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Ökumene und interreligiöser Dialog


mykathpierre

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Ökumene und interreligiöser Dialog.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kumene#...C3.B6sen_Dialog

 

Laut Wiki gibt es zurzeit folgende Zahlen zu den verschiedenen Religionen.

• Christentum (2,1 Milliarden) davon ca. 1,2 Milliarden RKK

• Islam (1,3 Milliarden)

• Säkulare, Nichtreligiöse, Agnostiker und Atheisten (1,1 Milliarden)

• Hinduismus (900 Millionen)

• Traditionelle chinesische Religionen (394 Millionen)

• Buddhismus (376 Millionen)

• Nichtafrikanische indigene Religionen (300 Millionen)

• Traditionell Afrikanische Religionen (100 Millionen)

• Sikhismus (23 Millionen)

• Judentum (15 Millionen)

• Spiritismus (15 Millionen)

• Bahai (7 Millionen)

• Jainismus (4,2 Millionen)

Während unter Ökumene vor allem die Beziehung der RKK und der Evangelischen Kirche verstanden wird, spielt der interreligiöse Dialog weltweit eine weitere wichtige Rolle.

So stellt sich die Frage, in wie weit die Missionsaufgaben der RKK dem interreligiösen Dialog entgegensteht. Es scheint schwierig, anderen Religionsangehörigen auf der einen Seite einen Dialog anzubieten, auf der anderen Seite aber zu versuchen ihre Anhänger zum Christentum zu konvertieren.

 

Hier in unserer Stadt haben wir, veranstaltet vom Pfarrer unserer Kathedrale, alle 2 Monate ein Treffen mit Menschen der verschiedenen hier arbeitenden Religionen um pro Jahr 3 interreligiöse Veranstaltungen zu organisieren.

 

2 Fragen an die Forenteilnehmer:

 

Wie seht Ihr den interreligiösen Dialog?

Wer kann von ähnlichen Veranstaltungen berichten?

 

Besten Dank

 

Pierre

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Säkulare, Nichtreligiöse, Agnostiker und Atheisten (1,1 Milliarden)

 

1,1 Milliarden?!

 

Das ist ja gar nicht mal so übel.

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Hallo!

Ich denke, dass auch andere Religionen, das Judentum ausgenommen, versuchen einen Dialog dazu auszunutzen andere von ihrer Sicht der Wahrheit zu überzeugen. Speziell einem Muslim lockt es ein zufriedenes Lächeln ab, wenn er sieht wie manche Christen ihm nicht einmal die Trinität erklären können.

Ich denke man sollte seinen eigenen Nachwuchs, so es denn überhaupt noch viel gibt, besser unterrichten.

Ökumene weltweit ist eine sehr wichtige Sache, da speziell durch Religionen viele Konflikte entstanden sind, besser gesagt, die Religion dafür herhalten musste.

Wenn sich die Gläubigen aller Religionen einig wären, dass sie miteinander von Religionen wie von Blumen sprechen und jeder hat nunmal seine Lieblingsblume, dann könnte ein ökumenischer Weltrat sehr hilfreich sein, auch um Grenzen zu überwinden. Da müsste ehrlich gesagt niemand Angst haben um seine Religion. Dies ist erstens ein falscher Ansatz, zweitens ein Mangel an Glauben schlechthin.

Licht und Liebe!

Angelo

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Hallo,

hängt davon ab, wie so ein Dialog aussieht.

Wenn dabei darauf verzichtet würde, das jeder seine Position als die einzig Wahre herausstellt,

wär es den Aufwand wert.

Wenn man sich gegenseitig einfach nur zuhören würde, ohne irgendwen überzeugen zu wollen.

Nora

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Es gibt ein relativ neues missionarisches Konzept (begründet wohl von dem ev. Theologen Sundermeier) namens Mission als Dialog, einfach mal googlen oder Amazon dazu befragen. Ich habe mich in einem Teil meiner Dipl.Arbeit mit diesem Konzept befasst (im Zusammenhang mit den Themen "Ökumene" und "Islam" im Religionsunterricht), ich glaube wir hatten mal einen sehr interessanten Thread zum (interreligiösen) Dialog in diesem Forum, wo auch ich dazu einiges geschrieben habe.

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Wenn dabei darauf verzichtet würde, das jeder seine Position als die einzig Wahre herausstellt,

 

Das ist eben das Problem, ist es noch ein aufrichtiger Dialog, wenn man so tut, als würde man seinen Glauben nicht als ausschließliche Wahrheit ansehen? Wäre das ehrlich zu mir selbst und vor allem auch meinem Dialogpartner gegenüber, dem ich nicht nur meine echte Überzeugung vorenthalte sondern von dem ich selbst verlange, seine eigene Glaubensüberzeugung zu verleugnen bzw. zu relativieren?

 

Ich glaube, der absolute Wahrheitsanspruch steht einem ehrlichen interreligiösen Dialog nicht im Wege. Im Gegenteil: Dialog heißt auch das auszusprechen was uns trennt und wo wir keine Übereinkunft finden können. Das alles schließt nicht aus, dass ich meinem Gegenüber mit Achtung, Wertschätzung und Respekt begegne und aus dem interreligiösen Dialog ein fruchtbares Ergebnis entstehen kann.

 

Außerdem: Das einzig realistische Ziel eines interreligiösen Dialogs kann m.E. nur die gemeinsame Weltzuwendung und der Auftrag zu einem Zusammenleben in Frieden sein.

bearbeitet von ramhol
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Hallo!

Ich denke, dass auch andere Religionen, das Judentum ausgenommen, versuchen einen Dialog dazu auszunutzen andere von ihrer Sicht der Wahrheit zu überzeugen. Speziell einem Muslim lockt es ein zufriedenes Lächeln ab, wenn er sieht wie manche Christen ihm nicht einmal die Trinität erklären können.

Ich denke man sollte seinen eigenen Nachwuchs, so es denn überhaupt noch viel gibt, besser unterrichten.

Ökumene weltweit ist eine sehr wichtige Sache, da speziell durch Religionen viele Konflikte entstanden sind, besser gesagt, die Religion dafür herhalten musste.

Wenn sich die Gläubigen aller Religionen einig wären, dass sie miteinander von Religionen wie von Blumen sprechen und jeder hat nunmal seine Lieblingsblume, dann könnte ein ökumenischer Weltrat sehr hilfreich sein, auch um Grenzen zu überwinden. Da müsste ehrlich gesagt niemand Angst haben um seine Religion. Dies ist erstens ein falscher Ansatz, zweitens ein Mangel an Glauben schlechthin.

Licht und Liebe!

Angelo

 

 

Danke Angelo.

 

Pierre

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Hallo!

Ich denke, dass auch andere Religionen, das Judentum ausgenommen, versuchen einen Dialog dazu auszunutzen andere von ihrer Sicht der Wahrheit zu überzeugen.

 

Es mehren sich übrigens die Historiker-Meinungen, dass das "unmissionarische Judentum" ein Mythos ist. (vgl. Louis H. Feldman: Judaism and Hellenism Reconsidered, 2006)

bearbeitet von ramhol
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Das Schlimme ist ja, dass sich die Konfessionen auch untereinander um Schäfchen kämpfen: der rasche Zuwachs evangelikaler Gruppen in christlichen Ländern (i.B. in Entwicklungsländern) und salafitischer in vielen muslimischen Ländern (i.B. auch in der westlichen Diaspora) stiftet doch eher Unruhe.

 

Solange selbst im offeneren Westen unter „Ökumene“ nur der Dialog zwischen Rom und einer heterodoxen Reformbewegung verstanden wird, nicht etwas der aus globaler Sicht wichtigere Dialog zwischen verschiedenen Weltkirchen, ist „Ökumene“ wohl nur ein westliches Schlagwort. Ich habe aber, das Gefühl, dass die Oberen da weiter sind, nicht so landes-bezogen wie ihre Anhänger.

 

Man müsste mehr auf Gebiete schauen, in denen verschiedene Religionsgemeinschaften seit Jahrhunderten zusammenleben, i.Bes. den Voderen Orient: die Situation dort ist natürlich nicht 100% auf unsere Länder übertragbar, aber dort ist Ökumene - trotz all der Probleme - gelebte Wirklichkeit.

 

Insgesamt bin ich aber ziemlich skeptisch: in der heutigen Zeit können die alten Autoritäten (Kirchen) mit neuen Gruppen, die flexibler organisiert sind, seien es Freikirchen, Pfingstler, salafitische Gruppen, oder auch militante Netzwerke, nicht Schritt halten. In der muslimischen Welt gibt es seit dem Fall der Kalifates überhaupt keine Autorität mehr, die allgemein anerkannt wird(, was mir als Schiit, selbst in der Minderheit, auch ganz Recht ist).

 

Nicht zu vergessen: die Säkularisierung der Gesellschaften, die einen religiösen Dialog überflüssig erscheinen lässt. Wen interessiert schon, was der Papst Benedikt XVI. von Rom mit Papst Shenouda III. von Alexandrien bespricht?

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Das Schlimme ist ja, dass sich die Konfessionen auch untereinander um Schäfchen kämpfen: der rasche Zuwachs evangelikaler Gruppen in christlichen Ländern (i.B. in Entwicklungsländern) und salafitischer in vielen muslimischen Ländern (i.B. auch in der westlichen Diaspora) stiftet doch eher Unruhe.

 

Solange selbst im offeneren Westen unter „Ökumene“ nur der Dialog zwischen Rom und einer heterodoxen Reformbewegung verstanden wird, nicht etwas der aus globaler Sicht wichtigere Dialog zwischen verschiedenen Weltkirchen, ist „Ökumene“ wohl nur ein westliches Schlagwort. Ich habe aber, das Gefühl, dass die Oberen da weiter sind, nicht so landes-bezogen wie ihre Anhänger.

 

Man müsste mehr auf Gebiete schauen, in denen verschiedene Religionsgemeinschaften seit Jahrhunderten zusammenleben, i.Bes. den Voderen Orient: die Situation dort ist natürlich nicht 100% auf unsere Länder übertragbar, aber dort ist Ökumene - trotz all der Probleme - gelebte Wirklichkeit.

 

Insgesamt bin ich aber ziemlich skeptisch: in der heutigen Zeit können die alten Autoritäten (Kirchen) mit neuen Gruppen, die flexibler organisiert sind, seien es Freikirchen, Pfingstler, salafitische Gruppen, oder auch militante Netzwerke, nicht Schritt halten. In der muslimischen Welt gibt es seit dem Fall der Kalifates überhaupt keine Autorität mehr, die allgemein anerkannt wird(, was mir als Schiit, selbst in der Minderheit, auch ganz Recht ist).

 

Nicht zu vergessen: die Säkularisierung der Gesellschaften, die einen religiösen Dialog überflüssig erscheinen lässt. Wen interessiert schon, was der Papst Benedikt XVI. von Rom mit Papst Shenouda III. von Alexandrien bespricht?

 

Du brauchst bloß mal die Entwicklung im Libanon zu betrachten, zum Thema Ökumene als gelebte Wirklichkeit. (Der Begriff Ökumene hat historisch gesehen die Bedeutung des Dialogs christlicher Konfessionen bekommen, wenn es um Nichtchristen geht, ist interreligiöser Dialog vielleicht der eindeutigere Begriff.) Der zentrale Punkt ist: Dialog setzt Gewaltverzicht voraus. Wie tragen die Schiiten im Libanon dazu bei? Grüße, KAM

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Immer wieder überrascht mich, wie spontan und einfach die verschiedenen Gemeinden im Westteil unserer Stadt zusammen arbeiten. Die Einwohner sind weniger als 50% eher untere Mittelschicht und dazu viele Einwanderer aus Nordafrika. Katholiken, Protestanten und Muslime haben kaum Berührungsängste. Als vor einigen Monaten bei einem Brand in einem Hochhaus mehr als 60 Familien untergebracht werden mussten für eine Nacht, arbeiteten die 3 Religionen ohne Berührungsängste spontan zusammen.

 

Im Stadtzentrum gibt es kaum Immigranten.

 

Vielleicht sind die erkennbaren Probleme in der Gesellschaft unterschiedlicher Religionen mehr politischer Art, die Menschen selbst haben sichtlich wenig Probleme. Was nicht bedeutet, dass auch hier arbeitslose junge Menschen ( nicht nur aus arabischen Ländern) in den Vorstädten Probleme machen.

 

Pierre

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Der Libanon ist tatsächlich ein Beispiel für eine positive Entwicklung: hier gibt es sogar auf staatlicher Ebene eine konfessionelle Machtteilung, auch wenn diese nicht den jeweiligen Bevölkerungsanteilen entspricht. Dieser Kompromiss war noch vor wenigen Jahren außer Kraft: unter Fu’ad Schahab sollte im Libanon sogar ein pro-westliches, christliches Militär-Regime errichtet werden. Der Bürgerkrieg in den 80er Jahren war natürlich eine Katastrophe, aber er rief den Nationalpakt der Konfessionen neu ins Gedächtnis. Gewaltverzicht ist m.E. nicht der erste Schritt, jedenfalls nicht im Nahen Osten. Auch du, Kam, wirst es einem israelischen Siedler oder einem palästinensischen Bauern nicht vermitteln können, warum er sein Gewehr bei Seite legen soll, solange er beschossen wird. Nach all der Exezesse, i.Bes. auch der Massaker christlicher Kata'ib-Paramilitärs in Flüchtlingslagern grenzt es an ein Wunder, wenn die Menschen im Libanon überhaupt noch miteinander reden.

 

Zu deinem Satz „Dialog setzt Gewaltverzicht voraus.“: Die christlichen Milizen und die schiitische Hizbullah stehen in einem ständigen Dialog, ohne auf Gewalt zu verzichten. Es wäre schlimm, wenn die beiden Gruppen nicht miteinander reden würden. Verlangst du auch von China, auf Gewalt gegenüber den Tibetern zu verzichten, bevor du dich mit ihnen an einen Tisch setzt?

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Der Libanon ist tatsächlich ein Beispiel für eine positive Entwicklung: hier gibt es sogar auf staatlicher Ebene eine konfessionelle Machtteilung, auch wenn diese nicht den jeweiligen Bevölkerungsanteilen entspricht. Dieser Kompromiss war noch vor wenigen Jahren außer Kraft: unter Fu’ad Schahab sollte im Libanon sogar ein pro-westliches, christliches Militär-Regime errichtet werden. Der Bürgerkrieg in den 80er Jahren war natürlich eine Katastrophe, aber er rief den Nationalpakt der Konfessionen neu ins Gedächtnis. Gewaltverzicht ist m.E. nicht der erste Schritt, jedenfalls nicht im Nahen Osten. Auch du, Kam, wirst es einem israelischen Siedler oder einem palästinensischen Bauern nicht vermitteln können, warum er sein Gewehr bei Seite legen soll, solange er beschossen wird. Nach all der Exezesse, i.Bes. auch der Massaker christlicher Kata'ib-Paramilitärs in Flüchtlingslagern grenzt es an ein Wunder, wenn die Menschen im Libanon überhaupt noch miteinander reden.

 

Zu deinem Satz „Dialog setzt Gewaltverzicht voraus.“: Die christlichen Milizen und die schiitische Hizbullah stehen in einem ständigen Dialog, ohne auf Gewalt zu verzichten. Es wäre schlimm, wenn die beiden Gruppen nicht miteinander reden würden. Verlangst du auch von China, auf Gewalt gegenüber den Tibetern zu verzichten, bevor du dich mit ihnen an einen Tisch setzt?

 

Ich glaube ich verstehe unter Dialog nicht Waffenstilstandverhandlungen von Kriegsparteien. Dialog zwischen Religionen setzt den prinzipiellen Verzicht voraus, die andere Seite mit Gewalt zu bedrücken. (Und die Geschichte des Libanon ist ein wenig länger. Noch in den 60er Jahren war das die Schweiz des Nahen Ostens. Es waren auswärtige Mächte, unter Einfluß von Syrien und jetzt ua des Irans, die das Land in den Bürgerkrieg brachten. Grüße, KAM

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„Noch in den 60er Jahren Schweiz des Nahen Ostens“? Soso…du scheinst dich ja schon länger mit dem Libanon zu beschäftigen. Vielleicht kannst du mir ja erklären, warum Syrien erst später im libanesischen Bürgerkrieg intervenierte – für die christliche Miliz?

 

Außerdem las ich, der Bürgerkrieg sei seit 1990 beendet. AI schreibt im Jahresbericht 2007 von 1200 Toten und mehr als 1 Millionen Vertriebenen als Folge der israelischen Angriffe zwischen Juli und August 2006. Von „Bürgerkrieg“ und „Iran“ ist dort keine Rede.

 

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/...f9?OpenDocument

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Es gibt ein relativ neues missionarisches Konzept (begründet wohl von dem ev. Theologen Sundermeier) namens Mission als Dialog, einfach mal googlen oder Amazon dazu befragen. Ich habe mich in einem Teil meiner Dipl.Arbeit mit diesem Konzept befasst (im Zusammenhang mit den Themen "Ökumene" und "Islam" im Religionsunterricht), ich glaube wir hatten mal einen sehr interessanten Thread zum (interreligiösen) Dialog in diesem Forum, wo auch ich dazu einiges geschrieben habe.

 

Missionieren ist gerade so ein Punkt, der meiner Meinung nach dem Erfolg von Ökumene im Weg steht.

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