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Cursillo


Alouette

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Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

 

Ja schon. Vor vielen Jahren. Ich habe den kleinen Kurs aber am zweiten Tag abgebrochen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ich mit falschen Erwartungen hingefahren war. Mir ging es darum, mein Wissen über die katholische Kirche und den katholischen Glauben zu erweitern, nicht darum den katholischen Glauben auch noch gruppendynamisch zu "erfahren". Es war ein Missverständnis. Heute ist die Information über die Zielsetzung und den Inhalt dieser Kurse verständlicher bzw. unmissverständlicher.

bearbeitet von Julius
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Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

 

Ja schon. Vor vielen Jahren. Ich habe den kleinen Kurs aber am zweiten Tag abgebrochen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ich mit falschen Erwartungen hingefahren war. Mir ging es darum, mein Wissen über die katholische Kirche und den katholischen Glauben zu erweitern, nicht darum den katholischen Glauben auch noch gruppendynamisch zu "erfahren". Es war ein Missverständnis. Heute ist die Information über die Zielsetzung und den Inhalt dieser Kurse verständlicher bzw. unmissverständlicher.

 

Nicht unbedingt. Ich habe vor einem Jahr mitgemacht (die Kosten wurden übernommen). Ich hatte 0 Ahnung und wurde auch nicht aufgeklärt. Motto: "Don't anticipate, participate."

 

Bei uns findet der Cursillo ökumämisch statt, samt anschliessender (katholischen) Interkommunion... Anschliessend hatte ich sehr gemischte Gefühle. Die Teilnehmer waren sehr nett und ich - damals ganz neu in der Stadt - sehr glücklich solche interessanten Menschen kennen zu lernen. Die (oft sehr persönlichen) Vorträge waren interessant und das Essen super!

 

Aber irgendwie hatte ich dabei in ungutes Gefühl... Es war irgendwie so gekünstelt. Allein, dass man sich diese spezifischen Ausdrücke aneignen muss und das spanische Lied (De Colores), das mit dem Christentum nichts zu tun hat, die vorgetäuschte Einheit, die Kuschesession...

 

Dann habe ich mich aber doch breitschlagen lassen und zugestimmt, in diesem Jahr bei der Vorbereitung zu helfen. Seit ich das mache, hat sich mein ungutes Gefühl sehr gesteigert. Man bekommt einen "prayer partner" zugeteilt und ich weiss immer noch nicht, was ich mit ihm anstellen soll... Ständig wird davon gefaselt, dass Gott unbedingt will, dass wir den Cursillo machen usw. usf.

 

Jetzt kann ich aber nicht mehr raus. Das habe ich nun von meinen Problemen "Nein" zu sagen...

bearbeitet von Alouette
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Aber irgendwie hatte ich dabei in ungutes Gefühl... Es war irgendwie so gekünstelt. Allein, dass man sich diese spezifischen Ausdrücke aneignen muss und das spanische Lied (De Colores), das mit dem Christentum nichts zu tun hat, die vorgetäuschte Einheit, die Kuschesession...

 

Dann habe ich mich aber doch breitschlagen lassen und zugestimmt, in diesem Jahr bei der Vorbereitung zu helfen. Seit ich das mache, hat sich mein ungutes Gefühl sehr gesteigert. Man bekommt einen "prayer partner" zugeteilt und ich weiss immer noch nicht, was ich mit ihm anstellen soll... Ständig wird davon gefaselt, dass Gott unbedingt will, dass wir den Cursillo machen usw. usf.

 

Jetzt kann ich aber nicht mehr raus. Das habe ich nun von meinen Problemen "Nein" zu sagen...

 

Das hört sich aber gar nicht gut an. Kannst Du wirklich nicht mehr raus?

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Aber irgendwie hatte ich dabei in ungutes Gefühl... Es war irgendwie so gekünstelt. Allein, dass man sich diese spezifischen Ausdrücke aneignen muss und das spanische Lied (De Colores), das mit dem Christentum nichts zu tun hat, die vorgetäuschte Einheit, die Kuschesession...

 

Dann habe ich mich aber doch breitschlagen lassen und zugestimmt, in diesem Jahr bei der Vorbereitung zu helfen. Seit ich das mache, hat sich mein ungutes Gefühl sehr gesteigert. Man bekommt einen "prayer partner" zugeteilt und ich weiss immer noch nicht, was ich mit ihm anstellen soll... Ständig wird davon gefaselt, dass Gott unbedingt will, dass wir den Cursillo machen usw. usf.

 

Jetzt kann ich aber nicht mehr raus. Das habe ich nun von meinen Problemen "Nein" zu sagen...

 

Das hört sich aber gar nicht gut an. Kannst Du wirklich nicht mehr raus?

 

Nee, leider nicht. Ich habe ja schon zugesagt und die Leute verlassen sich auf mich.

Ich wollte nur wissen, ob andere vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben...

 

Sehr komisch sind auch (die mehr oder weniger erzwungenen) Gruppenbesuche in der Kapelle. D.h. man verbringt das Wochenende hauptsächlich in einer festen Gruppen, in der auch die Vorträge diskutiert werden und im Verlauf des Wochendendes soll/darf/muss man mit der Gruppe in eine Kapelle gehen und (laut) beten. Natürlich wird man nicht gezwungen... aber irgendwie schon.

 

Am Freitag morgen gab es eine Kreuzwegsmeditation. Danach (oder zuvor, ich weiss es nicht mehr genau) sollte sich jeder einen Stein nehmen (die wurden extra bereitgestellt) und den ganzen Tag lang mit sich rumtragen. Damit sollte man dann irgendwelche Lasten aus dem eigenen Leben verbinden. Und irgendwann darf man dann den Stein am Kreuz ablegen. Dabei sind einige in Tränen ausgebrochen usw. Ich kann ja verstehen, dass es manchmal Situationen im Leben gibt, wo man so empfindet, aber doch nicht auf Kommando und gruppenweise!

 

Es gab auch eine komische Jesus Camp-ähnliche Prozedur, in der wir unsere Hände speziell waschen und uns danach rein fühlen durften. Ich musste da die ganze Zeit an Pilatus denken.

 

Jetzt in der Vorbereitung werden wir angehalten konfliktgeladene Themen (z.B. Homosexualität) zu umgehen oder unter den Teppich zu kehren.

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Nee, leider nicht. Ich habe ja schon zugesagt und die Leute verlassen sich auf mich.

Ich wollte nur wissen, ob andere vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben...

 

Sehr komisch sind auch (die mehr oder weniger erzwungenen) Gruppenbesuche in der Kapelle. D.h. man verbringt das Wochenende hauptsächlich in einer festen Gruppen, in der auch die Vorträge diskutiert werden und im Verlauf des Wochendendes soll/darf/muss man mit der Gruppe in eine Kapelle gehen und (laut) beten. Natürlich wird man nicht gezwungen... aber irgendwie schon.

 

Am Freitag morgen gab es eine Kreuzwegsmeditation. Danach (oder zuvor, ich weiss es nicht mehr genau) sollte sich jeder einen Stein nehmen (die wurden extra bereitgestellt) und den ganzen Tag lang mit sich rumtragen. Damit sollte man dann irgendwelche Lasten aus dem eigenen Leben verbinden. Und irgendwann darf man dann den Stein am Kreuz ablegen. Dabei sind einige in Tränen ausgebrochen usw. Ich kann ja verstehen, dass es manchmal Situationen im Leben gibt, wo man so empfindet, aber doch nicht auf Kommando und gruppenweise!

 

Es gab auch eine komische Jesus Camp-ähnliche Prozedur, in der wir unsere Hände speziell waschen und uns danach rein fühlen durften. Ich musste da die ganze Zeit an Pilatus denken.

 

Jetzt in der Vorbereitung werden wir angehalten konfliktgeladene Themen (z.B. Homosexualität) zu umgehen oder unter den Teppich zu kehren.

 

Nun, auf mich kann man sich zwar schon verlassen, wenn ich eine Zusage gegeben habe. Ich bin damit jedoch von vorneherein sehr sparsam. Wenn mich bei einer solchen Veranstaltung ein Unwohlsein befallen würde, wie Du es von Dir beschreibst, hätte ich jedoch sicher keine Skrupel, meine Mitwirkung zu beenden. Aber so ist eben jeder anders gestrickt.

 

Da es nicht nur schon viele Jahre her ist, und da ich, wie gesagt, die Veranstaltung verlassen habe, als ich feststellte, dass sie meine Erwartungen nicht nur nicht erfüllte, sondern mir das ganze Gehabe da auch noch unbehaglich war, kann ich natürlich nicht über Einzelheiten wie Steinetragen, Kapellenbesuchen unter Gruppenzwang usw. berichten. Dass die Cursillo-Eingeweihten eine eigene Sprache sprechen, ist mir aber beim Essen aufgefallen, ich fühlte mich von der Tischgemeinschaft aufgrund der Insider-Sprache, die die anderen am Tisch pflegten, nicht einmal unangenehm berührt, aber ich fand, es gehörte sich einfach nicht. Den Eindruck, dass da Menschen mit psychologischem Instrumentarium werken, denen die Kompetenz abgeht, mit möglicherweise auftretenden Folgen fertig zu werden, hatte ich auch, obwohl es an dem einen Tag, an dem ich da war, keine Tränenausbrüche oder ähnliches gab, jedenfalls habe ich das nicht mitbekommen. Den Eindruck, dass es für einige daran Beteiligte eigentlich kein Leben ausserhalb dieses Cursillo-Vereins und seinen Eigenheiten mehr gibt, gewann ich einige Zeit später, als ich später mal bei einer ganz anderen Veranstaltung zufällig jemandem begegnete, den ich bei diesem Kurs getroffen hatte, und der offensichtlich zum Leitungsteam gehörte. Er konnte anscheinend nichts anderes mehr als in Lobhudeleien über den Cursillo auszubrechen, auch wenn er dazu gar nicht gefragt war. Aber das ist eine Einzelbeobachtung, und ich kenne seitdem niemanden mehr, der irgendwann einmal mit dem Cursillo Kontakt gehabt hätte.

 

Eine Frage habe ich noch:

Bei uns findet der Cursillo ökumämisch statt, samt anschliessender (katholischen) Interkommunion.

 

Was heisst (katholische) Interkommunion?

 

Und was ist ein "prayer partner", das habe ich noch nie gehört. Aber das fast sichere Gefühl, dass mir das nicht gefallen würde.

 

B)

bearbeitet von Julius
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Nun, auf mich kann man sich zwar schon verlassen, wenn ich eine Zusage gegeben habe. Ich bin damit jedoch von vorneherein sehr sparsam. Wenn mich bei einer solchen Veranstaltung ein Unwohlsein befallen würde, wie Du es von Dir beschreibst, hätte ich jedoch sicher keine Skrupel, meine Mitwirkung zu beenden. Aber so ist eben jeder anders gestrickt.

 

Ich im Prinzip auch, aber in diesem Fall sind so viele Menschen dabei, die wirklich nett sind... Zudem würde ich es mir mit vielen in der Gemeinde verderben.

 

Wie gesagt, ich hatte nach dem ersten Cursillo sehr gemischte Gefühle. Denn die Vorträge und die Diskussionen waren sehr interessant. Leider ist es in vielen Gemeinden so, dass man die Gemeindemitglieder, die man bei den Messen sieht, nie wirklich kennen lernt. Der Cursillo hat mir die Möglichkeit geboten sehr interessante Menschen aus meiner Gemeinde kennen zu lernen, die ich sonst (allein schon wegen des Altersunterschieds) wohl nie kennengelernt hätte.

 

sondern mir das ganze Gehabe da auch noch unbehaglich war

 

Genau das meine ich. Für jede Stunde, die der Cursillo andauert, betet ein Mensch irgendwo auf der Welt für die Teilnehmer. Ich finde das seltsam. Ich hätte nichts dagegen, wenn jemand für mich während einer Operation oder so beten würde... aber das ist doch nichts weiter als ein Seminar.

Ebenfalls gibt es etwas, das man "Pallanca" nennt. Das sind alle möglichen Hilfsdienste (Kochen und so) und die vielen, kleinen Briefchen, die man bekommt, wenn man abends in sein Zimmer kommt. Da stehen dann Grussworte von verschiedenen Leuten - die man meistens noch nicht -kennt, und Bibelsprüche drauf.

 

 

Den Eindruck, dass es für einige daran Beteiligte eigentlich kein Leben ausserhalb dieses Cursillo-Vereins und seinen Eigenheiten mehr gibt, gewann ich einige Zeit später, als ich später mal bei einer ganz anderen Veranstaltung zufällig jemandem begegnete, den ich bei diesem Kurs getroffen hatte, und der offensichtlich zum Leitungsteam gehörte. Er konnte anscheinend nichts anderes mehr als in Lobhudeleien über den Cursillo auszubrechen, auch wenn er dazu gar nicht gefragt war. Aber das ist eine Einzelbeobachtung, und ich kenne seitdem niemanden mehr, der irgendwann einmal mit dem Cursillo Kontakt gehabt hätte.

 

Diesen Eindruck kann ich nicht bestätigen. Bei uns nehmen genau die am Cursillo teil, die sich auch sonst am meisten engagieren.

 

Eine Frage habe ich noch:
Bei uns findet der Cursillo ökumenisch statt, samt anschliessender (katholischen) Interkommunion.

 

Was heisst (katholische) Interkommunion?

 

Das heisst, dass eine normale katholische Messe gefeiert wurde, wobei sie immer wieder unterbrochen und - für die Nicht-Katholiken - erläutert wurde. Anschliessend war jeder eingeladen an der Eucharistie teilzunehmen, wobei der Priester natürlich wusste, dass 50% nicht katholisch sondern z.B. evangelikal waren.

 

Ich weiss nicht, ob alle sich damit wohl fühlten, aber alle machten mit. Gruppendynamik.

 

Danach fand die offizielle Aufnahme der neuen Mitglieder statt, d.h.man bekam sein Kreuz verliehen und durfte sich anschliessend vor einer recht grossen Versammlung, unter Tränen darüber äussern, wie sehr einen diese 3 Tage verändert haben. Ich war die einzige, die das nicht getan hat. Und das nicht, weil ich sonderlich schüchtern bin...

 

 

Mit anderen ökumenischen Sachen, die ich zuvor erlebt habe (z.B. in Taizé) ist das absolut nicht vergleichbar.

 

Und was ist ein "prayer partner", das habe ich noch nie gehört. Aber das fast sichere Gefühl, dass mir das nicht gefallen würde.

 

Wenn man sich bereit erklärt bei der Vorbereitung mitzuhelfen bekommt man von der Leitung einen Partner zugeteilt. Man soll dann für den und mit dem beten. Wenn der Partner einen Rollo (Vortrag) gibt, muss man sich zuvor mit ihm in de Kapelle aufhalten und auch danach. Wozu weiss ich nicht.

bearbeitet von Alouette
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Das klingt sehr ... exklusiv, sag ich jetzt mal vorsichtig. Nicht mein Fall.

 

B)

 

Es scheint so, oder habe ich da was falsch verstanden, dass Du in einer Gemeinde lebst, in der diese Cursillo-Gruppe ein tragendes Element darstellt. Das ist mir in dieser Form nicht bekannt, es scheint eher so, als ob die Cursillo-Anhänger in den einzelnen Gemeinden ziemlich vereinzelt sind und ihre Gemeinschaft in übergemeindlichen Zusammenkünften pflegen. Ich höre und sehe jedenfalls in der Gegend, in der ich lebe, von Cursillo nichts, ausser vielleicht Flyern, die in einer Kirche herumliegen und auf Cursillo und das Cursillo-Zentrum aufmerksam machen. Ich erhebe aber nicht den Anspruch, das richtig zu beobachten, Cursillo fällt einfach in meiner Umgebung nirgendwo auf.

bearbeitet von Julius
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Tragendes Element ist vielleicht zu viel gesagt. Die meisten Gemeindemitglieder haben damit nichts zu tun, aber seit ich im letzten Jahr dran teilgenommen habe, kenne ich fast alle, die sich in meiner Gemeinde ehrenamtlich engagieren.

 

Dass es nicht auffällt, ist nicht erstaunlich. Es ist nicht geheim, aber die meisten Leute gehen hin, weil sie - wie ich - persönlich eingeladen werden. Das geschieht wenn ein Cursillista meint, dass ein Gemeidemitglied daran Spass haben könnte.

 

Soweit ich verstehe ist Cursillo für Menschen gedacht, die nicht so viel über das Christentum wissen, aber hier habe ich eher das Gefühl, dass nur "alte Hasen" dabei sind.

bearbeitet von Alouette
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Im Erzbistum Berlin gibt es eine brandenburgische Gemeinde, die von Cursillo "betreut" wird, mit spanischen Priestern etc.

 

PS.

Es gibt ja doch immer mal wieder Gemeinden, die von geistlichen Gemeinschaften "betreut" werden, z.B. durch Chemin neuf. Oder Gemeinden, deren Pfarrer Neos sind und wo dann das Gemeindeleben nach diesem Programm organisiert wird.

bearbeitet von ramhol
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Im Erzbistum Berlin gibt es eine brandenburgische Gemeinde, die von Cursillo "betreut" wird, mit spanischen Priestern etc.

 

PS.

Es gibt ja doch immer mal wieder Gemeinden, die von geistlichen Gemeinschaften "betreut" werden, z.B. durch Chemin neuf. Oder Gemeinden, deren Pfarrer Neos sind und wo dann das Gemeindeleben nach diesem Programm organisiert wird.

 

Das ist bei uns sicherlich nicht der Fall.

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Aber irgendwie hatte ich dabei in ungutes Gefühl... Es war irgendwie so gekünstelt. Allein, dass man sich diese spezifischen Ausdrücke aneignen muss und das spanische Lied (De Colores), das mit dem Christentum nichts zu tun hat, die vorgetäuschte Einheit, die Kuschesession...

 

Dann habe ich mich aber doch breitschlagen lassen und zugestimmt, in diesem Jahr bei der Vorbereitung zu helfen. Seit ich das mache, hat sich mein ungutes Gefühl sehr gesteigert. Man bekommt einen "prayer partner" zugeteilt und ich weiss immer noch nicht, was ich mit ihm anstellen soll... Ständig wird davon gefaselt, dass Gott unbedingt will, dass wir den Cursillo machen usw. usf.

 

Jetzt kann ich aber nicht mehr raus. Das habe ich nun von meinen Problemen "Nein" zu sagen...

 

Das hört sich aber gar nicht gut an. Kannst Du wirklich nicht mehr raus?

 

Nee, leider nicht. Ich habe ja schon zugesagt und die Leute verlassen sich auf mich.

Ich wollte nur wissen, ob andere vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben...

 

Sehr komisch sind auch (die mehr oder weniger erzwungenen) Gruppenbesuche in der Kapelle. D.h. man verbringt das Wochenende hauptsächlich in einer festen Gruppen, in der auch die Vorträge diskutiert werden und im Verlauf des Wochendendes soll/darf/muss man mit der Gruppe in eine Kapelle gehen und (laut) beten. Natürlich wird man nicht gezwungen... aber irgendwie schon.

 

Am Freitag morgen gab es eine Kreuzwegsmeditation. Danach (oder zuvor, ich weiss es nicht mehr genau) sollte sich jeder einen Stein nehmen (die wurden extra bereitgestellt) und den ganzen Tag lang mit sich rumtragen. Damit sollte man dann irgendwelche Lasten aus dem eigenen Leben verbinden. Und irgendwann darf man dann den Stein am Kreuz ablegen. Dabei sind einige in Tränen ausgebrochen usw. Ich kann ja verstehen, dass es manchmal Situationen im Leben gibt, wo man so empfindet, aber doch nicht auf Kommando und gruppenweise!

 

Es gab auch eine komische Jesus Camp-ähnliche Prozedur, in der wir unsere Hände speziell waschen und uns danach rein fühlen durften. Ich musste da die ganze Zeit an Pilatus denken.

 

Jetzt in der Vorbereitung werden wir angehalten konfliktgeladene Themen (z.B. Homosexualität) zu umgehen oder unter den Teppich zu kehren.

 

Jo.

So sind sie, die Gruppen und Grüppchen, die auf Psychotrip machen, ohne das Geschäft wirklich zu verstehen. Die gibt's allüberall, und die deklariert katholischen halt ich noch für am harmlosesten.

Ich sagert ja: Wenn du schon Zusagen gemacht hast, die du ad hoc nicht widerrufen magst, üb dich diesmal im Distanzhalten und kündige deinen Ausstieg für danach an!

Honiglecken wird's wohl keines, denn Gruppendruck ist unvermeidlich. Das funktioniert nach dem Motto: Das Gegenteil von gut ist nicht schlecht, sondern gut gemeint.

In gut geführten Gruppen gilt: Jeder ist sein eigener Chairman und behält die Verantwortung für sich selbst. In schlecht geführten gilt das auch, aber man muss drum raufen.

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Hi Alouette,

 

selbst wenn du nicht mehr aussteigen kannst, so musst du dich dem Ganzen ja nicht widerspruchslos ausliefern. Wenn du keinen Gebetspartner willst, bekommst du keinen Gebetspartnet - Punkt. Wenn du nicht an einer Messe mit Interkommunion teilnehmen willst, nimmst du nicht an einer solchen Messe teil. Wenn das Vorbereitungsteam wirklich Wert auf deine Mitarbeit legt, wird sie auch kein Problem damit haben, dass du nicht alles mitmachst oder das Programm eben so anpassen, dass du kein Bauchweh mehr haben musst. Dein "Ja" zur Mitarbeit kann nicht bedeuten, dass du keine eigenen Wünsche und Vorstellungen an den Ablauf des Kurses und die Inhalte desselben stellen darfst. Wenn das jedoch nicht erwünscht ist, sondern der Kurs auf Teufel komm raus nach Vorgaben ablaufen soll, hast du auch noch bis 5 Minuten vor Ende des Kurses das Recht, deine Mitarbeit aufzukündigen.

 

Viele Grüße

Stefan

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Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

 

Cursillio verstehe ich immer als "Mutter aller Glaubenskurse"

 

Selbst habe ich an einem solchen Kurs, also an einem Cursillio-Kurs noch nicht

teilgenommen. Finde aber den Ansatz und die Richtung des "missionarischen Christseins" in unseren Gemeinden sehr wichtig.

 

gby

 

bernd

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