet werden kann (etwa, wenn einem der Irrtum untergejubelt wird, dass Glauben kein "Fürwahrhalten" sei, aber ohne dieses ist jede Form von Hoffnung und Vertrauen etc. sinnfrei).
  • "Ich glaube an Gott" bedeutet zusätzlich: "Ich hoffe auf Gott". Glauben drückt diese Hoffnung immer im doppelten Wortsinn aus: Einerseits als Fürwahrhalten eines Sachverhalts, andererseits als eine daran geknüpfte Hoffnung, die ohne das Fürwahrhaltens eines Sachverhalts allerdings im luftleeren Raum hängt.
  • Ferner ist Glauben (speziell als christliche Tugend) auch Ausdruck eines Gehorsams, der demütigen Unterwerfung unter die Ansichten einer als überlegen gedachten, selbsternannten Autorität. "Ich glaube an die Kirche" heißt, ich glaube, vertraue, hoffe auf die Autorität der Kirche und dass das, was sie lehrt, richtig ist - sowohl was die Richtigkeit von Sachverhalten angeht als auch "richtig" im moralischen Sinne.
  • Weiterhin unterscheidet man noch zwischen rational gerechtfertigtem Glauben und rational nicht gerechtfertigtem Glauben. Während Gläubige diese Unterscheidung häufig nicht treffen - oder nicht in allem - ist es diese kritische Unterscheidung, die Atheisten kümmert. Eine Methode, den Atheismus argumentativ auszuhebeln besteht darin, diese Unterscheidung zu leugnen oder ihre Grenzen zu verwischen. Rational nicht gerechtfertigter Glauben ist für einen Atheisten nichts weiter als eine Form der Unwissenheit. Wissen hingegen entspringt dem Gegenteil, dem rational gerechtfertigten Glauben, ist die Rechtfertigung hinreichend, geht dieser Glauben in Wissen über, die Grenzen dazwischen sind nicht scharf zu ziehen.
  • Glauben ist zusätzlich eine emotionale Haltung, das unhinterfragte Vertrauen in Personen oder Sachverhalte (etwa: Es gibt eine von mir unabhängige Welt außerhalb von mir). Eine Hinterfragung löst meist Unsicherheit und eine Abwehrhaltung aus, weil sie einem den Boden "unter den Füßen" wegzuziehen droht.
  • Als emotionale Haltung besteht Glauben in biologischer Hinsicht aus einem Satz an oft unbewussten, teils angeborenen, teils erlernten assoziativen Filtern, die der Wahrnehmung und dem Denken vorausgehen. Daran gekoppelt sind gefühlsmäßige Verstärker positiver wie negativer Art, Freude wie auch Angst. Angeboren ist beispielsweise das Vertrauen (den Glauben), den Kinder in Bezug auf ihre Eltern haben, man nennt das auch Urvertrauen, das evolutionär entstanden ist, und ohne dass Kinder nicht überlebensfähig sind. Diese existenzielle Bindung wird auch gerne auf den religiösen Glauben ausgedehnt, er gewinnt dadurch seine emotionale Bedeutsamkeit. Auch in diesem Sinne haben wir eine demütige Unterwerfung unter eine überlegene Autorität, der Eltern oder später, als Ablösung, der Kirche.
  • Zusätzlich wird Glauben auch als Gegensatz zur Rationalität verstanden, das ist der rein irrationale Glauben, von dem etwa Kierkegaard spricht. Dies ist die Antithese zum "rational gerechtfertigten Glauben", eine rationale Rechtfertigung wird als überflüssig, mindestens aber unnötig betrachtet. Witzigerweise würde so eine Haltung einem Atheisten in Bezug auf seinen Atheismus sofort zum Vorwurf gemacht, ein sicheres Zeichen dafür, dass mit dieser Art des Glaubens etwas nicht stimmen kann. Und überhaupt wird irrigerweise Emotionalität und Rationalität als Gegensatz verstanden, die wirklichen Gegensätze sind aber Emotionslosigkeit bzw. Irrationalität. In dem man Rationalität und Emotionslosigkeit miteinander so auf falsche Weise assoziiert, wird damit die Rationalität diskreditiert, was ein guter suggestiver Trick ist (ein Trick, auf den oft sogar Atheisten hereinfallen).
  • Glauben gilt im Christentum zusätzlich als Tugend, wobei der Gegensatz zu den klassischen Tugenden der ist, dass Glauben auch als Gnade und Geschenk angesehen wird, was aber ein genauer Gegensatz zu den klassischen Tugenden darstellt, die durch willentliche Strebsamkeit erarbeitet werden müssen (dasselbe gilt für Liebe und Hoffnung, beides ist ebenfalls kaum durch willentliche Anstrengung zu erreichen). In diesem Aspekt ist Glauben also der Gegensatz zur Tugend, wenn auch mit demselben Begriff assoziiert.
  • Und noch eines: Glauben ist zugleich mit Gewissheit und mit Zweifel assoziiert, bildet also einen Widerspruch in sich selbst, weil Gewissheit und Zweifel nur dann miteinander verbunden sind, wenn man den Zweifel überkompensiert, ihn also verdrängt und verleugnet, meist durch Einsatz von Angstabwehrmechanismen. In diesem Fall gehen Glauben und Fanatismus Hand in Hand, Fanatismus hat als einen Aspekt die Verdrängung und Leugnung von Zweifeln zum Ziel, und Antrieb dafür ist eine (nicht eingestandene) Angst davor, im Unrecht zu sein.

Religiöser Glauben hat alle diese Facetten, mal mehr, mal weniger, abhängig von den persönlichen Einstellungen des Gläubigen, den Sachverhalt, um den es geht, und einiger weiterer Faktoren.

 

Es ist schwierig, über Glauben zu reden, wenn man nicht sagt, was man davon eigentlich meint.

1. "Glaube" ist das Vertrauen, von einer vertrauenswürdigen Person - einem Lehrer - die zutreffende Vorstellung über Sachverhalte der Wirklichkeit gesagt zu bekommen.

Da ist zwischen JESUS CHRISTUS und einem Professor, sagen wir der Atomphysik, kein Unterschied. Beide sind Lehrer.

(Daß JESUS mehr ist als nur ein Lehrer lassen wir für den Augenblick stehen),

 

2. Alle Vorstellungen über Wirklichkeit müssen sich anhand der Wirklichkeit bewähren.

Auch wenn der Mensch der sich belehren lässt, vieles - wie zB. in der Atomphysik - nicht sofort überprüfen kann.

 

Alles Übrige von dem Du schreibst, ist nur Beiwerk.

 

Das Folgende gilt für jeden Lehrer und jede Lehre.

 

- Voraussetzung jedweden Lernens ist der Wille zu zutreffenden Vorstellungen über die Wirklichkeit zu gelangen - eine Tugend.

 

- Man muß in Erfahrung gebracht haben daß Lehrer und Lehre überhaupt existieren.

 

- Man muß Zugang zum Lehrer und seinen Lehren erhalten.

Den Zugang zu JESUS vermittelt der HEILIGE GEIST. Die Lehre JESU steht in der Heiligen Schrift.

 

- Um das Gelehrte aufzunehmen, muß man dem Lehrer folgen. Anders gesagt, ihm gehorchen.

 

- Man muß sich anstrengen das Gelehrte zu verstehen. Verständnisdefizite äussern sich in Zweifeln, in widersprüchlichen Vorstellungen.

Um sie aufzulösen setzt der Professor Tutoren ein, und JESUS den HEILIGEN GEIST, den Tutor der Christen.

 

- Man muß das Gelernte anhand von Lebenserfahrungen überprüfen - das erworbene Wissen muß rational gerechtfertigt werden. Daraus kommt die Gewißheit, die zutreffenden Vorstellungen von der Wirklichkeit zu besitzen und keine falschen.

 

- Aus der Gewißheit im Besitz zutreffender Vorstellungen zu sein, kommt die Freude, Bescheid zu wissen.

 

- Lebenserfahrung ist begrenzt. Nicht alles lässt sich rational überprüfen. Man muß zB. auch ohne überprüfen zu können, für wahr halten was Kernphysiker lehren. Wird dadurch der Glaube irrational?

 

- Selbstverständlich kann man das Gelehrte verwerfen. Wer jedoch zutreffende Vorstellungen von der Wirklichkeit verwirft, handelt sich den Irrtum ein.

 

- Wer "Glauben" sagt wenn er "Vermuten" meint, ist ein Sprachschlamper.

 

Im Übrigen gilt:

Wirklich wissen kann man nur das was man selbst erlebt hat. Und nur insoweit, wie man sich erinnern kann.

Was in der Zukunft geschehen wird, kann man nur glauben, dh.seinen Vorstellungen oder den Vorstellungen seiner Lehrer vertrauen daß sie zutreffen werden.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Habe ich irgendetwas übersehen, oder steht das, was Erich und Josef als Einwand bringen, in keinem Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe?

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Glaube ist das Vertrauen in die Herrlichkeit Gottes.

Überflüssig bzw. geradezu absurd ist der Glaube natürlich dann, wenn man selbst herrlich ist. B)

Wieso? Selbst wenn man selbst herrlich sein sollte, warum ist es dann absurd, von der Existenz anderer herrlicher Wesen auszugehen? Wo liegt da der Zusammenhang?

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Lieber Volker,

 

Habe ich irgendetwas übersehen, oder steht das, was Erich und Josef als Einwand bringen, in keinem Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe?

Mal abgesehen, daß ich präziser formuliert habe...

Wenn Du keine Widersprüche siehst, warum nimmst Du dann die Lehren JESU nicht ernst und folgst ihnen?

 

Bieten die Lehren JESU doch die einzig zutreffende und umfassende Vorstellung vom Sein und Dasein des Menschen.

 

Was hast Du dagegen?

 

 

Gruß

josef

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