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Zweifel oder Unglaube?


Gabriele

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Aber letztlich läuft es daraus hinaus, daß wir dem Zeugnis anderer glauben, weil wir ihnen glauben. Mehr ist es nicht. Ein sich Einlassen auf einen anderen.

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Bruno-Maria Schulz

Die Evangelien sind nicht Behauptung, Meinung, Ansicht, Vermutung, simple Verlautbarung wie in Teilen unserer Presse, sondern die durch das Pfingstereignis unter Federführung des Geistes Gottes entstandene Manifestation dessen, was den Evangelisten sichtbar, erkennbar, verstehbar, wurde und vom Geist Gottes eingegeben.

 

Die katholische Kirche schreibt den Menschen nicht vor was und wie zu glauben, sondern sie – als von Christus gegründete und vom Geist Gottes durchwaltete Kirche, gibt uns jede ihr mögliche Hilfe, das Wort Gottes in den Evangelien zu verstehen. Zu angemessenem Verstehen, gehört dringendes Verstehen-Wollen.

Es ist freilich nicht nur die Schrift "SOLA SCRIPTURA", nicht allein durch den Glauben "SOLA FIDE", allein durch die Gnade "SOLA GRATIA" durch die wir gerechtfertigt seien vor Gott; vielmehr führen Heilige Schrift zusammen mit apostolischer Überlieferung, Glaube zusammen mit Liebe und Reue, Gottes Gnade zusammen mit menschlicher Mitwirkung zum Leben in Gott.

 

Weit wichtiger aber, als Ansatzpunkte zu Rechfertigung von Zweifeln in der Hl. Schrift zu suchen, ist Glauben zu finden, wozu eben die eigene Mitwirkung gefragt ist. Das Wollen.

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Mußte Thomas "seine Zweifel wiedergutmachen"??

Ich meine nicht, daß unser Herr auf diese Art und Weise "aufrechnet".

So habe ich das auch nicht gemeint! Sondern dass Thomas Wesentliches für die Verbreitung des Glaubens geleistet hat, was aber in unserem Bewusstsein immer unter den Tisch fällt, weil wir sofort das Attribut "ungläubig" assoziieren.
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Ich verstehe die Geschichte vom ungläubigen Thomas nicht. Nach weitverbreiteter Exegese war es so, daß die Jünger glaubten, daß Jesus auferstanden ist, so irgendwie eine innere Sicherheit. Die Auferstehung soll eine Art inneres Erlebnis sein. Auf diese Weise sollen wir die Bibel lesen. Was soll dann der konkretistische Ausfaller mit dem Berühren vom Auferstandenen?

Da geht es meiner Ansicht nach nicht um das Berühren.

Die Botschaft dabei ist eine andere, denke ich.

Thomas sagt ja "Ihr habt euch alles nur eingebildet, das ist eine Halluzination, wenn ich ihn nicht berühren kann, glaub ich nicht"

 

Dann erscheint Jesus, das könnte aber immer noch eine Einbildung sein.

Er sagt aber "Komm, berühr mich", er weiss also was Thomas gesagt hat.

Damit ist klar, es ist keine Einbildung, sondern es ist etwas Wirkliches.

 

Werner

Eben! Somit ist die Thomasgeschichte ein wertvolles Indiz gegen eine Interpretation der Auferstehung, die auf eine reine "Auferstehung in den Herzen der Jünger" hinausläuft. Welchen Sinn sollte diese Erzählung haben, wenn es ohnehin nur auf eine "geistig-innerliche" Auferstehungsbotschaft ankäme?

 

Im Übrigen wollte mir kürzlich jemand eine Interpretation einreden, die noch haarsträubender ist als die Mariamante-sche Kirchenschwänzer-Exegese:

Dass die Apostel den Thomas trotz seines Unglaubens nicht hinausgeworfen haben und er am nächsten Sonntag wieder voll dabei sein durfte, ist ein Beleg dafür, dass auch Ungläubige in der Kirche ihren Platz haben sollen und nicht ausgegrenzt werden sollen!

Darüber sollten wir nachdenken!??? B)

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Die Anmerkung von Rosario: Was andere sicher gesehen haben und bezeugen.........ist richtig und unser erster Schritt zu Gott.

 

Die "Bloed Zeitung" und Aehnliche behaupten auch staendig etwas "sicher gesehen zu haben" und bezeugen das es richtig ist. Aber muessen wir denen deshalb alles glauben? Was andere gesehen haben muss noch lange nicht der Wahrheit entsprechen, gesunde Zweifel schaden auch Christen nicht.

 

Das bedeutet eben, dass gläubigen Christen den Evangelisten ein sehr großes Vertrauen schenken.

 

Für mich als Katholik sind diese Schriften auch noch durch das Lehramt der Kirche bestätigt und ausgelegt. Was ich durchaus für einen Vorteil gegenüber den sog. Evangelikalen halte, die außer der Schrift keine Autorität anerkennen, und deshalb was historische Bibelkritik betrifft auch wesentlich empfindlicher sind.

 

Auf zwei Beinen steht man besser!

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Bruno-Maria Schulz

Für jeden Katholiken sind diese Schriften auch noch durch das Lehramt der Kirche bestätigt und ausgelegt. Was einen Vorteil gegenüber den sog. Evangelikalen ist, die außer der Schrift keine Autorität anerkennen, und es deshalb was historische Bibelkritik betrifft, sich auch wesentlich schwerer tun.

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Wenn ich Euch erzählen würde, ich hätte den Auferstandenen Herrn gesehen, wer würde mir wirklich Glauben schenken??
und? hast Du Ihn gesehen?
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Bruno-Maria Schulz

Höhnische Antworten, wie „und, hast du Christus gesehen“, liefern Christengegnern willkommne Munition für weiteren Hohn, wie - so sind sie, die angeblichen Christen. Es widerspricht überdies gebotener Liebe, ohne die Chistsein unmöglch ist, und sollte unterbleiben.

Die vergleichende Einlassung „Wenn ich Euch erzählen würde, ich hätte den Auferstandenen Herrn gesehen, wer würde mir wirklich Glauben schenken??“ macht durchaus handfesten Sinn, denn unzähligen Menschen widerfuhr Göttliches und sie wurden zunächst für irrsinnig erklärt; - siehe die Kinder von Lourdes und andere.

Wer die Bibel für fraglich hält und das Evangelium für Metapher, wird jedes Wort für Gott für Privatmeinung halten.

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Wenn ich Euch erzählen würde, ich hätte den Auferstandenen Herrn gesehen, wer würde mir wirklich Glauben schenken??
und? hast Du Ihn gesehen?
Wenn Josezefulus in der hl. Messe das Allerheiligste sieht: Ja.
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Gerlinde Blosche

Ist der Zweifel des Thomas nicht auch typisch für unser menschliches Verhalten? Was wir nicht selbst erlebt oder gesehen haben können wir oft nur schwer glauben, vor allem dann , wenn es sich um ein außergewöhnliches Ereignis handelt wie auch die Auferstehung eines war.

Hier im Forum spürt man, dass es viele offene Fragen und Zweifel gibt, die zu Glaubenszweifel führen. Selbst Papst Benedikt XVI. hat in seiner Predigt am 3. Sonntag nach Ostern eingeräumt "Wir alle erleben Glaubenszweifel".

Wichtig erscheint mir dabei: Jesus hat die Fragen und Zweifel des Thomas ernst genommen und ich schließe daraus, dass auch wir Christen untereinander und im Umgang mit Andersgläubigen deren Fragen und Zweifel ernst nehmen und ihnen mit dem nötigen Respekt begegnen sollen.

Auch wer glaubt darf das Denken nicht abschalten, im Gegenteil, ich finde er ist ständig aufgefordert zu denken, gerade in unserer Zeit.

Wer trotz seiner offenen Fragen glauben kann oder es will, dem gelten ebenso die Worte Jesu an Thomas:" Selig, die nicht sehen und doch glauben."

Und so wie Jesus die Fragen und Zweifel des Thomas ernst genommen hat, wird er auch unsere ernst nehmen.

Liebe Grüße, Gerlinde

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