Antonius Bacci Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 Was mich bei solchen Diskussionen immer am meisten erstaunt ist, mit welcher Vehemenz gerade diejenigen sich gegen den Zölibat aussprechen, die davon doch gar nicht betroffen sind. So richtig verstanden habe ich dies nie. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Man musste sich gegenüber Luthers Auffassung abgrenzen:"Sine conjugio vivere, dass geht hin, et hi habent sua commoda, aber: contra conjugium sentire, das ist der teuffel " Hätte Luther für die Geistlichen den Zölibat vorgeschrieben (was nicht in sein Lehrgebäude passt, ich weiß sehr gut), vielleicht hätte das Konzil darauf verzichtet, nur um der Unterscheidung willen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 nur sind handlungen, um sich von einer anderen gruppe zu unterscheiden, reichlich unreif und spätpubertär. die alte dame kirche sollte halt mittlerweile aus diesem stadium heraus sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 Danke für diese Zusammenstellung. Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten. Wenn Du tatsächlich meinst, das Charisma der Ehelosigkeit geschenkt bekommen zu haben, dann könnte ich Deine Schlußfolgerung nachvollziehen. Nein, da ist nicht die Rede davon, dass Zölibat und Jungfräulichkeit für Menschen mit entsprechendem Charisma die bessere Wahl sei, das könnte ich durchaus nachvollziehen. Pelikan zitierte: Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibates vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt. (Nix von wegen Charisma der Ehelosigkeit) Diese Lehre, wonach die Jungfräulichkeit und der Zölibat klar den Vorrang haben und höher stehen als die Ehe, wurde, wie Wir sagten, schon vom göttlichen Erlöser und vom Völkerapostel verkündet: ebenso wurde sie auf dem Konzil von Trient feierlich als Glaubenssatz definiert und allezeit von den heiligen Vätern und den Kirchenlehrern einmütig erklärt. . (Nix von wegen Charisma der Ehelosigkeit) Ich lese aus den Texten, dass Zölibat und Jungfräulichkeit einschränkungslos der Ehe vorzuziehen seien. Und das habe ich mir wohl auf ewig verdorben damals, als ich vor den Traualtar getreten bin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 (bearbeitet) ich nehme an, die these, dass in päpstlichen dokumenten bisweilen ziemlich viel dummes zeug steht. Wo und wie genau beweist diese Textstelle das? Weil das was der Papst schreibt wie so vieles was Päpste zusammenschreiben reine Theorie und frommes Geschwalle ist, das im Alltag nichts gilt. ... Der hohe Wert der Sexualität darf nur wahrgenommen werden, wenn zumindest theoretisch ein Kind gzeugt werden kann....... usw. usw. Korrektur: wenn die Ehe für ein Kind offen ist. Falsch das wollten die Mehrheit der Berater von Paul VI und dann wäre alles gut und die Kirche hätte sich viele Zores erspart. Aber 6 Hansln von ca 60 und Kardinal Woytila haben ihm aufgeschwatzt, dass jeder einzelne eheliche Akt zeugungsoffen sein muß. bearbeitet 17. Juli 2008 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 aber Pelikan meint, dass die Kirche schon immer anderer Meinung war. Welcher Meinung war denn die Kirche Deiner Meinung nach schon immer? Nicht meiner Meinung nach, Pelikans Meinung nach (und er belegt das sehr schön mit seinen Zitaten) ist die Kirche schon immer die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 aber Pelikan meint, dass die Kirche schon immer anderer Meinung war. Welcher Meinung war denn die Kirche Deiner Meinung nach schon immer? Nicht meiner Meinung nach, Pelikans Meinung nach (und er belegt das sehr schön mit seinen Zitaten) ist die Kirche schon immer die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe. ich hoffe, die geweichten herren haben das alles ihrer mutter mal haargenau erklärt. und ich hoffe, die mütter haben wenigstens teilweise mal klartext geredet.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 nur sind handlungen, um sich von einer anderen gruppe zu unterscheiden, reichlich unreif und spätpubertär. die alte dame kirche sollte halt mittlerweile aus diesem stadium heraus sein. In manchen Bereichen (z.B. die Bedeutung der Bibel in Theologie und Gottesdienst) hat die KIrche seit dem Vat. II (und den Erfahrungen im Vorfeld, die möglicherweise Johannes XXIII dazu gebracht haben, das Konzil einzuberufen) umgedacht, aber gerade in diesem Punkt ........ da zementiert man den eigenen Stand. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 ich nehme an, die these, dass in päpstlichen dokumenten bisweilen ziemlich viel dummes zeug steht. Wo und wie genau beweist diese Textstelle das? Weil das was der Papst schreibt wie so vieles was Päpste zusammenschreiben reine Theorie und frommes Geschwalle ist, das im Alltag nichts gilt. ... Der hohe Wert der Sexualität darf nur wahrgenommen werden, wenn zumindest theoretisch ein Kind gzeugt werden kann....... usw. usw. Korrektur: wenn die Ehe für ein Kind offen ist. Falsch das wollten die Mehrheit der Berater von Paul VI und dann wäre alles gut und die Kirche hätte sich viele Zores erspart. Aber 6 Hansln von ca 60 und Kardinal Woytila haben ihm aufgeschwatzt, dass jeder einzelne eheliche Akt zeugungsoffen sein muß. Ja, sicher. Wo ist Dein Problem? Für unsittlich erklärt wurde die künstliche Verhütung, nicht der Geschlechtsverkehr, wenn theoretisch kein Kind gezeugt werden kann. Wenn es so wäre, wie Du es darzustellen versuchst, dann könnte die Kirche auch keine NFP propagieren. Nur weil Du künstliche Verhütung nicht von der theoretischen Unmöglichkeit der Kinderzeugung unterscheiden kannst brauchst Du im übrigen nicht ein so schnodderiges Vokabular aufzufahren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 soames, geh woanders flegeln, vor allem aber, versuch dich nicht an usern hier zu messen, die dir hundertfach überlegen sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 aber Pelikan meint, dass die Kirche schon immer anderer Meinung war. Welcher Meinung war denn die Kirche Deiner Meinung nach schon immer? Nicht meiner Meinung nach, Pelikans Meinung nach (und er belegt das sehr schön mit seinen Zitaten) ist die Kirche schon immer die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe. Richtig. Und deshalb war ist sie Deiner Meinung nach der Ansicht, daß Deine Eheschließung keine gute Idee war? (Das ist nämlich das, was Du mit dem nichtzitierten Teil Deines Postings ausgesagt hast.) Wenn Du nicht so überreagieren würdest, sondern die Stellen, auf die sich berufen wird, nämlich Paulus, einmal nachlesen würdest, dann hättest Du sehr schnell herausgefunden, daß Paulus die Ehe für eine gute Idee hält und die Ehelosigkeit für eine noch bessere, aber nur für den, der diese Gabe bekommen hat. Das schließt aus, daß irgendjemand der Ansicht ist, Deine Ehe wäre eine schlechte Idee gewesen (es sei denn, wie gesagt, daß Du das Charisma der Ehelosigkeit bekommen hättest). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 17. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2008 Danke für diese Zusammenstellung. Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten. Wenn Du tatsächlich meinst, das Charisma der Ehelosigkeit geschenkt bekommen zu haben, dann könnte ich Deine Schlußfolgerung nachvollziehen. Nein, da ist nicht die Rede davon, dass Zölibat und Jungfräulichkeit für Menschen mit entsprechendem Charisma die bessere Wahl sei, das könnte ich durchaus nachvollziehen. Pelikan zitierte: Wer sagt, der Ehestand sei dem Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibates vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden: der sei mit dem Anathema belegt. (Nix von wegen Charisma der Ehelosigkeit) Diese Lehre, wonach die Jungfräulichkeit und der Zölibat klar den Vorrang haben und höher stehen als die Ehe, wurde, wie Wir sagten, schon vom göttlichen Erlöser und vom Völkerapostel verkündet: ebenso wurde sie auf dem Konzil von Trient feierlich als Glaubenssatz definiert und allezeit von den heiligen Vätern und den Kirchenlehrern einmütig erklärt. . (Nix von wegen Charisma der Ehelosigkeit) Ich lese aus den Texten, dass Zölibat und Jungfräulichkeit einschränkungslos der Ehe vorzuziehen seien. Und das habe ich mir wohl auf ewig verdorben damals, als ich vor den Traualtar getreten bin. In Ergänzung zu der eben schon gegebenen Antwort, die auf die Aussage des Paulus zurückgeht, hier noch die ebenfalls von Pelikan zitierte und von Dir ausgelassene Enzyklika Johannes Pauls II. Indem sie das Herz des Menschen auf besondere Art freimacht und "es so zu größerer Liebe zu Gott und zu allen Menschen entzündet", bezeugt die Jungfräulichkeit, daß das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit die kostbare Perle ist, welche verdient, jedem anderen, selbst hohen Wert vorgezogen, ja als einziger endgültiger Wert gesucht zu werden. Deshalb hat die Kirche im Lauf ihrer Geschichte immer die Erhabenheit dieses Charismas über das der Ehe verteidigt, eben aufgrund seiner ganz einzigartigen Verbindung mit dem Reich Gottes. Und falls Du darüber auch noch streiten wolltest: nein, das ist nicht erst Meinung von Johannes Paul II. Auch zu den Zeiten, aus denen die anderen Zitate stammen, war die Kirche der Ansicht, daß es für die beiden Stände, die die Ehelosigkeit vorsahen, nämlich Klerus und Ordensstand, der Berufung bedürfe, während das Richtige für die dazu nicht berufenen die Ehe war. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 (bearbeitet) ich nehme an, die these, dass in päpstlichen dokumenten bisweilen ziemlich viel dummes zeug steht. Wo und wie genau beweist diese Textstelle das? Weil das was der Papst schreibt wie so vieles was Päpste zusammenschreiben reine Theorie und frommes Geschwalle ist, das im Alltag nichts gilt. ... Der hohe Wert der Sexualität darf nur wahrgenommen werden, wenn zumindest theoretisch ein Kind gzeugt werden kann....... usw. usw. Korrektur: wenn die Ehe für ein Kind offen ist. Falsch das wollten die Mehrheit der Berater von Paul VI und dann wäre alles gut und die Kirche hätte sich viele Zores erspart. Aber 6 Hansln von ca 60 und Kardinal Woytila haben ihm aufgeschwatzt, dass jeder einzelne eheliche Akt zeugungsoffen sein muß. Ja, sicher. Wo ist Dein Problem? Für unsittlich erklärt wurde die künstliche Verhütung, nicht der Geschlechtsverkehr, wenn theoretisch kein Kind gezeugt werden kann. Wenn es so wäre, wie Du es darzustellen versuchst, dann könnte die Kirche auch keine NFP propagieren. Nur weil Du künstliche Verhütung nicht von der theoretischen Unmöglichkeit der Kinderzeugung unterscheiden kannst brauchst Du im übrigen nicht ein so schnodderiges Vokabular aufzufahren. Hier beweist einer dass er HV nur vom Hörensagen nicht aber vom Selberlesen kennt.....aber dennoch erkennt sogar er genau dass die Unterscheidung von künstlicher und natürlicher Empfängnisverhütung völlig unlogisch ist und lächerlich .....erklärbar nur mit ;Mt. 23, 4 ".....Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern....." bearbeitet 18. Juli 2008 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Man musste sich gegenüber Luthers Auffassung abgrenzen:"Sine conjugio vivere, dass geht hin, et hi habent sua commoda, aber: contra conjugium sentire, das ist der teuffel " Hätte Luther für die Geistlichen den Zölibat vorgeschrieben (was nicht in sein Lehrgebäude passt, ich weiß sehr gut), vielleicht hätte das Konzil darauf verzichtet, nur um der Unterscheidung willen. Moment, verstehe ich das richtig? Das tridentinische Konzil hat hier etwas als Glaubenswahrheit verkündet ("Anathema sit"), obwohl man genausogut auch das Gegenteil hätte verkünden können, wenn das zufällig gerade politisch opportun gewesen wäre? Der Zeitgeist als Urheber von Glaubenssätzen? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Was mich bei solchen Diskussionen immer am meisten erstaunt ist, mit welcher Vehemenz gerade diejenigen sich gegen den Zölibat aussprechen, die davon doch gar nicht betroffen sind. So richtig verstanden habe ich dies nie. Mein lieber Antonius, mit der selben Berechtigung könnte ich fragen warum sich Priester über Sexualität verbreiten Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Man musste sich gegenüber Luthers Auffassung abgrenzen:"Sine conjugio vivere, dass geht hin, et hi habent sua commoda, aber: contra conjugium sentire, das ist der teuffel " Hätte Luther für die Geistlichen den Zölibat vorgeschrieben (was nicht in sein Lehrgebäude passt, ich weiß sehr gut), vielleicht hätte das Konzil darauf verzichtet, nur um der Unterscheidung willen. Moment, verstehe ich das richtig? Das tridentinische Konzil hat hier etwas als Glaubenswahrheit verkündet ("Anathema sit"), obwohl man genausogut auch das Gegenteil hätte verkünden können, wenn das zufällig gerade politisch opportun gewesen wäre? Der Zeitgeist als Urheber von Glaubenssätzen? Werner Ist das wirklich ein Glaubenssatz? Das ist doch keine Glaubensfrage. Dass die Ehe ein Sakrament ist, gehört aber schon in den Bereich der Dogmatik. Der Zölibat als solcher ist kein Sakrament und auch m.W. nie gewesen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Man musste sich gegenüber Luthers Auffassung abgrenzen:"Sine conjugio vivere, dass geht hin, et hi habent sua commoda, aber: contra conjugium sentire, das ist der teuffel " Hätte Luther für die Geistlichen den Zölibat vorgeschrieben (was nicht in sein Lehrgebäude passt, ich weiß sehr gut), vielleicht hätte das Konzil darauf verzichtet, nur um der Unterscheidung willen. Moment, verstehe ich das richtig? Das tridentinische Konzil hat hier etwas als Glaubenswahrheit verkündet ("Anathema sit"), obwohl man genausogut auch das Gegenteil hätte verkünden können, wenn das zufällig gerade politisch opportun gewesen wäre? Der Zeitgeist als Urheber von Glaubenssätzen? Werner Ist das wirklich ein Glaubenssatz? Das ist doch keine Glaubensfrage. Dass die Ehe ein Sakrament ist, gehört aber schon in den Bereich der Dogmatik. Der Zölibat als solcher ist kein Sakrament und auch m.W. nie gewesen. Wer sagt, das Zölibat sei nicht wertvoller als die Ehe, der sei im Bann. Das hört sich für mich schon nach einem Glaubenssatz an. Um einen solchen zu verkünden, muss es aber eine gewisse Glaaubensbasis geben, nur um den Lutheranern "eins auszuwischen" oder um dumme Fragen von Priesteramtskandidaten abzublocken reicht da nicht. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Das Gegenteil zu definieren hätte den Zölibat auch irgendwie ad absurdum geführt. Man hätte sagen können, dass er und die Ehe gleichwertig seien..... Werner Ja, hätte man. Aber man muss wohl den Hintergrund betrachten. Zu dem Zeitpunkt stand die Forderung nach der Priesterehe genauso im Raum wie heute, nämlich durch die Reformation. Hätte man erklärt, dass Zölibat und Ehe den gleichen geistlichen Wert hätten, dann hätten sich wohl die Priesterkandidaten und Priester nicht zu Unrecht gefragt, warum sie dann noch zölibatär hätten leben sollen (was ja ein großer Teil ohnehin nicht tat). Das aber wird man damals nicht gewollt haben, es ging ja gerade darum, auch das Priestertum zu restaurieren. Dies gelang allerdings erst durch den Einsatz des Jesuitenordens. Man musste sich gegenüber Luthers Auffassung abgrenzen:"Sine conjugio vivere, dass geht hin, et hi habent sua commoda, aber: contra conjugium sentire, das ist der teuffel " Hätte Luther für die Geistlichen den Zölibat vorgeschrieben (was nicht in sein Lehrgebäude passt, ich weiß sehr gut), vielleicht hätte das Konzil darauf verzichtet, nur um der Unterscheidung willen. Moment, verstehe ich das richtig? Das tridentinische Konzil hat hier etwas als Glaubenswahrheit verkündet ("Anathema sit"), obwohl man genausogut auch das Gegenteil hätte verkünden können, wenn das zufällig gerade politisch opportun gewesen wäre? Der Zeitgeist als Urheber von Glaubenssätzen? Werner Ist das wirklich ein Glaubenssatz? Das ist doch keine Glaubensfrage. Dass die Ehe ein Sakrament ist, gehört aber schon in den Bereich der Dogmatik. Der Zölibat als solcher ist kein Sakrament und auch m.W. nie gewesen. Wer sagt, das Zölibat sei nicht wertvoller als die Ehe, der sei im Bann. Das hört sich für mich schon nach einem Glaubenssatz an. Um einen solchen zu verkünden, muss es aber eine gewisse Glaaubensbasis geben, nur um den Lutheranern "eins auszuwischen" oder um dumme Fragen von Priesteramtskandidaten abzublocken reicht da nicht. Werner Natürlich hört es sich nach Glaubensfrage an (soll es wahrscheinlich auch). Aber der Inhalt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 nun bisweilen werden dinge gerne zur "glaubenswahrheit" hochstilisiert, damit man sie dann entsprechend hoch aufgehängt, durchsetzen kann. auch heute wird ja versucht, den begriff der unfehlbarkeit auszuweiten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Das heisst also, man ist, im Gegensatz zum Willen des Konzils von Trient, nicht im Bann, wenn man sagt, Ehe und Zölibat sind gleichviel wert? (OK, man ist ja auch nicht im Bann, wenn man die Demokratie gutfindet, trotz entsprechender Bannandrohung durch Pius IX) Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Hier beweist einer dass er HV nur vom Hörensagen nicht aber vom Selberlesen kennt.....aber dennoch erkennt sogar er genau dass die Unterscheidung von künstlicher und natürlicher Empfängnisverhütung völlig unlogisch ist und lächerlich .....erklärbar nur mit ;Mt. 23, 4 ".....Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern....." Nein, mir ist bisher nicht aufgefallen, daß eine Unterscheidung unlogisch oder lächerlich sein sollte. Man mag von mir aus vertreten, daß sie nicht getroffen zu werden bräuchte oder daß sie im Ergebnis unerheblich sei - aber das ist weder Unlogik noch Lächerlichkeit. Übrigens führt dieser ständige Gebrauch abwertendster Polemik am Ende nur dazu, daß Du keine Steigerungsmöglichkeiten mehr hast. Du solltest vielleicht mal etwas sachlicher weren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 aber Pelikan meint, dass die Kirche schon immer anderer Meinung war. Welcher Meinung war denn die Kirche Deiner Meinung nach schon immer? Nicht meiner Meinung nach, Pelikans Meinung nach (und er belegt das sehr schön mit seinen Zitaten) ist die Kirche schon immer die Auffassung, dass der Zölibat ein höherwertiger Status ist als die Ehe. Richtig. Und deshalb war ist sie Deiner Meinung nach der Ansicht, daß Deine Eheschließung keine gute Idee war? (Das ist nämlich das, was Du mit dem nichtzitierten Teil Deines Postings ausgesagt hast.) Wenn Du nicht so überreagieren würdest, sondern die Stellen, auf die sich berufen wird, nämlich Paulus, einmal nachlesen würdest, dann hättest Du sehr schnell herausgefunden, daß Paulus die Ehe für eine gute Idee hält und die Ehelosigkeit für eine noch bessere, aber nur für den, der diese Gabe bekommen hat. Das schließt aus, daß irgendjemand der Ansicht ist, Deine Ehe wäre eine schlechte Idee gewesen (es sei denn, wie gesagt, daß Du das Charisma der Ehelosigkeit bekommen hättest). Lieber soames, (obwohl ich eine Abneigung gegen ellenlange Schachtelzitate habe, zitiere ich Dir zuliebe das Ganze, um dem Vorwurf des Nichtzitierens auszuweichen), ein ganz herzliches Vergelts Gott für den Hinweis auf Paulus. Paulus meint also, die Ehe wäre eine gute Idee? „Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen; wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, und so ist er geteilten Herzens“ (1 Kor 7,32-33 EU) Außerdem meint er im Vers 29, wer eine Frau hat, solle sich verhalten als habe er keine. Wo ist denn da der Hinweis auf die gute Idee der Ehe? Und wo der Hinweis, dass die Ehelosigkeit für die Charisma-gesegneten vorbehalten sei? Was nun meine Nicht-Ehelosigkeit betrifft: Ist das Bessere nicht stets der Feind des Guten? Sollten wir nicht das Bessere anstreben, gerade was unseren Glauben und unsere Gottesbeziehung angeht? Ehrlich gesagt, ich hatte mir nicht viele Gedanken über mein eigenes Charisma der Ehelosigkeit gemacht, bis ich hier erfahren habe, dass dieses Charisma der Ehe vorzuziehen sei. Vielleicht habe ich ja tatsächlich das Charisma der Ehelosigkeit? Da bin ich gar nicht so sicher, diesen Gedanken kann ich nicht einfach von mir weisen. Aber nach meinem Gang vor den Traualtar kann ich das ja nun schlecht überprüfen. Deshalb mein erschrockener Ausruf: "Das war mir bisher gar nicht bewußt, das das keine so gute Idee war, vor den Traualtar zu treten." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Was mich bei solchen Diskussionen immer am meisten erstaunt ist, mit welcher Vehemenz gerade diejenigen sich gegen den Zölibat aussprechen, die davon doch gar nicht betroffen sind. So richtig verstanden habe ich dies nie. Mein lieber Antonius, mit der selben Berechtigung könnte ich fragen warum sich Priester über Sexualität verbreiten Nun, genau das fragst Du ja auch oft genug. Aber abgesehen davon, daß sich kein mir bekannter Priester pauschal gegen die Sexualität ausspricht, was aber die vom Zölibat nicht Betroffenen eben umgekehrt häufig tun, solltest Du auch den feineren Unterschied beachten: die kirchliche Morallehre beschäftigt sich damit, wie Sexualität im Gesamtkonzept des Lebens der Gläubigen wohl am besten zu leben sei. Hinsichtlich des Zölibats haben in dieser Beziehung auch alle seine Gegner so ihre Ansichten, über die man noch diskutieren kann. Sie gehen aber eben insofern darüber hinaus, daß sie im Regelfall auch seine Abschaffung fordern. Dies erweist also, daß die von Dir aufgestellte Parallele nicht hält. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 18. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2008 Die Diskussion, ob der Pflicht-Zölibat eine Glaubenswahrheit sei, ist m.E. ziemlich unsinnig. Der Zölibat ist in erster Linie eine rechtliche Bestimmung, mit der die Kirche in bestimmten Fällen recht pragmatisch verfährt. Eine andere Frage ist die moralische Einschätzung von Jungfräulichkeit einerseits und der Ehe andererseits. Hier gilt im Wesentlichen die Linie des Heligen Augustinus, der aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte Sexualität als eine chaotische Macht sieht, die man ordnen, oder besser noch, verbannen muss. Neben dieser moralischen Begründung waren auch wie schon erwähnt disziplinarische Gründe ausschlaggebend für die Einführung eines Pflichzölibats. Aus meiner Sicht spielte auch eine Rolle, dass hier auch Lebensentwürfe des Ordensmannes und des Priesters ineinanderflossen. Dies lässt sich beispielsweise auch bei der Angleichung von Bischos- und Abtskleidung sehen (Bischöfe hatten früher nur die Mitra und Äbte nur den Stab). Aus dieser Verbindung von Ideen aus dem Ordensleben und dem Bild des priesters stammen dann auch die meisten Begründungen für eine Ehelosigkeit der Priester. Im Mönchtum hat die Ehelosigkeit einen spirituell asketischen Hintergrund (frei werden von allen Bindungen) und einen Praktischen: Man kann nur radikal leben, wenn man keine Verantwortung für Dritte hat. Diese Verbindung Ordensmann/Priester ist keineswegs zwangsläufig. Sie ist auch nicht der Ursprung des christlichen Priesterbildes. Wie im griechischen Urtext des NT zu sehen unterscheidet sich der christliche Presbyteros vom jüdisch/heidnischen hiereus. Das Wort hiereus meint zum Heiligtum gehörend, währen presbyteros nur Ältester im Sinne von Gemeindevorsteher meint. Erst im Laufe der Zeit wurden die Priesterbilder des AT auf die christlichen Priester übertragen. Wenn man den Priester wie im Altkirchlichen in erster Linie als Funktionsträger sieht, dann ist ein Pflichtzölibat nicht mehr begründbar. Aus meiner Sicht wäre das auch sachlich angemessen. Eine Aufhebung des Pflichzölibats würde aber organisatorisch gesehen erhebliche Folgen mit sich bringen. Allein die Änderung der Priesterausbildung... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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