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Zölibat ist für katholische Kirche „sehr segensreich“


Erich

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Antonius Bacci
Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Das kann so nicht gewesen sein. Zwar wurde der Zölibat tatsächlich erst im 11. Jh. mit der Reform Gregors VII. durchgesetzt, er existierte jedoch schon früher. Die Ottonen stützten sich bei der Reichsverwaltung nicht zuletzt deshalb auf Bischöfe, weil diese keine Erben hatten, auf die die Lehen übergegangen wären.

Im "Lexikon des christlichen Glaubens" heißt es dazu: "Die Pflicht des römisch-katholischen Klerus zölibatär, das heißt ehelos und sexuell enthaltsam zu leben, wurde - wenngleich ab dem 4. Jahrhundert von verschiedenen Synoden gefordert - erst im 11. Jahrhundert zum allgemeinen kirchlichen Gesetz. ... Vom Wesen des Priestertums her lässt sich der Zölibat nicht einfordern, wie die Praxis der frühen Kirche sowie der Ostkirche zeigt. Orthodoxe Priester und Bischöfe können zwar nicht heiraten, doch können verheiratete Männer Priester (wenngleich nicht Bischof) werden.

Sexualfeindliche Strömungen (schon im christlichen Altertum) sowie erbrechtliche Fragen bezüglich der Verteilung des Kirchengutes im Mittelalter haben die Einführung des Pflichtzölibats nachhaltig beeinflusst, sind aber für eine sinnvolle Begründung heute ohne jegliche Werte. Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen (Mt,19,12)soll Priestern und Bischöfen die Möglichkeit eröffnen, mit ungeteiltem Herzen, völlig frei Gott und den Menschen zu dienen."

 

Liebe Gerlinde,

 

ich kenne das "Lexikon des christlichen Glaubens" nicht, aber es scheint mir zumindest etwas oberflächlich gearbeitet zu sein, was man zumindest an dem von Dir zitierten Artikel sehen kann. Die Unterscheidung eines "Enthaltsamkeits-" und eines "Ehelosigkeitszölibates" kommt nicht recht heraus, auch wenn die Begriffe unglücklich sind, da Zölibat eigentlich nur die Ehelosigkeit meint. Wenn Du Dich wirklich für das Thema interessierst, schau mal in dieses Buch:

 

Roger Gryson, Les origines du célibat ecclésiastique, Gembloux 1970

 

Das scheint mir eine der besten Darstellungen zu sein, vor allem mit Belegen.

 

Nochmal beste Grüße,

 

Antonius.

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Franciscus non papa

oberflächlich hin oder her...

 

so eine "enthaltsamkeitsehe" ist menschlich grausam, theologisch schwachsinn und insgesamt eine gnostische verirrung.

 

leider hat das christentum ganz zu anfang so eine gnostische infektion bekommen, von der hat es sich bis heute nicht erholt.

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Antonius Bacci
oberflächlich hin oder her...

 

so eine "enthaltsamkeitsehe" ist menschlich grausam, theologisch schwachsinn und insgesamt eine gnostische verirrung.

 

leider hat das christentum ganz zu anfang so eine gnostische infektion bekommen, von der hat es sich bis heute nicht erholt.

 

Leicht ist es sicherlich nicht. Ob es eine direkte gnostische Beeinflussung ist, weiß ich nicht. Im Grunde spielen hier verschiedenste Vorstellungen zusammen, alttestamentliche, stoisch-platonisch-philosophische scheinen mir vor allem genannt werden zu müssen. Von der Gnosis grenzt sich die Großkirche ja stark ab, etwa Irenäus v. Lyon. Dass es ähnliche Vorstellungen in der Gnosis gibt, ist klar. Aber ähnliche Vorstellungswelten müssen nicht zwangsläufig auf Entnahmen hindeuten, zumal, wenn es auch andere Einflussnahmen gibt.

 

Die "Enthaltsamkeitsehe" scheint mir eher eine Konzession gewesen zu sein. Bei Theologen wie etwa Augustinus dürfte der unverheiratete Kleriker das Ideal gewesen sein.

bearbeitet von Antonius Bacci
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Franciscus non papa

klar, nachdem sich augustinus, das muttersöhnchen, vorher genugsam "das hirn rausgefickt hatte", konnte er nach seiner "bekehrung" gut dumm daherreden.

 

ich habe im lauf der zeit die erfahrung gemacht, dass alle diese "bekehrten" für die kirche auf dauer kein segen wurden, angefangen von paulus - über augustinus ......

 

da sind mir die fröhlichen sünder lieber als diese - nachdem die lenden lahm und der schw.... müde geworden war - bekehrten, die dann moral predigten.

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Gerlinde Blosche
Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Das kann so nicht gewesen sein. Zwar wurde der Zölibat tatsächlich erst im 11. Jh. mit der Reform Gregors VII. durchgesetzt, er existierte jedoch schon früher. Die Ottonen stützten sich bei der Reichsverwaltung nicht zuletzt deshalb auf Bischöfe, weil diese keine Erben hatten, auf die die Lehen übergegangen wären.

Im "Lexikon des christlichen Glaubens" heißt es dazu: "Die Pflicht des römisch-katholischen Klerus zölibatär, das heißt ehelos und sexuell enthaltsam zu leben, wurde - wenngleich ab dem 4. Jahrhundert von verschiedenen Synoden gefordert - erst im 11. Jahrhundert zum allgemeinen kirchlichen Gesetz. ... Vom Wesen des Priestertums her lässt sich der Zölibat nicht einfordern, wie die Praxis der frühen Kirche sowie der Ostkirche zeigt. Orthodoxe Priester und Bischöfe können zwar nicht heiraten, doch können verheiratete Männer Priester (wenngleich nicht Bischof) werden.

Sexualfeindliche Strömungen (schon im christlichen Altertum) sowie erbrechtliche Fragen bezüglich der Verteilung des Kirchengutes im Mittelalter haben die Einführung des Pflichtzölibats nachhaltig beeinflusst, sind aber für eine sinnvolle Begründung heute ohne jegliche Werte. Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen (Mt,19,12)soll Priestern und Bischöfen die Möglichkeit eröffnen, mit ungeteiltem Herzen, völlig frei Gott und den Menschen zu dienen."

 

Liebe Gerlinde,

 

ich kenne das "Lexikon des christlichen Glaubens" nicht, aber es scheint mir zumindest etwas oberflächlich gearbeitet zu sein, was man zumindest an dem von Dir zitierten Artikel sehen kann. Die Unterscheidung eines "Enthaltsamkeits-" und eines "Ehelosigkeitszölibates" kommt nicht recht heraus, auch wenn die Begriffe unglücklich sind, da Zölibat eigentlich nur die Ehelosigkeit meint. Wenn Du Dich wirklich für das Thema interessierst, schau mal in dieses Buch:

 

Roger Gryson, Les origines du célibat ecclésiastique, Gembloux 1970

 

Das scheint mir eine der besten Darstellungen zu sein, vor allem mit Belegen.

 

Nochmal beste Grüße,

 

Antonius.

Lieber Antonius,

danke für deinen Hinweis. Das "Lexikon des christlichen Glaubens" wurde mir einmal vom Ordinariat empfohlen. Sicher gibt es noch ausführlichere , aber die waren alle sehr teuer.

Zum Thema Zölibat wurde hier im Forum andererorts eh schon vieles gesagt, sodass

es immer wieder die gleichen Fragen sind, die noch offen sind.

Freundliche Grüße, Gerlinde

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Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Es ist, soviel ich informiert bin, geschichtliche Tatsache, dass es in der ersten Hälfte der bisherigen Christentumsgeschichte, also gut 1000 Jahre lang fast ausschließlich kein absolutes und allgemeines Eheverbot für Kleriker gegeben hat. Und da stellt sich doch die Frage, warum damals noch nicht.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Richtig, dieses völlige Eheverbot gab es damals noch nicht. Aber Du solltest vielleicht nicht übersehen, daß der Zölibat, wie so vieles, eine Vorgeschichte hat. Und diese Vorgeschichte bestand im Fall verheirateter Geistlicher in einem in verschiedenen Graden vertretenen Gebot, nach der Weihe die geschlechtliche Gemeinschaft mit der Ehefrau, die dazu einverstanden sein mußte, ganz oder teilweise aufzugeben. Nach meinen Informationen bestehen für verheiratete ostkirchliche Priester, auf die ja von den vielen zölibatsgegnerischen Katholiken immer wieder hingewiesen wird, diese Enthaltsamkeitsvorschriften für eine bestimmte Zeit vor einem zu zelebrierenden Gottesdienst immer noch. Aber selbst das stellt eher die geschichtliche Schwundstufe dar, weil ursprünglich eine völlige Enthaltsamkeit gefordert war, ohne daß die Frau sich vom Mann trennen mußte.

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Franciscus non papa
Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Es ist, soviel ich informiert bin, geschichtliche Tatsache, dass es in der ersten Hälfte der bisherigen Christentumsgeschichte, also gut 1000 Jahre lang fast ausschließlich kein absolutes und allgemeines Eheverbot für Kleriker gegeben hat. Und da stellt sich doch die Frage, warum damals noch nicht.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Richtig, dieses völlige Eheverbot gab es damals noch nicht. Aber Du solltest vielleicht nicht übersehen, daß der Zölibat, wie so vieles, eine Vorgeschichte hat. Und diese Vorgeschichte bestand im Fall verheirateter Geistlicher in einem in verschiedenen Graden vertretenen Gebot, nach der Weihe die geschlechtliche Gemeinschaft mit der Ehefrau, die dazu einverstanden sein mußte, ganz oder teilweise aufzugeben. Nach meinen Informationen bestehen für verheiratete ostkirchliche Priester, auf die ja von den vielen zölibatsgegnerischen Katholiken immer wieder hingewiesen wird, diese Enthaltsamkeitsvorschriften für eine bestimmte Zeit vor einem zu zelebrierenden Gottesdienst immer noch. Aber selbst das stellt eher die geschichtliche Schwundstufe dar, weil ursprünglich eine völlige Enthaltsamkeit gefordert war, ohne daß die Frau sich vom Mann trennen mußte.

 

 

egal, was da bestehen mag.

 

eine forderung eine gewisse zeit vor der zelebration enthaltsam zu leben ist genauso sinnvoll, wie eine auflage, eine gewisse zeit vor dem empfang der kommunion enthaltsam zu leben.

 

was soll denn dieser schwachsinn???

 

entweder der vollzug der ehe ist heilig, sakramental - oder aber er ist böse, sündhaft und unanständig.

 

könnt ihr verklemmten gnostiker euch mal auf was einigen?

 

mich interessieren in diesem fall nicht sämtliche vorgeschichten, sprich verirrungen der menschlichen verklemmtheit.

 

zur freiheit seid ihr berufen - aber ich schwächlinge könnte diese freiheit offensichtlich nicht aushalten.

 

man sollte euch in der knechtschaft ägyptens lassen.

 

man kann die barmherzigkeit gottes nur verstehen, wenn man euch dummschwätzer immer wieder erlebt.

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Antonius Bacci
Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Es ist, soviel ich informiert bin, geschichtliche Tatsache, dass es in der ersten Hälfte der bisherigen Christentumsgeschichte, also gut 1000 Jahre lang fast ausschließlich kein absolutes und allgemeines Eheverbot für Kleriker gegeben hat. Und da stellt sich doch die Frage, warum damals noch nicht.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Richtig, dieses völlige Eheverbot gab es damals noch nicht. Aber Du solltest vielleicht nicht übersehen, daß der Zölibat, wie so vieles, eine Vorgeschichte hat. Und diese Vorgeschichte bestand im Fall verheirateter Geistlicher in einem in verschiedenen Graden vertretenen Gebot, nach der Weihe die geschlechtliche Gemeinschaft mit der Ehefrau, die dazu einverstanden sein mußte, ganz oder teilweise aufzugeben. Nach meinen Informationen bestehen für verheiratete ostkirchliche Priester, auf die ja von den vielen zölibatsgegnerischen Katholiken immer wieder hingewiesen wird, diese Enthaltsamkeitsvorschriften für eine bestimmte Zeit vor einem zu zelebrierenden Gottesdienst immer noch. Aber selbst das stellt eher die geschichtliche Schwundstufe dar, weil ursprünglich eine völlige Enthaltsamkeit gefordert war, ohne daß die Frau sich vom Mann trennen mußte.

 

 

egal, was da bestehen mag.

 

eine forderung eine gewisse zeit vor der zelebration enthaltsam zu leben ist genauso sinnvoll, wie eine auflage, eine gewisse zeit vor dem empfang der kommunion enthaltsam zu leben.

 

was soll denn dieser schwachsinn???

 

entweder der vollzug der ehe ist heilig, sakramental - oder aber er ist böse, sündhaft und unanständig.

 

könnt ihr verklemmten gnostiker euch mal auf was einigen?

 

mich interessieren in diesem fall nicht sämtliche vorgeschichten, sprich verirrungen der menschlichen verklemmtheit.

 

zur freiheit seid ihr berufen - aber ich schwächlinge könnte diese freiheit offensichtlich nicht aushalten.

 

man sollte euch in der knechtschaft ägyptens lassen.

 

man kann die barmherzigkeit gottes nur verstehen, wenn man euch dummschwätzer immer wieder erlebt.

 

Warum so aggressiv? Wenn Dich die Vorgeschichten nicht interessieren, ist das OK. Aber ohne diese "Vorgeschichten" versteht man das Heute nun einmal nicht. Viele Diskussionen über den Zölibat kranken an mangelndem Hintergrundwissen. Und darum sind sie eben wichtig. Überdies muss man hier die damaligen Mentalitäten berücksichtigen, in denen diese Dinge aufkamen, also die Spätantike. Es geht ja nicht darum, die "Enthaltsamkeitsehe" wieder einzuführen.

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Franciscus non papa

wenn ich menschen zu einer lebensweise verpflichten will, dann muss ich HEUTE eine sinnvolle begründung dafür bieten.

 

im übrigen sind vorgeschichten allemal interessant. ich muss allerdings nicht sämtliche irrwege der menschheitsgeschichte ablaufen, um dann meinen eigenen (irr-)weg zu gehen.

 

die alten und falschen denkweisen, die der einführung des pflichtzölibates zugrundelagen heute als für das verständnis notwendig zu bezeichnen macht nur sinn, wenn wir die handlungsweise der menschen damals verstehen wollen. das interessiert aber nur akademisch.

 

mit anderen worten - wenn du nur diese begründungen hast, dann ist heute zölibat offenbar völlig sinnentleert - wenn es denn jemals einen theologischen sinn gab.

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Gerlinde Blosche
Die kirchenrechtliche Verbindung das Weihesakrament nur mit dem Verzicht auf die Ehe

empfangen zu können hat es tausend Jahre nicht in der heute vorgeschriebenen Form gegeben. Sie ist erst im elften Jahrhundert eingeführt worden und ist somit eine in der Kirche gewachsene Lebensform. Zuvor war es selbstverständlich Tradition, dass der Presbyter und der Bischof verheiratet waren.

 

Du meinst also, man war tausend Jahre lang ganz selbstverständlich und auf ganz normale Weise als Priester verheiratet, und dann kam plötzlich "im elften Jahrhundert" der Zölibat? Das wäre ja ein sehr heftiger und wirklich plötzlicher Umschwung, eine Drehung um 180 Grad. Ist das Dein Bild der Entwicklung?

Es ist, soviel ich informiert bin, geschichtliche Tatsache, dass es in der ersten Hälfte der bisherigen Christentumsgeschichte, also gut 1000 Jahre lang fast ausschließlich kein absolutes und allgemeines Eheverbot für Kleriker gegeben hat. Und da stellt sich doch die Frage, warum damals noch nicht.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Richtig, dieses völlige Eheverbot gab es damals noch nicht. Aber Du solltest vielleicht nicht übersehen, daß der Zölibat, wie so vieles, eine Vorgeschichte hat. Und diese Vorgeschichte bestand im Fall verheirateter Geistlicher in einem in verschiedenen Graden vertretenen Gebot, nach der Weihe die geschlechtliche Gemeinschaft mit der Ehefrau, die dazu einverstanden sein mußte, ganz oder teilweise aufzugeben. Nach meinen Informationen bestehen für verheiratete ostkirchliche Priester, auf die ja von den vielen zölibatsgegnerischen Katholiken immer wieder hingewiesen wird, diese Enthaltsamkeitsvorschriften für eine bestimmte Zeit vor einem zu zelebrierenden Gottesdienst immer noch. Aber selbst das stellt eher die geschichtliche Schwundstufe dar, weil ursprünglich eine völlige Enthaltsamkeit gefordert war, ohne daß die Frau sich vom Mann trennen mußte.

Lieber Soames,

nur kurz ,da ich nicht viel Zeit habe. Diese Vorgeschichte ist mir bekannt. Ich weiß aber auch, dass heute das Denken, dass eheliches Sexualleben unrein macht und die Nähe zu Gott sexuelle Enthaltsamkeit fordert, heute weitgehend überwunden ist. Ebenso die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe.

Liebe Grüße, Gerlinde

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die alten und falschen denkweisen, die der einführung des pflichtzölibates zugrundelagen heute als für das verständnis notwendig zu bezeichnen macht nur sinn, wenn wir die handlungsweise der menschen damals verstehen wollen. das interessiert aber nur akademisch.

 

mit anderen worten - wenn du nur diese begründungen hast, dann ist heute zölibat offenbar völlig sinnentleert - wenn es denn jemals einen theologischen sinn gab.

Dass man mit den alten Begründungen heute niemandem mehr kommen kann, ist allgemein bekannt.

Drum hat man sich ja neue Begründungen ausgedacht.

Ob das der richtige Weg ist, sei dahingestellt.

 

Werner

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Gerlinde Blosche
die alten und falschen denkweisen, die der einführung des pflichtzölibates zugrundelagen heute als für das verständnis notwendig zu bezeichnen macht nur sinn, wenn wir die handlungsweise der menschen damals verstehen wollen. das interessiert aber nur akademisch.

 

mit anderen worten - wenn du nur diese begründungen hast, dann ist heute zölibat offenbar völlig sinnentleert - wenn es denn jemals einen theologischen sinn gab.

Dass man mit den alten Begründungen heute niemandem mehr kommen kann, ist allgemein bekannt.

Drum hat man sich ja neue Begründungen ausgedacht.

Ob das der richtige Weg ist, sei dahingestellt.

 

Werner

Eine wesentliche Begründung des Zölibats besteht heute darin, dass man den Zölibat als eine besondere Gabe Gottes sieht durch die der Priester leichter mit ungeteiltem Herzen Christus folgen und sich freier dem Dienst an Gott widmen kann. Siehe can. 277 § 1 CIC.

Somit findet man den Zölibat dem Priestertum angemessen, was m.E. auch nicht bestritten werden muss.

Aber trotzdem taucht in mir immer wieder die Frage auf ob man diesen Zweck nicht "auch" in der Ehe erzielen kann.

Liebe Grüße,Gerlinde

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Ich weiß aber auch, dass heute das Denken, dass eheliches Sexualleben unrein macht und die Nähe zu Gott sexuelle Enthaltsamkeit fordert, heute weitgehend überwunden ist. Ebenso die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe.

Das ist übrigens ein schönes Beispiel, um zu illustieren, daß jene angebliche "Überwindung" des kirchlichen Glaubens in jüngster Zeit, welche die Modernisten und die Traditionalisten in seltener Einigkeit unterstellen -- die einen freudig, die anderen mit Grausen -- ein großes Hirngespinst ohne Rückhalt in lehramtlichen Texten ist, und sich im Gegenteil die Entwicklung der kirchlichen Lehre durch große Kontinuität auszeichnet. Die Päpste und Konzilien von heute lehren dasselbe wie die Päpste und Konzilien von gestern:

Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibates vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt.
Diese Lehre, wonach die Jungfräulichkeit und der Zölibat klar den Vorrang haben und höher stehen als die Ehe, wurde, wie Wir sagten, schon vom göttlichen Erlöser und vom Völkerapostel verkündet: ebenso wurde sie auf dem Konzil von Trient feierlich als Glaubenssatz definiert und allezeit von den heiligen Vätern und den Kirchenlehrern einmütig erklärt. Wie ferner Unsere Vorgänger, haben auch Wir selbst, sooft sich Gelegenheit bot, sie immer und immer wieder dargelegt und eindringlich empfohlen. Da es jedoch in jüngster Zeit nicht an solchen fehlte, die eben diese von den Vätern der Kirche überlieferte Lehre bekämpften, nicht ohne schwere Gefahr und ohne Schaden für die Gläubigen, so hielten Wir im Bewusstsein Unserer Pflicht es für angezeigt, den Gegenstand neuerdings in diesem Rundschreiben zusammenzufassen sowie die Irrtümer aufzudecken und zu verwerfen, die häufig unter dem falschen Schein des Wahren vorgetragen werden.
Um die Pflichten und die Würde der christlichen Ehe, die ein Bild der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche ist, sollen die Alumnen gebührend wissen; sie sollen aber klar den Vorrang der Christus geweihten Jungfräulichkeit erkennen, so daß sie nach reiflich überlegter Wahl und mit Hochherzigkeit sich in ganzer Hingabe von Leib und Seele dem Herrn weihen.
Indem sie das Herz des Menschen auf besondere Art freimacht und "es so zu größerer Liebe zu Gott und zu allen Menschen entzündet", bezeugt die Jungfräulichkeit, daß das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit die kostbare Perle ist, welche verdient, jedem anderen, selbst hohen Wert vorgezogen, ja als einziger endgültiger Wert gesucht zu werden. Deshalb hat die Kirche im Lauf ihrer Geschichte immer die Erhabenheit dieses Charismas über das der Ehe verteidigt, eben aufgrund seiner ganz einzigartigen Verbindung mit dem Reich Gottes.
bearbeitet von Pelikan
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Ich weiß aber auch, dass heute das Denken, dass eheliches Sexualleben unrein macht und die Nähe zu Gott sexuelle Enthaltsamkeit fordert, heute weitgehend überwunden ist. Ebenso die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe.

Das ist übrigens ein schönes Beispiel, um zu illustieren, daß jene angebliche "Überwindung" des kirchlichen Glaubens in jüngster Zeit, welche die Modernisten und die Traditionalisten in seltener Einigkeit unterstellen -- die einen freudig, die anderen mit Grausen -- ein großes Hirngespinst ohne Rückhalt in lehramtlichen Texten ist, und sich im Gegenteil die Entwicklung der kirchlichen Lehre durch große Kontinuität auszeichnet. Die Päpste und Konzilien von heute lehren dasselbe wie die Päpste und Konzilien von gestern:

Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibates vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt.
Diese Lehre, wonach die Jungfräulichkeit und der Zölibat klar den Vorrang haben und höher stehen als die Ehe, wurde, wie Wir sagten, schon vom göttlichen Erlöser und vom Völkerapostel verkündet: ebenso wurde sie auf dem Konzil von Trient feierlich als Glaubenssatz definiert und allezeit von den heiligen Vätern und den Kirchenlehrern einmütig erklärt. Wie ferner Unsere Vorgänger, haben auch Wir selbst, sooft sich Gelegenheit bot, sie immer und immer wieder dargelegt und eindringlich empfohlen. Da es jedoch in jüngster Zeit nicht an solchen fehlte, die eben diese von den Vätern der Kirche überlieferte Lehre bekämpften, nicht ohne schwere Gefahr und ohne Schaden für die Gläubigen, so hielten Wir im Bewusstsein Unserer Pflicht es für angezeigt, den Gegenstand neuerdings in diesem Rundschreiben zusammenzufassen sowie die Irrtümer aufzudecken und zu verwerfen, die häufig unter dem falschen Schein des Wahren vorgetragen werden.
Um die Pflichten und die Würde der christlichen Ehe, die ein Bild der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche ist, sollen die Alumnen gebührend wissen; sie sollen aber klar den Vorrang der Christus geweihten Jungfräulichkeit erkennen, so daß sie nach reiflich überlegter Wahl und mit Hochherzigkeit sich in ganzer Hingabe von Leib und Seele dem Herrn weihen.
Indem sie das Herz des Menschen auf besondere Art freimacht und "es so zu größerer Liebe zu Gott und zu allen Menschen entzündet", bezeugt die Jungfräulichkeit, daß das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit die kostbare Perle ist, welche verdient, jedem anderen, selbst hohen Wert vorgezogen, ja als einziger endgültiger Wert gesucht zu werden. Deshalb hat die Kirche im Lauf ihrer Geschichte immer die Erhabenheit dieses Charismas über das der Ehe verteidigt, eben aufgrund seiner ganz einzigartigen Verbindung mit dem Reich Gottes.

Find ich witzig.

Die Ehe ist ja ein Sakrament, die Ehelosigkeit nicht.

Angeblich ist die Ehe sogar der ausdrückliche Schöpfungswille Gottes und angeblich ist der Mensch auf die Ehe hin geschaffen worden.

 

Aber besser als die Ehe ist ihr Gegenteil.

 

Das verstehe wer mag.

 

Werner

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Find ich witzig.

Die Ehe ist ja ein Sakrament, die Ehelosigkeit nicht.

Angeblich ist die Ehe sogar der ausdrückliche Schöpfungswille Gottes und angeblich ist der Mensch auf die Ehe hin geschaffen worden.

 

Aber besser als die Ehe ist ihr Gegenteil.

 

Das verstehe wer mag.

Das ist doch der Punkt: Mit frommem Gesülze kann man alles "beweisen" und auch das Gegenteil davon.

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Ich weiß aber auch, dass heute das Denken, dass eheliches Sexualleben unrein macht und die Nähe zu Gott sexuelle Enthaltsamkeit fordert, heute weitgehend überwunden ist. Ebenso die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe.

Das ist übrigens ein schönes Beispiel, um zu illustieren, daß jene angebliche "Überwindung" des kirchlichen Glaubens in jüngster Zeit, welche die Modernisten und die Traditionalisten in seltener Einigkeit unterstellen -- die einen freudig, die anderen mit Grausen -- ein großes Hirngespinst ohne Rückhalt in lehramtlichen Texten ist, und sich im Gegenteil die Entwicklung der kirchlichen Lehre durch große Kontinuität auszeichnet. Die Päpste und Konzilien von heute lehren dasselbe wie die Päpste und Konzilien von gestern:

 

....

 

Danke für diese Zusammenstellung.

Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten. B)

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Gerlinde Blosche
Ich weiß aber auch, dass heute das Denken, dass eheliches Sexualleben unrein macht und die Nähe zu Gott sexuelle Enthaltsamkeit fordert, heute weitgehend überwunden ist. Ebenso die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe.

Das ist übrigens ein schönes Beispiel, um zu illustieren, daß jene angebliche "Überwindung" des kirchlichen Glaubens in jüngster Zeit, welche die Modernisten und die Traditionalisten in seltener Einigkeit unterstellen -- die einen freudig, die anderen mit Grausen -- ein großes Hirngespinst ohne Rückhalt in lehramtlichen Texten ist, und sich im Gegenteil die Entwicklung der kirchlichen Lehre durch große Kontinuität auszeichnet. Die Päpste und Konzilien von heute lehren dasselbe wie die Päpste und Konzilien von gestern:

 

....

 

Danke für diese Zusammenstellung.

Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten. B)

Doch, das war eine gute Idee liebe Gabriele. Ich "glaube" fest, dass man auf grund der Schöpfungsordnung die Ehe dem Zölibat nicht hintanstellen darf.

"So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen:"Seid fruchtbar und mehret euch, ..."

Ich sehe aber auch beide Formen , die Ehe und die Ehelosigkeit als je eigene Antwort auf die Liebe Gottes, je nachdem welche Berufung ein Mensch hat.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten. B)

Doch, das war eine gute Idee liebe Gabriele.

Meint mein Mann auch. :)

 

Aber Pelikan hatte in seiner kleinen Zusammenstellung ganz klar nachgewiesen, dass mindestens zwei Konzilien und zwei Päpste ganz anderer Meinung sind und die Kirche schon immer anderer Meinung war.

 

Ich stimme mit Dir hierin überein:

Ich "glaube" fest, dass man auf grund der Schöpfungsordnung die Ehe dem Zölibat nicht hintanstellen darf.

"So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen:"Seid fruchtbar und mehret euch, ..."

aber Pelikan meint, dass die Kirche schon immer anderer Meinung war.

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Gerlinde Blosche

Liebe Gabriele,

ich bin fast erschrocken als ich Pelikans Zitate gelesen habe. Aber diese Meinung der Kirche ist doch auch keine Glaubenswahrheit, die man glauben muss, oder?

Bin wieder mal beim ewigen Bügeln, abends werde ich das mir mal genauer durch den Kopf gehen lassen, damit ich noch rechtzeitig umkehren kann! B)

Liebe Grüße , wie schön, dass du immer wieder deinen Humor wirken lässt!

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Liebe Gabriele,

ich bin fast erschrocken als ich Pelikans Zitate gelesen habe. Aber diese Meinung der Kirche ist doch auch keine Glaubenswahrheit, die man glauben muss, oder?

 

Tja, "Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibates vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt." das hört sich schwer nach Glaubenswahrheit an.....

 

Die Frage ist, ob das heute noch jemand glaubt (ausser den Zölibatären vielleicht teilweise). Und damit stellt sich die grundsätzliche Frage, ob eine Glaubenswahrheit noch eine ist, wenn sie nicht (mehr?) geglaubt wird. Aber das ist dann wohl schon eine dogmatische Frage.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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JPII ein Häretiker???

 

16. Die Jungfräulichkeit und die Ehelosigkeit für das Reich Gottes stehen in keinerlei Widerspruch zum hohen Wert der Ehe, sondern setzen ihn voraus und bekräftigen ihn. Ehe und Jungfräulichkeit sind die beiden Weisen, das eine Geheimnis des Bundes zwischen Gott und seinem Volk darzustellen und zu leben. Ohne Achtung für die Ehe kann es auch keine gottgeweihte Jungfräulichkeit geben; wenn die menschliche Sexualität nicht als ein hoher, vom Schöpfer geschenkter Wert betrachtet wird, verliert auch der um des Himmelreiches willen geleistete Verzicht auf sie seine Bedeutung.

 

Der heilige Johannes Chrysostomus sagt sehr richtig: "Wer die Ehe abwertet, schmälert auch den Glanz der Jungfräulichkeit; wer sie hingegen preist, hebt deren Bewunderungswürdigkeit mehr hervor und macht sie leuchtender. Was nämlich nur durch den Vergleich mit Schlechterem gut erscheint, dürfte kaum besonders gut sein; was jedoch, verglichen mit anerkannt Gutem, noch besser ist, das ist im Übermaß gut." 38

 

In der Jungfräulichkeit steht der Mensch - auch leiblich - in der Erwartung der eschatologischen Hochzeit Christi mit der Kirche; er schenkt sich ganz der Kirche und hofft, daß Christus sich der Kirche schenken wird - in der vollen Wahrheit des ewigen Lebens. Der jungfräuliche Mensch nimmt so in seinem Fleisch die neue Welt der kommenden Auferstehung vorweg.39

 

Kraft dieses Zeugnisses hält die Jungfräulichkeit in der Kirche das Bewußtsein für das Mysterium der Ehe wach und verteidigt es vor jeder Verkürzung und jeder Verarmung.

Quelle
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JPII ein Häretiker???

 

16. Die Jungfräulichkeit und die Ehelosigkeit für das Reich Gottes stehen in keinerlei Widerspruch zum hohen Wert der Ehe, sondern setzen ihn voraus und bekräftigen ihn. Ehe und Jungfräulichkeit sind die beiden Weisen, das eine Geheimnis des Bundes zwischen Gott und seinem Volk darzustellen und zu leben. Ohne Achtung für die Ehe kann es auch keine gottgeweihte Jungfräulichkeit geben; wenn die menschliche Sexualität nicht als ein hoher, vom Schöpfer geschenkter Wert betrachtet wird, verliert auch der um des Himmelreiches willen geleistete Verzicht auf sie seine Bedeutung.

 

Der heilige Johannes Chrysostomus sagt sehr richtig: "Wer die Ehe abwertet, schmälert auch den Glanz der Jungfräulichkeit; wer sie hingegen preist, hebt deren Bewunderungswürdigkeit mehr hervor und macht sie leuchtender. Was nämlich nur durch den Vergleich mit Schlechterem gut erscheint, dürfte kaum besonders gut sein; was jedoch, verglichen mit anerkannt Gutem, noch besser ist, das ist im Übermaß gut." 38

 

In der Jungfräulichkeit steht der Mensch - auch leiblich - in der Erwartung der eschatologischen Hochzeit Christi mit der Kirche; er schenkt sich ganz der Kirche und hofft, daß Christus sich der Kirche schenken wird - in der vollen Wahrheit des ewigen Lebens. Der jungfräuliche Mensch nimmt so in seinem Fleisch die neue Welt der kommenden Auferstehung vorweg.39

 

Kraft dieses Zeugnisses hält die Jungfräulichkeit in der Kirche das Bewußtsein für das Mysterium der Ehe wach und verteidigt es vor jeder Verkürzung und jeder Verarmung.

Quelle

Nein, der Text ist im Sinne des Tridentinum-Zitates nicht häretisch, denn es wird nicht gesagt, dass die Ehe mehr wert sei als die Jungfräulichkeit, und es wird auch nicht bestritten, dass die Jungfräulichkeit mehr wert ist als die Ehe (dieser Punkt wird schlauer Weise gar nicht erwähnt)

 

Werner

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Franciscus non papa

nun heisst ja nicht, dass nicht mehr wert, weniger wert bedeutet.

 

man kann da auch elegant sagen, trient ging es darum, die "irrlehre", die ehe sei besser als die ehelosigkeit zu erledigen. leider hat es nie ein konzil für nötig befunden, der "irrlehre" die ehelosigkeit sei höher zu bewerten als das sakrament der ehe, entgegenzutreten.

 

so im wirklichen leben unter uns pfarrerstöchtern:

 

wenn die trauben zu hoch hängen, dann erklärt man sie halt als sauer. was sollen denn zölibatäre auch anderes sagen....

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man kann da auch elegant sagen, trient ging es darum, die "irrlehre", die ehe sei besser als die ehelosigkeit zu erledigen. leider hat es nie ein konzil für nötig befunden, der "irrlehre" die ehelosigkeit sei höher zu bewerten als das sakrament der ehe, entgegenzutreten.

Genau diese Lehre hat doch Trient vertreten:

 

"Wer sagt, (...) es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt"

 

Also: Wer nicht sagt, dass Zölibat besser ist als Ehe, der ist ausgeschlossen.

 

Das lehrt ja auch schon Paulus (nur dass der niemanden rausschmeissen will deswegen)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt.

bearbeitet von Nursianer
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