Einsteinchen Geschrieben 16. April 2008 Melden Share Geschrieben 16. April 2008 Ich lese gerade eine Geschichte über den Antisemitismus von Friedrich Heer. Es ist sehr interessant, aber auch sehr frustrierend. Es ist eine Geschichte von Gemetzel und Hass, mehr oder minder. Während des Lesens denke ich immer, was hätte ich besser machen können, oder hätte ich etwas besser machen können. Das denke ich mir auch, wenn ich eine Geschichte des Christentums gelesen hätte. Was hättet ihr anders gemacht, als Christen oder Freigeister oder Atheisten? Zum Beispiel, auch wenn das unrealistisch ist: Ich als König, oder als einer, der etwas zu sagen gehabt hätte, ich hätte, wenn ich so gewesen wäre, wie ich jetzt bin, ich würde sagen, Andersgläubige dürfen nicht unterdrückt werden, z. B. Ich will damit sagen, was hättet ihr getan, damit sich nicht diese widerliche Geschichte entfaltet hätte? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. April 2008 Melden Share Geschrieben 16. April 2008 wenn ich so gewesen wäre, wie ich jetzt bin Das ist eben leider der springende Punkt. Du wärst nicht so gewesen wie du jetzt bist. Wenn du von klein auf von jedem hörst, dass dieser oder jener kein richtiger Mensch ist, dass er ein Schwein und Verbrecher ist, dass ihm jede Schlechtigkeit zuzutrauen ist, dass er zu einer Sippe gehört, die schon immer die schlimmsten überhaupt vorstellbaren Verbrechen begangen haben, dass er hinterlistig und falsch ist, dass er versucht, harmlos zu tun, um dir dann, wenn du arglos bist, den Brunnen zu vergiften und dich zu ermorden, dann glaubst du das. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelocrator Geschrieben 16. April 2008 Melden Share Geschrieben 16. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 17. April 2008 Melden Share Geschrieben 17. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Das hätte geholfen. Als Chlodwig hätte man auch den Alten Glauben nicht verraten nicht konvertieren müssen, dan nwäre auch einiges anders gelaufen. Aber hätte der Hund nicht geschissen, hätte er den Hasen gekriegt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 17. April 2008 Melden Share Geschrieben 17. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Das würde unser alter Kirchengeschichtler auch sagen....... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 17. April 2008 Melden Share Geschrieben 17. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Und wenn meine Oma erst Räder unter dem Hintern gehabt hätte... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 18. April 2008 Melden Share Geschrieben 18. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Siehst du. So hast du schon mal was mit ihm gemeinsam. Er hat nämlich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben. Er hat's nur für erlaubt erklärt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 18. April 2008 Autor Melden Share Geschrieben 18. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Siehst du. So hast du schon mal was mit ihm gemeinsam. Er hat nämlich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben. Er hat's nur für erlaubt erklärt. Soweit ich weiß, suchte Konstantin was Einingendes für sein Reich. Da bot sich ihm das Christentum an. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 18. April 2008 Melden Share Geschrieben 18. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Siehst du. So hast du schon mal was mit ihm gemeinsam. Er hat nämlich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben. Er hat's nur für erlaubt erklärt. Soweit ich weiß, suchte Konstantin was Einingendes für sein Reich. Da bot sich ihm das Christentum an. Ich weiß noch, daß wir im Spätantike-Seminar sehr über die Vision vor der Schlacht an der Milvischen Brücke gestritten haben. Übrigens ist es nicht sicher, daß das Symbol, was der Kaiser sah, wirklich ein christliches gewesen ist, denn Konstantins Bekehrung zum Christentum war ein längerer Prozess. Er hatte als einigendes Moment für das Reich einige Philosophien im Auge. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 18. April 2008 Melden Share Geschrieben 18. April 2008 (bearbeitet) Ich will damit sagen, was hättet ihr getan, damit sich nicht diese widerliche Geschichte entfaltet hätte? Ich hätte vieles daran gesetzt, einem untalentierten Braunauer Postkartenmaler einen ordentlichen Job zu verschaffen, damit er in Wien auf keine blöden Gedanken kommt ..... bearbeitet 18. April 2008 von Justin Cognito Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Assarhaddon Geschrieben 18. April 2008 Melden Share Geschrieben 18. April 2008 Ich weiß noch, daß wir im Spätantike-Seminar sehr über die Vision vor der Schlacht an der Milvischen Brücke gestritten haben. Übrigens ist es nicht sicher, daß das Symbol, was der Kaiser sah, wirklich ein christliches gewesen ist, denn Konstantins Bekehrung zum Christentum war ein längerer Prozess. Er hat sich ja erst auf dem Totenbett taufen lassen, denn damals war die praktische Einrichtung der wiederholten Beichte noch nicht erfunden. Sünden wurden nur einmal bei der Taufe vergeben, wenn man danach nochmal Mist baute, hatte man Pech gehabt. Und Mist bauen ist als Kaiser ja so leicht! Tja, der findige Konstantin wusste halt, wie man es macht. Kurz vor Schluss absahnen und dann gleich auschecken, bevor noch was passiert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 18. April 2008 Melden Share Geschrieben 18. April 2008 Waere ich Kaiser Konstantin gewesen, haette ich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben (bestenfalls den Arianismus). Siehst du. So hast du schon mal was mit ihm gemeinsam. Er hat nämlich das Christentum nicht zur Staatsreligion erhoben. Er hat's nur für erlaubt erklärt. Richtig, das war 313 mit dem Toleranzedikt von Mailand. Zur Staatsreligion wurde es erst unter Kaiser Theodosius im Jahre 395. "Staatsreligion" bedeutete aber nicht, dass die anderen Religionen verboten waren, sondern nur dass das Christentum die einzig offizielle Religion des Staates war. Ist es nicht auch heute noch so mit dem Luthertum im Schweden oder dem Anglikanismus in Großbritannien?Wobei ich betonen möchte, dass ich ein entschiedener Gegner jedweder "Staatsreligion" bin, und die Entwicklung nach der Konstantinischen Wende von daher auch durchau kritisch sehe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 19. April 2008 Melden Share Geschrieben 19. April 2008 Zur Staatsreligion wurde es erst unter Kaiser Theodosius im Jahre 395. "Staatsreligion" bedeutete aber nicht, dass die anderen Religionen verboten waren, sondern nur dass das Christentum die einzig offizielle Religion des Staates war. Doch, bedeutete es. Theodosius erließ Gesetze gegen das Heidentum und diverse Häresien. Ist es nicht auch heute noch so mit dem Luthertum im Schweden oder dem Anglikanismus in Großbritannien? Ja, heute ist das dort so. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 19. April 2008 Melden Share Geschrieben 19. April 2008 Zur Staatsreligion wurde es erst unter Kaiser Theodosius im Jahre 395. "Staatsreligion" bedeutete aber nicht, dass die anderen Religionen verboten waren, sondern nur dass das Christentum die einzig offizielle Religion des Staates war. Doch, bedeutete es. Theodosius erließ Gesetze gegen das Heidentum und diverse Häresien. Wie sich das auswirkte - auf menschliche Schicksale und das geistige Leben - ist für mich vor Jahrzehnten in dem Kurzroman Kosmas oder vom Berge des Nordens von Arno Schmidt begreifbar geworden. Auch und vor allem literarisch unbedingt lesenswert. Alfons Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts