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Das Projekt Welt


Lissie

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Liebe Christen, Gläubige und Mit-Ungläubige!

 

Gott, so heißt es, habe die Welt geschaffen mit allem, was unseren Sinnen zugänglich ist. Das nennt man auch "die Schöpfung". Nun mußte Gott ja, um die Schöpfung überhaupt schöpfen zu können, bereits vor dieser und außerhalb dieser existiert haben. Es gibt also bereis eine Welt neben der Welt, die wir als Menschen erfahren.

 

Für diese andere Welt (aka Jenseits, Himmel), so heißt es weiter, seien alle Menschen, die Gottes Nähe nicht meiden, bestimmt. Und der Rest landet ebenfalls in einer Welt neben unserer Welt, nämlich der Hölle. (Angeblich kein Teil von Gottes Schöpfung, aber auch kein Teil des Himmels, also muß es ja eine weitere, quasi "dritte Welt" sein.)

 

Es heißt auch, Gott stünde außerhalb der Zeit und wisse seit Ewigkeiten von jeder Seele, die es einmal geben werde. (Praedestination).

 

Wenn also alle Seelen schon VOR unserer Zeit in der Buchhaltung Gottes vorkommen und NACH unserer Zeit in die Ewigkeit seiner Himmelswelt (oder je nachdem: in die Höllenwelt) eingehen: Wozu dann eigentlich überhaupt dieses ganze Schöpfungs- Intermezzo ?

 

Die einzigen Lebewesen, die nicht für die Ewigkeit (Himmel oder Hölle) bestimmt sind, sind die Tiere. Hat Gott die Schöpfung etwa nur um der Tiere willen geschaffen?

 

Ich stelle diese Frage nicht in erster Linie, um die Kritik an der christlichen Lehre mal wieder um eine Widersprüchlichkeit  oder Ungereimtheit mehr zu bereichern, sondern um vor Augen zu führen, daß auch die Annahme eines Schöpfergottes den eigentlichen  Sinn der Schöpfung nicht besser "erklärt" als es die auf diesem Gebiet mit Antworten zurückhaltendere Naturwissenschaft tut. Die Religion beantwortet die Frage nach dem "woher" und "warum" unserer Welt nur scheinbar, indem sie einen Gott zwischenschaltet. Aber warum ER "es" getan hat, bleibt genauso offen und unerklärlich wie unter der Annahme, es gäbe keinen Schöpfer.....

 

Aber vielleicht habe ich auch etwas verpasst und kenne die ofizielle Antwort auf die Frage Warum hat Gott eigentlich die Welt geschaffen? nur noch nicht.

 

Lissie

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Liebe lissie,

 

soweit mir bekannt ist, gibt es in der Bibel keine Erklärung der Motive Gottes, weshalb Er zum Schöpfer wurde. Es heisst nur, dass die Schöpfung gut war. (Wenn man es optimistisch sieht, kann man daraus schlussfolgern, dass Er zufrieden war und es für Ihn einen Sinn hatte, der jedoch nicht mitgeteilt wird.)

 

Das 1. Vatikanum hält fest: "Die Welt ist zur Ehre Gottes geschaffen." (DS 3025)

 

Der KKK schreibt: "Das letzte Ziel der Schöpfung ist es, dass Gott 'der Schöpfer von allem, endlich alles in allem sein wird, indem er zugleich seine Herrlichkeit und unsere Seligkeit bewirkt' " (294)

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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>>Warum hat Gott eigentlich die Welt geschaffen? <<

 

liebe Lissie,

 

warum hast Du einen Sohn?

 

Lieben Gruß

Erich

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>warum hast Du einen Sohn? <

 

Das läßt sich alles rein weltlich erklären, lieber Erich. (Er ist "gezeugt und nicht geschaffen" ) . Aber wäre ich Gott, also "totaliter alter" und "nicht von dieser Welt" -  dann muß ich mir doch Gedanken darüber machen, was und warum und wozu ich etwas wie die Schöpfung kreiere.

 

Ich bin eigentlich erstaunt, daß bislang offensichtlich sowenig theologische Erklärungen oder Vermutungen geäußert wurden.  

 

Woges Zitat aus dem kkk entnehme ich, daß zumindest mit einem "letzten Ziel"  der Schöpfung gerechnet wird: Sie soll zu der Herrlichkeit Gottes und der Seligkeit des Menschen führen.

 

Aber die Frage bleibt: Warum geht das nicht auch ohne den Umweg Schöpfung. Alles was innerhalb der Schöpfung geschieht,  ist zeitlich begrenzt, sie hat also Intermezzo-Charakter und alles läuft auf die Ewigkeit hinaus. Diese Ewigkleit hätte es aber auch ohne die Schöpfung gegeben.

 

Oder anders gefragt: Hätte es ohne die Schöpfung der Diesseits-Welt außer Gott vielleicht gar nichts gegeben? Aber selbst dann bleibt die Frage: Hätte Gott die Seelen der Menschen nicht gleich direkt für den Himmel erschaffen können?

 

Liebe Grüße,

 

 

Lissie

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Ich weiß, Lissie, die Frage passt im Grunde genommen nicht zu deiner Frage, aber stellen möchte ich sie dennnoch: Hättest du das gern? Ich vermute mal - eher nicht.

 

Aber direkter zu deiner Frage:

 

Ein Teil deines Lebens findet im Mutterleib statt. Es gibt Kindheit, Jugend, Zeit der Elternschaft, Großelternzeit, Tod.

 

Egal wo du stehst, du hörst vom jeweils folgenden, aber es wird dir fremd bleiben, bis du selber dort stehst.

 

Ist es gut so?

Warum ist das so?

 

Vielleicht wäre es auch gut, direkt als Seele im Himmel erschaffen worden zu sein? Vielleicht wäre es besser, nicht direkt dort erschaffen worden zu sein?

 

Abgesehen sind wir laut Jesus im Reich der Himmel, dessen Königtum mitten unter uns ist. Mit einem Bein sind wir nicht im Grab, sondern im Himmel.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Hallo,

Genau die Frage, die du hier "in den Raum stellst", habe ich schon öfters "auf der Zunge gehabt"- sie auch gelegentlich gestellt - bis heute allerdings noch keine gescheite Antwort darauf bekommen.

 

Wenn die Wissenschaft für die Wie-Fragen zuständig ist, so beanspruchen Religionen die Warum-Fragen für sich, als Gegenfragen, als ihrer Argumentationspunkte auf biologische, chemische und physikalische/mathematische Prozesse oder Erklärungen.

 

Indem sie ihren Gott dazwischenschalten.

Wobei sie zwar Fragen beantworten - gleichzeitig aber wieder neue Fragen "erzeugen".

Woher kommt Gott?

Wozu, Weshalb, Wieso?

Hat er sich selbst gezeugt ?

Und wieso die ganze Schöpfung?

 

Interessante Fragen, Lissie - nur von der Gegenseite kommt nicht sehr viel !

john

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Das Problem beginnt dann, wenn die Fragenden sich mit Antworten einfach nicht zufrieden geben wollen.

 

Wenn man sagt "Gott ist jenseits von Raum und Zeit, kennt daher kein Anfang oder Ende", dann wird das nicht akzeptiert. Ist das der Fehler der Antwortenden? Ist da überhaupt ein Fehler?

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Zitat von Ralf am 17:15 - 24.November.2002

Wenn man sagt "Gott ist jenseits von Raum und Zeit, kennt daher kein Anfang oder Ende", dann wird das nicht akzeptiert. Ist das der Fehler der Antwortenden? Ist da überhaupt ein Fehler?

 

Ja - sogar mehr als einer. Aber mit der Erklärung gebt Ihr Euch ja nicht zufrieden.

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Liebe lissie, lieber John,

 

Ich stelle diese Frage (...) um vor Augen zu führen, daß auch die Annahme eines Schöpfergottes den eigentlichen  Sinn der Schöpfung nicht besser "erklärt" als es die auf diesem Gebiet mit Antworten zurückhaltendere Naturwissenschaft tut. Die Religion beantwortet die Frage nach dem "woher" und "warum" unserer Welt nur scheinbar, indem sie einen Gott zwischenschaltet. Aber warum ER "es" getan hat, bleibt genauso offen und unerklärlich wie unter der Annahme, es gäbe keinen Schöpfer.....

Das ist, so betrachtet, völlig richtig. Religion ist als "Letztbegründung" unbefriedigend. Das kann auch gar nicht anders sein: Jede Begründung kann, wenn sie einmal formuliert wurde, auch ihrerseits auf Gründe befragt werden. Antwortet man an irgendeiner Stelle einer Begründungskette mit "das ist eben so", ist eigentlich völlig gleichgültig, wo man das tut. Befriedigend ist eine solche Antwort nie. Tut man das aber nicht, ist des Nachfragens kein Ende.

 

Die Religion muß also wie jedes Erklärungssystem Fragen offen lassen.

 

Nur ist das - wie bei jedem Erklärungssystem - durchaus keine Schwäche. Erklärungssysteme sind prinzipiell nicht dadurch wertvoll, weil sie alle Fragen beantworten, denn dazu ist keines imstande. Ein System der Erklärung, das sich etwa auf natürliche Zusammenhänge bezieht, soll ja zunächst nur die Fähigkeit verleihen, bestimmte Vorgänge prognostizierbar und damit handhabbar zu machen. Ein solches System muß und kann die Frage "warum" überhaupt nicht erörtern. Aber es kann und muß auch nicht jeden Zusammenhang erläutern. Es reicht völlig aus, wenn es jeden Zusammenhang erläutert, der sich auf mich auswirkt, dem ich mich ausgesetzt sehe oder den ich mir zunutze machen kann.

 

Wenn etwa ein Physiker die Entstehung der Welt völlig schlüssig (wie auch immer, sicher auch noch mit der einen oder anderen "Lücke" ) bis hin zum "Urknall" erklären kann, wobei alle Zusammenhänge, die sich heute auf uns auswirken, im Urknall entstanden sind und eine Beobachtung oder Herleitung der Situation "vorher" völlig ausgeschlossen ist, muß das unbefriedigend bleiben. Die einzig ehrliche Antwort auf eine Frage danach muß aber lauten: "Tut mir leid, das weiß ich nicht - und das werden wir wohl auch nie erfahren". Wenn die Erklärung des Wissenschaftlers stimmt, kann uns das auch herzlich egal sein, denn selbst wenn es "vorher" etwas gegeben hätte, hätte ein völliger "New Deal" stattgefunden; was immer "vorher" war, wirkt sich auf uns in keiner Weise aus. Das mag man, wenn man neugierig ist, als unbefriedigend empfinden, aber Nachteile hat es keine.

 

Religion ist im Verhältnis dazu keine Disziplin, die solche Fragen anstelle der Wissenschaft beantworten könnte. Soweit sie Fragen beantwortet, sind das völlig andere - und sie ist darin ebensowenig imstande, alle Fragen endgültig zu beantworten wie die Wissenschaft. Ebenso, wie die Wissenschaft die Fragen nach dem "wie" der Welt nicht mit dem Ergebnis einer "letzten Antwort", der keine Nachfrage folgen könnte, beantworten kann, kann das die Religion mit ihren Fragen, denen nach dem "warum" auch nicht.

 

Warum Gott die Welt und die Menschen erschaffen hat, ist auch für die Religion nicht abschließend zu beantworten; jeder Antwortversuch kann ohne weiteres wieder hinterfragt werden. Aber tatsächlich geht es auch gar nicht darum, denn: welche Bedeutung sollte diese Frage für uns haben? Diese Bedeutung könnte sich nur darauf beziehen, ob man Gott wegen dessen Motivation zur Erschaffung der Welt positiv, negativ oder gleichgültig gegenüberstehen sollte. Darüber hinaus ist diese Frage völlig ohne Belang, denn nachdem die Welt einmal geschaffen wurde, ließe sich ohnehin nichts mehr daran ändern - und das "Projekt Schöpfung" zu verwerfen, hieße, uns selbst damit auch zu verwerfen, woran wir wohl kein Interesse haben können (es sei denn, wir hielten die Tatache, daß es uns überhaupt gibt, schon für einen Fehler schlechthin).

 

Ob Gottes Motivation aber - salopp gesagt - eine "menschenfreundliche" war bzw. ist, woraus sich ja dann auch ergäbe, in welchem Verhältnis man sich zu ihm sieht, ist nichts, was Religion erklären könnte. Die Annahme, daß dies so sei, ist vielmehr eine konstitutive Annahme bestimmter Religionen. Die Religion sagt einem nicht, ob oder warum man das selbst annehmen soll. Umgekehrt: wenn man das annimmt, dann erst stellt sich die Frage, ob man bestimmte religiöse Vorstellungen teilt.

 

Ob ich das annehme, ergibt sich aus einer interpretativen Gesamtschau der Welt und meiner selbst in ihr. Diese gewissermaßen protoreligiöse Frage ist demnach auch durch kein Lehrsystem zu lösen, sondern führt zu einer rein individuellen Entscheidung: welche Weltsicht empfinde ich als stimmig, in welcher erkenne ich mich und die Welt, so wie ich sie sehe, wieder? Jede Antwort auf diese Frage ist notwendigerweise "grundlos", denn sie läßt sich nicht aus Argumenten herleiten, sondern beruht auf einer im einzelnen unwägbaren Gesamtbetrachtung.

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Hallo Sven,

 

>Die Religion muß also wie jedes Erklärungssystem Fragen offen lassen.

Nur ist das - wie bei jedem Erklärungssystem - durchaus keine Schwäche. Erklärungssysteme sind prinzipiell nicht dadurch wertvoll, weil sie alle Fragen beantworten, denn dazu ist keines imstande.<

 

Das stimmt so weit, allerdings hat das *Erklärungssystem Religion* dem *Erklärungssystem Wissenschaft* gegenüber einen ganz entscheidenden Nachteil:

 

Wir sind uns, denke ich, einig, daß eine Antwort immer neue Fragen aufwirft. Kann man diese Fragen mit neuen / neu gewonnenen Erkenntnissen beantworten, tun sich die nächsten Fragen auf. Und immer so weiter.

 

Religionen treten, was Erkenntniszuwachsbetrifft, auf der Stelle. Sie versuchen, alle neu aufkommenden Fragen mit alten (angeblich: ewig gültigen) Antworten zu beantworten, und das funktioniert nicht, weil sich die Welt um uns herum nun mal weiter entwickelt. Deutlich wird das an Beispielen wie Stammzellforschung, IVF, Pränataldiagnostik... man findet aus den alten Antworten (in der Bibel) keine passenden auf die neuen Fragen, und was dann herauskommt, ist teilweise lächerlich und immer ziemlich verkrampft.

 

Insofern wird Religion dem Fortschritt und der unumgänglichen Weiterentwicklung nicht gerecht, was ein gravierender Nachteil und in vielen Gebieten einfach hemmend ist.  

 

DAS ist wahrhaft unbefriedigend, vor allem, wenn sich Religion / Kirche anmaßt, in vielen (vor allem in den sich neu auftuenden) Forschungsgebieten nach wie vor Maßstäbe setzen zu wollen.

 

Viele Grüße,

Claudia

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>Warum Gott die Welt und die Menschen erschaffen hat, ist auch für die Religion nicht abschließend zu beantworten; [...] Aber tatsächlich geht es auch gar nicht darum, denn: welche Bedeutung sollte diese Frage für uns haben?<(Sven)

 

Welche Bedeutung sollte diese Frage für euch Christen haben? Spielt doch keine Rolle.

Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen läuft doch letztlich, wie Du richtig erkannt hast, nur darauf hinaus, ob man Gott positiv, negativ oder gleichgültig gegenübersteht.

 

>Darüber hinaus ist diese Frage völlig ohne Belang, denn nachdem die Welt einmal geschaffen wurde, ließe sich ohnehin nichts mehr daran ändern<(Sven)

 

Richtig. Völlig ohne Belang, wie man es an der Länge Deiner Entschuldigung für das nicht_Antwort_geben_können, ohne weiteres nicht in Frage stellen sollte.

 

Grüße

Trösten  

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Hallo Sven,

Ob ich das annehme, ergibt sich aus einer interpretativen Gesamtschau der Welt und meiner selbst in ihr. Diese gewissermaßen protoreligiöse Frage ist demnach auch durch kein Lehrsystem zu lösen, sondern führt zu einer rein individuellen Entscheidung: welche Weltsicht empfinde ich als stimmig, in welcher erkenne ich mich und die Welt, so wie ich sie sehe, wieder? Jede Antwort auf diese Frage ist notwendigerweise "grundlos", denn sie läßt sich nicht aus Argumenten herleiten, sondern beruht auf einer im einzelnen unwägbaren Gesamtbetrachtung.

 

 

Du hast wie (fast) immer eine sehr lange, intellektuelle, vorsichtige Antwort gegeben, welche sich nicht zu sehr in Details festlegt, sondern einen gewissen Interpretationsspielraum zuläßt.

 

Und wenn du von einer persönlichen, unwägbaren Gesamtbetrachtung ausgehend, deinen Gott in diesem Schema wiederfindest, so ist da ja nicht à priori negativ zu bewerten.

 

Nur,was für dich stimmen mag- ich glaube nicht, daß dem generellen Dazwischenschalten eines Gottes bei den Menschen, seit jeher,  eine intellektuelle Übung, wie du sie angestellt hast, vorausging.

 

Ich glaube vielmehr, daß dieser Gott erfunden wurde, weil Menschen ein Interesse daran hatten, daß es ihn gibt - und weil hierdurch eine Institution wie die katholische Kirche einen Machtapparat aufbauen konnte, welcher bis in unsere Tage hinein, Politik machen konnte, resp. diese beeinflussen konnte.

 

Und da den Menschen, die nötigen Einsichten fehlten, welche die Forschung uns in den letzten Jahrzehnten gebracht hat, gaben sie sich mit der Vorstellung eines großen Zauberers halt zufrieden.

 

Gruß,

john

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Zitat von lissie am 21:44 - 24.November.2002

Kurze Zwischenbilanz: Es gibt also keine (offizielle) Erklärung dafür, weswegen  die Schöpfung der Welt für Gottes Heilsplan notwendig war?  

 

Ohne Patienten gibt es auch keine Heilung. Gott hat die Welt erschaffen, damit er was zu tun hat. Und da er wohl am liebsten heilt, hat er halt eine kranke Welt erschaffen.

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Die Religion ist zwar eine geniale Einrichtung, aber sie versagt, wenn sie außerhalb ihres Funktionsbereiches eingesetzt werden soll.  Religiöse Spekulationen über physikalische oder betriebswirtschaftliche Fragen führen kaum weiter, weil die Erkenntnisrichtungen einfach verschieden sind.  

 

Außerdem scheint in dieser Frage auch implizit vorausgesetzt zu werden, dass auf der Meta-Ebene des Schöpfers die gleichen Gesetzmäßigkeiten und Wertvorstellungen herrschen wie auf der Ebene seiner Schöpfung.  Das scheint mir schon eine gewagte Unterstellung zu sein.

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Zitat von Squire am 21:49 - 24.November.2002

 

Außerdem scheint in dieser Frage auch implizit vorausgesetzt zu werden, dass auf der Meta-Ebene des Schöpfers die gleichen Gesetzmäßigkeiten und Wertvorstellungen herrschen wie auf der Ebene seiner Schöpfung.  Das scheint mir schon eine gewagte Unterstellung zu sein.

 

Und der Schöpfer selbst ist keine gewagte Unterstellung?

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Zitat von sstemmildt am 18:16 - 24.November.2002

Darüber hinaus ist diese Frage völlig ohne Belang, denn nachdem die Welt einmal geschaffen wurde, ließe sich ohnehin nichts mehr daran ändern - und das "Projekt Schöpfung" zu verwerfen, hieße, uns selbst damit auch zu verwerfen, woran wir wohl kein Interesse haben können (es sei denn, wir hielten die Tatache, daß es uns überhaupt gibt, schon für einen Fehler schlechthin).


 

Hallo Sven,

 

das ist so nicht richtig. Das "Projekt Schöpfung" lässt sich durchaus verwerfen, ohne uns selbst zu verwerfen. Nur geht dabei der Schöpfer über Bord, nicht die "Geschöpfe" -  die verlieren nur den ohnehin unbgründeten Titel "Geschöpf".

 

Deine Argumentation ist natrülich nicht ungeschickt: Du sagst einfach, wenn Gott uns erschaffen hat, ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen, es lont also gar nicht, darüber zu debattieren. Die eigentliche Frage lautet aber, ob es wirklich ein Kind ist, das da in den Brunnen gefallen ist? Und ist der Brunnen überhaupt ein Brunnen?

 

Gruß

Stefan

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Zitat von lissie am 21:44 - 24.November.2002

Kurze Zwischenbilanz: Es gibt also keine (offizielle) Erklärung dafür, weswegen  die Schöpfung der Welt für Gottes Heilsplan notwendig war?

Liebe lissie,

 

man kann noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass die Schöpfung überhaupt nicht notwendig war - jedenfalls nicht für Gott. Warum Er es dennoch getan hat? Über Seine Motive können wir nur spekulieren.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Zitat von Woge am 22:29 - 24.November.2002

 

man kann noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass die Schöpfung überhaupt nicht notwendig war - jedenfalls nicht für Gott. Warum Er es dennoch getan hat? Über Seine Motive können wir nur spekulieren.

 

Ihre Motivation

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Lieber Stefan,

 

Das "Projekt Schöpfung" lässt sich durchaus verwerfen, ohne uns selbst zu verwerfen. Nur geht dabei der Schöpfer über Bord, nicht die "Geschöpfe" -  die verlieren nur den ohnehin unbgründeten Titel "Geschöpf".

Deine Entgegnung wäre ja richtig, wenn sie etwas mit dem zu tun hätte, was ich geschrieben habe oder auch nur mit dem, was lissie gefragt hat. Sie fragte aber, warum Gott die Welt geschaffen habe. Diese (aus ihrer Sicht natürlich hypothetische, denn sie glaubt ja nicht dran) Frage setzt aber die Grenzen für eine Antwort: diese muß voraussetzen, daß Gott der Schöpfer ist. Das zu verneinen, hieße die Frage selbst zu verwerfen.

 

Deine Argumentation ist natrülich nicht ungeschickt: Du sagst einfach, wenn Gott uns erschaffen hat, ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen, es lont also gar nicht, darüber zu debattieren. Die eigentliche Frage lautet aber, ob es wirklich ein Kind ist, das da in den Brunnen gefallen ist? Und ist der Brunnen überhaupt ein Brunnen?

Wie Du sicher gelesen haben wirst: genau auf der Ebene spielen sich die entscheidenden Fragen ab: Gibt es Gott? Bin ich sein Geschöpf? Liebt er mich? Aber, wie gesagt, das sind Antworten, die die Religion nicht gibt, sondern die gefunden zu haben Grundlage von Religion ist.

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Ich muß sagen, daß es mir (ausnahmsweise) gefällt, auf eine Frage keine klare und vorgefertigte Lehrmeinung als Antwort zu bekommen, sondern daß sich hier sogar die katholische Kirche ganz offensichtlich mit einer Antwort zufriedenzugeben scheint, die ich sonst eher auf der A&A-Seite vermutet hätte: Warum Gott die Welt geschaffen hat? Keine Ahnung, man weiß es nicht - feststeht nur, daß sie eben nunmal da ist.

 

In diesem Falle gebe ich mich ausnahmsweise mal wirklich mit der Antwort zufrieden. (Hallo Ralf   ) Schließlich hat man als A&A auch keine bessere zu bieten...

 

Ich bin nur erstaunt. Wo doch sonst alles über Gott gewußt wird.

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Hallo Sven...

 

Deine Entgegnung wäre ja richtig, wenn sie etwas mit dem zu tun hätte, was ich geschrieben habe oder auch nur mit dem, was lissie gefragt hat. Sie fragte aber, warum Gott die Welt geschaffen habe. Diese (aus ihrer Sicht natürlich hypothetische, denn sie glaubt ja nicht dran) Frage setzt aber die Grenzen für eine Antwort: diese muß voraussetzen, daß Gott der Schöpfer ist. Das zu verneinen, hieße die Frage selbst zu verwerfen.

 

Und was hat das mit meiner Entgegnung zu tun?

 

Gibt es Gott? Bin ich sein Geschöpf? Liebt er mich? Aber, wie gesagt, das sind Antworten, die die Religion nicht gibt, sondern die gefunden zu haben Grundlage von Religion ist.

 

Wenn die Antworten gefunden wurden, kann man die Fragen ja auch beantworten. Was soll das Geschwurbel?  

 

Gruß

Stefan

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