Flo77 Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 In diesem Zusammenhang sehe ich ein Problem der derzeitigen Reformen in einigen Bistümern (wie in Köln). Dort werden durch die Zwangszusammenlegung von Kirchengemeinden zum Teil bisherige Pfarrer zu Pfarrvikaren degradiert. Sie hatten sich also schon an eine Leitungsaufgabe gewöhnt und diese vielleicht auch angestrebt, haben dann aber auf einmal nicht mehr zu sagen als der Gemeindereferent oder die Organistin. Das zeigt übrigens deutlich, dass mich dem Priesteramt nicht automatisch ein Leitungsamt verknüpft ist. Dies kommt uns heute nur so vor, weil es kaum Pfarrvikare, sondern fast nur Pfarrer gibt.Wo wir gerade beim Historisieren sind: welche Aufgabe hatten denn die in früheren Zeiten vorhandenen Kapläne und Vikare? Das waren doch auch "nur" Sakramentenspender im Auftrage des Pfarrherrn. Ich pers. finde die "Degradierung" nur insofern zweifelhaft, als das Sie gegen die Gemeinden durchgeführt wird. Wären alle Priester, die vorher bei uns Pfarrer waren geblieben hätten die degradierten als Vikare ihre alten Gemeinden betreut wie die Weihbischöfe ihre Territorien auch - und ich vermute, daß es mit den beiden neuen ähnliche Arrangements geben wird. Von daher ist der "Rückbau" auch eigentlich nicht verständlich. Ob sich ++Joachim klar ist, daß er Öl ins Feuer der Kirchenvorstände die sorgsam über die teilweise uralten Vermögen der Gemeinden wachen gießt, ist mir nicht klar. Was bei seinem Reformprojekt mMn fehlt ist ein Konzept zur "Gemeindebildung". Er legt mehr oder weniger willkürlich Gemeinden zusammen, setzt ebenso mehr oder weniger willkürlich die Hauptamtlichen um, aber ich habe aus Köln noch keine Anregung gehört, wie das Gemeindeleben in den Teilpfarreien organisiert werden könnte, sprich welche Aufgaben jetzt von den Gemeinden selbst übernommen werden sollen, etc. (Ich fürchte, ja, daß das gar nicht beabsichtigt ist, aber dann wird meine Eminenz genauso destruktiv wie +Heinrich in Aachen wirken). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 Was bei seinem Reformprojekt mMn fehlt ist ein Konzept zur "Gemeindebildung". Er legt mehr oder weniger willkürlich Gemeinden zusammen, setzt ebenso mehr oder weniger willkürlich die Hauptamtlichen um, aber ich habe aus Köln noch keine Anregung gehört, wie das Gemeindeleben in den Teilpfarreien organisiert werden könnte, sprich welche Aufgaben jetzt von den Gemeinden selbst übernommen werden sollen, etc. (Ich fürchte, ja, daß das gar nicht beabsichtigt ist, aber dann wird meine Eminenz genauso destruktiv wie +Heinrich in Aachen wirken).Kardinal Meisner zäumt das Pferd quasi von hinten auf. Das Rottenburger Modell ist auf die einzelnen Gemeinden ausgerichtet und wie diese sich miteinander in Seelsorgeeinheiten organisieren können. Hierzu können die Gemeinden recht frei wählen, zu welcher Seelsorgeeinheit sie gehören möchten und ob sie darüber hinaus noch eine Verwaltungsgemeinschaft in Form einer Gesamtkirchengemeinde gründen wollen. Wer dann dort Pfarrer wird und wer nicht ist erstmal zweitrangig und ergibt sich von selbst. Ich kenne sogar zwei Gemeinden mit zwei Pfarrern, wobei jeder der beiden Pfarrer in der jeweils anderen Gemeinde als Pfarrvikar mit dem Titel Pfarrer installiert wurde. Die beiden teilen sich also die Gemeinden, weil dies der Wunsch der Gemeinden war. Das ist zwar kirchenrechtlich nicht ganz koscher aber es scheint zu funktionieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hunsrücker Geschrieben 2. Mai 2008 Autor Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 Was bei seinem Reformprojekt mMn fehlt ist ein Konzept zur "Gemeindebildung". Er legt mehr oder weniger willkürlich Gemeinden zusammen, setzt ebenso mehr oder weniger willkürlich die Hauptamtlichen um, aber ich habe aus Köln noch keine Anregung gehört, wie das Gemeindeleben in den Teilpfarreien organisiert werden könnte, sprich welche Aufgaben jetzt von den Gemeinden selbst übernommen werden sollen, etc. (Ich fürchte, ja, daß das gar nicht beabsichtigt ist, aber dann wird meine Eminenz genauso destruktiv wie +Heinrich in Aachen wirken).Kardinal Meisner zäumt das Pferd quasi von hinten auf. Das Rottenburger Modell ist auf die einzelnen Gemeinden ausgerichtet und wie diese sich miteinander in Seelsorgeeinheiten organisieren können. Hierzu können die Gemeinden recht frei wählen, zu welcher Seelsorgeeinheit sie gehören möchten und ob sie darüber hinaus noch eine Verwaltungsgemeinschaft in Form einer Gesamtkirchengemeinde gründen wollen. Wer dann dort Pfarrer wird und wer nicht ist erstmal zweitrangig und ergibt sich von selbst. Ich kenne sogar zwei Gemeinden mit zwei Pfarrern, wobei jeder der beiden Pfarrer in der jeweils anderen Gemeinde als Pfarrvikar mit dem Titel Pfarrer installiert wurde. Die beiden teilen sich also die Gemeinden, weil dies der Wunsch der Gemeinden war. Das ist zwar kirchenrechtlich nicht ganz koscher aber es scheint zu funktionieren. Jetzt sind wir doch mal ganz ehrlich. Bei uns im Bistum Trier hatten die Gemeinden zwar ein Mitspracherecht, doch im Nachhinein war es eher ein Pseudomitspracherecht. Jetzt aktuell wird unsere Pfarreiengemeinschaft zerschlagen und unsere Gemeinde wird jetzt der benachbarten Pfarreiengemeinschaft zugeschlagen. Gespräche bezgl. dieser "Fusion" laufen zur Zeit nur zwischen den Pastoralteams, obwohl ich dies bemängelt habe. Der Vorsitzende des dortigen Pfarreienrates ist ein guter Freund von mir. Jetzt haben wir uns verständigt eine gemeinsame Klausurtagung aller Pfarrgemeinderäte zu organisieren, was aber von unserem Pastoralteam sehr kritisch gesehen wurde. Warum weiß ich auch nicht! In Wahrheit ist es doch so dass PGR eine pseudodemokratisches Abnickgremium ist. Es ist doch gar nicht gewollt, dass der PGR mehr Verantwortung als die Organisation des Kuchenverkaufes am Pfarrfest übernimmt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 Es ist doch gar nicht gewollt, dass der PGR mehr Verantwortung als die Organisation des Kuchenverkaufes am Pfarrfest übernimmt. Das könnte ich für die hiesige Diözese gar nicht bestätigen. Zum Thema Fusionen hat der Bischof ausdrücklich angeregt, daß die betreffenden PGR miteinander kommunizieren. Es ist eher so, daß viele Mitglieder aus einer gewissen Bequemlichkeit heraus lieber ein Pfarrfest organisieren als sich den Kopf über Zukunft und Vision der Gemeinde zu zerbrechen. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 Ich glaube nicht, dass es Bequemlichkeit ist, sondern Hilflosigkeit. Wie packt man so was an? Außerdem spielt da eine große Rolle, dass man gerne etwas vorweisen kann. Bei einem Pfarrfest, da hat man was. Aber Visionen ... bis die in die Realität eindringen, dauert es. Und selbst dann ist die Realität anders als die Visionen. Glücklicherweise bieten die meisten Diözesen da inzwischen Hilfestellungen. Die sind allerdings von unterschiedlicher Qualität. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 In diesem Zusammenhang sehe ich ein Problem der derzeitigen Reformen in einigen Bistümern (wie in Köln). Dort werden durch die Zwangszusammenlegung von Kirchengemeinden zum Teil bisherige Pfarrer zu Pfarrvikaren degradiert. Sie hatten sich also schon an eine Leitungsaufgabe gewöhnt und diese vielleicht auch angestrebt, haben dann aber auf einmal nicht mehr zu sagen als der Gemeindereferent oder die Organistin. Das zeigt übrigens deutlich, dass mich dem Priesteramt nicht automatisch ein Leitungsamt verknüpft ist. Dies kommt uns heute nur so vor, weil es kaum Pfarrvikare, sondern fast nur Pfarrer gibt. Das ist genau dasselbe Problem. Ich halte diese riesigen Seelsorgeteams wie zB in Essen für einen fatalen Fehler. 10 Priester rotieren da durch die verschiedenen Gemeinden ihrer Großpfarrei. Es gibt keine Alleinverantwortung mehr, also auch keine Möglichkeit mehr, wirklich in einer Pfarrei etwas zu bewegen - denn in der nächsten Woche ist man ja in der nächsten Pfarrei. Auch für alles andere ist so ein System nachteilig, zB in der Messdienerausbildung. Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw usf. Dass Priester-werden nicht unbedingt ein Leitungsamt mit sich bringt bzw brachte ist mir auch klar, nur da es heute oftmals so ist, ist es auch als wichtiges Kriterium für die Entscheidungsfindung eines Kandidaten zu betrachten. Kirchengemeinde? Bei uns ist Kirchengemeinde nicht gleich Pfarrgemeinde. Kirchengemeinde ist ein staatskirchenrechtlicher Begriff. Es kann in Pfarreien mehrere Kirchengemeinden geben, die dann jeweils einen (Vermögens-)Verwaltungsrat haben müssen. Daher müssen sie auch einen PGR haben, denn ohne PGR kein Verwaltungsrat.Im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt es allein den Begriff der Kirchengemeinden. Dies begründen die Bischöfe damit, dass Pfarrei vom Wort her eigentlich nicht passt, weil der Begriff den irrigen Schluss zulässt, dass sich die Gemeinde vom Pfarrer her konstituieren würde wie ein Bistum vom Bischof. Was du als Pfarrei beschreibst entspricht unserem Modell der Gesamtkirchengemeinden, zu denen sich Gemeinden freiwillig zusammenschließen können. Ah so, danke. @Nursianer Moment, das hab ich grad erst gelesen: WIE OFT TAGT EUER PGR??? Zu oft, etwa 5-6 Mal im Jahr, eher öfter. Pflicht sind nach der Synodalordnung vierteljährliche Treffen. Der PGR hat bei der jüngsten Reform jede Menge Kompetenzen an den Pastoralausschuss (Gremium auf Pfarrverbandsebene) abtreten müssen. Es ist aber wie üblich: Es gibt weniger zu entscheiden, doch das Sitzungsprogramm wird nicht weniger. Das kann in meinen Augen nicht sein. Wenn es keinen konkreten Punkt gibt, wegen dem man eine Sitzung machen sollte, dann sollte der anberaumte Termin gestrichen werden. Es fördert die Frustration, wenn man nach der Sitzung heimgeht und das Gefühl hat, gerade 2 1/2 Stunden vergeudet zu haben. Wir haben uns da unlängst Gedanken zu gemacht und ich hoffe, dass das bei uns jetzt auch durchgesetzt wird, dass es keine Sitzungen mehr gibt, in denen nur gesagt wird, dass alles so gemacht wird wie letztes Jahr, oder in der Punkte besprochen werden, die ohnehin noch nicht entschieden werden können. Allerdings ist zZ bei uns alles etwas in der Schwebe. Wir sind ein Pastoraler Raum (Pfarrverband) aus zwei Pfarreien, jedoch ist die eine wesentlich größer und die andere gehörte eigentlich bis so 1970 immer zu dieser Stadtpfarrei. Für Pfingsten ist ein Hirtenbrief von Bischof Franz-Peter angekündigt, da könnten wichtige Änderungen auf kleine pastorale Räume wie den unsrigen zukommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 2. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2008 Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw nur mal am rande: das ist auch gar nicht notwendig. ich liebe es, zwei minuten vor beginn eines gottesdienstes in die sakristei einzufallen, zu rekapitulieren: fest - gloria, kein credo! (damit der zelebrans weis, was sache ist - boshaft grins) und dann zu sagen: ansonsten alles römisch-katholisch. wenn es nämlich alle so machen, also römisch-katholisch, sich übungen in liturgischem freistilringen verkneifen, dann kann jeder 10jährige ministrant bei 100 verschiedenen priestern ministrieren. und das ganz ohne das geringste problem. wenn natürlich der eine die händewaschung weglässt, der nächste meint, dass ab dem vaterunser die meßdiener rund um den altar zu stehen haben usw. dann wird das nix. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw nur mal am rande: das ist auch gar nicht notwendig. ich liebe es, zwei minuten vor beginn eines gottesdienstes in die sakristei einzufallen, zu rekapitulieren: fest - gloria, kein credo! (damit der zelebrans weis, was sache ist - boshaft grins) und dann zu sagen: ansonsten alles römisch-katholisch. wenn es nämlich alle so machen, also römisch-katholisch, sich übungen in liturgischem freistilringen verkneifen, dann kann jeder 10jährige ministrant bei 100 verschiedenen priestern ministrieren. und das ganz ohne das geringste problem. wenn natürlich der eine die händewaschung weglässt, der nächste meint, dass ab dem vaterunser die meßdiener rund um den altar zu stehen haben usw. dann wird das nix. Ja, aber am Ende hat jeder seine Eigenarten. Und die müssen die Messdiener kennen. Und dann die besonderen Gottesdienste, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht, Christmette - da ist viel Raum für unterschiedliche Gestaltung. Je mehr Zelebranten in Frage kommen, desto komplizierter wird das ganze. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw nur mal am rande: das ist auch gar nicht notwendig. ich liebe es, zwei minuten vor beginn eines gottesdienstes in die sakristei einzufallen, zu rekapitulieren: fest - gloria, kein credo! (damit der zelebrans weis, was sache ist - boshaft grins) und dann zu sagen: ansonsten alles römisch-katholisch. wenn es nämlich alle so machen, also römisch-katholisch, sich übungen in liturgischem freistilringen verkneifen, dann kann jeder 10jährige ministrant bei 100 verschiedenen priestern ministrieren. und das ganz ohne das geringste problem. wenn natürlich der eine die händewaschung weglässt, der nächste meint, dass ab dem vaterunser die meßdiener rund um den altar zu stehen haben usw. dann wird das nix. Ja, aber am Ende hat jeder seine Eigenarten. Und die müssen die Messdiener kennen. Und dann die besonderen Gottesdienste, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht, Christmette - da ist viel Raum für unterschiedliche Gestaltung. Je mehr Zelebranten in Frage kommen, desto komplizierter wird das ganze. klar, die besonderen gottesdienste der karwoche müssen auch gesondert vorbereitet werden. wobei,,, das sind genau zwei, nämlich der karfreitag und die osternacht, das wenige, was am gründonnerstag und am palmsonntag anders ist, das ist ja im vorbeigehen zu üben, WENN das grundsätzliche klar ist _ aber eben auch nur dann. ansonsten sollten die herren ihre eigenarten ausleben, wo immer sie wollen, (ich ersticke noch mal an dem, was ich alles nicht sage) aber eben genau nicht in der liturgie. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw nur mal am rande: das ist auch gar nicht notwendig. ich liebe es, zwei minuten vor beginn eines gottesdienstes in die sakristei einzufallen, zu rekapitulieren: fest - gloria, kein credo! (damit der zelebrans weis, was sache ist - boshaft grins) und dann zu sagen: ansonsten alles römisch-katholisch. wenn es nämlich alle so machen, also römisch-katholisch, sich übungen in liturgischem freistilringen verkneifen, dann kann jeder 10jährige ministrant bei 100 verschiedenen priestern ministrieren. und das ganz ohne das geringste problem. wenn natürlich der eine die händewaschung weglässt, der nächste meint, dass ab dem vaterunser die meßdiener rund um den altar zu stehen haben usw. dann wird das nix. Ja, aber am Ende hat jeder seine Eigenarten. Und die müssen die Messdiener kennen. Und dann die besonderen Gottesdienste, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht, Christmette - da ist viel Raum für unterschiedliche Gestaltung. Je mehr Zelebranten in Frage kommen, desto komplizierter wird das ganze. klar, die besonderen gottesdienste der karwoche müssen auch gesondert vorbereitet werden. wobei,,, das sind genau zwei, nämlich der karfreitag und die osternacht, das wenige, was am gründonnerstag und am palmsonntag anders ist, das ist ja im vorbeigehen zu üben, WENN das grundsätzliche klar ist _ aber eben auch nur dann. ansonsten sollten die herren ihre eigenarten ausleben, wo immer sie wollen, (ich ersticke noch mal an dem, was ich alles nicht sage) aber eben genau nicht in der liturgie. Klar, aber du und ich, wir wissen, dass es eben ofmals nicht so ist. Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Ein Pfarrer will, dass sonntags immer beide Lesungen vor dem Evangelium genommen werden. In seiner bisherigen Pfarrei war dies auch üblich, in den anderen jedoch nicht. In der neuen Großpfarrei ist dieser Pfarrer jetzt jeden Sonntag in einer anderen Pfarrei. Seinen Ansatz, die Lesung beider Schrifttexte zu etablieren, kann er da doch glatt vergessen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 Es ist nicht möglich, 10-jährige Messdiener auf die Gewohnheiten von 10 verschiedenen Zelebranten vorzubereiten usw nur mal am rande: das ist auch gar nicht notwendig. ich liebe es, zwei minuten vor beginn eines gottesdienstes in die sakristei einzufallen, zu rekapitulieren: fest - gloria, kein credo! (damit der zelebrans weis, was sache ist - boshaft grins) und dann zu sagen: ansonsten alles römisch-katholisch. wenn es nämlich alle so machen, also römisch-katholisch, sich übungen in liturgischem freistilringen verkneifen, dann kann jeder 10jährige ministrant bei 100 verschiedenen priestern ministrieren. und das ganz ohne das geringste problem. wenn natürlich der eine die händewaschung weglässt, der nächste meint, dass ab dem vaterunser die meßdiener rund um den altar zu stehen haben usw. dann wird das nix. Ja, aber am Ende hat jeder seine Eigenarten. Und die müssen die Messdiener kennen. Und dann die besonderen Gottesdienste, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht, Christmette - da ist viel Raum für unterschiedliche Gestaltung. Je mehr Zelebranten in Frage kommen, desto komplizierter wird das ganze. klar, die besonderen gottesdienste der karwoche müssen auch gesondert vorbereitet werden. wobei,,, das sind genau zwei, nämlich der karfreitag und die osternacht, das wenige, was am gründonnerstag und am palmsonntag anders ist, das ist ja im vorbeigehen zu üben, WENN das grundsätzliche klar ist _ aber eben auch nur dann. ansonsten sollten die herren ihre eigenarten ausleben, wo immer sie wollen, (ich ersticke noch mal an dem, was ich alles nicht sage) aber eben genau nicht in der liturgie. Klar, aber du und ich, wir wissen, dass es eben ofmals nicht so ist. Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Ein Pfarrer will, dass sonntags immer beide Lesungen vor dem Evangelium genommen werden. In seiner bisherigen Pfarrei war dies auch üblich, in den anderen jedoch nicht. In der neuen Großpfarrei ist dieser Pfarrer jetzt jeden Sonntag in einer anderen Pfarrei. Seinen Ansatz, die Lesung beider Schrifttexte zu etablieren, kann er da doch glatt vergessen. nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Der Pfarrer der Großpfarrei kann den dort tätigen Zelebranten da keine Vorgaben machen? Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Der Pfarrer der Großpfarrei kann den dort tätigen Zelebranten da keine Vorgaben machen? Grüße, KAM Ja von denen gibt es dann doch nur noch eine Handvoll. Etliche werden das nie werden. Und außerdem ist doch klar, wie das in solchen Teams dann abläuft. Team schön und gut, aber einen gewissen Raum, in dem es eine Alleinverantwortung gibt, muss gegeben sein. Ansonsten kann man nichts bewegen, das ist meine feste Überzeugung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Der Pfarrer der Großpfarrei kann den dort tätigen Zelebranten da keine Vorgaben machen? Grüße, KAM Ja von denen gibt es dann doch nur noch eine Handvoll. Etliche werden das nie werden. Und außerdem ist doch klar, wie das in solchen Teams dann abläuft. Team schön und gut, aber einen gewissen Raum, in dem es eine Alleinverantwortung gibt, muss gegeben sein. Ansonsten kann man nichts bewegen, das ist meine feste Überzeugung. Solche Teampfarreien wurden hier in den 80er Jahren schon mal ausprobiert. Das war nichts. Aber man muß das Rad halt ab und zu neu erfinden. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Der Pfarrer der Großpfarrei kann den dort tätigen Zelebranten da keine Vorgaben machen? Grüße, KAM Ja von denen gibt es dann doch nur noch eine Handvoll. Etliche werden das nie werden. Und außerdem ist doch klar, wie das in solchen Teams dann abläuft. Team schön und gut, aber einen gewissen Raum, in dem es eine Alleinverantwortung gibt, muss gegeben sein. Ansonsten kann man nichts bewegen, das ist meine feste Überzeugung. Solche Teampfarreien wurden hier in den 80er Jahren schon mal ausprobiert. Das war nichts. Aber man muß das Rad halt ab und zu neu erfinden. Grüße, KAM Ich kann das nicht mehr so gelassen sehen. Ich möchte nicht in einer gesichtslosen Riesenpfarrei leben, bei der man die Seelsorger nur im 10-Wochen Rhythmus wiedersieht. Ich halte das auch für keine tragfähige Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Organisation der Kirche. Es wird eher noch schlimmer werden, dann wird das System dazu führen, dass die Kirche vom Land verschwinden wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 nö - er kann ganz einfach in seinen gottesdiensten den menschen den tisch des wortes gottes in fülle anbieten, kein mensch kann ihn davon abhalten das zu tun, denn er ist im recht. Das ist doch der Punkt: Es kommt dann immer darauf an, ob er halt die Messe hält. Dann wird - quasi ihm zuliebe - die andere Lesung auch genommen. Was er aber nicht (mehr) kann ist, dass die Gemeinde immer in diesen Genuß kommt. Er kann nichts mehr wirklich bewegen, nur noch diese Dienstleistung seiner augenblicklichen Gemeinde für seine liturgischen Vorlieben. Der Pfarrer der Großpfarrei kann den dort tätigen Zelebranten da keine Vorgaben machen? Grüße, KAM Ja von denen gibt es dann doch nur noch eine Handvoll. Etliche werden das nie werden. Und außerdem ist doch klar, wie das in solchen Teams dann abläuft. Team schön und gut, aber einen gewissen Raum, in dem es eine Alleinverantwortung gibt, muss gegeben sein. Ansonsten kann man nichts bewegen, das ist meine feste Überzeugung. Solche Teampfarreien wurden hier in den 80er Jahren schon mal ausprobiert. Das war nichts. Aber man muß das Rad halt ab und zu neu erfinden. Grüße, KAM Ich kann das nicht mehr so gelassen sehen. Ich möchte nicht in einer gesichtslosen Riesenpfarrei leben, bei der man die Seelsorger nur im 10-Wochen Rhythmus wiedersieht. Ich halte das auch für keine tragfähige Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Organisation der Kirche. Es wird eher noch schlimmer werden, dann wird das System dazu führen, dass die Kirche vom Land verschwinden wird. Warts ab. So dramatisch wird das nicht. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 4. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2008 Ich kann das nicht mehr so gelassen sehen. Ich möchte nicht in einer gesichtslosen Riesenpfarrei leben, bei der man die Seelsorger nur im 10-Wochen Rhythmus wiedersieht. Ich halte das auch für keine tragfähige Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Organisation der Kirche. Es wird eher noch schlimmer werden, dann wird das System dazu führen, dass die Kirche vom Land verschwinden wird.Ich will mal kurz von unserer Seelsorgeeinheit berichten, die allerdings auch keine Großpfarrei ist, weil die einzelnen Gemeinden weiterhin eigenständig sind. Unsere SE besteht aus 4 Gemeinden. Wir haben einen leitenden Pfarrer, einen Pfarrvikar und zwei Pastoralreferenten (dazu noch eine Gemeindereferentin und einen Pastoralassistenten). Jede der vier Gemeinden hat einen eigenen Seelsorger vor Ort. Gemeinde A den leitenden Pfarrer, Gemeinde B den Pfarrvikar, Gemeinde C Pastoralreferent 1 und Gemeinde D Pastoralreferent 2. Der Seelsorger vor Ort sorgt in der jeweiligen Gemeinde für die Seelsorge und die Liturgie. Weil er auch in der Gemeinde wohnt, kennt er die örtlichen Gewohnheiten und Gegebenheiten und kann entsprechend den liturgischen und pastoralen Stil erhalten und eigene Impulse einbringen. Natürlich hat auch der Pfarrer die Möglichkeit, gemeinsame Wege für die gesamte SE vorzugeben. Die vier Gemeinden unserer SE sind ziemlich unterschiedlich. Die eine ist eher konservativ geprägt, die andere liberal, die dritte legt besonderen Wert auf die Ökumene und die vierte auf die Caritas. Uns ist es wichtig, dass diese Profile auch innerhalb der SE und unter einem gemeinsamen Pfarrer erhalten bleiben und es funktioniert durch die Seelsorger vor Ort auch hervorragend. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 5. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 5. Mai 2008 (bearbeitet) Ich kann das nicht mehr so gelassen sehen. Ich möchte nicht in einer gesichtslosen Riesenpfarrei leben, bei der man die Seelsorger nur im 10-Wochen Rhythmus wiedersieht. Ich halte das auch für keine tragfähige Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Organisation der Kirche. Es wird eher noch schlimmer werden, dann wird das System dazu führen, dass die Kirche vom Land verschwinden wird.Bei uns im Großverband gibt es Sonntags ca. 15 Messen, zelebriert von Pi mal Daumen 8 verschiedenen Priestern, die teilweise aus anderen Verbänden ausgeliehen werden. Und selbst wenn man immer die gleiche Zeit in der gleichen Kirche besucht erlebt man binnen eines Jahres locker 5 davon. Den "Besuchsseelsorger" haben wir defacto jetzt schon. bearbeitet 5. Mai 2008 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 5. Mai 2008 Melden Share Geschrieben 5. Mai 2008 Ich kann das nicht mehr so gelassen sehen. Ich möchte nicht in einer gesichtslosen Riesenpfarrei leben, bei der man die Seelsorger nur im 10-Wochen Rhythmus wiedersieht. Ich halte das auch für keine tragfähige Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Organisation der Kirche. Es wird eher noch schlimmer werden, dann wird das System dazu führen, dass die Kirche vom Land verschwinden wird.Ich will mal kurz von unserer Seelsorgeeinheit berichten, die allerdings auch keine Großpfarrei ist, weil die einzelnen Gemeinden weiterhin eigenständig sind. Unsere SE besteht aus 4 Gemeinden. Wir haben einen leitenden Pfarrer, einen Pfarrvikar und zwei Pastoralreferenten (dazu noch eine Gemeindereferentin und einen Pastoralassistenten). Jede der vier Gemeinden hat einen eigenen Seelsorger vor Ort. Gemeinde A den leitenden Pfarrer, Gemeinde B den Pfarrvikar, Gemeinde C Pastoralreferent 1 und Gemeinde D Pastoralreferent 2. Der Seelsorger vor Ort sorgt in der jeweiligen Gemeinde für die Seelsorge und die Liturgie. Weil er auch in der Gemeinde wohnt, kennt er die örtlichen Gewohnheiten und Gegebenheiten und kann entsprechend den liturgischen und pastoralen Stil erhalten und eigene Impulse einbringen. Natürlich hat auch der Pfarrer die Möglichkeit, gemeinsame Wege für die gesamte SE vorzugeben. Die vier Gemeinden unserer SE sind ziemlich unterschiedlich. Die eine ist eher konservativ geprägt, die andere liberal, die dritte legt besonderen Wert auf die Ökumene und die vierte auf die Caritas. Uns ist es wichtig, dass diese Profile auch innerhalb der SE und unter einem gemeinsamen Pfarrer erhalten bleiben und es funktioniert durch die Seelsorger vor Ort auch hervorragend. So ist das auch etwas ganz anderes - und meines Erachtens wäre es auch möglich, das System so zu erhalten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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