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3 Jahre Papst Benedikt XVI


Kunigunde

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das mit dem respekt vor dem geistlichen amt ist durchaus vergleichbar mit dem respekt vor dem weltlichen amt, z.b. des staatsoberhauptes.

 

und da wurde gerade in den 60/70er jahren heftig diskutiert, wie weit dieser respekt vor dem amt gehen soll, darf, muss. und wo er auch seine grenze haben muss.

 

ich erinnere da gerade euch an die waldheim affaire...

 

und auch der respekt vor dem amt, hindert mich durchaus nicht, zu sagen, dass manche der päpste (ich nenne nur den namen medici) menschen waren, die moralisch unter aller sau gehandelt haben, menschen, die dieses amt pervertierten.

 

und auch heute noch gibt es machtgeile menschen, die ihr geistliches amt missbrauchen. schande über sie.

 

Die Waldheim-Affäre ist in der Tat ein ganz guter Vergleich. Selten wurde einem verdienten Mann so übel mitgespielt. Heute wissen wir, daß unter den damaligen Wortführern etliche waren, die selbst in der Partei waren und das lieber für sich behielten. Grüße, KAM

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Es wurde bereits angesprochen, dass JP2 ca. 2000 Bischofsernennungen vorgenommen hat und dass dabei natürlich auch eine gewisse Quote an Blindgängern entsteht. Die Verantwortung (und damit auch die Kritik) für diese unglücklichen Ernennungen wird aber jeder Papst tragen müssen, der am heutigen Ernennungssystem festhält. Wer sich das Recht herausnimmt, 95% der katholischen Bischöfe selbst zu ernennen, muss dies auch verantwortungsvoll leisten können. Das stelle ich durchaus in Frage.

Das ist dein gutes Recht, Bischofsernennungen sind ja keine dogmatische Frage und wurden im Laufe der Kirchengeschichte unterschiedlich gehandhabt. Wie der Blick in die Politik zeigt, garantieren aber auch demokratische Entscheidungsprozesse nicht den Ausschuss von "Blindgängern"

 

Wir kennen ja aus der Geschichte der römischen Kirche und aus der Gegenwart der anderen apostolischen Kirchen verschiedene Systeme der Bischofsernennungen. Keines davon ist ohne Fehler aber man kann auch nicht sagen, dass unser derzeitiges das optimale ist.
Richtig!

 

So halte ich persönlich Vakanzen von über 3 Monaten für mehr als fragwürdig. Wenn man sich anschaut, wieviel Aufwand getrieben wird, damit der römische Bischofssitz innerhalb von wenigen Tagen neu besetzt wird, muss man sich schon fragen, ob denn die anderen Bistümer so unwichtig sind, dass hier zum Teil Jahre vergehen. Nach 11 Monaten der letzten Vakanz in Regensburg sollte man doch meinen können, dass Rom sich so viel Zeit gelassen hat, um einen besonders guten Kandidaten auszuwählen. Die Realität zeigt jedoch, dass Rom mit der Menge an Ernennungen in der ganzen Welt zeitlich überfordert ist und nicht genug Einblick in die Diözesen hat, um wirklich zielsicher den optimalen Kandidaten zeitnah in's Amt zu befördern.
Überlegungen, die in der Tat nachdenklich stimmen!

 

Einige Foranten beschwören ja immer wieder, dass der jetzige Papst die Kollegialität des Episkopats so sehr hervorheben würde. Das mag auch in der Liturgie so sein. In der Praxis kann ich das aber nicht erkennen, denn weder werden Vorgänger und Nachbarbischöfe bei den Ernennungen mit einbezogen,

Wenn das wirklich stimmt, finde ich es auch traurig, ich glaube aber, dass dies im Ermessen des Nuntius liegt.

 

noch sind die Bischöfe frei, bei der Bischofssynnode selbständig Dokumente zu formulieren. Das einzige offizielle Dokument der Synnode ist nach wie vor das vom Papst alleine nach Ende der Synnode verfasste Abschlussdokument. Wie Kunigunde schon schrieb, ist dieses jedoch völlig unabhängig von den teilnehmenden Bischöfen. Wo ist also die Kollegialität?
Unter Benedikt XVI. gab es erst eine Bischoffsynode, und ich habe nicht mitbekommen, ob es da ein Dokument gab oder gibt. Falls es eines gibt, können wir gerne Zustandekommen und Inhalt analysieren. Es ist aber auf der bisher einzigen Bischoffsynode unter B16 schon deutlich geworden, dass es mehr Diskussion gibt als früher, und das ist auch gut so! bearbeitet von Udalricus
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Das ist dein gutes Recht, Bischofsernennungen sind ja keine dogmatische Frage und wurden im Laufe der Kirchengeschichte unterschiedlich gehandhabt. Wie der Blick in die Politik zeigt, garantieren aber auch demokratische Entscheidungsprozesse nicht den Ausschuss von "Blindgängern"
Einen Ausschuss von Blindgängern garantiert glaube ich jedes System.

 

Allerdings könnte ich eher mit einem von der Diözese ermittelten Blindgänger besser leben, als mit einem eingesetzten.

 

Ich weiß nicht, wie es in der Orthodoxie ist, aber ein grundlegendes Problem ist doch, daß eine Diözese kaum eine Chance hat einen unfähigen Bischof wieder quitt zu werden.

 

Logisch wäre in einem solchen Fall die Abwahl oder die Appellation an den apostolischen Stuhl (was der in Pastor Aeternus definierten Rolle des Papstes als oberstem Richter entsprechen würde). Aber durch das momentane System hat man viel zu schnell das Gefühl hier würde ein episkopaler Filz lieber gegen das Kirchenvolk agieren, als FÜR das Kirchenvolk (siehe Köln, siehe Regensburg).

 

noch sind die Bischöfe frei, bei der Bischofssynnode selbständig Dokumente zu formulieren. Das einzige offizielle Dokument der Synnode ist nach wie vor das vom Papst alleine nach Ende der Synnode verfasste Abschlussdokument. Wie Kunigunde schon schrieb, ist dieses jedoch völlig unabhängig von den teilnehmenden Bischöfen. Wo ist also die Kollegialität?
Unter Benedikt XVI. gab es erst eine Bischoffsynode, und ich habe nicht mitbekommen, ob es da ein Dokument gab oder gibt. Falls es eines gibt, können wir gerne Zustandekommen und Inhalt analysieren. Es ist aber auf der bisher einzigen Bischoffsynode unter B16 schon deutlich geworden, dass es mehr Diskussion gibt als früher, und das ist auch gut so!
Das Dokument der letzten Synode war wenn ich mich recht erinnere Sacramentum Caritatis

 

Das der Text unter "apostolische Schreiben des Papstes" auf Vatican.va gehostet ist, lässt doch schon tief blicken...

bearbeitet von Flo77
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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.
Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.
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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.

Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.

Eine Klarstellung fehlt, aber kein Dogma. Schon 1870 war es Unsinn, aus dieser Thematik ein Dogma zu machen, und es ist auch heute noch Unsinn.

 

Werner

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Im Übrigen glaube ich nicht, dass Vittorio Emmanuele Schuld daran ist, dass es das nicht gibt.

 

Pius hätte nach 1871 genug Zeit gehabt, wenn er nur gewollt hätte. Was ihm wichtig war, hatte er bekommen, das andere interessierte ihn nicht (eher im Gegenteil). Und seine Nachfolger sahen das genau so.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.
Das zum ordentlichen Lehramt der Bischöfe?
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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.
Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.
Eine Klarstellung fehlt, aber kein Dogma. Schon 1870 war es Unsinn, aus dieser Thematik ein Dogma zu machen, und es ist auch heute noch Unsinn.
Oh nein! Nein! WENN sich der Heilige Vater oder ein Konzil nochmal an diese Thematik wagen sollte erwarte ich ein Dogma und keine Klarstellung.

 

Was glaubst Du wie lange eine "Klarstellung" wohl Bestand hätte?

 

Und in 15 Jahren sitzt ein GeLuMü auf der Kathedra Romana und das gläubige Volk kann sich die Klarstellung auf's Klo hängen. NEIN DANKE!

 

Nebenbei: wenn dieses Dogma über "die Vollmacht der Bischöfe" käme, erwartete ich präzieseste Formulierungen über das Verhältnis zwischen Papst und Episkopat - vllt. käme man dann von der hanebüchenen Interpretation von Pastor Aeternus weg der Papst wäre tatsächlich der Autokrat als der er im Mom. auftritt. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.
Das zum ordentlichen Lehramt der Bischöfe?
Exakt jenes.
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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.
Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.
Eine Klarstellung fehlt, aber kein Dogma. Schon 1870 war es Unsinn, aus dieser Thematik ein Dogma zu machen, und es ist auch heute noch Unsinn.
Oh nein! Nein! WENN sich der Heilige Vater oder ein Konzil nochmal an diese Thematik wagen sollte erwarte ich ein Dogma und keine Klarstellung.

 

Was glaubst Du wie lange eine "Klarstellung" wohl Bestand hätte?

 

Und in 15 Jahren sitzt ein GeLuMü auf der Kathedra Romana und das gläubige Volk kann sich die Klarstellung auf's Klo hängen. NEIN DANKE!

 

Nebenbei: wenn dieses Dogma über "die Vollmacht der Bischöfe" käme, erwartete ich präzieseste Formulierungen über das Verhältnis zwischen Papst und Episkopat - vllt. käme man dann von der hanebüchenen Interpretation von Pastor Aeternus weg der Papst wäre tatsächlich der Autokrat als der er im Mom. auftritt. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Klar, eine Ergänzung zu PA muss auch ein Dogma sein.

Das ändert aber nichts daran, dass schon Pastor Aeternus als Dogma unsinnig war.

 

Werner

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Das ändert aber nichts daran, dass schon Pastor Aeternus als Dogma unsinnig war.
Auch wenn Du recht hast, ist das ja nun leider nicht mehr zu ändern.
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Das ändert aber nichts daran, dass schon Pastor Aeternus als Dogma unsinnig war.
Auch wenn Du recht hast, ist das ja nun leider nicht mehr zu ändern.

In der Erkenntnis, dass ich Recht habe, liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems.

Das wird aber noch ein paar Jahrhunderte dauern.

 

Werner

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In der Erkenntnis, dass ich Recht habe, liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems.

Das wird aber noch ein paar Jahrhunderte dauern.

Was meinst Du?

 

Daß die Kirche das Dogma einfach vergisst?

 

Daß sie es zurücknimmt?

 

 

Dieses Dogma wir NIE der Vergessenheit anheim fallen, solange es noch Katholiken gibt, die es in ihrem autokratischen Sinne anwenden wollen - und daß die aussterben? Nun ja die Hoffnung ... B)

 

 

Und Zurücknehmen? Die Kirche wird nicht ohne ein Erdbeben hingehen können und alle dogmatischen Beschlüsse seit 1074 für nichtig bzw. zu inner-römischen Lehrschreiben ohne dogmatische Relevanz erklären. Wie soll das funktionieren?

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In der Erkenntnis, dass ich Recht habe, liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems.

Das wird aber noch ein paar Jahrhunderte dauern.

Was meinst Du?

 

Daß die Kirche das Dogma einfach vergisst?

 

Daß sie es zurücknimmt?

 

 

Dieses Dogma wir NIE der Vergessenheit anheim fallen, solange es noch Katholiken gibt, die es in ihrem autokratischen Sinne anwenden wollen - und daß die aussterben? Nun ja die Hoffnung ... B)

 

 

Und Zurücknehmen? Die Kirche wird nicht ohne ein Erdbeben hingehen können und alle dogmatischen Beschlüsse seit 1074 für nichtig bzw. zu inner-römischen Lehrschreiben ohne dogmatische Relevanz erklären. Wie soll das funktionieren?

Man kann kein Dogma zurücknehmen.

 

Man kann aber "zu der Erkenntnis gelangen" (*), dass das Jurisdiktionsprimat gar kein Dogma ist, weil es bei Dogmen um Glaubenssachen geht, und die Universaljurisdiktion mit Glauben nicht mehr zu tun hat als jede andere Unternehmensorganisationsstruktur auch.

 

Ich bin überzeugt dass man sich eines Tages auf diese Weise dieses "Dogmas" entledigen wird, auch wenn das heute unerhört erscheint.

 

Ungefähr so unerhört wie 1642 die Prophezeiung geklungen hätte, dass sich der Papst eines Tages öffentlich für die Sache mit Galilei entschuldigen würde.

 

(*) "zu der Erkenntnis gelangen", "im Lichte neuer Erkenntnisse neu auslegen", "wegrelativieren" sind unterschiedliche Bezeichnungen für ein und das selbe. Es passiert immer dann, wenn die Kirche alte Meinungen nicht mehr vertritt, aber nicht so direkt sagen möchte, dass sie einen Fehler gemacht hat. Das ist schon immer passiert und wird immer passieren, das sehe ich auch nicht unbedingt negativ. Es ist der vom Heiligen Geist eingerichtete Regulationsmechanismus.

 

Werner

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Ungefähr so unerhört wie 1642 die Prophezeiung geklungen hätte, dass sich der Papst eines Tages öffentlich für die Sache mit Galilei entschuldigen würde.

 

..was übrigens 2000 völlig überzogen war, sich in einem Atemzug für die Kreuzzüge etc. und für den Hausarrest eines eingebildeten und großspurigen Wissenschaftlers zu entschuldigen B)

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Was sind Eure persönlichen Eindrücke und Meinungen?
ich hab mich echt gefreut, daß Joseph Ratzinger das erreicht hat.

 

und: Guter Übergangspapst, finde ich.

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..was übrigens 2000 völlig überzogen war, sich in einem Atemzug für die Kreuzzüge etc. und für den Hausarrest eines eingebildeten und großspurigen Wissenschaftlers zu entschuldigen B)
V. SCHULDBEKENNTNIS FÜR DIE VERFEHLUNGEN GEGEN DIE LIEBE, DEN FRIEDEN, DIE RECHTE DER VÖLKER, DIE ACHTUNG DER KULTUREN UND DER RELIGIONEN

 

Ein Vertreter der Römischen Kurie:

 

Laß die Christen auf Jesus blicken,

der unser Herr ist und unser Friede.

Gib, daß sie bereuen können,

was sie in Worten und Taten gefehlt haben.

Manchmal haben sie sich leiten lassen von Stolz und Haß,

vom Willen, andere zu beherrschen,

von der Feindschaft gegenüber den Anhängern anderer Religionen

und den gesellschaftlichen Gruppen, die schwächer waren als sie,

wie etwa den Einwanderern und Zigeunern.

 

Stilles Gebet.

 

Der Heilige Vater:

 

Herr der Welt, Vater aller Menschen,

durch deinen Sohn hast du uns gebeten, auch den Feind zu lieben,

denen Gutes zu tun, die uns hassen,

und für die zu beten, die uns verfolgen.

Doch oft haben die Christen das Evangelium verleugnet

und der Logik der Gewalt nachgegeben.

Die Rechte von Stämmen und Völkern haben sie verletzt,

deren Kulturen und religiösen Traditionen verachtet:

Erweise uns deine Geduld und dein Erbarmen! Vergib uns!

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

 

R. Amen.

 

R. Kyrie, eleison; Kyrie, eleison; Kyrie, eleison.

Quelle

Wo hat sich JPII eigentlich "in einem Atemzug" entschuldigt?

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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.

Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.

Eine Klarstellung fehlt, aber kein Dogma. Schon 1870 war es Unsinn, aus dieser Thematik ein Dogma zu machen, und es ist auch heute noch Unsinn.

 

Werner

Ich frage mich nur, welchen Sinn überhaupt ein Dogma haben soll, wenn man gleichzeitig glauben könnte, dass es auch Unsinn sein könnte. :k035:
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Ich frage mich nur, welchen Sinn überhaupt ein Dogma haben soll, wenn man gleichzeitig glauben könnte, dass es auch Unsinn sein könnte. :k035:
In Anerkennung der Realität und des dogmatischen Rangs bleibt einem nichts anderes übrig als auf das Episkopatsdogma als notwendiges Korrektiv zu PA auf gleichem Rang zu hoffen - auch wenn man sonst der Meinung ist, daß 1870 die Weichen völlig anders hätten gestellt werden müssen und die Dogmatisierung dieser beiden Fragen grundsätzlich in die Kategorie "Unsinn" packt. bearbeitet von Flo77
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Ich persönlich vermisse eine Sozialenzyklika und darin Worte zu Afrika. Aber diese wird ja nach offiziellen Ankündigungen bald kommen.

Paradoxerweise vermisse ausgerechnet ich, vorallem ein Dogma. Und zwar jenes um das Viktor Emanuel II die katholische Kirche betrogen hat.

Eine Klarstellung fehlt, aber kein Dogma. Schon 1870 war es Unsinn, aus dieser Thematik ein Dogma zu machen, und es ist auch heute noch Unsinn.

 

Werner

Ich frage mich nur, welchen Sinn überhaupt ein Dogma haben soll, wenn man gleichzeitig glauben könnte, dass es auch Unsinn sein könnte. :k035:

Damit hast du genau erkannt, was das Problem beim Dogma von der Universaljurisdiktion ist.

 

Das Problem ist nämlich, dass es schlicht nicht möglich ist, jedes beliebige Thema zu dogmatisieren.

 

Beispiel: Zwar glaubt die gesamte Christenheit mit Sicherheit schon immer, dass Mistbrühe schlechter schmeckt als Wein, trotzdem wäre es ein Unsinn, das nun zu dogmatisieren.

 

Ein Dogma dient dazu, den Glauben festzulegen, nicht den Geschmack oder die Organisationsform der römischen Kirche. Und nur weil jemand glaubt, das Thema Organistionsform sei wichtig, wird das trotzdem nicht zur Glaubensfrage. Daher ist ein solches Dogma Unsinn (und zwar völlig unabhängig davon, ob man ihm inhaltlich zustimmt, siehe das Beispiel vom Wein und der Mistbrühe)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ein Dogma dient dazu, den Glauben festzulegen, nicht den Geschmack oder die Organisationsform der römischen Kirche. Und nur weil jemand glaubt, das Thema Organistionsform sei wichtig, wird das trotzdem nicht zur Glaubensfrage. Daher ist ein solches Dogma Unsinn (und zwar völlig unabhängig davon, ob man ihm inhaltlich zustimmt, siehe das Beispiel vom Wein und der Mistbrühe)
Die Position des Papstes ist sehr wohl eine Glaubensfrage. Immerhin geht es um eine ecclesiologische Aussage.

 

Das Dogma selbst enthält mMn an keiner Stelle eine Aussage über die KONKRETE Amtsführung des Papstes sondern definiert ausschließlich, daß er die letzte Instanz im Glauben und in der Disziplin ist und welche Freiheiten er aufgrund dieser Rolle in Anspruchen nehmen kann (die freie Kommunikation mit dem GESAMTEN Episkopat nämlich - von daher finde ich das Verhältnis zu China gelinde gesagt zweifelhaft).

 

In PA steht NICHT, daß der Papst nach gutdünken Bischöfe einsetzen, absetzen, versetzen MUSS oder SOLL, oder das er hemmungslos in die Bistümer hineinregieren soll/kann/darf.

 

So wie Christus sich zur una sancta verhält und die Kindliche Kaiserin zu Phantasien, so hat der Papst diese Rolle für die Katholische Kirche.

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Ein Dogma dient dazu, den Glauben festzulegen, nicht den Geschmack oder die Organisationsform der römischen Kirche. Und nur weil jemand glaubt, das Thema Organistionsform sei wichtig, wird das trotzdem nicht zur Glaubensfrage. Daher ist ein solches Dogma Unsinn (und zwar völlig unabhängig davon, ob man ihm inhaltlich zustimmt, siehe das Beispiel vom Wein und der Mistbrühe)
Die Position des Papstes ist sehr wohl eine Glaubensfrage. Immerhin geht es um eine ecclesiologische Aussage.

 

Das Dogma selbst enthält mMn an keiner Stelle eine Aussage über die KONKRETE Amtsführung des Papstes sondern definiert ausschließlich, daß er die letzte Instanz im Glauben und in der Disziplin ist und welche Freiheiten er aufgrund dieser Rolle in Anspruchen nehmen kann (die freie Kommunikation mit dem GESAMTEN Episkopat nämlich - von daher finde ich das Verhältnis zu China gelinde gesagt zweifelhaft).

 

In PA steht NICHT, daß der Papst nach gutdünken Bischöfe einsetzen, absetzen, versetzen MUSS oder SOLL, oder das er hemmungslos in die Bistümer hineinregieren soll/kann/darf.

 

So wie Christus sich zur una sancta verhält und die Kindliche Kaiserin zu Phantasien, so hat der Papst diese Rolle für die Katholische Kirche.

Das nach Gutdünken ein- und absetzen und das hineinregieren ergibt sich aus der absoluten und direkten Gewalt, die er über alle Belange hat.

 

Und ich finde das immer noch keine Glaubensaussage. Die Unfehlbarkeit ist eine klare Glaubensaussage, da habe ich bekanntlich andere Probleme damit, aber es ist eine Glaubensaussage. Die Universaljurisdiktion ist es ganz klar nicht. Wenn es eine wäre, dann könnte man auch die Form der Mitra dogmatisieren oder die Bassgeige (das würde die Piusbrüder freuen)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Das nach Gutdünken ein- und absetzen und das hineinregieren ergibt sich aus der absoluten und direkten Gewalt, die er über alle Belange hat.
Tut es nicht. Es wird daraus hergeleitet, aber das ist nicht das, was im Dogma steht.

 

Dort geht es, vorallem wenn man die weltgeschichtlichen Umstände berücksichtigt, darum, daß es keine weltliche Autorität über dem Papst und im Bezug auf die Leitung der Kirche auch nicht über den Bischöfen (wenn das auch nur indirekt zu erschließen ist) gibt und die Kirche in ihrer Amtsführung IMMER unabhängig ist, von weltlicher Macht.

 

Quasi das dogmatisierte Bekenntnis zur vollständigen Trennung von Kirche und Staat.

 

Daß das Dogma über die Bischöfe das noch weiter erhellt hat Vittorio (möge die Gnade Gottes über ihn richten) ja gründlich verhindert...

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Wobei ich das ganze auch als politisches Risiko sehe.

 

Ein Dogma, daß den Bischöfen in Ihren Bistümern in die volle Unabhängigkeit von weltlichen Strukturen zuspräche und aufgrund dessen sie freie Kommunikationswege mit Rom und freies Reisen innerhalb ihres Bistums beanspruchen ließe, wäre für China, Russland, Arabien und einige andere totalitäre Staaten vmtl. ein ziemlicher Affront.

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