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Syllabus Pius’ IX


Janet1983

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Ich habe heute eher zufällig einen katholischen Lehramtstext im Internet gefunden. Darin beschreibt Pius IX Aussagen, die die Kirche als Irrtümer ansieht.

Beim Durchlesen ist mir eines stark aufgefallen: Die moderne Gesellschaft und die allgemeine Einstellung tendiert dazu einen Großteil dieser so genannten Irrtümer zu bejahen.

Auch wenn ich mit der Autorität die die Kirche sich anmasst nicht einverstanden bin so ist es doch auffallend wie sehr sich die Gesellschaft vom Standard von vor 140 Jahren entfernt hat und ich wage zu behaupten, dass diese katholische Entfernung symptomatisch für die meisten christlichen Vereinigungen ist.

Was sagt ihr dazu?

Hier ist der Link zum Text:

http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/250-51.html#2977

bearbeitet von Janet1983
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Lass diesen Text lieber gleich 2 Stockwerke nach oben verschieben, sonst wird er hier zerlegt - oder als Einleitung zu einer Lehrstunde à la New Aaron verstanden und entsprechend mit Hohn und Spott bedacht.

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Und wie mach ich das? Ich bin nicht katholisch also hab ich das nicht da reingepflanzt...

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Warten, bis der erste Moderator vorbei kommt.

Oder per PN darum bitten - Naja, nachdem Du nicht katholisch bist, wohl besser in die "Fragen und Antworten" verschieben lassen.

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Auch wenn ich mit der Autorität die die Kirche sich anmasst nicht einverstanden bin so ist es doch auffallend wie sehr sich die Gesellschaft vom Standard von vor 140 Jahren entfernt hat und ich wage zu behaupten, dass diese katholische Entfernung symptomatisch für die meisten christlichen Vereinigungen ist.

Was sagt ihr dazu?

Hier ist der Link zum Text:

http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/250-51.html#2977

 

Was ich dazu sage? Dass ich Deinen einleitenden Satz mitsamt der Behauptung nicht verstehe. Nicht nur die Gesellschaft hat sich in den letzten 140 Jahren verändert, sondern auch die katholische Kirche.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Syllabus_Errorum

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Franciscus non papa

also

 

1. werde ich das gleich nach fragen und antworten verschieben,

 

2. meine persönliche meinung zu diesen thesen: gut gemeint, leider werden da viele dinge vermischt, persönliche angst vor der neuen zeit, vorstellung, wie die welt am besten aussehen würde, vorstellungen, was gott will, wobei sich das mit eigenen vorstellungen heftig verquirlt.

 

insgesamt de facto dummes gerede eines papstes, der grade mal nicht imstande war, auf den heiligen geist zu hören.

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Wenn ich den Syllabus so durchlese, dann krieg ich das Gefühl: Papst Pius hat schon gemerkt, dass da einiges am Brodeln ist. Aber insgesamt hat er die Neuzeit und neuzeitliche Gedanken so wenig verstanden, dass er hilflos davor steht und nur noch ablehnen kann (weil es eben was anderes ist, als das, was früher in der guten, alten, goldenen Zeit war).

 

Dann versucht er, Erkenntnisse und Denkweisen mit Verurteilungen zu bekämpfen. Das zeigt noch mal seine Unbeholfenheit. Natürlich ist das unmöglich. Ich nehme an, dass er sich sogar hierzu verpflichtet gefühlt hat. Man muss doch irgendwie dokumentieren, dass man da dagegen ist.

Das ist ihm auch gelungen. Aber die Brühe kam wieder mal teurer, als die Brocken. Genau genommen hat er damit nicht nur sich selbst, sondern die ganze Kirche lächerlich gemacht. Er hat dokumentiert, dass Kirche und Glaube nichts für die neue Zeit sind. Man geht zurück in die alte Zeit (z.B. durch Verkriechen in einem Milieu der Vorzeitlichen) oder wendet sich mit der Zuwendung zum Heute gleichzeitig von der Kirche ab. Und dieser Effekt ist ja großflächig hervorragend eingetroffen. So sehen das heute die überwiegende Mehrheit zumindest der Europäer.

 

Hier zeigt sich auch die ungeheur Selbstzerstörerische Kraft solcher Pamphlete. Da werden alle Menschen, die eben in der heutigen Zeit leben (und dort angekommen sind) systematisch aus der Kirche ausgeschlossen. Die Kirche wird auf die Vergangenheit festgelegt.

 

Im zweiten Schritt kann man dann gegen den "Zeitgeist" wettern und seinen ganzen Frust darüber, dass die Zeiten sich gewandelt haben und dass man nicht mitgehalten hat, in neue Vorwürfe und Aggressionen ummünzen. Helfen tut das natürlich auch nichts - im Gegenteil, es isoliert Kirche und Glaube noch mehr. Aber es klingt immerhin schon mal so, als ob man was zu sagen hätte.

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Lies mal das da:

http://de.wikipedia.org/wiki/Notburga_von_Rattenberg

 

Heiligenverehrung ist ein Mittel, gegenzusteuern.

Die Heiligen befriedigen den Wunsch der Traditionalisten nach Tradition, da die meisten in fernen Jahrhunderten gelebt haben. Ihre Botschaft freilich lässt sich dem Wandel der Zeiten anpassen:

 

So verteilte sie, mit Duldung ihres Dienstherren, die Reste der Speisen von der Burg an die Bedürftigen.
Notburga, die Dienstmagd, die an die Armen dachte.

 

Als Heinrich I. verstarb und sein Sohn Heinrich II. von Rottenburg der neue Herr des Burg wurde, verbot dessen Frau Ottilia Notburga, weiterhin die Speisereste an das Volk zu verteilen. Notburga gehorchte und legte von da an für sich selbst regelmäßig Fastentage ein. Das Essen, das sie selbst an diesen Tagen nicht aß, verteilte sie weiterhin an die Bedürftigen.
Notburga, die gehorsame und opferbereite, die vorbildliche Dienstmagd.

 

Notburga hatte sich beim Bauern das Recht erbeten, beim ersten Glockengeläut am Abend die Arbeit niederzulegen um zu beten.

Eines Nachmittags aber, das Wetter drohte umzuschlagen, verlangte der Bauer, dass niemand die Arbeit niederlege, bevor nicht alles Getreide eingeholt sei. Beim ersten Glockengeläut legte Notburga wie immer die Arbeit nieder. Der Bauer jedoch wollte sie nicht gehen lassen. Der Legende nach warf Notburga ihre Sichel in den Himmel, wo diese an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Der Bauer erschrak und ließ Notburga ziehen.

Notburga, die Dienstmagd, die um des Himmelreiches willen der weltlichen Macht den Gehorsam verweigert; die emanzipierte Frau.

 

Heinrich II. von Rottenburg und sein Bruder Siegfried kämpften gegeneinander, im Verlauf der Auseinandersetzung brannte es auf der Rottenburg. In dieser Situation erinnerte sich Heinrich II. an seine Magd Notburga. Er bat sie, auf die Burg zurückzukehren. Für seine Frau stiftete Heinrich eine jährliche Speisung von 500 Armen. Notburga gelang es schnell, zwischen den Brüdern Heinrich und Siegfried Frieden zu stiften.
Bis an ihr Lebensende blieb Notburga auf der Rottenburg. Heinrich II. und seine zweite Frau erlaubten ihr das Versorgen und Pflegen der Armen und Kranken auf der Burg.
Notburga, die kleine Frau, die Großes schafft.

 

Wobei nicht einmal hundertprozentig sicher ist, dass sie jemals gelebt hat; deshalb die späte Heiligsprechung.

bearbeitet von Wencke
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Was hat die Geschichte von Notburga mit dem Syllabus zu tun?

 

Das wollte ich auch fragen. Kann sein, dass Wencke einen Zusammenhang herstellt, weil die Notburga von Pius IX. heiliggesprochen wurde. Ich sehe diesen Zusammenhang übrigens auch nicht. Um überhaupt einen Zusammenhang zu irgend etwas herzustellen, müsste man wahrscheinlich alle Heiligsprechungen durch Pius IX. einer genaueren Betrachtung unterziehen, die Notburga ist schon als einzelne ganz sicher nicht repräsentativ.

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Was hat die Geschichte von Notburga mit dem Syllabus zu tun?

 

Ich wollte darstellen, dass die Interpretation von Heiligenviten eine Möglichkeit der Kirche darstellt, jeweils auf "moderne Zeiten" zu reagieren.

 

Recht viel mehr derart "unbürokratische" Möglichkeiten sehe ich freilich nicht.

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Die Frage ist nicht, ob man sich anpassen sollte oder nicht.

Die Frage ist, ob die Kirche hier ihre eigenen Prinzipien verraten hat oder nicht. Die Wahrheit aendert sich nicht mit der Mode.

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Die Frage ist, ob die Kirche hier ihre eigenen Prinzipien verraten hat oder nicht. Die Wahrheit aendert sich nicht mit der Mode.

 

Welche Prinzipien siehst Du "hier" verraten? Ich sehe hier nur einen sehr hilflosen Papst, der sich unds eine Kirche mit Verboten einer Neuen Zeit zu verschließen versucht, die mit oder ohne sein Eingreifen über ihn hinweggeht.

bearbeitet von Julius
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Ich glaube eher, Pius IX hat mit dem Syllabus eine ganze Reihe Prinzipien Jesu verletzt.

Das Abrücken vom Syllabus ist somit kein Verrat der eigenen Prinzipien, sondern eine notwendige Kurskorrektur.

 

Werner

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